Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1998.07.13
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnim Ellison.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagsstunde.
Kurz die wichtigsten Themen dieses Journals im Überblick.
Schlüsseltag in Nordirland.
Heute wollen die Oranja mit ihren umstrittenen Traditionsmärschen ernst machen und heizen die angespannte Situation auf.
Die japanische Regierung zieht die Konsequenz aus der Wahlniederlage und der Wirtschaftskrise und tritt zurück.
Russland bekommt vom Internationalen Währungsfonds einen Kredit in der Höhe von 160 Milliarden Schilling.
Der hohe Preis kostet viele Zugeständnisse Russlands an den Westen.
Ein ausführlicher Blick auf die jubelnden Weltmeister und die sportlichen Erkenntnisse nach 64 Fußballspielen in Frankreich ist heute natürlich ebenfalls angebracht.
Zunächst aber die Nachrichten.
Rainer Warnecke hat sie zusammengestellt, das liest Christian Neiber.
Europäische Union.
In der ersten Ratssitzung unter österreichischem Vorsitz hat Außenminister Schüssel neuerlich die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze in den Vordergrund gestellt.
Auf außenpolitischem Gebiet nannte Schüssel als wichtigste Themen die Krise im Kosovo, die Erweiterung der Europäischen Union und die Landwirtschaftsreform.
Österreich.
In Wien beginnt heute eine zweitägige internationale Steuerkonferenz.
Experten schätzen, dass etwa ein Drittel der 18 Millionen Arbeitslosen in der EU auf den Umstand zurückzuführen ist, dass Arbeit hoch besteuert wird, Kapitalerträge aber begünstigt werden.
Finanzminister Idlinger hat sich für einen fairen Steuerwettbewerb der europäischen Staaten ausgesprochen.
Er hob hervor, dass in der Europäischen Union Steuern auf Vermögen, Unternehmen oder Kapitalerträge ständig gesenkt würden, während andererseits Arbeitskraft höher besteuert werde.
Auch ÖGB-Präsident Ferdzetnitsch sagte, für eine ernstliche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit müssten die europäischen Steuersysteme harmonisiert werden.
Sozialministerin Hostasch hat die Sicherheit bei Bluttransfusionen hervorgehoben.
Bei einer Expertenkonferenz zum Thema Blutsicherheit in Baden betonte Frau Hostasch, Bluttransfusionen sollten Leben retten und nicht gefährden.
Sie wies darauf hin, dass noch im Herbst in Österreich ein neues Gesetz beschlossen wird, in dem höhere Qualitätskriterien für die Auswahl der Spender festgelegt werden.
FPÖ-Obmann Haider hat eine parlamentarische Initiative zur Verschärfung der Strafgesetze gegen Kindesmissbrauch angekündigt.
Haider verlangte, dieses Thema müsse von der Diskussion über die Senkung des Schutzalters bei homosexuellen Beziehungen abgekoppelt werden.
Er meinte, solange beide Themen gemeinsam diskutiert würden, werde es keine Lösung geben.
Nordirland.
Eine Parade des Oranjeordens durch ein katholisches Wohnviertel von Belfast ist heute ohne Zwischenfälle verlaufen.
Der Beginn der Parade hatte sich wegen eines Bombenalarms verzögert.
Nach einem anonymen Anruf hatte die Polizei den Straßenzug abgeriegelt.
Ein verdächtiger Gegenstand wurde gesprengt.
Russland.
Präsident Yeltsin hält an der umstrittenen Lieferung von Flugabwehrsystemen an Zypern fest.
Yeltsin ist heute in Moskau mit dem zyprischen Präsidenten Klerides zusammengetroffen.
Für den Fall der Lieferung hat die Türkei mit Gegenmaßnahmen gedroht.
Sie betont, dass türkische Nordzypern fühle sich bedroht.
Russland bekommt vom Internationalen Währungsfonds einen neuen Kredit zur Stützung der Wirtschaft.
Mit umgerechnet 160 Milliarden Schilling soll die schwere Wirtschafts- und Finanzkrise bewältigt werden.
Einzelheiten der Bedingungen für die Finanzhilfe will der russische Unterhändler Chubais am Nachmittag bekannt geben.
Japan.
Ministerpräsident Hashimoto ist wie erwartet zurückgetreten.
Seine liberal-demokratische Partei hat bei der gestrigen Wahl zum Oberhaus eine schwere Niederlage hinnehmen müssen.
Angesichts der Wirtschaftskrise war die Wahl als Test für die Politik Hashimotos gewertet worden.
Ein Nachfolger für Hashimoto wird voraussichtlich am 30.
Juli gewählt.
Italien.
Gegen den Führer der Rechtsopposition Berlusconi wird heute voraussichtlich ein weiteres Urteil gesprochen.
Es geht um Schmiergelder an die unterdessen aufgelöste sozialistische Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Craxi.
Der Medienkonzern Berlusconi soll 1991 umgerechnet 140 Millionen Schilling Schwarzgeld überwiesen haben.
Erst in der vergangenen Woche ist Berlusconi wegen Korruption zu zwei Jahren und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Frankreich.
Der Erfolg Frankreichs bei der Fußball-Weltmeisterschaft ist im ganzen Land überschwänglich gefeiert worden.
Allein in Paris waren nach dem 3 zu 0 gegen Brasilien eineinhalb Millionen Menschen unterwegs.
Überschattet wurden die Feiern durch einen Unfall.
Eine Frau fuhr mit ihrem Auto in eine Gruppe von Fußballfans, dabei wurden nach jüngsten Meldungen 80 Menschen verletzt, 11 von ihnen schwer.
Die Frau beging zunächst Fahrerflucht, stellte sich aber am Vormittag der Polizei.
Karpe die ihm Nütze diesen Tag und zwar zum Baden und in der Sonne liegen, denn die nächsten Regengüsse kommen bestimmt, Thomas Wostal.
Nur vorübergehend ist heute der Sommer bei uns zu Gast.
Von Frankreich her nähert sich bereits eine Kaltfond, die uns in der Nacht und morgen dichte Wolken, teils intensiven Regen und wie der Name schon sagt, deutlich kühlere Luft bringt.
In Paris etwa hat es jetzt nur noch 15 Grad, gestern waren es noch 26.
Bei uns bleibt es heute aber noch sehr sehr warm, gleich ein Blick in die Landeshauptstädte.
Es ist überall heiter oder wolkenlos hier die Temperaturen.
Wien schon 28 Grad, Eisenstadt 24, St.
Pölten 27, Linz 26, Salzburg 27, Innsbruck und Bregenz 23, Graz 25 und in Klagenfurt hat es momentan 24 Grad.
In den nächsten Stunden bleibt es überall noch sonnig und heiß, bei Temperaturen zwischen 25 und 31 Grad.
Gegen Abend steigt dann die Wahrscheinlichkeit für Regenschauer und Gewitter, besonders im Gebiet von Vorarlberg bis Oberösterreich.
In der Nacht breiten sich Regenschauer und Gewitter auf ganz Österreich aus.
Sie können heftig sein, mit starkem Regen und kräftigen Windböen.
Morgen regnet es dann immer wieder, im Süden und Osten zeitweise auch intensiv.
Ein wenig auflockern wird es am ersten am Nachmittag in Vorarlberg im Tiroler Oberland sowie im Innen- und im Müllviertel.
Es wird morgen deutlich kühler sein als heute, bei Höchstwerten nur noch zwischen 15 und 21 Grad und die Schneefallgrenze sinkt im Laufe des Tages gegen 2400 Meter.
Am Mittwoch in der Früh vielleicht im Süden und Osten noch etwas Regen, Schnee fällt vorübergehend bis knapp unter 2000 Meter.
Im Laufe des Tages lockern die Wolken auf und somit scheint übermorgen zumindest zeitweise die Sonne.
Es bleibt aber eher kühl, die höchsten Temperaturen liegen nur um 20 Grad.
Unsterblicher Torschützenkönig in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften seit 1930 ist der Franzose Fontaine.
13 Tore schoss er im Jahre 1958, so viel wie keiner vor ihm oder nach ihm.
Weltmeister wurde damals allerdings Brasilien zum ersten Mal.
1998 wollten die Brasilianer unsterblich werden mit dem fünften Weltmeisterschaftstitel.
Daraus wurde aber nichts.
Finalgegner und Gastgeber Frankreich spielte die perplexen Brasilianer an die Wand.
Der Samba wird jetzt in Frankreich getanzt und das gleich ein paar Tage lang.
Der morgige Nationalfeiertag kommt da gerade recht.
Eva Twaroch berichtet.
Wirklich geglaubt hatten nur wenige an einen Sieg Frankreichs im WM-Finale.
Umso größer gestern Abend die Freude, der Enthusiasmus und die Ausgelassenheit, mit welcher das ganze Land seine Weltmeister hochleben ließ.
Mehrere Millionen feierten bis in den frühen Morgen.
Allein auf den Pariser Champs-Élysées waren es weit mehr als eine Million.
Ein absoluter Rekord.
Wobei es hier auch zum einzigen ernsten Zusammenstoß in der Nacht gekommen ist.
Eine Autofahrerin, die sich am Vormittag der Polizei gestellt hat,
fuhr scheinbar in Panik in die Menge und verletzte 80 Fußballfans, zehn von ihnen schwer.
Überall anders wurde die Freude zum Glück nicht getrübt.
Immer und immer wieder wurden die Bilder von der französischen Nationalelf mit dem so begehrten goldenen Pokal gezeigt.
Der Champagner floss in Strömen und scheinbar unermüdlich wurde wiederholt, dass dieser Sieg ganz Frankreich gehöre und Symbol für die Möglichkeiten ist, die in dem Land stecken und die es scheinbar nur auszunützen gilt.
Ein kaum verschleierter Versuch, die Stimmung zu nützen, um den sportlichen Erfolg zu einem politischen und wirtschaftlichen werden zu lassen.
Kein Zufall, dass selbst Präsident Chirac seine staatsmännische Zurückhaltung aufgab und tänzelnd und applaudierend auf der Ehrentribüne des Stade de France We Are The Champions gesungen hat.
Schließlich profitieren er und auch Premierminister Juspin seit Tagen vom Vorstoß der französischen Fußballer,
Sie haben mehrere Punkte in der Beliebtheitsskala dazugewonnen und sind damit ohne ihr Zutun heute weit populärer, als sie es aufgrund ihrer Politik je waren.
Kein Wunder, dass da heute immer wieder von Irrationalität gesprochen wird, davon, dass der Fußball das Opium des Volkes ist und auch davon, dass dieser Sieg der Bevölkerung den Glauben in ihre Fähigkeiten und in die Zukunft des Landes wiedergegeben hat.
Die Zeitungskommentatoren überschlagen sich in Superlativen und regelmäßig wird darauf hingewiesen, dass die französische Nationalmannschaft in ihrer Zusammensetzung Ausdruck der Vielfalt der Bevölkerung ist und dass das Ideal vom Miteinander keine Illusion ist.
Auch wenn viele hier wissen, dass trotz der heutigen Einheit schon morgen die Probleme Frankreichs wieder auftauchen werden, gibt man sich gerne dem Freudentaumel hin.
Umso mehr, als Frankreich stolz darauf ist, die WM nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Veranstalter gut über die Runden gebracht zu haben.
Fast vergessen sind da die teils sehr gewaltvollen Ausschreitungen der Hooligans in den ersten Spieltagen und auch der Ticketskandal, dem zigtausende Fußballfans zum Opfer gefallen sind.
Vergessen scheint auch, dass manche Unternehmer, Gastwirte und Hoteliers zum Beispiel seit Tagen beklagt haben, dass die WM nicht wie erwartet das große Geschäft gebracht hat.
Während die einen nun auf die Umwegrentabilität setzen und darauf, dass sich die Investitionen aufgrund des Werbeeffekts langfristig rechnen werden, haben andere schon jetzt den Jackpot geknackt.
Die Vermarktung von WM-Souvenirs und T-Shirts hat weltweit rund 16 Milliarden Schilling Umsatz gebracht und auch die Fernsehanstalten können zufrieden sein.
wurden durch bis zu 3 Millionen Schilling für 30 Werbesekunden gezahlt.
Heute Nachmittag wollen die zu Nationalhelden hochstilisierten französischen Fußballer im Triumphzug über die Champs-Élysées ziehen.
Sieh, der nächstes Match übrigens in Wien stattfinden wird, denn noch im August wird sich die österreichische Nationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel an den frischgebackenen Weltmeistern messen können.
Ja, am 19.
August werden wir sehen, wo der eigentliche Weltmeister zu Hause ist.
Da können die Mannen rund um Toni Polster zeigen, was in ihnen steckt, wenn man ihnen die richtigen Gegner serviert.
Da kommt Weltmeister Frankreich nach Wien.
Bis dahin ist aber noch Zeit.
Jetzt wird zurückgeblickt auf eine Weltmeisterschaft der Rekorde.
Milliarden Zuschauer vor den Fernsehgeräten, fast drei Millionen in den Fußballstadien hautnah dabei.
Draußen vor den Toren noch viele mehr mit gefälschten Eintrittskarten.
Ein WM-Neuling, nämlich Kroatien, wird Dritter und stellt den Torschützenkönig und der Gastgeber wird Weltmeister.
Ist der Sportfachmann zufrieden?
Ernst Laskowitsch analysiert.
Was gibt es Schöneres, als wenn eine Mannschaft bei so einem Großereignis im eigenen Land Weltmeister wird?
Noch dazu zum ersten Mal.
Was kümmert die Franzosen, dass die Brasilianer ihren Zuckerhut-Fußball nicht hervorzaubern konnten, gerade im Finale ihre wahrscheinlich schlechteste Leistung lieferten?
Eine Nation bebt.
Da ist der Skandal von den mehrfach verkauften und gefälschten Eintrittskarten zu Beginn der WM schnell vergessen.
Hoffentlich nicht die Übergriffe der Hooligans, die Fußball als Fest der Freude und Völkerverbindung einfach nicht verstehen wollen und die Städte von Großveranstaltungen immer wieder für Gewalt und Terror missbrauchen.
Sportlich war diese Endrunde in Frankreich die beste aller Zeiten.
Das war klar, denn natürlich entwickelt sich der Fußball wie andere Sportarten weiter, nur ist in denen die Leistungssteigerung eben messbar.
Aber der Fortschritt in Athletik und technische Ausbildung war sogar mit freiem Auge erkennbar.
Es war schon beeindruckend, mit welcher Brillanz die Spieler den Ball behandeln, vom Tormann bis zum Torschützen.
Ballannahme und Abgabe in voller Bewegung, trotz Bedrängnis der Gegenspieler, das ist der moderne Fußball.
Leider hat Österreich, aber auch Deutschland diese Entwicklung verschlafen.
Beide Mannschaften hatten auch das höchste Durchschnittsalter von allen Teilnehmern.
Für Deutschland hat es gerade noch für das Viertelfinale gereicht.
Österreich musste schon nach der Vorrunde abreisen.
Sicherheitsfußball ist nicht mehr gefragt.
Erst als die Mannschaft zum Angriff gezwungen wurde, kamen die späten Tore gegen Kamerun, Chile und Italien.
Dennoch ist Kapitän Toni Polster überzeugt.
Ganz klar, wir haben unser Ziel verfehlt, aber deswegen denke ich auch, wir haben den Umständen entsprechend alles getan.
Mit einem guten Handel herzog, sage ich mal, wir wären mit Sicherheit weitergekommen.
Teamchef Prohaska ist beim Aufbau eines neuen Teams nicht zu beneiden.
Die Jugendarbeit muss verbessert werden, ist das oft strapazierte, aber nie in die Tat umgesetzte Schlagwort.
Denn die Trainer kassieren mit der Kampfmannschaft besseres und leichteres Geld.
Nicht so gut wie die Fußballer waren in Frankreich die Schiedsrichter, wohl auch durch die Anordnung verunsichert mit gelben und roten Karten nicht zu zögern, was oft zu Überreaktionen führte.
Der neue FIFA-Präsident Platter hat auch schon laut darüber nachgedacht, bei der nächsten WM Profi-Schiedsrichter einzusetzen.
Außerdem die Dauer der Endrunde zu verkürzen und das ungeliebte Spiel um Platz drei abzuschaffen.
Die Zahl der ändernden Teilnehmer soll mit 32 gleich bleiben.
Um die Zuordnung nach Kontinenten wird sicher noch gefälscht.
Alle wollen mehr Länder hineinpressen.
Dabei sind in vier Jahren schon zwei Plätze an die Veranstalter Japan und Südkorea fix vergeben.
Die Afrikaner fordern, trotz einer schwachen WM, Südamerika will nicht zurückstehen, obwohl nur Brasilien und Argentinien wirklich stark sind und Europas Kontingent mit sechs Ländern im Viertelfinale und dem neuen Weltmeister Frankreich kann kaum reduziert werden.
Ernst Laskowitsch hat in seiner WM-Analyse auch schon in die Zukunft des internationalen Fußballs geblickt.
Finanziell muss ja diese Weltmeisterschaft in Frankreich ein Erfolg gewesen sein.
Die Schwarzmarktpreise vor dem Finale gestern
Die sind bis 20.000, 25.000 Schilling hinaufgegangen.
Wir wenden uns jetzt dem Thema Wirtschaft, Geld und Krise zu in den nächsten Beiträgen.
Vor allem aus Japan und aus Russland ist die Krise gegenwärtig.
Der Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten Hashimoto zeigt nicht nur die Krise seiner Partei, der liberal-demokratischen LDP, sondern des gesamten Landes.
Die Wahl, die für Hashimoto mit einer schweren Niederlage endete, galt als Test dafür, wie die Regierung mit der Wirtschaftskrise zurande kommt.
Mit beiden beschäftigen wir uns in den nächsten Minuten.
Zunächst meldet sich Thorsten Huhn mit der politischen Dimension.
Hashimoto tritt sowohl als Regierungschef als auch von der Parteileitung zurück.
Nach dem Rücktritt vom Premierminister Ryutaro Hashimoto hat in Japan die Suche nach einem Nachfolger begonnen.
Die Führung der liberal-demokratischen Partei will morgen beraten.
Wann sie ihre Entscheidung fällen wird, ist noch nicht bekannt.
In acht Tagen soll offiziell der neue Parteichef gekürt werden.
Die Wahl zum Premierminister durch das Unterhaus ist für den 28.
Juli vorgesehen.
Man müsse aufpassen, dass kein politisches Vakuum entstehe, warnte ein führender LDP-Politiker.
Doch ob sich die Partei, die traditionell in viele Fraktionen zerfällt, schnell einigen kann, ist ungewiss.
Es ist kein Kandidat in Sicht, der sich angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes als Führungsfigur aufdrängt.
Die beiden Kandidaten, denen die besten Chancen auf einen Nachfolger Aschermuthus gegeben werden, sind alte Parteisoldaten.
Außenminister Keizu Obuchi gilt als eher blasser Politiker, gleichwohl ist er Führer der größten Fraktionen der LDP.
Dynamischer und meinungsfreudiger ist Sehroku Kajiyama, früherer Regierungssprecher, ein sehr konservativer Politiker, bereits 71 Jahre alt.
Weder Obuchi noch Kajiyama wird zugetraut, dass sie das Land und seine Wirtschaft reformieren und schnell aus seiner wirtschaftlichen Krise herausführen können.
Im Gegenteil, viele Finanzexperten befürchten, dass notwendige Entscheidungen im Wirtschafts- und Finanzbereich nicht schnell genug getroffen werden und sich die Krise in Nippon verschärfen könnte.
Um das Problem der faulen Kredite bei den Banken zu lösen, sind unpopuläre Entscheidungen notwendig.
Und um die zu fällen, ist eine starke Führungsperson gefragt, die auch Widerstände in der Regierungspartei überwinden kann.
Tut Japan nichts, um seine Bankenprobleme zu lösen, dürfte das zu erneutem Druck auf den Yen führen.
Der bisherige Regierungschef Hashimoto hat auf einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz seinen Rücktritt verkündet.
Er war zweieinhalb Jahre im Amt.
Hashimoto übernahm die Verantwortung für das schlechte Abschneiden seiner Partei bei der gestrigen Teilwahl zum Oberhaus.
Die LDP hatte nur 44 Sitze gewonnen, 17 weniger, als sie sich zum Ziel gesetzt und bisher auch inne hatte.
Das Ergebnis wird als ein Misstrauensvotum gegen Hashimoto angesehen, dessen Wirtschafts- und Finanzpolitik bei der Mehrheit der Bürger auf heftige Kritik stieß, wie die Umfragen seit Monaten schon zeigten.
Dem Premier wurde vorgeworfen, zu spät auf den Konjunktureinbruch reagiert zu haben.
Japan sieht sich derzeit in der schlimmsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg.
Die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordniveau gestiegen.
Das verunsichert die Menschen, die zudem noch um ihre Altersversorgung fürchten.
Nippon bräuchte also einen politischen Führer, der dem Land wieder Selbstvertrauen gibt und wirklich Reformen anpackt.
Der nach allen Meinungsumfragen populärste Politiker des Landes ist der frühere Gesundheitsminister Naoto Kahn, Chef der Demokratischen Partei, die gestern deutliche Stimmengewinne erzielen konnte, ebenso wie die Kommunisten.
Doch noch ist Kahn mit seiner Partei nicht stark genug, um der LDP die Stirn bieten zu können.
Er sucht deshalb die Zusammenarbeit mit anderen oppositionellen Parteien.
Doch die zögern noch.
Kahn schwebt eine Allianz für die Unterhauswahl in zwei Jahren vor.
Doch noch können die Liberaldemokraten unangefochten regieren.
Sie verfügen im Unterhaus der weitaus wichtigeren Kammer des Parlaments über eine komfortable Mehrheit.
Die Regierungskrise in Japan ist zwar die unmittelbare Folge der Wirtschaftskrise erstaunlicherweise, aber konnte der Jens einen Kurs zunächst halten.
Die Chancen auf eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik stehen trotzdem nicht allzu gut.
Hans Adler analysiert die wirtschaftliche Situation des Landes, das in Europa jahrzehntelang als Hightech-Zentrum galt, ob bei Autos, Computern oder Fotografie.
Zunächst ist Japan mit seinen 125 Millionen Einwohnern und seiner unglaublich leistungsfähigen Industrie die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt.
Allein aus diesem Grund muss sich eine Wirtschaftskrise in diesem Staat weltweit auswirken.
Außerdem sind die Japaner erfolgsverwöhnt gewesen und haben sich bisher nicht vorstellen können, dass ausgerechnet ihnen sowas wie eine echte Rezession überhaupt passieren kann.
Sie haben über viele Jahrzehnte
ihren Binnenmarkt gegenüber der übrigen Welt rigoros abgeschottet und durch nichttarifarische Handelshemmnisse den freien Markt des internationalen Zoll- und Handelsabkommens GATT immer wieder so weit als möglich verhindert.
Umso mehr Krisenangst plagt jetzt die Japaner, die plötzlich das bisher fast unbekannte Vokabel Arbeitslosigkeit kennenlernen.
Die Menschen reagieren natürlich mit Krisenangst und Kaufzurückhaltung und das spürt die japanische Industrie daheim im eigenen Markt.
Dabei haben die japanischen Exporteure noch das Glück, dass in den USA und in Europa die Konjunktur recht gut läuft und die Abwertung des Yen gegenüber dem Dollar verschafft den Japanern auch noch zusätzliche Exportchancen.
Das wirkliche Problem liegt im Finanzbereich.
Die japanischen Banken, die zu den zehn größten der Welt gehören, haben in den vergangenen Jahrzehnten Fehler gemacht, die sich jetzt als Leichen im Keller wiederfinden.
Man hat nun einmal in Japan mit Geld und Einfluss alles erreichen können.
Die Geldriesen im Land der aufgehenden Sonne haben Milliardenbeträge,
in Projekte investiert, die nur durch Protektion und politischen Einfluss realisierbar waren.
Und als die ersten dieser Großprojekte mit Riesenskandalen platzten, sind auch die übrigen fraglichen Investitionen plötzlich umgefallen.
Dazu kommt ein Zusammenbruch des Immobilienmarktes, letztlich auch wegen vieler dubioser Projekte, die jetzt nicht verwirklicht werden.
Das hat den japanischen Banken ungeheure Verluste eingetragen.
Die Milliardenschulden als Folge dieser Probleme haben schon für Zusammenbrüche großer Banken und Immobilienfirmen gesorgt und sie wirken sich auch an den Börsen aus.
Allein die Börse in Tokio hat in den vergangenen Monaten etwa 50 Prozent ihrer durchschnittlichen Kurse eingebüßt.
Hier werden zusätzlich unglaubliche Milliardenbeträge an Geld vernichtet, das natürlich in der Wirtschaft und in den Staatsfinanzen fehlt.
Diesen Wust von Fehlspekulationen, Korruption und Sorglosigkeit muss jetzt eine neue Regierung aufarbeiten und das kostet die Bevölkerung Teile ihres Lebensstandards.
Das macht ausländische Investoren vorsichtig im Umgang mit dem japanischen Markt und vor allem, bis jetzt hat noch keine japanische Regierung wirklich mehr als Kosmetik betrieben.
Denn Opfer, die man verlangen muss, sind eben ein politisches Problem.
Und so hängt die Zukunft Japans an der neuen Regierung und die ganze Welt wartet, was geschieht.
Die Krisenstaaten in Fernost, Taiwan, Korea, Singapur, aber auch China haben bisher viel von Japan profitiert und wenn die wirtschaftliche Supermacht in Fernost jetzt vorsichtiger mit ihren Handelsverbindungen und Auslandsinvestitionen umgehen muss, werden das alle spüren und noch weiß niemand genau, in welcher Form.
Darum wird auch die Weltbank nervös, denn die verschuldeten Banken in Japan, wenn die zu wenig Geld haben,
wird Geld in Japan teurer.
Das heißt, die Zinsen steigen und damit die Preise der japanischen Produkte.
Das kann sowohl zu Exportproblemen als auch zu Inflation in Japan selbst führen und man muss versuchen zu verhindern, dass sich auf diese Weise die Krise im Land der aufgehenden Sonne selbst verstärkt und unkontrollierbar wird.
Hans Adler mit einer Analyse zur Wirtschaftssituation in Japan.
Der russischen Wirtschaft geht es ebenso schlecht.
In den letzten Wochen hat der Rubel massiv zu wackeln begonnen.
Die bis dahin recht stabil gehaltene Währung drohte Spielball von Währungsspekulationen zu werden.
Hohe Inflation wäre die Folge gewesen.
Das Krisenmanagement der Regierung sieht da immer gleich aus.
Über unvorstellbar hohe Kredite von Weltbank und internationalem Währungsfonds
werden die Haushaltslücken so recht und schlecht wieder gefüllt.
Auch heute ist es wieder mal so weit.
Russland wird vom IWF höchstwahrscheinlich einen neuen Kredit in der Höhe von umgerechnet über 150 Milliarden Schilling erhalten.
Dieser Kredit soll die russische Zentralbank in die Lage versetzen, ausreichende Rückstände zu bilden, um eine Abwertung des Rubels zu verhindern.
Aus Moskau berichtet dazu Georg Dox.
Die Regierung in Moskau hat derzeit nur ein Thema.
Erhält Russland den lang erwarteten Kredit in der Höhe von umgerechnet 150 Milliarden Schilling oder nicht?
Heute dürfte es soweit sein.
Am Nachmittag soll die Einigung zwischen der Regierung und der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds bekannt gegeben werden.
Boris Jelzin hat sich in Telefongesprächen mit Bill Clinton und Helmut Kohl für die internationale Finanzhilfe stark gemacht.
Die Vereinigten Staaten haben bereits vor einiger Zeit signalisiert, dass sie den Kredit für Russland unterstützen werden.
Schließlich geht es nicht nur um die wirtschaftlichen Probleme des Landes.
Die streikenden Bergarbeiter, die Arbeiter der Rüstungsindustrie fordern nicht nur die Zahlung der Löhne, sie wollen inzwischen den Rücktritt des Präsidenten.
Auch in der russischen Tagespresse wird schon darüber spekuliert, wie Jelzin entmachtet wird.
Der Kredit kann eine gewisse Entspannung der Lage bringen, aber niemand erwartet, dass das nun die Lösung ist.
Spätestens im Herbst wird Russland, so rechnen Wirtschaftsexperten in Moskau vor, bei Weltwährungsfonds Weltbank erneut anklopfen und vorher ist kein Ende abzusehen.
Wenn der Westen an politischer Stabilität in Russland interessiert ist, wird er zahlen müssen.
In Moskau macht man die mangelnde Zahlungsmoral der Steuerzahler für die Krise verantwortlich, den niedrigen Ölpreis und die Auswirkung der Asienkrise.
Dazu kommt, dass sich Russland mit kurzfristigen Staatsschuldscheinen enorme Zahlungsprobleme eingehandelt hat.
Es gilt, eine Art staatlich organisiertes Pyramidenspiel zu beenden, aus dem die Regierung nur unter größten Opfern aussteigen kann.
Die Frage, wie weit Yeltsin noch den Durchblick hat, beschäftigt die Kommentatoren der Tageszeitungen und die Analysen sind durchwegs niederschmetternd.
Selbst im Präsidentenapparat, also dem Beratergremium Yeltsins, wird das Undenkbare gedacht.
Yeltsin soll es im Jahr 2000, wenn seine Amtszeit ausläuft, gut sein lassen und nicht noch einmal kandidieren.
Doch bei einem Treffen mit der militärischen Führung des Landes gab sich Yeltsin kämpferisch.
Als eine der führenden Tageszeitungen des Landes mit detaillierten Umsturzplänen aufwartete, reagierte Yeltsin.
Er werde sich allen extremistischen Plänen, wie er sagte, entgegenstellen und rechnet dabei mit der Unterstützung der Militärs.
Dass sein Machtinstinkt noch prächtig funktioniert, zeigt Yeltsins Personalpolitik.
Niemand kann zur Zeit sagen, wer ihm nachfolgen könnte, das Spiel ist offen.
Wer immer also Yeltsin ernsthaft kritisiert und seine Politik infrage stellt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, das Land ins völlig Unkalkulierbare zu stoßen.
Das ist Yeltsins Stärke und letztlich auch der Grund dafür, warum der Internationale Währungsfonds und die Weltbank zumindest vorerst noch zahlen.
Georg Dox zur Krise in Russland und dem IWF-Kredit von über 150 Milliarden Schilling, der Russland nun aus dieser Krise heraushelfen soll.
Nun nach Irland.
Die Tradition wird auf Kosten der Zukunft gewahrt, wenn es nach dem Willen des sogenannten Oranja-Organs geht, der auf der Durchführung der Parade durch das katholische Viertel von Portadown besteht.
Der 308.
Jahrestag des Sieges von Wilhelm dem Oranja über seinen katholischen Schwiegervater, König Jakob Stuart, ist offenbar wichtiger als der diesen Karfreitag geschlossene Friedensvertrag oder
Das Leben jener drei Buben, die gestern bei einem Brandanschlag getötet worden sind.
Martin Alliott meldet sich aus Irland.
Heute ist Paradentag in Nordirland, der 12., der am 13. stattfindet, wie hier paradoxerweise gesagt wird.
Denn der 12.
Juli ist der Stichtag für die Gedenkmärsche an einen Sieg vor 308 Jahren.
Der protestantische Oranierorden hält sich aber peinlichst an die Sonntagsruhe,
weshalb die Verhandlungen über die einwöchige Belagerung von Port-au-Plain gestern nicht weitergeführt werden konnten und die Massenparaden auf heute verschoben wurden.
Auf den Gedanken allerdings, es könnte wesentlich unpassender sein, am Tag nach dem Feuertod dreier Kinder, die am Sonntagfrüh die Opfer konfessionell motivierter Brandstiftung geworden waren, einen längst vergangenen Schlachtensieg von Protestanten über Katholiken zu feiern, kam niemand in der Ordensleitung, die von den Ereignissen sichtlich überfordert ist.
Es ist allerdings unverkennbar, dass der Oranjer Orden durch den Tod der drei Brüder Quinn in seinen Grundfesten erschüttert wurde.
Aus dem Innern des Ordens vom Primas der anglikanischen Kirche und am bedeutsamsten wohl von David Trimble, dem künftigen ersten Minister Nordirlands, kam gestern Abend der Aufruf an die Oranjer Loge von Portadown, die Belagerung abzubrechen und einmal wenigstens unter Umgehung des katholischen Viertels nach Hause zu gehen.
Die Loge von Portodown stimmte einstimmig fürs Ausharren im Schlamm, aber seit dem Brandanschlag von Balemony blieben sie weitgehend unter sich.
Die Zahl der Belagerer in der schlammigen Wiese ist auf ein paar hundert zusammengeschrumpft.
Der Gesamtorden versprach den starrsinnigen Brüdern von Portodown zwar noch seine Unterstützung, aber es klang nicht sehr überzeugend.
Heute Morgen begannen denn die Umzüge in gedämpfter Stimmung.
Katholische Anwohnervereine, die seit einigen Jahren an vielen Orten Proteste und Straßenblockaden veranstalten, um missliebige Oranier fernzuhalten, verkündeten eine Art von Waffenstillstand.
An der Ormo Road in Belfast, wo die Paradenkommission erstmals seit langem wieder den Durchmarsch erlaubt hatte, standen die Nachbarn stumm unter schwarzen Flacken auf dem Gehsteig.
Eine Bombenwarnung der republikanischen Terrorgruppe INLA verzögerte zwar den Abmarsch der Oranier,
Aber inzwischen ist alles reibungslos geschehen.
Die große Belfaster Hauptparade ist ebenso wie viele kleinere Umzüge der Provinz in vollem Gange.
Martin Alliott mit einem Bericht aus Irland, wo heute vielleicht ein Schlüsseltag ist in der Frage, ob die Oranier auf ihren Traditionsmärschen beharren und wie die katholische Seite z.B.
in Drumcree in der Stadt Portadown reagiert.
Der Flüchtlingsstrom ist keine Einbahnstraße.
Vor eineinhalb Wochen sind rund 650 Kriegsflüchtlinge aus Deutschland in ihre Heimat Bosnien zurückgekehrt.
Zunächst sollten sie Platz in einem Flüchtlingslager finden, von wo sie dann weiter reintegriert werden wollten.
Aber das Lager wird bereits von Kosovo-Flüchtlingen bewohnt.
Der neue Krieg macht Bosnien-Herzegowina zum Flüchtlingsland.
Claudia Schäfer hat den Sonderbeauftragten des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen zu dieser neuen Herausforderung befragt.
Nicholas Morris beschreibt das doppelte Flüchtlingsproblem.
Es gibt bereits einige hundert, vielleicht auch einige tausend Kosovo-Albaner, die seit Monaten oder Jahren hier leben, die jetzt natürlich internationalen Schutz brauchen.
Sie sind zu, wir nennen das, Flüchtlingen am Ort geworden.
Natürlich sollen sie im Moment nicht dazu gezwungen werden, in den Kosovo oder nach Serbien zurückzukehren.
erläutert der Sonderbeauftragte für UNHCR-Operationen im ehemaligen Jugoslawien die Situation bei einem Treffen in der zentralbosnischen Stadt Senica.
Seit drei Monaten reist er durch die Region und verschafft sich einen Überblick.
Das zweite Problem stellen Neuankömmlinge aus dem Kosovo dar, die niemanden haben, bei dem sie unterkommen können und der ihnen hilft.
Dazu kommt die Rückkehr von Flüchtlingen aus Deutschland und anderen Ländern, die nicht in ihre Häuser zurückkehren können, weil ihre Häuser in Gebieten liegen, in denen sie jetzt zur Minderheit gehören.
Das alles hat zur Folge, dass es einfach keine Pufferzone gibt, keinen verfügbaren Platz, um die Leute unterzubringen.
Nach Angaben des UNHCR leben immer noch 1,8 Millionen Bosnier im Ausland oder innerhalb Bosniens in Gebieten, in die sie während der Kämpfe geflüchtet sind.
Die Rückkehr von ethnischen Minderheiten gilt politisch als schwierig, obwohl die Kriegsparteien im Dayton-Abkommen unterschrieben haben, jedem Flüchtling die Rückkehr in sein Haus zu gewährleisten.
Zahlreiche internationale Organisationen versuchen, jenen Annex VII des Friedensabkommens umzusetzen und dadurch auch wieder freien Wohnraum für die Rückkehrer zu schaffen.
Auf neue Flüchtlinge ist im Nachkriegs-Bosnien noch niemand eingestellt.
Aufgenommen werden die Kosovo-Albaner offenbar nur in bosniakisch dominierten Gebieten.
Sie sind wie die Bosniaken Moslems und werden deshalb nach Einschätzung des UNHCR-Sonderbeauftragten Nicolas Morris von ihren Glaubensbrüdern unterstützt.
Offenbar ist es anderswo gefährlicher und darüber gibt es Berichte, die wir nun zu bestätigen versuchen.
Es gibt abgelehnte Fälle, die von der Serbischen Republik nach Serbien zurückgeschickt wurden.
Wir haben auch Berichte von Leuten, die versucht haben, Bosnien zu verlassen, um nach Kroatien zu kommen.
Sie wurden zurückgeschickt, was auch korrekt ist, weil Bosnien nun mal das erste Asylland ist.
Dann sind sie aber von den kroatischen Behörden an die Behörden der serbischen Republik ausgehändigt worden.
Von dort wurden die Kosovo-Albaner wieder nach Serbien ausgewiesen.
Auf Druck verschiedener Menschenrechtsorganisationen hat Österreichs Innenminister Karl Schlöger jene Drittstaatenklausel, die solche Rückschiebungen in angeblich sichere Länder erlaubt, für Kosovo-Flüchtlinge außer Kraft gesetzt.
Wer bis nach Österreich kommt, kann vorerst bleiben.
Das erst sichere Land nördlich der Krisenregion ist und bleibt aber Bosnien-Herzegowina.
Eines unserer Hauptanliegen ist im Moment den Behörden des Gesamtstaates und auch den Behörden der beiden Teile Bosnien-Herzegowinas dabei zu helfen, die Gesetze anzunehmen und richtig umzusetzen, die den Asylsuchenden gewährleisten und unglücklicherweise sind sie schneller da, als wir gehofft haben.
anständig behandelt zu werden und Schutz zu genießen.
Bis es soweit ist, werden wir die wenigen wichtigen praktischen Probleme wie Unterbringung übernehmen, um sicherzugehen, dass sie nicht in ein Land zurückgeschickt werden, wo sie massive Gründe haben, sich zu fürchten.
sagt Nikolas Morris, der Sonderbeauftragte des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen.
Claudia Schäfer, die diesen Beitrag gestaltet hat, bereitet derzeit auch eine Reportage zu diesem Thema vor.
Diese Reportage können Sie dann am Freitag im Europa-Journal ab etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 hören.
Es ist jetzt 12.34 Uhr und in den folgenden Beiträgen beschäftigen wir uns mit Österreich und den Nachbarländern und der Europäischen Union.
Die gute Nachricht zuerst.
Keine Katastrophe ereignete sich am Grenzort Vulovic, wo eine tschechische Reisegruppe mit 30 Kindern von oberösterreichischen Grenzwachebeamten gestoppt wurde.
Hätten die Beamten das defekte Hinterrad des Autobusses nicht bemerkt, wäre ein schwerer Unfall wohl unvermeidbar gewesen, berichtet Roland Huber.
Kurz vor Mitternacht kam der tschechische Reisebus zum Grenzübergang Vulovic.
Die meisten der 30 Kinder und der 15 Erwachsenen schliefen seelenruhig.
Sie träumten bereits vom sonnigen Italien.
Niemand im Bus wusste, in welcher akuten Gefahr man schwebte.
Das linke Hinterrad des Busses, Baujahr 91, hätte jede Sekunde abfallen können.
Zwei der zehn Radbolzen am linken Hinterreifen waren bereits abgebrochen.
Experten der Verkehrsabteilung gehen davon aus, dass der Bus keine 50 Kilometer mehr weit gekommen wäre.
Zum Glück konnten Beamte der Grenzkontrolle die Fahrt in die sichere Katastrophe noch rechtzeitig verhindern.
Leider ist dieser jüngste Zwischenfall kein Einzelfall.
Immer wieder sind tschechische Rostlauben und desolate Fahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs.
Im Vorjahr wurde an 44 Kontrolltagen 668 Fahrzeuglenkern die Einreise nach Oberösterreich verweigert.
Bei den Schwerpunktkontrollen durch die Landesprüfstelle und die Verkehrsabteilung des Landes-Gendarmerie-Kommandos für Oberösterreich gehen aber nicht alle Rostlauben ins Netz.
Denn schließlich gab es im Vorjahr an 221 Tagen keine derartigen Kontrollen.
Roland Huber zu einer Facette des Grenzverkehrs Richtung Osten.
Jene osteuropäischen Länder, die irgendwann nach der Jahrtausendwende zur EU stoßen werden, müssen sich zur Zeit einer umfangreichen Prüfung ihres Rechtsbestandes und ihrer wirtschaftlichen Bedingungen unterziehen.
Aquascreening heißt das in der Fachsprache der EU und es geht dabei darum festzustellen, wie weit die Gesetze und Regeln in den Beitrittskandidatenländern bereits mit jenen der EU übereinstimmen und wo es noch Defizite gibt.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut und der Politikwissenschaftler Fritz Plasser haben heute eine Studie vorgestellt, in der es auch darum geht, wie weit die politischen Strukturen der Beitrittswerber bereits EU-reif sind.
Josef Dollinger berichtet.
Kein sehr gut, aber doch zumindest ein befriedigend.
Politikwissenschaftler Fritz Plasser stellt den beitrittswilligen osteuropäischen Staaten ein gutes Zeugnis aus im europäischen Pflichtfach Demokratie.
Seiner Meinung nach sind Staaten wie Polen, Tschechien, Ungarn oder die Slowakei demokratiepolitisch reif für Europa.
Es handelt sich um weitgehend konsolidierte Demokratien.
Weitgehend konsolidiert.
bedeutet hier keine Einschränkung, sondern stellt eher die Frage, was ist in der Tat oder wo gibt es eine hundertprozentig konsolidierte Demokratie.
Aber weitgehend konsolidierte Demokratien.
Demokratiepolitische Fortschritte diagnostiziert Plasser nicht nur in der rechtsstaatlichen Organisation des Staates, sondern auch in den Köpfen der Bevölkerung.
Immerhin sind 43 Prozent der Bevölkerung in den vier zuvor erwähnten osteuropäischen Staaten,
mit der Demokratie zufrieden.
Im europäischen Durchschnitt sind es nur 49 Prozent und damit nur unwesentlich mehr.
Außerdem haben viele osteuropäische Staaten bereits das geschafft, was in der Politikwissenschaft als unmissverständliches Indiz für demokratische Gesinnung gilt, den friedlichen Wechsel an der Regierung.
Wenn ich nur verweisen darf, in Ungarn mittlerweile drei friedliche, von allen akzeptierte Regierungswechsel, ähnliche Situation in Polen.
Und auch das, was wir derzeit in der Tschechischen Republik beobachten unter dem Stichwort Oppositionsvertrag, de facto vertragliche Duldung einer Minderheitsregierung, ist durchaus bereits eine fortgeschrittene demokratische Taktik in der Parteienkonkurrenz respektive im Wechselspiel zwischen Regierung und Opposition.
Fritz Plasser gibt aber auch zu bedenken, dass auch die heutigen EU-Mitglieder Portugal, Spanien und Griechenland noch in den 70er Jahren autoritär regiert wurden.
Außerdem verweist Plasser darauf, dass in der Europäischen Union auch Länder wie Italien, Deutschland und Österreich sind.
Und die kann man jetzt zwar als voll funktionierende Demokratien bezeichnen, aber nicht, was jetzt das 20.
Jahrhundert betrifft.
Das heißt, es handelt sich auch um postautoritäre Demokratien, die ihrerseits in den späten 40er- und frühen 50er-Jahren sehr, sehr mühsam, sehr, sehr mühsam einen
Heute sind nur 5% der Tschechen und 16% der Slowaken der Meinung, dass ein Einparteiensystem besser sei als ein Mehrparteiensystem.
In Österreich waren in den späten 50er Jahren immerhin noch 20% der Bevölkerung Anhänger des Einparteienstaates.
Der Politikwissenschaftler Fritz Plasser hat die gesellschaftspolitische Entwicklung jener Länder analysiert, die als Beitrittskandidaten für die EU quasi Schlange stehen und er sieht da eine durchaus positive Entwicklung.
Das war ein Bericht von Josef Dollinger.
Die geplante Osterweiterung der EU trifft ja vor allem die Grenzregionen in Österreich, also besonders das Burgenland.
Wie groß ist da die Skepsis der Bürger im Burgenland?
Nach einer Befragung von 4000 Gewerbetreibenden und 300 Industrieunternehmungen im Burgenland kann darüber auch nur gemutmaßt werden, denn lediglich 10 Prozent der Befragten haben geantwortet.
Miriam Machtinger berichtet im Detail.
Eine Mischung aus Sorge und Hoffnung, so lässt sich das Ergebnis der Umfrage unter Burgenlands Unternehmen kurz zusammenfassen.
Die Gewerbetreibenden stehen einer EU-Osterweiterung mit Skepsis gegenüber.
Sie fürchten sinkende Preise und die steigende Konkurrenz.
Einzige Vorteile, die das burgenländische Gewerbe in der EU-Osterweiterung sieht, sind billigere Arbeitskräfte und der Wegfall von Währungsrisken.
Die Kleinsten haben eindeutig die größte Angst.
Ganz anders hingegen das Ergebnis bei den Industriebetrieben.
49 Prozent sehen eine Osterweiterung der Europäischen Union als durchaus positiv und wünschen sich eine rasche Aufnahme der Reformstaaten.
Doch man solle nichts überstürzen, so der burgenländische ÖVP-Obmann Gerhard Jellerschütz.
Die Übergangsfristen werden so lange sein, dass niemand zu Schaden kommt.
Selbstverständlich wollen das unsere osteuropäischen Nachbarn gleichermaßen wie wir auch.
Und die Verhandlungen werden so geführt, dass natürlich im Bereich des Arbeitsmarktes, der Landwirtschaft und der Niederlassungsfreiheit keine Beschädigung diesseits und jenseits der Grenze erfolgen kann.
Dass einzelne Segmente
denke ich an den kleingewerblichen Betrieb und Bereich.
Dass hier natürlich einzelne Arbeitnehmergruppen weiterhin Sorge haben werden, das ist berechtigt, das ist völlig okay.
Wir haben die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Politik entsprechende Maßnahmen trifft, damit diese Ängste und Sorgen nicht berechtigt sind.
Burgenlandsunternehmer sehen der EU-Osterweiterung also mit gemischten Gefühlen entgegen.
Doch was sagen die Beitrittswerber dazu?
Auch das will Gerhard Jellerschitz noch heuer hinterfragen.
Er plant eine Umfrage unter den Gewerbe- und Industriebetrieben in den ungarischen Nachbarkomitaten des Burgenlandes.
Die ÖVP Burgenland hat eine Umfrage bei ihren Gewerbe- und Industriebetrieben in Burgenland durchgeführt.
Die Hauptaussage ist, je kleiner der Betrieb, desto größer die Angst vor der EU-Osterweiterung.
Eines der ganz großen Themen der österreichischen EU-Präsidentschaft ist die Harmonisierung der Steuersysteme.
Die wichtigsten Punkte dabei, Steuerschlupflöcher müssen gestopft werden, die Steuerbelastung des Faktors Arbeit, die muss verringert werden und dem Steuerwettbewerb der Mitgliedstaaten müssen Grenzen gesetzt werden.
Eine vom österreichischen Finanzministerium und vom WIVO veranstalteten Konferenz in der Wiener Hofburg soll den Weg für Fortschritte bereiten.
Von dieser Konferenz berichtet jetzt Josef Schweinzer.
Ab Beginn nächsten Jahres wird die EU in elf Ländern eine gemeinsame Währung haben, zugleich aber 15 Regierungen, von denen jede einzelne eine eigenständige Steuerpolitik betreibt.
Die Bestandsanalyse von Finanzminister Edlinger in seiner Eröffnungsrede, die nicht nur auf die EU gemünzt ist.
Die einzelnen Staaten und Regierungen stehen weltweit miteinander in Konkurrenz, um das Geld der Konzerne und Finanzmärkte anzulocken.
Die Steuern für Vermögen, Unternehmen oder Kapitalerträge wurden und werden gesenkt.
Das Ergebnis ist allerdings teilweise ernüchternd.
Praktisch alle Industriestaaten erzielen in diesem Bereich zum Teil deutlich niedrigere Steuereinnahmen.
Und sie kompensieren natürlich diese Verluste, häufig durch eine Reduzierung von Leistungen des Staates einerseits, etwa im Sozialbereich, bei der Bildung, bei Investitionen etc.
oder durch eine Erhöhung der Besteuerung der weniger mobilen Faktoren, also der Arbeit.
Edlinger nennt ein paar Steuerbandbreiten in der EU.
Die Kapitalbesteuerung reicht je nach Land von 0 bis 50 Prozent, die Steuer auf Firmengewinne von 28 bis 39 Prozent, die Spitzensätze der Einkommensteuer von 38 bis 60 Prozent.
Steuerpolitik dürfe nicht zu einem unfairen Wettbewerb führen, auch aus Beschäftigungsgründen, sagt Edlinger.
Spätestens seit dem Sondergipfel von Luxemburg stimmt die Union ja überein, dass die Verbesserung der Beschäftigung in Europa ein sehr breites Feld von Politikbereichen umfassen muss.
Das heißt, dass man sich nicht nur auf unmittelbare Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen beschränken darf.
Angesichts der hohen Zahl der Arbeitslosen in der EU ist auch das Steuerrecht stärker
in den Dienst der Beschäftigungspolitik zu stellen.
EU-Finanzkommissar Mario Monti zeigt in seiner Rede den Weg zu einer möglichen Lösung auf, ausgehend von einem bereits verabschiedeten Paket vom vergangenen Dezember, das für alle sowohl unangenehme als auch positive Elemente enthalten habe.
Die Gestaltung des Pakets machte auch deutlich, dass es nicht einige wenige Steueroasen in der EU gibt, sondern dass zunehmend jedes Mitglied der Steueroase für die Bürger und Firmen der anderen Mitglieder wird.
Daher ermöglichte das Weglassen der Schuldfrage einen konstruktiven Zugang.
Monti weiter, nicht alle Steuern müssten koordiniert werden, wie etwa die Progression der Einkommensteuer in den einzelnen Ländern.
sehr wohl aber die direkten Steuern auf Kapital und Unternehmen.
Mit diesen Vorgaben beginnt nun eine eher akademische Diskussion über die Steuerharmonisierung in der EU.
Die Politiker sollen letztlich daraus ihre Schlüsse ziehen.
Aus dem Konferenzzentrum der Wiener Hofburg hat Josef Schweizer berichtet.
Wie sicher darf man sich als Flugpassagier fühlen?
Nun, im Flugzeug selbst ist man auf sein Grundvertrauen angewiesen und die Hoffnung, dass Technik und Flugpersonal perfekte Arbeit leisten.
Aber schon davor entscheidet sich viel über die Sicherheit.
Dieter Bornemann hat am Wiener Flughafen Schwächert gesehen, was alles Flugpassagieren abgenommen wird.
Und das zeigt, je besser, daher auch mühsamer, die Kontrollen, desto sicherer dürfen sie sich fühlen.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Haben Sie vielleicht noch metallische Gegenstände bei sich?
Diese Frage wurde in den vergangenen vier Jahren rund 17 Millionen Passagieren gestellt.
Und gar nicht so selten werden die Sicherheitsleute am Wiener Flughafen fündig.
21.000 gefährliche Gegenstände wurden in den vergangenen vier Jahren abgenommen.
Zigtausende Messer, Pistolen, Schlagstöcke, Pfefferspray, Munition und sogar Handgranaten werden sichergestellt.
Aber auch auf den ersten Blick Harmloses wie Obstmesser, Feuerzeuge, Gaskartuschen und Feuerwerke.
Gegenstände, die in einem Flugzeug nichts verloren haben.
Der Chef der Sicherheitsfirma am Wiener Flughafen, Heribert Ressmann, sagt, Beschwerden von Passagieren gibt es nur wenige.
Etwa 20 bis 30 im Jahr, bei 5 Millionen Passagieren, da sind 20 bis 30 zu viel.
Der Inhalt dieser Beschwerden hat dann meistens entweder mit einem beschädigten Gegenstand zu tun, wo man darum diskutiert, wer hat das Handy fallen gelassen oder wer hat den Duty-Free-Sack zu Boden geworfen.
Das sind also dann Dinge, da ersetzt man den Hörapparat um 30.000 Schilling, weil der ist bei der Flughaftskontrolle verschwunden oder hinuntergefallen.
Es gibt also eher in dieser Richtung dann Briefe, wo wir angeschrieben werden und um Schadenersatz ersucht werden.
Die allermeisten Passagiere haben aber Verständnis für die Sicherheitskontrollen.
Rund 300 Mitarbeiter hat die Sicherheitsfirma am Wiener Flughafen.
Die meisten Gegenstände, die sie sicherstellen, werden aus Unachtsamkeit oder Unwissenheit mit an Bord genommen.
Es gibt aber auch immer wieder gefährliche Neuerungen, wie zum Beispiel ein Schlüsselanhänger mit eingebauter Schussvorrichtung.
Das Ding kann man umbauen und scharfe Patronen daraus verschließen und meine Damen und Herren, wir haben vorige Woche eines der ersten Dinge in Europa sichergestellt.
Das ist also ein Gegenstand, der weltweit als gefährlicher Gegenstand, als schwer zu findender Gegenstand herumgeistert.
Dieser Schlüsselanhänger ist aus Aluminiumguss, ist sehr schwer zu finden.
Wir haben ihn gefunden.
Darauf sind wir auch stolz.
Aus diesen Gründen müssen die Sicherheitsleute am Flughafen besonders vorsichtig sein.
Allzu viel Humor darf man da von ihnen bei ihrer Arbeit nicht verlangen.
Ein dummer Scherz kann böse Folgen haben.
Das ist uns in der Praxis wirklich passiert, wo der 70-jährige Mann gesagt hat, jetzt haben sie die Bomben wieder nicht gefunden und seine Frau hat dazu gemeint, jetzt fangst du schon wieder mit dem Blödsinn an, das Flugzeug versauen wir wieder.
Und sie hat recht gehabt.
Also besser keine dummen Witze über Bomben, wenn man das Flugzeug ins Urlaubsziel noch rechtzeitig besteigen will.
12.48 Uhr ein Programmhinweis für heute Abend.
Er mochte uns, sagt Paul Hosefros über den früheren amerikanischen Präsidenten George Bush.
Er nannte uns die Fotohunde, weil wir immer hinter ihm herschwänzelten.
Er war der einzige Präsident, der die Fotografen des Weißen Hauses einmal zu einem Barbecue eingeladen hat.
Der mehrfach preisgekrönte Pressefotograf Paul Hosefros arbeitet für die New York Times im Regierungsviertel von Washington D.C.
Er hat mehrere Präsidenten aus nächster Nähe erlebt und erzählt von seinen Erfahrungen mit den mächtigsten Männern der Welt und von seinen Besuchen im etwas ruhigeren Salzburger Land.
Cheese, Mr. President, das Portrait eines Bildberichterstatters von Gerald Lehner, Journal Panorama, 1820, Österreich 1.
Weiter geht's mit Kultur.
Mit Italo Montemezzi's Opern-Rarität L'amore dei Treri werden kommenden Donnerstag die 53.
Bregenzer Festspiele eröffnet, die neben dieser Produktion im Festspielhaus und Gershwins Porgy and Bess auf der Seebühne auch Schauspiel und Konzert bieten.
Mehr zu den Festspielen und dem Programm erfahren Sie jetzt im folgenden Beitrag von
populär ist am See eine Rarität im Festspielhaus.
Diese programmatische Strategie der Bregenzer Festspiele bewährt sich seit Jahren und wird mit Porgy and Bess und Italo Montemezzi's L'amore dei Trieri auch heuer praktiziert.
Montemezzi's 1913 an der Mailänder Skala-Ur aufgeführte Oper war in den 20er Jahren auf den Spielplänen der international renommierten Häuser zu finden.
Arturo Toscanini hat der Oper um Leben und Scheitern eine Frau, die sich gegen politische Konventionen wehrt, zum Durchbruch verholfen.
Intendant Alfred Woppmann.
Was ich hoffe ist, dass solche Stücke nicht einfach wieder verschwinden, sondern dass sie sich langsam durchsetzen.
Aber nun habe ich so das Gefühl, dass immer mehr Theater dazu übergehen,
ihr beschränktes Repertoire zu erweitern, um Stücke, die am Rande stehen und doch eigentlich den Speisezettel, wenn man das so sagen kann, interessanter gestalten.
Als Fiora ist Denia Mazzola-Gavazzeni zu hören, eine der international renommiertesten Belcanto-Spezialistinnen, die diese Partie zuletzt in Wien mit dem Radiosinfonieorchester gesungen hat.
Die Prägenzer-Produktion wird von Wladimir Feluseyev geleitet, inszeniert hat Philipp Arlot, der auch für die zweite Opernproduktion im Festspielhaus verantwortlich zeichnet, Georg Friedrich Haas' Nacht als Eröffnungsproduktion der Werkstattbühne zu sehen.
Am See wird Gershwins Porgy and Bess in der Inszenierung von Götz Friedrich wieder aufgenommen.
Die Inszenierung vom Vorjahr wurde in den vergangenen drei Wochen weiterentwickelt.
Durch optisch auffälligere Kostüme und eine intensivere Akzentuierung des Lichts soll die Szene näher an das Publikum gebracht werden.
Wir glauben, dass bestimmte Farbsignale an verschiedenen Schauorten schon diesen Spielplatz, diesen Schauplatz besser noch markieren.
Und so ist es auch mit den Kostümen, vor allen Dingen mit den Kostümen der Solisten.
Das Grandiose bei Porgy & Bess ist ja gerade die Verschmelzung von Solisten, von Chorsängern, von Tänzern, ja auch von Statisten zu einer großen Community.
Und das darf eine Regie nie aus dem Auge verlieren, sonst verletzt sie eine Idee Gershwins.
Die Achse zwischen dem Bregenzer Festspielen und dem Deutschen Theater Berlin wird heuer mit Bertolt Brecht der Kaukasische Kreidekreis fortgesetzt.
Regie führt Thomas Langhoff, als Richter ist Klaus Löwitsch zu sehen.
Die Eröffnungspremiere, wie gesagt, am kommenden Donnerstag.
Der ORF zeichnet diese Premiere auf und am kommenden Samstag, dann um 19.30 Uhr im Programm Österreich 1, können Sie Montemezzi's Oper in Österreich 1 hören.
Und jetzt zu den Nachrichten.
Christian Neheber, bitte.
Europäische Union.
In der ersten Ratssitzung unter österreichischem Vorsitz hat Außenminister Schüssel neuerlich den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in den Vordergrund gestellt.
Als wichtigste außenpolitische Themen nannte Schüssel die Krise im Kosovo und die Erweiterung der Europäischen Union.
Österreich.
Finanzminister Edlinger hat sich für einen fairen Steuerwettbewerb der europäischen Staaten ausgesprochen.
Edlinger hob hervor, dass Steuern auf Vermögen, Kapitalerträge und Unternehmen ständig gesenkt werden, Arbeitskraft aber höher besteuert wird.
Experten schätzen, dass etwa ein Drittel der 18 Millionen Arbeitslosen in der EU auf derartige Ungleichheiten in der Steuerpolitik zurückzuführen sind.
Deutschland.
Der Konjunkturaufschwung in Deutschland hat sich gefestigt.
Nach Einschätzung des unabhängigen Hamburger Wirtschaftsforschungsinstituts ist nun auch mit einer Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen.
Auch der private Konsum belebt sich.
Russland.
Der Internationale Währungsfonds soll Russland einen neuen Kredit zur Stützung der Wirtschaft geben.
Mit umgerechnet 160 Milliarden Schilling soll die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise in Russland bewältigt werden.
Japan.
Nach der Niederlage seiner Partei bei den gestrigen Oberhauswahlen ist Ministerpräsident Hashimoto zurückgetreten.
Die Wahl war angesichts der Wirtschaftskrise in Japan als Test für die Politik Hashimoto gewertet worden.
Nordirland.
Eine Parade des Oranio-Ordens durch ein katholisches Wohnviertel von Belfast ist heute ohne Zwischenfälle verlaufen.
Wegen einer Bombendrohung hatte die Polizei den Straßenzug vor der Parade abgeriegelt.
Ein verdächtiger Gegenstand wurde gesprengt.
Russland.
Präsident Yeltsin hält an der umstrittenen Lieferung von Flugabwehrsystemen an Zypern fest.
Yeltsin hat dies heute dem zyprischen Präsidenten Klerides zugesichert.
Die Türkei hat mit Gegenmaßnahmen gedroht.
Sie betont, dass türkische Nordzypern fühle sich bedroht.
Frankreich.
Der Erfolg Frankreichs bei der Fußball-Weltmeisterschaft wird überschwänglich gefeiert.
Allein in Paris waren in der vergangenen Nacht eineinhalb Millionen Menschen unterwegs.
Überschattet wurden die Feiern durch einen Unfall.
Eine Frau fuhr mit ihrem Auto mit hohem Tempo in eine Gruppe von Fußballfans, dabei wurden mehrere Dutzend Menschen verletzt.
Die Frau beging zunächst Fahrerflucht, stellte sich am Vormittag aber der Polizei.
Das Wetter heute Nachmittag, meist sonnig und heiß, zwischen Vorarlberg und Oberösterreich, gegen Abend erste Gewitter.
Vöhniger Südwind, Tagessüßtemperaturen 25 bis 32 Grad.
Das war das Mittagsschanal am Montag mit Franz Trünker, Tontechnik, Hans-Christian Scheiter, Regie und der Mikrofonhuber Darin Elissen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Nachmittag, auf Wiederhören.