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Begrüßt Sie Hans Christian Scheidt.
Nach einem ausführlichen Nachrichtenüberblick und einer ebenso ausführlichen wie exakten und am Schluss hoffentlich auch richtigen Wetterprognose bringen wir heute Mittag Berichte zu folgenden Themen.
Ingrid Korosek, derzeitige Vorsitzende der Volksanwaltschaft, hat heute bei einer Pressekonferenz zum Thema Verwaltungsreform Stellung genommen und Vorschläge für eben eine solche unterbreitet.
Das innenpolitische Dauerthema der vergangenen Tage, die Privatisierung der Bundesanteile an der Kreditanstalt, dieses Thema beschäftigt uns auch heute Mittag.
Die Kollegen der Wirtschaftsredaktion beschäftigen sich dann auch noch mit der Frage nach der Zukunft des Postautobus und haben dazu einen Beitrag vorbereitet.
Aus dem Ausland kommen folgende Berichte.
Ein Interview gibt es mit einem prominenten Oppositionellen in Belgrad zur Entwicklung in der Bundesrepublik Jugoslawien.
Die Nahost-Friedensbemühungen zwischen Israels Ministerpräsident Netanyahu und Palästinenser Präsident Arafat gingen weiter und scheinen in der zuletzt umstrittenen Frage um den Abzug israelischer Truppen aus Hebron auch einen entscheidenden Schritt weitergekommen zu sein.
Ein Hebron-Abkommen soll nächste Woche unterzeichnet werden.
Der wieder amtierende russische Präsident Yeltsin hat heute im Kreml den chinesischen Ministerpräsidenten Li Peng empfangen.
Heute läuft die Frist für die Kandidatur zu den in einigen Wochen stattfindenden Wahlen in Tschetschenien ab.
Und in Südkorea droht ein Generalstreik, das Land weitgehend lahmzulegen.
Ein Thema der Chronik-Redaktion.
Österreichs Verkehrsminister Scholten will alkoholisierten Kraftfahrern mit der Exekutive noch stärker als bisher das Handwerk legen.
Sieht ein Exekutivbeamter, dass sich ein Lenker verdächtig alkoholisiert, dem Fahrzeug nähert, soll er das Fahrzeug einfach mit Radklammern sofort blockieren können.
Die Wissenschaftsredaktion nimmt dann die Zukunftstrends in der Ernährung unter die Lupe.
Eine Studie der Universität Göttingen ist dazu jetzt erschienen und die Kulturredaktion schließlich zieht eine Bilanz über die Aktivitäten im heurigen Jahr anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Kino.
Jetzt der versprochene Nachrichtenüberblick, geschrieben von Georg Schalgruber und gesprochen von Josef Wenzel-Natek.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Trotz polizeilichen Verbots sind für heute neue Protestversammlungen von Studenten und von Anhängern des Oppositionellen Bündnisses Zajedno in Belgrad und anderen serbischen Städten angekündigt worden.
Gestern ist es tausenden Bereitschaftspolizisten gelungen, einen Protestmarsch in Belgrad zu verhindern.
Die Opposition konnte aber eine Kundgebung auf dem zentralen Platz der Republik abhalten.
Bei Zusammenstößen gab es Dutzende von Verletzten.
In Genf wird heute Felipe González, der Leiter jener OSZE-Delegation, die die Ergebnisse der jüngsten Kommunalwahlen in Serbien untersucht hat, Berichte erstatten.
Der ehemalige spanische Ministerpräsident wird mit dem OSZE-Vorsitzenden, dem schweizerischen Außenminister Flavio Cotti, zusammentreffen.
Nahe Osten.
Bei den Verhandlungen über einen israelischen Abzug aus der Stadt Hebron im Westjordanland gibt es nach palästinensischen Angaben Fortschritte.
Yasir Arafat sagte, dass seit Langem umstrittene Abkommen werde am Neujahrstag unterzeichnet.
Der Abzug der israelischen Truppen sechs Wochen danach beginnen.
Ein israelischer Regierungssprecher sagte demgegenüber, es gebe noch keinen Zeitplan.
Peru.
Im Geiseldrama in der Residenz des japanischen Botschafters in Lima gibt es keine Bewegung.
Die Guerrilleros der Organisation Tupac Amaru halten nach wie vor etwa 100 Menschen als Geiseln gefangen.
Ihre Haltung ist ebenso hart wie jene der Regierung unter Präsident Fujimori.
Japan hat die sieben führenden Industrieländer, die G7-Staaten, aufgefordert, bei der Lösung des Geiseldramas in Peru zu helfen.
Russland.
Präsident Boris Jelzin ist heute mit dem chinesischen Regierungschef Li Peng zusammengetroffen.
Li Peng war der erste ausländische Staatsgast seit Jelzin nach seiner schweren Herzoperation wieder im Kreml in Moskau amtiert.
Zwei Themen standen im Mittelpunkt.
Der Ausbau der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit sowie der Wunsch Pekings mehr russische Waffen zu kaufen.
Alexander Lebed, der frühere Sicherheitsberater von Yeltsin, hat den Präsidenten heute zum wiederholten Mal zum Rücktritt aufgefordert.
Er, Lebed, wisse ganz genau, dass Yeltsin ein sehr kranker Mensch sei.
Seine Arbeit sei daher lebensgefährlich.
Yeltsin solle sich um seine Enkel kümmern und sich auf der Dacia ausruhen, formulierte der General.
Er räumte aber gleichzeitig ein, dass er einen Rücktritt Jelzins für wenig wahrscheinlich halte.
Heute hat Lebed eine eigene Partei gegründet.
Bei der ersten Versammlung der, wie sie sich nennt, russischen Republikanischen Volkspartei, sagte Lebed, er wolle alle jene ansprechen, die sowohl von den Kommunisten als auch von den sogenannten Demokraten enttäuscht seien.
Israel.
Aus Protest gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung wurden heute in Häfen und im Telefondienst Warenstreiks organisiert.
Schon gestern waren der Zugsverkehr die Post und der Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv betroffen.
Für Dienstag erweckt der Gewerkschaftsbund Histadrut sogar einen landesweiten Generalstreik.
An diesem Tag soll das Parlament über das Sparbudget abstimmen, das für 1997 Kürzungen von umgerechnet fast 25 Milliarden Schilling vorsieht.
Südkorea.
Die Gewerkschaften haben heute Streiks aus Protest gegen ein umstrittenes neues Arbeitszeitgesetz ausgedehnt.
Etwa 350.000 Beschäftigte, unter anderem der Auto- und der Schwerindustrie, sind in den Ausstand getreten.
Protestiert wird gegen das neue Arbeitsrecht, das den Abbau des Kündigungsschutzes vorsieht und flexiblere Arbeitszeiten in Südkorea erlaubt.
In den nächsten Tagen könnte sich die Zahl der Streikenden auf eine halbe Million erhöhen.
Die Regierung in Seoul ist zu einer Krisensitzung zusammengetreten und droht den Streikenden mit Konsequenzen.
Das Arbeitsgesetz sei für die wirtschaftliche Entwicklung Südkoreas unvermeidbar und werde nicht zurückgenommen, erklärt die südkoreanische Regierung.
Österreich.
Die Autos von betrunkenen Fahrzeuglenkern können in Zukunft möglicherweise mit sogenannten Radklammern vorübergehend fahrunfähig gemacht werden.
Diese Meinung hat Verkehrsminister Scholten vertreten.
Er hat in diesem Sinne noch vor Weihnachten die Bundesländer informiert.
Gerade in jüngster Zeit habe sich gezeigt, dass die Abnahme des Führerscheines und auch der Fahrzeugschlüssel nicht ausreichend sei, argumentierte Scholten.
Die betroffenen Lenker seien mit einem Ersatzschlüssel zurückgekehrt, hätten die Fahrt fortgesetzt und schwere Verkehrsunfälle teilweise mit Todesopfern verursacht.
Danke Josef Renzl-Natek und jetzt gibt es die Wetterprognose nicht nur für den heutigen Tag, für den weiteren Verlauf des heutigen Tages, sondern natürlich auch für das Wochenende.
Peter Sterzinger, bitte.
Ja, der großen Kälte dieser Tage gilt natürlich weiterhin das Hauptinteresse.
In der bisher kältesten Nacht dieses Jahres mit minus 25 Grad im nördlichen Waldviertel und minus 30,5 auf dem Sonnblick wurden Werte erreicht, die nahe bei den absolut tiefsten Temperaturen liegen, die je gemessen wurden.
Ähnlich kalt war es im Waldviertel 1981, in Wien 1969 und in Linz muss man sogar bis 1961 zurückgehen.
Soweit Vergleiche, die uns die hohe Warte ausgerechnet hat.
Grund sind einerseits der Nachschub an kontinentaler Kaltluft aus Sibirien und andererseits die trockenen und somit klaren Nächte, in denen das letzte bisschen Wärme ohne schützende Wolkendecke in den Weltraum abstrahlt.
Diese Trockenheit ist ein wenig beachtetes Phänomen kalter Perioden.
Kalte Luft kann nur sehr wenig Feuchtigkeit speichern.
Das spürt man im Freien bei Kälte und womöglich Wind auf der Haut, an Händen und im Gesicht.
Viel gravierender aber wird die Trockenheit, wenn man geheizte Räume lüftet, weil dann die an sich schon trockene Außenluft erwärmt wird, was ihren feuchtigen Halt erst recht nach unten treibt.
Zum Schutz empfindlicher Atmungsorgane, wie aber auch heikler wertvoller Möbelstücke, empfiehlt sich der Einsatz von Luftbefeuchtern.
Zurück zum Wetter.
Im Großteil Österreichs scheint die Sonne, das zeigen die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt wolkenlos minus 12 Grad, St.
Pölten wolkenlos minus 13, Linz heiter minus 14, Salzburg heiter minus 13, Innsbruck wolkig minus 11, Bregenz stark bewölkt minus 9 und Graz und Klagenfurt heiter minus 10 Grad.
Im Lauf des Nachmittags bleibt es meist sonnig, nur über Vorarlberg und Tirol ziehen hohe Wolken.
Der Wind schläft ein, bleibt aber auf den Bergen spürbar, das genügt für versterftes Kälteempfinden.
Die Temperaturen erreichen meist nur minus 14 bis minus 7 Grad, in 2000 Meter Höhe etwa minus 13.
Die Nacht wird wieder meist klar und ähnlich eisig wie die vergangene.
Morgen Samstag viel Sonne vom strahlend blauen Himmel und wieder ein paar Wolken im Westen.
In der besonders kalten Osthälfte Österreichs kommt unangenehmer Südostwind auf.
Höchsttemperaturen morgen minus 15 bis minus 7 Grad.
Übermorgen Sonntag schieben sich Wolken von Westen bis hinunter nach Kärnten und in diesem Bereich könnte es ganz leichte Schneeschauer geben.
Überall sonst bleibt es sonnig.
Die Temperaturen ändern sich weiterhin kaum.
Vorerst zeichnet sich etwa für Neujahr eine zumindest geringe Chance auf etwas höhere Temperaturen ab.
Frostig bleibt es aber trotzdem.
Warm anziehen, so lautet also das Motto der kommenden Tage.
Das Tauziehen um die Privatisierung der Kreditanstalt ist auch während der Weihnachtsfeiertage hinter den Kulissen weitergegangen.
Das Angebot der Bank Austria für die Bundesanteile der CA hat sogar Brüssel auf den Plan gerufen.
In einem Brief an die österreichische Bundesregierung verlangt die Kommission Auskunft über das mögliche Geschäft.
Konkret will die EU-Kommission ihre Angaben über die Haftung der Gemeinde Wien für die Bank Austria.
Im Finanzministerium wird das Schreiben aus Brüssel als Routinesache bezeichnet.
Der Finanzminister will die Entscheidung über den CA-Verkauf nach wie vor noch heuer fällen, berichtet Josef Schweizer.
Bundeskanzler Wranitzki hatte sich dafür ausgesprochen, für den Verkauf der CA im neuen Jahr in aller Ruhe eine Konsenslösung zu suchen.
Finanzminister Klima hingegen will von einer definitiven Verschiebung nichts wissen.
Er halte nach wie vor daran fest, noch heuer eine Entscheidung zu treffen, so der Ministeriumssprecher.
Möglichst bald, nämlich in den nächsten Stunden, soll auch feststehen, ob das Angebotsverfahren neu aufgeschnürt wird.
In diesem Fall bekommen die Interessenten für die Bundesanteile der CA Gelegenheit, ihre Angebote nachzubessern.
Derzeit hatte die Bank Austria das höchste Gebot mit 16,6 Milliarden Schilling.
Das EA Generale Konsortium bietet 14,7 Milliarden, das Angebot von Karl Vlaschek liegt zwischen 12 und 15 Milliarden Schilling.
Finanzminister Klima sieht sich verpflichtet, dem Höchstbieter den Zuschlag zu geben.
Alles andere wäre ein Verstoß gegen seinen gesetzlichen Auftrag und gegen die Wettbewerbsregeln der EU, argumentiert Klima.
Die Anbieter warten derzeit auf die Entscheidung.
Fraglich ist, wie viel das Konsortium um EA Generale und Erste Österreichische noch drauflegen könnte und ob es mit einem eventuell erhöhten Angebot der Bank Austria mithalten könnte.
Derzeit verspricht das Konsortium, einen eventuell erzielten Mehrerlös beim Wiederverkauf der Aktien über die Börse dem Finanzminister zukommen zu lassen.
Das könnte weitere 1 bis 2 Milliarden Shilling bringen, die sind aber nicht sicher.
Wird also das Angebotsverfahren wieder aufgemacht, dann entscheidet das Geld.
Die CA bekommt jener, der den längeren finanziellen Atem hat.
Der Gewinner ist der Steuerzahler.
Bleiben die Pakete zu, entscheidet die Politik.
Allerdings schon jetzt, wo es ums Aufschnüren geht oder nicht, reden die Parteisekretariate mit.
Einen langen Atem muss mancher Bürger auch beim Durchackern von Gesetzen haben.
Österreich ist mit Gesetzen überreguliert und viele Gesetze sind für den Bürger völlig unverständlich.
Deswegen fordert die Volksanwaltschaft, dass sie stärker in die Gesetzgebung eingebunden wird, um rechtzeitig Alarm schlagen zu können, wenn ein Gesetz den Anforderungen nicht entspricht.
Das hat heute die Vorsitzende der Volksanwaltschaft, Ingrid Korsäk, gefordert.
Die Zahl der Bürger, die sich bei der Volksanwaltschaft beschwert haben, ist heuer deutlich angestiegen, berichtet Dieter Barnemann.
An die 5000 Bürger haben sich heuer bei den drei Volksanwälten über Behörden beschwert.
Das sind um 60 Prozent mehr als im Jahr 1995.
Die Probleme, die die Bürger mit den Verwaltungsbehörden haben, gehen querbeet durch den juristischen Gemüsegarten.
Bei der Pension, dann juristische Probleme beim Hausbauen oder etwa nach der Scheidung.
Volksanwältin Ingrid Korasek über die Fälle, die heuer von den drei Volksanwälten behandelt wurden.
Von 5.000 Prüfverfahren können Sie in etwa recht mit 20 Prozent rechnen.
wo es berechtigt ist.
Das heißt, wo wir feststellen, hier hat die Behörde Fehler gemacht und hier ist es berechtigt.
Das heißt aber jetzt nicht, dass sie in 80 Prozent nicht helfen können.
Da gibt es viele Fälle, wo sie eben den Weg aufzeigen.
Oder es gibt auch sehr viele Fälle, wo die Volksanwaltschaft überprüft und feststellt, die Behörde hat sich richtig verhalten.
Und das sei ja schließlich auch eine wertvolle Information für den Bürger, sagt Korosek.
Es gibt in der Verwaltung eine zu große Regelungswut, kritisiert die Volksanwältin.
In Österreich gelten derzeit etwa 4.500 Gesetze und Verordnungen.
Rund 300 davon sind älter als 50 Jahre und müssten überarbeitet werden.
Künftige Gesetze sollten überhaupt ein Ablaufdatum haben, fordert die Volksanwaltschaft.
Ein Problem ist für viele Bürger, dass sie die Gesetzestexte schlicht und einfach nicht verstehen.
Und das hat einen einfachen Grund.
Es wird bei der Gesetzgebung gehudelt, glaubt Korosek.
Und es hängt teilweise damit zusammen, dass die Gesetze immer jetzt sehr rasch, es wird immer alles sehr rasch gemacht.
Und dann bleibt natürlich zu wenig Zeit, um das wirklich in aller Ruhe noch einmal durchzubesprechen.
Hier werden die Legisten beschäftigt.
die eine eigene Geheimsprache haben und es wird zu wenig darauf geachtet, ob das auch wirklich noch verständlich ist.
Denn auf verständliche Sprache wird viel zu wenig Wert gelegt.
Die Juristen bräuchten mehr Mut zu einfachen Formulierungen, fordert die Volksanwältin Korosek.
Soweit der Bericht von Dieter Bornemann von der Pressekonferenz der Vorsitzenden der Volksanwaltschaft Ingrid Korsäk.
Sie spricht sich also gegen die Geheimsprache der Legisten aus.
Die Post will innerhalb von drei Jahren ihren Post-Autodienst in die Gewinnzone führen.
Zu diesem Teilbereich des Unternehmens gehören alle Fahrzeuge der Post, also auch die Autobusse.
Mit ihnen ist sie der größte österreichische Verkehrsträger auf der Straße.
Doch sind die meisten der Linien defizitär?
Reformen stehen bevor.
Eine hohe Einstellungswelle droht.
Stefan May berichtet.
Dieses ist der bei der gegenwärtigen Wetterlage ein wenig eingefrorene Posthorn-Ton.
Eingehüllt ist er in gelb-orange Fahrzeuge mit dem amtlichen Kennzeichen BB für Bundesbus.
Vor neun Jahren wurde die Bundesbus-Geschäftsstelle im Verkehrsministerium geschaffen, um die Autobusse von Bahn und Post zu koordinieren, doch scheitert sie täglich aufs Neue an den jahrzehntelang festgegrabenen Fakten zweier Welten.
Zwar hielten die Fahrer idente Uniformen, die Busse gleichen Anstrich, ein bisschen gelb der Post, ein bisschen orange der Bahn, doch der alte Gegensatz blieb.
Das unterschiedliche Dienstrecht, Revierkämpfe um Linien, all das treibt die beiden ungleichen Busbrüder auseinander und nicht zusammen.
Auch Viktor Klima, damals noch Verkehrsminister, kam mit seiner Idee nicht durch, die Datennetze der Bahn zur Post zu transferieren, dafür die Busdienste bei der Bahn zusammenzulegen.
Hätten wir nicht Absprachen getroffen, wäre nichts passiert, heißt es aus einer Postautostelle in einem Bundesland.
Es seien lediglich hochdotierte Posten in Wien bei der Bundesbusgeschäftsstelle geschaffen worden.
So wird auch schon von einer Auflösung dieser Stelle gesprochen.
Vielmehr haben die Verkehrsverbünde in den Bundesländern zur Entkrampfung der Konkurrenz der beiden rollenden Staatsriesen beigetragen, sodass sie sich den Kuchen nun eher friedlich teilen.
Die neuen Gesetze für ÖBB und Post haben die Lage eher noch verschärft.
Denn was die Gebietskörperschaften seit kurzem von den Bundesbahnen zu hören bekommen, Züge nur mehr auf Bestellung, sagt ihnen seit neuestem auch die Post.
Verkehrsaufgaben werde der Postautodienst nur mehr dann neu übernehmen, wenn eine Gebietskörperschaft als Besteller auftrete.
Zur Untermauerung hat die Post ihre 683 Linien in ganz Österreich untersucht, auf denen mehr als 1600 Busse unterwegs sind und auf ihren Kostendeckungsgrad abgeklopft.
Mehr als ein Drittel liegt unter 20 Prozent und ist akut von der Einstellung bedroht, sollte sich kein Zahler finden.
Bisher waren die dottergelben Gefährte Teil der österreichischen Landschaftsmöblierung.
Sozialfaktor für die mehr als 136 Millionen Passagiere, vielfach Pendler und Schüler aus den hintersten Winkeln der faltigen Gebirgsheimat.
Die Fahrer sind für die Bevölkerung Bestandteil des dörflichen Lebens wie der Pfarrer oder Lehrer, für die Post sind sie fixe Posten mit fixen Kosten.
Ein Privater kann jederzeit billiger Personal für zwei Busrunden in der Früh anheuern.
Die Post will nun ihre Werkstätten der freien Wirtschaft öffnen, sich von unrentablen Linien trennen und in drei Jahren ihren Postautodienst, also alle 13.000 Fahrzeuge, auch die kleinen Pakettransporter, in jene Sphären führen, wo man schwarze Zahlen schreibt.
Damit vor allem beim Bus der Posthornton nicht für immer einfriert.
Da wird es also ohne Zweifel noch viele Diskussionen geben, was die Post-Autobus-Linien betrifft.
Verkehrsminister Rudolf Scholten hat die Bundesländer jetzt aufgefordert, die Autos von alkoholisierten Kraftfahrern mittels Radklammern zu blockieren.
Er glaubt nämlich, dass dies schon nach der geltenden Straßenverkehrsordnung rechtens ist.
Freilich wird das derzeit noch nicht praktiziert.
Nähere Details von Fritz Besatter.
Nach der Straßenverkehrsordnung, kurz StVO, so etwas wie die Bibel für alle Arten von Verkehrsteilnehmern, darf niemand im alkoholisierten Zustand oder unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug lenken.
Führerscheinabnahme ist die eine Folge.
Man kann aber auch, so die StVO, den Betrunkenen am Weiterfahren dadurch hindern, indem man das Auto absperrt, es irgendwo einstellt oder den Zündschlüssel abnimmt.
Doch in manchen Fällen ist auch das noch zu wenig.
In mindestens drei Fällen kam es im Vorjahr zu tödlichen Unfällen, als Betrunkene mit ihrem Reserve-Schlüssel das Fahrzeug wieder in Betrieb nahmen.
Die genannten Zwangsmaßnahmen zur Verhinderung der Weiterfahrt reichen mit dem im Gesetz angeführten Zusatz wörtlich und dergleichen nach Schuldensansicht schon jetzt aus, um auch Radklammern anbringen zu dürfen.
Im Gesetz steht freilich nichts dergleichen und es wird auch laut Auskunft des ÖAMTC derzeit nicht praktiziert.
In Scholtens Entwurf zur 20.
StVO-Novelle, die allerdings wegen der umstrittenen Absenkung des Alkohollimits das Parlament noch nicht passiert hat, ist ausdrücklich von technischen Sperren, also Radklammern, die Rede.
Die Autofahrerclubs sind jedenfalls mit dem Vorstoß des Verkehrsministers einverstanden und befürworten ihn im Sinne der Sicherheit im Straßenverkehr.
Soweit der Bericht von Fritz Besatter und jetzt kommen wir ins Ausland.
Eine Annäherung scheint es zwischen der israelischen Regierung und den Palästinensern in der zuletzt umstrittenen Frage über den Abzug israelischer Truppen aus Hebron zu geben.
Es ist bereits von der Unterzeichnung eines Abkommens die Rede.
Ebenso kommt die im Nahen Osten Bewegung in die Frage der Fortsetzung der Friedensgespräche zwischen Israel und Syrien.
Offenbar ist Syrien zur Wiederaufnahme von Friedensgesprächen im Jänner bereit.
Dies geht jedenfalls angeblich aus einem Brief des syrischen Außenministers an die israelische Regierung hervor.
Die israelische Armee scheint von einem solchen Brief keine Ahnung zu haben, denn sie bereitet sich nach Aussagen ihres stellvertretenden Stabschefs gar auf einen Krieg mit Syrien vor.
Über die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten informiert Bensigenreich.
Die sich abzeichnende Einigung über Hebron hat die Stimmung verbessert, aber im israelischen Alltag, beim Gemüsehändler und beim Friseur, in Fernsehtalkshows und in Gesprächen unter Presseleuten und Diplomaten ist die Angst vor einem Krieg in den letzten Wochen immer wieder angeklungen.
Und mit Krieg ist nicht ein vergleichsweise harmloses Feuergefecht mit palästinensischen Polizisten gemeint, sondern ein großer militärischer Zusammenstoß mit Syrien.
Die Schreckensvisionen reichen hier bis zu massiven Raketenangriffen auf israelische Städte mit zehntausenden Toten.
Vor rund einem Jahr hatte Israels damaliger Premier Shimon Peres zum letzten Mal einen Durchbruch in den Verhandlungen mit Syrien versucht, doch ohne Erfolg und seit damals haben Israelis und Syrer, soweit bekannt, keinen direkten Kontakt.
Im Sommer sind dann mysteriöse Truppenbewegungen der Syrer registriert worden und seither ist man nervös und rechnet mit der Möglichkeit eines zumindest begrenzten syrischen Überraschungsangriffs im Golan-Gebiet.
Israels stellvertretender Armeechef Matan Vilnai hat es zum Jahreswechsel deutlich ausgesprochen.
Unsere Arbeitshypothese für 1997 ist, dass wir uns in einer militärischen Konfrontation mit Syrien befinden können.
Wir haben daher beschlossen, im kommenden Jahr alle Einheiten zu trainieren, die uns relevant erscheinen, wenn wir uns mit der syrischen Armee messen müssen.
Israel habe Munitionsdepots aufgefüllt und modernere Panzer und Artillerie eingeführt, sagte der General.
Ein Vorteil sei, dass die stehende Truppe in den letzten Jahren um 30 Prozent vergrößert worden sei.
Aus Kostengründen sei Israels Abwehrphilosophie aber nach wie vor auf einer raschen Mobilmachung der Reserve aufgebaut.
Viele meinen oder hoffen aber noch immer, dass man nicht wirklich in einen Krieg hineinschlittert, sondern einander nur einschüchtern will und die Signale sind verwirrend.
Das israelische Radio etwa zitierte heute indirekt den syrischen Außenminister Farouk Aschara.
Demnach wolle Syrien schon im Jänner die Friedensverhandlungen wieder aufnehmen.
Und Israels Premier Benjamin Netanyahu hat kürzlich gemeint, die Spannung an der israelisch-syrischen Grenze hätte jetzt nachgelassen.
Er habe keinen Zweifel, dass der Friede mit Syrien noch während seiner Amtszeit erreicht würde.
Aber Netanyahu hat auch betont, dass die Golanhöhen für Israel von größter Bedeutung seien.
Einem Frieden um jeden Preis werde Israel nicht zustimmen.
Und genau deswegen hat die syrische Presse Netanyahu wieder einmal als Kriegstreiber bezeichnet.
Viel freundlicher ist die Atmosphäre im Moment zwischen Israelis und Palästinensern.
Es ist zwar schon etwas langweilig, immer wieder neue Zieltermine für die Unterzeichnung des Hebron-Abkommens zu hören, aber jetzt lässt sich auch Autonomie-Chef Yasser Arafat auf das Spielchen ein.
Bisher war er systematisch zurückhaltend, jetzt rechnet Arafat damit, dass es am nächsten Dienstag soweit sein könnte.
Die Experten-Teams der Israelis und Palästinenser feilen ständig weiter die Einzelheiten aus.
Der amerikanische Vermittler Dennis Ross ist nach Washington gejettet, um seinem Präsidenten Bill Clinton zu berichten.
Und Clinton lässt ausrichten, er sei erfreut über den Fortschritt.
Netanyahu bearbeitet indessen einige seiner Minister, die dem Abkommen skeptisch gegenüberstehen, damit bei der Abstimmung im Kabinett keine Panne passiert.
Soweit Ben Segenreich.
In Belgrad sind auch für heute wieder Protestversammlungen der Studenten und der Opposition angekündigt.
Die Demonstranten widersetzen sich damit dem am Mittwoch verhängten polizeilichen Verbot für Demonstrationen.
Am Dienstag ist es ja zu Straßenschlachten zwischen Milošević-Anhängern und Gegnern gekommen, bei denen etwa 60 Personen verletzt worden sind.
Gestern dann warteten bereits mehrere tausend Bereitschaftspolizisten auf die Demonstranten.
Bei neulichen Zusammenstößen gab es an die hundert Verletzte.
Seit Mitte November halten die täglichen Proteste gegen Präsident Milošević in Belgrad nun schon an.
Veronika Seyer hat mit dem Historiker Vilan Protić über die Hintergründe gesprochen.
Er ist Professor an der Belgrader Universität.
Herr Professor Protić, was hat den unerwarteten Ausbruch dieser Massenproteste vor allem bei der städtischen Bevölkerung Serbiens ausgelöst?
Dieser Stimmenraub, der Betrug bei den Kommunalwahlen, das war bei den Städtern der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Das war ein Gewaltakt gegen ihren frei geäußerten Willen, offenbar schlimmer als alles, was das Regime ihnen schon jahrelang angetan hat.
Das ist auch nur logisch, denn je näher der Missbrauch der Macht an die Interessen des einzelnen Bürgers herankommt, desto stärker die Revolte.
Man könnte sagen, dass sich die Revolten einzelner Subjekte zu diesem Massenprotest zusammengeballt haben.
In der ländlichen Bevölkerung ist der Prozess der Individualisierung nicht so weit gediehen wie bei der städtischen Bevölkerung.
Welche Möglichkeiten stehen jetzt dem serbischen Präsidenten noch offen?
Er hat schon mehrmals die Muskeln seiner Polizei und seiner ländlichen Anhänger spielen lassen, bis an den Rand des Bürgerkriegs.
Zum Beispiel die Zehntausenden von Studenten.
Sie demonstrieren seit mehr als einem Monat friedlich zivilisiert, mit viel persönlichen Mut, mit Kreativität und großem Ernst.
Sie sind die Zukunft des Landes, auch wenn sie auf vorkommunistische Symbole wie königliche Fahnen, Wappen und Bräuche zurückgreifen.
Soll Milošević diese Zukunft Serbiens niederschießen lassen?
Diese Option gibt es natürlich, vor allem wenn man anschauen muss, wie Milošević kopflos geworden ist.
Er hat das Augenmaß für die Realität verloren und das kann sehr gefährlich sein.
Herr Professor Protic, ist mit dieser Massenbewegung der Nationalismus zu Grabe getragen worden, der Nationalismus, der vor vier, fünf Jahren in den Krieg geführt hat?
Diese neue demokratische Bewegung interessiert sich in erster Linie für die Fragen in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Das ist eine bürgerliche Bewegung im besten Sinne des Wortes.
Die Belgier der Bevölkerung und die Studenten haben nicht protestiert, als die Kraine aufgegeben wurde, als diese Elendkolonnen mit den Traktoren durch Belgrad zogen.
Auch für den Kosovo werden sie nicht in den Krieg ziehen und die Blockade an der Trina ist ihnen gleichgültig.
Diese Menschen kämpfen hier und jetzt für ihre ganz eigenen Bürgerrechte, wie eben das, dass ihre Stimme bei den Wahlen respektiert wird.
Unsere Belgrad-Korrespondentin Veronika Seyer sprach mit dem Historiker Vilan Protic über die Hintergründe jetzt des Konfliktes zwischen der Opposition und der Regierung in Belgrad.
Jetzt nach Russland.
Dort ist der chinesische Regierungschef Li Peng zu einem dreitägigen Staatsbesuch eingetroffen.
Er ist der erste Regierungschef, den Russlands Präsident Boris Jelzin nach seiner Herzoperation empfängt.
Und das ist kein Zufall.
Das Verhältnis zwischen China und Russland hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.
Elisa Wasch über die Hintergründe des chinesischen Staatsbesuches in Russland.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Peking sind heute so gut wie seit Anfang der 50er Jahre nicht mehr.
Doch während damals die neu gegründete Volksrepublik China eine enge Anbindung an den großen kommunistischen Bruder Sowjetunion suchte, beruht das gute Verhältnis heute weniger auf ideologischer Verwandtschaft als auf pragmatischen Überlegungen.
Die wirtschaftlichen Beziehungen sollen noch besser werden.
Russland soll mehr Rüstungsgüter sowie Atomreaktoren nach China exportieren.
Das sind die wichtigsten Themen beim Besuch des chinesischen Premiers Li Peng in Moskau.
Dass bei den russisch-chinesischen Beziehungen heute die Wirtschaft im Vordergrund steht, hat gute Gründe.
Denn Ende der 50er Jahre war es auf Betreiben Mao Zedongs zum totalen Bruch zwischen den beiden Staaten gekommen.
Auslöser war der Streit darüber, wer den besseren Kommunismus baut und wem daher die Vormachtstellung in der sozialistischen Welt gebührt.
Die diplomatische Eiszeit dauerte 30 Jahre.
Erst Michael Gorbatschow erwirkte im Jahr 1989 eine Normalisierung des schwierigen Verhältnisses.
Doch kaum hatte sich Peking an den neuen Herrscher und an seine Perestroika gewöhnt, da wurde dessen Reich die Sowjetunion aufgelöst.
Das noch immer linientreue China reagierte anfangs entsetzt, der neue russische Präsident Boris Jelzin wurde in Peking erst so ähnlich wie ein antikommunistischer Gott sei bei uns behandelt.
Doch auch das wurde bald anders.
Die chinesische Führung erkannte schnell, dass mit der Sowjetunion der Staat aufgelöst worden war, mit dem man jahrzehntelang gehadert hatte.
Die Interpretation Pekings?
Die Geschichte habe nun eindeutig bewiesen, wessen Kommunismus der lebensfähigere gewesen sei.
Die Sowjetunion sei nur deshalb zugrunde gegangen, weil ihre Führung zu spät erkannt habe, dass die Wirtschaft dringend reformiert gehört hätte.
Die chinesischen Kommunisten hätten jedoch rechtzeitig mit den nötigen Reformen begonnen und dadurch das politische System gerettet.
Nun sei es aber an der Zeit, mit dem neuen Russland eine normale, auf Pragmatismus fußende Beziehung aufzubauen.
Schließlich haben das flächengrößte und das bevölkerungsreichste Land der Welt eine 4.300 Kilometer lange Grenze gemeinsam.
Und genau das wurde auch getan, schon 1992 wurde der russische Präsident Jelzin in Peking auf einem roten Teppich empfangen.
Seitdem sind die Beziehungen immer besser geworden, vor allem die wirtschaftlichen, aber auch die politischen.
Das mag daran liegen, dass sich Russland vom Westen wegen der bevorstehenden NATO-Osterweiterung etwas abgewandt und wieder verstärkt den östlichen Nachbarn zugewandt hat.
Seine Bedenken gegenüber der verstärkten Aufrüstung Chinas äußert Moskau gegenüber Peking nicht.
Die Wirtschaft geht vor, schließlich ist China ein riesiger Markt für die russische Rüstungsindustrie.
Elisa Wasch berichtete über den Staatsbesuch des chinesischen Ministerpräsidenten Li Peng in Moskau.
Am 27.
Jänner kommenden Jahres, also genau in einem Monat, soll in der Kaukasusrepublik Tschetschenien Wahltag sein.
Sowohl Präsidenten als auch Parlamentswahlen sollen stattfinden.
Die Wahlen wurden mit Zustimmung von Moskau in der nach Unabhängigkeit strebenden Kaukasusrepublik festgesetzt.
Die Entscheidung über die Unabhängigkeit Tschetscheniens von Moskau selbst wurde ja vorerst vertagt und zwar um fünf Jahre.
Nach dem blutigen Krieg zwischen russischen Truppen und tschetschenischen Rebellen wurde im August dieses Jahres ein Friedensabkommen unterzeichnet, in dem man sich auf die Verschiebung einer Entscheidung über die Unabhängigkeit geeinigt hatte.
Wie gesagt, also soll es jetzt einmal die Wahlen in Tschetschenien geben und hier endet heute die Bewerbungsfrist für die Kandidaten.
Karin Koller informiert.
Wer bei den Präsidentenwahlen in Tschetschenien in genau einem Monat nun antreten will, der muss bis heute Abend der Wahlkommission in Grosny mindestens 10.000 Unterstützungsunterschriften vorlegen.
Anfang Jänner wird dann die offizielle Kandidatenliste bekannt gegeben.
Doch schon jetzt weiß man, wer die aussichtsreichsten Bewerber für das höchste Amt in Tschetschenien sind.
Und sie alle haben eines gemeinsam.
Sie sind tschetschenische Separatisten und haben gemeinsam aktiv im Unabhängigkeitskrieg gegen Russland gekämpft.
Wohl auch deshalb dürften ihre Wahlprogramme sich nicht sonderlich voneinander unterscheiden.
Ausschlaggebend für den Sieg bei den Präsidentenwahlen wird vor allem die Persönlichkeit und das Charisma des jeweiligen Kandidaten sein.
Die derzeit größten Chancen auf dem Posten des tschetschenischen Präsidenten werden dem Chef der jetzigen Übergangsregierung in Krosny, Aslan Maskadov, eingeräumt.
Er genießt in der Bevölkerung große Sympathien und was auch nicht ganz unerheblich sein dürfte, er wird auch in Moskau sehr geschätzt.
Hier gilt er als kompromissbereiter Verhandlungspartner.
Moskau hofft bei einem Wahlsieg Maschadoff eine Fortsetzung der friedlichen Zusammenarbeit.
Maschadoffs Chancen steigen aber auch deshalb, weil er einem weiteren Mitbewerber schon jetzt ein Wahlbündnis angeboten hat.
Ein solches Wahlbündnis aber würde die Aussichten auf einen Wahlsieg des derzeit amtierenden und von Moskau nicht anerkannten tschetschenischen Präsidenten Jandarbiev beträchtlich schmälern.
Vielleicht auch deshalb fordert Jan Darbiev seit Wochen eine Verschiebung der Wahlen um zwei bis drei Monate.
Seiner Meinung nach gefährde nämlich dieser frühe Wahltermin den Friedensprozess im Land.
Doch die Mehrheit der Abgeordneten im tschetschenischen Parlament wollen ebenso wie Moskau am geplanten Wahltermin festhalten.
Ihr Argument, die Wahlen gefährden nicht den Frieden, sie seien vielmehr ein Schritt zur Stabilisierung der Lage im Land.
Neben Maschado von Jan Darbiev wollen aber noch andere als Rebellenführer bekannt gewordene Kandidaten ihr Glück versuchen.
Da ist einerseits Shamil Basaev, der Geistnehmer von Budyonnovsk, und andererseits der jetzige Vizeregierungschef Ugudov.
Dieser hat schon für den Fall seines Wahlsiegs die Errichtung einer islamischen Republik angekündigt.
Diesen beiden werden aber derzeit nur geringe Chancen auf das Präsidentenabt eingeräumt.
Sie könnten aber im Zweifelfall das berühmte Zünglein an der Waage werden.
Noch ist aber nicht ganz sicher, ob es wirklich zu einem harten Wahlkampf zwischen den bis vor kurzem noch gemeinsam kämpfenden
Unabhängigkeitspolitikern kommen wird.
Es gibt nämlich Bestrebungen, unter ihnen einen Einheitskandidaten auszuwählen.
Sollte dies aber in den nächsten Tagen nicht gelingen, so werde eben der Wahlkampf ums Präsidentenamt beginnen.
Zuvor werde aber jeder von ihnen auf den Koran schwören, das Wahlergebnis vom 27.
Jänner kommenden Jahres, wie auch immer es aussehen werde, anzuerkennen.
Karin Koller informiert über die Vorbereitungen zu den Wahlen in Tschetschenien.
In Südkorea wird seit gestern gestreikt.
Rund 350.000 Beschäftigte in den wichtigsten Industrien des Landes haben die Arbeit niedergelegt.
Autowerke und Werften stehen still.
Die Beschäftigten in den Krankenhäusern haben sich angeschlossen, in den Spitälern gibt es nur einen Notdienst.
Es geht gegen das von der Regierungspartei gegen den Protest der Opposition durchgesetzte neue Arbeitsgesetz.
Mit flexiblen Arbeitszeiten, Sonderschichten und der Möglichkeit Streikhände zu entlassen.
Damit sollen nachlassende Exporte wieder angekurbelt werden.
Die Streiks weiten sich unterdessen aus und sollen mindestens bis Jahresende dauern.
Hintergründe von Herbert Hutter.
Wenn die Regierung in Südkorea mit dem umstrittenen Arbeitsgesetz der Industrie helfen will, Kosten zu sparen, so geht es in der Tat um die Konkurrenzfähigkeit des Landes.
Denn die einfache Formel, teures Europa, billiges Asien, stimmt seit Jahren nicht mehr.
Als der südkoreanische Mischkonzern Daewoo, bekannt vor allem als Autohersteller, heuer in Frankreich ein Werk für Farbfernsehbildschirbröhren eröffnete, ließ die Begründung für die 4-Milliarden-Shilling-Investition aufhorchen.
Die Fertigungskosten seien in Europa mittlerweile niedriger als in Korea selbst, erklärte der Chef von Daewoo Electronics.
Korea, eines der legendären Tigerländer Südostasiens mit einer boomenden Wirtschaft, hat auch mit den einschlägigen Problemen zu kämpfen.
Die Löhne haben sich in den letzten beiden Jahren verdoppelt.
Bereits im Juni streikten die koreanischen Autowerke trotzdem für 15 Prozent mehr, bei einer Inflationsrate von knapp 5 Prozent.
Aber die Billigkonkurrenz haben die Koreaner mit China oder Vietnam vor der Haustür.
Die Durchschnittslöhne liegen in Korea bei umgerechnet 130 Schilling für die Stunde, in China sind es 11 Schilling.
Und wenn Daewoo ein Autowerk in Vietnam baut, so sicher auch wegen der niedrigen Löhne dort.
Der Konkurrenzkampf ist hart in der Automobilindustrie.
Korea baut rund dreieinhalb Millionen Autos pro Jahr, also etwa so viele wie in ganz Österreich zurzeit fahren.
Aber die 44 Millionen Koreaner kaufen nur zwei Drittel davon.
Der Markt gilt als gesättigt.
Hyundai, Daewoo, Kia und Co.
sind also auf Exporte angewiesen.
Mit einer Million Stück pro Jahr ist Südkorea zwar der fünftgrößte Automobilexporteur der Welt, aber auch in Asien kann nicht jedes Auto verkauft werden, das von Bahn rollt.
Im Jahr 2000 werden Korea, Japan und andere knapp 14 Millionen Autos erzeugen, aber nur die Hälfte davon kann in der Region an den Mann gebracht werden.
Der schwächere Yen nützt übrigens der japanischen Konkurrenz.
Daewoo zum Beispiel drängt nach Europa und zwar auch mit Firmenkäufen.
Nicht gelungen ist zwar der Einstieg beim französischen Elektronik-Riesenthomson oder bei Steyr Daimler Buch in Österreich.
Sehr wohl aber in Polen, wo die Koreaner jetzt den Automarkt zu 25 Prozent kontrollieren.
Trotzdem, stillstehende Fabriken in Südkorea verursachen einen unberechenbaren Schaden.
Die Regierung in Seoul bezeichnet die Streiks zwar nach wie vor als illegal und will die Verantwortlichen bestrafen.
Gleichzeitig kündigte der Finanzminister nach einer Krisensitzung aber ein Gesetz an, mit dem die Arbeits- und Lebensbedingungen, die Ausbildung und die Einkommen verbessert werden sollen.
Auch die Arbeitgeber signalisieren Zugeständnisse.
Das umstrittene Gesetz mit Feierschichten und flexiblen Arbeitszeiten soll nur angewendet werden, sollten Betriebe in Existenznot geraten.
Die Devise heißt jetzt also Schadensbegrenzung.
Herbert Huter berichtete über die Streiks in Südkorea und jetzt zwischendurch ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Im Durchschnitt erhalten die Männer sechs bis zehn Bolivianos pro Tag.
Das sind 2,40 bis 4 Mark.
Kinder und Frauen bekommen die Hälfte.
Die Männer und auch die Frauen und Kinder arbeiten im Silberbergwerk von Potosi.
Kinderarbeit ist verboten in Bolivien.
Sich zu Tode schuften und verhungern ist erlaubt.
Die Kindersterblichkeit ist in Potosi unverhältnismäßig hoch.
So hoch, dass die Kindergräber einen großen Teil des Friedhofs füllen.
Der Silberbergbau ist eine 500-jährige Geschichte der Ausbeutung.
Zwei Dinge, sagte ein Bergarbeiter, sind für Potossi immer typisch gewesen.
Der Sakeo, die rigorose Ausplünderung des Silberberges, und die Exportación, die schonungslose Ausbeutung der Menschen.
Im Silberbergwerk von Potosi.
Eine Reportage von Veronika Neukum.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Und jetzt wieder nach Österreich und zu einem Wirtschaftsthema.
Die beiden Kontrahenten auf dem Elektro- und Elektronikmarkt Köck und Kosmos sind seit heute offiziell eine Firma.
Denn Köck hat Kosmos, mit dem er sich lange Werbe- und Verkaufsschlachten geliefert hat, gekauft.
Die Details dazu hören Sie von Hans Adler.
Die Österreicher müssen sich an nichts Neues gewöhnen, denn die beiden Firmen Köck und Kosmos werden weiterhin zwei Unternehmen bleiben, aber unter einer Führung agieren.
Derzeit hat Köck 20 Geschäfte in ganz Österreich und plant zwei weitere in Dornbirn und in Vöglerbruck.
Kosmos ist bisher mit neun Läden vertreten und zwei neue.
werden im nächsten Jahr in der Linzer Plus City und in Graz West eröffnet.
Die beiden Unternehmen beschäftigen derzeit zusammen 870 Mitarbeiter.
Die Angestellten und Arbeiter der Cosmos-Gruppe werden von Köck übernommen.
Man rechnet allerdings damit, dass einzelne Cosmos-Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
Die neue Gruppe soll, so plant man, im nächsten Jahr 4 Milliarden Schilling Umsatz machen.
Und wichtig für die Kunden, Cosmos wird auch in Zukunft den Selbstbedienungsbereich abdecken und Köck bleibt Köck, wo man mit Beratung für den Kunden arbeitet.
Zusammen werden die beiden Unternehmen rund 33.000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben.
Der Kaufpreis der Kosmos-Gruppe betrug 150 Millionen Schilling.
Der Vertrag ist geschlossen und muss nur noch von der Kartellbehörde bestätigt werden.
Bis zu dieser Bestätigung bleibt das bisherige Kosmos-Management im Amt und wird erst danach von Köck-Mitarbeitern abgelöst.
Hans Adler war das also mit einem ganz aktuellen Bericht.
Die beiden Kontrahenten auf dem Elektro- und Elektronikmarkt Köck und Kosmos sind seit heute also offiziell eine Firma.
Unvorstellbar, was sich während der Christmette in einer evangelischen Kirche im Frankfurter Stadtteil Sindelfingern zugetragen hat.
Da zündete eine 49 Jahre alte Frau in der Kirche Handgranaten, tötete sich dabei selbst und riss zwei weitere Frauen mit in den Tod.
13 Menschen wurden verletzt.
Nun werden die Hintergründe dieses Selbstmordanschlages die Motive der Frau klarer und sichtbarer.
Volker Obermeier dazu.
Die Polizei in Frankfurt am Main hat am Vormittag mitgeteilt, dass die Frau wahrscheinlich den Selbstmord ihres Sohnes nicht verkraftet hat.
Dieser hat sich vor ein paar Jahren zu Weihnachten als 18-Jähriger das Leben genommen.
Er warf sich in Frankfurt-Sindlingen vor einen Zug.
Das Motiv für diese Tat ist bis heute nicht bekannt, sagt die Polizei.
Mit dieser Erkenntnis ist allerdings der Zusammenhang mit dem Ort der Tat vor drei Tagen hergestellt.
Die psychisch kranke 49 Jahre alte Frau aus dem Bundesland Hessen hat sich in der kleinen evangelischen Kirche dieses Frankfurter Vorortes selbst getötet.
Zum Verlust des Sohnes kommen weitere familiäre Probleme.
Die Frau hat getrennt von ihrem Mann und der neunjährigen Tochter gelebt.
Die Frau hatte sich am Weihnachtstag während des Gottesdienstes mit zwei Handgranaten in die Luft gesprengt.
Dabei sind zwei weitere Frauen ums Leben gekommen, 13 sind verletzt worden.
Eine Frau schwebt noch immer in Lebensgefahr, deren Tochter ist seit heute über dem Berg.
Laut Polizei hat die Selbstmörderin die Wirkung des Sprengstoffes unterschätzt.
Angeblich wollte sie sich nur selbst das Leben nehmen.
Woher sie die Handgranaten hat, ist nach wie vor nicht klar.
Jede der Granaten, die vermutlich aus dem ehemaligen Jugoslawien kommen, habe etwa 100 Gramm des Sprengstoffes TNT enthalten, hat die Polizei in Frankfurt am Vormittag mitgeteilt.
Soweit Volker Obermeier aus Deutschland.
Die traditionelle Küche stirbt aus, das sagen zumindest Ernährungswissenschaftler der Universität Göttingen voraus.
Sie haben in einer groß angelegten Untersuchung die Zukunftstrends in der Ernährung erforscht.
Nach der Studie sterben nicht nur traditionelle Gerichte aus, sondern von der Küche selbst wird nicht mehr viel übrig bleiben, so heißt es zumindest hier in meiner Moderationsunterlage.
Edith Bachkönig berichtet.
Was von der Küche im Jahr 2030 noch vorhanden sein wird, ist der Mikrowellenherd am Gang.
Das sagt der deutsche Ernährungsforscher Volker Budl voraus.
Wir werden also Wohnungen kriegen, die haben Hightech-Küchen.
Da wird nicht jeden Tag drin gekocht, da kocht man drin, wenn man Spaß haben will.
Und dann werden wir sicherlich Wohnungen kriegen, die gar keine Küche mehr haben.
Wo dann auf dem Flur, wie es in den USA schon der Fall ist, eine Mikrowelle stört, wo man dann die Teile von außerhalb mitbringt und man schnell zu Hause noch aufwärmt.
Dies beides wird es nebeneinander geben.
Ich würde sagen, radikal wird es nicht sein, aber so das normale tägliche Kochen zu Hause ist ja heute schon in den seltensten Familien noch da.
dass die ganze Familie sich beim Frühstück, beim Mittagessen, beim Abendessen um den Familientisch versammelt.
Kochen zu Hause wird zum Erlebnis werden.
Mit dem notwendigen Versorgen wird man sich in Kantinen und Restaurants.
Besser werden auch nicht die Kochkünste der Männer werden.
Auch die jungen Männer können heute nicht besser kochen, sagt Volker Budl.
Wir haben überhaupt keinen Alterstrend feststellen können.
Nach wie vor ist für das Versorgungskochen in den Familien die Frau zuständig.
Männer, aber das haben sie immer schon getan, auch die sind nicht mehr geworden, gehen gelegentlich mal in die Küche und machen so ein Abenteuerkochen.
Aber nicht das richtige Versorgungskochen.
Eine zweite Zahl, die ich sehr hoch finde, 28 Prozent der bundesdeutschen Männer, quer durch alle Altersstufen, sagen von sich, dass sie nicht mal in der Lage sind, sich ein Spiegelei zuzubereiten.
Auch die jungen Frauen lernen es nicht mehr.
Die Untersuchung des Deutschen Ernährungsinstituts ergab, dass ausschließlich 50- bis 60-jährige Frauen mehr als 10 Kochrezepte wissen.
Das Einzige, was 20-Jährige besser kochen können als 60-Jährige, sind Pasta und Spaghetti.
Königsberger Klopse, ich weiß nicht, ob man die in Österreich isst, sind in Deutschland praktisch heute schon ausgestorben, die kann keiner mehr.
Die berühmte Rindsroulade, die in Deutschland immer auf Nummer 1 der Essgenüsse stand, die ist etwa zur Hälfte ausgestorben.
Unsere Hochrechnung hat ergeben, dass im Jahre 2030 in Deutschland diese in der Küche keiner mehr selbst zubereiten kann.
Die traditionellen Gerichte werden nur überleben, wenn es sie fertig zu kaufen gibt.
Denn die Zukunft sind Fertigprodukte, sagt Pudl.
Und auch da merken die Menschen gar nicht, dass sie das eigentlich nicht mehr selbst machen.
Denn wenn sie ein Fertigprodukt verwenden, glauben sie dennoch, dass sie es selbst gemacht haben.
Ein Drittel der Frauen, die einen Kuchen aus einer Fertigkuchenmischung hergestellt haben, glaubten, sie hätten den Kuchen selbst gemacht.
Und so wird auch derjenige, der im Jahr 2030 das fertige, tiefgekühlte Schnitzel in der Mikrowelle auftauen und anwärmen wird, glauben, es selbst gemacht zu haben.
So, jetzt haben wir wieder was dazugelernt.
Für das sogenannte Versorgungskochen ist also die Frau weiterhin zuständig, für das Abenteuerkochen der Mann.
Noch einmal in der Sendung zurück zum Thema CA-Privatisierung.
Dazu hat jetzt zum Mittag Wirtschaftsminister Fahrendleitner in einer Pressekonferenz Stellung genommen.
Diese Pressekonferenz diente zwar eigentlich seinen Perspektiven rückblickend auf das vergangene Jahr und ausblickend auf das kommende, aber wie gesagt, er hat auch zur CA-Privatisierungsdiskussion Stellung genommen und wir hören ihn dazu jetzt.
Wenn ich dem Viktor Klima glaube,
spielt es immer aus budgetären Gründen keine Rolle.
Ich glaube, jetzt ist es auch sinnvoll zu sagen, das Jahr 96 wird an keinem Resultat als historisches Jahr für die Maastricht-Dimension eingesetzt.
Aber 97 ist der entscheidende Jahr.
Erster Punkt.
Zweiter Punkt, auch beim Pressegespräch mit Scholten habe ich gesagt, jetzt als Nutzer der Privatisierungsmilliarde, auf die ich größten Wert legen würde, die brauche ich bis etwa Ende März.
Daher, ob ich jetzt mit Gewalt über die Weihnachtsfeiertage etwas zusammenbringen muss, wo sich die Beteiligten in den unterschiedlichsten, zum Teil nicht österreichischen Urlaubsdomizilien, auftelefonieren dürfen, zitiert sie vielleicht nicht so, wenn ich mir den Urlaubssternestörser etwas dauernd anrufe, ist der nächste Punkt.
Ich glaube, wichtig ist, der dritte Punkt ist, die politischen Gräben, die sich an dieser Frage aufgeworfen haben,
sollen, und das ist der Wunsch von Bundespräsidenten bis zu mich anredenden Durchschnittsbürger, nicht dazu führen, dass das Land ohne Regierung dahintreibt.
Also eine schönere Gleichung mit vielen Unbekannten hätte ich schon bei der Mathematik-Matura nur schwer bewältigt, aber ich bin gespannt, wie wir es jetzt hinbringen.
Ich bin aber noch immer optimistisch, weil ich glaube,
dass der Wille da ist.
Soweit Wirtschaftsminister Fahnleitner jetzt vor wenigen Minuten in einer Pressekonferenz zum Thema CA Privatisierung.
Kultur jetzt im Mittagsjournal.
Ende März war es genau 100 Jahre her, dass in Österreich die ersten Filme kommerziell vorgeführt wurden.
Wie alle Welt feierten die Cineasten daher auch hierzulande den 100.
Geburtstag ihres Lieblingsmediums.
In Österreich gab es sogar eine eigene, vom Kunstministerium ins Leben gerufene Aktion, die die einzelnen Initiativen zum Thema 100 Jahre Kino koordinierte.
Zusätzlich hat die Filmwirtschaft einzelne Veranstaltungen durchgeführt.
Arnold Schnötzinger zieht im folgenden Beitrag eine Bilanz unter dem Titel 100 Jahre Kino made in Austria.
Klein, aber fein.
Unter diesem Motto könnte man die Aktivitäten des Projekts 100 Jahre Kino während der letzten zwei Jahre zusammenfassen.
Vom Kunstministerium, mit rund 50 Millionen Schilling ausgestattet, wurden 70 Einzelinitiativen präsentiert.
Ausstellungen, wie zum Beispiel die Fotoschau Magnum Cinema in der Kunsthalle Wien, fanden sich da ebenso wie Symposien zur neueren Filmtheorie oder Retrospektiven, so etwa seltene Streifen der französischen Nouvelle Vague.
Jenseits der eigentlichen Filmproduktion konzentrierte sich das Projekt auf das filmkulturelle Umfeld, in dem man vor allem strukturelle Innovationen mit Folgewirkungen setzen wollte, wie der zuständige Kurator Hans Huch am Beispiel des sommerlichen Freiluftkinos im Wiener Augarten erklärt.
Die Möglichkeit war, mit diesem Sonderbudget für 100 Jahre Kino zum Beispiel so ein großes Freiluftkino einmal zu etablieren und dann zu sehen, wenn das funktioniert, jetzt wird es sicher viel leichter sein, sowas fortzuführen.
Während es das erste Mal zu machen, der Start für solche Dinge ist immer schwierig.
Und das war eine Idee von 100 Jahre Kino, Dinge außerhalb des Normalen zu versuchen und zu sehen, was kann man damit erreichen und wie kann das dann auch noch weitergehen und weiterwirken.
Nicht nur die Filmzeitschrift Meteor kann so noch weiter erscheinen, auch eine einmalige Kinoförderung zur Verbesserung von Einrichtung und Technik hat so manchen kleinen Lichtspieltheater das Weiterleben ermöglicht.
Fragt sich nur, wie lange, denn auch wenn die Besucherzahlen in den heimischen Kinos heuer leicht zunahmen, so ist es vor allem auf ein verstärktes Aufkommen von Multiplex-Kinos zurückzuführen.
Die Konzentrationsprozesse sind dabei unübersehbar.
Immer mehr Menschen gehen in immer weniger Kinos mit immer mehr Kinoseelen.
Eine Tendenz, der auch Hans Huch mit Skepsis entgegensieht.
Das heißt, wenn man zum Beispiel jetzt am Rand von Wien größere Multiplex-Kinos in den nächsten Jahren plant, ist es absolut absehbar, dass das zum Beispiel auf die Kinos in der Stadt eine Auswirkung hat.
Also die klassischen Innenstadt-Kinos zum Beispiel, davon sind viele im Moment bedroht und auch schon etliche geschlossen.
Und da glaube ich, das kann nicht eine rein wirtschaftliche Entscheidung sein über Multiplex-Kino, sondern das ist auch irgendwie eine kulturpolitische Entscheidung.
Allzu sehr sollte man sich auf die österreichische Filmpolitik jedoch nicht verlassen.
Immer noch steht die Bestellung eines künstlerischen Leiters für die nationale Filmschau Diagonale in Salzburg aus, sodass der angekündigte Termin für ein Festival im Frühjahr 1997 unwahrscheinlich wird.
Ohnehin hat auch die heimische Filmproduktion ein zahlmäßig mageres Jahr hinter sich.
Für Hans Huch stellen sich zudem inhaltliche Fragen neu.
Man hat irgendwie das Gefühl, dass fast jeder hier das Kino wieder neu erfindet und dass es auch in den letzten Jahren so eine Entwicklung gibt, dass das ein bisschen auseinander geht in Österreich, was ich schade finde.
Und zwar einerseits kommerzielle Filme zu machen und andererseits Kunstfilme.
Und ich glaube, dass das ein Fehler ist.
Ich glaube, dass es interessant wäre in Österreich, oder das ist meine Meinung, viel mehr in diesem Zwischenfeld zu arbeiten.
Das heißt, in einem Feld zu arbeiten, wo man versucht, in einer realistischen oder erzählerischen Form, also nicht naturalistisch unbedingt, aber irgendetwas über dieses Land auch zu erzählen, was zu erfahren, was hier los ist.
Manchmal habe ich den Eindruck, wenn man österreichische Filme in ein paar Jahren sehen würde, würde man überhaupt nicht mehr verstehen, wovon das handelt.
Zumindest das Projekt 100 Jahre Kino hat in den letzten beiden Jahren einige Lichtblicke in die heimische Kinoszene setzen können.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich ihre Strahlen nicht gänzlich im Dunkeln verlieren.
Und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Josef Inselnattik.
Österreich.
Im Zusammenhang mit der CA-Privatisierung soll noch heute die Entscheidung fallen, ob das Angebotsverfahren neu aufgerollt wird.
In diesem Falle bekämen die Interessenten für den Erwerb der Bundesanteile für die Kreditanstalt die Gelegenheit, ihre Angebote aufzubessern.
Zurzeit liegt von der Bank Austria das höchste Angebot mit 16,6 Milliarden Schilling vor.
Das EA-Generalikonsortium bietet 14,7 Milliarden, die Privatstiftung Karl Laschek zwischen 12 und 15 Milliarden Schilling.
Den Zuschlag wird der Höchstbieter erhalten.
Die Elektrofachhandelskette Köck übernimmt mit 1.
Jänner 1997 die Kosmos Elektrohandels GSMBH.
Voraussetzung dafür ist die Zustimmung des Kartellamtes.
Der Kaufpreis beträgt 150 Millionen Schilling.
Die etwa 300 Angestellten von Kosmos werden von der Firma Köck übernommen.
Damit entsteht ein Elektrohandelsunternehmen mit insgesamt 900 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 4 Milliarden Schilling.
Heuer haben sich insgesamt etwa 5000 Bürger mit Beschwerden an die Volksanwaltschaft gewarnt.
Das sind um 60% mehr als 1995.
Nach Angaben von Volksanwältin Korosek hat sich in 20% der Fälle gezeigt, dass den Behörden Fehler unterlaufen sind.
Sie kritisierte wörtlich eine zu große Regelungswut der Verwaltung.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die Opposition will sich durch die härtere Haltung der serbischen Führung nicht von weiteren Protesten abhalten lassen.
Trotz eines polizeilichen Verbotes und trotz der jüngsten Zusammenstöße plant die Opposition für heute neue Protestversammlungen in Belgrad und in anderen serbischen Städten.
Durch einen Großeinsatz von Bereitschaftspolizisten wurde gestern ein Protestmarsch in Belgrad verhindert.
Bei Zusammenstößen erlieten zahlreiche Personen Verletzungen.
Der Leiter der OSZE-Delegation für Serbien, Felipe González, hat heute in Genf mit Beratungen über die Lage in Serbien begonnen.
Zur Debatte steht sein Bericht über die teilweise Annullierung der Kommunalwahlen durch die serbische Führung.
Das Wetter heute Nachmittag in ganz Österreich frostig mit Temperaturen zwischen minus 15 und minus 7 Grad, dazu meist sonnig, nur in Vorarlberg und in Tirol zeitweise auch bewölkt.
Auf den Bergen sowie im Burgenland lässt heute der Wind weiter nach.
Das Mittagsjournal von Freitag, dem 27.
Dezember 1996, ist zu Ende.
Das Team bestand aus Tontechniker Anton Reininger, Sendungsverantwortung und Regie lagen in den Händen von Manfred Kronsteiner und als Moderator verabschiedet sich Hans-Christian Scheidt.