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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Herzlich willkommen zum Mittagsschornal.
Wir grüßen Sie Hans Christian Scheidt.
Für die folgende Stunde haben wir wieder eine Fülle von Informationen für Sie vorbereitet.
Hier die Hauptthemen.
Wie verhält sich Brüssel im Streit zwischen Österreich und der Slowakei in Sachen AKW Mochovce?
Die Causa Rosenstingl beschäftigte heute die Präsidialkonferenz des Nationalrates.
Hauptpunkt war die Frage, behält Rosenstingl vorerst sein Nationalratsmandat oder nicht?
Wird ihm das Mandat aberkannt?
In Sachen Bauskandal sieht der grüne Wiener Gemeinderat Peter Pilz nun eine Ausweitung von Unregelmäßigkeiten nach der Wiener U-Bahn nun bei Straßenprojekten.
Er stattete heute 20 Anzeigen gegen Baumanager.
Im Alter von 84 Jahren ist Kardinal Agostino Casarolli in Rom gestorben.
Er spielte über Jahrzehnte hinweg eine Schlüsselrolle im Vatikan.
Wir bringen einen Nachruf.
Und der Countdown zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich beschäftigt uns auch in dieser Sendung.
Wir gehen unter anderem der Frage nach, ob die Fußball-WM für den österreichischen Fußballbund ein großes Geschäft ist oder nicht.
Über das und mehr werden wir informieren.
Erster Programmpunkt bei uns jetzt die Nachrichten.
Josef Fenzel-Natek liest die Meldungen, die Edgard Haider geschrieben hat.
Nach der Aktivierung der Brennstäbe im Atomkraftwerk Mochowce herrscht in Österreich Verstimmung.
Bundeskanzler Klima informiert den Ministerrat, dass die Slowakei Österreich entgegen einer Vereinbarung nicht im Voraus informiert hat.
Klima sagte, ein Staat, der sich rücksichtslos über Bedenken anderer hinwegsetze, entferne sich von Europa.
Nach Angaben von Greenpeace sind bei der gestern gestarteten Aktivierung der Brennstäbe in Mochowce technische Probleme aufgetreten.
Im Fall Rosenstinkel bleibt der Nationalrat bei dem bereits fixierten Fahrplan für die Aberkennung des Mandats.
Die Präsidiale hat beschlossen, dass Nationalratspräsident Fischer in einer Sondersitzung am 16.
Juni den Fall Rosenstinkel zur Debatte stellen wird.
Rosenstinkel wird voraussichtlich bis zum Ende des Auslieferungsverfahrens in Brasilien in Haft bleiben.
Bernd Schiedeck, der Hauptangeklagte im Bautreuhandprozess, wird aus der Untersuchungshaft entlassen.
Schiedeck ist seit dreieinhalb Jahren in U-Haft.
Die Kaution beträgt zwei Millionen Schilling.
Der Bautreuhandprozess ist das größte Wirtschaftsverfahren in der Geschichte der Zweiten Republik.
Die niederösterreichische Landesregierung hat als zweite Instanz den negativen Naturschutzbescheid gegen den Bau des Semmering-Basistunnels bestätigt.
Landeshauptmann Preul sagte, der Naturschutz habe ein klares Nein verjankt.
Das geplante Handyverbot beim Autofahren wird nicht so schnell realisiert wie geplant.
Grund dafür sind Differenzen zwischen den Koalitionsparteien.
Nach Vorstellungen der SPÖ sollte bereits Anfang kommenden Jahres in Autos nur mit Freisprecheinrichtungen telefoniert werden dürfen.
Auch die ÖVP ist für diese Regelung, macht aber geltendes Sein noch zu viele Detailfragen offen.
In Ambulatorien wird es bis auf Weiteres keine billigen Zahnkronen geben.
Sozialministerin Hostasch und Familienminister Bartenstein haben sich allerdings auf einen verbindlichen Tarif von 6.200 Schilling für eine Krone geeinigt.
Dieser Tarif ist für alle Kassenärzte in ganz Österreich verbindlich.
Deutschland.
Nach dem folgenschweren Zugunglück bei Eschede werden heute die Reparaturarbeiten an den Gleisen beendet.
Am Nachmittag sollen die ersten Züge die Unglückstelle passieren.
Reisende müssen allerdings noch mindestens zwei Wochen lang mit Verspätungen und Unregelmäßigkeiten im Fahrplan der ICE-Züge rechnen.
Von den Toten sind bisher 79 identifiziert worden.
85 Menschen sind noch im Spital.
Keiner von ihnen schwebt in Lebensgefahr.
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Mai deutlich zurückgegangen.
4,2 Millionen Arbeitslose sind um 220.000 weniger als im April und um 58.000 weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenrate ist damit erstmals seit drei Jahren in Deutschland zurückgegangen.
Europäische Union.
Der Rat der Europäischen Zentralbank tritt heute zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Noch in diesem Sommer müssen alle wichtigen Fragen geregelt werden, damit mit 1.
Jänner kommenden Jahres das Funktionieren der Gemeinschaftswährung Euro gewährleistet ist.
USA.
Nach der EU haben nun auch die USA wegen des Kosovo-Konfliktes Wirtschaftssanktionen gegen Jugoslawien verhängt.
Amerikanische Investitionen werden verboten, Auslandsguthaben der jugoslawischen Regierung werden eingefroren.
Serbische Polizei und Armeeeinheiten sollen gestern fünf Dörfer in Kosovo beschossen haben.
Der frühere EU-Beauftragte für Bosnien-Herzegowina, Bild, hat sich für einen massiven Einsatz der NATO im Kosovo ausgesprochen.
Bild sagte, ein Rückzug der Serben sei unwahrscheinlich, wenn ein Ultimatum der NATO nicht durch entsprechende Drohungen begleitet werde.
Eritrea, Äthiopien.
An der Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea sind wieder schwere Kämpfe ausgebrochen.
Äthiopische Truppenverbände sollen eine Offensive eingeleitet haben.
Beide Staaten streiten um ein etwa 400 Quadratkilometer großes Gebiet.
Die Regierung Eritreas hat gestern Äthiopien Verhandlungen angeboten.
Nigeria.
Der bisherige Armeekommandant Abu Salim Abu Bakr ist neuer Präsident Nigerias.
Er wurde wenige Stunden nach dem überraschenden Tod des Militärmachthabers Sani Abacha vereidigt.
Westliche Staaten und die UNO haben den Tod Abachas zum Anlass genommen, neuerlich die Rückkehr zur Demokratie in Nigeria zu fordern.
Vatikan.
Kardinal Agostino Casaroli ist in der vergangenen Nacht im Alter von 84 Jahren in Rom gestorben.
Casaroli war von 1979 bis 1991 Kardinalstaatssekretär.
Er prägte nahezu drei Jahrzehnte lang die vatikanische Ostpolitik gegenüber den damaligen kommunistischen Regimen.
Soweit der Nachrichtenüberblick.
Jetzt zur Wetterprognose mit Jörg Stieber.
Auf und ab geht's derzeit beim Wetter.
Nach den 37 Grad vom Sonntag war es gestern um bis zu 20 Grad kühler.
Nun steigen die Temperaturen wieder, morgen erwarten wir schon wieder knapp mehr als 30 Grad.
Das verlängerte Wochenende beginnt allerdings mit einer kalten Dusche.
Wer etwa eine tagelange Bergtour plant, sollte sich zunächst auf Dauerregen und zum Samstag hin sogar auf neue Schnee bis ins Mittelgebirge einstellen.
Erst gegen Sonntag dürfte sich aus heutiger Sicht zumindest wieder die Sonne durchsetzen.
Und sonnig ist es auch momentan in allen Landeshauptstädten.
In Wien hat es 21 Grad, in Eisenstadt 22, St.
Pölten und Linz 21 Grad, Salzburg 22, Innsbruck und Pregens 20, Graz 23 und Klagenfurt 20 Grad.
Heute Nachmittag scheint in ganz Österreich die Sonne.
Auch die jetzt noch etwas dichteren Wolken im Wainviertel sowie in Teilen Unterkerntens lockern auf.
Ganz ungetrübt wird der Sonnenschein allerdings nicht sein.
Vor allem über den Bergen entstehen ein paar Quellwolken.
Regenschauer bleiben aber doch selten.
Die Temperaturen erreichen noch 21 bis 28 Grad.
Morgen Mittwoch steht uns ein hochsommerlicher Tag bevor.
Zwischen 24 und 31 Grad liegen die höchsten Temperaturen.
In 2000 Meter Höhe hat es 13 Grad.
Dazu scheint meist die Sonne.
In Fadlberg und Tirol bilden sich am Nachmittag erwalmlich Regenschauer und Gewitter.
Am Abend sind vereinzelte Gewitter auch im übrigen Bergland nicht mehr auszuschließen.
Und zur Front Leichnam wird es in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und der Obersteiermark regnerisch und kühl, mit Temperaturen nur noch um 12 Grad.
Im Osten und Süden kommt dagegen bei lebhaftem Südwind noch zeitweise die Sonne hervor und die Temperaturen steigen noch einmal bis an die 28 Grad.
Am Nachmittag wird es aber auch hier stellenweise gewittrig.
Acht Minuten nach zwölf ist es jetzt zur ausführlichen Berichterstattung im Mittagsjournal.
Am vergangenen Freitag wurde der bis dahin Flüchtige unter Betrugsverdacht stehende Nationalratsabgeordnete Peter Rosenstingl in der Nähe der brasilianischen Küstenstadt Fortaleza festgenommen.
Er sitzt derzeit in einem Polizeigefängnis in Fortaleza, wo er nach eigenen Aussagen gut behandelt wird.
Die brasilianischen Behörden werden über einen österreichischen Auslieferungsantrag entscheiden.
In Rosenstingels österreichischer Heimat hat sich heute die Präsidialkonferenz des Nationalrates die Köpfe darüber zerbrochen, ob und wenn ja, wie dem Ex-FPÖ-Abgeordneten sein Nationalratsmandat aberkannt werden kann.
In dieser Frage bleibt das Parlament bei der Mitte Mai beschlossenen Vorgangsweise.
Das heißt, in der Parlamentssitzung am 16.
Juni wird Rosenstingl offiziell aufgefordert zu erscheinern.
Bleibt dieser Aufruf wie zu erwarten erfolglos, beginnt eine 30-Tagesfrist zu laufen.
In einer zweiten Sitzung am 17.
Juli erfolgt dann der zweite Aufruf.
Bleibt auch dieser erfolglos, stellt das Parlament beim Verfassungsgerichtshof den Antrag auf Mandatsaberkennung.
Die Verhaftung Rosenstingls in Brasilien hat aber doch noch einige Fragen aufgeworfen, die laut Nationalratspräsident Heinz Fischer jetzt noch nicht zu beantworten sind.
Aus dem Parlament berichtet Franz Rainer.
Der vom Parlament in der Causa Rosenstingl eingeschlagene Weg wird beibehalten.
Darüber waren sich die fünf Parteien in der heutigen Präsidiale der Sitzung der Klubchefs mit dem Parlamentspräsidenten einig.
Auf Spekulationen, ob es im vereinbarten Zeitraum tatsächlich zur Mandatsaberkennung kommen wird,
möchte sich Parlamentspräsident Heinz Fischer aber nicht einlassen.
Wir werden uns strikt rechtsstaatlich verhalten, aber wir werden uns auch gewissermaßen nicht auf der Nase herumtanzen lassen.
Das heißt, wir werden sehr genau prüfen, ob ein triftiger Grund für das Fernbleiben vorhanden ist oder ob man die Umstände
wie sie dann immer sein mögen, so beurteilen muss, dass man sagen kann, das ist wohl kein triftiger Grund für eine Abwesenheit von der parlamentarischen Arbeit.
Die Haft in Brasilien, soweit wagt sich selbst der in dieser Sache höchst vorsichtige Parlamentspräsident vor, wird wohl kein triftiger Grund sein.
Fischer?
Ich glaube, dass jemand, der sich, um einer Strafverfolgung zu entgehen, ins Ausland flüchtet und eine freiwillige Heimkehr nach Österreich, eine freiwillige Rückkehr verweigert, dass der nicht ohne weiteres sagen kann, ich bin aus einem triftigen, entschuldbaren Grund nicht in der Lage, an einer Plenarsitzung teilzunehmen.
Anders, wenn Rosenstingl bis 17.
Juli doch noch nach Österreich zurückkommt und sich dann aus der Haft ins Parlament vorführen lässt.
Parlamentspräsident Heinz Fischer.
Ich glaube, das wäre schon ein neuer Sachverhalt und man müsste dann auf diesen Sachverhalt entsprechend reagieren, insbesondere wenn es tatsächlich dazu käme, dass eine
Vorführung aus der Haft oder eine Ermöglichung der Teilnahme an Plenarsitzungen möglich gemacht würde.
Aber da Sie selbst das mit den Worten, was wäre, wenn eingeleitet haben, sage ich Ihnen, in diesem Fall
würden wir uns die ganze Sache noch einmal anschauen.
Fazit der Wille der fünf Parlamentsparteien, Peter Rosenstinkel das Mandat so rasch wie möglich abzuerkennen, bleibt aufrecht.
Man möchte in diesem einmaligen und politisch heiklen Fall aber jeden Fehler vermeiden.
Franz Rainer berichtete.
Ohne vorherige Informationen an Österreich wurden gestern die Brennstäbe im slowakischen Atomkraftwerk Mochovce aktiviert.
Damit wurde der Prozess zur vollen Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes eingeleitet.
Gegenüber dem ORF-Radio hat sich Bundeskanzler Klima neuerlich empört gezeigt über das slowakische Vorgehen.
Wörtlich sagte Klima ein Staat, der sich rücksichtslos über Bedenken anderer hinwegsetze, entferne sich von Europa.
Die Frage der Sicherheitsstandards bei Atomkraftwerken werde für EU-Beitrittswerber sehr wohl eine Rolle spielen, fügte Klima hinzu.
Damit nahm Klima also direkt Bezug auf die EU-Beitrittswünsche der Slowakei und stellte eine Art Route ins Fenster.
Wie sieht man solche Äußerungen nun in Brüssel?
Wie schätzt man bei den EU-Zentralen Stellen den Streit um das AKW Mochovce ein und auf mögliche Auswirkungen auf die slowakischen Beitrittswünsche?
Aus Brüssel dazu Stefan Gera.
Die EU als mächtiger Verbündeter im Kampf gegen das Kernkraftwerk Mochovce, das ist eine aus österreichischer Sicht durchaus angenehme Vorstellung, die aber nur zum Teil stimmt.
Nämlich solange es um meist unverbindliche Resolutionen und Interventionen bei den slowakischen Behörden geht.
Natürlich hat EU-Ratspräsident Robin Cook gestern die Slowakei über die österreichischen Bedenken gegen MOHOVC informiert, so wie auch Ende Mai als der erste MOHOVC-Zwischenbericht vorgelegen ist.
Aber damals wie heute hat Cook nicht gesagt, dass die EU die österreichischen Bedenken teilt und auch der zuständige EU-Kommissar Hans Vandenbroek hat es bisher vermieden, klar gegen MOHOVC Stellung zu nehmen.
Er weiß natürlich, wenn es hart auf hart geht, dann hat die EU nichts in der Hand, um MOHOVC zu verhindern.
Außer die Drohung, die Slowakei könnte nicht in die EU aufgenommen werden.
Diese Drohung will man in der EU-Kommission aber nicht einmal andeuten.
Man will nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Umso mehr als die Slowakei ja argumentiert, Mochovce sei genauso gut in Schuss wie die hunderten anderen Atomkraftwerke, die heute in der EU in Betrieb sind.
Das Europäische Parlament hat es da etwas leichter.
Es hat in den vergangenen Jahren immer mehr die Rolle des sozialen und grünen Gewissens der EU eingenommen.
Daher war die Abstimmung über Mochovce vor einem knappen Monat reine Formsache.
Da ist die Slowakei aufgefordert worden, mit der Inbetriebnahme des Atomkraftwerks noch zuzuwarten.
Eine zahnlose Forderung, wie man heute weiß.
Das Europaparlament kann theoretisch die Aufnahme der Slowakei in die EU blockieren und das ist auch ein Szenario, das von den österreichischen Parlamentariern immer wieder angesprochen wird.
Aber eben meistens nur von den Österreichern.
Die Parlamentarier der anderen Länder sind da wesentlich zurückhaltender.
Hier gilt also ähnliches.
Bei unverbindlichen Resolutionen ist das Parlament gerne dabei.
Aber politische Beobachter bezweifeln, dass das Europäische Parlament tatsächlich die Aufnahme der Slowakei in die EU blockieren würde.
Vor allem dann nicht, wenn auch einmal ein positiver Sicherheitsbericht über das Kernkraftwerk Mochovce auftauchen sollte.
Stefan Gerer berichtete aus Brüssel.
Das Neueste aus Mochovce selbst, die Aktivierung des slowakischen Atomkraftwerks Mochovce ist nach Angaben des AKW-Sprechers, wie er sagte, erfolgreich abgeschlossen.
Heute früh um 3.37 Uhr habe der Mochovce-Reaktor die minimalste messbare Leistung erreicht.
erklärte der Sprecher am Vormittag gegenüber der Austria Presse Agentur.
Nach seinen Angaben funktioniere alles reibungslos, es gebe keine Pannen.
Für den sechsmonatigen Probebetrieb ist eine Genehmigung des Amtes für nukleare Sicherheit der Slowakei erforderlich.
Und dies könnte laut dem Sprecher etwa Anfang August der Fall sein.
Ein Horrorszenario, das in vielen Köpfen steckt, ist der Fall eines Flugzeugabsturzes auf ein Kernkraftwerk.
In Tschechien haben solche Ängste gestern wieder neue Nahrung bekommen.
Über Budweis stürzten zwei tschechische Luftwaffenjets zusammen.
Elf Bewohner einer Siedlung wurden durch Maschinentrümmer verletzt.
Jetzt fragen sich viele Tschechen, was ist, wenn sich ein Flugzeugunglück über einem tschechischen AKW zuträgt.
Rainer Koch berichtet.
Eigentlich war es ein Wunder, dass niemand getötet oder ernsthaft verletzt wurde.
Immerhin hat einer der beiden MiG 21 Überschalljäger im Budweiser Stadtteil Moldau rund 30 Wohnungen fast komplett zerstört und etwa 20 geparkte Autos in Schrott verwandelt.
Da das im Bau befindliche Atomkraftwerk Temmelin kaum 30 Kilometer von der Absturzstelle entfernt steht, taucht nun die Frage auf.
Gäbe es eine nukleare Katastrophe, wenn später ein Flugzeug auf das AKW stürzen würde?
Die tschechischen Elektrizitätswerke sagen Nein, die Reaktoren in Temelin seien durch einen Betonmantel geschützt.
Aber fügte ein Sprecher der Gesellschaft gegenüber der Prager Zeitung im Ladafront Adnessin zu, das gelte nicht für das seit langem betriebene AKW Dukovani.
Dessen Reaktoren hätten diesen Schutzmantel nicht.
In der Nähe von Dukovani gibt es aber einen großen Militärflughafen.
Dass die Piloten striktes Verbot haben, das AKW zu überfliegen, beruhigt nicht.
Die beiden Unglücksjets von gestern hätten sich laut Vorschrift auch nicht über einer Stadt aufhalten dürfen.
Das Thema Sicherheit von Atomkraft hat so für Tschechien eine neue Perspektive bekommen.
Und das in einem Moment, da es wegen der Aktivierung der Kernbrennstäbe im slowakischen AKW Mochovce ohnehin besonders aktuell ist.
Die Tschechen verfolgen den Streit zwischen Wien und Pressburg mit besonderem Interesse.
Zum einen, weil Sicherheitsmängel in Mochovce auch für das benachbarte Tschechien Gefahr bedeuteten.
Zum anderen, weil man die Angelegenheit als eine Art Probelauf für die Zeit sieht, wenn das eigene AKW Temmelin angefahren würde.
Zwar nehmen die Zweifel an dem teuren Projekt hier zu, aber noch ist die Mehrheit der Politiker und der Bevölkerung dafür, es doch fertigzustellen.
Die scharfe Konfrontation um Mochowce wird deshalb in Prag auch mit Unbehagen registriert.
Vor allem das rigorose österreichische Vorgehen.
So zitiert heute die Presse tschechische Nuklearexperten mit der Feststellung, Wien habe in dem Streit keine Argumente technischen Typs.
Es handele sich nicht um sachliche Probleme, sondern um ein Politikum.
Von Anti-Atom-Hysterie beim Nachbarn ist gar die Rede.
Mehrere Blätter verweisen auch darauf, dass die Europäische Union dem österreichischen Wunsch, Pressburg zur Verschiebung des Probelaufs in Mochowce aufzufordern, nicht nachkam.
Der heutige tschechische Zeitungsleser gewinnt so den Eindruck, Österreich habe bei allen berechtigten Befürchtungen den Bogen im Fall Mochowce eindeutig überspannt.
Soweit Rainer Koch aus Prag.
Nach Österreich zurück und zum Thema Bildung und Weiterbildung.
Fast 40 Prozent der österreichischen Studierenden sind berufstätig.
Diese Zahl geht aus einer Studie im Auftrag des Wissenschaftsministeriums hervor und sie haben Wissenschaftsminister Kaspar Einem dazu veranlasst, Lehrpläne und Strukturen des Hochschulstudiums stärker
als bisher an berufstätigen Studenten zu orientieren.
Das alles auch vor dem Hintergrund der Akademiker-Arbeitslosigkeit.
Details von Martin Heidinger.
Wenn ein Student während seinen Jahren an der Universität berufstätig wird, vielleicht sogar voll, dann hat er nur selten Anlass, nach seinem akademischen Abschluss den Beruf zu wechseln.
So gesehen ist das ein Phänomen, das die Quote der arbeitslosen Akademiker senkt.
Wissenschaftsminister Kaspar einem… Gar so dramatisch hat sie sich auch nicht entwickelt, muss man dazu sagen.
Glücklicherweise und obwohl wir ja deutlich sehen müssen, dass es in manchen Bereichen zu deutlichen Verengungen der Nachfrage gekommen ist.
Nehmen Sie die Juristen, die vorher in großer Zahl in die öffentlichen Verwaltungen gegangen sind, die jetzt etwas restriktiver in ihrer Aufnahme
Politik sind.
Es zeigt sich, dass die Absolventen unter Umständen sehr, sehr gut geeignet sind, sich auf andere Herausforderungen einzustellen und sich denen zu stellen.
Aber Seistrom, der klassische Student, der ausschließlich studiert, seinen Abschluss macht und dann erst eine Stellung sucht, in der er dann sein Leben lang verbleibt, ist ohnehin nur mehr ein Klischee, meint einem.
Mit einem Maßnahmenpaket will er daher Beruf und Studium vereinbarer machen als bisher.
Mehr Selbststudienmöglichkeiten, ein Drittel mehr Lehrveranstaltungen am Abend, längere Öffnungszeiten von Bibliotheken und Instituten, Ausbau der Fernstudien und Forcierung eines Teilzeitstudiums, das am Ende dieselbe Qualifikation bieten soll wie ein bisher übliches Regelstudium.
Bei alledem, sagt einem, muss ein neuer Typ von Absolvent herauskommen, ein flexiblerer.
weil eines wohl die künftigen Berufstätigkeiten durchwegs auszeichnen wird, dass die Vorstellung davon, wie der Beruf im Detail aussieht,
zu Beginn des Studiums und dann, wenn man diesen Schritt in die Berufstätigkeit tut, immer weiter auseinanderklaffen.
Die Dynamik der Entwicklung wird es nicht erlauben, sich sehr, sehr konkret fünf Jahre lang auf eine ganz bestimmte Berufstätigkeit vorzubereiten.
Die schaut dann nachher anders aus.
Es zählt daher zu den grundsätzlichen Herausforderungen der Studiengestaltung hier, eine Qualifikation zu vermitteln, die ein hohes Maß an Selbstadaptionsfähigkeit
an sich ändernde Verhältnisse beinhaltet.
Geht es nach einem, soll jene Novelle zum Studienförderungsgesetz, in der das Wichtigste davon enthalten sein wird, mit Beginn des Sommersemesters 1999 in Kraft treten.
In diesen Wochen beenden in ganz Österreich etwa 37.000 Maturanten ihre Schulausbildung.
Keineswegs alle wissen schon, was sie beruflich machen sollen oder ob sie ein Studium beginnen werden.
Trotzdem, der Trend zum Besuch höherer Schulen ist weiter im Ansteigen.
Für das kommende Schuljahr haben sich bereits jetzt rund 4.000 Mädchen und Burschen mehr angemeldet als bisher.
Anton Maier berichtet.
Bedenken Sie bei der Wahl des Studiums oder beim Eintritt in das Berufsleben, dass Sie damit eine Entscheidung treffen, die Ihren Begabungen und Ihrem persönlichen Interesse entsprechen sollte.
Das ist ein Zitat aus dem Brief, den Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer an die Maturanten geschrieben hat.
Beratung ist wichtig und das gute alte Gymnasium, die AHS, kann nicht das Endstadium der Ausbildung sein, sagt Elisabeth Gehrer.
sollte man wissen, wenn man sich für den Weg in der AHS entscheidet, dass eine weitere Berufsausbildung an einer Fachhochschule, an einer Universität notwendig ist.
dass mit der Matura selbst noch keine berufliche Qualifikation verbunden ist.
Beratungsstellen gibt es viele an den Schulen, von den Ministerien, vom Arbeitsmarktservice.
Sie können nur Leitlinien vorgeben.
Es wäre nicht sinnvoll, sich auf Berater auszureden, wenn der Berufstraum nicht in Erfüllung geht, sagt die Ministerin.
Vorgeschrieben wird diese Beratung in den Schulen für 13- und 14-Jährige, denn da zeichnet sich eine Trendwende ab.
Nahezu ein Drittel der Hauptschüler und der AHS-Unterstufenschüler streben eine berufsbildende höhere Schule an, aber immer weniger konventionelle Schulen wie etwa die Handelsakademien.
Dagegen mehr Schulen zum Beispiel für Tourismus oder Humanberufe.
Elisabeth Gera Dieser Trend zeigt uns ganz genau, dass berufsbildende Schulen
sich zukunftsorientierte neue Schwerpunkte geben müssen, damit sie den Jugendlichen auch die Chancen auf einen Arbeitsplatz später ermöglichen.
Besonderer Schwerpunkt der ministeriellen Information ist die Ausbildung von Mädchen.
Nur sieben Prozent der HTL-Schüler sind weiblich.
Im Herbst wird es daher eine gemeinsame Informationsveranstaltung geben zwischen Technischer Universität Wien, Fachhochschulen und Technikkollegs, betitelt die Technikerin.
37.000 Maturantinnen und Maturanten sind derzeit also mitten im Matura-Stress.
Ein Bericht von Anton Mayr war das.
Mitten in Wien in der Nähe des Burgtheaters ist heute Vormittag ein Flüchtlingslager entstanden.
Errichtet hat es die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die damit den Österreichern zeigen will, wie es den Menschen zum Beispiel in Bosnien gegangen ist oder jetzt in Albanien geht.
Das Flüchtlingslager kann man bis Freitag in Wien sehen, dann wird es in Innsbruck, Linz und Graz gezeigt werden.
Constanze Ripper hat sich für das Mittagsschanal in dem Flüchtlingslager nahe des Burgtheaters umgesehen.
Ein ungewohnter Anblick bietet sich den Besuchern des Nobelcafé Landmann neben dem Burgtheater.
Wenn sie von ihrem Erdbeertörtchen aufblicken, schauen sie direkt in ein Flüchtlingslager.
Es besteht aus etwa zehn kleinen Zelten, wie sie für Millionen von Menschen oft Monate oder Jahre lang die einzige Behausung sind, die sie kennen, sagt Doris Schopper, internationale Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen.
All die Sachen, die Sie hier sehen, kommen aus wirklichen Flüchtlingslagern.
so ein Flüchtlingslager naturgetreu nachzubauen, natürlich in viel kleiner, ich meine, Flüchtlingslager gehen über mehrere Quadratkilometer, aber schon all die wichtigen Stationen im Leben eines Flüchtlings hier wirklich naturgetreu darzustellen.
Wir sitzen hier zum Beispiel in so einer Art Zelt aus einer Plane.
Was ist das?
Das hier ist ein kleines UNHCR, also vom Flüchtlingskommissariat gestelltes Zelt.
Da würden jetzt zum Beispiel, wir sitzen hier zu zweit drin und es ist schon nicht groß, da würde eine Familie so ungefähr von sechs Personen drin leben in einem Flüchtlingslager.
Zu sehen sind Wasseraufbereitung, improvisierte Kochstellen und medizinische Versorgung.
Das Allernötigste, um Menschen am Leben zu erhalten.
Ariane Bauernfeind, eine österreichische Krankenschwester, ist gerade von einem Einsatz bei einer Cholera-Epidemie in Tansania zurückgekehrt.
Sie ist eine von vielen internationalen Helfern, die oft unter schwierigsten Bedingungen arbeiten müssen.
Es ist immer eine riesige Herausforderung, weil man täglich für neue Aufgaben gestellt wird.
Es ist nicht immer leicht, es gibt viele Tage, die irrsinnig schleppend vorangehen.
Man lernt dann mehr und mehr mit der Geschwindigkeit des Landes mitzuhalten.
Das ist so wie beim Arbeiten hier im Krankenhaus in Österreich.
Man hält es immer nur durch, wenn sich die Lage hält mit positiven Erlebnissen.
Besonders bei Cholera ist es insofern eine erfreuliche Erkrankung, das ist so, wenn der Patient rechtzeitig kommt,
relativ einfach zu behandeln ist.
Das heißt, man muss ja nur die Flüssigkeit und Elektrolyte zurückgeben.
Und diese Patienten erholen sich unbeschreiblich schnell.
Manchmal dauert das nur eine Stunde, zwei Stunden und die können wieder aufstehen.
Das heißt nicht, dass sie sofort nach Hause gehen, aber... Und einfach dieses Erlebnis, es kommt jemand am letzten Atemzug herein und dann gehen sie aufrecht nach Hause, das reicht von kommen.
50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht und haben alles Hab und Gut verloren.
Manche können erst nach vielen Jahren zurück nach Hause oder sich woanders eine neue Existenz aufbauen.
In der Ausstellung wird den Besuchern hautnah bewusst, wie schwierig so ein Leben sein muss.
Ich denke mal, wenn man uns als Beispiel nimmt, weil wir schätzen das gar nicht, weil wir von allem viel zu viel haben.
Glaubt ihr, dass Leute, die hierher kommen, sich das ansehen, dann auch ein bisschen eine andere Einstellung bekommen zu Flüchtlingen?
Ja, ich denke, die meisten werden sich Gedanken machen, aber ob sie wirklich dann helfen, glaube ich eher weniger.
Aber was könnte man denn persönlich machen?
Ja, es werden überall Stellen angeboten für Spenden oder so.
Ich glaube, dass da die wenigsten was tun.
Einige zwar schon, aber... Die Flüchtlinge könnten das Gewand, das man immer braucht, dass man nicht irgendwo weghaut, sondern sich in einen Humana-Container reinhaut.
Das wird eh schon gut.
Und dass man in Wasser auch sorgfältiger und sparsamer umgehen sollte.
Das Flüchtlingslager beim Wiener Burgtheater kann man noch bis 12.
Juni besuchen, dann zieht es weiter nach Innsbruck, Linz und Graz.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen will also mit einem Schauprojekt Flüchtlingslager derzeit Bewusstsein für Flüchtlinge wecken.
Themenwechsel jetzt.
Nach dem möglichen Wiener U-Bahn-Kartell ist der grüne Wiener Gemeinderat Peter Pilz jetzt illegalen Preisabsprachen im Straßenbau auf der Spur.
Auch hier vermutet Pilz sein Baukartell.
Er hat deshalb gleich 20 darunter auch noch aktive Baumanager bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Ernst Wainisch informiert.
Während die Wirtschaftspolizei noch mit den Untersuchungen im Zusammenhang mit dem möglichen U-Bahn-Kartell beschäftigt ist, hat Peter Pilz eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen 20 Baumanager eingebracht.
Diese Manager sollen durch Preisabsprachen den Straßenbau.
Zuständig dafür ist in Wien die Magistratsabteilung 28,
verteuert haben, damit Steuergeld verschwendet haben.
Und für uns ist der Gedanke absolut inakzeptabel, dass Mitglieder des MA28-Kartells nach wie vor für Geschäfte mit der Stadt Wien und mit der öffentlichen Hand zuständig sind.
Daher haben wir 20 in den Quotenlisten dokumentierte Mitglieder der MA28-Runde.
in einer Sachverhaltsdarstellung an die Wiener Staatsanwaltschaft aufgelistet und diese Sachverhaltsdarstellung heute an die Staatsanwaltschaft Wien übersandt.
Das ist eine Anzeige.
gegen 20 in Quotenlisten genannte Mitglieder der MA28-Runde, sagt der Grünpolitiker Peter Pilz.
Die Liste der Namen der Betroffenen haben neben der Staatsanwaltschaft auch der Wiener Bürgermeister Michael Häupl von der SPÖ und der ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Görg bekommen.
Pilz will damit die ÖVP überzeugen, doch gegen den Koalitionspartner und für einen Untersuchungsausschuss zum Thema Baukartell zu stimmen.
Pilz hat auch Unterlagen präsentiert, mit denen er die Existenz von Scheinrechnungen beweisen will.
Übrigens, die gleich für nach Pfingsten angekündigte erweiterte Klage der Baufirma Terrac Asta gegen Pilz ist noch nicht erfolgt.
Bisher hat ja die der Gemeinde Wien nahestehende Baufirma nicht gegen die eigentlichen Vorwürfe der Preisabsprachen geklagt.
Die Aufdeckerarbeit in Sachen Baukartell hält Pilz mit der Anzeige gegen die Baumanager vorerst für abgeschlossen.
Denn Nachweis, ob es durch die Preisabsprachen auch zu schwerem und gewerbsmäßigen Betrug gekommen sei, müssten jetzt die Gerichte erbringen, sagt Pilz.
20 neue Strafanzeigen also gegen Baumanager durch den Wiener Grünen Gemeinderat Peter Pilz wegen angeblicher illegaler Preisabsprachen zulasten der Steuerzahler.
Jährlich gehen der Europäischen Union durch Betrug viele Milliarden Schilling verloren.
Wer den Entfall von Einnahmen oder die ungerechtfertigte Auszahlung von Förderungen bezahlt, das ist letztendlich jeder einzelne Steuerzahler.
Schon seit der Gründung der EU ist das Problem bekannt und es hat immer wieder neue Initiativen zur Bekämpfung dieses Missstandes gegeben.
Heute hat der aus Vorarlberg stammende SPÖ-Abgeordnete im Europaparlament, Herbert Bösch,
den Betrugsbekämpfungsbericht 97 der EU vorgestellt und neue Maßnahmen gefordert.
Christian Hunger berichtet.
Der niederländische Zoll prüft eine Ladung gefrorenen Rindfleisches, das laut Papieren von zwei belgischen Unternehmen stammt.
Vom Frechte wird eine britische Genusstrauglichkeitsbescheinigung vorgelegt.
Die genaue Prüfung bringt die Tatsache ans Licht.
In Großbritannien ist der Stempel UK für United Kingdom entfernt worden und das Fleisch in Kartons verpackt, auf denen gefälschte belgische Genusstauglichkeitsbescheinigungen angebracht worden sind.
Das Fleisch ist daraufhin per Schiff nach Belgien transportiert und an ein französisches Unternehmen verkauft worden, das wiederum die Ware in die Niederlande exportiert hat und dafür Exporterstattung in der Höhe von 14 Millionen Schilling kassiert hat.
Ein Beispiel, das bei den Betrugsfahndern Routinesache ist.
Fast 14 Milliarden Schilling sind der EU im Vorjahr an Einnahmen entgangen.
An der Ausgabenseite sind über 6 Milliarden Schilling betrügerisch verloren gegangen.
Österreich trägt 2,7 Prozent am EU-Budget und hat somit umgerechnet 380 Millionen Schilling durch Betrügereien im Vorjahr verloren, rechnet der EU-Parlamentarier Herbert Bösch vor.
Nachdem ein großer Bereich dieser Betrügereien z.B.
den Zigarettenbereich tangiert, müssen Sie immer davon ausgehen, dass die tatsächliche Betrugsmenge nicht am europäischen Haushalt, aber am europäischen und an den nationalen Haushalten etwa
das etwa 1,6 Milliarden EQ beträgt, nachdem dort ja dann die nationalen Tabaksteuern etc.
etc.
hinterzogen werden.
Beträge, die eigentlich unerträglich hoch sind.
Die organisierte Kriminalität spezialisiert sich nicht nur auf hochversteuerte Waren wie Zigaretten und Alkohol, sondern auch auf Agrarerzeugnisse, die auf dem Weltmarkt hohe Preise erzielen.
Herbert Bösch, der auch ständiger Berichterstatter des Europaparlaments zum Schutz der finanziellen Interessen ist, beklagt neben dem knappen personellen Aufwand zur Betrugsbekämpfung vor allem das notwendige Interesse der Mitgliedstaaten an derselben.
Ein Problem ist, dass bis heute kein Mitgliedstaat, auch Österreich nicht, die Konvention zum Schutz der finanziellen Interessen der Union ratifiziert hat.
unterzeichnet, politisch also sich geeinigt, haben sich die Staats- und Regierungschefs darüber, man höre und staune, im Sommer 1995 im Gipfel von Cannes, damals schon unter österreichischer, schwedischer und finnischer Beteiligung,
Bis heute hat man offenbar keine Möglichkeit gesehen, diese Konvention zu ratifizieren.
Also es geht nicht ums Unterzeichnen, sondern ratifizieren, müsste man richtigerweise sagen.
Und ich bin eigentlich ein bisschen enttäuscht darüber, dass auch unser Justizminister bisher offenbar nicht die entsprechenden Vorstellungen zu Papier gebracht hat.
Außerdem müsse die Agrar- und Strukturpolitik der EU betrugssicherer werden.
Die Agenda 2000, das Reformpaket der EU, weist diesbezüglich keine Vorschläge auf, kritisiert Bösch.
Christian Hunger berichtete von einer Pressekonferenz des SPÖ-Europaparlamentariers.
Und jetzt zwischendurch ein Programmhinweis für heute Abend.
Jahrelang wurde Indonesien als asiatischer Tiger gefeiert, als aufstrebendes, wirtschaftlich starkes Land, ja geradezu als Vorbild für die angeblich saturierten und sozialstaatsverhetschelten Europäer.
Doch dann ging alles ganz schnell.
Ein strenger Sparkurs sollte die Wirtschaft sanieren, Unruhen waren die Folge und Langzeitmachthaber Suharto war seinen Posten los.
Auslöser dieser Entwicklung waren die Rezepte des Internationalen Währungsfonds.
Durch das Sanierungsprogramm des EMF sind die breiten Bevölkerungsschichten zur Kasse gebeten worden und das hat dann die Unruhen ausgelöst.
Und als Folge dieser EMF-Forderungen nach einer Straffung des Staatshaushaltes wurden einerseits die Nahrungsmittelsubventionen zurückgenommen und andererseits die Benzin- und Diesel- und Kerosinpreise sehr stark erhöht.
Und das traf dann den einzelnen Taxifahrer, das traf den Konsumenten des Taxifahrers, das traf die Leute auf der Straße.
Kardinal Agostino Casarolli, der Architekt der vatikanischen Ostpolitik, ist tot.
Er starb im Alter von 84 Jahren in einer römischen Klinik.
Casarolli war von 1979 bis 1991 als Kardinal Staatssekretär der zweite Mann und quasi Regierungschef im Kirchenstaat.
Er gilt als Architekt der ebenso konsequenten wie erfolgreichen Politik des Heiligen Stuhls gegenüber den kommunistischen Regimen.
Fast drei Jahrzehnte lang prägte er die vatikanische Ostpolitik.
Wolfgang Klein mit einem Nachruf.
Vom Zusammenbruch des weithin atheistischen Ostblocks fühlte sich Kardinal Agostino Casaroli bestätigt.
Dem Vatikan war es gelungen, Zugeständnisse des Staates gegenüber Kirche und Gläubigen zu erreichen, ohne dass die Kirche an Achtung und Identität verloren hätte.
Und das war auch sein, Casarolis Verdienst.
Elf Jahre lang war Casaroli von 1979 bis 1991 als Kirchenstaatssekretär an der Seite von Papst Johannes Paul II.
tätig.
Der Kirchenstaatssekretär ist der zweite Mann und so etwas wie der Regierungschef im Vatikan.
Zuletzt ist der Kardinal Anfang April in die Schlagzeilen geraten, im Zusammenhang mit neuen Berichten über KGB-Wanzen im Vatikan.
Angeblich wurde in den 80er Jahren ein Abhörmikrofon im Speisesaal Casarolis platziert, das bis Mai 1990 funktionsfähig gewesen sein soll.
Die Berichte wurden allerdings vom Vatikan dementiert.
Casaroli wurde am 24.
November 1914 in Castel San Giovanni, nahe der norditalienischen Stadt Piacenza, als Sohn eines Schneiders geboren.
1940 begann er seine Arbeit im Vatikanischen Staatssekretariat.
Casaroli beherrschte sechs Sprachen und war bekannt für sein diplomatisches Geschick und seine Sachkompetenz.
Von 1963 an wurde zunehmend Osteuropa sein Metier.
Ein Höhepunkt im Leben und Wirken Casarolis war im November 1989 der Besuch des letzten sowjetischen Staats- und Parteichefs Michael Gorbatschow im Vatikan.
Nach dem Fall der Mauer warnte der Kardinal allerdings vor einem anderen Extrem.
Ein wilder Kapitalismus macht mir Angst, sagte er.
Ein Nachruf auf den verstorbenen Kardinalstaatssekretär Agustino Casarolli war das von Wolfgang Klein.
Die offizielle Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft steigt zwar erst morgen Mittwoch, schon heute Abend, aber gibt es in Paris ein erstes Fest.
Fête du Football, ein Fußballfest, ist angesagt.
Zehntausende Menschen werden die Straßen der Pariser Innenstadt um den Place de la Concorde bevölkern.
ORF1 ist ab 20.45 Uhr live dabei.
Für Österreichs Fußballteam wird es dann am Donnerstag ernst.
Am Vergleichnamstag um 21 Uhr tritt das österreichische Team zu seinem ersten Vorrunden-Gruppenspiel gegen Kamerun an.
Von den Milliarden, die bei der Fußball-WM umgesetzt werden, bleiben dem kleinen Österreicher ein paar Millionen.
Die sind mit dem Erreichen der Endrunde garantiert.
Was darüber hinausgeht, hängt vom Abschneiden des Teams in Frankreich ab.
Was bringt die Fußball-WM also dem österreichischen Fußballbund finanziell?
Diese Frage beantwortet Adi Niederkorn.
Das große Geschäft wird die Fußball-Weltmeisterschaft für den ÖFB sicherlich nicht.
Das kann man schon jetzt prophezeien, obwohl es doch saftige Antrittsprämien gibt.
Generalsekretär Alfred Ludwig.
Wir können mit einer Million Schweizer Franken pro Spiel brutto rechnen und das ist unsere Einnahme.
Also drei Spiele haben wir einmal und je weiter wir kommen, desto mehr Einnahmen hätten wir.
Also 25 Millionen Schilling sind einmal garantiert und zusätzlich gibt es noch eine kleine Finanzspritze für die Verbände.
Der Quartierzuschuss, den wir bekommen, der reicht nicht einmal um Nächtigung und Frühstück zu zahlen, geschweige denn Vollpension, denn die Hotelkosten in Frankreich sind exorbitant hoch.
Außerdem kann Ludwig vor der Weltmeisterschaft mit erhöhtem Fan-Interesse rechnen und damit mit erhöhten Einnahmen aus dem Merchandising-Bereich.
Wir rechnen mit einem Reingewinn aus dem Merchandising von 1,5 Millionen Schilling, maximal 2.
Also da müsste jetzt noch ein bisschen was passieren, dass wir mehr bekommen.
Das ist ein ordentlicher Betrag, das ist also im Vergleich zu den Vorjahren das Dreifache.
Wenn uns netto aus der WM 6 bis 7 Millionen Schilling bleiben, wäre ich sehr zufrieden, aber ich fürchte,
Nach den Preisen und nach den Erfahrungen meines Mitarbeiters, der mir berichtet hat, dass gegenüber unserem letzten Aufenthalt beim Trainingslager die Preise wieder angezogen haben, dass ich also diese Prognose wahrscheinlich nicht erfüllt bekommen habe.
Also ich gehe davon aus, dass wir so bei einem Gewinn von 4 bis 5 Millionen Schilling liegen könnten.
Das große Geschäft wird die Fußball-Weltmeisterschaft für den ÖFB nur dann, wenn Österreich das große Wunderschaft und ins Finale kommt.
Denn dann gibt es vom Weltverband insgesamt rund 60 Millionen Schilling an Prämien.
Schon oft hat bei Fußball-Großereignissen der schwarze Mann auf dem Platz der Schiedsrichter eine große, manchmal zu große Rolle gespielt.
Entscheidungen in wenigen Sekunden haben oftmals große Auswirkungen, ob das Entscheidungen für einen Strafstoß sind oder Entscheidungen über Spielerausschlüsse.
Der Weltfußballverband FIFA hat nun vor Beginn der Weltmeisterschaft sich noch einmal mit den Regeln befasst.
Von der FIFA wurde eine Aktion scharf durch die Schiedsrichter in Frankreich angekündigt im Hinblick auf Fouls.
Ein hartes Durchgreifen soll es also geben.
Eine Flut an roten Karten von Spielerausschlüssen könnte es geben.
Ernst Laskowitsch berichtet.
Unsportlichkeit, Foul ohne Ball oder Schiedsrichterbeleidigung haben schon immer zum Ausschluss geführt.
In Frankreich muss aber auch das berüchtigte Hineingrätschen von hinten mit Rot geahndet werden.
Für Österreichs WM-Schiedsrichter Günther Benko ist das aber nichts Neues.
Ganz so heiß wird wahrscheinlich nicht gegessen, denn die hohen Herren der Schiedsrichterkommission haben schon eingeschränkt.
Mittlerweile von der Seite Ball spielen, aber trotzdem das Bein des Gegners trifft, ist nicht mehr rot, sondern eher eine Verwarnung oder wenn möglich sogar weiterspielen.
Eine Auslegungssache, was noch von der Seite oder schon von hinten ist.
Die elektronische Hilfe für die Schiedsrichter ist eine Art Biebserl, womit sie von den Assistenten an der Linie ein akustisches Signal bekommen.
Dadurch kann bei Abseitsentscheidungen schneller reagiert werden, weil der Schiedsrichter seine Assistenten mit der Fahne ja nicht immer im Blickfeld hat.
Auch Fouls ohne Ball hinter dem Rücken des Schiedsrichters können so angezeigt werden.
Videoaufzeichnungen von strittigen Situationen können während des Spiels nicht zu Hilfe genommen werden, was Benke auch begrüßt.
Ich würde mir wünschen, solche technischen Möglichkeiten im Fußballsport wegzulassen, weil ich der Meinung bin, das würde den Fußball irgendwo kaputt machen.
Günter Benköter, Operationsgehilfe im Spital von Oberwart, wird am Samstag bei Südkorea gegen Mexiko zu seinem ersten WM-Einsatz kommen.
Der Countdown zum Start der Fußball-WM läuft also heute Abend.
Ein großes Straßenfest in Paris, das ORF1 ab 20.45 Uhr übertragen wird.
Rund um die heutige Ministerratssitzung ging es zwischen den Koalitionsparteien wieder einmal um das Thema billigere Zahnkronen für die Österreicher.
Diskussionsthema ist ja nach wie vor die Frage, dürfen künftig auch Kassenambulatorien den Patienten Zahnkronen anfertigen oder nicht?
Über den Stand der Verhandlungen rund um die jüngste geplante ASVG-Novelle berichtet Josef Dollinger.
Zu Beginn die gute Nachricht, im Streit um die Zahnkronen gibt es eine Einigung.
Die schlechte Nachricht, es gibt keine Einigung.
Anders ausgedrückt, es gibt eine Einigung ohne Einigung.
Wie das zu verstehen ist, wurde vor wenigen Minuten aus dem Sozialministerium bekannt.
Demnach haben sich SPÖ und ÖVP darauf geeinigt, dass sich Ärztekammer und Krankenkassen bei den Zahnkronen einigen sollen.
Die Politik hat den Zahnkronenstreit einmal mehr an die Standesvertretung bzw.
an die Sozialversicherungen delegiert.
Damit ist der Weg aber frei für die Verabschiedung der 55.
ASVG-Novelle, die heute den Ministerrat passieren wird.
In einem eigenen Paragrafen, dem Paragrafen 343c, wird aber festgelegt, dass Ärztekammer und Krankenkassen einen Gesamtvertrag abschließen müssen.
In diesem Vertrag soll dann endgültig festgelegt werden, wer Zahnkronen herstellen darf und was sie künftig kosten sollen.
Allzu lange dürfen sich aber Ärzte und Kassen nicht Zeit lassen.
Am 1.
Jänner 1999 soll der neue Gesamtvertrag in Kraft treten.
Soweit die Version des Sozialministeriums.
Im Familienministerium scheint man die Sache etwas anders zu sehen.
Dort spricht man bereits von einem verbindlichen Richtpreis für Zahnkronen von 6.200 Schilling.
Dieser Richtpreis dürfte aber noch nirgends festgeschrieben sein, soweit bisher bekannt ist.
Allein diese verwirrenden Angaben zeigen, wie heftig bis zuletzt um einen Kompromiss gerungen worden ist.
Eines scheint aber mit Sicherheit festzustehen.
Die 55.
ASVG-Novelle, also das konkrete Gesetz, enthält keine inhaltliche Klärung der Zahnkrone.
Damit wäre der Ball aber wieder bei der Ärztekammer und bei den Krankenkassen.
Aber die ASVG-Novelle kann endlich abgehakt werden, wenngleich auch in abgespeckter Form.
Einigung oder Nicht-Einigung, das ist also noch ein wenig die Frage um die ASVG-Novelle und vor allem um das Thema billigere Zahnkronen, Josef Dollinger berichtete.
Das Internet hat sich nicht nur zu einer weltweiten Informationsbörse entwickelt, sondern auch zu einem Warenhaus der unbegrenzten Möglichkeiten.
Per Mausklick ist alles zu haben, wovon man nur träumen kann oder nicht einmal zu träumen wagt.
Die Angebote gehen von Cybersex bis hin zu Börsengeschäften an allen Finanzplätzen dieser Erde.
Dazu kommt ein unvorstellbar vielfältiges Warenangebot, das von Medikamenten bis zu Maschinenpistolen reicht.
Und all das in einem weitgehend rechtsfreien Raum.
So ist das Netz auch gespickt mit Konsumentenfallen.
Wie man den Haien im Internet, den unseriösen Geschäftemachern begegnet, darüber informiert jetzt eine Broschüre der Arbeiterkammer, die heute vorgestellt wurde.
Gerhard Roth berichtet.
Nach Angaben des deutschen Handelsriesen Karstadt besuchen Tag für Tag an die 9000 Interessierte seine virtuellen Schaufenster.
Über Umsatzzahlen gibt es begreiflicherweise keine Angaben, aber man kann davon ausgehen, dass auch in Europa die Tendenz der Internetgeschäfte stark steigend ist.
Chancen sehen vor allem Branchen, die ihre Geschäfte einschließlich Lieferung und Bezahlung vollständig über den Cyberspace abwickeln können.
Also Reiseveranstalter, Fluglinien und alle Anbieter von Finanzdienstleistungen, von Kreditvermittlern bis hin zu Versicherungen.
Dazu kommen Direktvertreiber, die nirgendwo sonst billiger anbieten können.
Dem Konsumenten fehlt allerdings selbst ein Mindestmaß an Transparenz und Information.
Rechtlich gibt es schwere Defizite.
Ob jetzt österreichisches Recht oder europäisches oder das eines Drittlandes oder gar das Völkerrecht Geltung haben, das wird im Einzelfall zu prüfen sein.
Ein erster Schritt zu mehr Sicherheit ist mit der sogenannten Fernabsatzlinie der Europäischen Union getan.
Aber auch da orten die Konsumentenschützer schwere Defizite.
So fehlt es an verbindlichen Regelungen für Reiseveranstalter und Finanzdienstleistungen.
Denen ist freie Hand gegeben.
AK-Konsumentenschützer Harald Glatz sieht hier eine Aufgabe für Österreich.
Da müsste Österreich jetzt auf europäischer Ebene zum einen darauf drängen, dass hier
die Verhandlungen zügig vorangehen und dass man zu vernünftigen Lösungen kommt.
Ungeklärt ist auch die Haftungsfrage bei Geldtransfers.
Wer trägt die Verantwortung, wenn das virtuelle Geld, meist per Kreditkarte angewiesen, irgendwo verschwindet oder abgezweigt wird?
Unter all diesen Vorzeichen empfiehlt sich besondere Vorsicht beim Shopping im grenzenlosen Warenhaus.
Es wird dem Konsumenten sehr bequem gemacht, quasi mit einem Mausklick hier einen Vertrag abzuschließen.
eine Mausfalle sozusagen für den Konsumenten.
Daher besteht auch die Gefahr, dass man hier übereilt abschließt.
Das heißt, aufpassen ist sicherlich sinnvoll.
Es ist sicherlich auch sinnvoll, sich zu orientieren, wie die Preise sind.
Es ist nicht so, dass notwendigerweise im Internet die Produkte jetzt billiger angeboten werden, auch wenn man sich das unter Umständen vorstellen kann,
Vertriebsweg relativ kostengünstig ist.
Da gibt es eine Untersuchung der OECD, was den Buchmarkt oder den CD-Markt betrifft, mit dem Ergebnis, dass es eben nicht so ist, dass die Produkte aus dem Internet jetzt notwendigerweise billiger sind.
Umfassende Information über Internetgeschäfte und alle möglichen Mausefallen bietet die AK-Broschüre Konsumentenschutz im Internet.
Diese gibt es kostenlos auf Bestellung über die Wiener Telefonnummer 310 001 03 69.
Ja, ich darf vielleicht die Telefonnummer rasch noch wiederholen.
310 001 03 69.
Bei der Arbeiterkammer gibt es jetzt also eine Broschüre über den Verbraucherschutz im Internet, dem weltweiten Datennetz.
Ein Kulturbeitrag jetzt.
Die Blues Brothers kommen ab dieser Woche wieder in die heimischen Kinos.
Wie im legendären Vorbild aus dem Jahr 1980 versucht Dan Aykroyd in Blues Brothers 2000 die berühmte Musikformation erneut auf der Kino-Leinwand zu vereinen.
Aykroyd war ja in den 70er Jahren gemeinsam mit dem 1982 verstorbenen John Belushi einer der Mitbegründer dieser legendären Band.
Anstelle von Belushi ist diesmal John Goodman zu sehen.
Regie führte abermals John Landis.
Hören Sie mehr von Arnold Schnötzinger.
18 Jahre sind eine lange Zeit, dennoch nicht lang genug, um in Hollywood dem Gesetz der Serie zu entkommen.
Nachdem der Film Blues Brothers 1980 zum weltweiten Erfolg wurde, schließt nun Blues Brothers 2000 nahtlos an Teil 1 des Kinoklassikers an.
An dessen Ende wanderte Elwood Blues ja ins Gefängnis.
Nach seiner Entlassung fast zwei Jahrzehnte später hat sich draußen einiges geändert.
Das Waisenhaus ist zu, Jake ist tot, Curtis ist tot.
Ich habe keinen Bruder, keine Wurzeln, kein Leben, ich habe gar nichts, Herrgott nochmal.
Regisseur John Landis wollte so weit wie möglich auf die ursprüngliche Besetzung zurückgreifen, doch fehlte nach John Belushis Trogentod 1982 ein wichtiger Teil der Blues Brothers.
Wäre es nach Belushi gegangen, so John Landis, hätte man die Fortsetzung schon viel früher gemacht.
Mit seinem Tod war aber auch das Projekt vorübergehend gestorben.
So sei es Dan Aykroyd gewesen, der vor sechs oder sieben Jahren erneut die Initiative ergriffen hätte.
Am bekannten Outfit der Helden, schwarze Anzüge und Sonnenbrillen hat sich nichts geändert.
Die Massenkarambolagen wurden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, doch die Story hält allzu verbissen an den Vorgaben aus Teil 1 fest.
Wieder stellt Elwood die Blues Brothers Band zusammen, um einen Musikwettbewerb zu gewinnen.
Wieder gerät er mit Polizei und wenn schon nicht mit der amerikanischen, so mit der russischen Mafia in Konflikt.
Auch mit seinen Bandmitgliedern hat Elwood so manche Sorge.
Wenn ihr jetzt die Band verlasst, gebt ihr eure Fähigkeiten auf, euer Talent und eure Berufung.
Und lasst die nächste Generation allein mit lächerlichen, wiederaufbereiteten, digital gesampelten Techno-Grooves, quasi Synthi-Rhythmen, Pseudo-Songs von gewaltgeladenem Gangster-Rap, Acid-Pop und albernem, zuckrigen, seelenlosen Kitsch.
Mit vielen Stars aus der Blues-, Soul-, Rock- und Popszene gehören die musikalischen Einlagen zu den Stärken des Films.
Von Aretha Franklin über James Brown bis zu B.B.
King, Bo Diddley und Eric Clapton reichen die Gastauftritte.
Auf dem deutschen Plakat vor 18 Jahren, so erzählt John Landis, lief der Film unter den Schlagwörtern Musik und Action.
Er selbst sah den Streifen mehr als Komödie mit Rhythm & Blues, doch die aktuelle Version sei eindeutig ein Musical.
Der deutsche Poster für den ersten Film sagt,
Musik und Aktion.
Wir nennen es eine Komödie mit Rhythmus und Blues.
Und diese ist definitiv musikalisch.
In vielen Momenten der Blues Brothers 2000 wird der Mythos des Originals aus den 80er Jahren scheinbar zu einer Belastung aus der mehr künstlerischer Zwang resultierte, denn wirklich Inspiration.
Bisweilen wird man auch den Eindruck nicht los, als habe das Produktionsteam hier mit der Zugkraft einer Legende spekuliert.
Doch wie hat es Elwood so richtig formuliert?
Scheint zu stimmen, die Wege des Herrn sind unergründlich.
Bei uns sind die Wege des Herrn jetzt aber doch ergründlich.
Sie führen ins Nachrichtenstudio zu Josef Enzelnatek.
Österreich.
Im Fall Rosenstingl bleibt der Nationalrat bei dem bereits fixierten Fahrplan für die Aberkennung des Mandats.
Nationalratspräsident Fischer wird den Fall in einer Sondersitzung am 16.
Juni zur Debatte stellen.
Der im Zusammenhang mit dem Fall Rosenstinkel aus dem Nationalrat ausgeschiedene Abgeordnete Schreiner ist durch zwei Gutachten entlastet worden.
Schreiner sagte, damit sei das Gerücht aus der Welt geschafft, dass er über gemeinsame Firmen mit Rosenstinkel Banken betrogen habe.
Nach Angaben von FPÖ-Generalsekretär Westenthaler soll in zwei Wochen über eine mögliche Rückkehr Schreiners in den Nationalrat entschieden werden.
Bernd Schidegg, der Hauptangeklagte im Bautreuhandprozess, wird aus der Untersuchungshaft entlassen.
Schidegg ist seit dreieinhalb Jahren in U-Haft.
Die Kaution beträgt zwei Millionen Schilling.
Der Bautreuhandprozess ist das größte Wirtschaftsverfahren in der Zweiten Republik.
Die Staatsanwaltschaft spricht von einem Gesamtschaden von 2,1 Milliarden Schilling.
Der Wiener Gemeinderat der Grünen, Peter Pilz, hat 20 Baumanager bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Sie sollen noch immer Verhandlungspartner der öffentlichen Hand und der Stadt Wien sein.
Peter Pilz beschuldigte die Manager, den Straßenbau durch Preisabsprachen verteuert zu haben.
Nach der Aktivierung der Brennstäbe im Atomkraftwerk Mohofze herrscht in Österreich Verstimmung.
Bundeskanzler Klima sagte, ein Staat, der sich rücksichtslos über Bedenken anderer hinwegsetze, entferne sich von Europa.
Das Wetter, es ist in ganz Österreich überwiegend sonnig, Regenschauer sind auch im Bergland und wahrscheinlich die höchsten Werte in einigen Alpentälern nur um 21, meist heute aber 23 bis 28 Grad.
Das war das Mittagsschanal von Dienstag, dem 9.
Juni 1998.
Tontechnik Kurt Quatter, Regie Wolfgang Wittmann und als Moderator verabschiedet sich Hans-Christian Scheiter.