Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1996.11.09
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagschurnal Samstagmittag, Zeit für detaillierte Informationen in einem Österreich 1 Mittagschurnal mit Manfred Kronsteiner.
Ein kurzer Themenwegweiser vorweg.
Westeuropa für Saire-Eingreiftruppen der UNO starten, doch die USA stehen auf der Bremse.
Absetzung Mladic als Armeeschef, tiefes Bedauern der bosnisch-serbischen Präsidentin Plavsic.
Demonstrationen der italienischen Rechten, Proteste gegen die Finanzpolitik der Regierung.
FPÖ-Parteitag in Feldkirch, Referat Haiders.
Wiener Koalitionsverhandlungen, immer deutlichere Konturen einer Kooperation zwischen SPÖ und ÖVP.
Im Journal zu Gast heute Bernhard Felderer, Leiter des Instituts für Höhere Studien zum Thema Währungsunion und Euro.
Und für Musikfreunde Sir Georg Scholti dirigiert die Wiener Philharmoniker heute und morgen in Wien.
Zunächst bieten wir Ihnen den Überblick über die aktuellen Entwicklungen des Tages in Nachrichten von Georg Schalgruber, lesen wird Georg Schubert.
Vereinte Nationen Sahire Der Sicherheitsrat hat die UNO-Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, eine Eingreiftruppe für Ost-Sahire vorzubereiten.
Ein Mandat zur Entsendung der Truppe erteilte der Sicherheitsrat noch nicht.
Eine endgültige Entscheidung über die Entsendung soll erst getroffen werden, wenn die Staaten über ihre Vorbereitungen berichtet haben.
UNO-Generalsekretär Boutros Ghali wird beauftragt, ein Konzept für Hilfsaktionen in Sahire auszuarbeiten.
Bis zum 20.
November muss auch Butos Gali dem Sicherheitsrat Bericht erstatten.
Vorgeschlagen wurden die Aufstellung einer Eingreiftruppe von Frankreich und Spanien.
Beide Staaten erklärten sich bereit, je 1.000 Mann zu entsenden.
Insgesamt soll die Truppe 5.000 Soldaten umfassen.
USA.
Präsident Clinton erwägt auch republikanische Politiker in seine neue Regierung aufzunehmen.
Clinton kündigte an, schon in der kommenden Woche mit führenden Vertretern der Republikaner über eine Zusammenarbeit zu beraten.
Höchste Priorität in seiner zweiten Amtszeithabe, so Clinton, der Ausgleich des Bundesbudgets.
Auch solle das Bildungssystem verbessert werden.
Für denkbar hält Clinton eine Beteiligung der USA an einer neuen Bosnien-Friedens-Truppe.
Zunächst müssen aber die Risken abgewogen werden.
Bisher hatte Washington erklärt, Ziel sei es, die amerikanischen Truppen aus Bosnien abzuziehen.
Das Mandat der IFA läuft am 20.
Dezember aus.
Bosnien-Herzegowina.
Der Armee-Chef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, ist abgesetzt worden.
Auch andere prominente Mitglieder des serbischen Generalstabs wurden ihrer Ämter enthoben.
Die Präsidentin der Serbischen Republik, Plavšić, gab an, internationaler Druck habe sie gezwungen, die hohen Militärs zu entmachten.
Nachfolger von Mladic wird General Pero Zolić.
Mladic ist wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und wegen Völkermordes vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagt.
Er wird per internationalem Haftbefehl gesucht.
Österreich.
Am Vormittag ist im Feldgierd der 23. ordentliche Bundesparteitag der FPÖ eröffnet worden.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Wiederwahl von Jörg Haider als Parteichef und die Bestellung von Susanne Ries-Passer zum, wie es in den Statuten heißt, geschäftsführenden Parteiobmann.
Italien.
Neuerlich ist der italienischen Polizeieinschlag gegen die Mafia geglückt.
Die Behörden verhafteten in der Nähe von Rom den Chef der Mafia in Apulien, den 44-jährigen Antonio Pagano.
Er gilt als die Nummer eins der in Apulien tätigen Sacra Corona Unita und ist seit fünf Jahren in mehreren Haftbefehlen gesucht worden.
Zur Last gelegt werden ihm mehrere Morde sowie Beteiligung am Drogenhandel.
Russland.
Präsident Yeltsin befindet sich weiter auf dem Weg der Besserung.
Nach Angaben des Kreml hat Yeltsin die gestrige Verlegung aus der Chasov-Herz-Klinik in das Moskauer Zentralkrankenhaus gut verkraftet.
Dem 65-jährigen Präsidenten waren am Dienstag fünf Bypässe gelegt worden.
Afghanistan.
Kampfflugzeuge der afghanischen Armee haben Angriffe auf die Hauptstadt Kabul geflogen.
Die Stadt wird seit September von der fundamentalistisch-islamischen Taliban-Bewegung kontrolliert.
Insgesamt wurden drei Bomben abgeworfen, nach Augenzeugenberichten gab es aber keine Opfer.
Die aus Kabul vertriebenen Regierungstruppen stehen 20 Kilometer nördlich der Stadt.
Für Ausländer sind massive Restriktionen in Kraft gesetzt worden.
Die Taliban-Machthaber forderten alle Ausländer in Kabul auf, sich in das Intercontinental Hotel zu begeben.
Der Aufenthalt in anderen Unterkünften ist verboten.
Burma Die Militärregierung hat das Haus der Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi abgeriegelt.
Damit soll verhindert werden, dass neuerlich Kundgebungen der Opposition vor dem Haus in Rangoon stattfinden.
Am vergangenen Wochenende war es der Friedensnobelpreisträgerin gelungen, vor ihren Anhängern eine Ansprache zu halten.
Die Oppositionspartei hatte vor sechs Jahren die Parlamentswahlen klar gewonnen.
Die Militärs verhinderten jedoch einen demokratischen Machtwechsel und stellten Aung San Suu Kyi unter Hausarrest.
Zum Wetter jetzt an diesem Wochenende mit Ausblick auf den Wochenbeginn.
Hier ist Peter Sterzinger mit der Prognose.
Schon gestern war von dem stark ausgeprägten Westwindband über uns die Rede.
Dadurch kommt ständig mit hoher Geschwindigkeit einmal mehr, dann weniger feuchte Atlantikluft nach Mitteleuropa.
Und dieses Tempo macht es nicht so leicht, Details im Ablauf festzulegen.
Es wird jedenfalls nicht besonders kalt.
Im Gegenteil, ab Sonntag dreht der starke Höhenwind allmählich immer mehr auf Südwest.
Am Montag wird es föhnig und daher milder und für den Dienstag sieht es ganz nach Föhnsturm aus.
Der sehr hohe Luftdruck bringt uns zur Zeit fast überall Sonnenschein.
Die aktuellen Meldungen in allen Landeshauptstädten Heiter, Wien 12 Grad, Eisenstadt 11, St.
Pölten 10, Linz 9, Salzburg 10, Innsbruck 7 und Bregenz-Graz und Klagenfurt jeweils 10 Grad.
Am Nachmittag bleibt es im Großteil Österreich sonnig, Wolken gibt es weiterhin am ehesten im Mühlwald und Weinviertel.
Der Wind hat vorerst auch im Gebirge nachgelassen, dürfte aber in den nächsten Stunden wieder ein bisschen aufleben.
Mit der Sonne steigen die Temperaturen auf Höchstwerte zwischen 8 und immerhin 15 Grad, wobei es im Burgenland und stellenweise im Süden am mildesten sein wird.
Die Nacht wird meist klar und somit wird es morgen früh einigermaßen kalt bei Temperaturen von minus 5 bis plus 5 Grad in einigen Alpentälern und vor allem den flachen Gebieten im Süden bildet sich flacher Nebel.
Morgen Sonntag zumindest zeitweise immer noch sonnig, aber nach und nach werden die Wolken dichter und am Nachmittag kann es vereinzelt leicht regnen, am ehesten in Südtirol und andererseits auch in Ober- und Niederösterreich.
Aber hier liegt die vorhin erwähnte Unschärfe.
Der Wind wird ab Mittag lebhaft und kann sich in Westösterreich bereits als leichter Föhn auswirken.
Höchsttemperaturen morgen meist 8 bis 14 Grad mit wenigen Ausreißern nach oben und unten.
In 2000 Meter Höhe hat es morgen maximal minus 2 bis 0 Grad.
Am Montag beginnt die ausgeprägte Südföhnperiode mit ein bisschen Regen im Westen und Süden, besonders im Bereich zwischen Retikon und Oberkärnten.
und zeitweise Sonne im übrigen Österreich.
Der lebhafte Südwestwind wird am Montag in den dafür anfälligen Tälern allmählich zum Föhn.
Hier sind 17 Grad möglich.
Und wie geht's weiter?
Föhn, ja bisweilen Föhnsturm, bestimmt das Wetter auch der folgenden Tage.
Bis zum Freitag wechseln Sonne und Wolken nördlich der Alpen, während es im Süden und auch stellenweise im Westen immer wieder regnen kann.
Die Temperaturen bleiben überdurchschnittlich und in Föhntälern sind sogar 20 Grad durchaus realistisch.
Acht Minuten nach zwölf ist es mittlerweile geworden.
Seit Wochen spitzt sich die Krise in Saire zu.
Über eine Million Menschen sind in Ost-Saire vor den Kämpfen zwischen Tutsi-Rebellen und Regierungstruppen auf der Flucht.
Seit Tagen sind sie von jeder Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medizin abgeschnitten.
Internationale Organisationen warnen vor einem Massensterben ungeahnter Ausmaße.
Und dennoch hat die internationale Staatengemeinschaft bis dato tatenlos zugesehen.
Heute Nacht verhandelte der UNO-Sicherheitsrat über den Einsatz einer internationalen Truppe in Zaire.
Er hat die Aktion zwar grundsätzlich gebilligt, ein endgültiges Mandat für den Einsatz wurde jedoch noch nicht erteilt.
Warum sich die internationale Gemeinschaft so zögernd in der Krise in Zaire verhält, fasst Susanne Neverklar zusammen.
Eigentlich hätte der UNO-Sicherheitsrat heute Nacht das Mandat für einen schnellen Einsatz internationaler Truppen in Sahire erteilen sollen, damit über eine Million Flüchtlinge mit humanitärer Hilfe versorgt werden können.
Nach stundenlangen Verhandlungen belegte der Sicherheitsrat zwar grundsätzlich das Eingreifen einer multinationalen Truppe in Sahire, ein definitives Einsatzmandat liegt aber bisher noch nicht vor.
In diesen Tagen gehen die letzten Lebensmittelvorräte in Zaire zu Ende.
Sir John Weston, der bei den Verhandlungen des Sicherheitsrates dabei war, kommentierte die Verzögerungen des internationalen Einsatzes so.
Wir wissen sehr, sehr gut, dass die Menschen in Zaire sterben.
Da gibt es gar keinen Zweifel.
Aber wir können nur auf der Basis eines Konsenses im Sicherheitsrat Entscheidungen treffen.
Einige Regierungen sind bereit, Truppen zu schicken, andere sind sich über ihre Position aber noch nicht im Klaren.
Und deswegen hat der Sicherheitsrat den Mitgliedstaaten, die Truppen stellen wollen, gesagt, bereitet euch darauf vor, stellt die Truppen auf und berichtet uns in zwei Tagen, wie es vorangeht.
dann werden wir die Aktion sofort autorisieren.
Der Grund für das langsame Handeln der internationalen Gemeinschaft in Sahire ist die zögerliche Haltung der USA.
Im Waldhaumel wurde die Krise in Sahire bisher verdrängt, auf eine klare Linie hat man sich in Washington noch nicht geeinigt.
Zu frisch ist auch die Erinnerung an den Einsatz in Somalia.
Dort wurden die USA, die damals auch zur Sicherung humanitärer Hilfslieferungen Truppen schickten, in die Kämpfe zwischen rivalisierende Clans verwickelt.
Nach zahlreichen Angriffen gegen amerikanische Soldaten, die auch Todesopfer forderten, mussten die USA mit großen Verlusten und unverrichteter Dinge abziehen.
Es wird schwer genug sein, die US-Truppenpräsenz in Bosnien nächstes Monat zu verlängern.
Ein zusätzliches Kontingent in Sahire wird für Präsident Clinton nur kaum durchsetzbar sein.
In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung darüber fallen, wie sich die USA an dem Einsatz in Sahira beteiligt – militärisch, logistisch oder aber auch nur finanziell.
Damit steht aber die gesamte Aktion auf wackelnden Beinen, denn kein Land will sich auf einen Truppeneinsatz ohne amerikanische Mitwirkung einlassen.
Frankreich etwa hat sich ja vehement für die Aktion eingesetzt und will dafür 1000 Mann zur Verfügung stellen.
Allerdings nur, wenn auch amerikanische Bodentruppen mitmachen.
Ungeklärt bleibt auch immer noch das genaue Ziel des Einsatzes in Sahire.
Geht es nun um die Versorgung der Flüchtlinge oder um deren Rückführung?
In Sahire hat man auf den Plan eines internationalen Truppeneinsatzes ja bereits negativ reagiert.
Auf keinen Fall dürften im Zuge der Versorgung der Flüchtlinge neue Flüchtlingslager entstehen.
Sahire will die Flüchtlinge aus Ruanda und Burundi möglichst schnell loswerden.
Militärisch gesicherte Korridore würden daher nur dann geduldet, wenn sie der Rückführung der Flüchtlinge dienten.
Fraglich ist auch, wie lange der Einsatz dauern soll.
Solange es keine politische Lösung der Probleme der Region gibt, wird die Flüchtlingskrise anhalten.
Susanne Neverklar über das fatale und für viele letale Zögern der Welt angesichts der Situation in Zaire.
Er gilt als einer der Hauptverantwortlichen für die sogenannten ethnischen Säuberungen in Bosnien.
Neben dem ehemaligen Serbenführer Radovan Karadzic ist er die bekannteste Figur des Bosnienkriegs, gegen die vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ermittelt wird.
Der 53-jährige Ratko Mladic, seit heute Ex-General.
Denn Mladic musste, wie die Präsidentin der bosnischen Serbenrepublik, Biljana Plavsic, mit tiefstem Bedauern verkündet hat, gehen.
Sie bedauert somit den Abgang eines Mannes, dessen Name wie kein zweiter für den in Bosnien begangenen Gräuel steht und der vor allem mit dem Massaker von Srebrenica in Zusammenhang gebracht wird, bei dem tausende muslimische Zivilisten von serbischen Truppen getötet worden sind.
Mehr über den Abgang Mladic von Igor Bergant.
Präsidentin Plavsic, eine serbische Hardlinerin, bedauert, dass sie nach der Neuorganisierung der bosnisch-serbischen Armee General Mladic nicht als Generalstabschef wieder einsetzen könne.
Wegen der bekannten Haltung der internationalen Gemeinschaft, sagte Plavčić dazu, das heißt wegen des internationalen Drucks.
Neuer Generalstabschef der serbischen Armee in Bosnien ist General Pera Čolić.
Gegen General Mladic ermittelt das Kriegsverbrechen-Tribunal in Den Haag und wird in Verantwortung für sämtliche Kriegsverbrechen vor.
Mladic soll vor allem für das Massaker an mehreren tausend Moslems in der ostbosnischen Stadt Srebrenica die Verantwortung tragen.
Ob nach der Absetzung von Mladic die Chancen, dass der bei den Serben äußerst beliebte General vor das Hager-Kriegstribunal zu bringen ist, gestiegen sind, ist fraglich.
Zuletzt hat sich Mladic, der seine Karriere im Jugoslawien-Krieg vor sechs Jahren als Armeeoffizier an der Seite der serbischen Aufständischen in der kroatischen Stadt Knin begonnen hatte, aus der Öffentlichkeit völlig zurückgezogen und in einem Hochsicherheitsbunker verschanzt.
Italien steht heute im Zeichen einer Großdemonstration der Opposition gegen die Regierung.
Der sogenannte Pol der Freiheit, also die Postfaschisten und die Anhänger von Silvio Berlusconi, werden am Nachmittag durch Rom marschieren und gegen die Finanzpolitik der Regierung demonstrieren.
Es ist dies die erste Großdemonstration der Rechtsopposition seit den Wahlen vom 21.
April und es ist gleichzeitig auch das erste massive Zeichen dafür, dass die Schwierigkeiten der Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Prodi sich kaum von denen ihrer konservativen Vorgänger unterscheidet.
Die Aufbruchsstimmung ist verflogen, stellt Reinhard Frauscher in einem Stimmungsbericht aus Rom fest.
Etwa 300.000 Anhänger will die Rechtsopposition heute auf die Beine bringen.
Am Nachmittag sollen sie durch die ewige Stadt ziehen und abends bei einer Schlusskundgebung den Worten ihrer Führer lauschen, dem Chef der Postfaschisten Gianfranco Fini und dem Oppositionsführer Silvio Berlusconi.
Anlass dieser Demonstration ist das derzeit im Parlament zur Beschlussfassung stehende Finanzgesetz, also das Budget für das nächste Jahr.
Es sieht wieder einmal Steuererhöhungen vor, mit denen das hohe Defizit und die astronomische Gesamtverschuldung Italiens verringert werden sollen.
Nur mit dieser angeblich einmaligen Steuererhöhung glaubt die Regierung Prodi, den Beitritt zur Europäischen Währungsunion zu schaffen.
Die Steuererhöhung trifft vor allem den Mittelstand, also jene Wähler, die Berlusconi und Fini für ihre Klientel halten.
Wir sind nur einen Schritt von der Steuerdiktatur entfernt", erklärte der reichste Bürger Italiens Silvio Berlusconi seine Absicht, erstmals selbst an einer Demonstration mitzumarschieren im grauen Zweireiher aus Kaschmir.
Demonstrativ wiederholt damit Berlusconi die Taktik der Linken.
1994, als er Ministerpräsident war und ein Spar- und Steuerpaket schnürte, ging die Vereinigte Linke auf die Straße mit über einer Million Menschen.
Und auch sonst hat sich das Szenario in Rom kaum geändert.
Die Rechte macht heute ebenso eine harte Opposition gegen alles und jedes, was die Regierung plant und beschließen will.
Dies geht so weit, dass Berlusconi die von allen Parteien lang gewünschte Reform der Verfassung blockieren will.
Damit soll der Regierung-Prodi jeder noch so kleine Erfolg versagt bleiben, um so schnell wie möglich wieder ein Klima für Neuwahlen zu schaffen.
Und tatsächlich scheint die Regierung Brody in den Niederungen der römischen Tagespolitik gefangen.
Neben dem zähen Widerstand der Opposition kämpft sie mit Schwierigkeiten in den eigenen Reihen.
Vor allem Antonio Di Pietro, immer noch der Nationalheld, der als unbestechlicher Untersuchungsrichter war, steht im Mittelpunkt wochenlanger Polemiken.
Als Minister für öffentliche Arbeiten und Großprojekte liegt er im Dauerkonflikt mit den Grünen, die gedroht haben, die Koalition zu verlassen, wenn Prodi die Pietro nicht an die Leine nimmt.
Zusätzlich steht die Pietro täglich in den Schlagzeilen, weil die derzeit laufende große Korruptionsuntersuchung immer wieder auf seine früheren Ermittlungen und persönlichen Bekannten stößt.
Ministerpräsident Brody verströmt trotzdem demonstrative Gelassenheit, auch wenn er immer wieder den Altkommunisten Kompromisse anbieten muss, um seine dünne Mehrheit im Parlament zu sichern.
Doch die Aufbruchsstimmung seiner Mitte-Links-Regierung ist völlig verflogen.
Der heutige Aufmarsch der Opposition ist auch Demonstration dafür, dass die angeblich historische Wende nach links bis jetzt durch die in der römischen Politik üblichen Gruppenegoismen und Intrigen geprägt ist.
Reinhard Frauscher war das, über die heutigen Großdemonstrationen in Rom.
Im Vorarlberger Feldkirch ist am Vormittag der FPÖ-Bundesparteitag eröffnet worden.
Die Veranstaltung wird morgen zu Ende gehen.
Im Mittelpunkt des Parteitags steht die Wiederwahl Jörg Haiders als Parteichef und die Wahl der Mitdreißigerin Susanna Ries-Passer zur geschäftsführenden Parteiobfrau am heutigen Nachmittag.
Bis dahin werden diverse Referate gehalten, Wolfgang Fuchs berichtet aus Feldkirch.
Die Freiheitlichen feiern sich selbst aber, vor allem Jörg Haider.
Und so zieht sich durch alle Tätigkeitsberichte die Erfolgsstory der vergangenen zehn Jahre.
1986 war die FPÖ in Umfragen bei etwa drei Prozent, heute bei fast 30 Prozent.
Mehr Nationalräte, mehr Bundesräte, mehr Landesräte gibt es, aber eben noch keine Regierungsbeteiligung auf Bundesebene.
Aber so gibt sich die FPÖ heute selbst Mut, die Ausgrenzung sei zu Ende.
Das sagt hier fast jeder Redner.
Den harten Angriff führt, wie erwartet, Klubobmann Ewald Stadler.
Er vergleicht Franz Warnitzki mit dem letzten DDR-Staatschef Erich Honecker.
ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl spricht Stadler jede Handschlagqualität ab.
Stadler spielt also den Dobermann der FPÖ, wie er sich einmal selbst bezeichnete.
Dass es dann bei der Nachwahl in Donauskirchen und in Reutte ein weiteres Mandat gegeben hat, ist nicht zuletzt auf die dortige Kläranlagensituation zurückzuführen, sondern schon auch auf die politische, auch zu klärende Lage in Österreich, wo die Freiheitlichen ja insgesamt als Kläranlage dienen, meine Damen und Herren.
Hier nur spärlicher Applaus der Delegierten und auch Jörg Haider rührt hier nicht die Hände.
Haider ist überhaupt deutlich zurückhaltender in seiner Rede.
Er lobt lange seine Landesobmänner.
Er bedankt sich ausdrücklich bei Peter Sichrovsky, der wie ein Fels in der Brandung stehe, der erlebt habe,
was Political Correctness in Österreich heiße.
Langer Applaus der Delegierten folgt hier.
Und Haider skizziert dann seine weitere Politik.
Ein Schwerpunkt bleibt wohl die Kritik an der EU.
Wir haben Recht gehabt in der Frage der Sicherheitspolitik in Europa, in der Frage der NATO-Positionierung.
Wir haben Recht gehabt, auch wie wir ja am 13.
Oktober sehen konnten, in der Frage der Europapolitik.
Die Skepsis gegenüber Maastricht-Europa ist durchaus angebracht.
Eine Skepsis, die nicht heißt, dass die Freiheitlichen eine antieuropäische Partei sind.
Ich möchte das einmal wirklich klarstellen.
Skepsis gegenüber Maastricht sagt nicht, dass wir gegen Europa sind, sondern ich möchte es umgekehrt sagen.
Jeder, der für die Aufrechterhaltung dieses undemokratischen, bürokratischen Maastricht-Konzeptes ist, ist in Wirklichkeit gegen Europa, weil Maastricht Europa nicht zusammenbringt, sondern teilen wird, weil Maastricht keine Zukunft im Sinne der Demokratie und der Bürgerrechte hat.
Den Erfolg der vergangenen Jahre der FPÖ fasst Haider dann so zusammen.
Wir sind nicht nur stärker geworden.
sondern wir haben mit den anderen gleichgezogen.
Das ist das Entscheidende.
Uns trennen heute nur mehr knapp 60.000 Stimmen von den Sozialdemokraten und das zeigt, wie tief wir die politische Landschaft in Österreich umgegraben haben und das war erst die Obertür, meine lieben Freunde.
Jetzt beginnen wir die Reform des Landes.
Heider spricht derzeit noch vor den etwa 600 Delegierten.
Am Nachmittag finden die Wahlen statt.
Ich gebe damit zurück ins Funkhaus nach Wien.
Soweit der FPÖ-Bundesparteitag.
In Wien werden die Konturen einer künftigen SPÖ-ÖVP-Koalition immer deutlicher.
Mehr als 90 Stunden haben die Teams der beiden Parteien in Arbeitsgruppen bisher schon miteinander verhandelt.
Nach der gestrigen
In unserer dritten Verhandlungsrunde der Chefverhandler dürften einige Eckpfeiler der künftigen bereits stehen.
So sind die Bereiche Wohnen, Umwelt und Verkehr bereits abgehakt.
Trotzdem rechnen beide Parteien noch mit harten Verhandlungen.
Die Stadtregierung könnte in etwa zwei Wochen stehen, wie Oliver Ortner berichtet.
Die Angst, als Kopie der Großen Koalition auf Bundesebene in die Wiener Stadtgeschichte einzugehen, schwebt offenbar wie ein Damoklesschwert über den beiden Verhandlungsteams.
Demonstrativ wird immer wieder auf die zahlreichen Stolpersteine hingewiesen, die auf dem Weg zu einer gemeinsamen Stadtregierung noch auf SPÖ und ÖVP warten.
Sichtbarstes Zeichen dieser Angst oder Sorge ist aber die Vereinbarung über einen koalitionsfreien Raum in Wien.
Wie groß der sein soll und welche Bereiche er umfassen wird, darüber schweigen sich SPÖ und ÖVP noch aus.
Klar ist aber, dass beide schon mit Grünen und Liberalen seit geraumer Zeit über Sachkoalitionen im Gemeinderat verhandeln.
Weitgehend praktiert ist die Verkehrspolitik der kommenden Jahre.
Straßenbahnen und Busse sollen künftig endgültig Vorrang auf Windstraßen genießen.
Ein elektronisches Leitsystem soll für grüne Wellen bei den Kreuzungen sorgen.
Der weitere U-Bahn-Ausbau wird in Absichtserklärungen ohne Zeitrahmen in Aussicht genommen und fix dürfte auch der Bau der Süd- und Nordumfahrung, also der B301 und der B302, sein.
Weitgehend einig ist man sich auch in der Wohnbaupolitik.
Details darüber sind zwar nicht bekannt, es dürfte aber in weiten Bereichen alles beim Alten bleiben.
Die SPÖ dürfte der ÖVP Zugeständnisse im Bereich der Jungfamilien- und Eigentumsförderung gemacht haben, dafür wird aber keine einzige Gemeindewohnung verkauft.
Eine ähnliche Lösung zeichnet sich auch für die Bank Austria ab.
Hier wollte die ÖVP noch vor der Wahl die Privatisierung durchsetzen.
Davon ist nun keine Rede mehr.
Die Sprachregelung lautet nun, die Stadt soll ihren Anteil an der Bank schrittweise abbauen,
Die Bank erhält dadurch die Möglichkeit, private Partner zu suchen.
Die Bank Austria soll aber auch direkt Geld an die Stadt abliefern.
Sie soll einen neuen Fonds speisen, der Kredite für Jungunternehmer zur Verfügung stellt.
Diesen Fonds wird voraussichtlich ÖVP-Chef Görg verwalten, der ein Zukunftsressort mit Technologie und einigen Wirtschaftsagenten erhalten soll.
Obwohl beide Parteien betonen, über Ressort und Personalfrang noch gar nicht gesprochen zu haben.
Das gehört auch noch zu den Stolpersteinen, denn die ÖVP dürfte sich von ihrem Wunsch nach einem dritten Stadtrat noch nicht verabschiedet haben.
Offen ist auch noch die Frage der Ausländerintegration.
Die ÖVP hatte im Wahlkampf das schrittweise Öffnen der Gemeindebauten für Ausländer gefordert, etwas, was SPÖ-Chef Heupel immer wieder abgelehnt hat.
Und schließlich wartet auch noch der Bereich Sicherheit.
Aber sowohl Heupel als auch Görg waren gestern zuversichtlich, es gebe nichts Unüberwindbares mehr, nichts, woran die Koalition in Wien noch ernsthaft scheitern könnte.
Soviel also über die Wiener Koalitionsverhandlungen.
Der wegen seiner diskriminierenden Äußerungen zum Thema Homosexualität unter Beschuss geratene Vorarlberger Generalvikar Elmar Fischer reagiert jetzt auf die Angriffe gegen sein erstes Rundschreiben an die Vorarlberger Priesterschaft.
In einem weiteren Brief an die Pfarreien bedauert Fischer, wenn er Personen verletzt habe und erfordert den Dialog.
Aus Vorarlberg berichtet Markus Greusing.
Einen Tag nach Ende der österreichischen Bischofskonferenz, bei der ihr Vorsitzender Johann Weber in einer Pressekonferenz betonte, dass das Thema ein vor Adelberg spezifisches und keines der gesamtösterreichischen Konferenz sei, meldet sich der vor Adelberger Generalvikar Elmar Fischer schriftlich ein zweites Mal zu Wort.
Im zweiseitigen Schreiben an die 139 Vorarlberger Pfarrämter schreibt Fischer wörtlich, Zitat Ende.
Generalvikar Fische dann zum neuerlichen Grundschreiben.
Ich möchte aber nicht mit meiner Aussendung etwa eine Verharmlosung herbeiführen.
Oder dass das ausgelegt würde, als ob ich in den Sachdaten irgendwo Rückzüge machen würde.
Das heißt, Sie stehen nach wie vor zu dieser ersten Aussendung?
Ich stehe dazu in dem Sinn, wie sie gemeint war.
Also ich bin ja kein Fachmann der Homosexualität und wollte eben mir
zur Verfügung stehende wissenschaftliche Daten anführen, um eine ausgewogenere Diskussion zu ermöglichen.
Fischer kündigte im Rundschreiben dann auch eine Beschäftigung der Kirche vor Adelbergs mit dem Thema Homosexualität in einem eigenen Studientag an.
Vorgesehen ist dafür der 17.
Februar des kommenden Jahres.
Dabei sollen in der Seelsorge Tätige mit Betroffenen und Fachleuten diskutieren.
Der Binnenmarkt der EU existiert seit 1993.
Seit 1994 gibt es in Frankfurt das Europäische Währungsinstitut, aus dem einmal die Europäische Zentralbank werden wird.
Denn 1999 startet die Europäische Währungsunion und wir sind nach unserem Beitritt 1995 auch Mitglied der Währungsunion und werden spätestens am 1.
Juli 2002 den letzten Schilling gegen Euro und Cents getauscht haben.
Wenn alles glatt geht.
Dies ist eine der größten Veränderungen in Europa in diesem Jahrhundert, aber für den Einzelnen bleiben viele Fragen offen.
Einige davon beantwortet der Leiter des Institutes für Höhere Studien, einen der beiden Wirtschaftsforschungsinstitute, die zweimal jährlich die Wirtschaftsprognosen veröffentlichen.
Professor Bernhard Felderer ist heute bei Hans Adler.
Im Journal zu Gast.
Herr Professor Felderer, vielleicht zunächst einmal, freuen Sie sich auf den Euro?
Freuen wäre zu viel gesagt.
Es gibt ja sehr kontroverse Diskussionen in dieser Frage, aber ich glaube, es ist eine notwendige Entwicklung, der wir als kleines Land auf keinen Fall ausweichen können.
Was geschieht eigentlich mit der Umstellung auf den Euro?
Wird da einfach nur umgerechnet?
Und wenn ja, in welcher Reihenfolge geschieht das dann?
Wenn man es vereinfacht sagen könnte, eigentlich für Österreich gilt, dass es nur umgerechnet wird.
Die Anpassungen, die wir notwendig haben werden, sind sehr gering.
Das heißt, das Bild vom Umtausch, das Sie verwendet haben, stimmt viel eher als das Bild von irgendeiner grundsätzlichen Änderung.
Und wie wird das der Einzelne erleben?
Irgendwann einmal hat er plötzlich eine Überweisung aus dem Ausland zu bekommen und die bekommt er in Euro.
Oder wie funktioniert das?
Es wird in einer relativ kurzen Frist von wenigen Monaten eine Umstellung aller Preise in Österreich von Schilling auf Euro erfolgen.
Die Umrechnung erfolgt nach Kursen, die vorher im Verhandlungswege im Ministerrat der EU beschlossen werden.
Wir können aber damit rechnen, dass unser Kurs im Verhältnis zu DMAG dem entsprechen wird, was eben seit langer Zeit der Wechselkurs DMAG Schilling ist.
Muss irgendjemand Angst haben, dass er im Zuge dieser Umrechnung Geld verliert?
Also, das ist sicher nicht der Fall.
Es erfolgt ja eine ganz einfache Umdefinition der Preise und alle Guthaben auf der einen Seite und alle Preise auf der anderen Seite werden ja mit demselben Kurs umgerechnet.
Insofern kann es innerhalb Österreichs keinerlei Veränderung der relativen Preise geben.
Das heißt, es kann definitionsgemäß niemand etwas verlieren.
Wird es da ein großes Handeln um die Kurse geben?
Gegenüber der D-Mark sicher nicht.
Da gibt es selbstverständlich Konsens, dass der Wechselkurs, der zwischen Österreich und Deutschland seit rund 17 Jahren schon besteht, dass der nicht geändert werden soll.
Aber dass Länder, die stark schwankende Wechselkurse in den letzten Jahren gehabt haben, wie Italien, versuchen werden, über ihren Kurs zu verhandeln, das ist schon sicher.
Es gibt für alle Währungen inzwischen international genormte Abkürzungen.
Schilling heißt inzwischen nicht mehr US, sondern ATS, Austrian Schilling.
Wie wird denn der Euro heißen?
Das weiß ich nicht.
Ich nehme an, er wird Euro heißen.
Was wird denn mit dem IQ geschehen, mit dieser europäischen Verrechnungswährung?
Die müsste dann eigentlich verschwinden, wenn der Euro erfunden wird.
Die Funktion, die der IQ gehabt hat, wird ja durch den Euro dann übernommen werden.
Der IQ ist ja nie von großer Bedeutung gewesen.
Jetzt gerade zu dieser Zeit wird von allen Seiten darüber gemuten, wer in der ersten Gruppe dabei sein wird.
Und das ist eine wesentliche Frage, wie hart der Euro als Währung gegenüber dem Dollar, dem Yen und anderen Währungen sein wird.
Was glauben Sie?
Wer wird gewinnen in dieser Auseinandersetzung?
Die Hardliner, die mit wenigen Staaten in einen sehr harten Euro gehen wollen?
Oder diejenigen, die sagen, lieber mehr Handelspartner innerhalb dieses Währungsraumes und dafür bei einem weicheren Euro?
Ich glaube, dass die erste Runde nicht sehr groß sein wird.
Nicht nur deshalb, weil insbesondere Deutschland schon aus innenpolitischen Gründen sehr darauf achten muss, dass es eine Stabilitätsgemeinschaft wird.
Und weil auch die anderen Länder, die hier teilnehmen, also vor allem in erster Linie Frankreich, inzwischen Stabilitätsländer geworden sind.
Belgien, die Niederlande, Österreich, alles Länder, die in der Inflationsrate sehr niedrig liegen.
sondern weil auch die Länder, die öffentlich zwar, jedenfalls die Regierungen, bekunden, dass sie gerne teilnehmen möchten, insbesondere dreht sich da um Italien, dass aber den Regierungen sehr wohl bewusst ist, dass wenn sie teilnehmen und ihre Inflationsrate zu hoch liegen wird, dass sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden.
Wenn sie nämlich eine zu hohe Inflationsrate haben werden,
Dann passiert ja Folgendes, die Kosten steigen in Italien zu rasch.
Es gibt ja keine Möglichkeit mehr, das über den Wechselkurs zu korrigieren, da ja die Italiener dieselbe Währung haben werden wie dieser Stabilitätsblock in Mitteleuropa, also Deutschland vor allem.
dann bedeutet das nichts anderes als, dass die Preise für die Produkte in Italien steigen müssen und damit sinkt der Absatz für diese Produkte und steigt die Arbeitslosigkeit in Italien.
Das bedeutet, dass natürlich die Arbeitslosigkeit eine Anpassungsform ist, die ja viel unangenehmer ist als früher die Wechselkursanpassung.
In anderen Worten, man wird sich sehr davor hüten,
die Lohnsteigerung, Kostensteigerung zu hoch werden zu lassen.
Ob Italien das schafft, das müssen die Italiener selbst entscheiden.
Unser Interesse ist es natürlich, dass die Italiener mit eingebunden werden.
Dadurch würden wir sicherstellen können, dass es Abwertungen der italienischen Lehre, die uns ja in der Vergangenheit durchaus Sorgen gemacht haben, in Zukunft nicht mehr geben wird.
Sie bringen mich da natürlich auf die Idee nach der Frage,
Wenn wir alle eine Währung haben und daher die Wirtschaftspolitik nicht mehr die Möglichkeit hat, mit einem Wechselkurs zu operieren, mit eigenen Zinsen zu operieren, die gibt es ja dann auch nicht mehr, dass man die Zinsen in einem Staat erhöht, wenn man dort die Konjunktur dämpfen will, wenn man die Geldmengenpolitik von der Notenbank nicht mehr betreiben kann, dann ist eigentlich die Lohnpolitik das einzige Regulativ.
Geht etwas schief, verlieren die Leute oder sie müssen zumindest mit weniger Zuwachs auskommen.
Und geht es gut, werden sie etwas gewinnen.
Liegt darin nicht auch die Gefahr sozialer Unruhen, wenn diese Unterschiede dann zu groß werden?
Zunächst haben Sie recht, es ist so, wie Sie sagen, nur der Prozess hat nicht erst mit dem Euro begonnen.
Dieser Prozess der Integration Österreichs in die Weltwirtschaft und damit die Verminderung der Handlungsfähigkeit der nationalen österreichischen Regierungen ist einer, der seit Jahrzehnten eigentlich anhält.
Wir haben natürlich jetzt einen Sprung, in dem wir eine de facto Situation zu einer rechtlichen, abgesicherten, endgültigen Situation machen.
Aber Sie müssen sehen, dass wir seit vielen Jahren, das sind rund 17 Jahre, den Wechselkurs gegenüber der D-Mark ja nicht mehr geändert haben.
Das heißt, wir haben freiwillig aus eigenen Stücken und zwar sehr wohl erwogen, weil wir gesehen haben, dass wir mit einer unabhängigen österreichischen Wechselkurspolitik schlecht erfahren.
haben wir den Wechselkurs zur D-Mark fixiert und haben damit natürlich auch auf eine eigenständige Geldpolitik weitgehend verzichtet.
Wir haben auf eigene Zinspolitik weitgehend verzichten müssen, da wir ja nur das Wechselkursziel im Vordergrund hatten und die anderen Ziele der Notenbank waren im Hintergrund.
Wir haben auf diesen Teil der wirtschaftspolitischen Souveränität Österreichs seit langer Zeit im wohlerwogenen Interesse Österreichs schon verzichtet.
Für Österreich ändert sich in diesem Bereich eigentlich nichts, weil wir das ohnehin schon seit vielen Jahren praktizieren.
dass nun die Anpassung über die Lohnpolitik läuft, ist richtig, nur es ist nicht nur die Lohnpolitik, es sind die gesamten Binnenkosten, die die Anpassung durchführen müssen.
Da wir die Anpassung nicht mehr über die Außenwirtschaft, über den Preis unserer Währung durchführen können, ist es klar, dass nun die Binnenkosten, und da ist natürlich der Lohnsatz die wichtigste Variable, aber es gibt natürlich auch andere, auch der Staat mit seinen Steuern und so weiter, dass die Anpassungen nunmehr nur mehr über diese Variable laufen können.
Gibt es so etwas wie einen Ausgleich durch Löhne jetzt schon innerhalb Österreichs?
Wir haben auch innerhalb Österreichs das Phänomen, dass es Teile in Österreich gibt, wo die Unternehmen etwas erfolgreicher sind.
Das hängt sicher auch mit dem Kostenmanagement zusammen.
Und andere Teile, wo die Unternehmen weniger erfolgreich sind.
Die Arbeitslosenrate in Österreich variiert sehr stark.
Wir haben eine große Differenz in der Arbeitslosenrate beispielsweise zwischen Vorarlberg und Kärnten oder Vorarlberg und dem Burgenland.
Wir haben da deutliche Unterschiede.
Wir haben deutliche Unterschiede auch in anderen Kriterien innerhalb Österreichs und das hängt natürlich mit der Leistung der Wirtschaft in dem jeweiligen Gebiet zusammen.
Die Wirtschaft nicht alleine, es hängt natürlich auch mit der Infrastruktur, mit dem Zusammenspiel zwischen Politik und Wirtschaft zusammen, aber dass innerhalb Österreichs sich etwas ähnliches abspielt, was sich später auf europäischen Rahmen abspielen wird, wenn wir den Euro haben, das ist glaube ich durchaus so ein Bild, das man so verwenden kann.
Wäre es nicht besser gewesen, zuerst ein politisch geeintes Europa zu schaffen, anstatt mit der Währung zu beginnen, die immer nur ein Teil der Politik ist?
Das ist das zentrale Argument der Gegner des Euro, die im Prinzip die Notwendigkeit, langfristig eine europäische Währung zu haben, nicht infrage stellen, jedenfalls in ihrer großen Mehrheit.
Die Kritiker sagen aber, der Zeitpunkt ist zu früh, man hätte eben vorher noch weitere politische Einigungen herbeiführen sollen.
Die Entscheidung, die hier gefallen ist, ist eine politische Entscheidung, muss man sehen.
Es ist eine politische Entscheidung, die zwischen den großen Ländern, vor allem Deutschland und Frankreich, gefallen ist.
Eine Situation, die damals im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung einfach zu diesem Versprechen der Deutschen geführt hat, dass Deutschland, dieses vereinte Deutschland, in Europa integriert werden soll und dass man einen Schritt nach vorne mit dem Euro machen wird.
Die Frage ist, was wir als kleines Land zu dieser Entwicklung, die sich eben in viel größeren Ländern abgespielt hat, tun können.
Ich glaube, wir können jetzt natürlich auch sagen, vielleicht wäre eine langsame Entwicklung besser gewesen.
Aber wir haben überhaupt keine Möglichkeit, hier Anregungen oder
Wünsche anzumelden, sondern wir wissen natürlich, aus welchen Gründen diese Abkommen zwischen Frankreich und Deutschland zustande gekommen sind.
Und wir wissen, dass wir nur die Möglichkeit haben, mit dieser neuen Entwicklung in Europa mitzumachen oder nicht mitzumachen.
Man spricht von Milliardenersparnissen in der Wirtschaft, wenn es keine Devisenwirtschaft mehr gibt in Europa.
Worin bestehen diese Ersparnisse?
Wir haben natürlich keine Umrechnungskosten mehr.
Sie müssen bedenken, dass wir diese Wechselkosten, diese Wechsel an jeden Bankschalter, jede Bank wird jetzt natürlich Einnahmen verlieren, dass das natürlich die Wirtschaft belastet hat.
Zeitkosten muss man hier auch bedenken.
Sie müssen bedenken, dass wir
vielleicht auch Kosten insofern immer gehabt haben, als wir Währungsspekulationen in den Anfängen abwehren mussten.
Die Zentralbank hat ja darauf achten müssen, dass Währungsspekulationen gar nicht erst entstehen.
Wenn wirklich eine große Spekulation gegen den Schilling entstanden wäre, hätten wir kaum eine Möglichkeit gehabt, diese Spekulation abzufangen.
Darüber sind wir uns einig.
Das ist auch ein wichtiger Grund, warum wir ein großes Interesse haben, in einen großen Währungsblock einzutreten.
Da wäre es ein so kleines Land, das wir eben sind, uns gegen große Spekulationswellen, weltweite Spekulationen auch gar nicht zu wehrsetzen könnten.
Also es gibt eben Kosten, die dann wegfallen würden, aber es gibt auch eine Reihe von Vorteilen, wenn ich die auch nennen kann.
Sie müssen bedenken, wir hatten immer eine Zinsdifferenz zu Deutschland, die teilweise eben ursprünglich einmal vielleicht aufgrund eines schlechter funktionierenden Kapitalmarkts, aufgrund vielleicht einer geringeren Bonität des österreichischen Staates, vor langer Zeit war das sicher so, noch gegenüber Deutschland begründet war.
Später ist das ausgeglichen worden, die österreichische Bonität war gleichwertig mit der deutschen.
Immer noch aber hat es ein kleines Zinsdifferenzial, also einen Zinsunterschied zu Deutschland gegeben von vielleicht 0,3 bis 0,5 Prozent und wir haben bis heute ein solches Zinsdifferenzial.
Das bedeutet aber, dass alle unsere Investitionen und die gesamte Staatsverschuldung, die wir ja ständig mit Zinsen bedienen müssen, ständig höher verzinst werden muss.
Das bedeutet auf der anderen Seite, dass die Investitionen in Österreich ein bisschen geringer sind als in Deutschland, wo die Zinsen etwas günstiger sind.
Insofern werden wir also, wenn wir den Euro gehen, mit einem Schlag dieses Zinsunterschied zu Deutschland beseitigen können.
Ich halte das für einen wichtigen Vorteil.
Und last but not least das Außenverhältnis.
Der Euro soll dann eine der großen Währungen der Welt sein, neben dem Dollar, dem Yen.
Welche Stimmung hat man?
Sehen die Amerikaner eine Konkurrenz kommen?
Die ersten Nachrichten, die man von drüben bekommt, sind eher negativ.
Ich glaube, dass man
er befürchtet, dass mit dem Euro auch der Protektionismus, den die Amerikaner in Europa zu entdecken glauben, weiter zunehmen könnte.
Aber ich glaube, das müssen wir nicht befürchten.
Und Ihre persönliche Stimmung zu diesem Projekt?
Österreich ist ein kleines Land.
Selbst wenn wir uns überlegen sollten, dass vielleicht die politische Einigung noch nicht so weit ist, dass wir eine gemeinsame Währung haben sollten,
Wir haben in dieser Frage im Grunde keine eigene große Entscheidung zu treffen.
Wir können uns nur fragen, wollen wir teilnehmen an diesem Prozess oder nicht?
Im Grunde haben wir eine ganz ähnliche Entscheidung zu treffen wie damals, als wir zur Europäischen Union beitreten wollten oder nicht.
Und die Alternative nicht beizutreten ist gefährlich und ist nachteilig für Österreich.
Und deshalb
Ohne Euphorie, ohne jetzt große, extreme Vorteile für Wachstum, laissons d'etwas zu sehen, sage ich, es gibt keine andere Möglichkeit als den Beitritt zum Euro und damit die Unterstützung dieser neuen Entwicklung in der Europäischen Union.
Dankeschön für das Gespräch.
Mit dem Journalgast Professor Bernhard Felderer hat Hans Adler gesprochen.
Eine der wesentlichsten Neuerungen durch die in der vergangenen Woche vorgestellte siebente Schulorganisationsgesetzes-Novelle ist die Einführung der polytechnischen Schule.
Nach jahrelangen einschlägigen Schulversuchen soll damit der bisherige polytechnische Lehrgang, der für immer weniger Schüler tatsächlich ein attraktives Angebot war, zu einer echten neunten Schulstufe aufgewertet werden.
Wichtigste Grundlage dafür, die polytechnische Schule soll möglichst flexibel auf regionale Anforderungen reagieren.
Franz Simbürger informiert.
Rund 17.000 Schüler haben zuletzt den Polytechnischen Lehrgang besucht.
In den 70er Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele.
Das Problem der 9.
Schulstufe bisher, sie diente einerseits vielen Hauptschülern einfach dazu, die zuvor nicht positiv abgeschlossene 4.
Klasse der Hauptschule nun nachzuholen.
Andererseits kamen bis in den März hinein Schüler aus berufsbildenden Schulen, die es dort nicht geschafft hatten, ins Polytechnikum zurück und bogen dort sozusagen den Rest des Jahres herunter.
Das soll nun anders werden, sagt Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer.
Die Polytechnische Schule soll dem jungen Menschen eine erweiterte Allgemeinbildung vermitteln und eine gute Berufsvorbildung geben.
Die Polytechnische Schule ist immer noch eine sehr gute Schule und ich glaube, es ist besser, wenn ein Jugendlicher, der eine duale Ausbildung machen möchte,
in die polytechnische Schule geht, als wenn er ein Jahr einer weiterführenden Schule macht und dann abbricht, denn dann ist er immer ein Schulabbrecher.
Die Lehrpläne der polytechnischen Schulen sollen vermehrt auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten einer Region abgestimmt werden.
Die Grundüberlegung dahinter, die meisten Schüler aus polytechnischen Schulen wollen später ja auch in der unmittelbaren Umgebung arbeiten.
Die Schulversuche haben gezeigt, wenn die Zusammenarbeit zwischen Polytechnikum, regionaler Wirtschaft und den umliegenden Berufsschulen sehr gut funktioniert, steigen auch die Chancen für die Polytechnikum-Abgänger, dann einen geeigneten Lehrplatz zu finden.
Das Unterrichtsjahr in der Polytechnischen Schule soll künftig einerseits aus einer sogenannten Orientierungsphase zu Jahresbeginn bestehen.
In diesen maximal acht Wochen sollen die Berufswünsche der Schüler den künftigen Berufsanforderungen gegenübergestellt und daraus der beste Berufsweg für einen Schüler ermittelt werden.
Danach soll es schon in der Polytechnischen Schule gezielte Berufsvorbereitung geben.
Das soll so weit gehen, dass bestimmte Fächer dann später in der Berufsschule gar nicht mehr belegt werden müssen und der Lehrling stattdessen eine zusätzliche Ausbildung, zum Beispiel die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung in Anspruch nehmen kann.
Erschwert wird dagegen künftig die Rückkehr von Schulabbrechern aus berufsbildenden Schulen in das Polytechnikum.
Nur noch bis Weihnachten soll der Wiedereintritt ins Polytechnikum gestattet sein.
Auf der anderen Seite sollen jene Schüler, die die 4.
Klasse Hauptschule nicht positiv abschließen konnten, in der Polytechnischen Schule künftig verstärkt gefördert und in sogenannten Hoffnungsgruppen durch Zusatzlehrer auch an das Klassenziel der Polytechnischen Schule herangeführt werden.
Und jetzt um Viertel vor eins zu einem Reisebericht.
Der Norden von Pakistan, dort wo die Gebirge des Himalaya, des Karakoram und des Hindu Kush aneinanderstoßen, galt lange Zeit als eines der abgelegensten Gebiete der Welt.
Der Bau einer neuen Trans-Karakoram-Straße zwischen Pakistan und China in den 70er Jahren hat das Leben in den Tälern jedoch entscheidend und einschneidend verändert.
Nicht nur die alten Kulturen sind durch das Eindringen der sogenannten modernen Welt bedroht, man befürchtet auch, die politischen Konflikte in den Nachbarstaaten, vor allem in Afghanistan und im indischen Kaschmir, könnten auch auf die Bergregion im Norden Pakistans übergreifen.
Helmut Opletal hat in den alten Fürstentümern zwischen Humza und Gilgit Eindrücke gesammelt.
Im Hunzertal zwischen siebentausender Gipfeln pflegen Musikanten die uralte Kultur der erst in den 60er Jahren von der pakistanischen Regierung endgültig einverleibten Fürstentümer.
Die Truppen Alexanders des Großen zogen hier durch und hinterließen hellhaarige und blauäugige Menschen und über Generationen haben die Bewohner von Hunzer hier ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem für ihre steilen Terrassenfelder entwickelt.
Der Bau der Karakorum-Straße nach China hat aber in den letzten 20 Jahren vieles verändert, erzählt Tayyip Mir, der heute europäische und japanische Touristen zu den Resten der alten Seidenstraße führt.
Vor der Konstruktion der Highway gab es nur einen G-Wagen, der die Gilgit- und die Norden, die Hunza-Area, verbündete.
Vor dem Bau der Straße gab es nur eine Piste für Geländefahrzeuge hier in den Norden.
Von Islamabad brauchte man eine Woche nach Gilgit und nochmals zwei Tage bis Hunza.
Die Karakorumstraße hat das Leben der Menschen revolutioniert.
Sie hat Entwicklung gebracht.
Überall sind Hotels entstanden und das Tourismusgewerbe floriert.
Neue, revolutionäre Kommunikationsverbindungen haben auch die Kultur verändert.
Es gibt heute Satellitenfernsehen und Satellitentelefone.
Und ohne Zweifel verändert das Kultur- und Lebensart der Leute.
Nicht alle sehen allerdings die große Zahl der Fremden und den wachsenden Einfluss städtischer und westlicher Lebensart positiv.
Es gibt natürliches Misstrauen, speziell bei den Leuten in Hunza, die ihre traditionelle Kultur bewahren wollen.
Und es gibt auch eigene Programme, die dies fördern sollen.
Fast alle hier sind Moslems, in Hunza überwiegend Ismailiten, die den Aga Khan als Oberhaupt verehren.
Es ist eine weltoffene Variante des Islam und in Hunza gehen zum Beispiel viel mehr Mädchen zur Schule als in anderen Teilen von Pakistan.
Doch die Einflüsse des islamischen Fundamentalismus lassen auch hier religiöse und ethnische Spannungen an die Oberfläche treten.
Bis jetzt aber, sagt Hayyib Mir, habe der Konflikt im weniger als 100 Kilometer entfernten Afghanistan noch nicht auf die Region übergegriffen.
Was die Situation in Afghanistan anbelangt, müssen wir zuwarten.
Hier im Norden von Pakistan ist es relativ sicher und wir sind Gott sei Dank noch nicht von den Sicherheitsproblemen betroffen, die es in Afghanistan, in Tajikistan oder in Kaschmir gibt.
Dennoch erhoffte neue Straßenverbindungen in den Nordwesten Afghanistans und in die gleich dahinter liegende ehemalige Sowjetrepublik Tadschikistan sind wegen des Afghanistankriegs vorerst auf Eis gelegt.
Vielleicht bedeutet das aber auch noch ein bisschen Schonzeit für die alte Kultur der Bergdäler.
Beobachtungen und Impressionen aus der Bergregion im Norden Pakistans von Helmut Opletal.
Georg Scholti ist der Dirigent des Nikolai-Konzertes, des traditionellen Gedenkkonzertes im Abonnement der Wiener Philharmoniker.
Mit 84 Jahren zählt der in Ungarn geborene, in Großbritannien geadelte Sir Georg nach wie vor zu den international gefragtesten Pultstars.
Rund 250 Plattenaufnahmen mit Scholti sind im Umlauf, drei weitere mit seinen Lieblingsorchestern aus Wien, Berlin und Chicago werden anlässlich der 50-jährigen Zusammenarbeit mit der Firma Decker im kommenden Jänner erscheinen.
Aus Anlass der philharmonischen Konzerte heute und morgen in Wien hat Maria Renhofer mit Georg Scholti gesprochen.
Herr Scholti, der Anlass Ihres diesmaligen Aufenthalts in Wien ist wieder einmal die Zusammenarbeit mit den Wiener Philharmonikern, mit einem Orchester, mit dem Sie schon so lange und mit sehr guten Beziehungen verbunden sind.
Was bedeutet das für Sie, wieder mit diesem Orchester zusammenzuarbeiten?
Ja, wir haben ungefähr drei Monate letzten Mal gearbeitet.
Also das war in Salzburg.
Wir haben Fidelio gemacht und dann ein Sinfoniekonzert.
Wir haben viel zusammengearbeitet.
Ich habe recht viel aufgenommen.
Wir haben mindestens 20 Opern oder wahrscheinlich sogar mehr aufgenommen.
Ich habe es nicht gezählt.
Und viel sinfonisches Werk.
Seit Jahren.
Und das ist, glaube ich, man darf es sagen, recht erfolgreich war.
Sie haben diesmal ein Programm mit Bartók, Liszt und Tchaikovsky.
Ich könnte mir vorstellen, dass Sie speziell zu Bartók eine besondere Beziehung haben, der ja einer Ihrer Lehrer war.
Ja, ich habe zu ihm aber auch noch weitere 50 Komponisten eine besondere Beziehung.
Ich liebe Liszt und ich liebe Tchaikovsky.
Nein, ich bin sehr polygam mit meinem musikalischen Geschmack.
Und das ist richtig so.
Ein Musiker soll nicht Spezialist sein.
Man muss alles machen.
Herr Scholti, Wien war eine Ihrer ersten Stationen in Ihrer Karriere.
Was ist das für Sie für ein Gefühl, nach Wien zurückzukommen, wo Sie doch sehr oft arbeiten?
Haben Sie da eine besondere Beziehung zu dieser Stadt?
Meine Anfänge in Wien waren sehr schwierig.
Wir haben furchtbar viel Schwierigkeit miteinander, Orchester und ich gehabt, so in den spät 50er-Jahren.
Der Bonn-Moor kam von mir.
Wisst ihr, was der schönste Platz in Wien ist?
der Weg zum Flughafen.
Aber es hat sich natürlich weit geändert.
Wir sind jetzt gute Freunde geworden und arbeiten in bester Harmonie zusammen.
Ich komme gerne.
Fast noch länger sind Sie wahrscheinlich mit Salzburg verbunden.
Seit 1937, wo Sie erstmals als Assistent von Toscanini bei den Festspielen beschäftigt waren.
Seit dem Krieg sind Sie ein ständiger und ein sehr besonders gern gesehener Gast in Salzburg.
Ich denke an die letzte Festspielsaison, wo Sie sehr erfolgreich Fidelio dirigiert haben.
Was haben Sie für die nächsten Jahre in Salzburg für Pläne?
Also nächstes Jahr wird es 60 Jahre her, dass ich Glockenspiel gespielt habe in Salzburg.
Ich habe gebeten, Herr Mortier, dass ich nächstes Jahr eine Pause mache.
Ich mache gar nichts.
Und dann übernächstes Jahr haben wir schon Pläne, aber darüber kann ich ja noch nicht reden.
Wird es wieder eine Oper geben?
Ich kann es Ihnen nicht sagen.
Ich habe eine gute Beziehung zu Mortier, wir sind Freunde und ja, ja, ich will kommen.
Aber ein Jahr muss ich mal in vollkommener Ruhe haben, mal Sommerferien.
Ich habe jetzt acht Jahre lang keine Sommerferien gehabt.
Was haben Sie abgesehen davon für die nächsten Jahre für Pläne an größeren Konzertzyklen vielleicht oder größeren Dingen?
Also wissen Sie vielleicht, dass nach diesem Wiener Konzert mit dem Philharmoniker wir eine Tournee machen.
Fünf große Städte, also London, Paris, Köln, Düsseldorf, Amsterdam.
Das ist eine anstrengende Woche, wenn wir fünf Konzerte und fünfmal reisen.
Das ist sehr anstrengend.
Oper mache ich nur ein, nächstes Jahr 1997 nur einmal.
Und das wird in London sein.
Ich werde das Simone Bocanegra Mai, Juni 97 machen.
Das Nikolai-Konzert der Wiener Philharmoniker unter Georg Scholti wird in der morgigen Konzertmatinee auf Österreich 1 live übertragen und mit diesem Hinweis zu den Nachrichten.
Österreich, die Freiheitlichen halten in Feldkirchen vor Adlberg ihren 23. ordentlichen Bundesparteitag ab.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Wiederwahl von Jörg Haider als Bundesparteiobmann und die Bestellung seiner Mitarbeiterin Susanne Ries-Passer zum geschäftsführenden Parteiobmann.
In seiner heutigen Rede wies Haider auf die Erfolge seiner Partei hin.
Das Entscheidende sei, dass die FPÖ mit den Koalitionsparteien stärkemäßig gleichgezogen habe.
Das sei aber erst die Ouvertüre, jetzt beginne die Reform des Landes, sagte Haider.
Der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Elmar Fischer, will mit seinen Kritikern einen Dialog aufnehmen.
Fischer geriet vor einer Woche wegen seines kircheninternen Schreibens zum Thema Homosexualität ins Kreuzfeuer der Kritik.
In dem jetzigen Brief betont der Generalvikar, er habe einen Diskussionsbeitrag leisten, aber niemanden verletzen wollen.
Wenn dies trotzdem geschehen sei, dann bedauere er dies.
In der Kirchengeschichte habe es nie eine Akzeptanz der Homosexualität gegeben.
Was den Umgang mit den Betroffenen angehe, wäre es sicher wünschenswert, würde ein Dialog aufgenommen, erläutert Fischer.
Vereinte Nationen, Zaire.
Der Sicherheitsrat hat die UNO-Mitgliedstaaten aufgerufen, eine Eingreiftruppe für Ost-Zaire vorzunehmen.
Ein Mandat zur Entsendung einer solchen Truppe erteilte der Sicherheitsrat allerdings noch nicht.
Grund dafür ist die zögernde Haltung der USA.
Frankreich und Spanien haben sich bereits vor einigen Tagen grundsätzlich bereit erklärt, an einer Eingreiftruppe mitzuwirken.
Der Sicherheitsrat hat UNO-Generalsekretär Butrus Ghali beauftragt, bis 20.
November ein Konzept für Hilfsaktionen für die hunderttausenden Flüchtlinge in Ost-Sahire auszuarbeiten.
Bosnien-Herzegowina.
Der Armeeschef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, ist abgesetzt worden.
Auch andere prominente Mitglieder des bosnisch-serbischen Generalstabes wurden ihrer Ämte enthoben.
Die Präsidentin der serbisch-bosnischen Republik, Milana Plavsic, begründete ihre Entscheidung, damit sie habe internationalem Druck nachgeben müssen.
Bosnien-Herzegowina und Deutschland haben ein Abkommen über die Rückkehr der in Deutschland lebenden Bosnien-Flüchtlinge ausgehandelt.
Betroffen sind 320.000 Personen.
Mit dem Abkommen verpflichtet sich die bosnische Regierung zur Aufnahme aller Staatsangehörigen.
Soweit die Meldungen und jetzt noch das Wetter.
Es bleibt heute Nachmittag meist sonnig, die Temperaturen steigen noch auf 8 bis 15 Grad.
In Feldkirch wurde der FPÖ-Bundesparteitag eröffnet. Die Veranstaltung dauert zwei Tage. Im Mittelpunkt steht die Wiederwahl von Jörg Haider zum Parteiobmann und die Wahl von Susanne Riess-Passer zur geschäftsführenden Parteiobfrau. Einblendung: Klububmann Ewald Stadler, Einblendung: FPÖ-Parteiobmann Jörg Haider.
Mitwirkende:
Fuchs, Wolfgang [Gestaltung]
, Stadler, Ewald [Interviewte/r]
, Haider, Jörg [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.09 [Sendedatum]
Ort:
Feldkirch
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parteien / FPÖ
;
Opposition
;
Reden und Ansprachen
;
Parlament
;
Kongress
;
Wahlen
;
EU
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Ein der wesentlichen Neuerung der 7. Schulorganisationsnovelle die die Einführung der polytechnischen Schule. Nach jahrelangen Schulversuchen soll der bisherige polytechnische Lehrgang aufgewertet werden. Wichtigste Grundlage ist die Flexibilität der polytechnischen Schule gegenüber regionalen Anforderungen. Interview: Unterreichtsministerin Elisabeth Gehrer.
Mitwirkende:
Simbürger, Franz [Gestaltung]
, Gehrer, Elisabeth [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Bildungspolitik
;
Bildung und Schulwesen
;
Kinder und Jugend
;
Regierung
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Norden von Pakistan galt lange Zeit als eine der abgelegensten Gebiete der Welt. Der Bau einer neuen Karakorum-Straße zwischen Pakistan und China hat das Leben in den Tälern einschneidend verändert. Ein Resiebericht, Einblendung: pakistanische Musik, Interview: anonymer pakistanischer Reiseführer.
Mitwirkende:
Opletal, Helmut [Gestaltung]
, Anonym, Reisefüher [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Gesellschaft
;
Tourismus
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Interview
;
Ethnologie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Pakistan
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Georg Solti ist der Dirigent des Nikolai-Konzertes. Dies ist das traditionelle Gedenkkonzert im Abonnement der Wiener Philharmoniker. Mit 84 Jahren zählt Solti zu den international gefragten Dirigentenstars. Interview: Dirigent Georg Solti.
Mitwirkende:
Rennhofer, Maria [Gestaltung]
, Solti, Georg [Interviewte/r]
Datum:
1996.11.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Interview
;
Besetzung - Orchester
;
Porträt
;
Vorschau
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten