Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1998.08.17
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Guten Tag, Montag, der 17.
August ist heute aus dem Studio des Mittagsschornals begrüßt, hier Christel Reis.
Wichtige Themen heute Mittag.
In der Obersteiermark wird darüber beraten, wie es in Lassing nun weitergehen soll.
Welche Lehren ziehen Verantwortliche des Bundesheeres aus dem Unglück von Lassing für künftige Katastropheneinsätze?
Dann zwei Berichte aus Moskau.
Der Rubel muss nun doch abgewertet werden.
Eine Analyse der Finanz- und Wirtschaftskrise und eine Reportage, wie die Bevölkerung reagiert, zu beobachten, heute in Moskauer Banken und Wechselstuben.
Heute Abend, in genau sieben Stunden, beginnt die Aussage des US-Präsidenten vor der Grand Jury.
Wird Bill Clinton eine über das Platonische hinausgehende Beziehung zu Monika Lewinsky zugeben?
Die NATO beginnt heute ihre Manöver in Albanien.
Früh übt sich, was ein Dauertelefonierer werden will.
Nun gibt es auch schon spezielle Kinderhandys.
Psychologen sind allerdings skeptisch.
Noch der Hinweis auf den Bericht der Kulturredaktion heute Mittag aus Salzburg näheres zur Neuinszenierung von Shakespeare's Troilus und Cressida.
Zuvor beim Nachrichtenüberblick verfasst hat ihn Petra Schönbacher, Sprecher ist Josef Enzelnatek.
Österreich.
In Lassing wird heute entschieden, wie es nach dem Grubenunglück weitergehen soll.
Am Vormittag sind Wirtschaftsminister Fahnleitner, Landeshauptfrau Klasnick, der Bürgermeister von Lassing sowie Vertreter der Neintscher Mineralwerke zusammengekommen, um darüber zu beraten, ob der Talgabbau fortgeführt wird.
Am Nachmittag wird in der Berghauptmannschaft in Leoben die Einsatzleitung aufgelöst und das Kommando an die Firmanleitung zurückgegeben.
Der damit verbundene Bescheid ist der Beginn der Bergefase.
Man will sich jetzt vor allem auf den abgestürzten Förderkorb konzentrieren, in dem einige der verschütteten Bergleute vermutet werden.
Der Förderkorb befindet sich in etwa 200 Metern Tiefe unter vielen Tonnen Schlamm und Geröll.
Die Bergung der Toten wird wahrscheinlich Monate dauern.
Russland Regierung und Zentralbank haben sich nun doch zu einer Abwertung des Rubel entschlossen.
Um den Druck auf die Währung zu entschärfen, wurde die Schwankungsbreite des Rubel gegenüber dem Dollar erweitert.
Zugleich wurde ein auf 90 Tage befristetes Schuldenmoratorium gegenüber ausländischen Gläubigern verfügt.
Die Moskauer Börse hat nach Ankündigung der Rubelabwertung mit Kurzverlusten eröffnet.
Angesichts der schweren Finanzkrise hat Präsident Yeltsin seinen Urlaub unterbrochen.
Er ist im Kreml mit Ministerpräsident Kiriyenko zusammengekommen, um über die aktuelle Krise zu beraten.
Kirienko hatte zuvor erklärt, dass die neue Devisenpolitik keine Abwertung des Rubel bedeute.
Die Oppositionelle Duma wird am Freitag in einer Sondersitzung die Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise diskutieren.
Die noch ausstehenden Steuergesetze sollen so schnell wie möglich verabschiedet werden, fordert die Regierung.
Wegen der russischen Finanzkrise ist auch eine Delegation des Internationalen Währungsfonds, IWF, zu dringenden Gesprächen in Moskau eingetroffen.
Nordirland.
Das irische Regierungsgebäude Stormont in Belfast ist nach einem Alarm evakuiert worden.
Etwa 200 Menschen mussten das Gebäude auf Anweisung der Polizei verlassen.
Sicherheitskräfte machten sich auf die Suche nach einem Sprengkörper.
Es ist noch unklar, ob die Evakuierung eine telefonische Warnung vorher hatte.
Die nordirische Polizei hat unterdessen zwei Männer verhaftet, die im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf Oma stehen sollen.
Die Verhaftung erfolgte in einem Großeinsatz in und um die nordirische Kleinstadt Oma.
Bei dem Anschlag am Samstag waren 28 Menschen getötet worden.
USA.
Präsident Clinton steht heute die vielleicht schwerste Prüfung seiner Amtszeit bevor.
Sonderermittler Kenneth Starr wird Clinton dazu befragen, ob er eine Affäre mit der früheren Praktikantin Monica Lewinsky hatte.
Die Vernehmung findet hinter verschlossenen Türen im Weißen Haus statt und wird per Videoschaltung in die Bundesanwaltskammer übertragen.
Beobachter vermuten, dass Clinton intime Kontakte mit Lewinsky zugeben wird.
Bisher hat er dies immer bestritten.
Sollte ihm ein Mein-Eid nachgewiesen werden, droht Clinton ein Amtsenthebungsverfahren.
Bundesrepublik Jugoslawien, Albanien.
NATO-Truppen haben heute in Albanien ein fünftägiges Manöver begonnen.
Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der serbischen Provinz Kosovo will die Militärallianz ihre Präsenz in der Region demonstrieren.
An dem fünf Tage dauernden Manöver nehmen 1.700 Soldaten aus 14 Ländern, darunter auch aus Russland, teil.
Offiziell läuft die Aktion im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden.
Ein amerikanischer Militärsprecher hat für den nächsten Monat eine weitere NATO-Gefechtsübung in Mazedonien angekündigt.
In Kosovo selbst gehen die Kämpfe heute weiter.
Aus Petsch meldeten Augenzeugen hunderte Detonationen.
Die Umgebung von Petsch war Schauplatz der jüngsten serbischen Offensive gegen die Kosovo-Befreiungsarmee UCK.
Der Chef der albanischen Verhandlungsdelegation sagte heute, Gespräche kann es erst nach einem Ende der serbischen Repressionen geben.
Niederlande.
Vor dem UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag hat heute der bisher größte Prozess begonnen.
Sechs bosnisch-kroatische Soldaten müssen sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.
Die Angeklagten sollen 1993 an Überfällen auf muslimische Dörfer beteiligt gewesen sein, bei denen hunderte Zivilisten getötet worden waren.
Zum Wetter jetzt, die Mittagsjournal Sommer im Sommer, fast schon ungewohnt, aber Peter Sterzinger weiß es und er sagt es ihnen auch, es bleibt sommerlich.
Ja, zur Zeit bewegt sich fast nichts, weder in Bodennähe noch weiter oben in der Atmosphäre, wo das Wetter ja gewöhnlich gemacht wird.
Die heiße Periode dauert fort und vorerst ist die Luft auch noch sehr trocken.
Ab morgen werden die Gewitter häufiger und zur Wochenmitte hin gehen die Temperaturen ein bisschen zurück.
Aber richtig umstellen dürfte sich das Wetter bis auf Weiteres nicht.
Und diese Beständigkeit des Hochsommerwetters ist gerade für den Großteil des Monats August meist typisch.
In allen Landeshauptstädten ist es heiter, die aktuellen Temperaturen Wien und Eisenstadt 29 Grad, St.
Pölten 26, Linz und Salzburg 27, Innsbruck 23, Bregenz 25, Graz 28 und Klagenfurt 26 Grad, in Langenleus und in Wiener Neustadt ist es am wärmsten mit derzeit 30 Grad.
Auch in den nächsten Stunden bleibt es sonnig und die Temperaturen steigen weiter auf Höchstwerte zwischen 26 und 32, vielleicht 33 Grad.
Am wärmsten wird es um Wien sein und sonst im Flachland Ostösterreichs.
Ganz ohne Gewitter geht es allerdings nicht.
Einige sind in Vorarlberg, Tirol und im Pinzgau sowie in Oberkernten zu erwarten.
Ganz vereinzelt auch anderswo im Bergland nicht auszuschließen, so etwa im Waldviertel.
Über Nacht bleibt es in den Städten sehr warm.
Allgemein liegen die Tiefstwerte zwischen 23 und 12 Grad in einigen Tälern sowie im Lungau auch tiefer.
Morgen Dienstag wechselnd bewölkt im Westen und hier schon am Vormittag ein paar Regenschauer, etwa bis Salzburg.
Sonst ist es vorerst meist sonnig.
Am Nachmittag sind dann Gewitter im gesamten Bergland, auch im Mühl- und Waldviertel möglich.
Die Temperaturen steigen je nach Sonne morgen auf 23 bis 32 Grad.
wobei die 23 für den Westen gelten.
In 2000 Meter Höhe liegen die Höchstwerte zwischen 13 Grad im Westen und 17 im Osten.
Es wird unangenehm schwül.
Am längsten sonnig und weitgehend trocken dürfte es morgen wieder im Flachland Ostösterreichs bleiben.
Der Mittwoch sieht wechselnd bewölkt und diesmal eher im Westen mehr sonnig aus.
Tagsüber bilden sich häufig Gewitter übermorgen, besonders in den südlichen Regionen von Südtirol bis zum Südburgenland sowie stellenweise im Osten.
Acht Minuten nach zwölf.
Mehr als vier Wochen banges Warten, vier Wochen Verzweiflung, Hilflosigkeit, aber immer wieder Hoffnung, die die Angehörigen der in Lassing verschütteten nicht aufgeben wollten und konnten.
Nach der an ein Wunder ergrenzenden Rettung des Bergmannes Georg Heinzel, fast zehn Tage nachdem er im Talgbergwerk verschüttet worden war, wurde besonders intensiv weitergesucht.
Die Einsatzleitung agierte professioneller, aber fast täglich gab es neue Probleme bei den Rettungsbohrungen, neue Rückschläge.
Und seit Freitagnacht sind es nun keine Rettungsbohrungen, sondern Bergebohrungen in Lassing, die durchgeführt werden.
Was so viel heißt, jetzt wird nicht mehr nach möglichen Überlebenden, sondern nach Toten gesucht.
Eine Suche, die Monate dauern kann.
Wie es konkret in Lassing weitergehen soll, darüber wurde schon heute Vormittag auf höchster Ebene beraten.
Mit dabei unter anderem Landeshauptfrau Klaßnig, Wirtschaftsminister Fahnleitner, der Bürgermeister, Vertreter der Bergbehörde und der Neinscher Mineralwerke.
Auslassing, berichtet Doris Zehetleitner.
Die Bergemaßnahmen werden vom Bund vorfinanziert.
Das hat Wirtschaftsminister Hannes Fahnleitner versichert.
Die Verantwortung dafür, dass die Vermissten geborgen werden, ist klargestellt, ist sichergestellt.
Auch vom finanziellen.
Die Versorgung der Angehörigen ist sichergestellt.
Die Sicherheit der Anrainer und ihr weiteres Auskommen ist sichergestellt.
Da gab es heute noch einige notwendige Absprachen.
Es geht um die Sicherheit der Mitarbeiter, auch Arbeitsplätze im Tal.
Hier hat das Werk einmal mehr bekundet, dass es weiter produzieren möchte.
Und es geht um die Sicherheit des Tales.
Hier wird das Wirtschaftsministerium im Einvernehmen mit dem Land wahrscheinlich einen geologischen Großauftrag über Fächerbohrungen machen lassen, um über die Gesamtbefindlichkeit des Tales, was Grundwasserströme, was mögliches Hohlraumbild und Rausschwemmung basiert, erfolgen wird, sodass wir ein sehr breites Bündel eigentlich für die nächste Zeit vor uns haben.
an dem wir auch sehr konsequent arbeiten werden.
Derzeit wird am Unfallsort selbst nur am Krater gearbeitet.
Hier wird weiterhin das zufließende Wasser ausgepumpt, damit es nicht zu einem weiteren Erdeinbruch kommt.
Ein Requiem für die Verschütteten wird es auf Wunsch der Angehörigen nicht geben.
Derzeit ist für 7.
September eine gemeinsame Troststunde angesetzt, zu der auch Bundespräsident Thomas Kleestil kommen will.
Die Totenmesse soll erst dann gelesen werden, wenn die Toten geborgen sind.
Während in Lassing selbst also über die Zukunft von Ort und Bergwerk beraten wird, ziehen jene, die als Hilfsmannschaften an der Unglückstelle waren, erste Bilanz.
So wird in dieser Woche das österreichische Bundesheer intern einen Bericht erstellen, welche Lehren aus der Katastrophe von Lassing zu ziehen sind.
Das Bundesheer war ja mit Pionieren vor Ort, das Bundesheer hat aber auch für Auslandseinsätze eine eigene Katastropheneinheit aufgestellt, die sogenannte Austrian Forces Disaster Relief Unit, AFDRU, kurz genannt.
Wolfgang Fuchs hat die Einheiten der ABC-Abwehrschule besucht.
Dies ist die Ausbildungsstätte der Bundeswehrkatastrophenhelfer.
Und er hat nachgefragt, was nachlassig anders gemacht werden muss.
Es ist ein aufgelassenes Chemiewerk in der Nähe von Wiener Neustadt, in dem fast täglich die Berge und Rettungseinheiten des Bundesheeres den Ernstfall üben.
Heute sind es Präsenzdiener, die Aufräumarbeiten nach einem Erdbeben simulieren.
Schwere Atemschutz, Notstromaggregate und Trennscheiben sind im Einsatz.
Ein junger Unteroffizier führt die Soldaten.
Lagerinformation, dieses Chemielager ist beim Erdbeben eingestürzt.
Chemie ist ausgetreten, zwei Personen sind im Keller verschüttet.
Rettungstrupp mittels Schwärmen, Ordnungsschutz und Schutzanzug zur Rettung der Personen vor!
Was lief in Lassing schief und was können wir daraus lernen, das beschäftigt beim Bundesheer mehrere Ebenen.
Kühl und trocken wird etwa beim Generalstab analysiert.
Oberst Robert Prieger, mit der Operationsabteilung für die Einsatzvorbereitung zuständig, fordert klarere Strukturen bei allen künftigen Katastropheneinsätzen.
Meine Lehre ist die, dass das Herstellen kommunikationsfähiger Strukturen in der ersten Phase einer solchen Krise ganz entscheidend ist.
im Anlassfall jeder Entscheidungsträger wissen, wofür er zuständig ist, zunächst er selbst und welche Partner auf der zivilen, auf der exekutiven, auf der militärischen Seite er hat und wofür die zuständig sind.
Und erst wenn die miteinander reden, sich in einem Krisenstab, der dann entsprechend handlungsfähig ist, wiederfinden und dort gemeinsam entscheiden, kommt man zu einem Vorgehensplan.
Und dieser Vorgehensplan sollte dann auch
in weiterer Folge zu positiven Ergebnissen kommen, wobei die Umstände in Lassingen ein schlechtes Beispiel darstellen, weil hier so viele negative Begleiterscheinungen aufgetreten sind, die nicht beeinflussbar waren, dass es hoffentlich nicht als Allgemeinbeispiel herangezogen werden kann.
Die Einsatzleitungen müssen viel besser ausgebildet werden.
Theoretische Planspiele sind zu wenig, sagt Hauptmann Michael Pernsteiner, der Ausbildungskoordinator der ABC-Abwehrschule.
Nach Meinung des Bundesheeres müssten Weiterbildungseinrichtungen des Roten Kreuzes, des Innenministeriums und des Bundesheeres unter Koordinierung des Bundeskanzleramtes die Einsatzleitungen besser für den Ernstfall vorbereiten.
Hauptmann Pernsteiner.
durch das Bundeskanzleramt in Zusammenarbeit mit diesen Ausbildungseinrichtungen und den Einsatzorganisationen erarbeitet werden, wer für was
wirklich zuständig ist.
Wie gesagt, nicht im Bereich von Notfällen, sondern wirklich bei Katastrophen.
Wenn wir ein Szenario hernehmen, weg von Lassing, ein Satellit stürzt in Österreich ab, hat einen Kernreaktor an Bord, das würde bedeuten, dass eine Fläche von 700 Kilometer Länge und 100 Kilometer Breite mit Kontamination zu rechnen hat.
Wenn man sich diese Fläche vorstellt und sich dann vorstellt, dass Kinderspielplätze, öffentliche Einrichtungen, Flächen, Schulen abgesucht werden müssen, was das für ein Aufwand wäre an Kräften, sieht man, dass keine Organisation das selbstständig machen kann und dass hier ein
Bedarf wäre, seitens des Bundes selbstverständlich, diese Einsatzkräften, die ja bei der Feuerwehr, bei der Exekutive und bei der Armee vorhanden sind, auch zu koordinieren.
Österreich sei allerdings besser auf Katastrophen vorbereitet als die meisten europäischen Staaten, beruhigt Bernsteiner, lassing mit dem seltenen Fall eines gruben Unglücks ein Ausnahmefall.
Wir haben Planspiele.
in auf Ebene Bezirkshauptmannschaft, Landeshauptmannschaft, unter Einbindung Bundeswahnzentrale, Landeswahnzentrale durchgeführt.
Und eines hat sich ganz klar gezeigt, durch dieses Vorüben eines Szenarios, ich sage es nochmal, es kommt sicher anders als geplant, aber durch das Vorüben eines ähnlichen Szenarios
sind sicher die Maßnahmen klar und diese Vorbereitung getroffen worden, um einer nächsten Katastrophe besser zu begegnen.
Suchen, Retten und Bergen, das können die Österreicher und stellen es immer wieder unter Beweis.
Hier beim Bundesheer werden soeben die nächsten Spezialisten ausgebildet.
Aber die Spezialisten müssen eben auch geführt werden.
Ein Bericht war das von Wolfgang Fuchs und so viel in diesem Mittagsjournal zum Thema Lassing, die Auswirkungen, die Folgen und welche Lehren kann man aus diesem Unglück ziehen, was künftige Katastropheneinsätze betrifft.
Ins Ausland jetzt.
Die Finanzkrise in Russland hat heute neue Wirkung gezeigt.
Regierung und Zentralbank haben beschlossen, die Schwankungsbreite des Rubel gegenüber dem Dollar zu erweitern, das heißt,
Die noch Ende letzter Woche von Präsident Yeltsin ausgeschlossene Abwertung des Rubel steht unmittelbar bevor, und zwar im Ausmaß von etwa 15 bis 20 Prozent.
Und das, obwohl schon heute Vormittag sich Regierungschef Kiriyenko bemühte, von einem neuen Ansatz der Devisenpolitik und nicht von einer Abwertung der russischen Währung zu sprechen.
Hören Sie eine Analyse aus Moskau von Georg Dox.
Ein Fahrschein für die Metro kostete 1991 fünf Kopeken.
Heute 2000 alte Rubel.
Das heißt, die Menschen in Russland wissen, was Inflation bedeutet und der stabile Rubel und die niedrige Inflationsrate in den letzten Jahren und Monaten waren der Stolz der russischen Regierung.
Damit ist es seit heute vorbei.
Mit Milliarden-Krediten vom IWF, dem internationalen Währungsfonds, sollte der Rubel stabil gehalten werden.
Doch auch die 22 Milliarden Dollar konnten die Abwertung nicht aufhalten.
Ministerpräsident Kirilenko versuchte heute das Wort Abwertung, russisch devaluatsiya, zu vermeiden.
Aber das war nur mehr Schönfärberei.
Die russische Währung wird 15 bis 25 Prozent ihres Wertes einbüßen und damit genau so viel wie der Finanzmann Georges Soros Ende letzter Woche in einem Brief an die Financial Times prophezeit hat.
Technisch gesehen wird bloß der sogenannte Rubelkorridor erweitert, die von der Regierung verordnete Preisspanne gegenüber dem Dollar.
Kostete gestern der Dollar etwas mehr als 6 Neurubel, so werden nun bald 7, 8 und bis Jahresende wahrscheinlich 9 Neurubel zu zahlen sein.
Entsprechend wird das Preisniveau nachziehen.
Die Regierung hat darüber hinaus einen dreimonatigen Rückzahlungsstopp der Auslandsschulden angekündigt und den Handel mit den kurzfristigen Staatsanleihen ausgesetzt.
Über die Ursachen der Krise herrscht zwischen den Experten Einigkeit.
Russland ist nicht zu hoch, sondern falsch verschuldet.
Um den Finanzplatz Moskau attraktiv zu machen, hat die Regierung lange Zeit sehr gute Konditionen angeboten, höchste Zinsen bei kürzesten Laufzeiten.
In der Hoffnung, die Investoren würden nach den schnellen Gewinnen in langfristige Investitionen umsteigen.
Als Jelzins Finanzexperten erkannten, dass sie falsch kalkuliert hatten, war die Katastrophe bereits passiert.
Die Investoren hatten die günstige Gelegenheit genützt, das Geschäft gemacht, dann allerdings keineswegs reinvestiert, sondern die Milliarden umgehend in sichere Ausland gebracht.
Vermutlich 30 Milliarden Dollar verließen allein in diesem Jahr das Land.
Da konnte auch ein neues Steuergesetz und die stark verstärkte Steuerpolizei nicht mehr viel ausrichten.
Genau diesen Fehler nicht verhindert zu haben, wird der Regierung Kirienko nun vorgeworfen.
Ihr vordringliches Ziel heute war es dann auch die kurzfristigen Staatsschuldscheine aus dem Verkehr zu ziehen.
Die Schulden werden gezahlt, erklärte Kirienko, doch die Laufzeiten werden geändert.
Die Details folgen.
Nach Aussagen von KP-Chef Suganow wird die Duma am Freitag zu einer Krisensitzung zusammentreten und Yeltsin Versagen vorwerfen.
Die Menschen im Lande verlieren nun schlagartig einen Teil ihres Geldes, die Flucht in den Dollar wird zunehmen und die Unzufriedenheit mit der politischen Führung wird weiter wachsen.
Der heiße Herbst, der Yeltsin von den politischen Beobachtern prophezeit wurde, hat früher begonnen, als es der Kalender eigentlich erlaubt.
Die Leidtragenden der russischen Wirtschafts- und Finanzkrise, das ist die Zivilbevölkerung.
Hunderttausende Menschen bekommen ohnehin schon seit Monaten ihren Lohn nicht mehr ausbezahlt.
Die Abwertung des Rubel stellt die Bevölkerung vor neue Probleme.
Aber die große Hoffnung ist der Dollar, schon jetzt Garant für auch private Zahlungsfähigkeit.
Meine Kollegin in Moskau, Barbara Ladinsa, hat sich heute früh in Banken und Wechselstuben der russischen Hauptstadt umgehört und umgesehen.
Wechselstellen gibt es in Moskau unzählige.
In einem Umkreis von 100 Metern oft vier oder fünf.
Viele in Hinterhöfen und dafür streng bewacht.
Eingelassen wird nur einzeln, das ist normal so.
Die Moskauer haben es sich nach zwei Abwertungen längst abgewöhnt Rubel aufzubewahren.
Ich behalte sie nie, weil sie nicht real sind und ich wechsle alles in Dollar.
Auch heute ist sie gekommen, um zu wechseln.
Sie verdient Rubel, als Sekretärin.
1.000 im Monat, umgerechnet 2.000 Schilling.
Wenn überhaupt etwas übrig bleibt, dann verwahrt sie es zu Hause, in Dollar.
Ein Konto auf der Bank, das haben die Reichen, sagt sie.
Unsere Leute misstrauen den Banken.
Der Zulauf zu den Wechselstuben ist beständig, aber deutlich stärker als normal.
Echte, lange Schlangen gibt es noch nicht.
Dafür steigt der Kurs vor unseren Augen.
Ein Mitarbeiter einer Wechselstelle kommt heraus mit einer Leiter und wo soeben noch die Ziffern 6,80 standen, steht jetzt 7,50 für den Verkauf eines Dollars.
Es gibt, so hören wir, Stellen, wo sie bereits 8 Rubel für einen Dollar verlangen.
Und man merkt, dass die Reserven knapper werden.
Bei einer Wechselstube hängt bereits das Schild Dollar auf Net.
Das heißt, es gibt keine Dollars.
Verkaufen darf man.
Aber damit zögern die Menschen.
Ich warte, sagt ein Passant.
Ich warte.
Ich muss bis morgen warten, damit ich kein Geld verliere.
Ich warte bis morgen, um nicht zu verlieren, sagt er.
Er ist überzeugt, dass seine wertvollen Dollars morgen noch einmal um 10 Prozent teurer sein werden.
Es hat nichts genutzt, dass Präsident Yeltsin noch am Freitag bolternd verkündete, es gibt keine Abwertung, nie und nimmer.
Nicht die Finanzmärkte und nicht die Menschen haben es ihm geglaubt.
Yeltsin?
Nun, ich glaube nicht.
Ich vertraue Jelzin schon lange nicht mehr.
Heute sagt er das eine und morgen das andere.
Umso mehr, als er von Finanzdingen überhaupt nichts versteht.
Die große Masse der Moskauer nimmt die Devisenturbulenzen im Grunde recht gelassen.
Die meisten haben wenig zu verlieren.
Sie sind es gewohnt, von der Hand in den Mund zu leben.
Und daran ändern Kursstürze unmittelbar wenig.
Nicht gerade freundliche Worte der Moskauer Bevölkerung für ihren Präsidenten Boris Yeltsin und ihre Währung, den Rubel.
Der Rubel wird abgewertet und zwar um 15 bis 25 Prozent, um so die Finanzkrise in Russland zu bewältigen.
Die NATO hat heute früh in Albanien mit einem groß angelegten Manöver begonnen.
Bis zum kommenden Wochenende soll es dauern.
Soldaten aus 14 Ländern, NATO-Mitgliedstaaten und Staaten der NATO-Partnerschaft für den Frieden nehmen daran teil.
Mit diesem Manöver will die NATO wieder einmal Stärke demonstrieren.
Erst vor wenigen Tagen hat der NATO-Rat in Brüssel seine grundsätzliche Bereitschaft zu einem Militäreinsatz in der serbischen Krisenprovinz Kosovo erklärt.
Fast 1.400 Soldaten aus 14 Staaten nehmen an dem Manöver teil.
60 Kampfjets und Hubschrauber sind im Einsatz, geübt wird zu Land, auf See und in der Luft.
Den raschen Aufbau von Straßensperren und effiziente Grenzsicherung will man üben, den Einsatz von Fallschirmjägern ebenso wie humanitäre Hilfeleistung.
Beschränkt bleiben sollen die Militärübungen der NATO auf die Region rund um die albanische Hauptstadt Tirana.
Das mehrtägige Manöver, das unter dem Dach der NATO-Partnerschaft für den Frieden stattfindet, ist in erster Linie ein Signal.
Ein Signal an Belgrad, an die Adresse von Jugoslawiens Präsident Slobodan Milošević.
Die NATO will Stärke beweisen und Milošević vor Augen führen,
dass ein Militäreinsatz des Westens im Kosovo jederzeit möglich wäre.
«Milosevic soll nicht an unserer Fähigkeit zweifeln, Schnelltruppen in Bewegung zu setzen», sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums Ken Bacon.
Politischer Druck soll gemacht werden.
Belgrad müsse nun endlich im Kosovo-Konflikt einlenken, die serbischen Offensiven gegen die UCK, die Kosovo-Befreiungsarmee und gegen die albanische Zivilbevölkerung beenden und eine friedliche politische Lösung für den Kosovo herbeiführen.
Im offiziellen Leitfaden zu den heute begonnenen Manövern steht davon aber nichts.
Es fehlt jeder Hinweis auf die Kriegssituation im Kosovo.
Offizieller Zweck des Manövers, ein gemeinsames Verständnis von friedenserhaltenden Operationen zu entwickeln und die Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Ländern zu verstärken.
Diese etwas schwammige Formulierung wurde bewusst gewählt, um Russland, das ja vehement gegen einen möglichen Militäreinsatz der NATO im Kosovo auftritt, die Teilnahme an dem Manöver in Albanien zu ermöglichen.
Denn dem Westen liegt, so ganz nach dem Vorbild des SV-Einsatzes in Bosnien, sehr viel daran, in all seinen Aktionen auf dem Balkan Russland als Partner mit einzubinden.
Fünf Tage wird, wie angekündigt, das NATO-Manöver in Albanien dauern.
Ob diese Demonstration der Stärke aber wirklich den gewünschten Eindruck auf Slobodan Milosevic machen wird, darf bezweifelt werden.
Denn schon einmal hat die NATO nahe der jugoslawischen Grenze Manöver durchgeführt.
Das war im vergangenen Juni, als die NATO Luftmanöver in Albanien und Mazedonien abhielt.
Auch damals hieß es, man wolle Druck machen auf Milosevic, ihn zum Einlenken bewegen, ihm zeigen, dass es dem Westen ernst ist.
Milošević machte damals dennoch einige äußerst vage Zugeständnisse.
Ein Ende der Kämpfe im Kosovo war damit aber nicht erreicht.
Serbische Offensiven gegen die Kosovoalbaner wurden gar noch verstärkt.
28 Tote, mehr als 200 Verletzte.
Der Bombenanschlag in der nordirischen Stadt Oma hat für blutige Schlagzeilen gesorgt.
Noch ist nicht bekannt, wer für den Anschlag verantwortlich ist.
Doch für die Polizei in Nordirland und in der Republik Irland steht der Hauptverdächtige fest.
Die sogenannte wahre IRA, eine von Ex-IRA-Mitgliedern gegründete Splittergruppe, die den Friedensprozess vehement ablehnt.
Heute früh ist es nun zu ersten Festnahmen gekommen, hat Mutt Fiedler berichtet.
Es sind insgesamt fünf Personen, die die nordirische Polizei in der frühen Oma und in Ortschaften in der Nähe der Stadt festgenommen hat.
Über ihre Identität ist vorerst nichts bekannt, aber die Verhöre haben begonnen.
Es muss abgewartet werden, ob die fünf mit der wahren IRA zu tun haben,
die für den Terroranschlag in Oma verantwortlich sein soll.
Die Polizeichefs Nordirlands und der Republik Irland bereiten derzeit ein ganzes Bündel von Maßnahmen gegen die Urheber des Bombenanschlags vor.
Überlegt wird sogar, wieder zum Mittel der Internierung zu greifen.
Der Polizei wäre es dann möglich, Verdächtige zu verhaften und ohne Verfahren festzuhalten.
Ein solches Vorgehen ist allerdings heikel.
Internierungen, zu denen es in Nordirland vor allem in den 70er Jahren wiederholt kam,
wurden im katholisch-republikanischen Lager schon immer als reine Unterdrückungsmaßnahme des überwiegend protestantischen Sicherheitsapparates gesehen.
Die Politiker haben in jedem Fall entschlossenes Handeln gegen die Terroristen angekündigt, allen voran der britische Premierminister Tony Blair.
Britische, irische und nordirische Sicherheitskräfte tragen im Moment in Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten jede Menge Informationen über die sogenannte wahre IRA zusammen.
Diese Splittergruppe steht ja, wie gesagt, im Visier der Ermittler.
Die wahre IRA besteht zum großen Teil aus ehemaligen Mitgliedern der katholisch-republikanischen Terrororganisation IRA, die den Waffenstillstand und das in Folge zustande gekommene Friedensabkommen für Verrat halten.
Die Gruppe dürfte eher klein sein,
Laut Polizeischätzungen handelt es sich um maximal 200 Mann.
Als umfangreich wird aber deren Waffenarsenal eingestuft.
Es wird vermutet, dass einige Terroristen im Zuge der Abspaltung von der IRA einen Teil der vorhandenen Waffenbestände mitgenommen haben.
Hartmut Fiedler hat berichtet, es gibt also erste Festnahmen nach dem blutigen Anschlag in Nordirland.
Heute Abend um 19 Uhr unserer Zeit soll es also soweit sein.
US-Präsident Bill Clinton wird sich den vermutlich für ihn nicht gerade angenehmen Fragen des Sonderermittlers Kenneth Starr stellen, und zwar im Weißen Haus.
Die Aussagen des ersten Mannes im Staate werden direkt per Videoschaltung in die Bundesanwaltkammer übertragen.
Was wird der Präsident heute Abend über sein Verhältnis zu Monika Lewinsky sagen?
Hatte er Sex mit der jungen Frau?
Hat er sie zum Meinard gedrängt?
Ist seine Politkarriere in Gefahr?
Aus Washington, eugen Freund.
Noch ist es Frühjahrmorgen hier in Washington.
Wenn Bill Clinton jetzt irgendwann einmal aufwacht, vorausgesetzt er hat in dieser Nacht überhaupt ein Auge zugedrückt, wenn er also aufwacht, dann wird er erst einmal Tiefluft holen.
Er weiß besser als alle Anwälte, die er in den vergangenen Tagen um sich versammelt hat,
Besser als alle Journalisten, die jedes Gerücht, jede Spekulation der vergangenen Monate bis ins kleinste Detail wiedergekäut haben.
Er weiß, dass es heute ums Ganze geht.
Für ihn ganz persönlich, aber auch was das Ansehen der Präsidentschaft dieser Supermacht betrifft.
Auf dem ersten Blick erscheint die ganze Angelegenheit absurd, wenn nicht gerade lächerlich.
Soll da wirklich ein amerikanischer Präsident vom Thron stürzen oder gestürzt werden, nur weil er a. eine Affäre mit einer Praktikantin gehabt hat und b. weil er, als die Sache öffentlich wird, leugnet, dass das Ganze überhaupt stattgefunden hat und was juridisch schwerer wiegen würde, andere aufgefordert hat, darüber nicht die Wahrheit zu sagen?
I did not have sexual relations with that woman.
Miss Lewinsky, I never told anybody to lie.
Not a single time.
Never.
Was Amerika oder besser was viele amerikanische Journalisten dem Präsidenten jetzt vorwerfen, ist nicht nur die Unwahrheit, die er möglicherweise bis jetzt gesagt hat, sondern eine Verhaltensweise, Pattern of Behavior, wie das hier genannt wird.
Sie hat Bill Clintons politische Karriere bis zum heutigen Tag begleitet.
Allein in den letzten sechs Jahren sind solche Vorwürfe mehrmals aufgetaucht und auch das muss in diesem Zusammenhang gesagt werden, diese Vorwürfe haben Bill Clinton mehrmals an den Rand des Abgrunds gebracht.
Im Präsidentschaftswahlkampf 1992 hat sich zum Beispiel herausgestellt, dass der Mann, der auch als oberster Chef der Streitkräfte kandidiert, sich einer Einberufung in die Armee und damit einem Einsatz im Vietnamkrieg durch sehr kluges Manövrieren entzogen hat.
Kurz danach ist er mit einem anderen gesellschaftspolitischen Problem seiner Generation konfrontiert worden.
Er hat zwar zugegeben, einmal Marihuana geraucht zu haben, aber, so sagte er damals, er hat nie inhaliert.
Diese Ausrede hängt ihm auch heute noch nach.
Dann waren es natürlich auch noch die Frauengeschichten.
Jennifer Flowers, die ebenfalls im Präsidentschaftswahlkampf von einem zwölf Jahre lange dauernden Verhältnis mit Bill Clinton gesprochen hat.
Yes, I was Bill Clintons lover for twelve years.
Das klingt heute noch in den Ohren.
vieler Clinton-Zweifler.
Und Bill rettet seine Kandidatur damals gerade noch, indem er händchenhaltend mit seiner Frau Hillary vor die Fernsehkamera tritt und ausweicht, leugnet, das Ganze zur Privatangelegenheit erklärt.
Mittlerweile hat er übrigens vor Gericht und unter Eid eingeräumt, einmal, aber nicht mehr, mit Jennifer Flowers geschlafen zu haben.
Sein Dilemma besteht jetzt vor allem darin, viel von seinem ursprünglichen politischen Gewicht verloren zu haben, innen wie außenpolitisch.
Was aber bedeutet das bei der nächstmöglichen Konfrontation mit Saddam Hussein?
Was bedeutet das gegenüber China, gegenüber Milosevic in Belgrad?
Sie alle haben es nun mit einem Präsidenten zu tun, der seine Glaubwürdigkeit im eigenen Land verspielt hat, oder um es vorsichtig zu formulieren, verspielt haben könnte.
Wir haben vor uns eine Potemkin'sche Präsidentschaft, hat gestern in einer der zahlreichen TV-Sendungen zu dem Thema ein konservativer Kommentator gesagt.
Eine Art Fata Morgana, in der die äußeren Insignia der Macht noch sichtbar sind.
Das Weiße Haus, die Musikkapelle der Armee, die majestätische Air Force One, das Präsidentenflugzeug.
Aber das alles ist ohne Inhalt jetzt.
Es passiert nichts mehr.
Es geht nichts mehr weiter.
Alles ist gelähmt.
Dieser Präsident, Bill Clinton, ist schon mehrmals in seiner politischen Karriere für tot oder, wie man hier sagt, für beendet erklärt worden.
Heute erst gegenüber dem Sondergericht, dann gegenüber der Öffentlichkeit.
Heute also hat er wahrscheinlich zum letzten Mal die Gelegenheit, derartige Voraussagen lügen zu strafen, wenn diese Formulierung gestattet ist.
Eigenfreund war das aus Washington.
Wie gesagt, heute um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnt die mit Spannung erwartete Aussage Präsident Clintons zur Affäre Lewinsky.
Es ist jetzt 12 Uhr 32, ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Im Allgemeinen haben die Menschen von heute genug, wovon sie leben können, aber sie haben immer weniger etwas, wofür zu leben es ihnen dafür stünde.
der vor einem Jahr verstorbene Psychotherapeut Viktor Frankl in einem Vortrag vor Unternehmern und Managern über die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Zu Grunde liegt dem wohl die Struktur der Industriegesellschaft.
die darauf aus ist, möglichst alle menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen.
Und sei es auch nur, dass sie in Form der Konsumgesellschaft darauf aus ist, einzelne Bedürfnisse überhaupt zu erzeugen, um sie dann befriedigen zu können.
Aber darüber dürfen wir nicht vergessen, dass es zu einem Zirkulus Viciosus, zu einem Teufelskreis kommt, insofern nämlich, als die Struktur der heutigen Gesellschaft und Wirtschaft wohl mit verursacht,
Dieses Sinnlosigkeitsgefühl, aber das Sinnlosigkeitsgefühl seiner Zeitung, das ist eigentlich das Hauptthema für diesen Kreis, legt seinerseits nun lahm die Initiative, die Interessen und so weiter und so weiter.
Viktor Frankl über den Sinn des Lebens, zusammengefasst von Hans-Christian Unger, Journal Panorama Classic, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Konsumentenschutzministerin Barbara Brammer ist mit ihrer Aufforderung an Italien, die Importsperre für österreichisches Tiefkühlfleisch aufzuheben, bei den dortigen Behörden noch nicht durchgedrungen.
Das italienische Gesundheitsministerium hat am Wochenende mitgeteilt, dass man erst dann wieder importieren will, wenn auch die zusätzlich angeordneten Nachuntersuchungen in den Niederlanden den Hormonverdacht entkräften.
Und auch die Klärung auf politischer Ebene lässt auf sich warten, denn die zuständige Ministerin Rosi Bindi ist auf Urlaub und war für Barbara Bramer bisher nicht zu sprechen, berichtet Katja De Gennaro.
Die Konsumentenschutzministerin hat sich bisher vergeblich um einen Gesprächstermin bei der italienischen Gesundheitsministerin Bindi bemüht.
In Pramers Büro ist man verwundert, dass Bindi ihren Urlaub nicht unterbrochen hat, um zu einer offiziellen Aussprache mit Pramer zusammenzutreffen.
Der Termin wurde beantragt, sobald feststand, dass die in Österreich durchgeführten Hormontests an dem nach Italien gelieferten Rindfleisch negativ ausgefallen waren.
Aber Italien hat nun selbst eine Nachuntersuchung im niederländischen Referenzlabor veranlasst, denn die Labors in Riete und in Rom, die in der 60-Tonnen-Lieferung Hormonspuren entdeckt haben wollen, bestehen auf ihren Untersuchungsergebnissen.
Der Importstopp für österreichisches Tiefkühlfleisch bleibt vorerst aufrecht.
Bei der Agrarmarkt Austria, die das Rindfleisch vor zwei Jahren im Auftrag der EU gekauft hatte, wartet man mit Spannung auf die Resultate aus den Niederlanden.
Geschäftsführer Josef Plank glaubt aber nicht, dass die Untersuchung der Stichproben aus Italien die österreichischen Testergebnisse entkräften wird.
Wir warten mit Spannung auf die Ergebnisse der italienischen Proben, die jetzt offensichtlich nach
Holland geschickt wurden.
Gleichzeitig sind wir davon überzeugt und waren wie immer davon überzeugt, dass das österreichische Rindfleisch, was die Belastung mit Hormonen betrifft, absolut in Ordnung ist.
Wie es zu den positiven Hormontests in Italien kommen konnte, kann sich der AMA-Geschäftsführer nicht erklären.
Absicht schließt Plank aber aus.
Das von Italien beanstandete Fleisch stammt von zwölf Bauernhöfen in Österreich und von einem italienischen Großhändler.
Nach Planks Angaben konnte die genaue Herkunft der italienischen Rinder bisher nicht zurückverfolgt werden.
Auch die Überprüfung der heimischen Landwirtschaftsbetriebe ist noch nicht abgeschlossen.
Wie Pramos Büro heute mitteilte, wartet man noch immer auf die Ergebnisse der dort entnommenen Harnproben.
Österreich klettert langsam aber sicher an die Spitze der Mobiltelefonierer.
Jeder fünfte Österreicher besitzt bereits ein Handy.
Die Mobilcom der Post und MaxMobil teilen sich die 1,5 Millionen Handykunden.
Nach Einschätzung der Branche ist noch viel Platz für neue Kunden, um die sich ab Herbst der dritte Mobilvertreiber Connect Austria bemühen wird.
Im Kampf um Kunden gibt es fast schon wöchentlich neue Spezialangebote für bestimmte Zielgruppen und der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt.
Auf der Cebit in Hannover ist jetzt sogar eine Handytasche vorgestellt worden, die das Telefonieren unter Wasser ermöglichen soll.
Viel Vergnügen.
Ganz so weit ist man in Österreich aber noch nicht.
Hier so lange entdeckt man aber immerhin Kinder als neue Kunden.
Die Mobilcom hat heute ein sogenanntes Kids Phone vorgestellt.
Ein besonders robustes und bedienungsleichtes Handy, auf dem bis zu sechs Fixnummern gespeichert werden können.
Das Grundpaket, und hier der Tipp für die Eltern, kostet 2.790 Schilling inklusive 200 Schilling Startguthaben.
Das Telefonieren mit dem Kidsphone kostet in den Randzeiten 4 Schilling 20, zu den Hauptzeiten am Vormittag und Nachmittag 9 Schilling 80 je Minute.
Die Mobilcom wählt dieses Produkt mit dem Sicherheitsaspekt, der so immer und überall erreichbaren Kinder vermarkten.
Über die Sinnhaftigkeit dieses Produkts sind die Psychologen allerdings durchaus unterschiedlicher Meinung.
Edith Bachkönig berichtet.
Was überwiegt Schaden oder Nutzen, ist die Frage, die Psychologen bei Kinderhandys stellen.
Der Kinderpsychologe Peter Bretzowski zu dem neuen Konsumprodukt Kids Phone
Ich stehe da genauso wie sicherlich auch eine Vielzahl von meinen Kolleginnen und Kollegen dem Ganzen äußerst skeptisch gegenüber, da hier eine Konsumabhängigkeit bereits im frühen Kindesalter, so wie es aussieht, gefördert wird und bezahlen können das ja und das ist die nächste Sache dann auch die Eltern.
Die Kinderpsychologin Andrea König findet Kids für uns nützlich, solange sie auf eine bestimmte Gesprächssumme beschränkt bleiben.
dass da die Eltern die Hand drauf haben, dass ein Kind dann nicht tausende Schillinge vertelefonieren kann.
Da wäre eine Gefahr drinnen.
Weil ein Kind das noch nicht abschätzen kann und auch nicht auf die Uhr schaut, habe ich jetzt drei Minuten telefoniert oder eine halbe Stunde.
Ja, das halte ich für wichtig, dass es limitiert bleibt.
Ein weiterer Kritikpunkt.
Auch Telefonieren ist der Kommunikation nicht immer zuträglich, sagt der Psychologe Brezovsky.
Es wird immer von einer sogenannten Kommunikationsgesellschaft gesprochen.
Und ich würde sagen, das ist eine Gesellschaft, der an Kommunikation mangelt.
Das heißt, ich habe nur mehr über elektronischen Weg mit dem anderen zu tun, und habe mit ihm persönlich gar keinen direkten Kontakt mehr.
Was wir feststellen ist auch, dass die Konzentrationsstörungen bei Kindern sehr stark im Ansteigen begriffen sind, und ich habe gar keine Zeit mehr, mich richtig mit jemandem auseinanderzusetzen.
Und das würde auch wieder eine Kommunikation
nicht mit direkter Konsultation eben fördern.
Glaube ich nicht, denn gerade bei Kindern die Kommunikation mit dem Spielkameraden wird das Handy sicher nicht ersetzen.
Es wird einfach so sein, dass ich nicht nach Hause gehen muss, um zu telefonieren, oder mir 5 Schilling einstecken muss, weil die haben ein Telefon mit.
Und es wird wieder einen Teil der Kinder geben, die werden das praktisch finden und einstecken, und ein Teil der Kinder wird es nicht mitnehmen, weil es einfach lästig ist.
Ich muss es mir entweder an den Gürtel klippen oder die Mädels, wo tun sie es hin?
Es ist ja auch vom Handhaben dann nicht so einfach.
Warum nicht Handys, wenn Kinder schon längst mit Computern umgehen können, sagt die Psychologin König.
Aber auch wie bei Computern sind die Eltern gefordert.
Sie sollen die Kinder zu maßvollem Umgang erziehen, sofern sie es selbst können, sagt der Psychologe Brezovsky.
Wenn man es einsetzt, dann sollte man sich vorher genau überlegen, wozu man es einsetzt und nicht so als quasi Dauerkommunikation.
Wenn Kinder irgendwo sind, dass sie sofort zum Handy greifen und anrufen.
Wir sehen ja, dass sie einen gewissen Image-Status auch schon bekommen, das Ganze.
Und wenn, wie gesagt, dann mit Überlegung.
Eltern können deshalb Nummern etwa für zu Hause oder für das Telefonat mit der Omi speichern und die anderen Tasten sperren.
Die Euronotrufnummer 112 ist jederzeit kostenlos erreichbar.
Jeder Telefonteilnehmer kennt sie, die möglichen Probleme mit zu hohen Telefonrechnungen.
Oft kann man nicht glauben, selbst tatsächlich so viel telefoniert zu haben.
Und da gibt es dann ganz drastische Maßnahmen, wie etwa in Paraguay.
Fass dich kurz, so die vom neuen Präsidenten ausgegebene Devise, Beamte dürfen maximal fünf Minuten telefonieren, dann wird das Gespräch automatisch gekappt.
Vielleicht wünschen sie sich dann bei ihren Kindern ebenfalls solche Maßnahmen.
Was macht aber ein Telefonbesitzer in Österreich, wenn er glaubt, die Rechnung ist zu hoch?
Schon bisher gab es die Möglichkeit, sich darüber zu beschweren.
Die Telefonrechnung musste aber auf jeden Fall vorerst bezahlt werden.
Das ist jetzt anders.
Verfahren vor der Telekom-Schlichtungsstelle sind für Verbraucher kostenlos und die Aufsichtsbehörde wird auch jährlich Berichte über die Ergebnisse der Schlichtung vorlegen.
Was tun bei vermeintlich oder tatsächlich zu hohen Rechnungen?
Stefanie Waldert kann es Ihnen sagen.
Sollte die Telefonrechnung plötzlich dreimal so hoch sein wie gewohnt, muss man nicht gleich verzweifeln.
Ein kostenfreies Schlichtungsverfahren mit Hilfe der Telekom-Kontroll kann nämlich klären, ob die Abrechnung auf Irrtümer oder technische Mängel zurückzuführen ist.
Wie auch bisher muss ein Beschwerdeführer zunächst die umstrittene Rechnung beim jeweiligen Netzbetreiber beeinspruchen, erklärt der Leiter der Rechtsabteilung des Vereins für Konsumenteninformation Peter Kolber.
Das heißt, ich muss also zunächst einmal
bei der Mobilcom oder bei der Telekom oder bei MaxxMobil zunächst einmal gemäß dessen Geschäftsbedingungen Einspruch gegen die von mir beeinspruchte Rechnung schriftlich einlegen.
Was da zu empfehlen ist, ist, dass man gleichzeitig, dafür gibt es Formulare bei der Telekom-Kontroll, auch die Telekom-Kontroll davon in Kenntnis setzt, damit man einen Vorteil, den das Telekommunikationsgesetz für dieses Verfahren vorsieht, sicher hat, nämlich, dass die bestrittene Rechnung nicht fällig ist.
Das heißt, dass man nicht geklagt werden kann,
Und der Anbieter darf, bis das Schlichtungsverfahren beendet ist, auch nicht das Telefon sperren.
Der Telefonbetreiber kann allerdings vorläufig den Durchschnitt der letzten drei nicht bestrittenen Rechnungen fälligstellen.
Das muss man bezahlen, aber nicht mehr.
Kommt es zwischen Betreiber und Beschwerdeführer zu keiner Einigung, kann die Telekom Control wieder mit Formular als Streitschlichter angerufen werden.
Dann kommt es darauf an, die Betreiber haben zum Teil ein- oder zweistufige Verfahren vorgesehen.
Ist die bestrittene Rechnung weniger als das Doppelte des Durchschnitts der letzten drei Rechnungen erhöht, wird der Anbieter nur zur Stellungnahme aufgefordert.
Macht er keinen akzeptablen Lösungsvorschlag,
endet das Verfahren.
Bei einer Überhöhung um mehr als das Doppelte fordert die Telekom Control alle technischen Unterlagen an und prüft unter Beiziehung eines Sachverständigen, holt bei Kunden und Betreiber Informationen ein und unternimmt einen Schlichtungsversuch.
Übersteigt die Überhöhung das Dreifache des Durchschnitts der letzten drei Rechnungen, wird eine mündliche Verhandlung in den Räumen der Telekom Control anberaumt.
Wenn beide Parteien den Schlichtungsvorschlag der Telekom-Kontrol akzeptieren, kommt ein außergerichtlicher Vergleich zustande.
Dr. Peter Kolber.
Wenn das nicht der Fall ist, dann bleibt nur der Weg zu den Gerichten, dass die das klären.
Bei einem Verfahren in den Telekom-Kontrollräumlichkeiten kann man sich auch vertreten lassen oder Vertrauenspersonen beiziehen.
Verbrauchern, deren Wohnort mehr als 50 Kilometer von Wien entfernt ist, können sogar die Fahrtkosten ersetzt werden.
Einspruchformulare und ein Merkblatt kann man bei der Telekom-Kontroll- oder beim Verein für Konsumenteninformation anfordern.
Mehreren Baufirmen drohen Sanktionen der Stadt Wien.
In Zukunft könnten diese bei öffentlichen Aufträgen nicht mehr zum Zug kommen.
Der Grund?
Wegen des angeblichen Baukartells überprüft eine Kommission alle Baufirmen, die für die Stadt tätig waren und dabei wurden einige Unregelmäßigkeiten entdeckt.
Knapp zehn Bauunternehmen stehen derzeit auf der schwarzen Liste.
Bei ihnen entdeckte die Kommission zum Teil schwere Verdachtsmomente, wonach bei öffentlichen Aufträgen nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Nun wird noch überprüft, ob diese Baufirmen gegen das Strafrecht verstoßen haben.
Bewahrheitet sich der Verdacht, werden Sanktionen gegen die Firmen verhängt.
Konkret bedeutet das einen Vermerk im Auftragnehmerkataster.
Im schlimmsten Fall heißt das, eine Baufirma wird von öffentlichen Aufträgen gesperrt.
Oder die Stadt Wien fordert etwa, dass bestimmte Personen, etwa Bauleiter, nicht mehr beschäftigt werden, sonst gibt es keine Aufträge mehr.
Bei vier Baufirmen konnten ja bereits Verfehlungen nachgewiesen werden.
Zwei von ihnen haben Millionenbeträge, die sie zu viel verrechnet haben, zurückbezahlt.
Für die Kommission ist das ein indirektes Schuldeingeständnis.
Die Demokratie, der die Bürger abhanden kommen, war der Titel des Referates des Münchener Universitätsprofessor Christian Maier gestern Abend beim Europäischen Forum Alpbach.
Er gebrauchte den Begriff Politikverdrossenheit ebenso, wie er die Rolle der Parteien darstellte, deren Programme die Bürger immer schwerer überblicken können.
Aus Alpbach berichtet Anton Maier.
Historisch gesehen sind die Wurzeln der Demokratie einfach darzustellen.
Denn schon im antiken Griechenland galt die Formel, wo alle betroffen sind, sollen alle entscheiden, nur die Männer freilich, denn nur die waren stimmberechtigt.
Damals war das einfach durchzuführen, denn es waren nur wenige Hundert, die da mitredeten.
Heute, so der Befund des Münchner Universitätsprofessors Christian Maier, machen die Demokratien eine kritische Phase durch.
Das Interesse der Bürger schwindet.
Die alte griechische Maxime ist nicht mehr so zu befolgen.
Volksentscheidungen noch dazu über schwierige Themen wie beispielsweise Gentechnologie sind die Ausnahme von der Regel.
Zwischen Regierung und Wähler kommt dem Parlament seinerseits ein Geflecht zwischen Parteien, Verbänden und anderen Gruppen eine Schlüsselstellung zu.
Steht also das Parlament der Regierung nicht im Zweifel sehr viel näher als dem Volk?
Oder kann die Opposition daran etwas ändern?
Doch ist sie ja wohl nicht ohne Grund bei den Wahlen in die Minderheit geraten.
In vielen Situationen wird es eher so sein, dass sich im Streit Regierung, Parlamentsmehrheit und die Mehrheit der Wählerschaft auf einer und die Opposition samt der sie tragenden Minderheit auf der anderen Seite finden, ganz schematisch gesagt.
Doch muss das nicht so sein.
Es kann in der Bürgerschaft auch die Meinung vorherrschen, dass die da oben mit uns machen, was sie wollen etwa.
Und mit denen da oben können dann durchaus Parlament und Regierung gemeint sein.
Wenn man freilich weiß, wie die Spielregeln in der Demokratie funktionieren, kann man sie zu seinen Gunsten ausnützen, sagt Professor Mayer.
In ihnen kann man neben gemeinsamen Parteizielen alle möglichen Vorteile für sich und andere, partikulare Vorteile gewinnen.
Aufträge etwa für irgendein öffentliches Unternehmen, Stellen als Schuldirektor oder auch Minister, Festangestellter, Chauffeur oder dergleichen mehr.
Das Stichwort lautet trotz alledem Politikverdrossenheit.
Der Bürger leidet unter Orientierungsnot unter den Parteiprogrammen, prognostiziert Maier.
Aber aus historischer Sicht kann das alles wieder besser werden, denn es gibt eine Art Zyklus zwischen Engagement und Enttäuschung.
Vom Forum Alpbach hat Anton Mayer berichtet.
Und jetzt im Mittagsjournal am Montag der Bericht der Kulturredaktion.
Bei den Salzburger Festspielen hat morgen im Stadtkino Shakespeare's Troilos und Cressida Premiere ein pessimistisches Stück, das Schauspieldirektor Ivan Nagel jungen Leuten unter der Regie des jungen, hochgelobten Schweizers Stefan Bachmann anvertraut hat.
Kein heerer Klassiker erwartet die Festspielbesucher, sondern ein ironisch brutales Spektakel, bei dem die homerschen Helden vom Podest gezerrt und die Dauer von Liebesbeziehungen infrage gestellt werden.
Am Beginn des Beitrages von Volkmar Paschalk erläutert Stefan Bachmann, was ihn an diesem Werk interessiert.
Sicher diese Thematik von Helden, die sich eigentlich permanent zu Helden stilisieren, aber eigentlich gar keine sind, also sozusagen das erbärmlich Menschliche hinter der heldenhaften Fassade, hinter dem Heroischen, das finde ich in einer Zeit, wo wieder unglaubliche Sporthelden aufgebaut werden, also zu irrsinnigen Superstars auch ein sehr interessantes Thema.
Der junge Schweizer Bachmann, der im Herbst das Basler Schauspiel übernimmt, will im ehemaligen Stadtkino, das sonst Schauplatz der Szeneproduktionen ist, keine Klassiker-Erwartungen befriedigen.
Seine Sichtweisen erinnern eher an Produktionen von Castorfs Volksbühne oder
Grazers Wiener Schauspielhaus.
Krude, blutspritzend, duntig, so sieht Bachmann die Situation der Griechen und Trojaner, die Shakespeare als die Geschichte einer Hure, nämlich Helena, und eines Hahnreis, nämlich Menelaus sieht, der die Griechenführer dazu bewogen hat, die von Paris entführte Helena heimzuholen.
Die homerschen Helden sind bei Bachmann Popanze aus unserer Sportwelt.
Die Trojaner sind kostümiert wie American Football Spieler, die Griechen ähneln Boxern und Ringern, mit dem müde und dekadent gewordenen Achill im Mittelpunkt.
Der 150 Kilo Mann Josef Ostendorf spielt in schwammig und in roter Boxerhose und schäbigem Boxermantel.
Aber auch Paris Thilo Nest ist kein Schönling, sondern ein dicklicher, blonder Schwätzer.
Die Romeo-und-Julia-Geschichte von Troilus und Cressida, Sebastian Blomberg und Gesine Kukrowski, vom Kuppler Pandarus, Peter Fitz, gestiftet, endet mit dem Austausch Cressidas gegen einen gefangenen Trojaner.
Und das junge Mädchen, enttäuscht von diesen Pseudohelden, wird Nolens Wolens zur griechischen Lagerhure nach nur einer einzigen glücklichen Liebesnacht.
Ich habe dich Tag und Nacht geliebt, durch viele Jahre und Monate.
In einem Einheitsbühnenbild von Ricarda Beilharz, einer schrägen Spielfläche, Mauern, über die die Krieger springen oder rutschen, einem blauen Meeresprospekt mit Sternenhimmel, fünf multifunktionalen Duschen, aus denen auch das milchige Bier der Verbrüderung spritzt, vollziehen sich Zweikampf und Verrat, Liebe und brutaler Sex, Kampfpathos und Spott der beiden Narrenfiguren, des schwulen Kupplers Pandarus und des scheußlich verletzten Spötters Terzites, der sich über alle lustig macht.
Das ganze Gerangel dreht sich um eine Hure oder ein Hahnrein.
Hör dir Gott aufeinander loszugehen und dich tot zum Bluten.
Norbert Schwientek spielte Tersites.
Eine Verlegung der Handlung in heutige Kriegsschauplätze schien Bachmann nicht opportun.
Das Sportlermilieu wird jedoch heftig parodiert.
Kassandra ist einer der beiden Schweizer Musiker, die mit Alphornklängen und Bandoneon das Geschehen ironisieren.
Bei Kassandras Eruptionen wickelt ihr Treulus einfach einen braunen Paketkleber um den Kopf.
Treulus und Gressiter Premiere ist morgen in Salzburg im ehemaligen Stadtkino.
Und bei uns im Mittagsjournal jetzt noch die wichtigsten Meldungen dieses Tages.
Josef Enzelnatek, bitte.
Österreich.
Die weiteren Bergemaßnahmen für die Opfer von Lassing sind geklärt.
Wirtschaftsminister Van Leijtener sagte, die Arbeiten zur Bergung der Vermissten würden mit Hochdruck in Angriff genommen.
Sie würden vom Bund vorfinanziert.
Auch für die finanzielle Zukunft der Angehörigen, die Sicherheit der Anrainer und die wirtschaftliche Situation des gesamten Tales werden Vorkehrungen getroffen.
Russland.
Regierung und Zentralbank haben sich nun doch zu einer Abwertung des Rubel entschlossen.
Um den Druck auf die Währung zu entschärfen, wurde die Schwankungsbreite des Rubelkurses gegenüber dem Dollar erweitert.
Praktisch wird dies zu einer Abwertung um 15 bis 25 Prozent führen.
Gleichzeitig wurde ein auf 90 Tage befristetes Schuldenmoratorium gegenüber ausländischen Gläubigern verfügt.
Nordirland.
Das Regierungsgebäude in Belfast ist nach einem Alarm evakuiert worden.
200 Menschen mussten das Gebäude auf Anweisung der Polizei verlassen.
Sicherheitskräfte suchen einen Sprengkörper.
Die nordirische Polizei hat fünf Personen verhaftet, die mit dem Bombenanschlag in der Stadt Omar in Zusammenhang stehen sollen.
Bei dem Anschlag sind 28 Menschen getötet worden.
USA.
Präsident Clinton wird heute über die Affäre mit der früheren Praktikantin Monica Lewinsky befragt.
In Washington wird vermutet, dass Clinton intime Kontakte mit Lewinsky zugeben wird.
Bisher hat er dies immer bestritten.
Sollte Clinton ein Meinheit nachgewiesen werden, droht ihm ein Amtsenthebungsverfahren.
Albanien.
NATO-Truppen haben heute in Albanien ein fünftägiges Manöver begonnen.
Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der serbischen Provinz Kosovo will die Militärallianz ihre Präsenz in der Region demonstrieren.
An dem Manöver nehmen 1700 Soldaten aus 14 Ländern teil, darunter auch aus Russland.
China.
Das Hochwasser des Yangtze erreicht neue Rekorde.
Niederschläge am Ober- und Mittellauf des Flusses haben in der zentralen Provinz Hubei eine neue Hochwasserwelle ausgelöst, die sich der Industriestadt Wuhan nähert.
Soldaten und Zivilisten versuchen nun, das größte Erdölfeld Chinas in der Nähe der Stadt Dajing vor den Hochwasserfluten des Flusses Nen zu schützen.
Russland.
Im fernen Osten Russlands stehen etwa 50.000 Hektar Taiga in Flammern.
Bisher sind alle Versuche gescheitert, das Feuer mit Hilfe von Flugzeugen und Hubschraubern zu bekämpfen.
Italien.
Nach den Murenabgängern von Südtirol hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Dabei soll festgestellt werden, ob das Unglück vorhersehbar gewesen sei.
Bei dem Unglück sind fünf Personen aus Deutschland ums Leben gekommen.
Das waren die Meldungen.
Das Wetter heute Nachmittag.
Im Großteil Österreichs scheint die Sonne über den Berg und dem Hügelland, bilden sich allerdings ein paar Gewitter, vor allem im Westen.
Die höchsten Temperaturen heute 26 bis 33 Grad.
Und das war das Mittagschanal am Montag.
Tonmeisterin Gabi Nell, Regie Herbert Dobrowolny.
Am Mikrofon war Christel Reis.
Danke fürs Zuhören und noch einen guten Nachmittag.