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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Zum ORF-Mittagsjournal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Ein Überblick über einige der wichtigsten Themen.
In Lassing wird weiter gebohrt.
Am Donnerstag soll es dann Kamerabilder aus 175 Meter Tiefe geben.
Weiter zunehmende Arbeitslosigkeit durch Erfolge im Detail.
Diese Bilanz zieht das Arbeitsmarktservice.
Die ÖBB profitieren nicht vom Aufschwung im Tourismus.
Der Abgeordnete Peter Pilz kontert Vorwürfe des Baukonzerns Terak Aztak.
Die Lage in Kenia und Dar es Salaam nach den verheerenden Bombenanschlägen, die härter werdende Debatte in Italien über die illegale Einwanderung und neue Erkenntnisse über die Früherkennung von Hautkrebs, das sind einige der weiteren Schlagzeilen.
Erster Programmpunkt, eine Meldungsübersicht von Edgar Theider, es liest Christian Nehiber.
Österreich.
Die Bohrung der OMV nach der allerletzten vermuteten Luftblase in Lassing geht doch weiter.
Nachdem man jenen Hohlraum überbrücken konnte, der unvorhergesehen in einer Tiefe von 130 Metern angebaut wurde, ist für heute 15 Uhr der Start der letzten Etappe auf Solid 13 zu der mutmaßlichen Luftblase in der Tiefe von 175 Metern avisiert.
Vom Zeitplan her soll morgen Mittag die Endstufe erreicht werden.
In Ausarbeitung ist bereits ein sogenanntes Bergekonzept.
Unter anderem wird über Zement- oder Kunststoffinjektionen diskutiert, um eine Stabilisierung im Bergwerksinneren zu erreichen.
Kenia.
In Nairobi sind bis heute früh 206 Tote des Bombenanschlags auf die amerikanische Botschaft geborgen worden.
Seit gestern wurden weitere 28 Leichen aus der Ruine des Bürohauses geborgen, das durch die Wucht der Detonation am Freitag in sich zusammenstürzte.
An der Zahl der zwölf getöteten amerikanischen Staatsbürger hat sich nichts geändert.
Elf der Leichen wurden in der Nacht zum amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland gebracht.
und dort in einem nahegelegenen Militärspital aufgebaut.
Außenministerin Albright wird den Rücktransport der Toten in die USA begleiten.
Die USA bieten umgerechnet etwa 25 Millionen Schilling Belohnung für Hinweise auf die Urheber der Terrorakte in Nairobi und Dar es Salaam.
Die Polizei Tansanias will heute Einzelheiten über die Festnahme mehrerer Tatverdächtiger bekannt geben.
Nach amerikanischen Informationen sind es insgesamt zwölf Personen, zumeist Iraker und Sudanesen.
Afghanistan.
Die radikal-islamische Taliban-Miliz hat bei ihrer Offensive im Nordosten Afghanistans einen weiteren Erfolg erzielt.
Ihre Verbände haben nach eigenen Angaben die Stadt Tal Ogan eingenommen.
Die Hauptstadt der Provinz Takhar war bisher eine Schlüsselstellung der Verbände des früheren Verteidigungsministers Massoud.
Der frühere afghanische Ministerpräsident Hekmatyar soll erschossen worden sein.
Die Taliban-Miliz meldete heute den Tod des Politikers.
Hekmatyar, Anführer der ebenfalls streng religiösen Bewegung Hizb-i-Islami, war einer der prominenten Vertreter der gegen die Taliban-Miliz kämpfenden Opposition.
Portugal.
Der Finanzverantwortliche der Expo 98 ist wegen Betrugsverdachtes festgenommen worden.
Er wird beschuldigt, gemeinsam mit Mitarbeitern Millionen Beträge von Sponsoren unterschlagen zu haben.
Der Betrug wurde bei einer internen Finanzprüfung entdeckt.
Der Schaden beträgt mehrere Millionen Schilling.
Die Expo 98 in Lissabon sollte nach ursprünglichen Schätzungen einen Gewinn von ungerechnet etwa 25 Milliarden Schilling abwerfen.
Die Besucherzahlen blieben allerdings weit hinter den Erwartungen zurück.
USA.
Im Bundesstaat Arkansas müssen sich ab heute die zwei jugendlichen Attentäter von Jonesboro vor Gericht verantworten.
Ein 13-Jähriger und ein 11-Jähriger haben im März an ihrer Schule vier Mädchen und eine Lehrerin erschossen.
Weitere neun Schüler und eine Lehrerin wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Täter hatten absichtlich den Feueralarm ausgelöst, um ihre Mitschüler und die Lehrer in den Schulhof und somit in einen Hinterhalt zu locken.
Anschließend hatten sie wahllos das Feuer eröffnet.
Die beiden Buben werden aufgrund der gesetzlichen Lage im Bundesstaat Arkansas spätestens mit Erreichen des 21.
Geburtstages wieder freigelassen werden müssen.
Zwei Buben im Alter von sieben und acht Jahren sind in Chicago des Mordes und der Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens angeklagt worden.
Bei ihrer Einvernahme durch einen Jugendrichter haben sie die Tat gestanden.
Als Motiv gaben sie an, sie hätten das Fahrrad des Mädchens stehlen wollen.
Die beiden sind die jüngsten Beschuldigten, gegen die im Bundesstaat Illinois jemals Mordanklage erhoben worden ist.
Der Juli 1998 war weltweit der heißeste Monat seit Beginn der Messungen vor mehr als 100 Jahren.
Nach Angaben amerikanischer Wissenschaftler lag die weltweite Durchschnittstemperatur bei 16,5 Grad Celsius, das ist 0,7 Grad über dem langjährigen Julidurchschnitt und 0,75 Grad über der bisherigen Rekordtemperatur für den Monat Juli im Vorjahr.
Der Sommer verwöhnt uns ja auch hierzulande schon einige Zeit mit sonnigen, besonders heißen Tagen.
Frage an Jörg Stibor von der Radio-Wetter-Redaktion.
Wie lange noch wird es denn so andauern?
Sonnig und heiß bleibt es auf jeden Fall noch heute und morgen.
Im Großteil Österreichs auch noch am Donnerstag.
Von Westen her ziehen dann aber verbreitet Gewitter auf.
In der Nacht zum Freitag muss man in ganz Österreich mit teils heftigen Gewittern rechnen und es kühlt vorübergehend spürbar ab.
Der Sommer ist damit aber noch lange nicht vorbei.
Jetzt nochmal zu den aktuellen Meldungen.
In allen Landeshauptstädten ist es heiter der Wolken los.
In Wien und Eisenstadt hat es 24 Grad, St.
Pölten und Linz 25, Salzburg bereits 29 Grad, Innsbruck 27 und Pregensgraz und Klagenfurt jeweils 26 Grad.
Auch am Nachmittag scheint in ganz Österreich die Sonne, die Temperaturen steigen weiter und erreichen heute noch 28 bis 32 Grad, im Westen und in Kärnten auch 33 oder 34.
In Vorarlberg und Tirol bilden sich ein paar Quellwolken, gegen Abend sind hier vereinzelte Wärmegewitter möglich.
Die Nacht verläuft meist trocken, sie wird aber auch im Osten nicht mehr so frisch wie die vergangene, die Temperaturen sinken auf 18 bis 11 Grad, im Rheintal und in der Innenstadt Wiens bleiben sie bei etwa 20 Grad.
Morgen Mittwoch wird es wieder überall sonnig und heiß.
Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 29 und 34 Grad.
Selbst in 2000 Meter Höhe hat es zu Mittag etwa 19 Grad, in 3000 Meter Höhe knappe 10 Grad.
Damit ist es auf den Bergen derzeit um 5 bis 9 Grad wärmer als normal.
Am Nachmittag kommt in Ostösterreich lebhafter Wind auf.
In Fadlberg und Tirol bilden sich einige Quellwolken und auch das eine oder andere teils heftige Gewitter ist nicht mehr ganz auszuschließen.
Am Abend dann vereinzelt auch in Salzburg und Oberkernten.
Und am Donnerstag scheint zunächst wieder meist die Sonne und mit 27 bis 33 Grad wird es noch einmal heiß.
In Vorarlberg und Tirol bilden sich aber ab Mittag Gewitter, bis zum Abend dann fast im gesamten Bergland, in der Nacht zum Freitag wie schon gesagt in ganz Österreich.
Danke Jörg Stibor, 12 Uhr und 7 Minuten ist es jetzt.
In Lassing ist die Entscheidung über die wahrscheinlich allerletzte Rettungsbohrung gefunden, gefällt worden.
Damit verbunden auch eine allerletzte Hoffnung, doch noch tief unten im Berg fündig zu werden.
Nachdem die OMV mit ihrer Hammerbohrung, das Ziel liegt bei 175 Meter Tiefe, auf einen Hohlraum gestoßen war, tauchten nicht geringe technische Probleme auf.
Und die Kernfrage war, kann an dieser Stelle überhaupt weitergemacht werden?
Das ist nun also fix.
Die Bohrmannschaft der OMV konnte durch den wassergefüllten Hohlraum Rohre in die Tiefe verlegen.
Und durch diese Rohre wird ab dem Nachmittag dann weitergebohrt.
Das teilte heute Pressesprecher Alfred Zechling mit.
Es ist der OMV-Bohrmannschaft gelungen, diesen Hohlraum in 130 Meter Tiefe in etwa zu durchörtern.
Für ihn wirklich ein großes Lob gebührt.
Es war erstmalig dieser Versuch und er ist gelungen.
Wir stehen jetzt in etwa 136 Metern.
auf der gegenüberliegenden Seite des Holzraums sechs Meter im Fels.
Jetzt ist zementiert worden, jetzt muss ausgehärtet werden und am Nachmittag so gegen 15 Uhr wird dort weitergebohrt.
Alfred Zechling ist zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann.
Dann wird der Bohrer morgen Mittagsole 13 in 175 Metern Tiefe erreichen.
Dann muss allerdings erst auszementiert werden und der Zement muss härten.
Donnerstagmittag kann frühestens eine Kamera hinabgelassen werden.
Was ist aber, wenn diese Bilder wieder keine Verschütteten zeigen?
Also wir wüssten keine sinnvolle Möglichkeit mehr, wo wir hinfahren könnten.
Das ist ja auch das Problem mit unseren Esoterikern und Wünschrouten.
Da drin ist wer, sag ich, kann durchaus sein, dass irgendwo im Klubengebäude unter Umständen noch jemand am Leben ist.
Aber solange nicht gesagt werden kann, tiefe
Koordinaten, Lage, wir können ja nicht den Berg durchlöchern wie ein Emmentaler.
Was ist, wenn die Kamerabilder kein menschliches Leben zeigen?
Wird es in diesem Fall eine Empfehlung der Einsatzleitung an Minister Fahrenleitner geben, die Rettungsphase zu beenden?
Alfred Zechling.
Nehme ich einmal an, nachdem wir nicht mehr wissen, wohin wir bohren sollen, nehme ich an, dass das auch dem Ministerbüro und meinem Minister persönlich so mitgeteilt werden wird.
Am Donnerstag wird sich also entscheiden, ob die Bohrarbeiten in Lassing weitergehen.
Die Rettungsbohrung in Lassing wird also heute Nachmittag jedenfalls fortgesetzt, Renate Rosbaut hat berichtet.
Nächstes Stichwort Arbeitslosigkeit.
Weiter zunehmende Arbeitslosigkeit, aber Erfolge im Detail.
So lautet die Halbjahresbilanz des Arbeitsmarktservice, kurz AMS.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren im Durchschnitt mehr als 250.000 Menschen in Österreich arbeitslos gemeldet.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote stieg damit gegenüber dem Vorjahr von 7,6 auf 7,7 Prozent.
Für das kommende Jahr bereitet man sich im Arbeitsmarktservice auf das direkte Match mit privaten Arbeitsvermittlern vor.
Für spezielle Vermittlungstätigkeiten möchte man von der Wirtschaft auch kassieren.
Von einem Pressegespräch des AMS berichtet Franz Renner.
Vorneweg lieferte das Arbeitsmarktservice heute quasi die Vollzugsmeldung in Sachen Lehrstellensuchende Jugendliche.
Rund 4.000 sollten es im Herbst nach der optimistischen Einschätzung der Bundesregierung sein.
AMS-Chef Herbert Buchinger zum Lehrstellenmarkt.
Es entwickelt sich nach dem optimistischen Szenario.
Wir erwarten eine Lehrstellenlücke von 4.000 im Herbst und die ist auffangbar mit dem Auffangnetz, das jetzt mit Aktionsgruppen in den Bundesländern, mit zusätzlichen Bundesmitteln
geknüpft wird.
Einige Eckpunkte aus der heute vorgestellten Halbjahresbilanz des Arbeitsmarktservice.
Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit ist leicht gesunken.
Einen deutlichen Rückgang gab es bei der Zahl der Lehrstellen suchenden Jugendlichen.
Und trotz zunehmender Frauenarbeitslosigkeit konnten mehr Wiedereinsteigerinnen als im Vorjahr am Arbeitsmarkt untergebracht werden.
Der Wermutstropfen, der negative Trend bei der Jobvermittlung für Langzeitarbeitslose, setzte sich auch heuer fort.
In seiner Jahresprognose ist AMS-Chef Herbert Buchinger insgesamt nicht mehr so optimistisch wie noch vor wenigen Monaten.
Nach dem ersten Quartal war ich noch optimistisch, auf diese Fragen geantwortet, wir werden das Niveau in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr halten können.
Heute bin ich das nicht mehr.
Es wird die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um ein Zehntelprozentpunkt wahrscheinlich 1998 steigen.
Im kommenden Jahr aber sollte es dann endlich besser werden.
Den privaten Stellenvermittlern sagt das AMS nun übrigens endgültig den Kampf an.
Vermutlich schon im kommenden Jahr möchte man auch bei der Vermittlung lukrativer Jobs, etwa im Managementbereich, stärker mitmatchen und vor allem mitkassieren.
AMS-Vorstand Herbert Böhm... Das heißt, es wird sicher einen Teil geben einer Basis-Dienstleistung, die gratis, nicht kostenlos, wir verursachen Kosten, durch unsere Dienstleistung zur Verfügung steht.
Und es wird einen anderen Teil geben, wo wir quasi einen Entdeckungsbeitrag hereinbekommen.
Wie genau das gehen soll, steht aber noch nicht fest.
Für die kommenden Monate hat das AMS jedenfalls schon eine große Werbekampagne in eigener Sache vorbereitet.
Soviel von Franz Renner.
Leicht steigende Arbeitslosigkeit, also heuer noch im nächsten Jahr soll es dann besser werden, so das Arbeitsmarktservice.
Nächstes Thema, der Bauskandal.
Erst gestern hat die der Gemeinde Wien nahestehende Baufirma Terrac Aztac eine einstweilige gerichtliche Verfügung gegen die Kartellvorwürfe des grünen Abgeordneten Peter Pilz erwirkt.
Demnach dürfe unter Androhung einer Strafe Pilz keine weiteren kreditschädigenden Aussagen über die Firma Terrac Aztac machen.
Den bisher entstandenen Schaden will die Baufirma in einer 100-Millionen-Shilling-Klage von Peter Pilz ersetzt haben.
Am Vormittag hat nun Peter Pilz auf die einstweilige Verfügung reagiert.
Peter Pilz will sich bei seiner Aufklärungsarbeit im Zusammenhang mit Preisabsprachen innerhalb eines möglichen Baukartells weder von einer Millionenklage noch von einer einstweiligen gerichtlichen Verfügung stoppen lassen.
Ich habe bis zu dieser Pressekonferenz immer gesagt, die Firma Terragastag ist Teil eines geheimen und illegalen Wiener Baukartells.
Ich werde diesen Satz in Zukunft nicht mehr sagen.
Ich werde in Zukunft etwas anderes sagen.
Die Firma Terrac Astac steht im Zentrum eines geheimen und illegalen Wiener Baukartells.
Damit wäre ich etwas deutlicher, etwas konkreter und noch etwas mehr den Tatsachen angemessen.
Sagt Pilz.
Außerdem seien vor der einstweiligen Verfügung nur Leute der Terak Aztak befragt worden.
Der Rechtsanwalt von Pilz will wegen Verfahrensmängel daher Rechtsmittel einsetzen.
Auch von der Schadenersatzklage zeigt sich Pilz unbeeindruckt, denn er hat gleich zwei neue Fälle präsentiert, bei denen die Firma Terak Aztak Teil eines Preiskartells sein soll, etwa bei Bauarbeiten auf der Wiener Südostrangente.
Der Rechtsstreit wird sich also wohl erst im Hauptverfahren entscheiden.
Früherster Termin dafür ist der Herbst.
Dann will Pilz Zeugen bringen, die neuerlich die Vorwürfe, dass es unter Baufirmen Preisabsprachen gäbe, bestätigen sollen.
Neben der Kritik an der einstweiligen gerichtlichen Verfügung, kritisiert Pilz aber auch die Vorgänge beim Baukartellprozess in Korneuburg.
Dort sei aus ihm unverständlichen Gründen ein erfolgreicher Untersuchungsrichter plötzlich von seinem Fall abgezogen worden.
Der Baukartellprozess in Korneuburg rund um die möglichen Betrügereien der Schwächer der Baugesellschaft wird übrigens morgen fortgesetzt.
Der grüne Abgeordnete Peter Pilz, also mit neuen Vorwürfen gegen den Baukonzern Terrac-Astag, ernstweinig hat darüber informiert.
Wie geht es den österreichischen Bundesbahnen?
Können sie am Tourismusgeschäft entsprechend mitnaschen?
Eine der für die ÖBB entscheidenden Fragen.
Für eine Bilanz ist es zu früh, aber die Trends bei der Bahn sind absehbar.
Mit der Entwicklung im Güterverkehr ist man zufrieden, aber mit dem Personenverkehr haben die Bahnen Probleme.
Hans Adler hat sich mit den aktuellen Geschehnissen rund um die Schiene auseinandergesetzt.
Die Bahnen in ganz Europa und damit natürlich auch die ÖBB sind auf der Suche nach ihrem Platz im gesamten Verkehrsgeschehen.
Zunächst im Güterverkehr.
Die Bundesbahn hat Grund zufrieden zu sein.
Der Güterverkehr hat im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 76 Millionen Tonnen zugenommen.
Die Bahn versucht ihr Wachstum im sogenannten Just-in-Time-Geschäft zu machen.
Vor allem die Autoindustrie bestellt große Stückzahlen an Motoren, Blechen und anderen Teilen.
mit einer Genauigkeit vom besten Fall Stunden sind, die zu liefern.
Rohmateriallager werden auf diese Weise vermieden und auf der Straße bleiben die Zulieferer immer wieder im Stau stecken.
Die Bahn benutzt ihren Schienenweg allein.
Das war bisher eher ein Nachteil, weil sie ihn auch erhalten muss.
Den Vorteil, dass man ihn allein hat, will man in Zukunft stärker ausspielen.
Die Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft hinterlässt auch bei der Bahn ihre Spuren.
Rund drei Viertel des Güterverkehrs der Bahn wird über die Grenze abgewickelt.
Weniger Freude haben die Eisenbahner mit dem Personenverkehr.
Die Trendumkehr im Tourismus, der endlich wieder Wachstumsraten meldet, hat den Bahnen europaweit bisher nichts gebracht.
Auch nicht der ÖBB.
Der Reiseverkehr stagniert.
Zuwächse gibt es beim Interrail, für den seit Anfang des Jahres keine Altersgrenze mehr gilt.
Früher konnte man Interrail-Tickets nur bis zum Alter von 26 Jahren erwerben.
Diese Altersgrenze ist seit 1.
Jänner gefallen und das hat die Zahl der Interrail-Fahrer um 13% steigen lassen.
In Deutschland ist vor vier Wochen ein Abkommen zwischen der Lufthansa und der Deutschen Bahn unterzeichnet worden, das die Kurzstreckenflüge im Inland regelt.
Die Fluggesellschaften verzichten auf Inlandstrecken, wohl auch unter dem Druck der Schnellfahrlinien.
Der ICE, der 250 Stundenkilometer fährt und eines Tages der Magnetschwebezug,
der mit 500 kmh fahren soll, würden diese Konkurrenz ohnehin eines Tages zugunsten der Bahn, die ihre Endstation nun einmal mitten in den Städten und nicht auf einem entfernten Flughafen hat, entscheiden.
In Österreich ist dieses Zeitalter nicht abzusehen.
Aber Wien, Graz, Linz, Salzburg und Klagenfurt liegen in Entfernungen, auf denen die Bahn mithalten kann.
Und hier will man ansetzen, um die Konkurrenz zu entflechten und die Positionen der einzelnen Verkehrsmittel besser als bisher festzulegen.
Und schließlich die Pendler.
Hier hat die Bahn in der letzten Zeit deutlich gewonnen und da inzwischen die Nahverkehrsverträge mit allen Bundesländern abgeschlossen sind, rechnet man sich in Zukunft
zunehmende Chancen aus.
Nur Wien fehlt noch.
Hier sind die Verhandlungen in der Endrunde.
Man hofft auf einen Vertragsabschluss Ende August, sodass mit Ende der Urlaubszeit im September auch hier klare Verhältnisse herrschen werden.
Informationen von Hans Adler.
Die Pensionisten in Österreich haben sich in den letzten Jahren als besondere Konsumentengruppe formiert und versuchen jetzt auf die Handelsketten Druck auszuüben, damit ihre Kundenwünsche stärker berücksichtigt werden.
Die Waffe, die der 320.000 Mitglieder starke Pensionistenverband in diesem Kampf um bessere Einkaufsbedingungen einsetzt, ist der Supermarkt-Test.
Heuer wurde zum zweiten Mal getestet.
Über die Ergebnisse Katja De Cenaro.
Jeder dritte Supermarktkunde ist Pensionist und trotzdem fühlen sich die Rentner als Kundengruppe noch immer vernachlässigt.
Mit seinem jährlich in Wien durchgeführten Supermarkt-Test will der Pensionistenverband den älteren Einkaufskunden eine Orientierungshilfe geben und gleichzeitig auch im Kampf der Handelsriesen um Marktanteile mitmischen, sagt Konsumentensprecher Fritz Koppe.
Seine Botschaft an die großen Ketten, die Pensionisten wollen ihr Geld nur noch da ausgeben, wo Angebot und Service passen.
Kernpackungen, wenn sie mehr als 50 Prozent teurer sind als die großen Packungen, dann ist das unfair.
Wenn das Sonderangebot praktisch nur Großpackungen beinhaltet und damit die Pensionisten von den Sonderangeboten fast ausgeschlossen sind, dann ist das unfair und dagegen richtet sich unser Widerstand.
Die Pensionisten haben enorme Kaufkraft.
Dennoch wurden sie bisher von den Märkten geradezu ignoriert und missachtet.
Und wir wollen dagegen ankämpfen.
Dazu dient auch dieser Test.
Wir hoffen, dass die Firmen, die dabei gut abschneiden, auch von den Pensionisten entsprechend beachtet werden.
Und wir glauben, dass wir Pensionisten durchaus imstande sind, den mörderischen Wettkampf zwischen den Handelsketten zugunsten der Senioren freundlicheren zu entscheiden.
Pensionistenhaushalte sind oft Singlehaushalte.
Die Tester checken daher ab, ob ausreichend Kleinpackungen angeboten werden und ob deren Preis in einem vernünftigen Verhältnis zu dem der Familienpackungen steht.
Beurteilt wird außerdem, ob das Supermarktpersonal leicht ansprechbar und auskunftsfreudig ist und ob das Geschäft so angelegt ist, dass ein älterer, womöglich gebrechlicher Kunde leicht und ohne Risiken durch die Tür an den Einkaufswagen und zur Kasse kommt.
das diesjährige Ergebnis?
Die Supermärkte sind nach wie vor Seniorenfeindlich.
Einkaufen ist nach wie vor kein Vergnügen, sondern Stress.
Aber die Situation hat sich doch ein wenig verbessert.
Wir haben ein um 4,9 Prozent besseres Ergebnis, also weniger Seniorenfeindlichkeit der Supermärkte.
Allerdings lassen die Märkte sich das auch bezahlen, denn die Preise
der typischen Seniorenprodukte, die wir in den Testen einbezogen haben, sind in der gleichen Zeit um 4,8 Prozent teurer geworden.
Getestet wurden 28 Betriebe, die zu 14 Handelsketten gehören.
Am besten hat sich Spar der Seniorenwünsche angenommen.
Die Kette liegt jetzt auf Platz 2 hinter dem Testsieger Magnet.
Der Vorjahressieger Merkur ist in der Pensionistengunst abrupt auf den 11.
Platz zurückgefallen.
Supermarkt-Tests des Pensionistenverbandes ergibt, die Supermärkte seien seniorenfeindlich.
Katja De Cenaro hat berichtet.
Im Streit um die Funkfrequenzen für Mobiltelefone ist heute eine wichtige Entscheidung gefallen.
Die Telekom-Kontrolle, das ist die Regulierungsbehörde bzw.
der Schiedsrichter im Telefonsektor, hat entschieden, der Mobilkom zusätzliche Frequenzen im 1800 MHz-Bereich zuzuteilen.
Bisher hat die Connect Austria, der dritte Handybetreiber, ein Exklusivrecht auf diese Frequenz gehabt.
Die Mobilcom und MaxxMobil haben sich die 900 MHz Frequenz geteilt.
Kaum ausgesprochen hat die Entscheidung aber schon einige Fragezeichen.
Connect will die Entscheidung zur Europäischen Kommission bzw.
zum Europäischen Gerichtshof bringen.
Christian Hunger mit Details.
Schön langsam wird es eng in Österreich beim angeblich grenzenlos mobilen Telefonieren.
Weit mehr als eineinhalb Millionen Handys sind bereits in Betrieb, noch immer stoßen Woche für Woche tausende neue zur Gemeinschaft der Handygesellschaft.
Vor allem in Baldungszentren kann es da schon einmal zu Überlastungen kommen, wenn gleichzeitig viele Menschen, zum Beispiel im morgendlichen Frühstau, zum Handy greifen.
Bisher wird ausschließlich auf der Basis von 900 Megahertz telefoniert.
Einzig Connect Austria, die dritte private Konkurrenz am Markt, die in diesen Tagen in Tirol und Vorarlberg den Probebetrieb aufgenommen hat, funkt exklusiv im 1800 Megahertz-Bereich.
Dieses Exklusivrecht hat Connect deshalb bekommen, weil der Gesetzgeber der Meinung war, dass man da mit einem Nachzügler gewissermaßen eine zusätzliche Chance gibt, neben den Platzhirsche Mobilcom und MaxxMobil Terrain zu gewinnen.
Die Exklusivität hat einen Haken.
Sollten Mobilcom und MaxxMobil an die Grenzen des technisch und wirtschaftlich Vertretbaren kommen, kann auch ihnen ein Stückchen der 1800er-Frequenz zugeteilt werden.
Die Mobil.com hat bereits vor Monaten einen diesbezüglichen Antrag gestellt.
Die Telekom Control hat daraufhin ein Gutachten in Kanada und ein weiteres aus Deutschland erstellen lassen und auch selbst in den Büchern der Mobil.com geprüft.
Professor Heinrich Ottruber, Chef der Telekom Control, ist dabei zur Überzeugung gekommen, dass jetzt die Frequenz-Auslastungsgrenze erreicht ist.
Die Auslastung des Mobil.com-Netzes
wurde im Zuge dieses Verfahrens auch im Detail analysiert und festgestellt, dass hier die Ausnützung für ein GSM-Netz dieses Typs tatsächlich an der Kapazitätsgrenze ist.
Das merkt man am sogenannten Grade of Service.
Grade of Service ist eine Maßzahl,
die die verweigerten Gespräche und die abgebrochenen Gespräche ins Verhältnis setzt zur Gesamtzahl dieser Gespräche.
Der Grade of Service ist tatsächlich im Sinken.
Die Mobilcom erhält den Zugang zur 1800er-Frequenz zunächst nur für den Ballungsraum Wien und erst ab 1.
Jänner nächsten Jahres.
Professor Ottruber rechnet allerdings selbst damit, dass die Entscheidung angefochten wird.
Die Kommission hat sich sehr bemüht, hier eine salomonische Entscheidung zu treffen.
Auf der einen Seite ist das Ergebnis der Erhebungen, auf der anderen Seite ist das gegebene Schutzbedürfnis für einen neu in den Markt Eintretenden.
Die Mobilcom zeigt sich mit der Entscheidung in einer ersten Reaktion zufrieden, da sie im Prinzip mit ihrer Auffassung über Kapazitätsgrenzen recht bekommen hat.
Connect Austria, die im Herbst den flächendeckenden Markteinstieg in Österreich plant, ist naturgemäß ganz anderer Meinung.
Bereits vor einer Woche hat man Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission eingereicht.
Jetzt will man auch zum Verfassungsgerichtshof mit dem Ansuchen um eine Aufschiebung des Urteils, was kurzfristig in sechs bis acht Wochen möglich wäre.
Und das heißt im Frequenzstreit, Fortsetzung folgt.
Christian Hunger mit einem Bericht über den Handy-Frequenzen-Streit und im Folgenden ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
St.
Martin ist eine, denke ich, total unwahrscheinliche Insel.
Es ist normalerweise ein Teil der Französischen Republik, aber die meisten Leute sprechen Englisch.
Die Währung, die ist hier benutzt, ist meistens der Dollar, der US-Dollar.
Und die Bevölkerung ist meistens Leute, die sind Ausländer, besonders von Haiti.
Wenn People sagen, dass St.
Martin ist eine französische und holländische Insel, das ist etwa wie Science Fiction.
Die Insel mit der eigentümlichen Realität liegt in der Karibik und ist der westlichste Punkt der Europäischen Union.
Bald wird der Euro den französischen Franc und den Antillengulden ablösen, ohne viel an der doller Realität zu verändern.
Saint-Martin, Sint Maarten, ist nämlich eine Insel, die aus zwei der dreißig Kolonien besteht, die sich die Europäer noch halten.
Michael Fischer schildert dieses Stück Europa in der Karibik.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Und die Themen, die noch fürs Mittagsjournal geplant sind, umfassen unter anderem das Kosovo-Flüchtlingsproblem in Montenegro, die heftige Debatte in Italien über illegale Einwanderer, die Lage nach den Bombenattentaten in Ostafrika sowie Neues zur Früherkennung von Hautkrebs.
Der neuesten Schätzungen zufolge sind in der südsärbischen Provinz Kosovo bereits mehr als 230.000 Menschen auf der Flucht vor den serbischen Angriffen.
Die meisten von ihnen sind vorerst im Kosovo geblieben.
Über 60.000 Kosovo-Albaner haben ihre Heimatprovinz aber bereits verlassen.
Sie haben vorwiegend in Albanien, Mazedonien und in Montenegro zu Flucht gefunden.
Montenegro, die zweite jugoslawische Teilrepublik neben Serbien, stöhnt unter der Last der Flüchtlinge.
Das Montenegro-Flüchtlingskomitee hat heute auf einer Pressekonferenz in Wien um internationale Hilfe bei der Betreuung der Flüchtlinge gebeten.
Elisa Wasch war bei uns bei dieser Pressekonferenz.
Etwa 35.000 Kosovo-Albaner haben seit Beginn der Kämpfe im Februar in Montenegro Zuflucht gefunden und täglich kommen ein paar hundert dazu.
Für die kleine jugoslawische Teilrepublik, die selbst nur 650.000 Einwohner hat, ist das eine schwere Belastung, da seit dem Bosnienkrieg auch noch 30.000 Bosnien-Flüchtlinge im Land sind.
Wolfgang Schumeyer vom Montenegro-Flüchtlingshilfskomitee bemüht zur Veranschaulichung der Situation einen Vergleich mit Österreich.
Menschen gehen etwa von Steiermark nach Kärnten oder umgekehrt werden in der Steiermark verfolgt und in Kärnten bitteschön hilft man ihnen.
Das ist eigentlich eine absurde Situation, die auch den rechtlichen Status dieser Flüchtlinge sehr spezifisch macht, weil sie eigentlich Entheimathäte sind, wie das die Fachterminologie, wenn man sie aus dem Englischen übersetzt, ausdrückt.
Das vor kurzem gegründete Montenegro-Flüchtlingshilfskomitee ist eine unabhängige und private österreichische Initiative.
Die meisten Mitglieder sind Verleger von großen österreichischen Ärztezeitschriften.
Ziel ist es, das Flüchtlingselend in Montenegro zu lindern, vor allem in den grenznahen Städten Rojai und Blav, wo es besonders schlimm ist.
Wolfgang Schumeyer, Initiator und Sprecher des Flüchtlingshilfskomitees, schildert, was die Menschen am meisten benötigen.
Es geht hier um grundsätzliche Themen, wie haben wir genug zu essen.
Es geht um grundsätzliche Themen, wie haben wir genug Milchpulver, um die Kinder zu ernähren.
An dieser Stelle auch ein kleiner Ausflug in die Statistik.
Es sind 57 Prozent all dieser Flüchtlinge unter 18 Jahren.
Sie kommen in Nachtmärschen oder in Autos, auf Traktoren, mit Packpferden.
Das ist etwas, wenn Sie diesen kleinen Ausflug in die Jugend erlauben, etwas, was ich aus dem Karl-May-Roman gekannt habe und in meinem Leben noch nie sehen konnte.
Was ist das, ein Packpferd?
In Kisten auf diesen Packpferden, die links und rechts angebracht sind,
sitzen Kinder drinnen und werden in einer Art so wie in einer Kinderkrippe, wenn sie so wollen, transportiert.
Untergebracht sind die Kosovo-Albaner privat, Flüchtlingslager gibt es nicht.
Die Bewohner der grenznahen Regionen sind selbst vorwiegend Albaner und nehmen die Flüchtlinge aus Solidarität auf.
Die montenegrinische Regierung, die in starker Opposition zum jugoslawischen Präsidenten Milosevic und seiner Politik steht, ist bereit, die Flüchtlinge zu beherbergen, braucht aber dringend Geld, vor allem für Unterkünfte, denn der nächste Winter kommt bestimmt.
Sie befinden sich
Bitte schön, wenn Sie sich jetzt vorstellen, wo sich diese Sachen abspielen.
Auf einer Höhe von circa 1.000 bis 1.300 Metern in einem sehr bizarren Bergland, in dem es, bitte schön, im September zu schneien beginnt.
Und damit kann sich kein Mensch mehr im Wald verstecken.
Diese Menschen werden alle erfrieren, wenn wir nichts dagegen tun.
Das Montenegro-Flüchtlingshilfskomitee erbietet Spenden auf das CA-Konto 0861 54 002 lautend auf Nachbar in Not Montenegro.
Um das Geld sollen Hilfsgüter gekauft werden.
Das österreichische Rote Kreuz wird die Hilfstransporte durchführen.
Zu ihrer Erinnerung spenden für Kosovo Flüchtlinge in Montenegro sind erbeten auf das CA-Konto mit der Nummer 0861645002.
Und wir bleiben beim Stichwort Flüchtlinge.
Auch gestern sind in Süditalien wieder mehr als 100 Flüchtlinge gestrandet.
Sie kamen mit meist sehuntauglichen alten Booten aus Nordafrika oder aus Albanien.
In diesem Sommer wurden von den italienischen Behörden bereits weit mehr als 10.000 Flüchtlinge aufgegriffen, denen es gelungen war, Italiens Küsten zu erreichen.
Die Flüchtlinge werden regelmäßig in Auffanglager gebracht, wo sie auf die Behandlung ihres Asylantrags oder auf ihre Ausweisung warten.
In der italienischen Öffentlichkeit hat unterdessen eine hart geführte Diskussion über die Einwanderungspolitik der Mitte-Links-Regierung eingesetzt.
Aus Italien, Andreas Feichter.
107 Menschen haben gestern wieder das rettende Ufer Italiens erreicht.
63 Flüchtlinge wurden südlich der Insel Lampedusa von Italiens Küstenwache aus Seenot gerettet.
44 Menschen verschiedenster Nationalität gingen in Apulien an Land.
Sie waren mit Schlauchbooten von Albanien aus übergesetzt.
Trotz der zwischen Italien und vier Mittelmeer-Anrainerstaaten abgeschlossenen Verträge, die die sofortige Rückführung der nach Italien gekommenen Flüchtlinge vorsehen, bleibt die Situation gleich.
Der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab.
Jeden Abend, wenn die Meeresbedingungen es zulassen, stechen wieder an den verschiedensten Küsten des Mittelmeers dutzende Boote in Richtung Italien in See.
Dieses Heer der Verzweifelten ist nicht mit militärischen Mitteln zu stoppen, sagt der Chef der Küstenwache.
Innenminister Giorgio Napolitano pflichtet ihm bei.
Man könne keine Barrieren am Meer errichten oder die alten Kähne auf offener See abdrängen.
Das hieße Menschen in den sicheren Tod schicken.
Die Regierung versucht deshalb, die Fluchtwelle auf diplomatischem Wege einzudämmen.
Italien bietet den Hauptfluchtländern Albanien, Algerien, Marokko und Tunesien großzügige Wirtschaftshilfe.
Im Gegenzug sollten diese Staaten ihre Grenzen besser absichern und zumindest einen Teil der nach Italien geflüchteten Menschen zurücknehmen.
In den 20 Übergangslagern, die die Regierung bislang eingerichtet hat, sind seit Sommerbeginn wieder mehr als 12.000 Menschen untergebracht.
Die Regierung will denjenigen, die ohne Identität und damit staatenlos und nirgendwohin abgeschoben werden können, in den nächsten Tagen einen Ausweisungsbescheid zustellen.
Innerhalb von 15 Tagen sollten sie freiwillig das Land verlassen.
Dass dies wohl kaum einer machen wird, ist auch der Regierung klar.
Italien brauche Einwanderer, baut deshalb Premier Romano Braudi vor, der auf langsame Integration der Flüchtlinge setzt.
Man könne diese Menschen schließlich nicht ewig in einem Lager festhalten.
Die Rechtsopposition wirft der Regierung nun Versagen vor.
Vor allem die früheren Neofaschisten von Allianz Nationale beklagen, die Regierung habe die Kontrolle verloren, die innere Sicherheit sei nicht mehr gewährleistet.
Auch die Lega Nord befürchtet ein drastisches Ansteigen der Kleinkriminalität in den Metropolen des Nordens.
In Mailand und in Turin beispielsweise hätten albanische Einwanderer bereits Prostitution und Drogenhandel fest in ihrer Hand.
Die Opposition fordert deshalb ein hartes Vorgehen bei den Abschiebungen.
Ein heikles Unterfangen freilich angesichts der zahlreichen Staatenlosen.
Und so kommen derzeit auch viele Vertreter der Rechtsopposition über recht einfache Vorschläge nicht hinaus.
Mario Borghezio, Abgeordneter der Lega Nord, nannte als Lösung, man sollte die Einwanderer in Flugzeuge packen, mit einem Fallschirm versehen und einfach irgendwo über Afrika abwerfen.
Da konnte des Innenministers was tun, wenn sie in einigen Wochen wieder da sind.
Härtere Einwandererdiskussion in Italien, Sie hörten aus Rom, Andreas Feichter.
Im Jahr 1975 trat die Biologiewaffenkonvention in Kraft, die Entwicklung, Produktion und Lagerung biologischer Waffen ausdrücklich untersagt.
Das nach dem Golfkrieg entdeckte Biologiewaffenprogramm des irakischen Diktators Saddam Hussein hat jedoch gezeigt, dass diese Konvention weitgehend wirkungslos geblieben ist, weil die Überprüfbarkeit bisher nicht gegeben ist.
Wie bei den Atom- und Chemiewaffen soll nun eine internationale Behörde geschaffen werden, die Militär und Industrie kontrolliert, um geheime B-Waffenprogramme zu unterbinden.
Als Beitrag zu diesen Verhandlungen in Genf war das österreichische Pharmaunternehmen Benda bereit, eine internationale Probeinspektion zuzulassen, um den Verhandlungsstand zu überprüfen.
Christian Werschütz war bei dieser Inspektion in Wien für uns dabei und hier sein Bericht.
Die zweitägige Probeinspektion der Firma Benda, die sich mit der Entwicklung von Medikamenten gegen Krebs befasst, beginnt mit der Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung.
Darin verpflichten sich die Inspektoren aus der Schweiz, aus Deutschland und Japan unter Führung des österreichischen Zoologen Johannes Rath, alle Geschäftsgeheimnisse vertraulich zu behandeln.
Anschließend gibt Benda-Werksleiter Irmfried Ahringer eine Übersicht über Produktion, Anlagen und Produkte des Unternehmens, verweist aber auch auf die umfassenden Kontrollen, denen die Pharmaindustrie bereits unterworfen ist.
Wir werden praktisch sowieso bis auf die Unterhosen ausgezogen von Inspektoren.
Die pharmazeutische Behörde kontrolliert alle Details der Produktion der Anlagen etc.
Und natürlich ist das Wissen, was wir hier tun, grundsätzlich bei bestimmten Behörden voll vorhanden.
Im konkreten Fall ist es allerdings so, dass man tatsächlich biotechnische Anlagen sehr leicht für
irgendwelche obskure Zwecke missbrauchen könnte.
Und wir fühlen uns auch wohler, wenn weltweit eine vernünftige Kontrolle eingerichtet wird.
Und daher sind wir auch bereit, unseren Beitrag dazu zu leisten.
Die nun folgende Befragung durch die vier Experten beruht auf einer Erklärung, die das Unternehmen vor der Inspektion zu verfassen hatte.
Sie enthält genaue Angaben über den Tätigkeitsbereich, über allfällige Kooperationen mit Regierung und Streitkräften, aber auch eine genaue geografische Angabe der Anlagen, um eine Verheimlichung von Produktionsstätten zu verhindern, wie das etwa im Irak versucht wurde.
Auf die Befragung folgt eine detaillierte Besichtigung der Anlagen.
Ausgewählt wurde die Firma Bender mit ihren 500 Mitarbeitern wegen der Größe ihrer Fermentationsanlage.
Dies ist eines der drei Kriterien, die im 200 Seiten umfassenden Protokollentwurf zur Stärkung der Biologischen Waffenkonvention für Unternehmen vorgesehen sind.
Insgesamt sind in Österreich maximal fünf Betriebe von diesen Regelungen betroffen.
Österreich, die Schweiz, aber auch viele andere Staaten treten dafür ein, dass zivile und militärische Anlagen nicht nur beim Vorliegen eines konkreten Verdachts auf B-Waffenproduktion kontrolliert werden können.
Vielmehr sollen Inspektionen auch als Zufallsbesuche möglich sein.
Den Wert derartiger Besuche beschreibt der österreichische Vertreter bei den Genfer Verhandlungen, Willi Kempel, so.
Bekommen tun wir mit Besuch mal Abschreckung.
Und wir bekommen gleichzeitig ein Wissen seitens der Kontrollbehörde, was im internationalen Biotechnologiebereich passiert.
Ich glaube, der Preis ist zahlbar.
Skeptisch stehen dieser umfassenden Besuchsregelung unter anderem die USA, Japan und Deutschland gegenüber.
Nicht zuletzt, um diese Bedenken zu zerstreiten, wurden auch ein Deutscher und ein Japaner zur Probeinspektion nach Wien eingeladen.
Nur wenig Möglichkeiten bietet auch eine effizientere B-Waffen-Konvention gegen internationale Terrorgruppen, die derartige Waffen einsetzen wollen.
Anschläge mit biologischen Waffen, wie sie die AUM-Sekte etwa auf die Tokyo Tower U-Bahn verübt hat, werden somit auch durch Inspektionen künftig nicht zu verhindern sein.
Besuche wie bei der Firma Bender in Wien erhöhen jedoch das Vertrauen zwischen Staaten und erschweren gleichzeitig die Durchführung geheimer staatlicher B-Waffen-Programme angesichts der irakischen Erfahrungen ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsgewinn, sollte das Protokoll zur Stärkung der B-Waffen-Konvention tatsächlich im kommenden Jahr in Genf beschlossen werden.
Christian Werschütz hat informiert.
Mehr als 200 Tote, 5000 Verletzte nach den Bombenattentaten von Nairobi und Dar es Salaam, eine Bilanz, die ihresgleichen sucht in der Serie an Terroranschlägen der vergangenen Jahre.
Mehr als 100 US-Agenten sind auf der Suche nach den Attentätern.
In Tansania sind einige Verdächtige verhaftet worden, die radikal-islamischen Gruppen angehören sollen.
Elf Opfer des Anschlags auf die keniatische US-Botschaft sind unterdessen zum amerikanischen Luftwaffenstützpunkt im deutschen Ramstein geflogen worden, wo sie in einem Militärspital aufgebahrt werden.
Die US-Außenministerin wird morgen nach Deutschland kommen, um die Opfer bei der Überführung in die USA zu begleiten.
Washington hat übrigens zwei Millionen Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Attentäter führen.
Aus Kenia ein Lagebericht von Ralf Siena.
Kenias Präsident Daniel Arap Moi sagte heute im staatlichen Rundfunk, er glaube nicht, dass es in den Trümmerbergen von Nairobi noch Überlebende gebe.
Die USA vermuten islamische Extremisten hinter den Attentaten von Kenia und Tansania und haben zwei Millionen Dollar für Hinweise auf die Täter ausgesetzt.
Zwölf Iraker und Sudanesen wurden gestern in Tansania festgenommen, angeblich sollen sie Kontakte zu terroristischen Gruppen haben.
Doch die amerikanischen Ermittler glauben nicht an einen durchschlagenden Fahndungserfolg ihrer tansanischen Kollegen.
Der frühere Leiter des kenianischen Polizeidezernats für Sprengstoffe Mbutia sagte gegenüber der Tageszeitung Daily Nation, die Bombe von Nairobi sei mit Sicherheit aus dem Plastik-Sprengstoff Semtex-H hergestellt.
Der könne problemlos durch die Zollkontrollen geschmuggelt werden, weil er mit herkömmlichen Hilfsmitteln nicht zu erkennen sei.
Nur mithilfe spezieller Spürhunde könnte ein solcher Sprengstoff entdeckt werden, diese Hunde aber gebe es an keinem der drei internationalen Flughäfen Kenias.
In Nairobi ist mittlerweile eine heftige Debatte über die Frage entbrannt, an welcher Stelle die zerstörte amerikanische Botschaft wieder aufgebaut werden soll.
Viele Bewohner verlangen, dass die diplomatische Vertretung in die Außenbezirke der Stadt verlegt wird.
Wir wollen nicht die Zielscheibe möglicher neuer terroristischer Angriffe sein, meinte heute eine Studentin aus Nairobi im Fernsehsender KBC.
Experten beziffern die Schäden in der Innenstadt von Nairobi mit mindestens 330 Millionen Dollar.
Tausende von Menschen können nicht zur Arbeit gehen, weil ihre Büros einsturzgefährdet sind.
Viele Unternehmen stehen vor dem Ruin, weil die Versicherungen nicht bereit sind, für die Folgen des terroristischen Anschlags aufzukommen.
Ralf Siena war der Berichterstatter.
Ein Blick auf die Uhr, es ist nun 12 Uhr und 43 Minuten.
Ein ganz anderes Thema jetzt im Mittagsschanal.
So schnell wie nun möglich ins Bad, das denken sich viele jetzt bei dem heißen Wetter in Österreich.
Und zum Baden gehört auch, dass sich sonnen und bräunen.
Um sich dabei vor den Folgen eines möglichen Hautkrebs zu schützen, haben Mediziner neue Tipps zur Früherkennung entwickelt.
Ein Beitrag dazu von Christoph Kuckenberger.
Das maligne Melanom ist eine besonders gefährliche Form von Krebs.
Es sieht zunächst wie ein Muttermal aus, wächst und verbreitet sich aber schneller als die meisten anderen Krebsarten.
Doch nur sehr wenige Menschen lassen sich auf verdächtige Muttermale kontrollieren, so der Wiener Dermatologe Martin Zerowsek.
Die erste Vorsorgeregel ist es daher, die Muttermale mindestens einmal im Jahr vom Hautarzt durch eine kurze Untersuchung kontrollieren zu lassen.
Und es gibt die ABCD-Regel, mithilfe der man selbst verdächtige Muttermale erkennen kann.
A steht für Asymmetrie.
Möglicherweise gefährlich sind daher Muttermale, die unsymmetrisch sind.
Martin Zerowsek.
B steht für eine Begrenzung.
Wenn eine Muttermale unregelmäßig begrenzt ist, zackig, wie eine Insel aussieht, mit Buchten, Ausläufern.
Auch ein weiteres Kriterium.
Dann steht C für Color, die Farbe.
Verschiedene Farben in eine Muttermale.
hellbraun, dunkelbraun, schwarz, violett, weiß, rosa in einem Muttermal.
Das ist wichtig.
Die eintönig gefärbten, ob schwarz, ob hellbraun, dunkelbraun, sind eher, nicht hundertprozentig, aber eher harmlos.
D heißt, dass auch der Durchmesser wichtig ist.
Ab fünf Millimeter ist ein Muttermal verdächtig und sollte vom Dermatologen kontrolliert werden.
Vor allem aber sollte man alle Körperstellen untersuchen.
Man sollte
von Kopf bis Fuß alles anschauen.
Am Kopf kann es genauso entstehen, am Ohr, auf der Nase, auf den Wangen.
Die Gelenkstrahlen stellen zum Beispiel die Melanome auf den Sehnen, zwischen den Sehnen, die sind besonders gefährlich, weil sie relativ schnell metastasieren.
Auch spontane Blutungen von Muttermalen und Entzündungen können möglicherweise gefährlich sein.
Die Sonne trägt zur Entstehung des Melanoms wesentlich bei.
Deshalb heißt Hautkrebsvorsorge auch Sonnenschutz.
Vor allem bei Kindern ist daher das Eincremen nicht ausreichend, so Zerowsik.
Da helfen am besten Kappen und T-Shirts gegen zu starke Sonnenstrahlen.
Sie hörten einen Bericht von Christoph Gubenberger.
Diskussionen um ein Holocaust-Mahnmal gibt es nicht nur in Wien, auch in Berlin wird die geplante Aufstellung eines Mahnmals nahe dem Brandenburger Tor heftig diskutiert.
Dabei gehen die Meinungen teilweise heftig auseinander.
Während Kanzler Kohl schon vor einiger Zeit erklärt hat, dass eine Entscheidung noch vor der deutschen Bundestagswahl im September gefällt werde, tritt sein CDU-Parteifreund Berlins Bürgermeister Diebken für eine Nachdenkpause ein.
Und der designierte Kulturbeauftragte der SPD, Michael Naumann, meint wiederum, ehemalige Konzentrationslager würden sich besser als Gedenkstätten eignen.
SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder hat jetzt eine neue Diskussion um das Mahnmal angekündigt, sollte seine Partei die Wahlen gewinnen.
Klaus Bruckmann zur unendlichen Geschichte des Berliner Holocaust-Mahnmals.
Wie soll dieses Mahnmal aussehen?
Vier Entwürfe waren bis zuletzt in der engeren Wahl.
Es hieß, Bundeskanzler Kohl favorisiere den Entwurf des US-Amerikaners Peter Eisenman.
Er plant, auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern ein Labyrinth aus 2.500 wellenförmigen Steinsäulen zu errichten.
Die weiteren Entwürfe stammen von Gesine Weinmiller, Daniel Liebeskind und Jochen Gerz.
Jochen Gerz hat vor wenigen Tagen seinen Entwurf aber zurückgezogen.
Er begründete seinen Entschluss damit, dass die letzten Monate mit den langen Diskussionen eine traumatische Zeit waren.
Auch er sprach sich für einen momentanen Verzicht aus und vermutet die Mehrheit der Deutschen hinter sich.
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignaz Bubis, und die Initiatorin des Projekts, Lea Rosch, halten weiter an dem Holocaust-Mahnmal fest.
Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Berlin, Andreas Nachhammer, ist dagegen für eine Nachdenkpause in dieser verfahrenen Situation.
Eine Reihe von auch jüdischen Kulturschaffenden sprechen sich gegen das Holocaust-Mahnmal in der geplanten Form aus.
Unter ihnen ist der Präsident der Berliner Akademie der Künste Gerd Conrad und sein Vorgänger Walter Jens.
Ferner der Schriftsteller Günter Grass, der Regisseur George Tabori und die Publizistin Marion Greffin-Dönhoff.
Sie argumentieren, sie sehen nicht, wie eine abstrakte Installation von bedrückend riesigem Ausmaß einen Ort der stillen Trauer, Erinnerung und Mahnung schaffen könne.
Für eine Denkpause plädiert auch der frühere Daimler-Benz-Chef Ezzard Reuter.
Er ist der Sohn des legendären regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter und gehörte vor zehn Jahren zu den Mitbegründern der Denkmalinitiative.
Nicht geklärt ist, wie das Mahnmal geschützt werden soll.
Werden Polizisten rund um die Uhr das Denkmal vor Verschmutzung an aller Art bewahren müssen?
Wie bewacht man 2500 Steinsäulen auf einer riesigen Fläche?
Oder wird, wie manche sarkastisch meinen, die gesamte Fläche mit Stacheldraht eingezäunt werden müssen?
Das Ausland wird aufmerksam auf Berlin blicken.
Was alle verhindern wollten, ist nun eingetreten.
Der Streit um das Berliner Holocaust-Mahnmal ist zum Wahlkampfthema geworden.
In allen großen Parteien werden Stimmen laut, die eine Entscheidung erst nach der Bundestagswahl treffen wollen.
Verschiedentlich wird gefordert, der Bundestag möge abstimmen, um eine möglichst breite Basis zu erreichen.
Am 18.
August wird sich nun zunächst der Berliner Senat mit den Modellen befassen.
Offen ist jedoch, ob er an diesem Tag eine Entscheidung über das Denkmal für die ermordeten Juden in Europa fällen wird.
Auch Bundeskanzler Kohl will im August entscheiden.
Doch eine angeblich endgültige Entscheidung war schon so oft angekündigt worden, dass Skepsis in diesem Fall wahrhaft angebracht ist.
Aus Berlin hörten Sie Klaus Bruckmann.
Die Romane der Jahrhundertwende werden in den letzten Jahren immer mehr für das Kino entdeckt.
In vielen dieser Filme werden komplizierte Frauenschicksale in den Mittelpunkt gestellt.
Ein Schriftsteller, dessen Romane bereits seit den 50er Jahren immer wieder als Vorlagen für Verfilmungen dienen, ist der Amerikaner Henry James.
Die Filmversion seines Romans »The Wings of the Dove«, »Die Flügel der Taube«, läuft am Wochenende in den heimischen Kinos an.
Gernot Zimmermanns Beitrag beginnt mit einem Ausschnitt aus dem Film.
Und ich sagte, oh, hätte ich doch nur Flügel wie eine Taube, dann würde ich davonfliegen.
Denn unruhig zerbrechlich ist das Gleichgewicht zwischen den drei Figuren, die im Mittelpunkt der Henry-James-Verfilmung stehen.
Da ist die reiche Amerikanerin Millie mit ihrem Palast in Venedig, die nicht mehr lange zu leben hat.
Und da ist der mittellose Journalist Merton, der sich in die temperamentvolle Kate, gespielt von Helena Bonham Carter, verliebt, die aber behütet bei ihrer reichen Tante Charlotte Rampling aufwächst.
Was, wenn ich dich heute Nacht nicht fortgehen ließe?
Was würde passieren?
Ich wäre mittellos und aus der Gesellschaft verstoßen.
Millie, die reiche amerikanische Erbin, könnte den beiden mit ihrem Geld helfen.
Doch auch sie verliebt sich in den Journalisten.
Zu dritt verbringen sie zuerst schwere Lose, dann immer schwierigere Tage in Venedig.
Regisseur Ian Softley interessiert vor allem Kates Position in diesem Liebestreieck.
Sie muss ja auch ihren Lebensstil wählen.
Entweder den ihrer Tante, die ganz im Sinne des 19.
Jahrhunderts eine arrangierte Heirat vorschlägt, oder sie wählt ihren eigenen Weg als unabhängige Frau.
Dieses Liebestreieck gibt, so Softlit im Film, jedenfalls sein sehr leidenschaftliches Zentrum.
Warum hat sie nichts gesagt?
Sie wollte nicht, dass wir es wissen.
Aber das ergibt keinen Sinn.
Und ob das einen Sinn ergibt?
Sie kam her, um zu leben, nicht um zu sterben.
Sie will nicht unser Mitleid.
Was will sie dann?
Deine Liebe.
Dass Venedig zu Beginn des Jahrhunderts die Jugendstil-Roben, die überladenen Paläste, bilden den Hintergrund für diese komplizierte Liebesgeschichte zwischen drei Menschen.
Helena Bonham Carter, die mit James Ivarys ein Zimmer mit Aussicht schon viele filmische Italien-Erfahrungen gesammelt hat, empfindet Venedig als idealen Ort für diesen Stoff, denn es sei eine sich nicht verändernde, sterbende Stadt und daher jeder Studioaufnahme überlegen.
Venice is a place that does not change.
I mean, it refuses to change.
It refuses to progress and advance and in that way it's dying.
So, particularly for this piece, since it's a 1910, nothing has changed.
Während der große amerikanische Romancier Henry James die Figuren in seiner Vorlage wertet, unterlässt Regisseur Ian Softley das völlig und zieht somit eine moderne Sichtweise vor, die die Personen fast als heutige erscheinen lässt.
Natürlich sei es ihm eine Gefahr, ein Buch zu adaptieren, weil man die Fantasie der Leser einschränke.
Aber die Flügel der Taube, sagte Ian Softley, sei nicht narrativ, psychologisch und nach innen schauend.
Henry James sei vor allem für ein amerikanisches Publikum eine nationale Institution.
Softley musste das Buch also für das Kino neu erfinden.
Das scheint mit »The Wings of the Dove« jedenfalls gelungen.
Nominierungen für den Golden Globe und für vier Oscars sowie zahlreiche Kritikerpreise beweisen es.
Gernot Zimmermann hat diesen Beitrag gestaltet und aus dem Nachrichtenstudio jetzt wieder eine Meldungsübersicht.
Österreich.
Die Bohrung der OMV nach der allerletzten vermuteten Luftblase in Lassing geht doch weiter.
Nachdem man jenen Hohlraum überbrücken konnte, der unvorhergesehen in einer Tiefe von 130 Metern angebohrt wurde, ist für heute 15 Uhr der Start der letzten Etappe auf Sole 13 zu der mutmaßlichen Luftblase in der Tiefe von 175 Metern avisiert.
Vom Zeitplan her soll morgen Mittag die Endstufe erreicht werden.
Sollte die Erkundung auch dieses Hohlraumes keinen Hinweis auf die verschütteten zehn Bergleute bringen, dann wird die Einsatzleitung dem Wirtschaftsministerium voraussichtlich empfehlen, die Rettungsarbeiten einzustellen.
Der Wiener Grün-Gemeinderat Peter Pilz will die von der Baufirma Terak Aztak erwirkte gerichtliche einstweilige Verfügung nicht akzeptieren.
Das Handelsgericht Wien hat Pilz untersagt, weitere kreditschädigende Aussagen gegen das Unternehmen zu machen.
Pilz kündigte heute an, er werde gegen die noch nicht rechtskräftige Verfügung berufen.
Außerdem verstärkte er noch seine Vorwürfe.
Die Terak Aztak sei nicht nur Teil eines geheimen und illegalen Baukartells, sondern stehe sogar im Zentrum eines solchen, sagte Pilz heute wörtlich.
Er legte außerdem neue Dokumente vor, die seinen Vorwurf der Preisabsprachen untermauern sollen.
Kenia.
In Nairobi sind bis heute früh 206 Tote des Bombenanschlags auf die amerikanische Botschaft geborgen worden.
Seit gestern wurden weitere 28 Leichen aus der Ruine des Bürohauses geborgen, das durch die Wucht der Detonation am Freitag in sich zusammenstürzte.
An der Zahl von zwölf getöteten amerikanischen Staatsbürgern ändert sich nichts.
Elf der Leichen wurden in der Nacht zum amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland gebracht und dort in einem nahegelegenen Militärspital aufgebaut.
Außenministerin Albright wird den Rücktransport der Toten in die USA begleiten.
Afghanistan.
Die radikal-islamische Taliban-Miliz hat bei ihrer Offensive im Nordosten Afghanistans einen weiteren Erfolg erzielt.
Ihre Verbände haben nach eigenen Angaben die Stadt Tal Ogan eingenommen.
Die Hauptstadt der Provinz Takhar war bisher eine Schlüsselstellung der Verbände des früheren Verteidigungsministers Massoud.
Die von den Taliban verbreitete Meldung über den Tod des früheren afghanischen Ministerpräsidenten Hekmatyar hat sich als unwahr herausgestellt.
Hekmatyar meldete sich heute im iranischen Rundfunk zu Wort.
Portugal.
Der Finanzverantwortliche der Expo 98 ist wegen Betrugsverdachtes festgenommen worden.
Er wird beschuldigt, gemeinsam mit Mitarbeitern Millionenbeträge von Sponsoren unterschlagen zu haben.
Der Betrug wurde bei einer internen Finanzprüfung entdeckt.
Der Schaden beträgt mehrere Millionen Schilling.
Die Expo 98 in Lissabon sollte nach ursprünglichen Schätzungen einen Gewinn von umgerechnet etwa 25 Milliarden Schilling abwerfen.
Die Besucherzahlen blieben allerdings weit hinter den Erwartungen zurück.
Das Wetter heute Nachmittag weiterhin sonnig und allmählich heiß bei Höchstwerten zwischen 28 und 32 Grad in Westösterreich bis 34 Grad.
Am späten Nachmittag sind in Vorarlberg und Tirol einzelne Wärmegewitter möglich.
Und das war das Mittagsschonal vom 11.
August.
Tonmeisterin Gabinell, Regisseurin Astrid Plank und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.