Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.09.29
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnem Ellison am Mikrofon.
Ich wünsche Ihnen eine erholsame Mittagstunde an diesem Freitag, dem 29.
September.
Zu Beginn einige der Themen, über die wir Sie informieren wollen.
Die Wirtschaftsprognosen für das Jahr 1996 verheißen nichts Gutes.
Mitten in die Budgetverhandlungen hinein werden die neuesten, wieder nach unten revidierten Zahlen zum Wirtschaftswachstum bekannt.
Die Europäische Union beschert auch Österreichs Straßen breitere LKWs.
Verkehrsminister Viktor Klima wurde in Brüssel ja überstimmt.
EU-Frustration, vor allem in Tirol, folgt auf dem Fuße.
Ein Klausurwochenende naht von den Koalitionsverhandlungen fürs Budget über die Klubklausur der Grünen bis hin zum ÖAB-Bundestag, wo ein neuer Obmann zu wählen ist.
Die geplante Währungsunion bringt Formatprobleme beim Bankomat.
Sollen die neuen EU-Scheine so groß sein wie die eindrucksvollen Franc-Scheine?
Das ist eines der Themen am Rande der EU-Finanzministerberatung in Valencia.
Essen schützt vor Herzinfarkt, wenn es die richtige Kost ist.
Und das Neue an dieser Erkenntnis, es muss nicht Körnel und Rohkost sein.
Ein Freispiel für die Kulturredaktion im heutigen Mittagsjournal.
Alfred Dorfer, dessen Darstellerkunst schon im Film Indien mit Josef Hader beeindruckt hat, kommt mit seinem neuen Film Freispiel in Österreichs Kinos.
Soweit die Vorschau, aber um die Mittagszeit kommt ja oft noch Neues hinzu.
Fest steht, dass jetzt der erste Nachrichtenüberblick kommt mit Ingeborg Cani.
Österreich.
Am Nachmittag sollen die Verhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP über das Budget 1996 wieder aufgenommen werden.
Die Standpunkte der Parteien sind insbesondere zum Problem der Frühpensionen nach wie vor kontroversiell.
Die österreichische Konjunktur wird sich 1996 abflachen.
Dies prognostizieren die beiden größten Wirtschaftsforschungsinstitute.
Als Gründe werden der Dollarverfall und der restriktive Budgetkurs genannt.
Vorhergesagt werden auch mehr Arbeitslose.
Der ÖAAB hält heute und morgen in Eisenstadt den 20.
Bundestag ab.
Unter anderem wird ein Positionspapier mit dem Titel Visionen für ein sozial gerechteres Österreich verabschiedet.
Josef Höchtl stellt sich als einziger von der Wahlvorschlagskommission nominierter Kandidat der Wahl des Bundesobmannes.
Der Schuldirektor Alfred Maier aus Oberösterreich hat angekündigt, er wolle ebenfalls antreten.
Die Grünen halten ab heute in Graz eine Klubklausur ab.
Klubobfrau Petrovic will ein Vier-Punkte-Programm, das als rundes Angebot an die Wähler verstanden werden soll.
Weiters kündigte sie einen Neuwahlantrag bei der Nationalratssondersitzung am Sonntag an.
Der Klubobmann der Wiener Grünen, Pilz, hat erklärt, die Grünen dürften jetzt nicht mehr an der Outline der Republik stehen, um hineinzukeppeln und zu nörgeln.
Nach Graz kommt Pilz allerdings nicht.
In Wien wurde der 15.
Gewerkschaftstag der Eisenbahner abgeschlossen.
Der bisherige Vorsitzende, Sozialminister Franz Hums, wurde wiedergewählt.
Europäische Union.
Im gemeinsamen Markt dürfen künftig längere und breitere Lastkraftwagen unterwegs sein.
Verkehrsminister Klima war dagegen, er ist in Brüssel überstimmt worden.
Jetzt fürchtet Klima, dass noch mehr Lkw durch Österreich fahren werden, da die sogenannte rollende Landstraße für diese Lkw größtenteils ungeeignet ist.
In Valencia befassen sich heute die EU-Finanzminister und Notenbankchefs mit Einzelheiten der geplanten Währungsunion.
Ungewiss ist, ob der Termin 1.
Jänner 1999 eingehalten werden kann.
Ob Finanzminister Staribacher an den heutigen Gesprächen teilnimmt, ist wegen der Budgetverhandlungen noch nicht sicher.
USA
Nach der Unterzeichnung des Nahostautonomieabkommens tritt Washington für eine stärkere Finanzhilfe an die Palästinenser ein.
Die Ausweitung der Autonomie auf Teile des Westjordanlandes ist für die Palästinenser mit hohen Kosten verbunden.
Israel, die PLO und die Mitunterzeichner des Vertrages haben Syrien und den Libanon dazu aufgerufen, sich dem Versöhnungsprozess anzuschließen.
Bosnien-Herzegowina
Der amerikanische Sonderbeauftragte Hallbrook bemüht sich heute in Sarajevo um eine Waffenruhe.
Grundlage sind die Ergebnisse der jüngsten Bosnien-Konferenz in New York.
Die NATO befasst sich mit den Strukturen der geplanten Friedenstruppe für Bosnien.
Deutschland
In Berlin war heute der gesamte öffentliche Personennahverkehr durch Streiks bei den Verkehrsbetrieben vorübergehend lahmgelegt.
Es geht um Lohnfragen und um eine mögliche Kündigungswelle.
Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen von den 20.000 Arbeitsplätzen etwa 5.000 einsparen.
Türkei.
Die im Oktober 1996 fälligen Parlamentswahlen werden nun doch möglicherweise auf den kommenden Dezember vorverlegt.
Ministerpräsidentin Tansu Cila wollte nach dem Scheitern ihrer Regierung zwar eine neue Koalition bilden und vorgezogenen Neuwahlen verhindern, dies dürfte aber nicht gelungen sein.
Indien.
In Kashmir haben schwerbewaffnete muslimische Unabhängigkeitskämpfer eine der wichtigsten Moscheen gestürmt.
Schon vor zwei Jahren hat die Besetzung einer Moschee zu wochenlangen Kämpfen zwischen Armee und Rebellen geführt.
Sri Lanka.
Im Osten des früheren Ceylon haben tamilische Separatisten wieder eine Polizeistation überfallen.
Mehr als 20 Polizisten wurden getötet.
Komoren.
Auf der vor Ostafrika liegenden Inselgruppe hat es einen Putsch gegeben.
Verlässliche Einzelheiten fehlen.
Angeblich hat ein französischer Säulner die Macht übernommen.
In der Hauptstadt Moroni wurde bis heute Nacht gekämpft.
USA?
Präsident Clinton ist in Sorge, dass es nach dem Simpson-Prozess zu rassistischen Ausschreitungen kommen könnte.
Auch die Polizei von Los Angeles rechnet mit Unruhen, egal wie das Urteil im Doppelmordprozess ausfällt.
Wahrscheinlich heute Abend ziehen sich die Geschworenen zu Beratungen zurück.
Bei der Schach-Weltmeisterschaft in New York hat Titelverteidiger Gari Kasparov zum zweiten Mal hintereinander gegen den Inder Vishwanathan Anand gewonnen.
Kasparov spielte mit Schwarz die sogenannte Sizilianische Verteidigung.
Die Partie dauerte 31 Züge, der Russe führt nun mit 6 zu 5.
Redakteur dieses Nachrichtenüberblicks ist Georg Schallgruber und das Wochenendwetter in all seiner Vielseitigkeit prognostiziert Manfred Meixner.
Kühl ist es geworden und auch am Wochenende wird sich daran wenig ändern.
Die Schneefallgrenze ist bis 1000 Meter gesunken, in den Zentralalpen hat es über Nacht bis zu 20 Zentimeter geschneit.
Allzu viel wird aber nicht mehr hinzukommen, denn morgen wird es nur vereinzelt regnen oder schneien und am Sonntag steigt die Schneefallgrenze schon wieder über 2000 Meter.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
In Wien ist es heute bei 11 Grad, der Nordwestwind weht mit 20 km pro Stunde.
Eisenstadt wolkig 12, Nordwest 30, St.
Pölten und Linz stark bewölkt 10, West 20, Salzburg leichter Regen 8, Westwind 20 km pro Stunde, Innsbruck stark bewölkt 9, Pregenz wolkig 11, Graz wolkig 13, Nordwind 20 und Klagenfurt leichter Regen 10 Grad.
Kühl, windig und wechselhaft der heutige Nachmittag.
Regen gibt es vor allem im Bergland von Vorarlberg bis Oberösterreich.
Schnee fällt dabei bis etwa 1200 Meter herab.
Zeitweise sonnig ist es im Flachland Ober- und Niederösterreichs sowie im Gebiet zwischen Osttirol und dem Burgenland, aber auch hier sind einzelne Regenschauer möglich, eventuell auch gewittrige Graupelschauer.
Die Temperaturen erreichen heute meist nur 7 bis 14 Grad.
Auch in der Nacht regnet es im Gebirge ab und zu, die Schneewaldgrenze sinkt auf 1000 Meter.
Es wird wieder kalt, die Tiefstwerte liegen zwischen 7 und 1 Grad, im Mühl- und Waldviertel sowie im Lungau ist leichter Frost möglich.
Der Samstag verläuft ähnlich wie heute, also Sonne am ehesten im Flachland Ostösterreichs und im Süden, ein paar Regenschauer an der alten Nordseite.
Im Osten und auf den Bergen wird es wieder windig, die Höchstwerte liegen morgen zwischen 8 und 15 Grad.
Am Sonntag wird es dann in ganz Österreich regnerisch.
Ergiebig dürfte der Regen vor allem in Berglern sein.
Die Schneefallgrenze steigt aber im Westen schon wieder gegen 2500 Meter.
Die Höchstwerte übermorgen 9 bis 16 Grad.
Vom kalten Wetter zum heißen Thema Budget, beziehungsweise einem Randthema.
Aber bei den Budgetverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP spießt es sich ja besonders beim Thema Frühpension, der angeblichen Weltmeisterdisziplin der Österreicher.
Mit 57 oder 58 Lebensjahren wechseln die Österreicher schon in den Ruhestand.
Wer länger arbeitet, gilt oft als Kuriosum.
Aber ist der Wechsel in die Frühpension auch immer ein Freiwilliger?
Im Hauptverband der Sozialversicherungsträger lautet die Antwort Nein.
Fritz Dietlbacher berichtet.
1993 war für Österreichs Budgetwächter im Nachhinein betrachtet ein Katastrophenjahr.
Denn in diesem Jahr wurde im Gebäude des Wohlfahrtsstaates sozusagen der Dachausbau abgeschlossen.
Das zweite Karenzjahr kam, das Pflegegeld, und in der 51.
ASVG-Novelle wurde auch der Pensionsbereich noch einmal ausgepolstert.
Heute sorgt dieses gut ausgebaute Dachgeschoss dafür, dass die Fundamente zu krachen beginnen.
Die Pensionsreform etwa hat einen gewaltigen Ansturm auf die Frühpension bewirkt.
Der Pensionsgrund geminderte Arbeitsfähigkeit, das ist eine Art Vorruhestand per ärztlichem Attest, hat sich zum Hit entwickelt.
Von 0 auf 30.000 ist dieser Post in der Statistik der letzten zwei Jahre gewachsen.
Aber auch alle anderen Frühpensionsregelungen boomen.
Gab es im August 94 noch knapp 130.000 Frühpensionisten in Österreich, so waren es im heurigen August, ein Jahr später, schon 160.000, um 30.000 mehr.
Und könnten die Österreicher, wie sie wollten, so wären das noch mehr.
So wird derzeit jeder zweite Antrag auf Frühpension wegen geminderter Erwerbstätigkeit abgelehnt.
Richard Leutner, Präsident des Hauptverbandes, sieht aber nicht nur die Arbeitsunlust als Grund für die Explosion bei den Frühpensionen, im Gegenteil.
Ich sehe das Grundproblem nach wie vor in der Arbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmer.
Wir haben im Jahre 1988 noch 50.000 über 50-Jährige arbeitslos in Österreich gemeldet gehabt und 1994 sind wir bereits über 100.000 solcher Arbeitnehmer.
Das heißt und es zeigt deutlich,
dass die Pensionsversicherung hier mit Entwicklungen in der Gesellschaft konfrontiert ist, im Besonderen mit dem Arbeitsmarkt.
Sie fängt Arbeitslosigkeitsrisiken auf.
Das heißt, würde man das Pensionsantrittsalter nach oben schieben, würde man in vielen Bereichen nur die Arbeitslosigkeit verlängern.
Ist das richtig?
Das, glaube ich, ist eine richtige These.
Wir sehen ja, dass viele Arbeitnehmer in die Pension nicht mehr vom Erwerbsleben herauskommen.
sondern von Absicherungssystemen in der Arbeitslosigkeit nur mehr ein Drittel der Arbeiter kommt direkt aus dem Erwerbsleben in die Pension, zwei Drittel kommen bereits aus Absicherungsmaßnahmen in der Arbeitslosenversicherung, Sonderunterstützung und andere Bereiche.
Bei Arbeitern ist dieser Übergang von der Arbeitslosigkeit in die Pension besonders verbreitet.
Bei den Angestellten wird das aber ebenfalls immer häufiger zur Regel.
Auch 40 Prozent der Angestelltenpensionisten bezogen vor ihrem Pensionsantritt Arbeitslose, Sonderunterstützung oder Krankengeld.
Auch aus diesem Grund sind die bisherigen Anreize zu längerer Berufstätigkeit recht wirkungslos verpufft.
Bereits jetzt gibt es ja schon die Regelung, wonach ein späterer Pensionsantritt erheblich mehr Pensionsprozente bringt.
Und auch eine Gleitpensionsregelung, wie sie jetzt bei den Beamten geplant wird, gibt es im ASVG-Bereich schon seit drei Jahren.
Ihre Inanspruchnahme tendiert gegen null.
Sollte man die Menschen so gesehen nicht doch per Abschlagssystem dazu zwingen, länger zu arbeiten?
Hauptverbandspräsident Richard Leutner im Hauptberuf, sozialpolitischer Referent des ÖGB, gibt hier die erwartete Antwort.
Der Zwang führt nur zum Erfolg, wenn die Chance gegeben ist.
Wenn ich mit 50 meinen Arbeitsplatz verliere, wird mir der Zwang zum Längerarbeiten nichts nützen in diesem Zusammenhang.
Es geht um den Arbeitsmarkt.
Ganz verfängt sich dieses Argument des ASVG-Experten aber nicht, oder besser gesagt, nicht überall.
Denn jene Arbeitnehmergruppe, die österreichweit am frühesten in Pension geht, nämlich mit knapp über 53 Jahren, sind die Wiener Magistratsbeamten.
Und die haben kaum Arbeitsmarktprobleme.
Fritz Dittlbacher zum Thema Frühpension.
Die Frühpension, das bleibt weiterhin ein Thema bei den Budgetverhandlungen zwischen ÖVP und SPÖ und wohl auch die Konjunkturprognose, die steil nach unten zeigt.
WIFO und IHS, die beiden bedeutendsten heimischen Wirtschaftsforschungsinstitute, haben heute ihre Wirtschaftsprognosen für 1996 vorgestellt.
Die Hauptaussage
Die fetten Zeiten der Hochkonjunktur gehen unaufhaltsam zu Ende.
Arbeitslosigkeit und Inflation werden wieder leicht ansteigen.
Das Bruttoinlandsprodukt wird im Vergleich zu den letzten Jahren weiter sinken.
Wichtigste Stütze der Konjunktur bleiben die Investitionen, meinen die Wirtschaftsforscher.
Details dazu von Christian Hunger.
Die Erstellung ihrer Prognosen war für die Wirtschaftswissenschaftler diesmal besonders schwierig.
Da gibt es auf der einen Seite die Budgetsanierungsdiskussion, wo noch nicht feststeht, wie hoch tatsächlich Steuererhöhungen und Einsparungen sich in der Koalitionseinigung wiederfinden werden.
Und auf der anderen Seite ist es der EU-Beitritt, der neue statistische Rahmenbedingungen mit sich gebracht hat.
In einem sind sich WIFO und IHS einig.
Nach wie vor keine Anzeichen einer Rezession, aber zumindest gedämpfte Erwartungen, wobei das IHS von etwas ungünstigeren Rahmenbedingungen ausgeht als das WIFO.
Wichtigste Stütze der Konjunktur bleiben auch im kommenden Jahr die privaten Investitionen, die die heuer angespannte Leistungsbilanz – minus 40 Milliarden Schilling – entlasten werden.
Einig sind sich IHS und WIFO auch bei der negativen Beurteilung der erwarteten Arbeitsmarktlage.
WIFO-Chef Helmut Kramer.
Die Arbeitsmarktlage ist in unseren Augen nicht befriedigend.
Wir stellen vor allem fest, dass die Nachfrage nach Beschäftigung
in den Dienstleistungsbereichen sehr gedämpft ist, in der Industrie sowieso, aber auch neuerdings der öffentliche Dienst nicht mehr Beschäftigte in nennenswerter Zahl aufnimmt.
Da wirken sich Sparbemühungen durchaus auch sichtbar aus.
Was die Budgetsanierung betrifft, gehen die Institute von einer
Steuererhöhung in der Höhe von 6 bis 8 Milliarden Schilling aus und von der Annahme, dass das Nettodefizit bei 93 Milliarden Schilling liegen wird.
Die jetzige Sanierung sei übrigens nur ein Anfang, meint Professor Bernhard Felderer vom IHS.
Die Budgetkonsolidierung müsse auch 96 und 97 auf jeden Fall fortgesetzt werden.
Wir gehen jetzt Perioden entgegen und das sind die Institute einer Meinung, in denen das Wachstum vergleichsweise gering sein wird und wir werden trotzdem
sanieren müssen, und zwar mit einer höheren Rate als in der zuletzten Periode.
Das heißt, die Regierung muss sich sehr anstrengen und gegenüber der Bevölkerung Glaubwürdigkeit und Entschlossenheit zeigen, dass sie die Maastricht-Kriterien noch erfüllen kann.
Die Wirtschaftsforscher weisen in dem Zusammenhang auf die internationale Entwicklung hin.
Fast alle Länder in Europa müssen zurzeit sparen, um ihrerseits die Maastricht-Kriterien zu erfüllen.
Und schließlich wird die Wirtschaftsentwicklung in Österreich auch von jener im benachbarten Deutschland beeinflusst, wo die Wachstumsprognosen zuletzt kräftig zurückgenommen werden mussten.
Alles in allem wird die österreichische Wirtschaft aber auch weiterhin ihre Konkurrenzfähigkeit erhalten können, was zuversichtlich stimmen sollte, meinen die Wirtschaftsforscher.
Christian Hunger mit einem leicht optimistischen Ausblick am Ende seines Beitrags zur Konjunkturprognose der österreichischen Wirtschaft für das kommende Jahr.
Verkehrsminister Viktor Klima wurde in Brüssel gestern überstimmt.
Die EU hat beschlossen, dass künftig die LKWs um fünf Zentimeter breiter sein können, was nicht dramatisch klingt, aber Klima hat bereits darauf hingewiesen, dass die rollende Landstraße, also die Bahn, diesen fünf Zentimetern nicht gewachsen ist.
Die Bahntunnels auf Österreichs Durchzugsstrecken sind zu eng, die Euro-Anpassung kostet Zeit und Geld und solange bleiben die Breiten Brummis dann wohl auf den Straßen.
Herbert Hutter erklärt, wie das Problem der engen Tunnels und der Breiten Brummis sich auf den Transitverkehr durch Österreich auswirkt.
Betroffen ist vor allem die rollende Landstraße.
Wenn die Lkw um fünf Zentimeter breiter sind, kommen sie auf den Tiefladern mit den vier Metern Maximalhöhe nicht mehr durch die Tunnels.
Allerdings die Auswirkungen des EU-Beschlusses werden erst in fünf Jahren wirksam, wenn die neuen Lkw auf der Straße sind.
Die Industrie muss die neuen Aufbauten erst herstellen und die Frechter wechseln alle vier bis sechs Jahre ihre dicken Brummer.
Verkehrsminister Viktor Klima
Wir haben jetzt die Ärmel aufzukrempeln.
Erstens, wir haben sofort zu prüfen, wie und in welchem Umfang Tunnelausweitungen möglich sind.
Wir haben das bereits einmal getan, das hat eine Größenordnung von etwa 800 Millionen Schillingen gekostet.
Wir werden auch hier die Europäische Union um ein Mietzahlbitte
Zweitens, wir haben dafür zu sorgen, dass die Europäische Union in ihren Verhandlungen mit der Schweiz gleichfalls darauf drängt, dass die Schweiz das Limit für 2,55 Meter breite LKWs aufmacht, sodass das eine Umfahrungstransit ein zunehmender verhindert werden kann.
Und drittens, und das ist ein wesentlicher Punkt, wir werden auch unsere Förderpolitik anpassen.
Das heißt, wir werden weniger die rollende Landstraße und dafür mehr
den direkten Containerverkehr, also dass wir am Zug nur den Container und nicht den LKW plus Container mehr transportieren, verstärkt fördern in Zukunft.
Der Trend gibt dem Minister recht.
Die rollende Landstraße hatte vergangenes Jahr ein Minus von 17 Prozent am Brenner, der übrige kombinierte Verkehr, also mit Sattelaufliegern und Containern, ein Plus von 18 Prozent.
Die rollende Landstraße macht ungefähr die Hälfte des kombinierten Verkehrs aus, hier gibt es also Verschiebungen.
80 Prozent des Transits gehen über den Brenner.
Auf dieser Strecke aber gibt es kaum Schwierigkeiten, erklärt der Innsbrucker ÖBB-Direktor Hans Lindenberger.
Wir wissen schon aus Untersuchungen der letzten Zeit, dass von unserer Seite her sofort reagiert werden könnte, ohne größere Tunnelaufweitungen oder sonst etwas vornehmen zu müssen.
Wir könnten uns praktisch mehr oder weniger in einer Übergangszeit von wenigen Wochen darauf vorbereiten, dass man auf den bestehenden
Tunnel auf der Bergstrecke, die mit den Gleisabständen reagiert, ein geringfügiges Zusammenrücken der beiden Gleise.
Die Umfahrung Innsbruck ist ohne dies vom Profil her geeignet, auch für noch ein größeres Maß, sodass eigentlich auf der Brennerstrecke minimalste Auswirkungen im Hinblick auf diese Entwicklung vorhanden sind.
Es müssten also nicht um teures Geld die Tunnels nochmals aufgebohrt werden.
Also auf der Brennerstrecke, die habe ich angeschaut, auf der Brennerstrecke sicher nicht.
Aber der Brenner ist nicht die einzige Transitstrecke für die rollende Landstraße, gibt Minister Klima zu bedenken.
Also wir haben sowohl von der Ökombi wie auch von der Zentrale der ÖBB die Aussage, dass an sieben von neun Rollerstrecken nur maximal 2,50 Meter breite LKWs transportiert werden können, weil zusätzlich zur Verbreiterung ja auch noch eine Längenausweitung gekommen ist.
und dass jetzt insbesondere in den Kurvenrasen und an den Kanten wir das Problem haben.
Also ich hoffe, dass wir jetzt die jeweils technisch beste Möglichkeit finden, um weiterhin die Garantie, dass die rollende Landstraße auf diesen Strecken fahren kann, geben zu können.
Alles in allem also unerfreulich, aber keine unlösbaren Probleme.
Wäre Österreich nicht EU-Mitglied, dann wäre die Entscheidung in Brüssel ebenso ausgefallen, nur wäre der österreichische Minister eben nicht überstimmt worden.
Speziell in Tirol verstärkt sich damit natürlich die Euroskepsis.
Die Wirtschaftsseite sieht die Entscheidung in Brüssel positiver.
Diese und weitere politische Reaktionen fassen Helma Poschner und Franz Simbürger zusammen.
Zutiefst enttäuscht von der EU-Entscheidung ist SPÖ-Verkehrssprecher Rudolf Panigoni.
Er kritisiert, dass die Schiene gegenüber der Straße zunehmend benachteiligt werde.
Mehrheitsentscheidungen in der EU müsse man aber akzeptieren, meint Panigoni.
Heftige Kritik kommt auch von den Freiheitlichen.
Verkehrssprecher Peter Rosenstingl sagt, Österreich sei von der EU überfahren worden.
Österreichs EU-Verhandler hätten schon vor dem Abschluss der Beitrittsgespräche Bedingungen stellen müssen, damit eine solche Entscheidung nicht möglich wird.
Die Grünen sprechen gar von der schwersten Krise der Transitpolitik.
Verkehrssprecher Rudi Anschober fordert die Neuverhandlung des Transitvertrags und höhere Maut für Lkw.
Weniger dramatisch sieht das liberale Forum die EU-Entscheidung.
Verkehrssprecher Reinhard Fierlinger meint, jetzt sei zwar ein gewaltiger Mehraufwand für den Umbau der Tunnels notwendig, dass aber eine einheitliche Norm für Lkw kommen werde, war seit Jahren absehbar.
Die EU dürfe man dafür jedenfalls nicht verteufeln.
Die Volkspartei sieht in der gestrigen EU-Entscheidung über längere und breitere Lkw sogar Vorteile.
Verkehrssprecher Helmut Kukaczka sagt, er erwarte sich eine Vereinheitlichung der Norm für alle Lkw in Europa und in der Folge eine Verbilligung des Transports.
Für den Chef des Tiroler Transitforums Fritz Gurgiser hingegen ist die EU-Entscheidung ein Skandal, gegen den es heftigen Widerstand geben werde.
Zum einen verlangen wir mal vom
österreichischen Verkehrsminister, dass diese Richtlinie nicht umgesetzt wird.
Punkt um.
Die ÖG soll uns verklagen oder nicht oder was immer, sondern wir setzen, wir werden das einmal durchprobieren müssen, soll das zum ALGH gehen oder wo immer hin, nicht umsetzen, weil uns der Schutz der Umwelt einfach mehr wert ist und weil wir konsequent am europäischen Ziel der Verlagerung auf die Schiene weiter bleiben wollen.
Zum Zweiten, und ich sage es,
verantwortlich über das Transitforum, besteigt uns das jetzt, dass wir in Zukunft vermehrt die Diskussion auf der politischen Ebene vielleicht verkürzen werden und uns
dort zu wehrsetzen werden, wo es sein muss, nämlich auf der Straße.
Nun muss man dem ja wohl entgegenhalten, es kann ja nicht so sein, dass jedes EU-Land beschließt, Dinge, die ihm nicht passen, nicht zu machen, was ihm passt dann schon zu machen.
Da gibt es also das Beispiel unseres südlichen Nachbarlandes, die machen das doch hier auch schon seit Jahrzehnten so.
Ich habe also sehr viel Sympathie für diese Dinge, weil letztlich muss es
einmal die Grundsatzentscheidung geben.
Entweder erklärt man den Alpenraum oder diese Transistrouten durch den Alpenraum als alpine LKW-Rennstrecken oder man sagt, bitte zuerst kommt der Schutz der Natur und der Schutz der Bevölkerung.
Da werden wir uns also nachhaltig.
Und nachhaltig bedeutet für mich so, dass man das europaweit auch sieht, wenn wir uns da einschalten in diese
Dass man es europaweit sieht, heißt Straßenblockaden, LKW-Blockaden?
Das heißt, dass wir von unserem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch machen werden.
Und zwar nicht neben der Autobahn, das müsst ihr mir sagen, sondern auf der Autobahn.
Wir haben das ja mehrmals bereits gemacht.
Das sind legale Veranstaltungen zur Durchsetzung einfach unserer Grundrechte auf Nachtruhe, Grundrechte auf Gesundheit, Grundrechte einfach auf Lebensqualität.
Franz Simbürger und Helmut Poschner haben diesen Beitrag gestaltet.
Es ist 12.25 Uhr, fünf vor halb eins.
Der ÖAAB hält seinen Bundestag ab in Eisenstadt.
Am frühen Nachmittag beginnt diese Veranstaltung des Arbeitnehmerflügels der ÖVP.
Spannend ist dieser Bundestag im Grunde erst durch die Kritik an Obmann Höchtl in den letzten Wochen durch die Landesorganisationen geworden.
Viel ist aus der Kritik allerdings schon im Vorfeld nicht geworden, denn Höchtl wurde vom Bundesvorstand einstimmig für die Neuwahl des Obmanns nominiert.
Ein Außenseiter tritt gegen Höchtl an.
Er hatte sich den Medien vor allem durch Handstand Qualitäten empfohlen.
Wolfgang Fuchs beschreibt die Ausgangslage des Eisenstädter ÖAB-Events.
Josef Höchstl hat die auch öffentlich an ihm vorgetragene Kritik nach außen hin jedenfalls locker weggesteckt.
In demokratischen Organisationen gebe es auch andere Meinungen, so Höchstl.
In einer Pressekonferenz diese Woche räumte er gegenüber den Journalisten keine Fehler ein.
Trotzdem, er versprach für die nächsten vier Jahre eine noch stärkere, noch kantigere Politik für die Arbeitnehmer.
Die Frage, wie denn diese aussehen würde, beantwortete Höchstl allerdings nicht.
Dass heute Nachmittag ein oberösterreichischer ÖAB-Bezirksfunktionär namens Fredl Mayr gegen ihn antritt, kann Höchtl eigentlich nur freuen.
Denn der Hauptschuldirektor Mayr präsentierte sich im Vorfeld des Bundeskongresses als politisches Leichtgewicht.
In einer Pressekonferenz machte er einen Handstand, um seine Fitness zu beweisen.
Auf politische Detailfragen wollte er gar nicht eingehen mit dem Argument, das sei nur mit Spezialisten aus Wirtschaft und Arbeiterkammer möglich.
Gegen diesen Fredl Mayer kann Josef Höchtl seine ganze politische Erfahrung ausspielen.
Schließlich bewegt sich der Niederösterreicher schon seit Beginn der 70er Jahre in hohen und höchsten Parteiämtern der ÖVP.
Auch wenn Höchtl also heute wiedergewählt wird, dann ist damit allerdings nicht die Kritik an ihm vorbei.
Dabei hat er in den vergangenen Monaten durchaus versucht, die kritisierenden Länderorganisationen einzubinden.
So ist ein mehr als 30 Seiten starkes Grundsatzpapier entstanden, das ein neues Leitbild des ÖAHB werden soll und wohl auch eine ideologische Klammer für den ÖAHB und seine so unterschiedlichen Interessen zwischen Beamten, Arbeitern und Angestellten.
Höchstl will mit dem Grundsatzpapier auch beweisen, dass ihm die Ideen nicht ausgegangen sind.
Und so wird der Arbeitnehmerflügel heute Forderungen wie eine familienentlastende Steuerreform, Mindestlohn oder Bildungsfreistellung beschließen.
Forderungen, die das Budget wohl belasten würden.
Und die ÖVP-Bundesspitze hat derzeit andere Sorgen.
Sie sucht ja nicht neue Ausgaben, sondern sie ist mit dem Sparstift unterwegs.
Das weiß auch Josef Höchtl.
Und daher hat er sich gestern bei der Klausur des gesamten ÖVP-Parlamentsklubs als erster zu Wort gemeldet und vehement den Sparkurs von Wolfgang Schüssel unterstützt.
Höchtl ist eben ein Realpolitiker.
Etliche österreichische Spitzensportler trainieren und gewinnen unter der Obhut des österreichischen Bundesheeres und mehren damit den internationalen Ruf der österreichischen Sportsehre.
Freilich nur männliche Sportler werden dieser Gunst zuteil, denn solange es keine Soldatinnen gibt, kann es auch keine Sportlerinnen als Gefreite der Heeressport- und Nahkampfschule des Bundesheeres geben.
Dem soll, so will es Staatssekretär Gerhard Schäffer, zuständig für das sportliche im Bundeskanzleramt, abgeholfen werden.
Thomas Langpaul informiert.
Frauen sollen künftig, zumindest freiwillig, zum Bundesheer dürfen, sagt Sportstaatssekretär Gerhard Schäfer.
Denn nur so könnte ihnen der Zugang zur Heeres-, Sport- und Nahkampfschule ermöglicht werden.
Die Heeres-, Sport- und Nahkampfschule, wo derzeit 172 Soldaten eigentlich dem Hauptberuf Sportler nachgehen, sei nämlich der Schwerpunkt der Spitzensportförderung in Österreich.
Und diese Möglichkeit bleibe den Frauen eben verschlossen, sagt Schäfer.
Im Bereich der Spitzensportförderung kommt es bei uns in Österreich, das ist ein Faktum, ganz klar zu einer Benachteiligung der Frau.
Bei uns in Österreich ist die Spitzensportlerin eben nicht sozial abgesichert.
Das ist etwas ganz Entscheidendes.
Und zum Zweiten, sie hat auch kein fixes Einkommen.
Etwa ein Drittel der österreichischen Sportlerinnen könnte sich vorstellen, als Gefreite oder Corporalin ihre Leistungen zu erbringen, sagt Schäfer und nennt etwa die Leichtathletin Sabine Tröger.
Für den Rest soll es nach den Vorstellungen des Sportstaatssekretärs einen Pool an Planstellen geben.
Mit den Posten der Heeressport- und Nahkampfschule, jenen ca.
50 Stellen bei Polizei und Gendarmerie, die es schon gibt, und etwa 30 Neuzuschaffenden, die dem Bundeskanzleramt zugehören sollen.
Für all diese Sportler würde dann der Staat bezahlen.
dass Leistungssport Beruf ist.
Denn wenn heute ein Leistungssportler sechs bis sieben, vielleicht sogar acht Stunden täglich wirklich hart trainiert, dann ist das sein Beruf.
Jeder Sportler soll sich für diese Posten bewerben können, sagt Schäfer.
Auswählen würde dann eine Kommission, die nach objektiven Kriterien vorgeht.
Insgesamt würde es etwa 250 Sportlerinnen und Sportler mit einem Vertrag des Bundes und einem Gehalt aus Steuergeldern geben.
Ja, ich glaube, da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten.
Es wird sicherlich zu einem Vertrag kommen.
zeitlich limitiert, damit die soziale Absicherung da ist, mit einem entsprechenden Einkommen in Analogie zum Beispiel wie die HSNS, die Männer, die auch zeitlich befristet sind.
Und das müsste es der Republik schon wert sein, sagt Schäfer.
Noch eine kleine Meldung zum Männerfußballsport.
Der Zweitrundengegner von Österreichs Cup-Sieger Rapid Wien heißt Sporting Lissabon.
Das erste Spiel findet am 19.
Oktober in Portugal statt.
Jetzt ist es halb eins, ein Programmhinweis.
Vor genau 50 Jahren, am 1.
Oktober 1945, verordnete der Alliierte Rat dem besetzten Österreich die Freiheit der Presse.
Was aber haben wir daraus gemacht?
Ich glaube nämlich nicht, dass bei den größten Blättern im Land lauter Schufte arbeiten.
Sie haben es nur sehr schwer, dort anständig zu bleiben.
Wie frei ist die österreichische Presse wirklich?
Zu diesem Thema diskutieren heute Abend im Medienjournal der Medienwissenschaftler Fritz Hausjell, Gerhard Litzker vom Justizministerium und die Journalisten Armin Thurnherr und Alfred Worm.
Es werden ja Medien heutzutage nicht mehr gegründet, um irgendwem irgendwas zu sagen.
oder irgendeine Meinung eines Herausgebers oder Verlegers einem Publikum mitzuteilen, sondern es geht ja nur darum, eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen, um die dann einer anderen Gruppe, nämlich der Werbewirtschaft, zu verkaufen.
Und Journalismus ist ja nur ein Mittel zu diesem Zweck.
Die Freiheit der Presse in Österreich.
Heute ab ca.
18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Weiter geht es mit einem Beitrag zum Thema europäisches Geld.
Heute treffen sich im spanischen Küstenort Valencia die Finanzminister der 15 EU-Mitglieder.
Eines der Hauptthemen bei diesem Treffen wird die gemeinsame Währung sein.
Vor drei Jahren haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU ja darauf geeinigt, eine gemeinsame Währung zu schaffen.
Derzeit arbeiten die Länder darauf hin, den sogenannten Konvergenzkriterien zu entsprechen und um dann bei dieser gemeinsamen Währung mitmachen zu können.
Die wirtschaftlich starken Länder der EU, das werden vermutlich sechs sein und Österreich wird dabei sein wahrscheinlich, wollen ab Anfang 1999 die neue EU-Währung haben.
Drei Jahre später, also im Jahr 2002, soll das neue Geld die alten nationalen Geldscheine auch physisch ersetzen.
Doch bis dahin ist es noch ein beschwerlicher Weg, aus Valencia berichtet Dieter Bornemann.
Zentralbanker, Historiker, Künstler und sogar Psychologen arbeiten an der neuen Europa-Währung.
Vorerst haben aber noch die Politiker das Wort.
Konkret am Ende dieses Jahres beim EU-Gipfel in Madrid sollen die Staats- und Regierungschefs sich darauf einigen, wie die neue Europawährung heißen soll.
Morgen und am Sonntag wollen die Finanzminister die Vorschläge hier in Valencia diskutieren.
Deutschland etwa hat vorgeschlagen, die neue Währung Franken zu nennen.
Franzosen, Belgiern und sogar den Schweizern gefällt das, weil es klingt wie ihre jetzige Währung.
Die Briten hingegen, die sich ohnehin von einer wirtschaftlichen Vormachtstellung der Deutschen fürchten, verspotten den Vorschlag als Frankenstein.
Favorit im Rennen ist derzeit der Name Euro.
Auch das lateinische Wort Solidus nach einer römischen Münze.
Ein lateinischer Name hat den Vorteil, dass ein ganz Europa gleich ausgesprochen wird.
Der Name der Kunstwährung EQ scheint aber passé zu sein.
Den wollen die Deutschen nicht.
Experten schätzen, dass die Ersparnisse durch eine gemeinsame Währung bei rund 500 Milliarden Schillen liegen würden.
Der Hauptgrund für eine gemeinsame Europawährung ist aber trotzdem kein wirtschaftlicher, sondern ein politischer.
Eine gemeinsame Währung ist ein großer Schritt hin zu einem vereinten Europa.
Die Briten sehen das skeptischer und fürchten die wirtschaftliche Vormachtstellung Deutschlands.
Dann ist da noch das leidige Problem mit der Größe der Geldscheine zu lösen.
Demagnoten sind viel kleiner als französische Franc und kein Land will seine Bankomaten und andere Geldmaschinen umstellen.
Auf der gemeinsamen Währung werden die derzeit gängigen nationalen Symbole nicht zu finden sein.
Denn kaum ein Holländer wird sich über den deutschen Reichstag auf seinem Geld freuen.
Die Deutschen wiederum wollen den Eiffelturm der Franzosen nicht auf den scheinen.
Und die Briten können es sich nicht vorstellen mit einer Währung zu bezahlen, die nicht vom Porträt ihrer Königin verziert wird.
Derzeit liegen einige Design-Vorschläge für das neue Geld auf dem Tisch.
Sie sind alle möglichst neutral, sodass sie von allen EU-Ländern akzeptiert werden können.
Da gibt es etwa Michelangelos David, dann ein einfaches grünes Blatt, ein Piano, Julius Caesar oder einen starken Bullen.
Denn einheitliche europäische Symbole gibt es nämlich so gut wie keine.
Dann gibt es noch die Idee, auf einer Seite der Währung ein nationales Symbol zu drucken.
Aber auch das ist nur schwer vorstellbar, da die Währung ja in kürzerer Zeit über die Landesgrenzen hinaus zirkuliert.
Oder es müssen historische Größen wie Voltaire, Rembrandt oder Leonardo da Vinci für die neue Währung ihren Kopf hier halten.
Formatprobleme für die Europäische Union, auch beim Geld.
Einer der prominentesten Preisträger des Bruno Kreisky-Forums, das alljährlich Preise für Verdienste um die Menschenrechte vergibt, ist heuer der Russe Sergej Kovalev.
Kovalev, der schon vor drei Tagen den Menschenrechtspreis des Europarates verliehen bekommen hat, war seit September 1993 Menschenrechtsbeauftragter des russischen Präsidenten Jelzin und kritisierte in dieser Funktion äußerst scharf die russische Intervention in Tschetschenien.
Von den Nationalisten wurde er daraufhin zum Verräter gestempelt und im März dieses Jahres entzog ihm die Staatsduma sein Amt.
Doch Kovalev gab nicht auf und seitdem agiert er auch als einer der prominentesten Kritiker der Tschetschenien-Politik seines Landes.
Mit dem heurigen Preisträger des Kreisky-Forums hat unsere Reporterin Susanne Scholl in Moskau das folgende Interview geführt.
Sergej Adamovic, Sie haben in den vergangenen Monaten immer wieder erklärt, um die Menschenrechte in Russland sei es nach wie vor sehr schlecht bestellt.
Meinen Sie da, wenn man einmal vom Krieg in Tschetschenien absieht, konkrete Fälle von Menschenrechtsverletzungen?
Konkrete Fälle sind heute gar nicht so sehr das Problem in diesem besonders komplizierten Rechtsbereich.
In Russland kann es hier einfach keine schnellen Fortschritte geben, weil zwei sehr schwerwiegende, bremsende Elemente wirken.
Das eine ist das Geld, das einfach fehlt.
Das andere ist das traditionelle Rechtsbewusstsein der Macht, das sich auf einem unglaublich niedrigen Niveau befindet und das Rechtsbewusstsein in der Gesellschaft
dass etwas entwickelter ist, sich aber auch nicht gerade durch tiefes Verständnis auszeichnet.
In den vergangenen Wochen haben Sie im Westen gleich mehrere Auszeichnungen erhalten.
In Wien wird Ihnen heute Abend der Bruno Kreisky-Preis für Ihr Engagement für die Menschenrechte überreicht.
Helfen Ihnen solche westlichen Anerkennungen bei Ihrer Arbeit in Russland selbst?
Natürlich bedeutet das für unsere Arbeit, für unseren Kampf, würde ich sagen, eine große Unterstützung.
Gleichzeitig aber bringt es uns auch Probleme.
Sehen Sie, in Russland breitet sich jetzt ziemlich energisch eine offen anti-westliche Haltung aus.
Eine Zeit lang wollten wir tatsächlich vom Westen Unterricht in Sachen Demokratie erhalten.
Aber jetzt wollen wir wieder selbst allen sagen, was sie zu tun haben.
Wir kehren langsam wieder zum alten Umgangston mit dem Westen zurück.
Und da versteht er sich von selbst, dass angesichts dieser Tendenzen im heutigen Russland eine Anerkennung aus dem Westen nicht als Auszeichnung, sondern als Keinsmal betrachtet wird.
Das klingt, als befinden wir uns auf dem Weg zurück in die alte Sowjetunion.
Sind Sie wirklich so pessimistisch, was die Zukunft Russlands betrifft?
Diese Rückkehr zur alten Ideologie erscheint mir irgendwie gesetzmäßig.
In Bezug auf die Entwicklung in den kommenden 15 bis 20 Jahren bin ich aber eigentlich Optimist.
Ich glaube und hoffe nämlich, dass diese Rückentwicklung erfolglos bleiben wird.
Es hat in den vergangenen Jahren jedoch einige unumkehrbare Veränderungen gegeben.
Und auch wenn sie noch nicht ausreichen, so ist doch klar, dass Russland gar kein anderer Weg bleibt, als der einer zivilisierten Evolution.
Susanne Scholl hat dieses Gespräch mit dem Bruno Kreisky-Preisträger Sergej Kowaljow geführt.
Sarajevo atmet auf, so lauteten die Schlagzeilen nach dem von der NATO erzwungenen Abzug der schweren Serbenwaffen rund um die bosnische Hauptstadt.
Und tatsächlich erreichen wieder Hilfskonvois die schwer geprüfte Stadt.
Verschwunden ist der Belagerungsring aber noch nicht, er ist etwas durchlässiger geworden.
Und immer noch tut ein Schlupfloch seine Dienste, das monatelang die einzige Überlebensader war für Sarajevo, der Tunnel.
Offiziell gibt es ihn gar nicht.
Der enge unterirdische Schlauch quer unterm Flughafen gilt als Staatsgeheimnis.
Funktionieren konnte und kann der Tunnel nur, weil sein Ausgang in einem Vorort von Sarajevo stets unter der Kontrolle der bosnischen Armee geblieben ist.
Passiergenehmigungen geben die Militärs nur in absoluten Ausnahmefällen.
Außer man gehört zu den Schmugglern, die nach wie vor den Schwarzmarkt von Sarajevo mitversorgen.
Oder man ist ein hartnäckiger Journalist wie unser Bosnien-Reporter Georg von Ehren.
Er war in diesem Tunnel.
Das Paradies heißt Ravnica.
Eine Ansammlung von schäbigen Rücken, zerschlossenen Wohnblocks und einigen schmutzigen Blechbuden.
Trotzdem würde hier wohl am liebsten jeder einzelne Einwohner von Sarajevo leben.
Rastlitsa, das heißt, man ist außerhalb des serbischen Belagerungsringes.
Rastlitsa, das ist das Überleben.
Bereits seit mehr als zwei Jahren bleibt dieser Ort einem einzigen großen Supermarkt.
Nur drei Kilometer von Sarajevo entfernt ist Rastlitsa für 98 Prozent der Menschen aber unerreichbar.
Ein Paradies, das man zwar sieht, das aber trotzdem so weit weg ist wie ein anderer Planet.
Für die restlichen zwei Prozent ist Rastlitsa Alltag.
Die Schwarzmarktschieber aus den drei Markthallen in der Altstadt gehen den Weg durch den serbischen Belagerungsring gleich mehrmals am Tag.
Sie benutzen einen Durchgang, den es offiziell gar nicht gibt.
Den Tunnel.
Es ist sehr schlimm da unten.
Du vergisst die Müdigkeit und du musst weitergehen.
Es ist ein Kampf für das Leben, für die Existenz.
Der Tunnel hat die Stadt gerettet.
800 Meter lang, gerade mal anderthalb Meter hoch und einen Meter breit.
Tunnel ist eigentlich das falsche Wort.
Mir erinnert alles mehr an einen Bergwerkstollen.
Normalerweise sind ausländische Royalisten die Letzten, die hier durchgehen dürfen.
Nach einer halben Stunde Diskussion mit den Wachen lässt man mich aber trotzdem genervt passieren.
Bereits fünf Minuten später verfluche ich die Idee.
Ein paar Meter weiter habe ich das Gefühl, gleich zusammenzubrechen.
Auf dem Boden teilweise knietiefer Matsch, nur alle 50 Meter eine Lampe.
Aber für einen etwas unsportlichen Journalisten haben die laut singenden Soldaten hinter mir sicherlich kein Verständnis.
Nach 600 Metern setze ich mich dann doch einfach in den Matsch.
Ein etwa 60 Jahre alter Mann nimmt mir die Taschen ab, hilft.
Später erzählt er, dass er diese Tour mindestens fünfmal am Tag macht.
Er gehört zu den Trägern, die auf diesem einzigen Weg ihre Waren nach Sarajevo schaffen.
Bald soll aber ohnehin alles besser werden.
Nur wenige Meter vom alten Tunnel entfernt wird bereits wieder gebuddelt.
Der neue Tunnel ist wirklich gut.
Mehr als zwei Meter hoch und zweieinhalb Meter breit.
Bergleute aus Dresden arbeiten den ganzen Tag daran.
Immer 15 Tage lang, dann kommen neue.
Ein Bericht von Georg von Ehren aus Sarajevo.
Es ist jetzt 12.42 Uhr und wir schalten jetzt nach Graz zu Hanno Settele.
Dort hat der Grüne Parlamentsklub sich zu einer Klausur zurückgezogen auf der Suche nach einem runden Angebot an die Wähler.
Neben der Behandlung der aktuellen Themen, Stichwort Budget natürlich, versuchen die Abgeordneten um Adlen Petrovic auch inhaltliche Eckpunkte der zukünftigen grünen Parlamentsarbeit klar zu definieren.
Meine Frage an Hanno Settele, wie sieht es jetzt danach aus?
Die Regierung ist am Ende, sagen die Grünen und Orten akuten Handlungsbedarf.
Das wochenlange Ringen um das Budget habe eindeutig gezeigt, dass SPÖ und ÖVP nicht mehr in der Lage seien, ihren Regierungsauftrag wahrzunehmen, argumentiert Klubobfrau Marleen Petrovic.
Wir werden daher bei der kommenden Plenarsitzung am Sonntag einen Neuwahlantrag einbringen, weil wir dieser Regierung nicht mehr zutrauen, Österreich
aus der Krise herauszubringen.
Es bedarf eines politischen Neubeginns und wenn es neue Wahlen gibt, dann wird es an der Bevölkerung liegen, die Karten neu zu mischen.
Grün intern haben sich Diskussionen über Aussagen von Peter Pilz, grüner Stratege mit Operationsgebiet Wien, entzündet.
Pilz hatte im ORF-Morgenjournal Kritik an der Linie der Bundesgrünen geübt.
Die Zeit, in der Grüne nur an der Outlinie stehen und Kommentare ins Spielfeld käppeln, müsse endlich vorbei sein, sagte Pilz.
Madeleine Petrovic teilt diese Ansicht nicht.
Aus meiner Sicht trifft diese Kritik höchstens noch für kleine Nischenbereiche zu, nicht mehr für die Grünen insgesamt, nicht für die grüne Bewegung.
Die grüne Bewegung steht nicht mehr irgendwo am Rande, sondern sie hat sich eingemischt, sie hat auch die Machtfrage aufgeworfen und sie hat sich ja auch auf die Übernahme von Regierungsverantwortung, etwa in Tirol,
etwa in einzelnen österreichischen Gemeinden eingelassen.
Ich weiß, dass wir weiterhin einen Aufwind haben, wir sind daher sicherlich gut beraten, uns keinesfalls als billige Mehrheitsbeschaffer für abgewirtschaftete Koalitionsparteien in Not herzugeben, sondern uns geht es um die inhaltliche Reform Österreichs.
Die grüne Klubklausur in Graz dauert noch bis morgen Nachmittag.
Soviel vorerst von hier.
Ich gebe zurück in das Studio des Mittagschannals.
Danke, Hanno Settele aus Graz.
Die Grünen wollen also Neuwahlen beantragen und sind sich selbst befähigt, mit Verantwortung zu übernehmen.
Nicht nur in Österreich wird viel über den Fall Hamer geredet.
In Deutschland darf er nicht mal als Arzt arbeiten, in Österreich wurde die Krankheit der Olivia Pilhar zum Musterfall und auch in Spanien beschäftigen sich die Gerichte mit diesem Mann, der auf eigene, schulmedizinisch nicht erfassbare Methoden zurückgreift, um Krebsleiden zu behandeln.
Gegen zwei Hamer-Schüler wurde in Spanien Anzeige eingebracht.
Aber das Gericht hat die Klage zurückgewiesen, weil keine Gesetzesparagrafen die Methoden Hamers verbieten würden.
Josef Manola aus Madrid.
Elena Lumbreras Jimenez, eine Malerin aus Barcelona, die an Krebs erkrankt war und aus Misstrauen gegen die Methoden der Schulmedizin bei alternativen Ärzten ihre Heilung suchte, ist am 4.
August dieses Jahres in einem Krankenhaus gestorben.
Wenige Tage vor ihrem Tod flüchtete sie aus der Behandlung zweier Ärzte, die die Methoden Hamas in der katalanischen Hauptstadt anwenden.
Aus den letzten düsteren Bildern von Helena Lumbreras, die immer wieder Motive von Einsamkeit und Isolation variieren, ist Todesahnung herauszulesen.
Eine noch deutlichere Sprache sprechen die letzten Briefe der Patientin an ihren Mann und ihre zwei Töchter.
Sie schreibt von ihren Schmerzen, die treu nach den Grundsätzen der neuen Medizin nicht gelindert wurden, und von einem rapiden körperlichen Verfall, der durch die Behandlung der beiden Hamerärzte nicht gebremst wurde.
als sich die Patientin und deren Familie schließlich von der neuen Medizin abwenden und zu einer Einlieferung in die Klinik von Barcelona entschließen, war es offenbar bereits zu spät.
Als Reaktion auf die auch hier in Spanien mit großem Medieninteresse verfolgte Krankengeschichte von Olivia Pilhar haben sich die Angehörigen der verstorbenen Helena Lumbreras entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen.
Im wöchentlichen Nachrichtenmagazin des spanischen Fernsehens Informe Semanal wurden am vergangenen Samstag zwei Fälle von verstorbenen Hamer-Patienten dokumentiert.
Gleichzeitig erstatteten die Hinterbliebenen von Helena Lumbreras Anzeige gegen jene beiden Ärzte, die die hamerschen Methoden in Barcelona anwenden.
Auch bei der katalanischen Ärztekammer wurde ein Verfahren gegen die Medizin eingeleitet.
Die Justiz hat jetzt überraschend schnell geantwortet.
Nach Ansicht der zuständigen Untersuchungsrichterin ist es in Spanien kein Delikt, die Methoden von Dr. Hamer anzuwenden.
Die Patientin habe sich freiwillig und in vollem Bewusstsein der Tragweite ihrer Entscheidung für die neue Medizin entschlossen.
Außerdem seien auch Fälle dokumentiert, in denen die Behandlung nach Hamer erfolgreich an Krebspatienten durchgeführt wurde.
Kein einziger Paragraf des spanischen Gesetzbuches, so der entscheidende Untersuchungsrichterin, verbiete die Heilmethoden des Dr. Hamer.
Was als erster freier Spruch der neuen Medizin in Spanien gewertet werden kann, schließt auch den Vorwurf der Vernachlässigung der ärztlichen Aufsichtspflicht aus.
Die traditionelle Medizin, so die richterliche Begründung, kann nicht als einziger Maßstab dafür angesehen werden, welche Aufsicht und Behandlung ein Arzt seinen Patienten zukommen lässt.
berichtet Josef Manolo aus Madrid.
Achten Sie beim Essen darauf, dass Sie genügend Flavonoide zu sich nehmen.
Manche Arten von Gemüse und manche Getränke, wie zum Beispiel Rotwein, beugen dem Herzinfarkt vor.
Holländische Lebensmittelforscher haben jetzt herausgefunden, warum das so ist.
Die schützende Wirkung dieser Nahrungsmittel beruht auf den sogenannten Flavonoiden.
Diese sind zum Beispiel auch im Tee, in Zwiebeln und Äpfeln enthalten.
Flavonoide wirken gegen den Herzinfarkt sogar noch besser als fettarme Diät.
Christoph Kugenberger berichtet.
Flavonoide sind vitaminähnliche Substanzen.
Je mehr Flavonoide im Essen sind, desto seltener tritt der Herzinfarkt auf.
Die holländischen Wissenschaftler haben außerdem gezeigt, dass Menschen mit einem hohen Flavonoidanteil in der Nahrung auch länger leben.
Die Fettwerte der Speisen waren dabei nicht so wichtig wie der Gehalt an den Flavonoiden.
Die Forscher haben für ihre Untersuchungen einfach die Ernährungsgewohnheiten von mehreren europäischen, asiatischen und amerikanischen Staaten untersucht.
Sie haben die Herzinfarktzahlen dieser Staaten mit den Zahlen über die Aufnahme von Flavonoidanteilen im Essen der verschiedenen Länder verglichen.
Professor Dan Krumhout vom Holländischen Institut für Volksgesundheit und Umweltschutz.
Flavonoide sind zum Beispiel in Früchten und Gemüse enthalten, aber auch in Zwiebeln und Äpfeln.
Bei den Getränken sind vor allem Tee und Rotwein zu nennen.
Fleisch hat im Gegensatz dazu kaum nennenswerte Anteile an Flavonoiden.
In den Niederlanden haben wir jetzt eine große Kampagne gestartet.
Wir empfehlen, jeden Tag 20 Dkg Gemüse und mindestens zwei Früchte zu essen.
Wir hoffen, dass dadurch unsere Ernährung gesünder wird.
Diese Art von Kampagnen ist in Ordnung, um eine gesundere Diät zu bekommen.
Flavonoide werden im Gegensatz zu vielen Vitaminen durch die Hitze beim Kochen und Braten nicht zerstört.
Zwiebel und Äpfel enthalten daher auch im gekochten Zustand noch genug davon.
Flavonoide wirken im menschlichen Körper als Antioxidantien und verhindern so verschiedene Arten von Thrombosen, also das Verstopfen der Blutgefäße.
Für die Pflanzen selbst dienen die Flavonoide in erster Linie als Abwehr gegen Schädlings- und Bakterienbefall.
Die Wirkung der Flavonoide hat allerdings auch einen kleinen Wermutstropfen.
Manche Menschen reagieren auf die Flavonoide im Rotwein mit dem typischen Rotweinkater, also mit Kopfweh.
Wenn zu viel genossen.
Wer im Kino gern heimische Kabarettisten sieht, kommt nächste Woche wieder auf seine Kosten.
Da tritt der spätestens mit Indien als Partner von Josef Hader zum Austro-Star avancierte Alfred Dorfer in einer seiner neuen Rollen auf.
In FREISPIEL, dem neuen Film des Muttertag-Regisseurs Harald Sicheritz, spielt Dorfer einen frustrierten Lehrer, der von einer Karriere als Popmusiker träumt.
Mehr über dieses FREISPIEL jetzt in einem von Karin Baur gestalteten Beitrag.
Gratuliere!
Freispiel!
Ein Freispiel für einen, der sich verloren glaubt.
Der österreichische Kabarettist, Autor und Filmschauspieler Alfred Dorfer spielt in seinem neuen Film Freispiel einen von Identitätskrisen geplagten Stadtneurotiker.
Du kannst dir vornehmen, was du willst, es haut eh nix hin.
Du kannst nicht einmal aus dem zweiten Stock springen und wirklich tot sein.
Der Filmtitel Freispiel steht in der gleichnamigen Tragikomödie nicht nur für Suche nach Identität.
Regisseur und Co-Autor Harald Sicheritz
Man kennt zumindest als Wiener, nehme ich an, die Phrase, hast ein Freispiel.
Die meint, man habe etwas frei, etwas gut.
Es gibt das Freispiel beim Flipperspiel, auch bei anderen Spielen, glaube ich.
Und es gibt natürlich auch die ganz andere Bedeutung, die tiefergehende, sich frei zu spielen von etwas, was immer das auch sein kann.
Alfred Dorfer versucht sich als Musikprofessor und Familienvater Robert Brenners von der Idee frei zu spielen, die große Karriere als Popmusiker versäumt zu haben, die seinem von Lukas Resetarits gespielten Jugendfreund gelungen ist.
Erst als dieser ihn einlädt, an seinem Erfolg teilzuhaben, erkennt der ewige Zweifler, wie fragwürdig großes Datum sein kann.
Was ist?
Kommst mit mir?
Machen wir ein Duo.
Wie soll das heißen?
Kain und Abel?
Nein, ich bleib da.
Sag!
Frage!
Wer wird eigentlich bei dir sein, wenn es einmal ganz still wird?
Wie wenn der erste Schnee fällt.
Wer wird das sein?
Mir egal.
Ich hab mein Leben gelebt.
Aber wie schauen deine Perspektiven aus?
Eine neue Frau?
Super!
Kannst dir zuschauen, wie es hässlich wird und ich immer längere Arme kriege von den schweren Einkaufstaschen.
Ja sicher, das ist ja viel besser mit irgendeinem Swimmingpool auf diese Schellen, ne?
Und die Spannung besteht darin, dass du fast was kriegst.
AIDS, Malaria oder Sonnenallergie.
Die seltsame Karriere eines mittelmäßigen Musikers, der zum Star hochgejubelt wird, ist in Freispiel der Prototyp für eine österreichische Karriere.
Nämlich, dass Menschen, die gar nicht einmal so viel drauf haben und gar nicht einmal so viel wissen und gar nicht einmal so viel Charisma besitzen, aber durch irgendeinen Schmäh oder durch irgendein Glück hinaufgeschwemmt werden und dort auch bleiben, seltsamerweise.
Das ist für mich das viel größere Rätsel.
Und das wurmt natürlich alle Menschen, die von sich glauben, Talent zu haben.
Das sind ja nahezu alle Österreicher.
Alfred Dorfer und Harald Sicheritz vermitteln die Lebensweisheiten im zweiten gemeinsamen Film mit bissigen Humor.
Ständig genervt von maliziösen Mitmenschen und aufsässigen Schülern ist das verkannte Genie auch noch Opfer einer zynischen Schuldirektorin.
Ich will Sie nicht auf die Folter spannen, Herr Kollege.
Der Stadtschulrat hat mir eine zusätzliche schulfeste Stelle bewilligt und ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie sie nicht kriegen.
Schräge Musik rundet das Bild einer stacheligen Komödie ab.
Nach diesen musikalischen Klängen zur ruhigen Stimme von Ingeborg Czerny und dem Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Die Wirtschaftsforscher erwarten für das kommende Jahr eine höhere Inflation und mehr Arbeitslose.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut rechnet mit einer Arbeitslosenrate von 4,7 Prozent, weil die Nachfrage nach Beschäftigten nicht nur in der Industrie, sondern auch im Dienstleistungsbereich rückläufig ist.
Nach unten revidiert haben WIFO und das Institut für Höhere Studien auch ihre Prognosen für das gesamte Wirtschaftswachstum.
Das WIFO erwartet 1996 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2 Prozent.
Das IHS rechnet mit 1,9 Prozent.
Damit liegt Österreich deutlich unter dem Wachstumsdurchschnitt der EU-Länder, der bei 2,8 Prozent liegt.
Der ÖAB, die Arbeitnehmerorganisation der ÖVP, hält in Eisenstadt ihren 20.
Bundestag ab.
Im Mittelpunkt steht die Wahl des Bundesobmannes.
Für dieses Amt kandidieren der bisherige Obmann Josef Höchtl und der Schuldirektor Alfred Maier, der bestenfalls Außenseiterchancen besitzt.
Außerdem soll ein Positionspapier zur Sozialpolitik verabschiedet werden.
Morgen wird ÖVP-Obmann Schüssel eine Rede halten.
Spanien.
In Valencia beraten die EU-Finanzminister über die Währungsunion.
Erörtert werden Name, Größe und Aussehen der künftigen einheitlichen europäischen Währung.
Als Favorit für den Namen des Geldes gilt das Wort Euro.
Schweiz.
In der zweiten Runde des Europa Cups trifft Rapid Wien auf dem portugiesischen Klub Sporting Lissabon.
Das hat die Auslosung in Genf ergeben.
Das erste Spiel findet am 19.
Oktober in Portugal statt.
Und jetzt noch zum Wetter heute Nachmittag.
Windig und kühl, wechselnd bewölkt, im Gebirge zeitweise Schneefall, unterhalb von etwa 1200 Meter Höhe einige Regenschauer, vor allem entlang der Alpen-Nordseite.
Temperaturen meist 7 bis 14 Grad.
Die Vorschau auf das Wochenende weiterhin windig und kühl, morgen Samstag wechselnd bewölkt, am Sonntag dann häufig Regen.
Ingeborg Gianni hat die Nachrichten gelesen, die Georg Schalk-Huber zusammengestellt hat.
Damit ist das Mittagsjournal zu Ende gegangen.
Technisch betreut wurden wir von Gerhard Wieser.
Wolfgang Wittmann hat Regie geführt und einen schönen Nachmittag wünscht Ihnen Hubert Arnem-Ellissen.
Diskussion über den Namen der neuen Währung, Favorit ist der Euro. Eine gemeinsame Währung ist ein weiterer Schritt zu einem gemeinsamen Europa. Streitpunkt ist die Größe und Gestaltung der Münzen und Geldscheine, es fehlen einheitliche europäische Symbole.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
Datum:
1995.09.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wirtschaft
;
Währung
;
Währungspolitik
;
Diskussion
;
Finanzpolitik
;
EU
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten