Mittagsjournal 1998.08.03

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mittagsjournal.
    Guten Tag, zum Montag-Mittag-Journal begrüßt Sie Christel Reis.
    Mehr als zwei Wochen nach dem schweren Grubenunglück in Lassing stehen nach heute wieder die aktuellen Ereignisse in der Obersteiermark im Mittelpunkt unserer Sendung.
    Von einer Hochschaubahn der Gefühle hat gestern ein Kollege von mir gesprochen, gestern noch die Hoffnung, dass es Lebenszeichen von den zehn verschütteten Männern gibt, heute macht sich eher Resignation breit.
    Bis jetzt gab es keine Lebenszeichen von den Männern in 130 Meter Tiefe.
    Die Einsatzleitung sollte heute entscheiden, wie es mit den Bergungsarbeiten in Lassing weitergeht.
    Vor einer Stunde sollte die Presse informiert werden, aber diese Information wurde verschoben auf Nachmittag, 17 Uhr.
    Meine Kollegen Gitta Bornemann und Franz Renner seit Tagen nun schon in Lassing werden über die aktuelle Situation und die Stimmung am Unglücksort berichten.
    Und wir fragen auch Wirtschaftsminister Fahrenleitner, wie es mit den Arbeiten in Lassing weitergehen soll.
    Noch einmal Thema Lassing.
    In dieser Sendung die Volksanwaltschaft meint, aus aktuellem Anlass soll im neuen Berggesetz der Bergbehörde nicht zu viele Kompetenzen eingeräumt werden.
    Und bei uns im Mittagschanal auch das Neueste zur Hormonfleischaffäre.
    Die Lage im Kosovo wird immer dramatischer.
    Am Wochenende gab es eine neue offensive serbischer Einheiten.
    Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.
    Österreichs Außenminister Schüssel spricht von einer drohenden humanitären Katastrophe.
    Dazu in unserer Sendung ein Bericht über die aktuelle Situation von unserem Belgrad-Korrespondenten Werner Heritsch und auch die Einschätzung der Lage durch Außenminister Wolfgang Schüssel.
    Noch der Hinweis auf unseren Kulturbericht heute Mittag, eine Vorschau auf die Freilicht-Aufführungen von Carmen im Römersteinbruch St.
    Margareten im Burgenland.
    Zuvor noch die wichtigsten aktuellen Meldungen.
    Verfasst hat sie Elisabeth Mahners.
    Gelesen werden sie von Heimo Godler.
    Österreich.
    Die Hoffnung, im Bergwerk von Lassing noch Überlebende zu finden, ist praktisch auf null gesunken.
    Nach den ergebnislosen Kamera- und Mikrofonerkundungen der vergangenen Nacht berät die Einsatzleitung derzeit das weitere Vorgehen.
    Der Rettungsschacht soll auf jeden Fall bis zum sogenannten Dom vorangetrieben werden.
    In diesem Hohlraum hatte man bis jetzt die zehn verschütteten Bergleute vermutet.
    Genaue Resultate der Videoaufnahmen werden in Kürze vorliegen.
    Der Bohrleiter der OMV, Leopold Abraham, deutete an, dass die OMV von der Unglücksstelle abziehen werde.
    Abraham formulierte, es sei niemand unten, man habe alles ausgeleuchtet, die OMV-Techniker ordneten nun ihre Werkzeuge.
    Wie der gerettete Bergmann Georg Heinzel die jüngsten Entwicklungen in Lassing aufgenommen hat, ist nicht bekannt.
    Nach Auskunft des Landeskrankenhauses Graz geht es ihm körperlich ausgezeichnet, über seinen psychischen Zustand wird er aber keine Auskunft gegeben.
    Heinzel soll noch einige Tage im Spital bleiben.
    Vereinte Nationen, Bundesrepublik Jugoslawien.
    Durch die jüngste Offensive der serbischen Armee und Polizei in der Provinz Kosovo sind 30.000 Menschen vertrieben worden.
    Wie das UNO-Flüchtlingshochkommissariat heute mitteilte, sind wegen der seit fünf Monaten anhaltenden Kämpfe insgesamt 180.000 Albaner auf der Flucht.
    In der vergangenen Nacht sollen die Gefechte in mehreren Gebieten des Kosovo abgeflaut sein.
    Die Kämpfe um die von der Kosovo-Befreiungsarmee UCK gehaltene Ortschaft Junik im Westen der Provinz dauern aber unvermindert an.
    Die Demokratische Liga des Albaner Führers Ibrahim Rugova hat heute neuerlich eine entschlossene Aktion der internationalen Gemeinschaft gegen die jüngste serbische Offensive verlangt.
    Tschechien.
    Präsident Havel hat sich heute wegen Atemproblemen einem Luftröhrenschnitt unterziehen müssen.
    Die Lungenfunktion des Präsidenten hatte sich in der Nacht verschlechtert.
    Havel bekam Fieber.
    Vor zehn Tagen war bei Havel ein künstlicher Darmausgang entfernt worden.
    Mit dem Luftröhrenschnitt soll die Atmung des 61-Jährigen erleichtert werden.
    Nahe Osten.
    Der blockierte Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern soll heute wieder durch Gespräche auf Beraterebene belebt werden.
    Die palästinensische Autonomiebehörde hat Israel gestern ultimativ aufgefordert, sofort neue Vorschläge zum Umfang des militärischen Rückzugs aus dem besetzten Westjordanland vorzulegen.
    Sollte Israel darauf nicht eingehen, betrachten die Palästinenser die Verhandlungen für beendet.
    Israel hat sich bisher geweigert, den amerikanischen Plan über einen Teilabzug aus etwa 13 Prozent der besetzten Gebiete anzunehmen.
    Die Palästinenser haben diesen Kompromissvorschlag bereits akzeptiert.
    Ein Giftmülllager in der Negev-Wüste in Israel brennt.
    Tausende Fässer mit gebrauchten Lithium-Batterien und Öl sind gestern Abend aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten.
    Das Feuer konnte zwar unter Kontrolle gebracht, aber noch nicht gelöscht werden.
    Irak.
    Richard Butler, der Leiter der UNO-Abrüstungskontrollkommission für den Irak, nimmt heute in Bagdad Gespräche mit der irakischen Führung auf.
    Butler soll überprüfen, wie weit der Irak die UNO-Resolutionen erfüllt hat, in denen die Zerstörung aller Massenvernichtungswaffen verlangt wird.
    Der Beginn der Mission Butlers fällt mit dem 8.
    Jahrestag des irakischen Überfalls auf Kuwait zusammen.
    Frankreich.
    Wegen eines neuen Falls von BSE ist in Frankreich eine Rinderherde notgeschlachtet worden.
    Festgestellt wurde die Rinderseuche bei einer Milchkuh in der Normandie.
    Deutschland.
    Bei den Ermittlungen zu den blutigen Krawallen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich hat die Polizei in der Nähe von Berlin einen weiteren mutmaßlichen Hooligan festgenommen.
    Gegen den 23-Jährigen wurde Haftbefehl wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes, gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs erlassen.
    Insgesamt sind jetzt vier Männer in Deutschland und noch einer in Frankreich inhaftiert.
    Sie hatten einen französischen Gendarmen lebensgefährlich verletzt.
    Der Mann liegt noch immer im Koma.
    Österreich.
    Mit der Schlachtung eines Stieres hat heute früh auf Schloss Prinzendorf das Sechstagespektakel des Aktionskünstlers Hermann Nitsch begonnen.
    Trotz der vorangegangenen heftigen Kritik an dem sogenannten Orgien-Mysterien-Theater demonstrierten heute früh nur etwa 50 Tierschützer gegen die Schauschlachtung.
    Auch die Besucherzahl blieb mit etwa 200 Personen unter den Erwartungen.
    Sechseinhalb Minuten nach 12 Uhr und jetzt zur Wetterprognose.
    Peter Sterzinger, bitte.
    Wenn auch weiterhin subtropische warme Luft von Südwesten nachkommt, bleibt es doch nur in der Osthälfte Österreichs heiß.
    Denn es wird auch genug Feuchtigkeit mitgeliefert, sodass seit heute früh im bewölkten Westen die Temperaturenmangelsonne einigermaßen gedämpft sind.
    Von Dienstag auf Mittwoch wird die Hitze auch im Osten gebrochen, doch ab dem Donnerstag geht es wieder überall aufwärts.
    Die aktuellen Meldungen Wien Heiter 28, Eisenstadt Heiter 29, Graz St.
    Pölten Heiter 25,
    Linz wolkig 22, Salzburg stark bewölkt 19, Innsbruck Regen 18, Bregenz leichter Regen 17, Graz heiter 29 und Klagenfurt wolkig 27 Grad.
    Im Lauf des Nachmittags nähern sich von Südwesten her weitere Regenschauer vor Radlberg und Tirol und es bilden sich einzelne Gewitter.
    Auch in Oberkernten, dem Großteil Salzburgs und Oberösterreichs überwiegen die Wolken.
    Etwas Regen ist hier jederzeit möglich.
    Von der Sonne ist auch in diesem Bereich wenig zu sehen.
    In den bewölkten Regionen bleiben die Höchsttemperaturen zwischen 17 und 24 Grad, während sie östlich einer gedachten Linie, etwa St.
    Pölten, Klagenfurt, auf 28 bis 34 Grad steigen heute.
    Hier bleibt es auch überwiegend sonnig.
    Gewitter sind gegen Abend auch im Osten und Südosten nicht ganz auszuschließen.
    Über Nacht klingt dann der Regen weitgehend ab.
    Morgen Dienstag wechselnd bewölkt, zunächst oft sonnig im Großteil Österreichs, aber von Westen her ziehen einzelne gewittrige Regenschauer wieder auf.
    Und weil Sonne, Wolken und Regenschauer morgen weiter verteilt sind als heute, gleichen sich die Temperaturgegensätze zwischen West und Ost aus.
    Die Höchstwerte liegen morgen zwischen 24 und 31 oder 32 Grad im Salzkammergut, eventuell nur um 20.
    In 2000 Meter Höhe sind es morgen maximal etwa 15.
    Am späten Abend und in der Nacht zu Mittwoch ist mit vielen Gewittern in ganz Österreich zu rechnen und dabei sind dann Hagel, starker Regen und Sturm möglich.
    Übermorgen selbst atmen wir dann für kurze Zeit andere quasi ausgetauschte Luft.
    Mittwochvormittag ist es noch trüb und feucht, bald kommt die Sonne wieder, doch bleibt es für diesen Tag merklich kühler und weniger schwül.
    8,5 Minuten nach 12 Uhr.
    Eine Woche nach dem Wunder von Lassing, der Rettung des 24-jährigen Georg Heinzel in Lassing, tauchten gestern in der Obersteiermark wieder neue Hoffnungen auf.
    Hoffnungen, die noch verschütteten zehn Männer ebenfalls bergen zu können.
    Nach vielen, vielen Schwierigkeiten ist es den Bergungsmannschaften gelungen, mit der Versorgungsbohrung zum sogenannten Dom durchzukommen.
    Aber die ersten Bilder, die die Kamera geliefert hat, haben die Hoffnungen wieder gedämpft.
    Sie lieferten keinen Hinweis auf mögliche Überlebende und auch ein in die Tiefe geschicktes Mikrofon konnte keine Anzeichen vom Leben in diesem Hohlraum liefern.
    Und deshalb gilt der heutige Montag wieder einmal als Tag der Entscheidung darüber, wie nun die Einsatzleitung weiter vorgehen wird.
    Aufschluss darüber erwartete man sich schon am Vormittag, aber wieder einmal heißt es, bitte warten, warten, banges warten, vor allem für die Angehörigen.
    Direkt aus Lassing nun mein Kollege Dieter Bornemann.
    der Einsatzleitung fällt die Entscheidung schwer, die Rettungsarbeiten abzubrechen.
    Am Vormittag noch soll ein medizinisches Gutachten angefertigt werden, ob es überhaupt die theoretische Möglichkeit gibt, dass jemand so lange im Bergwerk überleben kann.
    Darum bis jetzt keine Entscheidung, sagt Alfred Zechling von der Einsatzleitung.
    Der Grund liegt darin, dass ein medizinisches schriftliches Gutachten angefordert wird, dass aus medizinischer Sicht Aufschluss geben soll, ob
    unter Einbeziehung des Zeitablaufes, der Druckverhältnisse, der technischen Gegebenheiten überhaupt irgendwo noch im Grubbengebäude, ganz egal wo, auch nur noch eine theoretische Chance auf Überleben bestehen könnte.
    Kaum jemand glaubt aber mehr an eine Überlebenschance der Bergleute.
    Allerdings, auch Georg Heinzel hat man alle Überlebenschancen abgesprochen.
    Um etwa 14 Uhr sollen die Angehörigen der Verschütterten über das Gutachten informiert werden, um etwa 17 Uhr soll es veröffentlicht werden.
    Wir haben zwar gehofft, mit aller Inbrunst, dass jemand drinnen sein wird und am Leben sein wird.
    Das hat sich nicht so herausgestellt und es geht jetzt ja unter Anführungszeichen nicht mehr nur um die Rettung in jedem Fall, sondern es geht ja dann für die Einsatzleitung, für die Firma, geht es ja auch in weiterer Folge um eine Absicherung, auch eine rechtliche Absicherung der Beschlüsse, die gefällt werden.
    Der Dom, also der große Hohlraum in dem Bergwerk, in dem die Verschütteten vermutet werden, wird weiterhin beobachtet.
    Die Ergebnisse sind aber ernüchternd.
    Bis jetzt wurde kein Lebenszeichen entdeckt.
    Auch der BOR-Chef der ÖMV, Leopold Abraham, bis jetzt immer optimistisch, sieht keine Möglichkeiten mehr.
    Ja, nachdem ich bis zu guter Letzt immer auf die Wiederholung dieses Sonntags gehofft habe, dass wir also diesen Sonntag von voriger Woche gestern wiederholen haben können.
    Die Hoffnung war natürlich, nachdem man mit der Kamera unten war, natürlich weg.
    Das heißt also, man muss jetzt weitere Schritte überlegen.
    Wir mit unseren Bohranlagen sind also hier aufgrund unseres zeitlichen Horizontes, den wir ja brauchen für die Aufstellung, für die Bohrung selbst, für eventuelle Richtbohrungen, werden also da nicht mehr in Frage kommen.
    Wie gesagt, eine endgültige Entscheidung, wie es mit den Rettungsarbeiten weitergeht, ist gegen 17 Uhr zu erwarten.
    Soweit die traurigen Nachrichten aus Lassing.
    Ich gebe zurück zu Christl Reis.
    Danke, Dieter Bornemann, für diese Informationen aus Lassing, vom Unglücksort.
    Und direkt dort begrüße ich jetzt auch meinen Kollegen Franz Renner, ebenfalls seit Tagen im Einsatz.
    Herr Renner, kann man eigentlich was sagen, was die möglichen Optionen des weiteren Vorgehens betrifft, auch was die medizinische Seite betrifft?
    Oder hat die Resignation schon groß dort Platz gegriffen?
    Wie ist denn die Stimmung derzeit?
    Ich glaube, es ist eine Mischung aus Realismus und Resignation.
    Ich will es einmal ganz brutal sagen, was wir hier erwarten heute am Nachmittag ist, dass die Einsatzleitung gestützt auf das medizinische Gutachten den Wechsel von den Rettungsarbeiten unter den Bedingungen einer Lebendbergung hin zu den Bedingungen einer Todbergung nimmt.
    Geht man schon davon aus in Lassing?
    Wir hier gehen davon aus und wir beschäftigen uns seit Tagen mit diesem Thema.
    Wir können es nicht genau sagen, wir wissen nicht genau, was in der Einsatzleitung vorgeht.
    Es ist ein wenig fragwürdig, innerhalb weniger Stunden in Graz ein Gutachten erstellen zu lassen, mit dem Ziel festzustellen, ob unter den Bedingungen, die im Berg herrschen, noch Leben existieren kann.
    Ich glaube, das ist eine Aufgabe, die selbst die Geologen in diesen 14 Tagen hier nicht geschafft haben.
    Ich weiß nicht genau, wie das die Ärzte können sollen.
    Und es drängt sich ein bisschen der Verdacht auf, dass die Einsatzleitung sich quasi mit Gutachten logistisch in ihrer Entscheidung absichern will.
    Herr Renner, was, wenn man nicht selbst dort ist, nahezu nicht nachvollziehbar ist, das müssen natürlich die Gefühle sein, die einem Ort es gibt.
    Zuerst eine Phase der Hoffnung, der großen Hoffnung, die große Euphorie, die Freude.
    Am Sonntag vor einer Woche, als Georg Heinzel geborgen werden konnte, dann das intensive Weitersuchen nach den zehn, ebenfalls seit mehr als zwei Wochen, verschütteten und jetzt wieder dieser neuerliche Dämpfer.
    dass möglicherweise niemand mehr lebend geborgen werden kann.
    Wie kann man eigentlich mit so einer Situation, wie kann man mit solchen Gefühlen umgehen?
    Was spielt sich eigentlich ab in einem kleinen Dorf wie Lassing?
    Eben, wie Sie gestern gesagt haben, in dieser Hochschaubahn der Gefühle, die es da gibt, mit denen man konfrontiert ist.
    Ich glaube, die Gefühle der Angehörigen der Verschütteten kann niemand von uns nachvollziehen und die möchte ich hier auch mal beiseite lassen.
    Aber zur Stimmung im Dorf vielleicht ein Beispiel.
    Es schaukelt sich hier eine Verschwörungstheorie hoch und das schon seit vielen Tagen und die hat das Stichwort Giftmülldeponie.
    Die besagt und die wird immer wieder von Einheimischen und in großer Beharrlichkeit vorgetragen, da unten sei eine Giftmülldeponie und eine Mafia aus Berghauptmannschaft und Werksleitung Versuche zu verhindern, dass da jemand runterkommt und die ganze Sache auffliegt.
    Das sei der Grund dafür, dass die Rettungsarbeiten angeblich so schleppen, so verzögert, so mit falschen Entscheidungen als Unterstellung der Einheimischen hier.
    vor sich gegangen ist.
    Wie gesagt, für dieses Gerücht gibt es kein Indiz.
    Ich habe keinen einzigen Beweis in der Hand, um das nachvollziehen zu können, aber es beschreibt vielleicht die Stimmung.
    Ein zweiter Punkt zur Stimmung.
    Gestern war mit der Deutschen Gruben im Wehr ja auch dieser pensionierte Bergmann hier aus Lassing, Edith Raxl heißt er unten, und er war eigentlich
    in den letzten Tagen, Wochen so etwas wie ein Scharfmacher, nämlich lasst uns endlich runter, wir gehen freiwillig runter, wir glauben, wir finden da unten irgendwelche Schächte, Stollen, in denen wir zu den Verschütteten vordringen können.
    Und der ist gestern raufgekommen und hat klipp und klar gesagt, da gibt es keinen Weg.
    Franz Renner, besten Dank für diese Informationen.
    Sobald sich in Lassing etwas Neues tut, wir erfahren das von Ihnen oder von Kollegen Dieter Bornemann.
    Dankeschön, Forst.
    Was die Einsatzleitung beschlossen hat oder beschließen wird, das wird, wie gesagt, nicht vor 17 Uhr bekannt sein.
    Ursprünglich war die Bekanntgabe der Entscheidung für 11 Uhr geplant.
    Für die Bevölkerung heißt es also weiter warten.
    Monika Feldner hat dazu und zum weiteren Fortgang der Bergungsarbeiten mit Wirtschaftsminister Johannes Fahrenleitner gesprochen.
    Der Minister ist derzeit unterwegs und er war nur via Handy zu erreichen.
    Auf die Frage, warum die Entscheidung über den weiteren Fortgang der Boarbeiten wieder auf Nachmittag verschoben wurde, sagte der Wirtschaftsminister.
    Ich bin in derselben Situation wie Sie.
    Ich warte genau auf dieselbe Mitteilung.
    Wir müssen noch etwas warten, bis ich selber die Information habe.
    Jetzt ist es aber so, dass die Öffentlichkeitsarbeit immer wieder unter Beschuss steht.
    Ist es nicht irgendwie doch eine Pflicht, darüber zu informieren, auch um 11 Uhr, wie der Stand der Dinge steht, ob es eine Entscheidung gibt, welche Entscheidung es gibt?
    Immerhin warten doch sehr viele Betroffene, viele Angehörige auf das Ergebnis dieser Konferenz.
    Es wird zuerst mit den Angehörigen gesprochen werden.
    Das ist in jedem Fall sichergestellt.
    Und dann wird an die Öffentlichkeit gegangen.
    Herr Minister, wie wird das jetzt überhaupt weitergehen?
    Wer trifft die Entscheidung wirklich, ob jetzt weitergebohrt wird oder nicht?
    Ist das rein die Einsatzleitung vor Ort oder nehmen Sie dann der Entscheidung teil?
    Das Rettungsteam, also die Einsatzgruppe, hat ihre Besprechung im Augenblick oder wird mir ihr Ergebnis mitteilen.
    Ich nehme an, dass Sie sagen werden, dass die Intensivphase, der es darum ging Leben zu retten, jede Chance zu nützen, nun beendet ist und dass die Sanierung bzw.
    die Bergung allerdings dann nicht in der Intensivphase fortgesetzt wird.
    Das heißt, es wird aller Voraussicht nach dieser Rettungsschacht weiter gebohrt werden, aber was dann passiert, ist noch nicht klar.
    Werden Sie der Einsatzleitung als Minister die Weisung erteilen, so lange zu bohren, bis man weiß, wo die Verschütteten sind, was mit ihnen geschehen ist?
    Das kann ich Ihnen nicht sagen.
    Da haben die Techniker jetzt ein großes Wort mitzureden.
    Ob die Rettungsbohrung weitergeht, das würde ich eher nicht annehmen.
    Ich glaube, dass man jetzt an eine großräumige
    Klärung der Sachen herangehen wird, indem man möglicherweise durch die Binge selber vorzustoßen versucht, aber da bitte ich Sie zu warten, bis ich selber die Information durch das Team vor Ort habe.
    Trotzdem gibt es einen enormen Druck von der Bevölkerung, vor allem die betroffenen Angehörigen wollen wissen, wollen Klarheit, wollen Gewissheit, was mit ihren Männern, mit ihren Ehemännern, mit ihren Vätern, mit ihren Brüdern passiert ist.
    Das ist völlig verständlich.
    Wenn
    Es kommt darauf an, wo dann die Verunglückten geborgen werden können.
    Man wird so viel an Schlamm und Material, Masse bewegen, ausräumen müssen, dass hier wahrscheinlich Zeitprognosen schwierig sein werden.
    Das heißt, von Ihnen gibt es aber vorerst nicht die Weisung, an allen möglichen Stellen weiterzubohren?
    Gestatten Sie mir selber mal zu wissen, was mir das Team vor Ort selber berichten wird.
    Herr Minister, eine Frage auch zum Krisenmanagement noch einmal.
    Es hat ja immer wieder Kritik gegeben, dass Geräte schlecht oder zu langsam organisiert worden sind, dass sie schneller vor Ort hätten sein können.
    Auch gestern hat sich das gezeigt.
    Es wurde via Fernsehen eine spezielle Infrarot-Kamera gesucht.
    Es entsteht immer mehr der Eindruck, dass die Einsatzleitung die Rettungsaktion nicht bestens geplant hat.
    Die Evaluierung dessen, was vor Ort passiert ist, wird vorgenommen werden.
    Ich bin nach wie vor nicht bereit, vorweg das eine oder das andere für sich zu stellen.
    sagt Wirtschaftsminister Fahnleitner im Gespräch mit Monika Feldner.
    Im Zusammenhang mit dem Bergwerksunglück in Lassing kommt heute Kritik von der Volksanwaltschaft.
    Die drei Volksanwälte haben heute ihren Jahresbericht vorgelegt und dabei sagte der für die Prüfung des Wirtschaftsministeriums zuständige Volksanwalt Horst Schender, er warne vor der geplanten Novelle des Berggesetzes.
    In diesem Gesetz soll die umstrittene Bergbehörde mehr Aufgaben, mehr Kompetenzen bekommen.
    Wolfgang Fuchs mit der Kritik der Volksanwaltschaft.
    Die Berggesetznovelle 1998 hat noch nicht den Nationalrat passiert, ist also noch nicht in Kraft.
    Volksanwalt Horst Schender hofft daher, dass die Vorkommnisse von Lassing und seine heutige Kritik das Berggesetz in der geplanten Form noch zu Fall bringen.
    Horst Schenders Warnung?
    Die Bergbehörden werden in den letzten Jahren seit der Berggesetznovelle 1991 sukzessive mit neuen Aufgaben aus dem Bereich des früheren Gewerberechtes überlastet.
    und können diesen Aufträgen kaum nachkommen.
    Wir haben ja in den letzten Wochen auf tragische Weise feststellen müssen, mit welcher Peinlichkeit hier von der Bergbehörde geradezu hilflos gemanagt wurde und wie diese verheerende Katastrophe
    in Lassing von dieser Bergbehörde doch eher stümperhaft gehandhabt wurde und dieser
    schon mit der ursprünglichsten Aufgabe offensichtlich überforderten Behörde hat man nun zusätzlich noch oder will man nun zusätzlich noch alle mineralischen Abbaubetriebe aufhalsen und anlasten und alle Bergwerke und zusätzlich alle Bewilligungen von Schottergruben und Steinbrüchen diesen Bergbehörden auflasten.
    Volksanwalt Schender verlangt daher, dass die Kompetenzen bei den Bezirkshauptmannschaften bleiben, weil diese besser und bürgernäher organisiert wären als die Bergbehörden, so der Volksanwalt heute in einer Pressekonferenz.
    Harte Worte der Volksanwaltschaft gegen die Bergbehörde Wolfgang Fuchs hat informiert.
    Unter Österreichs Finanzbeamten gehrt es wieder.
    Ging es im Vorjahr der Personalvertretung darum, die Einsparung von etwa 1.000 Dienstposten zu verhindern, so hat jetzt die Gewerkschaft öffentlicher Dienste Einspruch gegen eine Gesetzesnovelle eingelegt, mit der die Aufgaben von Finanzämtern verändert und beschnitten werden kann.
    Der Hintergrund, Finanzminister Edlinger will die Finanzämter wirtschaftlicher führen.
    Details von Hans Fockenhuber.
    Die Idee ist nicht neu.
    Schon 1992 wurde über eine Änderung in der Struktur der Finanzämter nachgedacht, jedoch dann wieder fallen gelassen.
    Durch die Landflucht ist das Konzept wieder belebt worden.
    Derzeit gibt es in Österreich 86 Finanzämter mit sehr unterschiedlicher Größe, mit 20 bis 400 Beamten.
    Für Finanzminister Edlinger ist es unwirtschaftlich, alle diese Finanzämter mit allen für ein Finanzamt notwendigen Abteilungen und Hierarchien zu führen.
    Verschiedene Aufgaben, etwa Betriebsprüfungen, könnten durchaus in einem regionalen Finanzamt zusammengelegt werden.
    Kleinere Finanzämter würden dann sozusagen zu Außenstellen von wenigen großen, voll ausgestatteten Ämtern.
    Besonders in dünn besiedelten Gebieten, wie etwa im Waldviertel, seien die vielen kleinen, aber voll ausgestatteten Finanzämter nicht mehr wirtschaftlich, meint dazu Sektionschef Nolz.
    Wir haben eine Bevölkerungsschrumpfung in manchen Gebieten zu erwarten und da müssen wir einfach reagieren und da wollen wir
    eine Verordnungsermächtigung hineinnehmen, die uns da ein flexibles Reagieren ermöglicht.
    Für die Steuerpflichtigen soll es aber keine Nachteile geben.
    Es gibt eine Standortgarantie von Seiten des Ministers Edlinger.
    Also wir werden keinen Standort schließen, schon im Sinne des Bürgerservices nicht.
    Was wir aber nicht wollen, auf Dauer nicht,
    ist, dass wir die Struktur eben beginnen, da gibt es den Vorstand, da gibt es die Veranlagung, da gibt es die Betriebswürfe, da gibt es das, das, das, dass wir das eben auch bei winzigsten Finanzämtern aufrechterhalten, da müssen wir einfach zu einer flexiblen und kreativen Lösung kommen.
    Möglich soll das alles durch eine Änderung des Abgabenverwaltungsorganisationsgesetzes werden, dessen Entwurf nun in Begutachtung ist.
    Ein Punkt ist die Aufteilung des Finanzamtes für Körperschaftssteuern in Wien auf alle Bezirksfinanzämter und der andere Punkt ist eben die Verordnungsermächtigung zur Änderung der einzelnen Aufgaben der Finanzämter.
    Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst hat dagegen Einspruch erhoben.
    Statt dauernd Dienstposten im Finanzbereich zu streichen, wäre es wirtschaftlicher, die vorhandenen Beamten vermehrt bei Steuerprüfungen einzusetzen, meint die Gewerkschaft.
    So würden die Personalkosten über das Aufgreifen von Steuersündern leicht wieder hereingespielt.
    Der in der Vorwoche bekanntgewordene Verkauf der Meindl-Kette an den deutschen Rewe-Konzern sorgt nach wie vor für Aufregung.
    Die Verwirklichung des beabsichtigten Deals stößt vor allem bei den Sozialpartnern auf heftigen Widerstand, während Meindl argumentiert, dass gerade durch diese Fusion Arbeitsplätze gesichert werden, glaubt die Gewerkschaft, dass genau das Gegenteil eintreten wird.
    Und die Wirtschaft, allen voran Wirtschaftsminister Hannes Fahrenleitner, fürchtet eine zu starke Machtkonzentration im Handel.
    Jetzt werden sich einmal die Kartellbehörden mit dem Verkauf beschäftigen.
    Der Ausgang des Verfahrens, egal ob es von der EU-Kartellbehörde in Brüssel oder dem österreichischen Kartellgericht abgehandelt wird, ist noch völlig offen.
    Christian Hunger hat die Rechtssituation genauer untersucht.
    Der Verkauf der Lebensmittelkette Meinl an Rewe ist ziemlich überraschend gekommen, ebenso spontan waren auch die überwiegend ablehnenden Reaktionen.
    Nicht die Brüsseler Bürokraten sollten darüber entscheiden, ob und wer im österreichischen Handel das Sagen hat, sondern die österreichische Kartellbehörde lautet eine der Forderungen, mit der man hofft, den Deal verhindern zu können.
    dass ein Verfahren in Österreich automatisch zur Verhinderung des Verkaufs in der geplanten Form führen könnte, diese Hoffnung ist aber bei genauerem Hinsehen mehr als zweifelhaft.
    Im Gegenteil, während in Brüssel die Kommission auf der Grundlage weisungsgebundener Beamter über den Fall entscheidet,
    liegt eine Entscheidung in Österreich alleine im Ermessen eines unabhängigen Richtersenats.
    In Detail.
    Grundsätzlich sind sich österreichisches und europäisches Kartellrecht dem Inhalt nach ziemlich ähnlich.
    Beide zielen im Wesentlichen auf die Verhinderung einer marktbeherrschenden Stellung eines Unternehmens ab.
    Die Brüsseler Kartellbehörde beschäftigt sich nur mit den wirklich großen Fusionen und überlässt die kleineren Firmenzusammenschlüsse den nationalen Behörden.
    Die milliardenschwere Übernahme Meinls durch Rewe fällt eindeutig in die Kompetenz der EU.
    Trotzdem kann Österreich im Prinzip um die Verweisung des Verfahrens in die eigene Kompetenz ansuchen.
    Dafür müssen allerdings wichtige Gründe angegeben werden.
    Sollte die Kommission tatsächlich dem angekündigten Verweisungsantrag Österreichs nachkommen, dann kommt der Fall an das Oberlandesgericht Wien, wo ein Dreiersenat unter dem Vorsitz eines unabhängigen Richters als Kartellgericht zuständig ist.
    Nach österreichischem Recht muss dieser Senat die Kartellkommission in das Verfahren miteinbeziehen.
    Die Kartellkommission besteht aus sechs Mitgliedern und wird vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung bestellt.
    De facto stehen der Arbeiterkammer III, der Wirtschaftskammer II und der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern ein Mitglied zum Vorschlag zu.
    Die Kartellkommission ist also nach guter österreichischer Gepflogenheit paritätisch besetzt.
    Diese Kommission kann ein Gutachten über den konkreten Fall erstellen.
    Im Fall Meinl-Rewe wird dieses Gutachten wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass eine marktbeherrschende Situation eintritt.
    Das Gutachten wird dem Dreier-Senat im Landesgericht Wien zur Entscheidungshilfe übermittelt.
    Der Haken dabei, der Senat ist keineswegs an dieses Gutachten gebunden,
    kann also ganz gegenteilig entscheiden oder aber auch, das ist möglich, Auflagen aussprechen.
    Die Richter entscheiden immer und ausnahmslos unabhängig, wird im Landesgericht besonders betont.
    Doch noch ist es nicht soweit.
    Zuerst muss der Verkauf Meinels an Rewe in Brüssel angemeldet werden.
    Das ist noch nicht erfolgt.
    Brüssel informiert danach wiederum Österreich, dass drei Wochen Zeit für einen begründeten Verweisungsantrag hat.
    Sollte Brüssel tatsächlich darauf eingehen, dann bleiben dem österreichischen Kartellgericht fünf Monate für eine Entscheidung.
    Noch ist jedenfalls über Meindl und Rewe nicht das letzte Wort gesprochen.
    Eine Spielverlängerung kann es allenfalls noch über den UGH geben.
    Christian Hunger über die rechtlichen Hintergründe des Meindl-Rewe-Deals.
    Die Nachricht, von einer hormonverseuchten Fleischladung aus Österreich in Italien gestoppt wurde, hat nicht nur die Konsumenten aufgeschreckt.
    In den Labors der zuständigen Behörden in Österreich wird derzeit intensiv gearbeitet.
    Alles verfügbare Fleisch, das mit der beanstandeten 60-Tonnen-Lieferung in Verbindung stehen könnte, wird analysiert.
    Die zwölf österreichischen Landwirtschaftsbetriebe, aus denen das Rindfleisch stammt, werden ebenfalls überprüft.
    Und auch beim italienischen Einkäufer des Rindfleisches, der Konservenfirma Inalca, herrscht Aufruhr, Katia De Gennaro berichtet.
    Der Direktor der Inalka ist über die negative Publicity für seinen Betrieb alles andere als erfreut.
    Er betonte auf Anfrage, dass die 60 Tonnen nur ein Bruchteil einer Riesenmenge Fleisch sind, die die Inalka kürzlich bei einer EU-Versteigerung in Brüssel erworben hat.
    Rindfleisch aus ganz Europa wurde so nach Rieti geliefert, aus Österreich kamen insgesamt 2600 Tonnen bei der Inalka an.
    Die Firma bezeichnet das Fleisch mit Nachdruck als EU-Ware, die der Interventionsbehörde Feoga gehört.
    Im Auftakt der Feoga hatte die Agrarmarkt Austria das Fleisch im Jahr 1996 angekauft, um den im Zuge des BSE-Skandals zurückgegangenen Rindfleischpreis zu stützen.
    Die Einfuhr von österreichischem Rindfleisch nach Italien wurde vorerst auf Antrag der dortigen Gesundheitsbehörde gestoppt.
    Trotzdem bemüht sich das Nachbarland um Schadensbegrenzung.
    Am Wochenende betonte das römische Gesundheitsministerium in einer offiziellen Aussendung, dass sich österreichisches Importfleisch bisher bei Stichprobenkontrollen immer als einwandfrei erwiesen hatte.
    Bei der angeblich hormonverseuchten Rindfleischlieferung handelt es sich um Vorderviertel.
    Die entsprechenden Hinterviertel lagern noch in den Kühlhallen der Agrarmarkt Austria in Wien und werden jetzt auf Stilbene untersucht.
    Die 60 Tonnen Tiefkühlfleisch, in denen angeblich Spuren der Hormongruppe Stilbene nachgewiesen wurden, sind noch auf dem Retourweg nach Österreich, wo sie erneut untersucht werden sollen.
    Auch die zwölf landwirtschaftlichen Betriebe, aus denen das Fleisch stammt, werden untersucht.
    Die zuständigen Amtstierärzte haben in den Ställen Harnproben entnommen, weil sich Hormonrückstände auf diesem Wege viel leichter nachweisen lassen als über die Analyse des Fleisches.
    Nach Auskunft der Veterinärverwaltung in Wien konnte bei der Untersuchung der Stelle bisher kein Hinweis darauf gefunden werden, dass die Bauern den Rindern Hormone gespritzt haben.
    Für die Landwirte wäre es nebenbei gesagt viel leichter gewesen, an in Österreich ebenfalls verbotene, jedoch in den USA zugelassene natürliche Hormone zu kommen.
    Bei den Stilbene-Hormonen handelt es sich um synthetische Masthilfen, die nicht nur in Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten verboten sind.
    Zur Lage im Kosovo jetzt.
    Seit Wochen dauern die Kämpfe in der Unruheprovinz an.
    Serbische Einheiten rücken gegen die Kosovo-Albaner vor und die Kosovo-Befreiungsarmee, die UGK, versucht die Serben wieder zu vertreiben.
    Ihrerseits, die internationale Gemeinschaft, so hat man den Eindruck, steht vor einem offenbar nicht lösbaren oder nicht leicht lösbaren Problem.
    In diesem Mittagsschanal wollen wir versuchen Näheres über die aktuelle Situation zu erfahren und dazu begrüße ich am Telefon unseren Belgrad-Korrespondenten Werner Heritsch.
    Schönen guten Tag.
    Und ebenfalls telefonisch verbunden bin ich mit einer anderen Leitung, mit Außenminister Wolfgang Schüssel, als EU-Ratsvorsitzender in diesem halben Jahr besonders gefordert, was die Kosovo-Krise betrifft.
    Guten Tag, Herr Minister.
    Grüß Gott.
    Zuerst die Frage, vielleicht an Werner Heritsch, am Wochenende gab es eine neue Offensive der serbischen Sicherheitskräfte im Kosovo.
    Wie ist denn derzeit die aktuelle Lage?
    Ja, auch vier Tage nach der Ankündigung des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević, dass die serbische Offensive in Kosovo beendet sei, ist davon nichts zu merken.
    Sowohl die serbische als auch die albanische Seite melden schwere Kämpfe in Dörfern nahe der albanischen Grenze.
    Zwei Polizisten sollen beim Kampf um die Ortschaft Junik getötet worden sein.
    Dort sind seit Wochen mehr als 1000 UCK-Kämpfer von serbischen Einheiten umzingelt.
    Und die Albaner berichten von mehreren toten Zivilisten und Angehörigen der Kosovo-Befreiungsarmee nach schweren Artillerie- und Raketenangriffen auf Dörfer in der Region Drenica.
    Diese Region hat sich die UČK zurückgezogen.
    Dorthin hat sie jetzt ihr Hauptquartier verlegt nach dem Fall ihrer Hochburg Mališevo in der Vorwoche.
    Und dorthin sind auch tausende albanische Zivilisten geflohen.
    Und gerade dorthin stoßen jetzt die Serben nach.
    Also keine Spur vom Einstellen der serbischen Offensive.
    Deshalb jetzt gleich weiter die Frage, ein Außenminister Schüssel schon vor Monaten hat vor allem die NATO dem serbischen Präsidenten Milosevic die Rute ins Fenster gestellt, hat demonstrativ Flugmanöver abgehalten, hat mit einem möglichen Militärschlag gedroht, was allerdings ohne Zustimmung des UNO-Sicherheitsrates nicht realisierbar ist und eine solche ist ja derzeit glaube ich auszuschließen.
    Unter österreichischer Führung hat letzte Woche eine Verhandlungsmission stattgefunden und es hat auch Zusagen gegeben vom Präsident Milosevic, Zusagen, die aber, wir haben es ja eben gehört, offenbar nicht eingehalten werden.
    Herr Außenminister, was kann eigentlich der Europäische Union, was können Sie konkret jetzt tun in dieser Situation?
    Ich habe vor einem Monat, knapp vor der Übernahme der Ratspräsidentschaft durch Österreich,
    in Brüssel laut vor der Möglichkeit, vor der Gefahr einer solchen serbischen Offensive im Kosovo gewarnt.
    Das ist damals nicht ernst genommen worden.
    Wir haben ein Zehn-Punkte-Programm vorgelegt, das eindeutig eine Verstärkung an der Grenze vorgesehen hätte durch internationale Truppen, in Mazedonien, in Albanien, um vor allem das Übergreifen des Konflikts zu verhindern.
    Das ist damals nicht ernst genommen worden.
    Mittlerweile sind wir genau dort, was ich befürchtet habe.
    Ich habe keine Minute daran geglaubt, dass Milosevic ernstlich an diese Zusagen, keine weiteren Waffenhandlungen mehr zu setzen, glaubt oder dass er das ernst meint.
    Wir haben das auch öffentlich gesagt.
    Wir werden ihn beim Wort nehmen.
    Aber realistischerweise ist es so, dass wir heute 150.000 Flüchtlinge in der gesamten Region haben.
    Und vor allem fürchte ich für den Winter eine humanitäre Katastrophe, denn die serbische Armee, die ja immer stärker auch eingreift, zündet Felder an, beschießt mit weitreichender Artillerie auch Dörfer in Albanien.
    Es wird das Vieh umgebracht, die Menschen werden über kurz oder lang nichts zu essen haben.
    Und das ist meiner Meinung nach das erste und wichtigste Thema, dass man sich der humanitären Situation annimmt.
    und dass man dann versucht, wirklich eine Waffenruhe herbeizuführen, um dann überhaupt verhandeln zu können.
    Im Moment sind wir weit davon entfernt.
    Es ist natürlich sehr schwierig, hier einen Zeitplan abzugeben.
    Aber Sie haben gesagt, humanitäre Hilfe ist momentan ganz wichtig.
    Sie sprechen auch von einer drohenden humanitären Katastrophe, was auch das UNO-Flüchtlingshilfswerk macht.
    Aber zum Beispiel besonders die USA, die offenbar mehr Drohgebärden setzen können,
    Die hoffen auch ganz speziell auf eine politische Lösung, die erzielt werden könnte.
    Glauben Sie, ist eine solche politische Lösung, ist ein Zusammensetzen an einem gemeinsamen runden Tisch in absehbarer Zeit möglich, was die Konfliktparteien betrifft?
    Schauen Sie, es kommt nicht darauf an, was ich mir wünsche oder was ich jetzt glaube vorherzusehen, sondern realistischerweise muss man den Tatsachen ins Auge blicken.
    Militärisch-humanitär ist die Situation wesentlich schlimmer geworden.
    Hätte Milosevic vor drei Monaten das akzeptiert, was wir ihm vorgeschlagen hätten, dann wäre die ganze Situation nicht so eskaliert.
    Offensichtlich will er das nicht.
    Er ist Teil des Problems.
    Er ist das Problem und nicht die Lösung.
    Zweitens gibt es aber auch einige positive Ansatzpunkte, auf denen man aufbauen kann.
    Seit wir die Ratspräsidentschaft übernommen haben, ist es mir gelungen, dass wir immerhin gemeinsam mit den Russen und mit den Amerikanern dort eine sichtbare Beobachtertruppe in Kosovo aufgebaut haben, übrigens unter österreichischer Führung.
    Das zweite Positive, es gelingt uns schrittweise, wieder gemeinsam mit den Amerikanern, eine gemeinsame Verhandlungsplattform der Albaner zusammenzubringen.
    Da sind wir noch nicht ganz dort, aber gut unterwegs.
    Und dann, meine ich, ist es ganz entscheidend, die Russen und die Amerikaner an Bord zu haben.
    Das war ja Kern meiner vorwöchigen Versuche.
    Ich habe lange mit Außenministerin Madeleine Olbrecht und mit Evgeny Primakov von Russland geredet.
    Wir müssen hier einen heißen Draht zwischen EU, Russland und Amerika installieren, um handeln zu können.
    Aber es muss eine politische Lösung sein, da gibt es gar keinen Zweifel daran.
    Herr Außenminister, ich hätte dazu eine Frage, wenn ich mich einmischen darf.
    Hat nicht gerade die EU und die Amerikaner, haben sie nicht mit ihrer zögerlichen Politik, man hat Milosevic gedroht mit NATO, monatelang passiert ist dann aber nichts, man hat Sanktionen gedroht, die praktisch nicht greifen, man hat ein Flugverbot gegen die JAT eingeführt, die JAT fliegt noch immer.
    Hat man ihn in diesen Handlungen nicht ermutigt zu dieser Offensive, weil er irgendwie gesagt hat, naja, es passiert mir eh nicht.
    Es sind viele gute Fragen, die zum Teil auch gehalten werden, hat ja Kritik entsprechend, die ich ja selber geäußert habe.
    Das Flugverbot braucht aufgrund der langen, mehrmonatigen Kündigungsfristen sehr lang, um es wirklich wirksam werden zu lassen.
    Außerdem ist es nicht ein Thema, das jetzt nachhaltig Druck ausüben kann.
    Das ist langfristig nicht.
    Ich habe das als Beispiel genannt.
    Ja, ich weiß schon.
    Andere Maßnahmen und andere Sanktionen haben sehr kurzfristige Wirkung oder haben bereits volle Wirkung erfasst.
    wenn Sie etwa an die wirtschaftlichen Sanktionen denken, wenn Sie an den Investitionsstopp denken, der hat natürlich Auslandskapital in beachtlicher Höhe blockiert.
    Aber auf der anderen Seite, ich bin derjenige, der auch öffentlich immer wieder gesagt hat, von wirtschaftlichen Sanktionen kann man nicht alles erwarten.
    Ein Diktator, der sein Volk in einen Konflikt zwingt, der kann es auch um einen sehr hohen wirtschaftlichen Preis tun.
    So ist die Europäische Union nicht in der Lage, das sage ich hier ganz, ganz deutlich,
    Als Ratspräsident ist nicht in der Lage, militärisch hier zu handeln.
    Wenn überhaupt kann das nur die NATO.
    Die Militärs haben ihre Planungen auf den Tisch gelegt und jetzt müssen die entsprechenden NATO-Mitglieder und vor allem aber auch die Sicherheitsratsmitglieder im Bereich der Vereinten Nationen tätig werden, wenn der politische Wille dazu da ist.
    Und wir wissen alle, die wir jetzt diskutieren, dass dieser politische Wille derzeit nicht gegeben ist.
    Herr Minister Schüssel, abschließend eine Frage.
    Glauben Sie, dass eine ansatzweise Lösung oder Vorbereitung einer Lösung des Konflikts noch in der Zeit Ihrer Präsidentschaft möglich ist?
    Ich würde mir sehr wünschen, sage ich hier ganz offen, dass wir in unseren sechs Monaten einen wesentlichen Beitrag zu einer Lösung leisten können.
    Gelöst wird dieser Konflikt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nicht einfach, indem man sich das wünscht.
    Was wir erreichen wollen ist, einen Beitrag zu leisten,
    dass der Konflikt nicht weiter eskaliert und dass eine Verhandlung begonnen wird.
    Wenn wir dort hinkommen, sage ich Ihnen ganz offen, dann bin ich sehr zufrieden mit jenem Teil, den wir eben von Österreich in diesen politischen Prozess einbringen können.
    Dann sage ich danke, beiden Herren, danke Herr Minister Schüssel in Wien und danke Werner Heritsch in Belgrad.
    Auf Wiedersehen.
    Auf Wiedersehen.
    Ich bin sehr gern in Mexiko.
    Ich liebe Mexiko, wegen seiner Freiheit des Wortes.
    Kein Mensch kümmert sich, was für Religion du hast.
    Wenn du eine Kultur hast, wenn du sympathisch bist, dich benehmen kannst und so weiter, wirst du mit Freuden überall aufgenommen.
    Ich bin eine der wenigen, die noch österreichischen Pass haben, aber ich ziehe es vor, in Mexiko zu leben.
    Hans Neumann stammt aus Graz.
    Er ist im Sudetenland aufgewachsen.
    Über die Schweiz und die Dominikanische Republik flüchtete er vor den Nazischergen nach Mexiko und begegnete dort vielen, denen es ähnlich ergangen war.
    Christa Bruckstögl und Martin Steinhuber haben vor zehn Jahren Mexiko-City besucht und sprachen dort mit Hans Neumann und drei weiteren österreichischen Emigranten.
    Vier Emigrantenschicksale im Journal Panorama Classic, 18.20 Uhr, Österreich 1.
    Und jetzt ein Thema aus dem Bereich der Medizin.
    Viele Frauen, nach einer aktuellen Umfrage sind es in Österreich 1,2 Millionen, leiden unter Regelbeschwerden.
    Und viele davon behandeln sie auf ihre Weise durch die unkontrollierte Einnahme von Schmerzmitteln oder sie leiden einfach darunter, ohne etwas dagegen zu tun.
    Eine ärztliche Therapie könnte da Abhilfe schaffen.
    Deshalb wurde jetzt österreichweit eine Informationskampagne gestartet.
    Eveline Schütz berichtet.
    Kopf-, Bauch- oder Kreuzschmerzen, geschwollene Beine, Spannungsschmerzen der Brust und psychische Instabilität.
    In Österreich leiden 60 Prozent der Frauen an diesen typischen Regelbeschwerden.
    700.000 Frauen klagen sogar über mehrere Beschwerden gleichzeitig.
    Häufigkeit und Leidensdruck sind also wesentlich höher als bisher angenommen.
    Durch diese Leiden ist nicht nur die Lebensqualität der Frauen stark eingeschränkt, auch ihre berufliche Leistungsfähigkeit ist vermindert.
    Jährlich gehen allein 260.000 Krankenstandstage auf das Konto von Regelschmerzen.
    Prof. Markus Mettger von der Wiener Universitätsfrauenklinik
    Diese Beschwerden haben oft schon Krankheitscharakter.
    Und leider, und das ist auch ein Grund, warum wir uns jetzt hier darauf konzentrieren und diese Kampagnen machen, leider ist es so, dass gerade bei den Schmerzen hier sehr, sehr viel Schmerzmittel, also unkontrolliert genommen werden.
    Und das ist natürlich keine kausale Behandlung.
    Dadurch kann es nicht nur zu einer Schmerzmittelabhängigkeit kommen, es werden auch die Nieren dadurch stark belastet.
    Weiterer Anlass für die Aufklärungskampagne der Ärztekammer, selbst viele Ärzte nehmen bei uns im Vergleich zu anderen Ländern die Beschwerden der Frauen nicht ernst genug.
    Das hier ein Unterschied ist, ist auch daran zu erkennen, dass der Verbrauch oder der Gebrauch von Gelbkörperhormon, das ist also eine Möglichkeit, solche Beschwerden zu behandeln, dieser Verbrauch eben an Gelbkörperhormon ist in Frankreich beispielsweise fünfmal höher als in Deutschland oder in Österreich.
    Stichwort Gelbkörperhormon oder Gestagen.
    Die häufigste Ursache von Schmerzen vor oder während der Regel ist ein Mangel an Gelbkörperhormonen und damit in Verbindung ein Überschuss an Östrogen.
    Und Frauen mit einem solchen über Jahre andauernden hormonellen Ungleichgewicht haben ein zusätzliches Erkrankungsrisiko.
    Die Zystenbildung ist erhöht.
    Die Inzidenz, die Häufigkeit an Eierstock-Zysten ist bei solchen Frauen deutlich höher.
    Dann die Mastopathie, also diese Knötchenbrust.
    Dann auch die Myomeneigung, also Myome, Polypen.
    All dies wird gefördert durch langjährigen, unbehandelten Gelbkörper-Hormonmangel.
    Nach einer meist nur einige Monate dauernden Behandlung stellt sich bei vielen Frauen wieder ein hormonelles Gleichgewicht her, sodass sie gar nicht über Jahre Hormone schlucken müssen.
    Und noch etwas ist wichtig.
    Ein Gelbkörperhormonmangel ist nicht selten Folge von physischen oder psychischen Stress oder Folge einer chronischen psychischen Belastung, sodass neben der medikamentösen Behandlung von ärztlicher Seite auch dies in die Therapie einbezogen werden sollte.
    Der russische Komponist Alfred Schnittke ist heute in Hamburg an einem Schlaganfall gestorben, das meldet die Nachrichtenagentur Interfax aus Moskau.
    Schnittke war einer der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten, er war 64 Jahre alt.
    Robert Bilek hat den folgenden Nachruf gestaltet.
    Alfred Schnittke gehörte und gehört zu den meistgespielten zeitgenössischen Komponisten.
    Denn seine Musik verfing sich niemals in blutleeren La Puella oder in avantgardistischen Dogmen.
    Schnittke verstand es vielmehr, sich auf hohem Niveau und doch allgemein verständlich auszudrücken.
    Er überschrieb oftmals die Grenze zwischen ernst und unterhaltend und zitierte die alten Meister nicht ohne Ironie.
    Schnittke wurde 1934 in Engelsheim der Volga geboren, der damaligen Hauptstadt der volgadeutschen autonomen Sowjetrepublik, die im Zweiten Weltkrieg liquidiert wurde.
    1946 begann Schnittke seine musikalische Ausbildung in Wien, wo sein Vater Redakteur einer deutschsprachigen Zeitung der sowjetischen Besatzungsmacht war.
    Der Sohn einer volgadeutschen und eines in Frankfurt geborenen Juden wurde hier mit der Musik Anton Weberns konfrontiert.
    Durch Herkunft und Ausbildung war Schnittke also prädestiniert, ein Werk mit einer Brückenfunktion zwischen der deutschen und der russischen Musiktradition zu schaffen.
    Sein Geld musste sich der junge Musiker, der ab 1961 in Moskau Instrumentation und Komposition lehrte, allerdings anfangs mit Filmmusiken verdienen.
    Erst die ständige Zusammenarbeit mit großen Solisten, allen voran der Geiger Gidon Kremer, setzte seine Werke endgültig durch.
    Alfred Schnittke?
    Mein ganzes Leben war sozusagen ein
    ständiges Gerichtetsein auf den Kontakt mit Interpreten.
    Und das, was ich schrieb, kam zustande dank diesem Kontakt und hatte in allen Fällen eine individuelle
    Qualität, also für diesen schrieb ich so, ohne mir da Worte, da Vorschriften festzulegen.
    Alfred Schnittke schrieb Sinfonien, Opern, Solokonzerte und Kammermusik.
    Besonderen Erfolg hatte er mit der von dem Choreografen John Neumeier angeregten Ballettmusik zu Pergint 1989.
    Schnittke verstand es, barocke und atonale Elemente nahtlos zu verbinden.
    Er bediente sich der Elektronik und der Aleatorik, stellt in den letzten Jahren aber immer mehr eine lyrische Melodik in den Vordergrund.
    Und schließlich hat Alfred Schnittke sein Wissen auch an junge Musiker weitergegeben.
    Es ist sehr wichtig, wenn der Lehrer manchmal überhaupt nichts sagt.
    Es ist schon ziemlich oft, dass er viel zu viel sagt.
    Aber manchmal ist das Nichtsagen auch schon eine Reaktion.
    Und die ist deutlich spürbar.
    Es ist manchmal wichtiger, selbst darüber nachzudenken,
    genau uns das erklärt zu kriegen.
    Das war ein Nachruf auf den heute in Hamburg verstorbenen Komponisten Alfred Schnitke.
    Der Römersteinbruch von St.
    Margareten im Burgenland ist in den vergangenen drei Jahren zu einem der größten Fixpunkte der sommerlichen Festspielszene Österreichs geworden.
    Nach spektakulären Inszenierungen von Verdis, populären Opern Nabucco und Aida gibt es heuer dort Bizets Carmen zu sehen und zu hören.
    Mehr zu Festival und Produktion im folgenden Beitrag von Susanna Bruckner.
    Nach der AIDA mit Kamelen und Elefanten soll heuer also Carmen mit einem Riesenaufgebot an Statisten, andalusischen Flamenco-Tänzern und einem mechanischen Stier die Erfolgsserie der Opernfestspiele fortsetzen.
    Waren es 1996 noch 11.000 Besucher, die in den Römersteinbruch pilgerten, sind von den ursprünglich 30.000 aufgelegten Karten zwischen 350 und 810 Schilling heuer nur noch einige Restkarten im freien Verkauf.
    Für die Inszenierung von Bizets Carmen konnte auch einer der bekanntesten Monumental-Opernspezialisten gewonnen werden.
    Gianfranco de Bosio, Sofrentendente und Regisseur der Arena von Verona.
    Der Römersteinbruch von Sankt Margareten ist in vielerlei Hinsicht ideal für Bizets Carmen.
    Vielleicht nicht gerade für den ersten Akt, dafür aber umso mehr für den dritten, den Bizet, Meyac und alle wir als wilden Ort in einer Gebirgslandschaft bezeichnet haben.
    Eines aber kann ich Ihnen versprechen, wir werden diese Qualitäten bis an die Grenzen des Möglichen ausnutzen.
    Man setzt einmal mehr auf ein Spektakel.
    Da und dort lassen sich aber auch für den Openfreund bekannte Namen wie Malgorzata Walewska als Carmen oder Mario Malanini als Don José finden.
    Spektakuläre Hauptattraktion für die Besuchermassen sind aber die 250 Statisten sowie die 18 original andalusischen Flamenco-Tänzer.
    Das Produktionsbudget liegt bei 14 Millionen Schilling, die ausschließlich durch private Sponsoren aufgetrieben wurden.
    Open Doyeur Marcel Pravi wird vor jeder Aufführung einfordernde Worte sprechen.
    Ich finde es absolut unglaublich und toll, dass da jemand ohne zu schnorren bei der öffentlichen Hand aus eigener Tasche spielt, Nabucco, Carmen und jedes Jahr Vorstellungen zulegt und das Publikum stürmt das und man kommt zu keine Karten.
    Und das ist eigentlich eine Vorstellung gewesen, die auch von der Presse sehr gut akzeptiert wurde.
    Der einzige Wermutstropfen liegt im akustischen Bereich.
    Wie fast überall wird auch in St.
    Margareten verstärkt.
    Erschwerend für Sänger und Dirigenten Giorgio Croci kommt hinzu, dass das Orchester in das Bühnenbild integriert ist.
    Das ist ein großes Problem für mich.
    Leider ist das für mich wirklich ein großes Problem, denn im vergangenen Jahr habe ich mich an der Seite der Bühne in großer Entfernung zu den Sängern wiedergefunden.
    Ich werde daher auch in Zukunft um einen Orchestergraben kämpfen, weil das zurzeit wirklich eine ungewöhnlich schwierige Situation für die Sänger ist.
    Denn sie dürfen nicht vergessen, in einer Opernaufführung gibt es immer kleine Probleme, wo die Sänger der Hilfe des Dirigenten bedürfen, auch wenn am Ende alles gut geht.
    Es gibt immer viele Probleme, auch wenn alles gut ist.
    Im vergangenen Jahr lag das Open Festival von St.
    Margareten nach Bregenz und Mozart in Schönbrunn noch an dritter Stelle der österreichischen Open Festivals im Freien.
    Heuer rechnen sich die Veranstalter gute Chancen aus, Mozart in Schönbrunn zu überflügeln.
    Der Kartenvorverkauf ist so gut gelaufen, dass bereits drei Zusatzvorstellungen am 21., 22. und 23.
    August eingeschoben werden konnten.
    Premiere von Bizet's Carmen im Römersteinbruch von Sankt Margreten im Burgenland ist am kommenden Donnerstag.
    Und jetzt heißt es, Ihr Auftritt bitte, Heimo Godler mit den Schlussnachrichten.
    Österreich.
    Die Hoffnung auf Überlebende in Lassing schwindet.
    Der Einsatzleitung fällt es offensichtlich schwer, die Rettungsarbeiten abzubrechen.
    Nach den ergebnislosen Kamera- und Mikrofonerkundungen wartet sie nun auf ein medizinisches Gutachten.
    Dieses soll über etwaige Überlebenschancen der Verschütteten Auskunft geben.
    Alfred Zechling von der Einsatzleitung meinte, man wolle sich rechtlich absichern.
    Das Gutachten soll um 14 Uhr aus dem Landeskrankenhaus Graz eintreffen.
    Es soll um 17 Uhr veröffentlicht werden.
    Vorher will die Einsatzleitung die Angehörigen der zehn verschütteten Bergleute informieren.
    Der Bohrleiter der OMV Leopold Abraham deutete an, dass die OMV-Techniker von der Unglücksstelle abziehen würden.
    Abraham formulierte, es sei niemand unten, man ordne nun die Werkzeuge.
    Tschechien.
    Eine Woche nach einer Darmoperation ist Staatspräsident Havel heute neuerlich operiert worden.
    Wegen andauernder massiver Atemprobleme musste sich der 61-Jährige einem Luftröhrenschnitt unterziehen.
    Über den Verlauf des Eingriffs wurde bisher nichts bekannt.
    Die Funktion von Havels rechtem Lungenflügel war in der Nacht zum Teil zusammengebrochen.
    Vereinte Nationen, Bundesrepublik Jugoslawien.
    Durch die jüngste Offensive der serbischen Armee und Polizei im Kosovo sind 30.000 Menschen vertrieben worden.
    Wie das UNO-Flüchtlingshochkommissariat heute mitteilte, sind wegen der seit fünf Monaten anhaltenden Kämpfe insgesamt 180.000 Albaner auf der Flucht.
    Die Gefechte um die von der Kosovo-Befreiungsarmee UCK gehaltene Ortschaft Junik im Westen der Provinz dauern unvermindert an.
    Die NATO hält sich nach Angaben des amerikanischen Verteidigungsministers Cohen einen Militäreinsatz im Kosovo weiterhin offen.
    Wie Cohen ferner erklärte, habe für die NATO eine politische Lösung des Konfliktes allerdings weiter Vorrang.
    Nahe Osten.
    Der blockierte Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern soll heute wieder durch Gespräche auf Beraterebene belebt werden.
    Die palästinensische Autonomiebehörde hat Israel gestern ultimativ aufgefordert, sofort neue Vorschläge zum Umfang des militärischen Rückzugs aus dem besetzten Westjordanland vorzulegen.
    Sollte Israel darauf nicht eingehen, betrachten die Palästinenser die Verhandlungen für beendet.
    Irak.
    Richard Butler, der Leiter der UNO-Abrüstungskontrollkommission für den Irak, hofft auf einen baldigen Abschluss der Inspektionen des irakischen Waffenpotenzials.
    Vor neun Gesprächen mit der Regierung in Bagdad erklärte Butler, die Kontrollkommission wolle die Arbeit so schnell wie möglich beenden.
    Danach könne der UNO-Sicherheitsrat die nach dem Golfkrieg über den Irak verhängten Sanktionen wieder aufheben.
    Deutschland.
    Der russische Komponist Alfred Schnittke ist in Hamburg an einem Schlaganfall verstorben.
    Schnittke war einer der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten.
    Er wurde 64 Jahre alt.
    Sein letztes großes Werk, eine Faustoper, war 1995 in Hamburg uraufgeführt worden.
    Soweit die Meldungen, jetzt noch ein Blick auf das Wetter heute Nachmittag.
    In Ostösterreich ist es oft sonnig und heiß mit bis zu 34 Grad und es gibt im Laufe des Nachmittags einzelne Gewitter.
    Nach Westen hin wird es bewölkt, die Regenschauer gibt es dort und es ist deutlich kühler mit Temperaturen um 20 Grad.
    Danke, Heimo Kudler.
    Das war das Mittagschanal zu Wochenbeginn.
    Für das gesamte Team danken fürs Zuhören Tonmeister Toni Benedikt, Regie Werner Löw und ihre Begleiterin.
    Durch die Sendung war Christel Reis noch einen guten Nachmittag.
    Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Sterzinger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Lassing: Wie wird der Rettungseinsatz durchgeführt
    Mitwirkende: Bornemann, Dieter [Gestaltung] , Zechling, Alfred [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Bergbau ; Unfälle und Unglücksfälle ; Hilfe ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Steiermark
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jahresbericht der Volksanwaltschaft
    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung] , Schender, Horst [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Justiz und Rechtswesen ; Parteien / FPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Finanzminister Edlinger plant Reduzierung des Finanzämternetzes
    Mitwirkende: Vockenhuber, Hans [Gestaltung] , Edlinger, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzpolitik ; Parteien / SPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Meinl-Verkauf
    Mitwirkende: Hunger, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hormonfleisch-Affäre: neuester Stand
    Mitwirkende: De Gennaro, Katja [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Natur ; Ernährung ; Skandal ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kosovo: Moderationsgespräch - dazu Gespräch mit Außenminister und EU-Ratspräsident Schüssel
    Mitwirkende: Herics, Werner [Moderation] , Reiss, Christl [Moderation] , Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Außenpolitik ; Krisen und Konflikte ; Interview ; Parteien / ÖVP ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Kosovo
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Panorama Trailer: Emigranten in Mexiko
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Mexiko
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Regelbeschwerden
    Mitwirkende: Schütz, Eveline [Gestaltung] , Metzger, Kristine [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Frauen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Freiluftopernaufführung "Carmen" ab 5. August in St. Margarethen
    Mitwirkende: Bruckner, Susanne [Gestaltung] , Prawy, Marcel [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Musik ; E-Musik ; Kulturveranstaltung ; Vokalmusik - Oper ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Burgenland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1998.08.03
    Spieldauer 00:55:41
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.08.03 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980803_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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