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Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.10.06
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Freitagmittag ist Zeit für ausführliche Information in einem Mittagsjournal mit Manfred Kronsteiner.
Ein Schwerpunkt auch heute, das Ringen um die Erstellung des Sparbudgets für das kommende Jahr.
Seit zwei Stunden wird wieder verhandelt.
Bundespräsident Kleestils Aufforderung an die Koalition, arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten.
Ein zweiter Schwerpunkt heute Mittag die Waffenstillstandsvereinbarung für ganz Bosnien und Reaktionen aus Moskau sowie aus Belgrad.
Weitere Themen?
Besondere Ermittlungsmethoden.
Rasterfahndung, Lauschangriff etc.
Der Entwurf des Justizministeriums liegt vor.
Schillers Nachfolger Dr. Michael Landau, 35, wird neuer Direktor der Wiener Caritas.
Das Bangen der heimischen Ski-Industrie vor dem Winter.
Schwere Zeiten für die in Krise geratenen Brettel-Hersteller.
Für Freunde des Kinos der Streifen Meine Unsterbliche Geliebte.
Den Anfang machen jedoch die Nachrichten, heute verfasst von Christian Werschütz.
Österreich.
Die Verhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP über das Budget für das kommende Jahr sind am Vormittag wieder aufgenommen worden.
Die bis jetzt letzte Gesprächsrunde endete gestern Abend ohne sichtbare Annäherung der Standpunkte, insbesondere was das Problem Frühpension anlangt.
Bundespräsident Klestil hat die Regierung neuerlich dazu aufgerufen, die Budgetverhandlungen positiv abzuschließen.
Anlass war der österreichische Gemeindetag in Oberwart.
Der Wiener Diözesanpriester Michael Landau wird nach Helmut Schüller neuer Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien.
Michael Landau ist 35 Jahre alt, er wird sein Amt am 1.
Dezember antreten.
Landau hat vorerst an der Universität Wien Biochemie studiert und mit Auszeichnung promoviert.
Mit 20 Jahren entschloss sich Michael Landau,
Ein Sohn gemischt konfessioneller Eltern zum Eintritt in die katholische Kirche.
1986 begann er Theologie zu studieren, 1992 wurde er zum Priester geweiht.
In Linz findet heute ein Expertengespräch nach den jüngsten Krankheitsfällen von Ruhr statt.
Federführend ist die Landessanitätsdirektion.
Es geht um die aktuelle Situation sowohl bei den Sängerknaben im Stift St.
Florian als auch in einem Kinderhort in Linz.
Ausdrücklich hat der Probst von St.
Florian erklärt, für die Besucher des Stiftes bestehe keinerlei Ansteckungsgefahr.
Der Landtag in Graz wird sich in einer Sondersitzung mit einer möglichen Rückkehr der Formel 1 auf den Österreichring befassen.
Diese Sitzung findet über Antrag der ÖVP und der Freiheitlichen statt.
Noch vor Tagen schien das Projekt gescheitert.
Jetzt werden ÖVP und Freiheitliche möglicherweise gemeinsam im Landtag vorgehen.
In Innsbruck laufen die Vorbereitungen im Zusammenhang mit der morgigen Blockade der Brenner Autobahn auf Hochtouren.
Die Tiroler Sicherheitsdirektion ruft die Autofahrer auf, das Auto am besten zu Hause zu lassen.
An der vorerst 24 Stunden dauernden Totalsperre dürften sich mehrere tausend Demonstranten beteiligen.
Die Gendarmerie will die Brenner Autobahn bereits zwei Stunden vor dem eigentlichen Beginn der Blockade sperren.
Ab 9 Uhr werden die Autofahrer von den verschiedenen Ausfahrten abgeleitet.
Nahe Osten.
Das israelische Parlament hat das Abkommen über die Ausweitung der palästinenser Autonomie auf das Westjordanland gebilligt.
Die Entscheidung fiel äußerst knapp mit 61 Pro und 59 Kontrastimmen.
Vor dem Parlamentsgebäude protestierten fast 30.000 Menschen gegen das Abkommen.
Bosnien-Herzegowina.
Die Kriegsparteien haben sich unter amerikanischer Vermittlung auf einen befristeten Waffenstillstand geeinigt.
Er soll am kommenden Dienstag in Kraft treten.
Der Waffenstillstand ist an zahlreiche Bedingungen geknüpft.
So etwa muss die Gas- und Stromversorgung Sarajevos wiederhergestellt werden.
Eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Sarajevo und Gorazde muss freigegeben werden.
Ungeachtet der Vereinbarung gehen derzeit die Kämpfe in Bosnien weiter.
Russland.
In Tschetschenien ist es wieder zu kämpfen gekommen.
Stellungen der russischen Streitkräfte liegen unter Feuer.
Mindestens sechs russische Soldaten sollen ums Leben gekommen sein.
Ein russisch-tschetschenisches Abkommen, geschlossen Ende Juli, wird nur sehr schleppend realisiert.
USA.
Präsident Clinton hat angekündigt, dass einige Sanktionen gegen Kuba aufgehoben werden.
In der Praxis deutet dies allerdings nicht auf ein politisches Tauwetter zwischen Washington und Havanna.
Die Amerikaner dürften vielmehr versuchen, das kubanische Volk zu Aktionen gegen das Regime zu ermuntern.
Amerikanische Medien bekommen die Möglichkeit, Büros in Kuba zu eröffnen, weiter soll es einen direkten Postverkehr geben.
An den strengen Wirtschaftssanktionen gegen Havanna hält Washington unvermindert fest.
Papst Johannes Paul setzt mit seinem USA-Besuch die 68.
Auslandsreise seines Pontifikats fort.
Zuletzt hat Johannes Paul in einem Footballstadion in New York für fast 90.000 Menschen neuerlich ein Plädoyer gegen die Abtreibung gehalten.
Der Hurricane Opal hat in den Bundesstaaten Florida, Alabama und Georgia einen Schaden von 100 Millionen Dollar angerichtet.
Mindestens sieben Menschen sind ums Leben gekommen.
Die Windgeschwindigkeiten erreichten bis zu 230 Kilometer in der Stunde.
Präsident Clinton hat über Florida und Alabama neue Licht in Notstand verhängt.
Dadurch können diese Gebiete mit finanzieller Hilfe des Bundes rechnen.
Ingeborg Gianni war das mit den neuesten Nachrichten.
Angesichts des herannahenden Wochenendes ist die Frage nach dem bevorstehenden Wetter wohl von besonderem Interesse.
Wie es werden dürfte, sagt Ihnen jetzt Jörg Stiebor.
Seit Tagen bietet sich uns ein ähnliches Bild im Flachland hält sich sehr Hochnebel, die Sonne zeigt sich nur selten.
Im Bergland hingegen ist es meist sonnig und sehr mild.
Und daran ändert sich auch in den nächsten Tagen nicht viel.
Nur heute ziehen im Westen ein paar Wolken durch.
Die aktuellen Meldungen Wien Hochnebel 16°, Eisenstadt Hochnebel 17°, St.
Pölten und Linz bereits Heiter 17°, Salzburg Heiter 20°, Innsbruck stark bewölkt 16°,
Pregenswolkig 17, Grazhochnebel 15 und Klagenfurt-Heiter 20 Grad.
Hochnebel gibt es vor allem noch im Weinviertel, im Wiener Raum, dem Burgenland sowie in weiten Teilen der südlichen Steiermark.
Er wird sich am Nachmittag zumindest teilweise auflösen.
Die wenigsten Chancen auf etwas Sonne haben dabei Graz und die Oststeiermark.
Im übrigen Österreich hingegen scheint oft die Sonne, Wolken ziehen allerdings über Vorarlberg und Tirol.
Hier sind auch einzelne Regenschauer möglich.
Die Temperaturen erreichen noch 16 bis 23 Grad.
In der Nacht fällt wieder Nebel ein, die Temperaturen sinken auf 13 bis 5 Grad.
Morgen Samstag scheint im Großteil Österreichs die Sonne, auch die Wolken in Westösterreich werden wieder weniger.
Der Nebel in den Tälern verschwindet im Laufe des Vormittags.
Im Flachland allerdings muss man, wie schon gewohnt, länger auf die Sonne warten, am Nachmittag könnte sich der Hochnebel aber auch hier auflösen.
Es bleibt ausgesprochen mild, die Höchstwerte liegen meist zwischen 18 und 24 Grad, dort wo es noch nebelig ist bei 16.
Auf den Bergen gibt es ausgezeichnetes Wanderwetter, in 2000 Metern hat es etwa 10 Grad.
Und auch am Sonntag meist sonnig und warm, Nebel und Hochnebel fallen am Vormittag wieder im Flachland.
7 nach 12 zur Innenpolitik.
Seit zwei Stunden wird wieder über das Budget verhandelt.
Die Vorzeichen Optimismus bei der SPÖ, Skepsis bei der ÖVP, die von einer beachtlichen Kluft zwischen Ausgaben- und Einnahmenseitigen Maßnahmen sprach.
Acht bis zehn Milliarden legen die Vorstellungen von SPÖ und ÖVP noch auseinander, konkretisiert Finanzminister Staribacher.
Soweit die heutigen Ausgangspositionen, bevor sich zunächst Sozialminister Hums und VP-Sozialsprecher Feuerstein an den Verhandlungstisch setzten.
Details von Helma Poschner.
Das Warten auf das Budget dauert an.
Sehr zäh sind die Budgetverhandlungen heute im Bundeskanzleramt angelaufen.
Ursprünglich wollten die Verhandlungsteams von SPÖ und ÖVP schon um 9 Uhr die gestern kurz nach 22 Uhr abgebrochenen Gespräche wieder aufnehmen.
Doch zunächst wurde im kleinen Kreis beraten.
Sozialminister Franz Hums und sein Gegenüber von der ÖVP, Sozialsprecher Gottfried Feuerstein, saßen zusammen, um, wie es heißt, die einzelnen Standpunkte abzuklären.
Bundeskanzler Franz Franitzski von der SPÖ unterdessen hat die SPÖ-Sozialpartnervertreter, nämlich Arbeiterkammerpräsidentin Eleonore Hostasch und Medailler-Gewerkschaftschef Rudolf Nürnberger zu sich ins Kanzleramt gebeten, aber auch Wiens Bürgermeister Michael Häupl.
Seit 11.15 Uhr schließlich sitzen die sechs Verhandler der beiden Koalitionspartner wieder um den Tisch im kleinen Ministerratssaal.
Dort geht es jetzt offenbar um den strittigen Punkt Soziales.
Die ÖVP hat einen neuen Vorschlag zu den Pensionen vorgelegt.
Diskutiert wird über eine Anhebung des gesetzlichen Frühpensionsalters um zwei Jahre.
Dies innerhalb von nur zwei Jahren.
Künftig sollten dann 450 Beitragsmonate statt der bisherigen 420 Versicherungsmonate notwendig sein.
Gegenvorschlag der SPÖ war eine Steuer für alle Frühpensionisten, was von der ÖVP strikt abgelehnt wurde.
Ob es heute zu einer Einigung kommt, ist offen.
Bundeskanzler Franz Franitzki hat seinen Flug zum Treffen der Zentraleuropäischen Initiative nach Warschau jedenfalls auf den Abend verschoben.
ÖVP-Obmann Schüssel hat seinen Termin in Warschau schon abgesagt.
Und die ÖVP will, so heißt es hier, sollte es zu keiner Einigung kommen, am Abend einen Parteivorstand einberufen.
Soweit mein Bericht zurück ins Studio des Mittagsschonals.
Sie hörten einen Bericht von Helma Poschner.
Wie sehen die Klubobmänner der beiden Koalitionsparteien die aktuelle Situation rund ums Budget jetzt?
Wolfgang Fuchs hat bei Costelca und Kohl nachgefragt.
Die beiden Regierungsparteien richten sich über die Medien ihre Positionen im Budgetgerangel aus.
SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka forderte ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel auf, nicht als Parteimann, sondern als Staatsmann zu agieren.
Und Kostelka dann zur Position der SPÖ in den Verhandlungen?
Wir werden uns, sage ich Ihnen ganz offen, nicht in die Ecke drängen lassen, dass die SPÖ die Steuererhöhungspartei ist.
Wir haben einen Budgetentwurf vorgelegt.
der sowohl langfristig wirkende wie auch Vorschläge enthält, die beträchtliche Einsparungen enthalten.
Wir sind auch über weitere Maßnahmen durchaus gesprächsbereit.
Ich glaube aber nicht, dass es uns sehr viel weiterbringt.
wenn die ÖVP nur mehr mit Wahlkampf-Slogans zu argumentieren beginnt oder, was noch viel schlimmer wäre, in Wahlkampf-Slogans zu denken beginnt.
Das Ringen um ein Budget habe dort ein Ende, wo es um die Selbstaufgabe der SPÖ und um die Aufgabe des sozialen Netzes gehe, meinte Kostelka.
Die Eckpfeiler sind auf jeden Fall, was wir am Parteitag auch deutlich gemacht haben.
dass für uns ein nicht nur unsoziales, sondern völlig sinnloses System von Abschlägen bereits von in Pension befindlichen Pensionisten nicht infrage kommt.
dass bei uns die soziale Ausgewogenheit der Maßnahmen etwa im Sinne des Sozialpartnerpaketes ein wesentlicher Punkt ist.
Die ÖVP hat in den Verhandlungen permanent versucht, Dinge, die die Sozialpartner bereits abgehandelt haben, wiederum hineinzuverhandeln, insbesondere Belastungen der Arbeitnehmerseite, der sozial Schwächeren, und das ist für uns der Punkt.
Eine halbe Stunde später antwortete ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl in einem Pressegespräch.
Und Kohl nahm die Worte seines Gegenübers auf.
Kohl forderte daher Franz Warnitzki auf, nicht als Parteimann, sondern als Staatsmann zu agieren.
Und auch Kohl zeigte über die Medien, dass die Verhandlungen nicht wirklich in Bewegung gekommen sind.
Es scheint vielen noch nicht klar zu sein, dass wir vor einer fundamentalen Richtungsentscheidung sind.
Gesundung durchsparen.
oder weiterwurschteln und weitergefretten mit Budgettricks und Schuldenmachen.
Für Budgettricks und weiteres Schuldenmachen steht die Volkspartei nicht zur Verfügung.
Und auch Kohl wiederholte dann die Positionen seiner Partei.
Die Position der Volkspartei
war immer keine Steuer auf das Weihnachtsgeld, keine Steuer auf das Urlaubsgeld, keine Solidarabgabe, das heißt also ein Steuerzuschlag.
Wir haben immer gesagt, dass wir im Rahmen der Energiebesteuerung und der ökologischen Aspekten
für neue Abgabe im Energiebereich zur Verfügung stehen.
Das gehört zu jedem Stehsatz der Volkspartei.
Und wir sind aufgrund der Verhandlungen und unseres Regierungsübereinkommens auch bereit, Ausnahmen
steuerliche Begünstigungen zu reduzieren.
Wie es weitergehen könnte, darüber waren sich die beiden Spitzenpolitiker naturgemäß nicht einig.
Während Kostelka die ÖVP verdächtigte, sie wolle eine Minderheitsregierung mit FPÖ-Duldung bilden, hat Kohl diese Variante von sich gewiesen.
Soweit also die Sichtweisen der Klubobmänner von ÖVP und SPÖ.
Österreichs Bundespräsident Thomas Klestil hat einen eindringlichen Appell an die Bundesregierung gerichtet, die Budgetverhandlungen positiv abzuschließen.
In einer Rede beim österreichischen Gemeindetag in Oberwart sagte Klestil, Ich bin froh darüber, dass die Verhandlungsteams, die über das Budget beraten, heute früh erneut zusammengetreten sind.
Und ich erwarte mir von allen Beteiligten, dass diese Gespräche von einem ehrlichen Wunsch zur Einigung und zur Gemeinsamkeit getragen sind.
Sagte Klestil vor rund 2000 Bürgermeistern und Gemeindevertretern im burgenländischen Oberwart.
Soviel also für heute Mittag zum Kapitel Budget.
Das Justizministerium hat jetzt den Entwurf für ein Gesetz über besondere Ermittlungsmaßnahmen zur Bekämpfung schwerer und organisierter Kriminalität fertiggestellt.
Dabei geht es um den sogenannten Lauschangriff und die Rasterfahndung, über die ja vor allem im Zuge der Briefbombenermittlungen heftig diskutiert worden ist.
Ab kommendem Jahr sollen, vorerst auf vier Jahre befristet, den Ermittlungsbehörden also diese Methoden im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und bei besonders schweren Delikten zur Verfügung stehen.
Mehr von Franz Simbürger.
Einsatz technischer Mittel zur akustischen und optischen Überwachung, so die amtliche Formulierung für das, was gemeinhin unter Lauschangriff verstanden wird.
Konkret geht es dabei um das Aufzeichnen privater Gespräche mittels Wanzen, Funkgeräten, Richtmikrofonen und ähnlichen Geräten.
Zulässig soll dieses heimliche Belauschen nur dann sein, wenn es um eine Straftat geht, auf die mehr als zehn Jahre Freiheitsstrafe stehen und wenn es praktisch keine andere Möglichkeit gibt, diese Straftat aufzuklären.
Wenn es sich allerdings um organisierte Kriminalität handelt, so darf der Lauschangriff bereits bei Delikten mit nur fünfjähriger Straftrohung eingesetzt werden.
Und zwar auch dann schon, wenn es zum Beispiel nur um die Gründung einer solchen kriminellen Gruppe geht.
Und erleichtert soll die Überwachung auch sein, wenn ein Betroffener mit den Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet oder dies sicher tun würde, etwa im Falle einer Geiselnahme.
Überwacht werden sollen sowohl dringend verdächtige Personen selbst als auch Menschen, mit denen Verdächtige voraussichtlich in Kontakt treten werden, also etwa Komplizen oder Verwandte.
Strengere Bestimmungen gelten dagegen bei Personen, die Berufsgeheimnisträger sind, also etwa Anwälte, Notare, Therapeuten, aber auch für Medien.
Die Entscheidung über einen Lauschangriff trifft ein Senat aus drei Richtern auf Antrag des Staatsanwaltes.
Nur bei Gefahr im Verzug soll auch der Untersuchungsrichter die Überwachung anordnen können.
Und der Untersuchungsrichter ist sozusagen auch der Chef einer Überwachungsaktion.
Erkenntnisse aus der Überwachung müssen schriftlich dem Gerichtsakt beigelegt werden.
Die Aufnahmen sind nach Abschluss des Verfahrens zu vernichten.
Duplikate sollen nicht erlaubt sein.
Nicht im Gerichtsakt aufscheinende Überwachungsergebnisse dürfen auch nicht veröffentlicht werden.
Bei der Rasterfahndung geht es darum, durch den Vergleich unterschiedlicher personenbezogener Daten entweder ohnehin schon verdächtige Personen weiter einzugrenzen oder durch Ausscheiden aller, die für ein Delikt nicht in Frage kommen, den Personenkreis einzuhängen, bei dem dann genauer weiter ermittelt werden soll.
Die Ermittlungsbehörden sollen dabei auch auf Firmen und private Datensammlungen zugreifen können, sagt Justizminister Nikolaus Michalek.
In diesem Entwurf ist vorgesehen,
dass sich das nicht nur auf bereits den Sicherheitsbehörden zur Verfügung stehenden bezieht, sondern Datensammlungen aller Art, nicht nur der öffentlichen Hand, sondern ganz generell.
Auch bei der Rasterfahndung gilt, nach Abschluss eines Verfahrens müssen die Daten aus den Polizeicomputern wieder gelöscht werden.
Vorgesehen sind auch Möglichkeiten für überwachte oder in die Rasterfahndung einbezogene Personen, gegen die Maßnahmen Einspruch zu erheben oder die Löschung von Daten zu verlangen.
Und auch die Datenschutzkommission kann gegen die Rasterfahndung Beschwerde einbringen.
Das Gesetz soll zunächst einmal auf vier Jahre befristet gelten, sagt der Justizminister.
Unsere Überlegung war, dass die ganze Materie doch so heikel ist und auch durchaus unterschiedlich beurteilt wird, was diese Erweiterung der Ermittlungsmethoden anlangt.
Sie wissen, dass sich selbst der
eine größere Zurückhaltung diesbezüglich habe, und wir meinen, dass man zunächst einmal jetzt in der Praxis proben soll, welche Probleme sich eventuell damit geben, oder welcher Bedarf in Wirklichkeit dafür besteht, und dass nach einer Frist der Gesetzgeber neuerlich dann aufgerufen ist, zu sagen, machen wir etwas anders, oder machen wir gar nichts, oder verlängern wir es.
Das Justizministerium soll jährlich dem Nationalrat und der Datenschutzkommission über Umfang und Folgen von Lauschangriffen bzw.
Rasterfahndung Bericht erstatten.
Soweit der Entwurf des Justizministers für ein Bundesgesetz über besondere Ermittlungsmethoden.
Die Caritas der Erzdiözese Wien hat einen neuen Direktor.
Der 35-jährige Wiener Diözesanpriester Dr. Michael Landau folgt in dieser Funktion dem Monsignore Helmut Schüller nach, der den Posten des Wiener Generalvikars übernommen hat.
Das hat heute der Wiener Erzbischof Dr. Christoph Schönborn aufgrund eines Personalvorschlags Schüllers bekannt gegeben.
Dr. Michael Landau wird sein Amt am 1.
Dezember dieses Jahres antreten.
Landau wurde 1960 als Sohn gemischt konfessioneller Eltern geboren.
Er studierte zunächst Biochemie und schloss sein Studium 1988 mit dem Doktorat ab.
20-jährig entschloss sich Landau, sich taufen zu lassen.
Er trat in die katholische Kirche ein.
Er begann mit 26 Jahren das zweite Studium, und zwar Theologie, und er ließ sich vor drei Jahren zum Priester weihen.
Mit dem designierten Wiener Caritas-Direktor Dr. Michael Landau hat Johannes Kaupp für das Mittagschanal gesprochen.
Herr Dr. Michael Landau, die Caritas genießt in der Öffentlichkeit großes Ansehen, weil sie Stellung bezieht, Partei ergreift und effizient hilft.
Stehen Sie eigentlich für einen Kurs der Parteilichkeit oder wollen Sie es allen recht machen?
Ich glaube, dass sich die Caritas immer dann klar zu Wort gemeldet hat, wenn es um die Sache gegangen ist.
Und das wird auch in Zukunft so sein.
Das heißt, es wird nicht sinnvoll sein, einen Streit um des Streites Willen zu suchen,
Aber dort, wo es notwendig ist, meine ich, dass Caritas auch ein Zeichen heilsamen Widerspruchs sein muss.
Widerspruch wogegen?
Wenn Sie zum Beispiel jetzt die laufende Diskussion ansehen, so gibt es eine Reihe von Vorschlägen, etwa im Bereich der Ausländergesetzgebung, die auf dem Tisch sind.
Und da muss man zunächst einfach sagen, dass auch nach diesem Paket, so wie es da liegt, genug Probleme für die Caritas da bleiben werden.
Denken Sie etwa an die Frage der Integration der Flüchtlinge aus Bosnien, die dort überhaupt nicht angesprochen wird.
Oder an die Schubhaftproblematik.
Oder an den ganzen Themenbereich der Bundesbetreuung, der hier keine Regelung erfährt.
Das heißt, unserer Überzeugung nach, um hier bei dem Beispiel zu bleiben, beseitigt dieses Paket die ärgsten Spitzen.
Aber von einer grundsätzlichen Reform kann nicht die Rede sein.
Das heißt, Innenminister Kasper Einem ist zu wenig weit gegangen mit seiner Reform, obwohl er für diese Reform von Elbchef Haider und ÖVP-Obmann Kohl scharf kritisiert wurde?
Ich meine, dass man jetzt, wenn die Gespräche, die gerade jetzt stattfinden, laufen, hier miteinander offen reden muss, dann wird man sehen, wie die Ergebnisse aussehen.
Für uns ist es ein Schritt in die richtige Richtung.
Aber ob er weit genug ist, das wird sich erst zeigen müssen.
Was müsste hier neu geregelt werden?
Beispielsweise einer der Punkte, die umstritten sind, ist, dass jemand, der einen Asylantrag stellt, heute nicht ohne Weiteres in die Betreuung aufgenommen wird.
Damit unterschreitet Österreich aber die international üblichen humanitären Standards.
Dazu hat sich sowohl die Caritas als auch die Katholische Kirche Österreichs immer wieder zu Wort gemeldet und es erscheint mir ganz unverständlich, wenn ich ehrlich bin, wieso bei solchen Fragen etwa
auch christlich-demokratische Politiker Schwierigkeiten haben, hier eine Lösung zu finden.
Sie haben eine sehr interessante Biografie.
Sie haben zuerst Biochemie studiert mit Doktorat, dann Theologie.
Warum sind Sie katholisch geworden?
Meine Eltern sind unterschiedlichen religiösen Bekenntnisses.
Das heißt, meine Mutter ist katholisch und mein Vater ist mosaisch.
Und so bin ich, wie ich klein war, weder zum Judentum noch zum katholischen Glauben gekommen in dem Sinn.
Andererseits gehört zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen
Zum Beispiel das Nachtgebet, das Gute-Nacht-Gebet mit meiner Mutter.
Und dann ist dieser Weg zur katholischen Kirche eigentlich ganz unspektakulär verlaufen.
Da hat es Menschen gegeben, die für mich Vorbilder gewesen sind, Freunde, und nach und nach ist in mir die Überzeugung gereift, dass das für mich der richtige Weg ist.
Und so bin ich dann
schon nach der Schulzeit auch getauft worden.
Ich glaube, dass man nach und nach einfach sieht, das ist der richtige Weg für ein Leben in Fülle, zu dem letztlich, Gott meine ich, jeden von uns ruft.
Dr. Michael Landau, Schülers Nachfolger bei der Caritas in Wien, wird morgen bei Michael Kerbler im Journal zu Gast sein.
Der Winter steht vor der Türe und damit füllen sich in den Sportgeschäften wieder die Skiregale.
Allerdings, die Ski-Industrie ist aus ihrem Tief noch lange nicht herausgekommen.
Aktuelles Beispiel gefällig, heute sperrt das Atomikwerk in Wagram endgültig zu.
Weiteres Beispiel, der Verkauf der Head Tyrolia Mares-Gruppe.
Wie es um die Ski-Industrie in Österreich derzeit bestellt ist, einer Industrie, die immerhin die Hälfte des Weltmarktes beliefert, berichtet Ernst Wainisch.
Die vergangenen beiden Jahre waren schlechthin die Katastrophenjahre in der damals noch heimischen Ski-Industrie.
Die Atomic-Gruppe als größte österreichische Skifirma war vergangenen Herbst in die Pleite geschlittert und hat einen Schuldenberg von fast zwei Milliarden Schilling hinterlassen.
Im April dieses Jahres war es dann mit Toni Arnsteiners Blizzardskiern vorbei und kurz zuvor erwischte es Hagan.
Kästle, lange Jahre ein traditioneller Vordelberger Betrieb, ist bereits seit Jahren in italienischer Hand, genau genommen in der von Benetton.
Den vorläufigen Schlusspunkt unter das österreichische Ski-Desaster setzt der Verkauf von HTM.
Unter der Führung der Head Tyrolia Mares Gruppe hätte es ja zunächst eine österreichische Skilösung geben sollen.
Die kam nicht zustande.
Finanzminister Latsiner wollte dafür kein Geld mehr hergeben.
Daraufhin begannen die Verkäufe, etwa von Atomic an den finnischen Arma-Konzern.
Der Ausverkauf der heimischen Ski-Industrie ist aber zum Großteil ein selbstgemachtes Problem.
Statt an einem Strang zu ziehen und Partnerschaften einzugehen, setzte jede Firma ihre Strategie um.
Mit der Umstellung der Technologie auf den Schalenski waren Milliardeninvestitionen nötig.
Der schlechte Absatz und die fallenden Preise brachten dann die Firmen der Reihe nach um.
Die letzte echte österreichische Skifirma ist Kneissl Dachstein.
Und die wird es wohl auch noch längere Zeit bleiben.
Denn Kneissl hat die Krise schon einige Jahre hinter sich und setzt seither sehr erfolgreich auf Marktnischen.
Entwickelt wurden kürzere, besonders leicht drehende Ski.
Darüber hinaus engagiert sich Kneissl im Freestyle-Bereich.
Die Devise, die auch die Kunden ansprechen soll, Spaß statt Wettkampf.
Dennoch, auch Kneißl musste Einbußen beim Umsatz hinnehmen, konnte aber seinen Marktanteil halten.
Ein Auslöser für die Krise der Ski-Industrie war und ist das geendete Freizeitverhalten.
Vor allem junge Menschen gehen heute boarden und nicht skifahren.
Die Entwicklung des Snowboards wurde verschlafen, sein durchschlagender Erfolg unterschätzt.
Die Ski-Industrie muss also abspecken und umdenken.
für die einst österreichische Paradeindustrie mit 50 Prozent Anteil am Weltmarkt eine besonders bittere Lektion.
Diese Marktführerschaft bleibt jetzt den wirklich Großen der Branche wie Rossignol oder Scott vorbehalten.
Österreich hat seine Chance auf eine heimische Skilösung vertan.
Bleibt nur der Platz für kleine aber feine Unternehmen wie Kneissl Dachstein, die jetzt um den Schuhhersteller Reiche erweitert werden.
Die Konsumenten werden heuer also in den Regalen wohl gut bekannte, aber nicht mehr österreichische Marken vorfinden.
Der Preis für die Bretteln wird nach wie vor günstig sein, denn die Ski-Industrie hat die Krise trotz Ausverkaufs noch nicht überwunden.
Auch die neuen Inhaber rechnen bei gedrosselter Produktion nur mit geringfügig steigendem Absatz und müssen noch Geld in die maroden Betriebe hineinbuttern.
Ernstweinisch über das Zittern in der heimischen Skiindustrie vor dem zunächst zumindest wirtschaftlich harten Winter.
Und jetzt ein Hinweis auf den heutigen Abend.
Seit heute hat Österreich eine Tageszeitung mehr.
Das Wirtschaftsblatt will eine faire, kritische, distanzierte Berichterstattung betreiben.
Das Wirtschaftsblatt ist keiner Interessensgruppe, keiner Partei, aber auch keiner Bank verpflichtet, sondern in erster Linie dem Leser.
Sorgen dagegen hat die Berliner TAZ, Leserüberschuss und Käufermangel.
Eine Taz wird von sieben Leuten gelesen, aber sechs Mitleser zahlen nichts.
Dies alles geschieht im Zeichen einer oft beschworenen Informationsexplosion, die allerdings auch sarkastische Kommentare provoziert.
Wir leben nämlich im Zeitalter der Informationsexplosion, das ist ein besonders dummes Wort, von dem gewiss niemand weiß, was damit gemeint ist, außer, dass es sich um eine gute Sache handelt, weil sie zum Wissen der Menschen beiträgt.
und sich auch auf dem Aktienmarkt bewährt hat.
Medienjournal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Zwei vor halb eins, weiter in den Mittagsberichten mit Internationalem.
Ein Friedenspflänzchen, das nun gedeihen muss, so nannte heute ein Zeitungskommentator den jüngsten Waffenstillstand in Bosnien-Herzegowina.
Nach fast 40 geschlossenen und stets wieder gebrochenen Waffenstillständen in Bosnien in fast vier Kriegsjahren ist jeder äußerst sparsam geworden, mit vorzeitigem Optimismus.
Dennoch, diesmal stehen zum ersten Mal erklärtermaßen die USA, die NATO und mit ihnen die Europäer, aber auch Russland in geeinter Anstrengung hinter dem Friedensprozess.
Die Kriegsparteien, noch begegnen sie sich auf dem Schlachtfeld, machen Anstalten, die Voraussetzungen für das Inkrafttreten des Waffenstillstands zu schaffen.
Hören Sie mehr von Barbara Ladinsa.
Am 10.
Oktober, am kommenden Dienstag also, sollen in ganz Bosnien-Herzegowina die Waffen schweigen.
Ab Mitternacht für vorerst 60 Tage.
Von bestimmten Bedingungen, die zuvor noch erfüllt werden müssen, sprach US-Präsident Bill Clinton gestern, als er den überraschenden Verhandlungserfolg seines Unterhändlers Holbrook mitteilte.
Vor allem die bosnische Regierung stellt Vorbedingungen.
So fordert sie die völlige Freigabe Sarajevos, einen sicheren Korridor zur Moslem-Enklave Gorazde und die vollständige Wiederherstellung der Gas- und Stromversorgung Sarajevos.
Über diese Punkte wird offenbar bereits konkret verhandelt.
In Sarajevo sind am Vormittag Unterhändler der bosnischen Regierung und der Serben zusammengetroffen.
Und Russland, so wurde heute mitgeteilt, wird wieder Gas liefern.
Welche Voraussetzungen die Unterzeichner des Waffenstillstandes außerdem vereinbart haben, ist noch nicht bekannt.
Unterzeichner waren für die bosnischen Serben ihr Führer Karacic und General Mladic und für die Moslemisch-Kroatische Föderation Bosniens Präsident Izetbegovic.
50 zu 50, sagte diese anschliessend, stünden die Chancen für die Feuerpause.
An den Fronten wird vorerst weiter gekämpft.
Die Gefechte haben sich angeblich sogar verstärkt.
Ob deshalb, weil bis zum Waffenstillstand nur mehr vier Tage Zeit bleiben, um an Territorium wettzumachen, was noch geht, wird sich am kommenden Dienstag zeigen.
Vor allem in Westbosnien, wo die serbischen Verbände die bosnische Armee zuletzt wieder zurückgedrängt haben, toben Gefechte um die Stadt Bosanska Krupa und Kluj.
Erbitterte Gefechte werden auch aus der Region um Tusla gemeldet.
In Rom wird unterdessen bereits über den Wiederaufbau nach dem Krieg nachgedacht.
Dort beraten hochrangige Vertreter der internationalen Kontaktgruppe, willheißen die USA, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Erweitert um den Gastgeber Italien, um Spanien und um Kanada.
An die Zeit nach dem Krieg denkt auch die NATO.
Bei ihrer Herbsttagung im amerikanischen Williamsburg nimmt die geplante multinationale Friedensgruppe für Bosnien weiter Gestalt an.
Und die UNO denkt an ihren geplanten teilweise Rückzug aus Bosnien.
Wenn der Waffenstillstand klappt, dann sollten am 26.
Oktober in den USA echte Friedensverhandlungen beginnen.
Es wird um Territorien gehen und um Verfassungsfragen, die großen Hürden also.
Gekrönt soll das Ganze dann in Paris werden, in einer allumfassenden Friedenskonferenz.
Die eine Voraussetzung bleibt noch, dass die Kriegsparteien ihr Heil diesmal in Friedensverhandlungen sehen und nicht mehr in militärischer Aggression.
Wie wird nun die Vereinbarung über den Waffenstillstand für ganz Bosnien in Belgrad aufgenommen?
Immerhin ist das Abkommen, wie berichtet, an eine ganze Reihe von Bedingungen geknüpft, die auch von der Mitwirkung Serbiens abhängig sind.
Zoram Opra aus der serbischen Hauptstadt.
Das Abkommen über den Waffenstillstand in Bosnien sei das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Milošević und Holbrook.
So lautete die Schlagzeile in der heutigen Belgrade Tagezeitung Politika.
Auch andere Milošević-treue Medien
allen voran das serbische Fernsehen, beurteilen den erzielten Waffenstillstand als großen außenpolitischen Sieg des serbischen Präsidenten.
Nur die nationalistische Opposition, die Milosevic-Kursänderung schon als Nationalverrat abgestempelt hatte, blieb zurückhaltend.
Zumal der Serbenführer Karadzic selbst das Abkommen über den Waffenstillstand, heute in Banja Luka, als großen Schritt zum Frieden bezeichnete.
So blieb Voislav Sechel, der Führer der ultrarechten Radikalenpartei, allein in seiner Verurteilung des Waffenstillstandes.
Es handele sich um einen perfiden Plan des amerikanischen Präsidenten Clinton, den serbischen Staat in Bosnien auszulöschen, erklärte Sechel kurz nach der Veröffentlichung des Waffenstillstandsabkommens.
Das grüne Licht für seine Außenpolitik holte sich Milošević vom Bundesparlament Restjugoslawiens noch am Mittwoch.
An einer für die Öffentlichkeit geschlossenen Sitzung erhielt sein Außenminister Milan Milutinovic die Zustimmung der Abgeordneten für die Fortsetzung des eingeschlagenen Friedenswegs.
Davor verließen die Abgeordneten des nationalistischen Blocks die Sitzung.
Ein Signal für die Niederlage der aggressiven großserbischen Politik.
Milošević hat unerwartet auch die Unterstützung seines bisher stärksten Rivalen Bukdraskovic erhalten.
Draschkowitschs Abgeordnete zusammen mit ihren Kollegen, den regierenden montenegrinischen Sozialisten, gaben ihre Stimmen für die neue Außenpolitik.
Bukdraschkowitsch begrüßte den Waffenstillstand als den ersten Schritt zum Frieden.
Er setzte sich heute für die Vereinigung des serbischen Volkes ein, aber auf friedlichem Wege.
Als Beispiel nannte er die Wiedervereinigung Deutschlands.
Vor allem müssen alle Flüchtlinge, die Moslems, Serben und Kroaten, in ihre Häuser zurückkehren.
Es müsse sofort an einer Versöhnung der drei Völker gearbeitet werden, so Wuchtraschkowitsch.
Im Jubel um den erzielten Waffenstillstand fehlt aber bis jetzt eine wichtige Stimme.
Das Heerrecht Jugoslawiens, das in den bosnischen Krieg sehr wohl verwickelt war, hat zum Waffenstillstand und zum neuen außenpolitischen Kurs des serbischen Präsidenten noch keine Stellung genommen.
Mit einer gewissen Ambivalenz wird die Waffenstillstandsvereinbarung für Bosnien in Russland aufgenommen.
Auf der einen Seite wird die Übereinkunft gut geheißen, nicht gerade Begeisterung herrscht in Moskau allerdings angesichts der Tatsache, dass die USA bei den Friedensvermittlungen Russland gleichsam an die Wand gespielt haben.
Doch das ist eher eine innenpolitisch, denn außenpolitisch relevante Problematik für Moskau, konstatiert Susanne Scholl.
Russlands Präsident versuchte sich ausnahmsweise in der Kunst der Diplomatie.
Die Tatsache, dass es eine Waffenstillstandsvereinbarung in Bosnien gibt, konnte Boris Jelzin angesichts der russischen Position der vergangenen Monate nur begrüßen.
Die Tatsache, dass diese Vereinbarung aber vor allem dem Geschick des amerikanischen Bosnien-Vermittlers Holbrook zu verdanken ist, musste ihn gerade auch im Hinblick auf die innenpolitische Situation in Russland drei Monate vor den Parlamentswahlen schmerzen.
Jelzin entschied sich in dieser Situation für einen Kompromiss.
Im ersten Satz seiner schriftlichen Stellungnahme ermahnte er die Kriegsparteien, den vereinbarten Waffenstillstand auch wirklich genauestens einzuhalten.
Im zweiten Satz unterstrich er, Russlands Bosnien-Initiativen der vergangenen Monate hätten auf eben einen solchen Waffenstillstand abgezielt.
Und schließlich nahm er die Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen für Sarajevo zum Anlass, um auch hier Russlands Rolle gebührend herauszustreichen.
Geleitet von dem Wunsch dem befreundeten Volk dieses so lange schon so schrecklich leitenden Landes, habe der russische Präsident entschieden, Bosnien und Herzegowina wieder mit russischem Gas zu beliefern.
So die etwas gestellte Passage aus Jelzins Erklärung wörtlich.
Bosniens Ministerpräsident Sileicic war am Beginn dieser Woche allerdings eben wegen der Gaslieferungen, die Moskau übrigens wegen Milliardenschulden Bosniens gegenüber Russland zunächst nicht wieder aufnehmen wollte, eigens nach Moskau gekommen.
und hatte der Moskauer Regierung offenbar überzeugend darlegen können, dass die Wiederaufnahme der Lieferungen nicht nur eine ökonomische Frage sei, sondern auch Russlands angeschlagenes Ansehen auf dem Balkan wieder stark verbessern könnte.
Als die russische Seite dann positiv entschied, erklärte Sileicic prompt, damit leiste Moskau einen wichtigen Beitrag zur Erreichung deines Waffenstillstandes und zur Fortsetzung des Friedensprozesses.
womit Russlands Bedeutung in der Weltpolitik offenbar gebührend ernst genommen wurde, sodass man keinen Grund sah sich über die Tatsache, dass die Initiative zurzeit fest in amerikanischer Hand liegt, weiter zu erregen.
Und Boris Yeltsin scheint jetzt zu hoffen, dass dieses Thema, das noch vor wenigen Wochen im Parlament zu einer hitzigen Debatte samt Handgreiflichkeiten zwischen Abgeordneten verschiedener Fraktionen geführt hatte und das im Wahlkampf gerade Russlands Nationalisten sehr gelegen gekommen wäre, zumindest fürs erste Mal in den Hintergrund tritt.
Soviel zur Bosnien-Thematik.
Und jetzt in die Karibik.
Die USA werden es Medien und nichtstaatlichen Organisationen hinkünftig erlauben, Büros in Kuba zu eröffnen.
Am Nachmittag wird Präsident Clinton ein Bündel von Maßnahmen ankündigen, das die Kommunikation zwischen Amerikanern und Kubanern erleichtern soll, wie er sagte.
Gleichzeitig soll aber das strenge Wirtschaftsembargo noch genauer kontrolliert werden.
Es ist keine freundliche Geste an den Erzfeind Fidel Castro, sondern im Gegenteil ein Versuch, das kubanische Volk zu bewegen, sich vom Sozialismus abzukehren.
Mehr von Constanze Ripper.
Zwei Jahre lang wurde im Geheimen an dem Paket gearbeitet, das Präsident Clinton am Nachmittag verkünden soll.
Medien und nichtstaatliche Organisationen dürfen Büros in Kuba eröffnen, kubanische Journalisten dürfen nach Amerika einreisen, privater Postverkehr soll ermöglicht werden, es soll Studenten und Wissenschaftler Austausch geben.
Exilkubaner erhalten das Recht einmal im Jahr ihrer Angehörigen in Kuba zu besuchen.
Das Ziel sei es aber nicht, sagen hohe Beamte des Außenministeriums, die Beziehungen zu Havanna zu normalisieren oder gar das Embargo zu lockern.
Uns geht es darum, demokratische Veränderungen in Kuba zu unterstützen, sagte ein Berater des Präsidenten.
Außerdem, so ein anderer Beamter, sollen die Amerikaner endlich mehr Informationen darüber bekommen, wie schlecht es in Kuba um Lebensbedingungen und Menschenrechte bestellt ist.
Und die Kubaner sollen wohl im Fernsehen sehen, was ihnen alles entgeht, wenn sie sich nicht selbst Demokratie und westlichen Lebensstil verschaffen.
1962 verhängten die Amerikaner ein Wirtschafts- und Reiseembargo über Kuba.
In den späten 60er Jahren wurden die letzten Nachrichtenbüros geschlossen.
Es gibt seither nur immer wieder kurzzeitige Einzelvisa für amerikanische Journalisten.
Die Presseagentur Associated Press und die Zeitungen Washington Post und Miami Herald versuchen seit langem eine Genehmigung für ein Büro in Havanna zu bekommen.
Auch die New York Times wäre interessiert, die großen Fernsehnetworks wollen erst nach der Ankündigung des Präsidenten dazu Stellung nehmen.
Auch Fidel Castro wollte noch nichts sagen, er ist noch nicht offiziell kontaktiert worden.
Auf frühere Anfragen hatte es in Havanna bisher immer geheißen, gegen Medien an sich sei nichts einzuwenden, nur Radio Martí und TV Martí dürften auf keinen Fall nach Kuba kommen.
Diese Sender werden von der US-Regierung gesponsert und strahlen in Florida Programm aus, das sich an Kubaner richtet, mit ziemlich eindeutig antikommunistischer Propaganda.
Eine ähnliche Strategie verfolgten die Amerikaner in der Zeit des Kalten Krieges mit ihren Radiosendungen, die nach Osteuropa ausgestrahlt wurden.
Die einflussreiche Lobby der Exilkubaner übrigens ist gegen jede Art von Öffnung und sei es auch nur der Kommunikationskanäle.
Um sie zu besänftigen, wird Clinton auch ankündigen, dass das Wirtschaftsembargo schärfer überwacht wird.
Zu viele Reisende, so die Exilkubaner, hätten immer wieder große Geldmengen oder Geschenke bei sich.
Was die Reisebestimmungen betrifft, so war es bereits bisher möglich, auf Antrag kranke Angehörige zu besuchen.
Allerdings war die Warteliste so lang, dass in vielen Fällen die Eltern bereits gestorben waren, bis die Kinder eine Genehmigung von den Amerikanern bekamen, nach Kuba zu fahren.
Das soll nun unbürokratischer geregelt werden, ein Besuch pro Jahr soll garantiert sein.
Die Erleichterungen sind übrigens wesentlich auf Interventionen des Vatikan zurückzuführen, der gegen das Embargo ist und seit zwei Jahren in dieser Sache mit den Amerikanern verhandelt.
Der Papst sagte in Amerika vor Journalisten, man sollte diese Menschen nicht so leiden lassen.
von der Zuckerinsel jetzt in die Türkei.
Nach dem Bruch der Regierungskoalition in der Türkei Mitte September hat die Ministerpräsidentin Tansu Ciler eine Minderheitsregierung gebildet.
Präsident Demirel hat Cilers neue Kabinettsliste gestern Abend gebilligt, sie besteht ausschließlich aus Mitgliedern ihrer Partei des rechten Weges.
Nachdem die bisher mitregierenden Sozialdemokraten ihr die Gefolgschaft versagt haben, konnte Ciller zwar die Unterstützung nationalistischer Kreise gewinnen, damit allein wird sie aber die Abstimmung im Parlament nicht überstehen.
Es wird eine Zitterpartie, berichtet Gerhard Höhler.
An der Spitze einer Minderheitsregierung will die türkische Ministerpräsidentin Tansu Ciller die Zeit bis zu den nächsten Wahlen im Oktober 1996 durchstehen.
Staatspräsident Süleyman Demirel
So erklärte Chilea gestern Abend, habe ihre Kabinettsliste bereits genehmigt.
Der neuen Regierung werden ausschließlich Minister aus Chileas konservativer Partei des wahren Weges angehören.
Die Vertrauensabstimmung im Parlament hofft Chilea mit der Unterstützung des Nationalisten Alpasland-Türkisch bestehen zu können.
Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Chilea und Türkisch gestern Abend.
Aber das Votum in der großen Nationalversammlung verspricht eine Zitterpartie zu werden.
Türkeschs Partei der nationalistischen Bewegung verfügt über 17 Abgeordnete.
Selbst wenn, wofür es Anzeichen gibt, auch die zehn Parlamentarier der kleinen Partei der demokratischen Linken von Bülent Ecevit die Minderheitsregierung dulden, muss Tansu Ciler immer noch Überläufer aus anderen Fraktionen gewinnen, um eine Mehrheit zusammenzubekommen.
Wie handlungsfähig eine solche Minderheitsregierung sein wird, steht ohnehin auf einem anderen Blatt.
Vielen in der Türkei bereitet es Sorge, dass Chile nun ausgerechnet mit dem Neofaschisten Türkisch paktiert.
Man erinnert sich an die 70er Jahre, als dessen berüchtigte graue Wölfe das Land in ein bürgerkriegsähnliches Chaos stürzten.
Wenn Türkisch nun durch die Hintertür an die Macht zurückkommt, so fragen viele, drohen dann der Türkei womöglich neue innenpolitische Turbulenzen?
Reformen zur Liberalisierung der türkischen Antiterrorgesetze
So hat Nationalistenführer Türkeş bereits erklärt, werde seine Partei nicht mittragen.
Der umstrittene Artikel 8 des Antiterrorgesetzes, der separatistische Propaganda mit langjährigen Haftstrafen bedroht und bereits über 100 Schriftsteller, Journalisten und Intellektuelle hinter Gitter brachte, soll nicht angetastet werden, verlangen die Nationalisten.
Der ohnehin schleppende Demokratisierungsprozess dürfte damit vorerst zum Stillstand kommen.
Und auch in der Kurdenpolitik wird es keinen Kurswechsel geben.
Damit ist fraglich, ob das Europaparlament der Zollunion, die zum 1.
Januar 1996 in Kraft treten sollte, zustimmen wird.
Soviel aus der Türkei.
Um die Zukunft der Eisenbahn geht es zur Zeit bei einem internationalen Kongress im französischen Lille.
Die Zukunft, das sind die superschnellen Züge.
Wie bei einer Fachmesse werden in Lille die neuesten dieser Hochgeschwindigkeitszüge westeuropäischer Provenienz präsentiert.
Doch was nützen die schnellsten Highspeed-Loks, wenn die Schienenstränge nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgebaut sind?
Faszinierend ist der Gedanke an ein europaweites Hochgeschwindigkeitsnetz, doch solches liegt noch in ferner Zukunft.
Denn die Strom- und Sicherungssysteme der einzelnen Bahnverwaltungen sind derzeit noch zu unterschiedlich.
Aus Lil Stefan May.
Weithin sichtbar prangt das Zeichen der ÖBB über ihrem Ausstellungsstand im Grand Palais von Lil.
Auch wenn Österreich am Wettlauf um die hohe Geschwindigkeit nicht teilnimmt.
Die ÖBB präsentieren vielmehr hier ihre moderne Signaltechnik.
Für hohes Tempo ist Österreich zu klein.
Auch fehlen jene Ballungsräume, die solche Investitionen als wirtschaftlich sinnvoll erscheinen lassen würden.
Die Geschwindigkeit zwischen 200 und 300 Stundenkilometern wird den an Fläche großen Staaten überlassen.
Der deutsche Intercity-Express, der französische Troyes Grand Vitesse, Alta Velocidad Española und der schwedische X2000 sind Synonyme für jene Philosophie.
Im Bahnhof von Lille, der seit kurzem europaweite Bedeutung als Station des Kanaltunnelzugs Eurostar erlangt hat, haben die Bahnen ihren jeweils nationalen flinken Stolz auf Schienen ausgestellt.
Stromlinienförmige Gliederzüge sind es mit aggressiv wirkenden Schnauzen, flugzeugähnlicher Inneneinrichtung und modernster Technik hinter den glatten Wänden.
Die europäischen Hochgeschwindigkeitszüge ähneln sich aber nicht nur äußerlich, auch ihre Probleme sind überall gleich.
Sie müssen teilweise schon bestehende Netze benutzen, was für beide Betriebe störend sein kann.
Der Ausbau neuer Strecken macht zunehmend Schwierigkeiten im Umweltschutz und Hochgeschwindigkeit kostet Geld.
Auch wenn man beim Gang durch die Ausstellung erkennt, wie mächtig und finanzstark die europäische Eisenbahnindustrie ist und wie ehrgeizig sie ihre Projekte durchboxen möchte.
Unterstützung erhält sie von der Europäischen Union, die in den nächsten 20 Jahren ein europaweites Hochgeschwindigkeitsnetz verwirklicht sehen will.
Österreich wird darin nur die Funktion eines Bindegliedes haben.
Hier wird nicht auf Hochgeschwindigkeit, sondern auf Hochleistung gesetzt.
Also Tempo 200 auf den Hauptstrecken und Ausbau, um mehr Kapazität anbieten zu können.
Insbesondere für den Güterverkehr, denn der bedeutet für die ÖBB die große Einnahmequelle schlechthin.
2400 Kilometer Gleis sollen in Österreich zur Hochleistung gebracht werden.
200 Milliarden Schilling kostet das.
Etwas mehr als ein Drittel dieses Vorhabens ist bereits verwirklicht.
Stefan May über die superschnellen Züge mit aggressiven Schnauzen.
Die Diskussion um das sogenannte Erlanger Baby, das im Bauch einer klinisch toten Frau mit Hilfe der Technik weiterwachsen sollte, brachte das Thema der Ethik in der Geburtshilfe an die Öffentlichkeit.
Wie man mit Problemfällen umgehen soll, das ist Schwerpunkt eines Symposions, das heute in Wien begonnen hat.
Details von Claudia Schwab.
Welche Missbildung ist schwerwiegend genug, um einen Schwangerschaftsabbruch zu rechtfertigen?
Wie hoch muss die Wahrscheinlichkeit kindlichen Überlebens sein, um die Mutter einem Kaiserschnitt zu unterziehen?
Oder darf man klinisch tote Mütter künstlich am Leben erhalten, um das Baby zu retten, wie es beim sogenannten Erlanger Baby der Fall war?
Über diese und ähnliche Fragen der Ethik in der Geburtshilfe wird bei dem Wiener Symposium diskutiert.
Patentlösungen gibt es aber auf alle Fälle nicht, so Frank Jervanac, Gynäkologe an der Cornwall University und international anerkannte Experte für ethische Fragen in der Medizin.
Die Entscheidung einer Frau, ihr Baby abtreiben zu lassen oder nicht, betrifft viele Faktoren und nicht nur den medizinischen Bereich.
Die Religion, ihre wirtschaftliche und familiäre Situation,
Auch bei den allerschlimmsten Behinderungen des Babys, wie etwa der Anencephalie, was bedeutet, dass die Schädeldecke und Teile des Gehirns des Babys fehlen, ist die Entscheidung individuell.
Ich hatte eine Mutter in meiner Praxis, die sehr religiös ist und daher das Baby trotz der zu erwartenden Behinderung auf die Welt bringen wollte.
Es gibt keine Patentlösungen.
Die medizinische Technik macht es inzwischen möglich, ein lediglich 400 Gramm schweres Neugeborenes intensivmedizinisch so zu versorgen, dass es überlebt.
Doch die Chancen auf eine normale Entwicklung ohne neurologische Schäden stehen 50 zu 50, wie neueste amerikanische Studien ergeben haben.
Darf die Medizin alles, was sie kann?
Dazu Frank Clark, Kinderarzt und Jurist in Columbia, Missouri.
Mit diesen Entscheidungen
Diese Entscheidungen sind sehr schwierig und es ist richtig, dass die Fachwelt oft viel zu technisch denkt.
Es gibt Fälle, bei denen wir unser technisches Wissen nicht immer anwenden sollten, nur weil wir in der Entwicklung schon so weit sind.
Wir sollten vorrangig beachten, was im Interesse des Patienten steht, und das bereitet oft Probleme.
Das ist auch das Thema, über das ich morgen sprechen werde.
zeigen, um Konflikte zu lösen.
Kernpunkt des Themas ist die zunehmende Kommunikation zwischen werdenden Müttern, den Vätern und den Medizinern, um für mögliche Problemfälle aufeinander abgestimmte Lösungen zu haben.
Nächstes Thema Film.
Leben und Werk Ludwig van Beethovens haben immer wieder auch Filmemacher beschäftigt.
Jetzt kommt ein neuer Beethoven-Film ins Kino, der Streifen »Ludwig van Beethoven – Meine unsterbliche Geliebte« spürt dem Liebesleben des Komponisten nach und wartet mit Stars wie Gary Oldman und Isabella Rossellini auf.
Karin Bauer über den neuen Beethoven-Film.
Mein Engel, mein Alles, mein Ich.
Nur einige Worte heute.
So beginnt der leidenschaftliche Liebesbrief Beethovens an seine unsterbliche Geliebte, wie er sie zärtlich nannte.
Die Frage nach der Adressatin hat Generationen von Forschern beschäftigt und seit der Erstveröffentlichung 1840 in der ersten Auflage von Schindlers Beethoven-Biografie eine äußerst reichhaltige Literatur hervorgerufen.
Der englische Drehbuchautor und Regisseur Bernard Rose liefert nach gründlicher Recherche mit seinem Film »Meine unsterbliche Geliebte« eine neue, ungewöhnliche Lösung des Rätsels.
Ich habe sehr viele Beethoven-Biografien gelesen, nicht zwei von ihnen stimmten überein.
Das ist geradezu das Musterbeispiel eines Geheimnisses.
Ich glaube, dass die Wahrheit in keiner der vorliegenden Biografien gefunden wurde und fordere alle auf, mich zu widerlegen.
Der Film beginnt 1827 mit dem Tod Beethovens.
Beim Verlesen des Testaments kommt es zum Eklat, denn seine Musik und sein Vermögen soll Beethovens unsterbliche Geliebte erben, die niemand kennt.
Beethovens bester Freund Anton Felix Schindler macht sich auf die Suche nach ihr.
Drei Frauen, die bedeutende Rollen im Leben des Musikgenies spielten, kommen in Frage.
War es die schöne von Valeria Golino gespielte Kontessa Giulietta Gucciardi?
Diese Musik bewegte mich in einer Weise, wie mich zuvor noch nie Musik bewegt hatte.
Und was Beethoven anbelangt.
Ich war derart überwältigt, dass ich befürchtete, in Ohnmacht zu fallen.
Weiss die Schwägerin des Komponisten, Johanna von Beethoven, oder Weissgräfin Anna-Marie Erdödi von Isabella Rossellini dargestellt.
Armer Ludwig.
Ich vermisse ihn furchtbar.
Sein Tod hat eine grosse Lehre hinterlassen.
Wie man ihn behandelt hat.
Es war abstoßend.
Er war zu gut für diese Welt.
Sein Feuer beleidigte die dummen Menschen.
Euch jedoch nicht.
Nein.
Ich verstand sein Temperament.
Isabella Rossellini schätzt an dieser Verfilmung die ungewöhnliche Struktur, die Art wie die Geschichte wie ein Fotoalbum aufgeblättert wird und die kleinen Episoden, die nicht nur Beethovens Liebesaffären beschreiben, sondern auch ihn selbst.
Die Struktur dieses Films ist sehr ungewöhnlich.
Die Rolle des Beethoven hat der englische Schauspieler Gary Oldman übernommen, vor allem bekannt als Lee Harvey Oswald in John F. Kennedy Tatort Dallas.
Ihn fasziniert die Erotik in Beethovens Musik, die damals als so stark empfunden wurde, dass es Kindern nicht erlaubt war, sie zu hören.
Meine unsterbliche Geliebte, ein neuer Beethoven-Film, in dem thrillerhaft das Leben und Schaffen des großen Musikgenies aufgeblättert wird.
Und jetzt das Finale im Mittagsjournal.
Ingeborg Czerny im Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Budgetverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP werden im Bundeskanzleramt fortgesetzt.
Für die Gespräche wurde kein Zeitrahmen gesetzt.
Ob Bundeskanzler Franitzki am Abend zur Tagung der Zentraleuropäischen Initiative nach Warschau fliegen wird, ist noch offen.
Vizekanzler Schüssel hat bereits abgesagt.
Er lässt sich durch Staatssekretärin Ferrero-Waldner vertreten.
Über eine Annäherung der Standpunkte von SPÖ und ÖVP ist bisher nichts bekannt geworden.
Der sozialdemokratische Klubobmann Kostelka hat die ÖVP zum Einlenken aufgefordert und selbst Kompromissbereitschaft signalisiert.
ÖVP-Klubobmann Kohl appellierte an Bundeskanzler Warnitzki, den Staatsmann über das Amt des Parteivorsitzenden zu stellen.
Bundespräsident Klestil hat die Regierung neuerlich aufgerufen, die Gespräche positiv abzuschließen.
Der Wiener Diözesanpriester Michael Landau wird Nachfolger von Helmut Schüler als Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien.
Landau wird sein Amt am 1.
Dezember antreten, er ist 35 Jahre alt, 1992 wurde er zum Priester geweiht.
Das Justizministerium hat die Rahmenbedingungen veröffentlicht, unter denen Lauschangriff und Rasterfahndung möglich sein sollen.
Diese beiden Ermittlungsmethoden sollen möglich sein, wenn ein Verbrechen mit mehr als zehn Jahren Freiheitsstrafe zu ahnden ist und keine anderen Aufklärungsmöglichkeiten bestehen.
Im Falle der organisierten Kriminalität genügen bereits fünf Jahre.
Zu entscheiden hat, über die Genehmigung von Lauschangriff und Rasterfahndung, ein Drei-Richter-Senat.
Nur bei Gefahr im Verzug soll der Untersuchungsrichter dazu befugt sein.
Die schriftlichen Unterlagen sind, soweit sie nicht dem Akt beigelegt werden, zu vernichten.
Das Gesetz soll zunächst auf vier Jahre befristet eingeführt werden.
Das Justizministerium soll jährlich dem Parlament und der Datenschutzkommission einen Bericht über die Vollziehung des Gesetzes vorlegen.
In Innsbruck sind umfangreiche Vorbereitungen im Zusammenhang mit der morgigen Blockade der Brenner Autobahn im Gange.
Die Tiroler Sicherheitsdirektion ruft dazu auf, das Auto nicht zu benutzen.
An der vorerst 24 Stunden dauernden Totalsperre dürften sich mehrere tausend Demonstranten beteiligen.
Die Gendarmerie will die Brenner Autobahn schon zwei Stunden vor dem eigentlichen Beginn der Blockade sperren.
Ab 9 Uhr werden die Autofahrer von den verschiedenen Ausfahrten abgeleitet.
Der Steiermärkische Landtag wird sich in Graz am Dienstag mit einer möglichen Rückkehr der Formel 1 auf den Österreichring befassen.
Noch vor Tagen schien das gesamte Projekt gescheitert.
Die Sondersitzung wurde von ÖVP und den Freiheitlichen beantragt.
Und jetzt noch zum Wetter.
Heute Nachmittag häufig sonnig und mild im Weinviertel, dem Burgenland und der südlichen Steiermark, jedoch noch Hochnebel, in Vorarlberg und Tirol einzelne Regenschauer.
Die Temperaturen liegen zwischen 16 und 23 Grad.
Das war das Freitag-Mittag-Journal vom 6.
Oktober.
Technik Günther Kittger, Regie Wolfgang Wittmann, am Mikrofon Manfred Kornsteiner.
Einblendung: Michael Landau, studierter Biochemiker, folgt Helmut Schüller nach. Landau trat 20-jährig in die katholische Kirchen ein und studierte Theologie. Vor drei Jahren ließ er sich zum Priester weihen. Landaus Vater musste aufgrund seiner jüdischen Herkunft Österreich in der Zeit des Dritten Reiches verlassen und emigrierte nach Shanghai.
Mitwirkende:
Kaup, Johannes [Gestaltung]
, Landau, Michael [Interviewte/r]
Datum:
1995.10.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Religion
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römisch - katholische Kirche
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Personalfragen
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Porträt
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Ausverkauf der heimischen Schiindustrie, etwa durch die Atomic-Pleite. DIe letzte österreichische Firma ist Kneissl.
Mitwirkende:
Weinisch, Ernst [Gestaltung]
Datum:
1995.10.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Sport
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Konsum
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten