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Marker setzen in: Mittagsjournal 1998.06.17
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zu einer Stunde Mittagsinformation begrüßt Sie Hans Christian Scheidt.
Über Folgendes werden wir Sie ausführlich informieren.
Aktions- und Protesttag der Ärzte in Österreich.
Es geht um das Einkommen der Ärzte ebenso wie um allgemeine Unzufriedenheit mit der Gesundheitspolitik.
In einem Großteil Österreichs blieben heute die Praxen niedergelassener Ärzte jedenfalls geschlossen.
FPÖ-Obmann Haider macht jetzt ernst mit seiner Ankündigung, freiheitliche Mandatare müssen künftig einen Vertrag mit der FPÖ abschließen.
Über den Vertrag sollen für den Bürger künftig Wahlversprechen einklagbar werden.
Haider präsentierte bei einer Pressekonferenz in Wien heute diesen Vertrag.
Während nach wie vor über Baukartelle zu Lasten der Steuerzahler heftig diskutiert wird, geht es der österreichischen Bauwirtschaft von der Auftragslage her gesehen derzeit gut.
Die Vereinigung der Industriellen Bauunternehmen Österreichs gab heute einen Bericht zur Lage der Bauwirtschaft.
Aus dem Ausland kommen Beiträge zu folgenden Themen.
Wie geht es im Kosovo jetzt tatsächlich weiter nach den gestrigen Teilzugeständnissen des jugoslawischen Präsidenten Milosevic in Moskau?
Und innerhalb der EU beginnt jetzt ein heftiges Tauziehen um die gerechtere Aufteilung der finanziellen Lasten.
Wir beleuchten die Situation von Spanien, einem kräftigen EU-Finanzmittelempfänger.
Heute Mittag ebenfalls auf dem Programm bei uns eine Vorschau auf das Fußball-WM-Endrundenspiel Österreich gegen Chile, das heute am späten Nachmittag in Frankreich angepfiffen wird.
Den Auftakt bei uns ohne Anpfiff macht jetzt Alexander Jonach im Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Ärzte halten heute in ganz Österreich einen sogenannten Aktionstag ab.
Praxen und Ordinationen bleiben außer in Salzburg und Tirol den ganzen Tag geschlossen.
Es steht ein Notdienst unter der Nummer 141 zur Verfügung.
Spitalsambulanzen und Ambulatorien haben normalen Betrieb.
In Wien sind die Ordinationen zumindest bis 14 Uhr geschlossen, solange dauert die Protestkundgebung vor dem Hauptsitz der Sozialversicherungen.
Die Ärztekammer für Wien hat ihren Mitgliedern empfohlen, die Ordinationen auch nach dem Ende der Veranstaltung nicht zu öffnen.
Ausnahmen sind lediglich in Einzelfällen nicht auszuschließen.
Die Mediziner protestieren mit dem Aktionstag gegen befürchtete Einkommensverluste durch neue Honorarregelungen, durch die geplanten Schließungen von ärztlichen Hausapotheken und die Eingliederung der Bauernkrankenversicherungen in die Gebietskrankenkassen.
Protestiert wird außerdem gegen die langen Arbeitszeiten für Spitalsärzte.
Gesundheitsministerin Hostasch bewertet den Aktionstag der Ärzte als Panikmache.
Sie lasse sich das gut funktionierende Gesundheitssystem in Österreich nicht krankreden, sagte Hostasch wörtlich.
FPÖ-Obmann Haider legt heute den Entwurf eines Haftungsvertrages vor, den alle freiheitlichen Abgeordneten unterzeichnen sollen.
Der Vertrag ist eine der Konsequenzen aus der Causa Rosenstingl.
Mit dem sogenannten Demokratievertrag sollen freiheitliche Abgeordnete für Verstöße gegen Wahlversprechen haftbar gemacht werden.
Großbritannien, Österreich.
Die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International kritisiert neuerlich Österreich.
Im Jahresbericht 1997 wirft Amnesty der österreichischen Polizei Übergriffe und Misshandlungen vor.
Insgesamt sind in dem Jahresbericht 141 Länder aufgelistet, in denen Menschenrechte verletzt worden sind.
Anlässlich des 50.
Jahrestages der Erklärung der Menschenrechte weist Amnesty darauf hin, dass für die meisten Menschen auf der Welt das damals abgelegte Gelöbnis auf Erfüllung der Menschenrechte bis heute ein leeres Versprechen geblieben ist.
Europäische Union
Die Umweltminister der EU-Staaten haben sich über die Aufteilungsquoten bei der Reduzierung sogenannter Treibhausgase geeinigt.
Damit soll den Auflagen der Weltklimakonferenz von Kyoto entsprochen werden, den Ausstoß klimaschädigender Gase weltweit bis zum Jahr 2012 um 8 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.
Nach dem EU-internen Beschluss muss beispielsweise Deutschland die Emissionen bis zum Jahr 2012 um 21 Prozent verringern, Österreich um 13 Prozent und Italien um 6,5 Prozent.
Weniger industrialisierte EU-Staaten können ihre Emissionen noch erhöhen, Spanien beispielsweise um 15 Prozent und Portugal sogar um 27 Prozent.
Großbritannien.
Ein ICE-Hochgeschwindigkeitszug ist gestern Abend in Bedfordshire nördlich von London wegen eines Radbruches entgleist.
Von den Fahrgästen wurde niemand ernstlich verletzt.
Als Konsequenz aus dem Unfall hat die Bahngesellschaft, die für den Zugsverkehr von London in den Nordosten Großbritanniens zuständig ist, alle 31 von ihr betriebenen ICE-Züge aus dem Verkehr gezogen.
An den Garnituren werden umfangreiche Sicherheitsprüfungen vorgenommen.
Der Bruch eines Radreifens war höchstwahrscheinlich Ursache des folgenschweren ICE-Zugunglücks von Eschede.
Dabei kamen 100 Menschen ums Leben.
Frankreich
In der Betrugsaffäre um Eintrittskarten zur Fußball-Weltmeisterschaft sind drei Personen festgenommen worden.
Soweit bisher bekannt ist, war eine von ihnen im Marketingbereich des Fußball-Weltverbandes FIFA tätig.
Der Mann wird verdächtigt, in mehr als tausend Fällen eigenmächtig wertlose oder falsche Eintrittskarten vertrieben zu haben.
Mehrere internationale Reiseveranstalter haben die Marketingfirma ISL France verklagt, weil sie tausende von Karten für die Fußball-WM zwar bezahlt, aber nie erhalten haben.
Das genaue Ausmaß der Betrugsaffäre ist noch nicht absehbar.
Zwei gewalttätige deutsche Fußballfans sind wegen Ausschreitungen vor dem WM-Spiel Deutschland gegen USA zu je drei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden.
Die beiden Männer hatten Polizisten tätlich angegriffen.
Bei der Fußball-WM findet heute das Spiel Österreich gegen Chile statt.
ORF1 überträgt live ab 17.30 Uhr.
Österreich.
Auf der Tauernautobahn hat sich heute Vormittag ein schwerer Verkehrsunfall ereignet.
Ein Lkw durchstieß bei Werfen in Fahrtrichtung Villach die Leitplanken einer Brücke.
Ein Teil des Sattelschleppers stürzte 40 Meter in die Tiefe.
Der Lenker kam in dem brennenden Wrack ums Leben.
Die Sperre der Tauernautobahn wird in Kürze aufgehoben.
Und jetzt weiter zu Herbert Carters, er präsentiert Ihnen die Wetterprognose.
Seit letzter Woche hat es fast jeden Tag geregnet.
Der Natur hat der Regen sicher gut getan, nur wären jetzt wieder ein paar trockene Tage nötig, allein um die Heuernte einbringen zu können.
Da müssen wir uns aber noch ein wenig in Geduld üben.
Erst für das Wochenende sieht es nach mehr Sonne und nach höheren Temperaturen aus.
Nun zurück zu den aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt 18 Grad, Eisenstadt leichter Regen 17, St.
Pölten stark bewölkt 16, Linz, Salzburg und Innsbruck stark bewölkt 15,
Bregens wolkig 16, Graz leichter Regen 13 und Klagenfurt bedeckt 12 Grad.
Heute überwiegen die Wolken und am Nachmittag muss man mit Regenschauern rechnen, einzelne Gewitter sind nicht auszuschließen.
Der Dauerregen im Südosten unseres Landes sollte hingegen nachlassen.
Sonne gibt es heute auch, aber nur zwischendurch und zeitweise frischt der Westwind auf.
Die Temperaturen bleiben gedämpft mit 14 bis 20, bei Sonne bis zu 22 Grad.
Morgen Donnerstag ändert sich am wechselhaften Eindruck nicht allzu viel.
Es ist überall im Land wechselnd bewölkt, zeitweise auch sonnig, aber auch etwas Regen wird es geben, speziell an der Nordseite der Alpen.
Bei lebhaftem Nordwestwind erreichen die Temperaturen 15 bis 23 Grad, die höchsten Werte dabei in Vorarlberg, im Tiroler Oberland und in Kärnten.
Und auch am Freitag wird es vom Tiroler Unterland bis ins Mariazellerland bewölkt sein mit etwas Regen.
Und auch sonst ziehen Wolkenfelder durch und die Sonne kommt nur zeitweise heraus.
Es bleibt recht windig und wird geringfügig wärmer mit 17 bis 23, in Vorarlberg, Tirol und Kärnten bis zu 25 Grad.
Am Samstag werden die Wolken dann ein wenig weniger, ganz trocken muss es aber noch nicht sein.
Erst für den Sonntag zeichnen sich viel Sonnenschein und Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad ab, ganz im Westen könnte es auch gut 30 Grad geben.
Wir beginnen die ausführliche Mittagsschanal-Berichterstattung in Österreich.
Es herrscht eine tiefe Unzufriedenheit unter den 30.000 österreichischen Ärzten.
Nicht nur über die Einkommenssituation der Ärzteschaft, sondern auch im Besonderen über die Reformunwilligkeit der Gesundheitspolitik, so formuliert es jüngst ein Standesvertreter der Ärzteschaft und brachte damit die Grundsatzposition für den heutigen Protesttag auf den Punkt.
Offiziell spricht man von einem Aktionstag unter dem Motto SOS-Medizin.
Die Notsignale der Ärzteschaft sollen über die Information der Öffentlichkeit an die Adresse der Gesundheitspolitiker gelangen.
Bis auf Salzburg und Tirol haben die Länder Standesvertretungen zur Sperre der Ärztepraxen aufgerufen.
In zahlreichen Spitälern gibt es Betriebsversammlungen.
Dort, wo die Ordinationen niedergelassener Ärzte eben gesperrt sind, müssen sich Patienten an eingerichtete Notdienste wenden bzw.
an die Ambulanzen von Spitälern.
Eveline Schütz gibt einen Überblick über die bundesweiten Auswirkungen des Protesttages der Ärzteschaft.
Wäre heute nicht Mittwoch und wäre nicht ein normaler Arbeitstag, sondern Samstag, Sonntag oder ein Feiertag, würden Patienten gar nicht merken, dass die Ärzteschaft einen Protestakt setzt.
In Salzburg und Tirol läuft wie bereits gesagt ohnehin alles wie gehabt.
In den übrigen Bundesländern sind die Ordinationen heute zwar nicht besetzt, wenn man seinen Hausarzt jedoch anruft, erfährt man über Tonband, an welchen Arzt man sich in dringenden Fällen wenden kann.
Eben wie es sonst an Wochenenden oder Feiertagen ist.
In Wien, wo man allerdings nur noch bis 14 Uhr vor verschlossenen Ordinationstüren steht, hat man darüber hinaus noch die Möglichkeit, den Patientenservice der Ärztekammer unter 1771 anzurufen.
Darüber hinaus gibt es in allen Bundesländern noch den Ärztefunkdienst, an den man sich in dringenden Fällen wenden kann, und zwar unter der Nummer 141.
Noch eine Ergänzung zu Tirol.
Dort versehen die Ärzte nur noch bis 17.30 Uhr Dienst, weil für den Abend eine Protestveranstaltung angesagt ist.
In Wien gab es am Vormittag bereits eine Großkundgebung der protestierenden Ärzte.
Zahlreiche Ärzte kamen in ihrer Berufskleidung, den traditionellen weißen Mänteln, vor das Bürogebäude des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger und machten ihrem Unmut Luft, der sich eben im Schwerpunkt auch gegen die Kassen richtet, Josef Dollinger berichtet.
Die Modelfarbe hier im dritten Wiener Gemeindebezirk ist derzeit weiß.
Einige hundert Mediziner im standesgemäßen weißen Ärztekittel stehen vor dem Gebäude des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, um ihren Forderungen auch Nachdruck zu verleihen.
Auf Transparenten wird die Krankenscheingebühr ebenso angeprangert wie die Chefarztpflicht oder der tägliche Papierkrieg der Spitalsärzte.
Auf der Ladefläche eines Lkw formulieren Ärzte ihre Forderungen an Politik, an die Sozialversicherungen, an die Krankenkassen.
Wir trauen das jetzt zusammen vor, so wie die Fürbitten in der Kirche.
Abschaffung der Chefarztpflicht sowie sinnloser Bewilligungspflichten und andere Schikanen der Krankenkassen gegenüber den Ärzten.
Entbürokratisierung der Medizin und damit mehr Zeit für die Patienten.
Endlich eine Verwirklichung der medizinischen Hauskrankenpflege.
Weitere Forderungen sind die Privatisierung der Kassenambulatorien und die Schaffung von Gruppenpraxen.
Und natürlich geht es auch ums Geld, auch wenn das nicht an erster Stelle genannt wird.
Doch vor allem die jüngeren Mediziner, die heute zur Demonstration gekommen sind, haben auch Geldsorgen.
Wir möchten auch den Patienten spüren lassen, dass sie das Recht haben für eine gute Medizin.
Das Geld ist nicht im Vordergrund, überhaupt nicht.
Wir wehren uns dagegen, ein freier Berufsstand, der seine Patienten vorbildlich betreut, aus diesem Berufsstand die Basis entzogen wird.
Fühlen Sie sich existenziell gefährdet?
Jawohl, das fühle ich mich.
Naja, es geht darum, denke ich, dass man auch dafür, was man tut, bezahlt wird.
Und das ist in jedem Beruf so.
Und warum sollte es beim Arzt nicht sein?
Fühlen Sie sich unterbezahlt?
Persönlich unterbezahlt finde ich mich in meinem Beruf nicht, so wie ich es mache.
Aber ich denke, dass viele Kollegen für das, was sie tun, nicht ausreichend bezahlt haben.
Der gesamte Forderungskatalog der Ärzte wird nach etwa einer Stunde von einer Delegation der Ärztekammer in die Höhle des Löwen gebracht.
In das Gebäude des Hauptverbandes, wo dessen Präsident Hans Salmutter schon ungeduldig auf die Herren in Weiß wartet.
Salmutter fühlt sich aber als der falsche Prügelknabe.
Ich habe es natürlich nicht ganz verstanden, dass man zu diesem Zweck diese Demonstration organisiert hat, weil die meisten der Punkte, die sie uns ja in den letzten Tagen auch schon medial vorgehalten haben, sind nicht von uns verursacht.
Das wissen Sie ganz genau.
Das hat der Gesetzgeber teilweise beschlossen oder es hat der Gerichtshof vorgegeben.
Nicht vom Vertragspartner Sozialversicherung oder vom Vertragspartner Hauptverband gekommen.
Und das irritiert mich ein bisschen, dass man das so vermanscht, dass man hergeht, uns Schuld zuordnet, die uns nicht zukommt.
Kurz vor 12 Uhr werden Arztkittel abgelegt, Gummihandschuhe abgestreift und Transparente gegen Stethoskope getauscht.
Der Weg zurück in die Ordinationen wird angetreten.
Aber nicht ohne Warnung an Hauptverband und Sozialpolitiker.
Wir werden nicht eher ruhen, bis die Bürokratie von ihrem hohen Ross heruntersteigt, ihre ärztefeindliche Grundhaltung aufgibt und sich einer patientenfreundlicheren Medizin zuwendet.
Dankeschön.
Soweit also der Bericht von der Kundgebung der Ärzte vor dem Hauptsitz der Sozialversicherungen hier in Wien.
Der Vizepräsident der österreichischen Ärztekammer und Salzburger Kammerchef Dr. Rainer Brettenthaler skizzierte vor einigen Wochen die Lage vor allem der niedergelassenen Ärzte in den Praxen wie folgt, Zitat,
Ein Gutteil der niedergelassenen Ärzte lebt von der Hand in den Mund.
Es kommt im ärztlichen Bereich laufend zu Konkursen.
Die Überschuldung der niedergelassenen Ärzte hat ein gigantisches Ausmaß erreicht, das bestenfalls an die Hotellerie erinnert."
Zitat Ende.
Wir haben uns für das Mittagsjournal die Situation der Ärzte genauer angesehen, Verdienst und Ausgaben eines praktischen Arztes recherchiert.
Stefan May berichtet.
Eine solche Frage ist gerade heute leichter gestellt als beantwortet.
Telefonische Wissbegierde wird an diesem Vormittag zumeist von der stimmlich automatisierten Ordination zurückgewiesen.
Sie hören ein Tonband.
Wegen der österreichweiten Protestaktionen der Hausärzte sind die Ordinationen in fast ganz Österreich am Mittwoch geschlossen.
In Wien findet diese Schließung nur bis 14 Uhr statt.
Ab 14 Uhr halte ich meine Sprechstunde wie üblich ab.
Hippokrates macht also Pause.
Bleibt nichts anderes übrig, als auf Visite zu gehen.
Dorthin, wo der Götterhimmel in Weiß Aktion tagt.
Kundmangasse 23.
Tatsächlich wird man fündig.
Schon der erste angesprochene Arbeitsmantelträger gibt bereitwillig Auskunft.
Ein typischer Vertreter seines Berufsstandes.
Der praktische Arzt Hugo Gold betreibt seit zwei Jahren eine Ordination im 2.
Wiener Gemeindebezirk, ist also noch im Aufbau seines Betriebs und betreut im Quartal den Umfang einer kleinen Landpfahre
Davon sind Kreditrückzahlungen pro Monat circa 60.000 Schilling, also im Quartal 180.000 Schilling.
Die Ordinationshilfe kostet im Quartal circa
50.000 Schilling, Strom, Telefon, Auto für Visiten, diverse Instrumente, Instandhaltung.
Also es bleibt mir unter dem Strich derzeit netto circa 10.000 bis 15.000 Schilling übrig.
Was ist dann überhaupt das Reizvolle, dass man sagt, ich mache praktischer Arzt?
Die Hoffnung, dass es besser wird.
Wie schaut es denn da pro Krankenschein aus?
Kann man das überhaupt umlegen?
Wie viel bleibt Ihnen da pro Patient?
Also das beträgt, das sind Schillingwerte pro Patient.
Ich schätze, dass wir pro Patient vielleicht 50 bis 100 Schilling bleiben.
Genau habe ich mir das noch nie ausgerechnet.
Wie sinnvoll ist so ein System, weil er das eigentlich dazu anreizt, möglichst viele Patienten zu haben oder den einzelnen Patienten möglichst schnell wieder draußen zu haben?
Das System ist insofern nicht sehr sinnvoll, weil man wirklich oft für wichtige Fälle keine Zeit hat.
Im Routinebetrieb genügt der 2-Minuten-Betrieb zum Blutdruckmessen.
Man kennt ja die Patienten, also die 2-Minuten-Medizin, die berühmte ist ja nicht 2 Minuten, sondern man kennt ja seine Patienten.
Aber für wichtige Fälle bleibt dann oft im Routinebetrieb zu wenig Zeit.
Haben Sie auch Privatpatienten?
Als einer, der die Praxis erst seit zwei Jahren betreibt, kaum.
Sind die notwendig, um überleben zu können?
Derzeit ja.
Nimmt man sich dann für Privatpatienten mehr Zeit?
Wie ist das aus Ihrer Erfahrung einzuschätzen?
Na ja, Privatpatienten behandelt man oft außerhalb der Ordinationszeit, wo man dann automatisch mehr Zeit hat.
Das sind 15 Stunden Ordinationszeit, dazu kommen noch der Zeitaufwand für Visiten, der nicht unbeträchtlich ist und der Zeitaufwand für die Administration.
Das heißt, es ist ja nicht so, dass wenn ich 15 Stunden die Ordination offen halte, ich nur 15 Stunden arbeite.
Auf wie viel Arbeitszeit kommen Sie dann ungefähr in der Woche?
Naja, 45 bis 50 Stunden im Schnitt.
Soweit die Situation eines praktischen Arztes als Fallbeispiel und soweit im Mittagsschanal unsere Berichterstattung zum Thema Ärzte-Protest-Tag.
Die Freiheitliche Partei wurde in den vergangenen Wochen heftig durchgerüttelt.
Die Affäre um den unter Betrugsverdacht stehenden, nunmehr aus der Partei ausgeschlossenen Abgeordneten Peter Rosenstingl hatte gewaltige Wellen ausgelöst und die Niederösterreichische Landesorganisation in ein Chaos gestürzt.
Die anderen politischen Parteien wollen nun das selbstgegebene Sauber-Männer-Image der FPÖ schwer angekratzt sehen.
Der freiheitliche Generalsekretär Westenthaler sieht hingegen in einer jüngsten von Profil veröffentlichten Umfrage die Partei mit 24 bis 26 Prozent Stimmanteil bei allfälligen Nationalratswahlen wieder deutlich im Aufwind.
Von den Österreichern werde sehr positiv bewertet, wie rasch und konsequent die FPÖ auf den Fall Rosenstingl reagiert habe, sagt Westenthaler.
Und heute setzte FPÖ-Obmann Haider einen weiteren Schritt zur Aufarbeitung der Rosenstingel-Affäre.
Er legte seinen sogenannten Demokratievertrag mit den freiheitlichen Mandataren vor.
Unter anderem soll dieser Vertrag Wahlversprechen für den Bürger einklagbar machen.
Andere Parteien sprachen zuletzt davon, ein solcher Vertrag sei absurd und verfassungswidrig.
Kritik, die FPÖ-Chef Haider zurückweist, wie Franz Rainer berichtet.
Den Namen Peter Rosenstingl hat Jörg Haider heute während seiner Pressekonferenz kein einziges Mal in den Mund genommen.
Wohl aber den neuen FPÖ-Slogan.
Wir tragen politische Verantwortung, versprechen die Freiheitlichen nun.
Pardon, es ist eigentlich kein Versprechen mehr, sondern bald eine rechtsverbindliche Zusage.
Am Sonderparteitag im Juli wird nämlich allen FPÖ-Mandataren der sogenannte Vertrag für die Bürger zur Unterschrift vorgelegt.
Wahlversprechen sollen ebenso wie Verstöße gegen den freiheitlichen Ehrenkodex einklagbar werden.
Heider?
Wir sind damit in Österreich die erste Partei, die sich einer solchen Aufgabe unterzieht und wollen ganz bewusst aus einer Situation heraus, in der letztlich die Politik weitgehend verantwortungslos ist, weil keiner für irgendetwas einstellen muss, eine Selbstbindung der Abgeordneten ermöglichen,
im Wege eines privatrechtlichen Vertrages.
Verfassungsrechtliche Bedenken gegen diesen Vertrag weist Haider zurück.
Es sei kein Knebelungsvertrag, meint der FPÖ-Chef.
In einem Land wie Österreich, in dem Vertragsfreiheit herrscht, muss es selbstverständlich dem Mandatar auch gestattet sein, diese Bindung einzugehen.
Er weiß es ja mit seiner Kandidatur.
Das heißt, er hat ja die Freiheit zu sagen, nein danke, das will ich nicht.
Wie wird, wie soll das Verfahren ablaufen?
Ein Bürgeranwalt der FPÖ wird allfällige Beschwerden entgegennehmen und, falls er sie als zulässig anerkennt, an ein Schiedsgericht übergeben.
Und das führt dann laut Haider ein zivilrechtliches Verfahren gemäß der österreichischen Rechtsordnung durch.
Was droht einem FPÖ-Politiker, der verurteilt wird?
Haider?
Er verpflichtet sich in Form einer Selbstbindung Sanktionen zu akzeptieren, die von einer Abmahnung bis hin zum Mandat zum Verbot einer Wiederkandidatur auf Dauer, auf Zeit oder zu entsprechenden finanziellen Bußen bis zur Höhe eines Jahresgehaltes gehen.
Eventuelle Geldbußen sollen gespendet werden.
Wer die Sanktionen nicht akzeptiert, fliegt aus der Partei.
Gleiches gilt für Mandatare, die den Vertrag für die Bürger nicht unterschreiben.
Ebenfalls in diesem Vertrag vorgesehen ist, die Verpflichtung für Mandatare, ihre Einkünfte offen zu legen.
Allerdings nur die aus öffentlichen Funktionen.
Wer ist nun eigentlich klagsberechtigt?
Nur FPÖ-Wähler?
Nein, sagt Haider.
Besonders klasse, ich bin ein alter Sozi, aber jetzt probiere ich es einmal, was durchzusetzen.
Die endgültige Fassung des FPÖ-Vertrages mit dem Bürger steht noch nicht.
Bis zum Sonderparteitag am 4.
Juli wird darüber parteiintern noch diskutiert werden.
An den Eckpfeilern, das hat Haider heute klargestellt, werde sich aber nichts mehr ändern.
Am 4.
Juli sollen die freiheitlichen Mandatare in Linz also diesen Vertrag unterschreiben.
In Linz beginnt das Zeitalter einklagbarer Wahlversprechen von Politikern, so meint es jedenfalls die FPÖ.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut und das Statistische Zentralamt haben heute ihre langfristige Prognose über die Entwicklung der Arbeitsmarktsituation in Österreich vorgestellt.
Das Ergebnis, in Österreich wird die Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren noch einigermaßen stabil bleiben.
Ab dem Jahr 2012 wird es aber dann einen rasanten Rückgang der Menschen im erwerbsfähigen Alter geben.
Das heißt, in Zukunft werden immer weniger Menschen im aktiven Berufsleben immer mehr Pensionisten erhalten müssen.
Schon jetzt müssen politische Weichenstellungen erfolgen, heißt es.
Christian Hunger berichtet.
Die Statistiker gehen von einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent in den nächsten Jahren aus.
Damit werden jährlich etwa 18.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Auf der anderen Seite wird das Arbeitskräfteangebot aber ebenso rasch ansteigen.
Das bedeutet, dass bis zum Jahr 2001 die Arbeitslosigkeit mit 5,8 Prozent einigermaßen stabil bleiben wird.
Die große Wende ist ab dem Jahr 2012 zu erwarten.
Dann wird nämlich die Babyboom-Generation der 60er Jahre ins Pensionsalter kommen.
Der Anteil der Erwerbstätigen wird immer geringer, der Bedarf an Arbeitskräften bleibt aber gleich oder wächst sogar.
Eine ähnliche Situation hat es bereits in den 70er Jahren gegeben.
Der Unterschied zu damals, die rasant wachsende Konjunktur und Humanressourcen, vor allem Menschen aus dem ländlichen Raum, die den Arbeitskräftebedarf in den Städten abdecken konnten.
Im nächsten Jahrtausend wird es diese Möglichkeit des Arbeitskräfteaustauschs nicht mehr geben.
Mag.
Alexander Harniker vom Statistischen Zentralamt rechnet vor.
Die sogenannte Gesamtbelastung, das heißt also jetzt bezogen auch auf die Kinder unter 15 Jahren, wird ebenfalls dramatisch steigen in Bezug auf die Alterung in einer Größenordnung von etwa 80 Prozent, das heißt, dass pro
10 pro 10 erwerbsfähigen Personen, 8
ältere bzw.
Kinder mitzuerhalten sind.
Derzeit liegt das Verhältnis bei 10 zu 6.
Das heißt, 10 aktiv Erwerbstätige müssen 6 Pensionisten oder Kinder erhalten.
Die Wirtschaftsforscherin Dr. Gudrun Biffl sieht im Wesentlichen drei Möglichkeiten, um das Problem der sinkenden Arbeitnehmerzahlen zu bewältigen.
Erstens, Verlängerung der Arbeitszeit bis zum 70.
Lebensjahr, eine eher unwahrscheinliche Variante.
Zweitens, die Erwerbstätigkeit der Frauen müsste verdoppelt werden.
Derzeit hält Österreich bei der Frauenarbeit eher im Schlussfeld der EU.
Und drittens, man wird sich auch wieder mit der verstärkten Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland auseinandersetzen müssen.
Das Potenzial wäre dann auch im Hinblick auf die EU-Osterweiterung grundsätzlich gegeben.
Wir müssten eine Zuwanderung, und zwar eine grenzüberschreitende Zuwanderung in einer Größenordnung von 70.000 jährlich in etwa haben, um dem Abgang, der eine Folge der Überalterung ist und der Erwerbsverteidigungsentwicklung ist, um dem entgegenzuwirken.
Aufgabe der Politik wird es sein, einen Mittelweg zwischen Migration, Verlängerung der Lebensarbeitszeit und mehr Frauenbeschäftigung zu finden.
So sehen also das Wirtschaftsforschungsinstitut und das Statistische Zentralamt die Entwicklung am Arbeitsmarkt in Österreich in den nächsten Jahrzehnten.
Uns allen ist das Vignettenchaos noch in Erinnerung, wenn man sagen würde, in Alp zu guter, wäre das wohl ein gewaltiger Widerspruch.
Die Einführung des Autobahn-Mautpickerls zum Jahreswechsel 96-97 war nämlich zu einer ausgewachsenen Plamage geraten.
Die Vorgänge haben auch den Rechnungshof auf den Plan gerufen damals.
Dieses parlamentarische Kontrollgremium hat nun einen sogenannten Wahrnehmungsbericht verfasst und ihn heute vorgelegt.
Den Inhalt fasst Josef Schweizer zusammen.
Die Worte Fehler, unzulänglich und mangelhaft finden sich in fast jedem Absatz des Rechnungshofpapiers.
Kritikpunkt Nummer eins ist schon die Errichtung der Mautbetreibergesellschaft.
Diese Konstruktion mit zwei Eigentümern und zwei Standorten haben rasches Gegensteuern in der Krisensituation zur Jahreswende 96-97 erschwert.
Das Ziel einer effizienten Organisation sei damit nicht erreicht worden, schreibt der Rechnungshof.
Kritikpunkt Nummer zwei, bei der Bedarfsermittlung seien vermeidbare Fehler unterlaufen, es habe fehlerhafte Umrechnungen gegeben.
Punkt drei, bei der Bestellung der Vignetten habe man zu wenig Sicherheitsreserven eingeplant, die unrichtigen Mengenangaben hätten auch die Beurteilung der Angebote erschwert.
Viertens, die Ausschreibung für die Vignettenlieferung war mangelhaft.
Fünftens, auch die Beurteilung der Angebote sei fehlerbehaftet gewesen.
Verantwortlich für diesen Pallavatsch ist nach Ansicht des Rechnungshofes vor allem das Beratungsunternehmen, aber auch den zuständigen Gremien im Wirtschaftsministerium gibt er mit Schuld.
Positiv würdigt der Rechnungshof, dass Vignettenhersteller und Beratungsunternehmen einen Schadensausgleich von 12 Millionen Schilling geleistet hätten.
Außerdem hebt der Rechnungshof positiv hervor, dass manche Kritikpunkte bereits mittlerweile behoben worden seien.
Image fui, Auftragslage hui.
Das ist die gegenwärtige Situation der Bauwirtschaft in Österreich.
Vermeintliche Baukartelle und Preisabsprachen zahlreicher Baufirmen zu Lasten von uns, den Steuerzahlern, beherrschen ja die Schlagzeilen der vergangenen Wochen und beschäftigen nach wie vor die Wirtschaftspolizei und Gerichte.
Mit der Baubranche insgesamt geht es aber wieder aufwärts.
Beschäftigung und Produktion steigen.
Von der Pressekonferenz der FIBÖ, der Vereinigung Industrieller Bauunternehmen Österreichs, berichtet Michael Tschocklich.
Abgezeichnet hat es sich bereits vergangenes Jahr.
Die jetzt vorliegenden Zahlen bestätigen es.
Mit der Bauwirtschaft geht es wieder aufwärts.
Trotz fehlender Aufträge der öffentlichen Hand wird wieder mehr gebaut.
Es gibt überall Zuwächse im Hoch- und im Tiefbau, vor allem aber beim Aus- und Umbau, also im Baunebengewerbe.
Geschönt werden die Zahlen zwar vom milden Winter, sagt Fiebelchef und POR Generaldirektor Horst Böchaker.
Aber es wären alle Indikatoren gegeben, dass das 98er-Jahr sich mengenmäßig nicht so schlecht entwickelt und ein kleiner Zuwachs zu verzeichnen wäre.
Wir wissen allerdings nicht, wie sich der Bauskandal auswirkt.
Die Bauherren halten Vergaben zurück.
Die Bauherren schreiben manches ein zweites Mal aus.
Das ist ein Drama, obwohl die Preise nicht mehr kostendeckend sind.
Und es wird noch mehr in Richtung Billigspieter gearbeitet.
Nicht zuletzt deshalb ist Böcherker skeptisch, dass die bisherige Zunahme der Beschäftigung am Bau weitergeht.
Es kann also sein, dass wir, und ich bin fast sicher, einer höheren Sommerarbeitslosigkeit entgegengehen.
Per Mai waren schon 10% mehr Arbeitslose als 1997.
Mai 1998 verglichen mit Mai 1997.
Ich glaube, dass durch die Zögerlichkeit der Bauherren und Politiker sich die Sommerarbeitslosigkeit in Prozenten verschlechtern wird.
Weiter im Keller sind die Preise, sagt Böchacker, die Erträge können nicht mit den vollen Auftragsbüchern mithalten.
Um die alles in allem positive Entwicklung weiterzuführen, will die Bauwirtschaft heuer drei teils altbekannte Ziele verfolgen.
Erstens müsse wieder Qualifikation mehr zählen als der billigste Preis.
Im Ausland sei es Gang und Gäbe, dass nicht qualifizierte Bewerber ausgeschieden werden.
Zweitens verlangt die Bauwirtschaft eine gleichbleibende Baunachfrage.
Es sei für alle besser, jährlich im Schnitt 8.000 Wohnungen zu bauen, als heuer 11.000 und nächstes Jahr nur 5.000, sagt Pöchacker in Richtung der Bauträger.
Und drittens fordert die Bauwirtschaft den lange angekündigten und wegen der Budgeteinsparungen immer wieder verschobenen Ausbau von Bahn und Straße.
Wenn wir die Infrastruktur weiter vernachlässigen, werden wir umfahren,
Die Investoren wandern bereits ab, das zeigt sich.
Es wird nicht nur Wien hat hier Probleme, sondern die ganze Ostregion.
Also wer sich so massiv gegen die Infrastruktur ausspricht, der muss damit rechnen, dass es einen Arbeitslosenherr gibt und Österreich in der Wettbewerbsfähigkeit international natürlich abdriftet.
Überraschend positiv ist auch der Ausblick bis zum Jahr 2003.
Es wird aus den Fakten her zu Investitionskampagnen kommen müssen Anfang des nächsten Jahrtausends.
Ich sehe also für Tiefbau und Hochbau hier eine recht ordentliche Entwicklung innerhalb der nächsten fünf Jahre und ich traue mich die Prognose, dass wir vielleicht im nächsten Jahrtausend sogar wieder ein bisschen Geld verdienen werden.
Mit der Bauwirtschaft geht es also wieder aufwärts, sagen die Bauunternehmer.
Jetzt die mittagsschanalen Programmhinweise für heute Abend.
Freitag und Samstag wählen unsere tschechischen Nachbarn ein neues Parlament.
Doch die Entscheidung fällt nicht nur nach den Kriterien rechts oder links, Klaus oder Seemann.
Die Trennlinie verläuft auch zwischen Gewinnern und Verlierern des gesellschaftlichen Umbauprozesses.
Und die scheinen vielen Menschen mühsam.
Immer wenn ihm dieser Prozess zu mühsam wird, denkt Joachim Topol, Kultschriftsteller der jüngeren Generation, an seinen Vater.
Dessen Leben war geprägt von Hitler, Stalin und den sowjetischen Panzern.
Tschechien vor den Wahlen.
Ein Journal Panorama von Joana Ratziner.
18.20 Uhr, Österreich 1.
Und jetzt Auslandsberichterstattung im Mittagsjournal.
Die internationalen Reaktionen auf das gestrige Zusammentreffen des serbischen Präsidenten Slobodan Milošević mit Boris Yeltsin in Moskau sind eher skeptisch.
Als Durchbruch wird das Ergebnis zur Kosovo-Problematik keineswegs bewertet.
Und die amerikanische Außenministerin Madeleine Albright meinte etwa, nun müssten erst Taten folgen, etwa der Abzug der serbischen Polizei aus dem Kosovo.
Doch genau das, was die internationale Kontaktgruppe von Milosevic gefordert hatte, nämlich den Truppenrückzug aus dem Kosovo und ausländische Vermittlung bei den Verhandlungen mit den Kosovo-Albanern, das ist eben in Moskau nicht herausgekommen.
Und wenn Milošević jetzt via Medien die Führer der Albaner zum Dialog einlädt, ist das nicht sehr viel mehr als Hohn, denn gleichzeitig erschießen seine Truppen im Kosovo täglich weitere Kosovo-Albaner.
Aus Belgrad eine Analyse von Werner Heritsch.
Es besteht kein Zweifel, dass Lobodan Milošević seine Reise nach Moskau hier als Triumphat verkauft.
Der große slawische Bruder stehe auf Seiten der Serben.
Um auch die religiöse Verbundenheit zwischen Jugoslawien und Russland zu unterstreichen, hat Milošević in Moskau den russisch-orthodoxen Patriachen getroffen.
Bemerkenswert für den Artisten Milošević, der hier in Belgrad zum serbisch-orthodoxen Patriachen keinen Kontakt pflegt, nicht einmal dessen Einladungen bei der Beilegung der Krise im Kosovo vermitteln zu wollen, beantwortet.
Typisch für Milošević, der jede Gelegenheit nutzt, um sich ins rechte Licht zu stellen, dazu verspricht er auch jedem alles.
Nur mit dem Einhalten der Versprechen nimmt er es, das hat er in der Vergangenheit oft genug bewiesen, nicht so genau.
Deshalb sind auch die Äußerungen der politischen Vertreter der Kosovo-Albaner zu den Angeboten von Milosevic mehr als skeptisch.
Er werde, so wie ihn der Herr erschaffen habe, versuchen, hunderte Gründe zu finden, um diese Versprechen nicht zu erfüllen, um bessere Zeiten abzuwarten, die zu seinen Gunsten sind, meint ein albanischer Politiker.
Den jetzigen Versprechen von Milosevic stehen gegenteilige Taten gegenüber.
So hat er versprochen, die Gewalt gegen Zivilisten einzustellen.
Albanische Quellen hingegen melden den Beschuss von Dörfern in Kosovo.
Milosevic hat versprochen, die Rückkehr der mehr als 30.000 Vertriebenen zu ermöglichen.
Seine Armee macht die Grenze zu Albanien mit Antipersonenminen dicht.
Und Milosevic ist bereit, die Verhandlungen mit dem politischen Führer der Albaner, Ibrahim Rugova, fortzuführen, den er allerdings mit seinem gewaltsamen Vorgehen zunehmend ins Abseits gedrängt hat.
Immer mehr hat die militante Kosovo-Befreiungsarmee das Sagen.
Es hat wenig Sinn, mit Rugova über eine Lösung der Kosovo-Krise zu beraten, wenn der eigentliche Machtfaktor der Albaner in Kosovo diese Untergrundorganisation ist.
Und deren Standpunkt ist klar.
Die Kosovo-Befreiungsharmee fordert den sofortigen Abzug der serbischen Truppen und eine Teilnahme an den folgenden Verhandlungen.
Dass diese Untergrundorganisation im Kosovo immer mehr an Bedeutung gewinnt und die friedlichen Ambitionen von Rugovo in den Schatten stellt, zeigt deren Selbstbewusstsein.
Im albanischen Fernsehen ist deren Sprecher aufgetreten und hat die Forderungen der Befreiungsharmee vorgetragen.
Die Kosovo-Befreiungsarmee soll schon den Großteil des Kosovo kontrollieren.
Die Serben haben ihre Checkpoints an den wichtigsten Verbindungsstraßen und in den Städten.
Das Hinterland ist aber in albanischer Hand.
Milosevic hat zwar den Abzug der starken Polizei- und Militäreinheiten verweigert, aber ausländischen Hilfsorganisationen und auch Beobachtern die Möglichkeit gegeben, die Krisengegenden zu besuchen.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob er die Aktionen setzt, um das in Moskau Versprochene auch Realität werden zu lassen.
Auf der anderen Seite ist aber auch die Kosovo-Befreiungsarmee gefordert, denn deren Anschläge, der letzte heute Morgen auf eine Polizeistreife, könnten den serbischen Einheiten wieder den Vorwand liefern für eine groß angelegte Aktion.
Auf jeden Fall werden die gestrigen Zugeständnisse von Milošević nicht den großen Durchbruch zur Beilegung der Krise in Kosovo bringen.
Die Kosovo-Krise analysierte Werner Heritsch aus Belgrad.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International stellte heute in Wien den Jahresbericht der Organisation für 1997 vor.
Der Kernsatz darin in nicht weniger als 141 Staaten, darunter auch in Österreich, hat Amnesty International Verletzungen der Menschenrechte festgestellt.
Rund um den Globus hätten es Regierungen auch 1997 bei Lippenbekenntnissen belassen und keine ernsthaften Anstrengungen unternommen, die allgemeine Erklärung der Menschenrechte Wirklichkeit werden zu lassen, heißt es in dem Amnesty-Jahresbericht.
Karin Koller mit Details.
50 Jahre Menschenrechte kein Grund zum Feiern, meint Amnesty International.
Denn weiterhin werden weltweit die Menschenrechte mit Füßen getreten.
Geändert habe sich aber die Tendenz, sagt Heinz Betzel von Amnesty Österreich.
Weniger Staaten denn je, die die Todesstrafe anwenden.
Es gibt weniger politische Gefangene.
Das mag vielleicht auch damit zu tun haben, dass Regierungen dort, wo sie unterdrücken, immer brutaler werden.
Die Zahl der Verschwundenen und der politisch motivierter Mordeten, die steigt.
Und die steigt leider weiter an.
In 117 Staaten wird gefoltert, in 87 Staaten werden Menschen wegen ihrer politischen Überzeugung inhaftiert, 31 Staaten lassen ihnen unliebsame Menschen einfach verschwinden.
Und stark gestiegen ist die Zahl der tödlichen Schusswaffeneinsätze durch die Polizei.
In Brasilien werden Polizeibeamte dafür auch noch mit Gehaltserhöhungen belohnt, sagt Amnesty.
Und in 40 Ländern wird weiterhin die Todesstrafe vollstreckt.
2375 Hinrichtungen hat Amnesty im Vorjahr dokumentiert, die meisten von ihnen in den USA, in China, im Iran und in Saudi-Arabien.
In China wird die Todesstrafe sogar bei Steuerdelikten verhängt.
Menschenrechtsverletzungen sind aber nicht auf Länder mit fragwürdigen politischen Systemen beschränkt, sagt Heinz Petzold.
Und um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, das sind nicht irgendwelche Staaten weit jenseits des Äquators oder in irgendwelchen fernsten östlichen, südlichen Gegenden.
Das passiert hier heute und vor unserer Haustür.
In Spanien, in Deutschland und auch in Österreich werden Menschen Opfer von Polizei übergriffen.
In Griechenland sitzen nach wie vor 300 Gewissensgefangene in Haft.
In Israel ist Folter nach wie vor eine erlaubte Vernehmungsmethode.
Aus Österreich werden Fälle von groben Übergriffen der Polizei gegenüber Gefangenen gemeldet.
Die Reaktion von Innenminister Schlögl, die Vorfälle würden untersucht werden.
Ein besonderes Kapitel im Jahresbericht von Amnesty International, der Kosovo.
Heinz Betzelt von Amnesty Österreich zeigt sich da aber entmutigt.
Amnesty hat, und das klingt sicher sehr resignativ, hier und heute keine Lösungen mehr anzubieten.
Es ist dort jahrelang, jahrzehntelang, kann man fast sagen, zugeschaut worden, wie eine Bevölkerungsgruppe Unbewaffneten gewaltlosen Widerstand dagegen leistet, von Bildungsverboten betroffen zu sein, brutal behandelt zu werden.
keine Ausbildung, keine Krankenhäuser und so weiter zu haben und die Welt hat desinteressiert weggeschaut.
Amnesty Österreich fordert von der österreichischen Bundesregierung, dass sie sich während ihrer EU-Präsidentschaft für die Einhaltung der Menschenrechte verstärkt einsetze.
Es dürfe nicht angehen, so Amnesty, dass wirtschaftliche Interessen für wichtiger gehalten werden als die Menschenrechte.
Karin Koller berichtete.
In Innsbruck feiert heute das Kirchenvolksbegehren sein mittlerweile dreijähriges Bestehen.
Im Juni 1995 sammelten die aufmüpfigen Kirchenreformer für viele überraschend etwa 500.000 Unterschriften in Österreich für die Mitbestimmung bei Bischofsernennungen, die Zulassung von Frauen zum Priesteramt, die Abschaffung des Pflichtsolibats oder die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten.
Was damals ausgelöst durch die Affäre Grohe begonnen hatte, ist mittlerweile längst zu einer weltweiten Bewegung geworden.
Und das gegen den Widerstand vieler Verantwortlicher in der katholischen Kirche.
Den dritten Jahrestag feiern die Kirchenvolksbegehrer heute mit einem großen Fest in Innsbruck, Wolfgang Klein berichtet.
Begonnen hat alles vor drei Jahren, als die ersten Meldungen von der Affäre Grohe durch die Medien gingen.
Thomas Plankensteiner saß mit einigen Freunden um einen Küchentisch und fand, es reicht, es muss etwas passieren.
Der Erfolg der Unterschriftenaktion in Österreich war für die Betreiber überraschend und überwältigend, auch wenn sich der härteste Gegner, Bischof Kurt Krenn, bald zu Wort meldete und meinte, die Österreicher hätten schon einmal geirrt und zwar bei der Abstimmung für den Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland.
Solche und ähnliche Äußerungen erreichten aber nur das Gegenteil und bildeten quasi den Humus für den weiteren Erfolg des Kirchenvolksbegehrens.
Heute ist es eine weltweite Bewegung von praktisch allen Ländern Westeuropas bis hin zu den USA, Kanada, Südamerika, Australien, Neuseeland oder Indien.
Die Bilanz von Thomas Blankensteiner, dem Initiator.
Ich glaube, dass ein sichtbares Ergebnis jetzt der Dialog für Österreich ist.
Den hätte es ohne Kirchenvolksbegehren nicht gegeben.
Es ist eine neue Chance, diese Themen zur Sprache zu bringen und Position zu beziehen.
Und für mich ist sehr erfreulich, dass zwar im Grundtext, der ja von den Bischöfen stammte, die Anliegen des Kirchenvolksbegehrens noch weitgehend fehlten, aber jetzt bei den Themeneingaben zum Dialog für Österreich, die also vom Volk kamen, vom aktiven Segment der Kirche, genau wieder die Themen des Kirchenvolksbegehrens an erster Stelle stehen.
Ich denke also, dass man um diese Fragen nicht herumkommt und sich wirklich der offenen Diskussion stellen muss.
Auch wenn die österreichischen Bischöfe eher auf der Bremse stehen.
Plankensteiner teilt sie in drei Gruppen ein.
In die Reformwilligen, wie die Bischöfe Helmut Kretzl, Maximilian Eichern, Paul Ibi oder Alois Kotgasser.
Es gibt daneben eine Gruppe von Bischöfen, die versuchen zwar Dialogbereitschaft zu signalisieren und nach außen hin sich sehr offen und gesprächsbereit geben,
in der Sache her nach meiner Einschätzung aber keine Millimeter abrücken.
Dazu zähle ich, auch das ist kein Geheimnis, Kardinal Schönborn, der immerhin als Mitautor des Weltkatechismus und auch in mehreren Äußerungen zu dieser Sache deutlich signalisiert hat,
dass er bei unseren Fragen keinen Spielraum sieht.
Die dritte Gruppe sind Bischöfe wie Kurt Krenn oder Andreas Laun, die die Forderungen des Kirchenvolksbegehrens kategorisch als Zeichen des Unglaubens bezeichnen.
Und auch mit Papst Johannes Paul II.
hat Thomas Blankensteiner seine Schwierigkeiten.
Das Kirchenvolksbegehren möchte loyal zum Papst stehen, dennoch aber auch kritische Opposition im Sinne des Evangeliums sein.
Doch ein Dialog mit dem Papst war bisher nicht möglich.
Auch auf eine Bitte jetzt beim Österreich-Besuch des Papstes haben die Verantwortlichen nicht reagiert.
Ich finde es sehr schade, dass dieser Papstbesuch zwar ein großer Auflauf werden wird, es wird eine Fassade errichtet, aber keine Begegnung.
mit dem Kirchenvolk und schon gar nicht mit dem Kirchenvolksbegehren stattfindet.
Am Rande des Papstbesuches werden Vertreter des Kirchenvolksbegehrens als Ärzte und Krankenschwestern verkleidet, deshalb auch Hinweisen auf die ihrer Meinung nach kranke Kirche.
Störaktionen bei den Gottesdiensten wird es aber nicht geben.
Thomas Blankensteiner selbst ist eingeladen auf die Ehrentribüne am Heldenplatz in Wien bei der Papstmesse und er hat die Einladung auch angenommen.
Ich werde aber ganz bewusst auf diesen Ehrenplatz verzichten,
Ich werde Wert darauf legen, dass dieser Ehrenplatz auf der Ehrentribüne frei bleibt, weil es ein unbiblischer Unsinn ist, hier bei einer Eucharistiefeier Ehrenplätze zu vergeben und es stimmt schon gar nicht überein mit unserem Bild einer geschwisterlichen Kirche.
In Innsbruck wird heute Nachmittag jedenfalls noch das dreijährige Bestehen des Kirchenvolksbegehrens kräftig gefeiert, unter anderem mit einem Vortrag des renommierten kritischen Theologen Hans Küng.
Das Stichwort Papstbesuch ist bereits gefallen.
Von kommenden Freitag bis Sonntag wird also Papst Johannes Paul II.
seine dritte Pastoralreise in Österreich absolvieren.
Er wird in Salzburg, Wien und St.
Pölten Station machen.
Im Rahmen der heutigen Generalaudienz im Vatikan hat Johannes Paul II.
bereits ein Grußwort an Österreich gerichtet.
In zwei Tagen werde ich meinen dritten Pastoralbesuch in Österreich beginnen.
Die letzten Jahre waren für die Kirche in Österreich aber auch eine Zeit großer Leiden.
Der Papst und die Bischöfe müssen helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden.
In der Hoffnung, dass mein Besuch eine Hilfe zur Einheit der Kirche in Wahrheit und Liebe sei,
rufe ich an erster Reiche aus ganzem Herzen zu, grüß Gott.
Papst Johannes Paul II.
in einem Grußwort an Österreich heute im Vatikan vor Beginn seiner Pastoralreise.
Dreiviertel eins ist es jetzt.
Tausende Kinder werden jährlich in Österreich sexuell missbraucht vor dem Richter, landen aber nicht allzu viele Fälle.
Der Grund, viele Opfer haben Angst davor, gegen ihre Peiniger, meist nahe Familienangehörige auszusagen.
Ein Modellprojekt, das jetzt in Wien angelaufen ist, hakt genau dort ein.
Geschulte Psychologen und Juristen werden
Jährlich werden mehr Fälle von Kindesmissbrauch aufgedeckt.
Dass die Bereitschaft, Kindesmissbrauch anzuzeigen, steigt, heißt aber nicht, dass die Täter auch bestraft werden.
Ganz im Gegenteil.
Die aktuelle Kriminalstatistik sagt, dass die Zahl der Verurteilungen zurückgeht.
Viele der Kinder und Jugendlichen, die sexuell missbraucht werden, haben oft nicht die Kraft, die Gerichtsverfahren durchzustehen.
Sie haben das Gefühl, dass die Tortur erst recht wieder von vorne beginnt.
Denn Strafverfahren, in denen gegen Väter, Stiefväter oder andere Verwandte und Bekannte ausgesagt werden muss, sind immer mit großen psychischen Belastungen verbunden.
Die Idee des neuen Projekts daher, die Kinder und Jugendlichen werden während des ganzen Verfahrens von Psychologen und Juristen begleitet und unterstützt, erklärt die Psychologin Sonja Wohlatz, die Leiterin des Modellversuchs.
Das heißt, die Termine, die das Kind hat, die das Kind bekommt, besprechen wir mit dem Kind vor, besprechen wir nach und wir versuchen die Ängste und die Beunruhigungen, die auftauchen in dem Zusammenhang, zu besprechen und wir versuchen,
Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Einerseits, dass es möglichst schonend einvernommen wird, das Kind.
Und zur anderen Seite, dass das Kind sich möglichst wenig aufregt und verstehen kann, was passiert.
Der Druck, der auf dem Kind lastet, soll damit weniger werden, sagt Psychologin Wohlertz.
Die Vorteile der Prozessbegleitung liegen für sie auf der Hand.
Das Positive ist, dass es einen Ansprechpartner gibt, eine Person, die keine Angst hat, wo alle Ängste besprochen werden können, eine Person, die mit Sicherheit nicht schimpft, die nicht die Nerven verliert, die nicht anfängt zu weinen, eine Person, die nicht
sozusagen innerlich mit involviert ist, was das Kind sagt oder was es nicht sagt, die sozusagen da drunter, für das die Aussage des Kindes keine Konsequenzen hat.
Mit der Unterstützung während des Prozesses soll vor allem eines erreicht werden, sagt Wohlarzt.
Ziel ist, dass das Verfahren nicht niedergeschlagen wird oder nicht niedergelegt wird, sondern dass das Kind Recht bekommt und dass das Kind Möglichkeit bekommt, sich auszudrücken und seine Anerkennung bekommt als Opfer.
Derzeit läuft ein Modellversuch ausschließlich in Wien.
Ob er auch auf die anderen Bundesländer ausgeweitet wird, wird von den Erfahrungen abhängen und natürlich vom Geld.
Helmer Poschner berichtete.
Heute heißt es angreifen, gibt die Kronenzeitung unseren Fußballern der Nationalmannschaft die Devise für das heutige WM-Endrundenspiel gegen Chile auf ihrer Titelseite vor.
Das heutige Spiel mit Beginn um 17.30 Uhr in Saint-Étienne wird schon wesentlich darüber entscheiden, welche Mannschaft ins Achtelfinale aufsteigen kann.
Österreich also im Fußball-Fieber nach dem ORF-Fernsehquoten-Hit des Spiels Österreich gegen Kamerun.
Am vergangenen Donnerstag rechnet man bei unseren Fernsehkollegen wieder mit einer hohen Einschaltquote, wenn sich Hans Huber und Co-Kommentator Hans Krankl am Nachmittag in ORF1 bereits ab 16.50 Uhr mit Vorberichten aus Frankreich melden.
Bei uns gibt's jetzt bereits im Mittagsschanal einen Vorbericht zu hören.
Reporter ist Gerhard Prohaska mit dem Teamchef übrigens nicht verwandt.
Der chilenische Coach hatte bereits gestern die Elf vom Italien-Match nominiert.
Herbert Broaske hat sich Zeit gelassen und hat erst heute Nacht die endgültige Entscheidung getroffen, ob Herzog, Haas oder Vastic beginnen werden.
Bekanntgegeben wird es dann erst am Nachmittag.
In jedem Fall wartet allerdings auf unsere Verteidigung Hochbetrieb.
Das Teufelsduo Samurano und Salas schwirrt längst in den Köpfen von Schöttl und Pfeffer herum.
Natürlich, wir sind beide am Schuh.
Einiges miteinander besprochen, aber das Entscheidende ist, was dann am Platz rauskommt.
Wir sind trainiert genug, um zu wissen, was da zu tun ist.
Und der Kapitän macht Mut.
Es wird schwer werden, die zu kontrollieren, aber die Jungs haben schon öfters Sachen geschafft, die niemand von ihnen geglaubt hat.
Der Teamchef wirkt jetzt am Morgen äußerst konzentriert, Interviews gibt's kaum noch.
Nur so viel, die Entscheidung wird im Mittelfeld fallen.
Italien hat sich damit begnügt, die Chilenen im Mittelfeld zu kontrollieren und im Raum zu decken.
Und da meine ich, das reicht halt nicht, weil man muss also sicherlich die kontrollieren und zu haben, aber man muss ein bisschen schauen, dass man selber ein Initiativ wird.
Vielleicht helfen uns ja auch die Chilenen.
Ich glaube, dass sie uns sicher unterschätzen werden.
Alles dreht sich um zwei Mann, um das Teufelstu Sala Samorano.
Der eine ist 250 Millionen Schilling wert, der andere hat in den stärksten Ligen der Welt für Furore gesorgt.
Zwei Spitzen, die immer gefährlich sind, sowohl mit dem Kopf als auch mit den Füßen und auf das muss man sich einstellen.
Aber speziell die Sturm Graz Spieler sind seit einigen Tagen Chile-Experten.
Die Verteidiger kenne ich natürlich, weil ja unser Präsident mich schon seit drei Tagen früh gequatscht hat, dass er unbedingt einen chilenischen Verteidiger holen will.
Durch die Videos sind unseren Kickern einige Namen ein Begriff.
Ganz sattelfest sind Konzl und Mellich allerdings nicht.
Defensiv spielt einer, der heißt, glaube ich, Villa, Roel, Este, Acuna, Rojas.
Ja, das genügt eh, oder?
Ich könnte die ganze Mannschaft aufzählen, aber vielleicht verrede ich mich dann.
Darum mache ich es besser nicht.
Ganz genau hat auch der Harald Czerny das Video studiert.
Gott sei Dank hat er keinen so brutalen Spieler wie Song von Kamerun entdeckt.
Ich glaube, so einen ähnlichen Spieler wie den gibt es nicht.
Das sind aber auch bei Chile alle Spieler sehr aggressiv.
Die Aufstellung gibt Herbert Prohaska erst heute Nachmittag bekannt und ab 21 Uhr spielt Italien gegen Kamerun.
Fußball-WM-Spiel Österreich gegen Chile ab 17.30 Uhr in ORF 1.
Ein unter Filmfreunden beliebtes Spiel hat jetzt das wissenschaftlich orientierte American Film Institute gleichsam auf eine seriöse Basis gehoben.
Was sind die 100 besten Filme, die bisher gedreht wurden?
Die Auswahl, die das Institut heute vorgelegt hat, berücksichtigt freilich ausschließlich englischsprachige Titel.
Ein Grund dafür, dass Meisterwerke wie Panzer, Kreuzer, Potemkin oder Wilde Erdbeeren die sonst alle einschlägigen besten Listen
hier fehlen.
Eugen Freund berichtet aus den USA.
Es gibt Namen, ohne die die 100 besten Filme nicht auskommen könnten.
Charlie Chaplin ist einer, Alfred Hitchcock ein zweiter und Billy Wilder, der große aus Österreich stammende Regisseur, ein dritter.
Alle haben gleich mehrere Streifen untergebracht.
Und weil gerade von Österreich die Rede war, im Mittelfeld gelandet sind Der Dritte Mann mit Orson Welles, der Miloš Forman Mozart-Film Amadeus und natürlich auch The Sound of Music.
Von großen Leinwandstreifen sind die beiden Klassiker Dr. Chivago an 39.
Stelle und Lawrence von Arabien am 5.
Platz gelandet.
Der Film, der Dustin Hoffman berühmt gemacht hat, in Deutschen heißt er, die reife Prüfung ist ganz vorne zu finden, Stanley Kubricks Urwerk Orange muss sich dagegen mit dem 46.
Platz zufriedengeben.
Woody Allen, der neurotische amerikanische Filmemacher, ist immerhin mit einem Streifen Annie Hall auf dem 32.
Platz vertreten.
Und die besten drei?
Der Pate von Francis Ford Coppola, in dem vor allem Marlon Brando eine weitere Meisterleistung geboten hat.
An zweiter Stelle der Filmklassiker Casablanca, in dem Michael Curtis, der aus Österreich-Ungarn stammende Regisseur Ingrid Bergman und Humphrey Bogart für immer verewigt hat.
Und schließlich Citizen Kane.
Also Citizen Kane mit Orson Welles in der Hauptrolle.
der mit einem Oscar ausgezeichnete Streifen enthält viel von dem, was Hermann Mankiewicz, der das Drehbuch mit verfasst hat, während seiner journalistischen Tätigkeit bei William Randolph Hearst, dem damals einflussreichsten Zeitungsverleger, miterlebt hat.
I made no campaign promises, because until a few weeks ago I had no hope of being elected.
Now, however,
Ein klassischer Schwarz-Weiß-Film über Macht und Machtmissbrauch der Medien.
Auch wenn der Streifen schon ein halbes Jahrhundert alt ist, zeitgemäßer hätte die Wahl des besten amerikanischen Filmes nicht ausfallen können.
Gegen Schluss der Sendung jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Aus Protest gegen die geplanten Reformen im Gesundheitswesen halten die Ärzte heute bundesweit einen sogenannten Aktionstag ab.
Tausende Ordinationen bleiben zum Teil den ganzen Tag über geschlossen.
FPÖ-Parteiobmann Haider hat heute den Entwurf für einen Haftungsvertrag mit den Mandataren seiner Partei vorgestellt.
Demnach sollen Verstöße gegen Wahlversprechen künftig einklagbar sein, und zwar parteiunabhängig von jedem Österreicher.
Die möglichen Sanktionen reichen von einer Mahnung über den Verlust eines gesamten Jahresgehaltes bis zum Verbot, jemals wieder für die Freiheitliche Partei zu kandidieren.
Die Entscheidung über den Haftungsvertrag soll beim außerordentlichen Parteitag am 4.
Juli fallen.
Großbritannien, Österreich.
Die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International kritisiert neuerlich Österreich.
Im Jahresbericht 1997 wirft Amnesty anhand von konkreten Beispielen exekutiv Beamten übermäßige Brutalität vor.
Das wiederentdeckte Egon-Schiele-Gemälde mit der Bezeichnung Mädchen bleibt in Österreich.
Den endgültigen Zuschlag für 43 Millionen Schilling erhielt der Sammler Rudolf Leopold.
Zuvor hatte eine internationale Bietergruppe das Bild ersteigert.
Sie verzichtete aber schließlich, weil die Ausfuhr des Bildes vom Bundesdenkmalamt nicht bewilligt worden war.
Zum Wetter.
Überwiegend bewölkt, einige Regenschauer, Sonne gibt es nur zwischendurch, zeitweise frischt der Westwind auf.
Die Temperaturen 14 bis 20 bei Sonne bis zu 22 Grad.
Das Team des Mittagschannals verabschiedet sich.
Tontechnik Josef Schütz, Regie Ilse Oberhofer und als Moderator wünscht Ihnen Hans-Christian Scheiten noch einen schönen Nachmittag.