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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Redakteur im Studio ist heute Werner Löw.
Guten Tag.
Eine erste Auswahl aus dem geplanten Inhalt dieser Stunde Mittagsinformation.
Sondersitzung des Nationalrats zum noch Abgeordneten Rosenstinkl.
Es geht um erste Schritte zur Abekennung seines Mandats.
Gespräch mit dem enthafteten Ex-FBÖ-Politiker Bernhard Kratzer.
Er will freier Abgeordneter im Niederösterreichischen Landtag bleiben und meint, die Stunde der Wahrheit werde kommen.
Die Meinung der Apotheker zum morgigen Ärzteprotesttag.
Die Apotheker sind naturgemäß nicht unglücklich über die geplante Schließung der ärztlichen Hausapotheken.
Und das Finanzamt geht online.
Der Jahresausgleich via Internet soll bald für jedermann möglich sein.
Aus dem Ausland der Europagipfel von Kadiv, auch als Schule für die österreichischen Organisatoren von ähnlichen künftigen Veranstaltungen.
Milošević bei Yeltsin, der russische Präsident sagt, Milošević ist zu Kosovo-Gesprächen bereit.
Und die Hintergründe zur Wirtschaftskrise in Japan.
Ein kleiner Schwerpunkt heute im Mittagsjournal, die Weltraumforschung.
Der Anlass ist kein großer.
Heute vor 35 Jahren startete die erste Frau, die Kosmonautin Valentina Tereshkova, in den Weltraum.
Wir aber fassen heute zusammen, was brachte die Weltraumforschung und wie soll es weitergehen.
Im Kulturteil schließlich eine nessträue Zusammenfassung, Krehwinkelfreiheit im Burgtheater.
Den Anfang aber macht ein Meldungsüberblick, zusammengestellt von Elisabeth Manners, gelesen von Nikolaus Riemerschmid.
Russland, Bundesrepublik Jugoslawien.
Der jugoslawische Präsident Milošević ist zu Verhandlungen mit den Kosovo-Albanern bereit.
Dies teilte der russische Präsident Jelzin nach einem Gespräch mit Milošević in Moskau mit.
Jelzin zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass eine friedliche Lösung in der Kosovo-Krise gefunden werden könne.
Jelzin und Milošević sprachen etwa eine Stunde unter vier Augen miteinander.
Anschließend beteiligten sich auch der russische Außenminister Primakov und Verteidigungsminister Sergejew an den Beratungen.
Zuvor hatte Jelzin den USA versichert, er werde Milošević in unmissverständlicher Form dazu auffordern, die Gewaltanwendung im Kosovo einzustellen.
Der amerikanische Verteidigungsminister Cohen erklärte, die NATO-Streitkräfte blieben auch nach den gestrigen Manövern in der Balkanregion.
Sie würden sich dort auf eine mögliche Militäraktion vorbereiten.
Die NATO hat gestern mit den Luftmanövern über Mazedonien und Albanien den Druck auf die Führung in Belgrad erheblich erhöht.
Die internationale Gemeinschaft wirft Milosevic eine Vertreibungspolitik gegen die albanischstämmigen Einwohner des Kosovos vor.
In Belgrader Presseberichten wird die NATO beschuldigt, bei ihren gestrigen Manövern mehrmals den jugoslawischen Luftraum verletzt zu haben.
Die Staats- und Regierungschefs der 15 EU-Staaten werden heute bei ihrem Gipfeltreffen in Kadif eine Erklärung zum Kosovo-Konflikt verabschieden.
Sie befürworten ein militärisches Eingreifen, sollte Präsident Milosevic seine Politik gegenüber den Kosovo-Albanern nicht ändern.
Die Staats- und Regierungschefs wollen heute fern ein Dokument zum Zeitplan für die Umsetzung der umstrittenen Agenda 2000 und zur künftigen EU-Finanzierung verabschieden.
Der deutsche Bundeskanzler Kohl hat schon gestern seine Forderung nach Senkung der deutschen EU-Beiträge bekräftigt, ohne jedoch eine konkrete Entscheidung der Gipfel-Teilnehmer zu verlangen.
Voraussichtlich im Oktober wird in Wien ein EU-Gipfeltreffen über die interne Reform der Union stattfinden.
Ziel ist es, die EU Bürgern näher zu machen und die regionalen Entscheidungskompetenzen zu stärken.
Österreich.
Der Nationalrat befasst sich heute in einer Sondersitzung neulich mit dem Fall des ehemaligen FPÖ-Mandatars Rosenstinkel.
Nationalratspräsident Fischer hat Rosenstinkel öffentlich aufgefordert, unverzüglich an den Sitzungen des Nationalrates teilzunehmen.
Der von Rosenstinkels Anwalt vorgelegten Entschuldigung wurde in einer Abstimmung einstimmig die Triftigkeit abgesprochen.
Rosenstingl stellt in seiner Erklärung eine Fluchtabsicht in Abrede.
Er begründet sein Fernbleiben von den Nationalratssitzungen mit seiner Festnahme während eines Urlaubs in Brasilien.
Nun müsste Rosenstingl innerhalb von 30 Tagen im Plenum erscheinen oder sein Fernbleiben rechtfertigen.
Anderenfalls wird der Antrag auf Mandatsaberkennung gestellt.
Als Konsequenz aus der Causa Rosenstingl wird der Nationalrat heute eine Sonderprüfung der Parteienfinanzen durch den Rechnungshof beschließen.
Der gestern aus der Haft entlassene frühere FPÖ-Landesparteiobmann von Niederösterreich, Bernhard Grazer, will als freier Abgeordneter im Landtag bleiben.
Grazer erklärte, er müsse nun mit der Rolle des Schuldigen leben, aber die Stunde der Wahrheit werde kommen.
Auf die Frage, ob auch andere FPÖ-Politiker von den Geldgeschäften rund um Rosenstinkel gewusst hätten, meinte Grazer, damit liege man nicht ganz falsch.
Gesundheitsministerin Hostasch hat den Ärzten vor ihrem für morgen geplanten Aktionstag Panikmache vorgeworfen.
Nach Ansicht von Hostasch funktioniert das Gesundheitswesen gut.
Die Einbeziehung der Bauern in die Gebietskrankenkassen, einen der Hauptkritikpunkte der Ärztekammer, hält die Gesundheitsministerin für einen richtigen Schritt.
Der ÖVP-Gesundheitssprecher Rasinger forderte Hostasch auf, einen sogenannten runden Tisch einzuführen und die Ärzteschaft nicht zu diffamieren.
Rasinger wies darauf hin, dass Ärzte durchschnittlich 50 bis 60 Stunden pro Woche arbeiten, viele weitaus mehr.
Das österreichische Gesundheitswesen müsse noch verbessert werden, obwohl es, so der ÖVP-Gesundheitssprecher, zu den zehn Besten der Welt gehöre.
Auf geringes Verständnis stößt der morgige Streik der Ärzte bei der liberalen Gesundheitssprecherin Motta.
Offene Konflikte zwischen Ärzten und der Regierung dürften nicht auf den Rücken der Patienten ausgetragen werden, meinte Motta.
Soweit die Nachrichten zu Beginn des Mittagschonals.
Wir kommen zur Frage nach dem Wetter.
Unser Diensthabender Wetterredakteur ist heute Peter Sterzinger.
Ja, es bleibt dabei, die unbeständige Periode hält noch an.
Merklich beruhigen wird sich das Wetter ab Freitag und zum Wochenende hin dürfte es sommerlich werden.
Zurzeit ist es wechselnd bewölkt, in Unterkernden regnet es und auch sonst ziehen einzelne Regenschauer durch, mehrere zurzeit in Oberösterreich von Bayern her.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt wolkig 19 Grad, Sankt Pölten wolkig 17, Linz und Salzburg stark bewölkt 17, Innsbruck wolkig 16, Bregenz stark bewölkt 15, Graz stark bewölkt 18 und Regen in Klagenfurt bei nur 13 Grad.
Heute Nachmittag sind im Großteil Österreichs Regenschauer möglich und Gewitter kommen dazu.
Am längsten sonnig ist es wieder einmal in Ober- und Niederösterreich, Wien und dem Nordburgenland.
Aber auch hier sind weiterhin ein paar Regentropfen möglich.
Der Westwind ist lebhaft und kann noch etwas zulegen.
Die Temperaturen bleiben heute meist unter 20 Grad.
In Teilen Niederösterreichs und in Wien sind maximal etwa 22 Grad zu erwarten.
Auch über Nacht bleibt es nicht ganz trocken.
Morgen früh stellenweise ein bisschen Nebel, tagsüber wechseln Wolken und Sonne, aber wieder bilden sich Regenschauer, besonders in den Bereichen nördlich der Alpen und der Donau sowie an der Grenze zu Italien und Slowenen, also ganz im Süden.
Gewitter dürfte es morgen nicht geben.
Es bleibt windig und zu kühl mit maximal 16 bis 21 in 2000 Meter Höhe um 4 Grad, so weiter Mittwoch.
Am Donnerstag zunächst im Großteil Österreichs noch trüb und von Innsbruck ostwärts auch noch ab und zu etwas Regen.
Ganz im Westen und südlich des Alpenhauptkamms sollte schon bald die Sonne durchkommen, am Nachmittag dann überall.
Die Temperaturen gehen am Donnerstag vorerst nur in Vorarlberg und Nordtirol merklich nach oben, sonst bleibt es immer noch frisch und sehr windig.
Acht Minuten nach zwölf ist es mittlerweile.
Im Parlament in Wien begann heute der formal rechtliche Countdown für die Aberkennung des Mandats von Peter Rosenstinkel, vormals freiheitlicher, jetzt parteiloser, immer noch Abgeordneter zum Nationalrat.
Peter Rosenstinkel sitzt derzeit in Auslieferungshaft in Brasilien.
Dorthin, so ließ Rosenstinkel zuletzt den Nationalrat durch seinen Anwalt wissen, nach Brasilien sei in Wahrheit ohne jegliche Fluchtabsicht gereist, er habe nur einen Urlaub in Südamerika nutzen wollen, um über die Vorgänge, in die er hineingeraten sei, nachzudenken.
Es kann sein, dass Peter Rosenstiegel in Zukunft noch längere Zeit und Ruhe haben wird, über die Sache und den ihm zur Last gelegten Schaden von mehr als 200 Millionen Schilling nachzudenken.
Aber noch gilt die Unschuldsvermutung und seine Parlamentskollegen hatten sich auch gar nicht über Rosenstiegels mögliche Machenschaften den Kopf zu zerbrechen, sondern darüber abzustimmen, ob ein triftiger Grund für das Fernbleiben des Abwesenden vorliegt bzw.
vorlag oder nicht.
Abwesenheit ohne Grund wäre ein Grund für die von allen Parlamentsparteien angestrebte formelle Trennung vom Kollegen Rosenstinkel.
Und wie erwartet gab es heute Einstimmigkeit über die Fortsetzung des Verfahrens zur Mandatsaberkennung.
Die schriftlich eingebrachte Entschuldigung von Peter Rosenstinkel wurde nicht angenommen.
Und Peter Rosenstinkel hat nun zumindest theoretisch eine letzte 30-Tagesfrist doch noch im Nationalrat zu erscheinen.
Aus dem Parlament mehr von Franz Renner.
Wenige Minuten nach 11 Uhr eröffnete Präsident Heinz Fischer die heutige Sitzung des Nationalrates und erwandte seine Aufmerksamkeit gleich den Abwesenden zu.
Verhindert gemeldet für die heutige Sitzung sind die Abgeordneten Apfelbeck und Ingenieur Langthaler.
Darüber hinaus möchte ich dem Hohen Haus mitteilen, dass der Herr Abgeordnete Rosenstingl vor dem 28.
April 1998 das Staatsgebiet der Republik Österreich freiwillig verlassen hat.
sich nach Mitteilung des Bundesministeriums für Inneres derzeit in Brasilien aufhält und zu den Plenarsitzungen des Nationalrates im Monat Mai unentschuldigt nicht erschienen ist."
Fischer zitierte dann aus dem bereits bekannten Brief in dem Rosenstingls Anwalt.
das Fernbleiben seines Mandanten von den Sitzungen zu entschuldigen versuchte.
Die Begründung sinngemäß, Rosenstingl sei nach Brasilien nicht geflüchtet, sondern auf Urlaub gefahren.
Dass er dort jetzt in Haft sitze, dafür könne er praktisch nichts.
Er habe sein Fernbleiben damit nicht selbst verschuldet.
Gegen diese Rechtfertigung haben die Klubs der SPÖ, ÖVP und FPÖ schriftlich Einspruch erhoben.
Sie erkennen den Entschuldigungsgrund nicht an.
Im nächsten Schritt beschlossen die Abgeordneten einstimmig, Rosenstingl aufzufordern,
unverzüglich wieder an den Sitzungen des Nationalrates teilzunehmen.
Dann folgten in diesem Mandats-Aberkennungsverfahren die entscheidenden Sätze Fischers.
Daher richte ich nunmehr im Sinne dieser Entscheidung des Nationalrates an den Herrn Abgeordneten Rosenstingl von dieser Stelle aus die Aufforderung, unverzüglich an den Sitzungen des Nationalrats wieder teilzunehmen und fordere ihn im Besonderen gemäß § 2 Absatz 1 Ziffer 2 der Geschäftsordnung öffentlich auf, binnen weiterer 30 Tage im Plenum des Nationalrats zu erscheinen oder seine Abwesenheit zu rechtfertigen.
Damit tickt die Uhr für die letzte Frist, die Rosenstingl gewährt wird.
Erscheint er bis 17.
Juli nicht im Parlament, wird ein Antrag auf Mandatsaberkennung beim Verfassungsgerichtshof beschlossen.
Den Hinweis von Rosenstingls Anwalt auf die Unschuldsvermutung ließ Fischer übrigens nicht gelten.
Ein Mandat könne auch aberkannt werden, so der Nationalratspräsident, wenn kein strafbarer Tatbestand vorliege.
Franz Renner aus dem Parlament.
Ähnlich wie bei Peter Rosenschnigl stellt sich bei dem früheren niederösterreichischen FPÖ-Chef Bernhard Grazer die Frage nach der politischen Zukunft.
Die niederösterreichische Landeswahlbehörde hat entschieden, dass Grazer sein Landtagsmandat behalten darf.
Aus der FPÖ ist Grazer ausgeschlossen worden.
Er will jetzt parteiloser Abgeordneter bleiben.
Grazer ist gestern Abend aus der Untersuchungshaft entlassen worden.
Es bestehe keine Verdunklungsgefahr mehr.
Hannes Eigelsreiter hat mit ihm gesprochen.
Herr Kratzer, Sie sind gestern aus der Untersuchungshaft entlassen worden, was haben Sie jetzt vor?
Naja, nächste Woche wird mein politischer Alltag, so würde ich das bezeichnen, einkehren.
Die Budgetdebatten beginnen am Montag und an denen werde ich sicher teilnehmen.
Wie glauben Sie, werden Sie da im Umgang mit Ihren früheren Parteikollegen, wie wird sich das abspielen?
Ich weiß es noch nicht, ich weiß es wirklich nicht und ich werde das nächste Woche dann merken.
Haben Sie da ein mulmiges Gefühl?
Ich habe kein mulmiges Gefühl, denn nach dem, was ich in den letzten Wochen erlebt habe, kann mich eigentlich nichts mehr erschüttern.
Nun, damit hat Ihre Partei, Ihre ehemalige Partei, die FPÖ, nicht viel Freude, hat sie in den letzten Wochen als den Schuldigen hingestellt.
Wollen Sie dagegen etwas unternehmen oder ist Ihnen das gleichgültig?
Naja, ich bin natürlich jetzt Sündenbock, weil ich der Greifbare bin und mit dieser Rolle
Ja, muss ich ganz einfach leben, dass das von der Partei aus so betrachtet wird.
Aber ich sage so, es kommt sicher die Stunde der Wahrheit und auch für mich die Stunde der Möglichkeiten.
In Ihrem Club ist immer wieder behauptet worden, man habe überhaupt nichts von diesen Geldangelegenheiten gewusst.
Ich sehe das nicht so, aber genaueres möchte ich dazu nicht angeben.
Das heißt, nicht nur Sie haben von den Geldflüssen gewusst, sondern auch andere.
Ich möchte dazu nicht weiter eingehen.
Aber ich liege nicht ganz falsch.
Sie liegen nicht ganz falsch.
Sagt Bernhard Kratzer, wilder Abgeordneter in Niederösterreich, was auch bleiben will.
Und er hofft auf den Tag der Wahrheit.
Österreichs praktische Ärzte planen für morgen einen Aktionstag.
Unter anderem geht es den Ärzten darum, dass sie massive Einkommensverschlechterungen befürchten.
Einen Teil ihres Einkommens sollen sie verlieren, weil sie die sogenannten Hausapotheken nicht mehr führen dürfen.
Das ist auch ein langer Konflikt zwischen den Apothekern und den Ärzten.
Wer darf die Patienten mit Medikamenten versorgen und daran natürlich auch verdienen?
Die Apotheker beanspruchen dieses Recht nahezu exklusiv für sich.
Worum es den Apothekern in dem Konflikt mit den Ärzten geht, darüber sprach Dieter Bornemann mit dem Präsidenten der Apothekerkammer, Herbert Cabana.
Herr Dr. Cabana, können Sie bitte kurz zusammenfassen, um was geht es im Konflikt der niedergelassenen Apotheker mit den Ärzten, die eine Hausapotheke führen?
Die Ärztekammervertreter fordern, dass heute bestehende
wenn neue Apotheken gemäß des Verfassungsgerichtshoferkenntnisses eröffnen könnten.
Und das würde dazu führen, dass Apotheken am Land nicht mehr gegründet werden können.
Dagegen wendet sich die Apothekerkammer.
Das heißt, den ganzen Konflikt kann man runterbrechen auf die eine Frage, wer verdient am Patienten die Apotheke oder der Arzt mit seiner Hausapotheke?
Wesentlich ist, welche Leistungen werden für den Patienten gebracht.
Der Arzt kann aufgrund seiner ärztlichen Tätigkeit nur relativ geringe Zeit aufwenden für den Patienten.
Außerdem kann er nur die Arzneimittel verordnen, die er auf Lager hat, während er sich bei der Auswahl der Arzneimittel keine Gedanken machen muss, ob der Apotheker sie auf Lager hat, wenn eine öffentliche Apotheke zur Verfügung steht.
Aber auf der anderen Seite, für den Patienten ist es doch sehr praktisch.
Er geht zum Arzt und bekommt gleich das Pulver, das er verschrieben bekommt, mit, muss dann nicht noch extra irgendwo hinfahren.
Ich weiß nicht, ob es für den Patienten so praktisch ist, wenn er feststellt, dass der Arzt gerade fünf Wochen auf Urlaub ist.
Die Apotheke haben keine Urlaubssperre und sie stehen auch in einem Nachtdienst-Turnus am Wochenende und in der Nacht zur Verfügung.
Aber Urlaub ist zum Beispiel eine Ausnahmesituation?
Naja, jeder Mensch in Österreich hat ungefähr fünf Wochen Urlaub, auch ein Arzt geht auf Fortbildung ein oder zwei Wochen im Jahr und vor allem, wenn der Arzt auf Hausbesuch ist, dann ist ja die ärztliche Hausapotheke geschlossen und das ist jeden Tag mindestens ein halber Tag.
Für die Ärzte würde es einen massiven Einkommensverlust bedeuten, wenn sie ihre Hausapotheke verlieren.
Ist das für Sie in Ordnung?
Mir geht es darum, dass Ärzte für ihre ärztliche Leistung ordentlich bezahlt werden und wir Apotheker müssen von der apothekerlichen Leistung
Kann man jetzt sagen, die Aufregung bei den Apothekern ist deswegen so groß, weil ein Monopol gebrochen wird?
Es ist bei den Apothekern der feste Wille vorhanden, dass auch die Ärzteschaft und auch die Politik das Verfassungsgerichtshoferkenntnis respektiert wird.
Dieses Erkenntnis erleichtert die Eröffnung von Apotheken und hat das Monopol der Apotheker drastisch reduziert.
Jetzt findet morgen ein Aktionstag der Ärzte statt.
Was sagen Sie denn zu diesem Aktionstag?
Ist der in Ordnung?
Ich finde, dass im Vordergrund stehen soll die Sicherheit und die Versorgung der Patienten.
Wir Apotheker sind selbstverständlich auch am morgigen Aktionstag für die Patienten da.
Und wenn Medikamente benötigt werden, so gibt uns auch das Gesetz die Möglichkeit, dringend benötigte Medikamente unabhängig von einem ärztlichen Rezept abzugeben.
Sagt der Präsident der Apothekerkammer Herbert Cabana.
Stundenlanges Warten in finsteren Gängen, endlose Behördenwege, Stapel von Formularen.
Immer öfter bemüht sich die staatliche Obrigkeit darum, dieses Bild zu ändern.
Und einer dieser Versuche, die Behörde moderner, effizienter und beweglicher zu machen, einer dieser Versuche heißt FinanzOnline.
Gemeint ist damit die elektronische Datenübermittlung von Wirtschaftstreuhändern an das Finanzministerium, die seit März im Vollbetrieb läuft und heute offiziell präsentiert wurde.
Das Besondere daran, in nicht allzu ferner Zukunft soll jeder Österreicher seine Steuererklärung per Computer und Internet abgeben können.
Über die Vision des Finanzamts zu Hause berichtet Josef Schweitzer.
Der Computer wählt eine Telefonnummer, das Modem quäkt ein paar Sekunden vor sich hin und schon ist man mit FinanzOnline verbunden, dem neuen Service der Finanzverwaltung.
Man füllt ein elektronisches Formular aus, setzt seine elektronische Unterschrift darunter und fertig ist der Antrag.
Jahresausgleich.
Wenig später kann man sein Steuerkonto abfragen und ist über die Begehrlichkeiten des Fiskus im Bilde.
Was jetzt noch wie Zukunftsmusik klingt, ist bei mehr als 900 Wirtschaftstreuhändern in Österreich zumindest teilweise bereits Realität.
Sie nutzen FinanzOnline, um die Steuerkonten ihrer insgesamt 300.000 Klienten abzufragen und sie können auch Daten eingeben.
Schon jetzt ist das eine bedeutende Vereinfachung des Verwaltungsaufwandes, sagt Finanzstaatssekretär Wolfgang Krutensdorfer.
Wir ersparen uns oder die Wirtschaftstreuhänder, aber auch die Finanz, das gilt ja für beide, wir ersparen uns gemeinsam bis zu 250.000 Kontoabfragen, die sonst notwendig werden.
Also Kontakte zwischen den Wirtschaftstreuhändern und der Finanz, die bisher entweder persönlich oder telefonisch geflogen wurden.
Man sieht bereits daraus, was dies für vereinfachende Wirkung hat.
Noch funktioniert FinanzOnline in einem speziellen Datennetz der Telekom.
Das Service verwendet aber die gleiche Technik wie das weltweite Internet und ist daher auf den weiteren Ausbau vorbereitet.
Und zwar sowohl vertikal, also in der Tiefe der angebotenen Dienstleistungen,
wie auch horizontal bezüglich des möglichen Teilnehmerkreises.
In der Tiefe geht es eben immer mehr da in die Richtung Anträge, Erledigungen elektronisch zu übermitteln und in der Breite geht es darum,
zuerst einmal andere Berufsgruppen, vor allem Notare und Rechtsanwälte, mit einzubeziehen, in den Jahren 2000 und folgende aber auch dies auszuweiten, bis jeder Bürger letztendlich diesen direkten Zutritt zu seinen Steuerakten haben wird.
Da sind natürlich einige Voraussetzungen dafür noch zu klären, insbesondere
die elektronische Unterschrift, die auch rechtlich derzeit eben diskutiert wird, aber auch rechtlich zu klären ist, bevor dies auch breit für den Bürger möglich ist.
Aber das Ziel ist es, dass jeder Bürger eben nach 2000 diesen Zutritt
haben soll.
Von der elektronischen Ausstattung her sind die Finanzämter gerüstet.
Heuer soll die Ausrüstung mit PC und Notebooks abgeschlossen werden.
9.000 Arbeitsplätze werden dann über zeitgemäße eTV verfügen.
Staatssekretär Ruttensdorfer verspricht sich davon eine Entlastung der Beamten, die sich dann intensiver den Betriebsprüfungen widmen können.
FinanzOnline auf dem Weg ins nächste Jahrtausend.
Josef Schweinzer hat berichtet.
Es ist jetzt zehn Minuten vor halb eins, wir wechseln zu Auslandsthemen.
Gibt es doch noch Chancen für eine friedliche Lösung der Kosovo-Krise?
Die heutigen Aussagen von Russlands Präsident Jelzin geben dazu Hoffnung.
Der jugoslawische Präsident Milosevic sei zum Einlenken bereit, er werde Verhandlungen mit den Kosovo-Albanern aufnehmen, sagte Boris Jelzin nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Slobodan Milosevic heute Vormittag im Moskauer Kreml.
wie konkret diese Verhandlungen aussehen sollen und ob sich Milošević wirklich an die heutigen Vereinbarungen auch halten wird oder ob er angesichts der gestrigen NATO-Manöver über Albanien und Mazedonen einfach nur Zeit gegenüber dem Westen schinden wollte, das werden erst die nächsten Tage zeigen.
Hören Sie einen Bericht von Georg Dox aus Moskau.
Der jugoslawische Präsident Slobodan Milošević wird mit den Kosovo-Albanern in einen Dialog eintreten.
Das ist das erste Ergebnis des Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Boris Jelzin und Milošević heute in Moskau.
Yeltsin zeigte sich mit der Begegnung zufrieden, sie könne helfen, den Konflikt zu beenden, meinte Yeltsin.
Das Treffen wurde als letzte Chance für Milošević gewertet, seine Vertreibungspolitik im Kosovo einzustellen und dabei doch noch das Gesicht zu wahren.
Nicht der Druck der NATO soll es dann eben gewesen sein, sondern der gute Rat Yeltsins, der Milošević zum Einlenken gezwungen hat.
Die Gespräche in Moskau finden vor einem klar definierten Hintergrund statt.
Wenn Milosevic nun den Worten im Kreml nicht Taten folgen lässt, bleibt die Drohung eines NATO-Militärschlages aufrecht.
Russland hat die Forderungen der Kontaktgruppe, der es neben den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien selbst angehört, immer geteilt, nämlich Verpflichtung zum Dialog, Rückkehr der Flüchtlinge, internationale Beobachter.
Was Moskau immer abgelehnt hat, war der militärische Einsatz der NATO.
Aber selbst der heutige Tag kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Moskau am Balkan keine selbstständig agierende Weltmacht mehr ist.
Russland teilt die Interessen des Westens, dieser Region endlich politische Stabilität zu geben.
Russlands gute Beziehungen zu den europäischen, je atlantischen Nachbarn sind vor dem Hintergrund russischer Wirtschaftsprobleme viel zu wertvoll, um sie für Slobodan Milosevic zu opfern, der Moskau außer Schwierigkeiten nichts zu bieten hat.
Die viel zitierte serbisch-russische Freundschaft ist heute mehr denn je ein Mythos, ohne jede politische oder wirtschaftliche Substanz.
Russland hat in der Kosovo-Krise nur die Gelegenheit ergriffen, die sich aus der Tatsache ergibt, eben nicht bei der NATO und daher von den sicherheitspolitischen Überlegungen der Europäer ausgeschlossen zu sein.
Und in dieser Außenseiterposition soll es nun dem völlig isolierten jugoslawischen Präsidenten noch einmal gut zureden.
Möglicherweise ist diese Strategie aufgegangen.
Wenn der Besuch von Milošević in Moskau letztlich erfolgreich sein sollte, und das wird sich erst dann beurteilen lassen, wenn in Kosovo die Forderungen der Kontaktgruppe Wirklichkeit werden, wird es aber nicht die Überredungskunst Jelzins gewesen sein, sondern die unmissverständliche Drohung der NATO und hier insbesondere der Vereinigten Staaten.
Gerd Dox aus Moskau
Japans Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Rezession.
Zwar will das offiziell niemand zugeben, aber die Wirtschaftsdaten sind doch eindeutig.
Die Wirtschaftsleistung ist rückläufig, es gibt immer mehr Arbeitslose und auch an den Börsen ist die schwierige Situation eindeutig abzulesen.
Der japanische Yen ist von einem Kursverfall betroffen, die internationalen Börsen haben mit Turbulenzen reagiert.
Die Regierung in Tokio hat bereits begonnen, Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Aber wann sie greifen und wie lange sie halten werden, das kann doch niemand genau sagen.
Hören Sie Thorsten Huhn mit einer Analyse der Situation aus Japan.
In den Räumen der Manager-Gewerkschaft treffen sie sich, die Opfer der japanischen Wirtschaftskrise.
Angestellte, deren Arbeitgeber versuchen, sie aus den Unternehmen zu drängen oder ihr Gehalt zu verringern.
Oder aber auch Arbeitnehmer, die ihren Job schon verloren haben.
Die kleine Gewerkschaft mit etwa 800 Mitgliedern, vor wenigen Jahren gegründet, versucht zu helfen, soweit es geht.
In Japan gibt es keinen gesetzlichen Kündigungsschutz, aber vor Gericht sind die Arbeitnehmer manchmal erfolgreich.
Das bedeutet, sie können entweder ihren Job behalten oder sie bekommen wenigstens eine Abfindung.
Die Zahl der Betroffenen nimmt ständig zu.
Denn Japans Unternehmen bauen Personal ab, um ihre Kosten zu verringern.
Lange konnten Nippons Unternehmen Entlassungen vermeiden, aber jetzt schaffen das viele nicht mehr.
So ist die Arbeitslosenquote auf 4,1 Prozent gestiegen.
Ein Rekord für das Land.
Dabei muss man berücksichtigen, dass die Quote nach europäischer Berechnung fast doppelt so hoch liegen würde.
Innerhalb eines Jahres hat die Zahl der Arbeitslosen um 25 Prozent zugenommen.
Wie schlecht die Wirtschaft derzeit läuft, das zeigen die neuesten Sozialproduktzahlen, die Ende letzter Woche veröffentlicht wurden.
Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres um 3,5 Prozent.
Auch im letzten Quartal 1997 war es rückläufig.
Damit ist klar, Japan befindet sich in der Rezession.
Für das gesamte Haushaltsjahr 1997, das nach japanischer Rechnung im März endet, sank das Sozialprodukt um 0,7 Prozent.
Der stärkste Rückgang in Japan seit dem Zweiten Weltkrieg.
Die Produktion sinkt, die Investitionen gehen zurück, der Konsum wird immer schwächer.
Denn die Verbraucher sparen.
Die Menschen sind verunsichert.
Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze und sorgen sich um ihre Alterssicherung.
Deshalb steigt die Sparrate und es sinkt der Konsum.
Und das hat negative Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft, denn der Konsum ist der wichtigste Faktor für Japans Wirtschaft.
Die Regierung hat die Lage lange schön geredet.
Nun ist ein Konjunkturprogramm im Umfang von mehr als 200 Milliarden Mark verabschiedet, auf dessen positive Wirkung die Regierung in Tokio hofft.
Es soll das Wachstum um mehr als ein Prozent nach oben treiben.
Vorgesehen sind Infrastrukturprojekte und vorübergehende Steuersenkungen.
Ob das aber reicht, um die Wirtschaftslage nachhaltig zu verbessern, wird von vielen bezweifelt.
Japan befindet sich in einer Anpassungsphase.
In vielen Bereichen ist die Wirtschaft dereguliert worden.
Die Unternehmen müssen sich den neuen Gegebenheiten anpassen.
So ist Japan beispielsweise dabei, seinen Finanzsektor zu öffnen.
Das Programm unter dem Namen Big Bang verändert die Branche rapide.
Ausländische Unternehmen drängen auf den Markt.
Nicht nur in dieser Branche bekommen Nippons Unternehmen den zunehmenden weltweiten Wettbewerb zu spüren.
Japan ist die beherrschende Wirtschaftsmacht Asiens.
Mehr als 60 Prozent des asiatischen Sozialprodukts entstehen auf der Insel.
Dabei ist sich das Land seiner Verantwortung für den Kontinent nicht so recht bewusst.
Alle Diskussionen über die Wirtschaftslage sind sehr fixiert auf die Situation im Inland.
Das zeigt sich auch jetzt bei der Yen-Abwertung, die für die asiatischen Nachbarn eine große Bedrohung darstellt, was die Japaner aber nur wenig berücksichtigen.
Thorsten Huhn mit seiner Analyse der japanischen Wirtschaftskrise.
In Kadiff geht heute das zweitägige EU-Gipfeltreffen zu Ende, der letzte derartige Gipfel unter dem Vorsitz Großbritanniens.
Für Österreich ist die Konferenz von Kadiff auch Gelegenheit, Anregungen für die kommende österreichische Präsidentschaft zu gewinnen
Auch was die organisatorische Abwicklung anlangt.
Zwei Dutzend Experten und Beamte sind eigens zu diesem Zweck nach Kadif gereist, damit in Österreich im nächsten halben Jahr alles reibungslos über die Bühne geht.
Robert Stoppacher hat sich unter den österreichischen Beobachtern umgehört.
Die organisatorischen Vorbereitungen für Österreichs EU-Präsidentschaft sind so gut wie abgeschlossen.
Ein Team rot-weiß-roter Beobachter nimmt aber hier in Cardiff noch einmal die Gelegenheit wahr, Eindrücke zu gewinnen und Erfahrungen zu sammeln.
Von Transportlogistik, immerhin 6.000 Gäste sind in die britische Hafenstadt gekommen, über Sicherheitsfragen bis hin zur Betreuung der Journalisten und der Verpflegung der Gipfel-Teilnehmer.
Gesandter Rudolf Lenk ist im Außenministerium für die organisatorische Abwicklung der Präsidentschaft zuständig.
Für uns, die wir vom Außenministerium da sind, um uns das anzuschauen, eben mit Blickrichtung darauf, wie wir das in Wien umsetzen werden, ist die wichtigste Erfahrung die, wie Dinge richtig kalibriert werden, wie viele Journalisten sind da, wie viele Arbeitsfazilitäten sind bereitzustellen, welche Flächenbedürfnisse bestehen für welche Funktionsbereiche.
und auch in praktisch organisatorischer und logistischer Hinsicht, wie wird das umgesetzt.
Hier haben unsere britischen Kollegen, glauben wir, sehr gute Arbeit geleistet.
Der gestern beschlossene Sondergipfel im Oktober wird die Anforderungen an die Organisation freilich noch weiter erhöhen.
Eine große Herausforderung werden die Gipfeltreffen insbesondere auch für die Sicherheitskräfte.
Aus dem Wiener Innenministerium ist ein Mann hierher nach Kadiff gereist, der sich bisher vor allem mit Briefbomben auseinandersetzen musste, der Sprengstoff-Experte Willibald Berenda.
Und er zeigt sich angetan von der Art der Sicherheitsvorkehrungen, wie die Briten sie hier dezent, aber wirkungsvoll zum Einsatz bringen.
Wir haben den Eindruck gefunden, dass wirklich eine professionelle Vorbereitung auf diese Tagung stattgefunden hat, dass insbesondere der Bereich, den ich abzudecken habe mit meinen Mitarbeitern, nämlich die Vorbereitung gegen Sprengstoffanschläge, aufgrund der langjährigen Erfahrung mit der IAA hier äußerst professionell erfolgt ist und wir sicherlich sehr viel hier bei dieser Tagung, für unsere Tagung lernen konnten.
Es gibt hier in Kadiff die üblichen Sicherheitsvorkehrungen, Kontrollen und Absperrungen.
Wird es so sein, dass man Wien dann um die Zeit des Gipfels großräumig wird umfahren müssen, weil man sonst in Absperrungen ohne Ende stehen wird?
Also soweit ich die Pläne schon kenne, wird es sicherlich aus unserer Sicht so sein, dass es so wenig wie möglich Beeinträchtigungen gibt.
Und auch bei der Verköstigung der Gipfelgäste in Österreich will man nichts dem Zufall überlassen.
Und so schaut Kommerzialrat Josef Fröhlich von der Wirtschaftskammer schon einmal in die Kochtöpfe und Vitrinen auf dem Gipfelgelände von Kadiff, während Delegationsmitglieder und Journalisten frische Austern schlürfen.
Wir werden es in Wien sicher nicht geben, denn wir werden das bieten, was unser Land hervorbringt.
Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass neben den normalen Verpflegungen, die auch auf einem gehobenen Level sein sollen, gerade für jene, die über uns schreiben, dass wir zum Beispiel einen Milchspeisestand noch einmal machen mit Spezialitäten, dass wir andere Produkte unseres Landes, vom Käse bis zum Speck und von den Weinern bis zu weiß ich wohin, alles noch zusätzlich so kleine Schmankerlen bieten können, dass das Ganze ein bisschen lustiger wird.
Denn das soll ja auch nett sein für unsere Gäste.
Die Gipfel von Österreich, möglicherweise also auch die Gipfel kulinarischer Genüsse.
Robert Stoppacher war das aus Kadif.
Eine Minute nach halb eins ist es.
Wir planen in diesem Mittagsschanal noch unseren angekündigten Schwerpunkt über den Stand der Weltraumforschung, die Ergebnisse bisher und was in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten ist.
Und im Kulturteil das Nestreu-Paket von Frank Kassdorf am Burgtheater, Gräwinkelfreiheit.
Zunächst aber ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Die Kirche von Verapaz im Zentrum der kolumbianischen Stadt Medellin ist besetzt.
20 Familien drangen vor einigen Wochen in das Gotteshaus ein und weigern sich seither es wieder zu verlassen.
Die Gewalt hat uns herverschlagen, sagt dieser Mann.
Wir sind Bauern und stammen eigentlich aus der Gegend von Urabá.
Doch dort wüten die paramilitärischen Banden.
Sie bringen jeden um, der nicht freiwillig sein Stück Land verlässt.
Warum?
Weil wir Bauern uns organisiert haben, sagen sie.
Wir gehören zu den Linken, deshalb verfolgen sie uns."
In einer der ältesten Demokratien Lateinamerikas sterben jährlich etwa 30.000 Menschen eines gewaltsamen Todes.
In Kolumbien herrscht seit drei Jahrzehnten ein Bürgerkrieg, den außerhalb der Grenzen kaum jemand mehr wahrnimmt.
Besonders vor Wahlen lassen sämtliche politischen Kräfte ihre Muskeln spielen.
Am kommenden Sonntag soll eine Stichwahl über den künftigen Präsidenten entscheiden.
Ein Land im Labyrinth der Gewalt.
Kolumbien vor den Wahlen.
Eine Reportage von Martin Spivak.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Auf den Tag genau heute vor 35 Jahren begann ein neues Kapitel in der Raumfahrt, die Epoche der Frauen im All.
Am 16.
Juni 1963 schickte die Sowjetunion die erste Kosmonautin mit dem Raumschiff Vostok 6 in den Weltraum, Valentina Tereshkova.
Seither haben Frauen die Fortschritte, aber auch die Misserfolge und Katastrophen der bemannten Raumfahrt entscheidend mitgetragen und miterlitten.
Hören Sie einen Rückblick von Martin Heidinger.
Die Komsomol-Sekretärin in einem Spinnerei-Kombinat und begeisterte Hobby-Fallschirmspringerin Valentina Tereshkova war seit 1961 nur mehr von einer fixen Idee beherrscht.
Als sie, wie der Rest der Welt, miterlebte, wie Yuri Gagarin als erster Mensch seine Runden im All trete, wollte sie es ihm gleich tun.
Die Sowjetunion suchte ohnehin, wie auch die USA, nach spektakulären Rekordmöglichkeiten in der Raumfahrt.
Die Tereshkova hatte zwar nie eine Pilotenprüfung abgelegt, bestand aber die körperlichen und psychischen Belastungsproben.
Am 16.
Juni 1963 folgte sie mit dem Raumschiff Vostok 6, einem zwei Tage früher mit Vostok 5 gestarteten Kosmonautenkollegen, ins All und umkreiste in einem Gruppenflug die Erde 49 Mal.
Eine Rekordzeit.
Nach ihrem Erfolg wurde die Tereshkova zwar formell geehrt, dann aber fallen gelassen und vergessen.
Erst 19 Jahre später folgte eine weitere Kosmonautin.
Die 34 Jahre alte Svetlana Savitskaya verbrachte 1982 190 Stunden an Bord der Raumstation Salyut-7 und ging zwei Jahre später erstmals im All spazieren.
Ihr Werdegang war schon professioneller.
Die Sowjets überließen nichts mehr dem Zufall.
Ich bin 1948 in Moskau geboren.
Ich bin 1948 in Moskau geboren.
Nach Abitur bezog ich die Moskauer Hochschule für Flugzeugingenieure.
1972 absolvierte ich diese Hochschule mit dem Fachberuf eines Maschineningenieurs.
Schon in den Studienjahren begann ich mich, dem Flug und dem Fallschirmsport zu werden.
Danach wurde die Fliegerei mein Beruf.
Ich wurde Testflieger.
Der Traum von einem Weltraumflug kam zur gleichen Zeit auf wie auch der Wunsch zu fliegen.
Ich musste sehr viel arbeiten und das logische Fazit wurde dann dieser Flug in den Weltraum.
1983 zogen dann die USA nach.
Die Physikerin Sally Ride war als Mannschaftsmitglied der Challenger die erste Amerikanerin im All.
Szenenwechsel.
Jänner 1986.
Ausgelassen erzählt Krista McAuliffe, eine 37-jährige Lehrerin aus New Hampshire, dass sie sich als Astronautin an Bord der Challenger sicherer fühlen wird, als im Verkehrsgewühl New Yorks.
Tage später wird sie Opfer der größten Katastrophe in der Geschichte der Raumfahrt.
Gleich nach dem Start explodiert die Challenger.
Alle sieben Besatzungsmitglieder, fünf Männer, zwei Frauen werden getötet.
Die ganze Welt nahm Anteil an der Katastrophe, sie warf die Raumfahrt um einiges zurück.
Trotzdem, weibliche wie männliche Astronauten und Kosmonauten flogen und fliegen weiterhin ins All.
Auch Japan, England und Frankreich schicken ihre Töchter mittlerweile hoch.
So bewegt sich also ein repräsentativer Querschnitt der Menschheit im Weltraum.
Ein Rückblick von Martin Heidinger.
Die Weltraumforschung bringt allerdings nicht nur Erkenntnisse über Sterne, Planeten und unsere Lage im Weltall, auch viele Dinge des Alltags verdanken ihre Herkunft, zumindest der Weltraumforschung, und sind ursprünglich eigentlich für das Leben im engen Cockpit einer Rakete eines Raumschiffs entwickelt worden.
Christoph Guggenberger hat über diese sogenannten Spin-Offs recherchiert und den folgenden Beitrag gestaltet.
Eines gleich vorweg, die berühmte Teflonpfanne ist keine Erfindung der Raumschiffkonstrukteure.
Zwar wird das Material Teflon auch in der Weltraumtechnik verwendet, es wurde aber nicht dafür erfunden.
Doch gibt es viele Dinge, denen man die Herkunft aus dem Weltraum nicht anmerken würde.
Etwa 30.000 Produkte, so NASA-Experten, sind der Weltraumforschung zu verdanken.
Vor allem die Medizin profitiert von der Weltraumforschung.
Der Nierensteinser Trümmerer zum Beispiel ist ein Nebenprodukt der bemannten Raumfahrt.
Findige Konstrukteure sind nämlich auf die Idee gekommen, die Schockwellen, die sie für ein Weltraumexperiment benötigten, auch am Menschen zu testen und einzusetzen.
Außerdem kommt eine Vielzahl von Analysegeräten eigentlich aus dem Weltraum, erklärt Klaus Pseiner von der österreichischen Weltraumagentur ASA.
Es gibt eine Reihe von Firmen, die basierend auf der Raumfahrttechnologie terrestrische Produktlinien entwickelt haben und die auch mit großem Erfolg vertreiben.
Es sind automatisierte Analysestationen für Bluttests, für Lymphtests, Lymphflüssigkeit.
Es gibt verschiedene andere körperrelevante Flüssigkeiten, die mit einem hohen Automatisierungsgrad getestet werden.
Auch das Bauprinzip der Insulinpumpe, die Zuckerkranke verwenden, stammt aus der Weltraumtechnik.
Sogar im Auto lassen sich Entwicklungen aus der Weltraumtechnik finden.
In der Bereich der Entwicklung moderner KFZs spielt das Problem der Hitzeabschirmung, der Isolation von hoch erhitzten Sub-Elementen, das sind die Bereiche des Auspuffs, Abgase und so weiter, eine große Rolle.
Und die Isolierung dieser Teile, vor allem hin zur Fahrgastzelle, hier kommen mitunter Technologien, die aus der Raumfahrt, vor allem die Schirmungstechnologien aus der Raumfahrt, zur Anwendung.
Doch es sind nicht nur technische Nebenprodukte der Weltraumforschung, die der Menschheit weitergeholfen haben, sagt Klaus Pseiner.
Weltraumprojekte sind auch eine Meisterleistung der Organisation.
Die Erfahrungen, die dabei gemacht wurden, sind immer noch wichtig für die weltweite Zusammenarbeit internationaler Organisationen und Forscherteams.
Christoph Guggenberger hat informiert, nicht zu vergessen natürlich die durchaus wissenschaftliche Erkenntnis, wenn wir schon vorher von Frauen im All berichtet haben, die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Männer im Weltraum auch schnarchen.
Eine Ära der Weltraumforschung geht jedenfalls in den nächsten Monaten zu Ende.
Die zwölf Jahre alte russische Raumstation Mir hat endgültig ausgedient.
Sie soll im nächsten Jahr kontrolliert in der Atmosphäre verglühen bzw.
in den Pazifik stürzen.
Das Nachfolgeprojekt für mir ist aber schon angelaufen, die international geplante und international zu bauende Weltraumstation Alpha, unter diesem Namen ist sie bekannt, offiziell aber ISS, International Space Station, genannt.
Über dieses Projekt habe ich mich kurz vor der Sendung mit unserem bewährten Weltraumexperten Roland Machatschke unterhalten und er wusste über ISS zu berichten,
Da soll am 20.
November nach den jüngsten Plänen der erste Teil dieser Raumstation gestartet werden.
Es ist ein Modul, das in Russland gebaut worden ist.
Das heißt Funktions- und Nutzlastblock und hat also vor kurzem den poetischen Namen Zarya Sonnenaufgang bekommen.
Das wird also gestartet aus Russland.
Im Dezember soll dann folgen der sogenannte Verbindungsknoten-Utility.
Das ist von der NASA gebaut worden.
Das ist eine Station, wo dann verschiedene Blöcke dieser Raumstation angedockt werden können, beziehungsweise wo auch dann die Raumschiffe später andocken können.
Und am 20.
April des nächsten Jahres soll dann das wieder in Russland gebaute Versorgungsmodul angeschlossen werden und damit ist sozusagen der Kern der Raumstation geschaffen.
Denn im Sommer 1999 soll dann dieser Kern der Raumstation von der ersten Mannschaft bezogen werden.
Das weiß man auch schon, wer das sein wird.
Das wird von amerikanischer Seite das Kommandant Bill Shepard sein und von der russischen Seite Yuri Gitsenko und der sehr erfahrene Flugingenieur Sergei Krikalov.
Und die werden dann fünf Monate im All bleiben und die haben die Aufgabe dann, den weiteren Ausbau der Raumstation zu überwachen bzw.
dann weiterzugeben an die Ablösung.
Und wird diese internationale Raumstation etwas anderes können sollen, als es mir jetzt zwölf Jahre lang getan hat?
Sie wird sehr viel größer sein.
Sie wird von Anfang an sehr viel exakter geplant sein, als das bei mir der Fall gewesen ist.
Bei mir hat man sehr flexibel von der Planung her vorgehen müssen.
Sie ist auch für eine sehr viel längere Verweilzeit im Weltraum ausgelegt.
Was sie dann tatsächlich bieten soll, also die wissenschaftlichen Arbeiten sollen ungefähr im Jahr 2000 beginnen.
Also das erste Labormodul soll im Oktober 1999, also in rund eineinhalb Jahren, gestartet werden.
Aber was dann tatsächlich an wissenschaftlichen Arbeiten dort verrichtet wird, das wird sich einmal grundlegend nicht sehr von dem unterscheiden, was bei mir getan worden ist.
Die amerikanische Politik möchte, also vor allem amerikanische Politiker möchten aber, dass die NASA unbedingt die kommerzielle Nutzung dieser Raumstation vorantreibt, was derzeit überhaupt nicht geschieht, einfach um die gewaltigen Kosten hereinzubringen dieser Raumstation.
Kommerzielle Nutzung heißt in erster Linie, man wird also dann Bauteile, Materialien und ähnliches mehr herstellen in der Raumstation können und müssen, die man auf der Erde, vor allem mit der Schwerkraft der Erde, nicht so gut oder überhaupt gar nicht herstellen kann.
Das Besondere an dieser neuen Raumstation ist ja wohl einerseits, dass es wirklich die Planung von mehreren Staaten zusammen ist.
Europa, USA, Russland, wer ist noch beteiligt?
Japan, Kanada.
Das zweite natürlich, gewaltige Kosten, die so nehme ich an, durch andere Projekte dann abgehen.
Ja, das ist sicherlich der Fall.
Also die letzte Schätzung ist, dass diese Raumstation 25 Milliarden Dollar kosten wird, nämlich nur für die amerikanischen Steuerzahler.
Und man kann also durchaus von einer Gesamtsumme ausgehen von, sagen wir mal, umgerechnet 500 Milliarden Schilling aufwärts für diese Raumstation.
Und natürlich, dieses Geld wird für wichtige wissenschaftliche Projekte nicht zur Verfügung stehen.
Alles, was dort hineingepulvert worden wäre oder investiert worden wäre, muss jetzt in die Raumstation gehen.
Also man weiß jetzt schon, dass eine wichtige Mars-Mission um zwei Jahre verlegt worden ist.
Da wollte man ein größeres Fahrzeug auf den Mars bringen, das weiter wegfahren kann und bessere und genauere Untersuchungen machen kann als der Pathfinder, der im vergangenen Sommer auf dem Mars gelandet ist.
Weitere Planetenforschungsmissionen werden also ebenfalls darunter leiden.
Es gibt Pläne, den Pluto zu erreichen, der bisher als einziger Planet noch nicht von einer Raumsonde angeflogen worden ist.
Pläne, die schon sehr, sehr lange existieren.
Da wird es wieder kein Geld geben dafür.
Gott sei Dank kann man die laufenden großen Planetenforschungsprojekte nicht unterbrechen.
Das ist also das Sonnenprojekt Ulysses.
Dritten Mal umkreist jetzt die Sonnensonne Ulysses, die Sonne über den Polen, hat fantastische wissenschaftliche Ergebnisse gebracht.
Nicht aufzuhalten ist die Mission Cassini-Huygens, die zum Saturn geht und im Jahr 2004 den Saturn erreichen wird und einen Landeapparat auf dem Mond Titan absetzen soll.
Und natürlich geht auch weiter der Mars Global Surveyor, das ist also der Mars-Satellit, der sich langsam auf seine Umlaufbahn hinunterbremst, der hat ein bisschen technische Schwierigkeiten.
Aber da hat man das Programm völlig umgeschrieben, bringt auch schon sehr schöne Ergebnisse.
Nach wie vor ist Galileo im Einsatz, erforscht das Jupiter-System und andere Projekte, also zum Beispiel Anfliegen von Kometen, Asteroiden und so weiter, die gibt es also auch ziemlich weit gedient.
Also da ist zu hoffen, dass sie sich vielleicht verzögern, aber dass sie nicht aufgegeben werden.
Herr Machatschkis, Sie haben vorhin das Wort verpulvert verwendet.
Würden Sie die Einschätzung wagen, dass das Geld für diese große Raumstation auf Projekte, wie Sie es gerade aufgezählt haben, vielleicht besser verwendet gewesen wäre?
Also es gibt sehr viele Wissenschaftler, die der Meinung sind, dass man mit der bemannten Weltraumforschung nicht so viel erreichen kann wie mit der unbemannten.
Ganz einfach, weil die bemannte so unverhältnismäßig teuer ist, weil man ja Lebenserhaltungssysteme für Menschen mitnehmen muss und natürlich Sicherheitsmaßnahmen treffen muss, die auch sehr teuer sind.
Das Problem der Arbeit in der Raumstation, das hat man bei mir und bei anderen Raumstationen gesehen, der Mensch ist ein Störfaktor in der Arbeit im Weltraum.
Das heißt also, die Bewegung eines Menschen, die Ausdünstungen eines Menschen, alles dieses kann bestimmte Arbeiten in einer Raumstation beschädigen.
kann sie verhindern, kann Ergebnisse irgendwie verfälschen.
Das muss man alles wissen.
Und man muss auch wissen, dass natürlich das ganze Projekt davon abhängt, dass alles technisch funktioniert.
Es sind bis zum vollen Ausbau der Raumstation 34 Shuttleflüge notwendig.
Das heißt also, es muss ja gar nicht eine Katastrophe passieren wie bei Challenger.
Es genügt, wenn ein Shuttle einfach wegen eines großen technischen Defektes ausfällt, monatelang, halbes Jahr vielleicht, ausfällt und der ganze Zeitplan gerät völlig ins Trudeln.
Also es sind so viele Imponderabilien dabei bei dieser bemannten Raumstation und bei den bemannten Flügen zu dieser Raumstation, sodass sehr viele Wissenschaftler, vor allem die Grundlagenforscher, der Meinung sind, also mit einem Bruchteil des Geldes, das dafür aufgewendet wird, jetzt sage ich einmal aufgewendet und nicht verpulvert,
Mit einem Bruchteil dieses Geldes könnten wir natürlich ganz fantastische Projekte machen, wo wir jetzt nur Peanuts zur Verfügung haben und uns nach der Decke strecken müssen und zum Teil halt nur planen können, aber keine Aussicht haben, dass diese Pläne verwirklicht werden.
Eine letzte Frage, Herr Machatschke.
Wir haben vorhin gehört, was die Weltraumforschung bisher für den Alltag der Menschen gebracht hat.
Wagen Sie eine Prognose, was die nächsten Jahre, das nächste Jahrzehnt uns auf diesem Sektor vielleicht bringen könnte?
Für den Alltag der Menschen glaube ich, das ist eine große Lebenslüge, dass die Weltraumfahrt viel für den Alltag des Menschen gebracht hat, die bemannte Weltraumfahrt.
Dass Weltraumforschung, Weltraumtechnik unglaublich viel gebracht hat, das ist klar.
Ich brauche nur zu erwähnen, unsere Zivilisation ist total abhängig von Satelliten.
Ohne Satelliten würde hier alles zusammenbrechen.
Die bemannte Raumfahrt hat natürlich etwas, sie kann die Fantasie der Menschen anregen.
Wenn man sozusagen eine Vision hat und sagt, mithilfe dieser Raumstation, das ist ein Stützpunkt, ein Außenposten im Weltall, und dort kann ich zum Beispiel ein Mars-Raumschiff zusammenstellen, nachdem vorher über viele Jahre hinweg eine sehr intensive, unbemannte Erforschung, eine sehr gezielte, unbemannte Erforschung vorgenommen worden ist bei Mars,
dass ich dann einen Marsflug unternehme, der natürlich nur ein internationales Unternehmen sein kann.
Das kann natürlich etwas sein, das zumindest in unserem zivilisatorischen Bereich, in unserem kulturellen Bereich die Fantasie der Menschen anregt.
Die Fantasie der Menschen in den Ländern, wo es den Menschen schlecht geht, die kann natürlich durch die Weltraumfahrt nicht angeregt werden und diese Menschen kann ich durchaus verstehen, wenn sie meinen, das Geld könnte man für Dinge auf der Erde sehr viel besser ausgeben.
Roland Maratschki bei uns im Studio.
Und wir kommen zum Theater.
Frank Castorf, der deutsche Regie-Bürgerschreck, ist nach längerer Zeit wieder einmal in Wien.
Er inszeniert erstmal sein Burgtheater und setzt sich dabei ebenfalls zum ersten Mal mit Nestroy auseinander.
Wie er als Berliner an diesen so wienerischen Dramatikern herangeht, das erfahren Sie im folgenden Beitrag von Dorothee Frank.
Wenn ein Mann wie Frank Kastorf Nestroy inszeniert, dann ist von vornherein klar, dass dabei kein biedermeierlich wienerischer Schwank herauskommen kann.
Schließlich ist dieser Regisseur berühmt dafür, dass er Stücke völlig auseinander nimmt, um sie dann in provokanten, saftigen Szenenfolgen neu entstehen zu lassen.
Kastorf riskiert, wie er sagt, einen etwas angeschrägten Blick auf Nestroy.
Nestroy war ein ätzender, ein aggressiver Volksautor.
Jemand,
der plebäisch aus der Comedia dell'arte, aus dem aggressiven Volkstheater kam, um dem Einzelnen, dem entmündigten Bürger, Mut zum Widerstand zu geben.
Und das in einer sehr poetisch-aggressiven, musikalisch-Couplet-haften Form, in einer fast Tarantino-Ästhetik.
Also wer die Filme von Quentin Tarantino kennt, weiß, wie schnell die geschnitten sind.
Manche Stücke von dem Nestroy sind sehr, sehr schnell geschnitten.
Drei Nestreu-Werke verschneidet Castorf für das Burgtheater zu einer Collage.
Häuptling Abendwind, das wenig bekannte Stück Der alte Mann mit der jungen Frau und Freiheit im Krehwinkel, die im März 1848 entstandene skeptische Auseinandersetzung Nestreus mit der Revolution.
Irgendwie ist dieses Stück ein Aufruf, ein manischer Aufruf an die Freiheit und gleichzeitig behaftet mit einer bestimmten Distanz dem Affirmativen, dem Pathos gegenüber,
150 Jahre später wissen wir eigentlich gar nicht mehr, was es ist, Freiheit zu erkämpfen.
Wir sind übersättigt, vielleicht so übersättigt, dass wir vielleicht schlachtungsreif sind.
Krehwinkelfreiheit, so der Titel der Nestle Collage, will nicht zuletzt ein politisches Stück über das Jetzt sein, über die Restauration nach der Revolution im Osten, über den modernen Hedonismus und die Verdrängung der Tatsache, dass in Europa gegenwärtig eine Völkerwanderung stattfindet.
Frank Castorf ist spürbar darum bemüht, ein Unangepasster zu bleiben, auch in seiner Eigenschaft als Intendant der Volksbühne in Berlin, die von Protagonisten wie Christoph Schlingensief, Hans Kresnik und Christoph Martaler geprägt wird.
Kastorf definiert sein Haus wörtlich als einen Sender, der widerspenstiges Gedankengut in die Stadt sendet.
In den letzten Tagen hat Frank Kastorf einige verbale Ausritte gegen Klaus Peimann getätigt, der ja als zukünftiger Leiter des Berliner Ensembles bald sein Konkurrent sein wird.
Darauf angesprochen, sagt Kastorf,
Qualitäten auflaufen kann.
Aber wenn man nach Berlin kommt, das ist eine Stadt des Chaos.
Und da muss man diese Kämpferqualitäten haben.
Und dann darf man natürlich fragen, ob jemand wie Klaus Peimann, der sehr, sehr spannende Sachen hier in Wien gemacht hat, tatsächlich diese Kraft hat.
Man kommt in ein Kampffeld der Arroganz, der Ignoranz vor allen Dingen in Berlin.
Und ich sage natürlich auch mal, ach, wissen Sie, das Geld zum Beispiel, wenn man immer danach fragt, die 4 Millionen, die Palman bekommen soll, die er ja noch nicht hat, wenn er die bekommt, das ist schon ein Akt der Wettbewerbsverzerrung.
Das ist keine Frage.
Nur, da ich politisch nicht so beliebt bin in dieser Stadt bei denjenigen, die jetzt herrschen, würde das Geld, was Klaus Palman bekommt von der CDU, das würde ich sowieso nicht bekommen.
Insofern wäre Sozialneid von meiner Seite kontraproduktiv.
Ich hätte nichts davon, also bin ich es nicht.
Klaus Breymann nimmt das alles mit Humor und lässt sich dadurch nach eigener Aussage nicht von seiner positiven Meinung über den Künstler Frank Castorf abbringen.
Castorfs Nestorikolage Krehwinkelfreiheit hat am kommenden Samstag am Burgtheater Premiere.
Sieben Minuten vor eins, im Mittagschanal die neuesten Meldungen im Überblick.
Österreich.
Die Entschuldigung des mutmaßlichen Millionenbetrügers Rosenstingl fürs Entfernenbleiben vom Nationalratsplenum gilt nicht.
Der Nationalrat hat heute einstimmig die von Rosenstingls Anwalt vorgelegte Entschuldigung als nicht triftig zurückgewiesen.
Damit wurde eine weitere Stufe in dem langwierigen Verfahren zur Aberkennung des Mandats gesetzt.
In 30 Tagen wird weiter beraten.
In seinem Entschuldigungsbrief hatte der ehemalige FPÖ-Politiker eine Fluchtabsicht in Abrede gestellt.
Er begründete sein Fernbleiben von den Nationalratssitzungen mit seiner Festnahme während eines Urlaubs in Brasilien.
Der gestern aus der Haft entlassene frühere FPÖ-Landesparteiobmann von Niederösterreich, Bernhard Grazer, will als freier Abgeordneter im Landtag bleiben.
Grazer erklärte, er müsse nun mit der Rolle des Schuldigen leben, aber die Stunde der Wahrheit werde kommen.
Auf die Frage, ob auch andere Politiker der FPÖ von den Geldgeschäften rund um Rosenstingl gewusst hätten, meinte Grazer, damit liege man nicht ganz falsch.
Europäische Union.
Bundeskanzler Klima hat beim EU-Gipfeltreffen in Cardiff eine EU-Sonderkonferenz in Österreich angekündigt.
Das Treffen soll am 6. oder 8.
Oktober in Melk stattfinden.
Irritiert zeigte sich Klima, dass die Begegnung der EU-Staats- und Regierungschefs in Österreich von deutschen Delegationsmitgliedern bekannt gegeben worden ist.
Er finde es nicht in Ordnung, dass von deutscher Seite Informationen gegeben worden seien, sagte Klima.
Es sei Aufgabe der Präsidentschaft, das zu kommunizieren.
Man habe schließlich Regeln.
Bei den Gesprächen in Österreich wird es nach den Worten des Bundeskanzlers um Bürgernähe in der Europäischen Union gehen.
Der Bundeskanzler äußerte heute ferner die Erwartung Österreichs auf die Unterstützung der EU in der Frage des umstrittenen slowakischen Atomkraftwerks Mochovce.
Das Gipfeltreffen von Kadir geht heute zu Ende.
Die große Debatte über die künftige Finanzierung der Europäischen Union haben die Staats- und Regierungschefs erwartungsgemäß aufgeschoben.
Der deutsche Bundeskanzler Kohl hat gestern neulich eine Senkung der deutschen EU-Beiträge gefördert, ohne jedoch eine konkrete Entscheidung in Kadir zu verlangen.
Die EU-Staats- und Regierungschefs verabschieden zum Abschluss ihrer Gespräche ferner eine Erklärung zum Kosovo-Konflikt.
Sie befürworten ein militärisches Eingreifen, sollte Präsident Milosevic seine Politik gegenüber den Kosovo-Albanern nicht ändern.
USA, Japan.
Die Wirtschaftskrise in Asien hat zu erheblichen Kursverlusten an der Aktienbörse in New York geführt.
Der Dow Jones Index fiel zu Börsenschluss um 207 auf 8.627 Punkte und hat damit den niedrigsten Wert seit Mitte März erreicht.
Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch den Verfall des japanischen Yen.
Das Wetter wechselhaft, teils gewittrige Regenschauer, besonders im Süden, zwischendurch Sonne, lebhafter Westwind, Temperaturen bis 19, im Donauraum bis 22 Grad.
Niklaus Riemerschmid war das am Ende des Mittagschanals.
Technisch betreut war die Sendung von Gabi Nell.
Die Sendungsregie führte Christl Reiß und ihr Moderator war Werner Löw.