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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zum ORF-Mittagschanal, begrüßt Sie Hans-Christian Scheidt.
Das sind die Hauptthemen der folgenden Informationsstunde.
Schwere Spannungen zwischen dem Iran und Afghanistan.
Iranische Militärflugzeuge sind am Vormittag auf einem afghanischen Flughafen gelandet.
Wir informieren über die Hintergründe dieser dramatischen Entwicklung.
Der von Präsident Jelzin in Russland als Regierungschef designierte Yevgeny Primakov ist auf der Suche nach seinem Regierungsteam.
Hektik gibt es in den USA um den Untersuchungsbericht von Sonderermittler Kenneth Dahr in der Lewinsky-Affäre.
Die politischen Krisen der jüngsten Zeit in Asien, Russland, aber auch jetzt in den USA haben die internationalen Finanzmärkte in Turbulenzen gebracht und haben die Kurse in die Tiefe stürzen lassen.
In Bosnien finden am Wochenende Parlamentswahlen statt.
Wir bringen eine Wahlvorschau.
Kultur und Sport finden im Mittagsjournal ebenfalls ihren Platz.
Die Kulturredaktion hat folgenden Beitrag vorbereitet.
Der Literaturkritiker Helmut Karasek präsentiert seinen autobiografischen Roman Das Magazin über seine Arbeit beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Und die Sportredaktion berichtet über die Überlegungen zur Einführung einer Fußball-Euroliga.
Vor allem jetzt ein Nachrichtenüberblick, gesprochen von Josef Wenzel-Natek.
Russland.
In Moskau zeichnet sich ein Ende der seit längerem andauernden Regierungskrise ab.
Die StaatsDuma stimmt heute Nachmittag über die Berufung des amtierenden Außenministers Yevgeny Primakov zum Ministerpräsidenten ab.
Seine Bestätigung gilt als sicher, nachdem die Mehrheit der Duma-Fraktionen ihre Zustimmung angekündigt hat.
Präsident Yeltsin versicherte in einer Fernsehrede, die Bestätigung Primakov sei gewiss, der künftige Ministerpräsident sei fähig, Russland aus der Wirtschaftskrise zu führen.
Er hat den amtierenden Außenminister als Regierungschef vorgeschlagen, nachdem keine Aussicht mehr bestanden hatte, die Staatstuma zur Bestätigung Viktor Tschernomerdins in einer dritten Abstimmung zu bewegen.
Neuwahlen wären damit in Russland unumgänglich geworden.
Primakov verfügt nach eigenen Angaben über noch kein ausgearbeitetes Programm zur Bewältigung der Wirtschaftskrise.
Ihm gehe es aber in erster Linie um die Korrektur der Fehler früherer Regierungen.
Er trete für eine Konsolidierung aller politischen Kräfte und für die Mobilisierung aller Kapazitäten ein, um die Krise in Russland zu überwinden, zitiert die Nachrichtenagentur ITAR-TASS, den designierten Ministerpräsidenten.
Der russische Rubel hat heute im Computerhandel weiter an Wert gewonnen.
Der Kurs stieg auf elf Rubel je US-Dollar.
Die russische Zentralbank dementierte Angaben über Stützungskäufe.
Der Präsident der Wiener Handelskammer, Walter Nettig, hat vor einer Vernachlässigung des russischen Marktes gewarnt.
Anlässlich der Wientage in Moskau forderte Nettig die österreichischen Unternehmern auf, in ihren Bemühungen nicht müde zu werden und den russischen Markt auch weiterhin zu betreuen.
Die Russen registrierten genau, wer sie jetzt in ihren wirtschaftlichen Bemühungen unterstütze und wer sie gerade jetzt im Stich lasse, sagte Nettig.
Auf einem atomgetriebenen U-Boot der russischen Nordmeerflotte hat ein Matrose mehrere Kameraden erschossen und sich danach verbarrikadiert.
Eine Spezialeinheit des russischen Inlandsgeheimdienstes bereitet sich nun auf einen Sturmangriff vor.
Der Matrose stand unter Arrest.
Ihm gelang es überraschend, seine Wächter zu überwältigen und daraufhin das Blutbad anzurichten.
USA.
Der Bericht von Sonderermittler Kenneth Starr zur Sex- und Meinheitsaffäre Präsident Clintons wird voraussichtlich noch heute im Internet veröffentlicht werden.
Am Nachmittag entscheidet das Repräsentantenhaus über die sofortige Veröffentlichung des brisanten Dokuments.
Die Demokratische Partei, sie verfügt nicht über die Mehrheit, ist gegen die sofortige Herausgabe.
Sie setzt sich dafür ein, dass Clinton und seine Anwälte drei Tage Zeit bekommen, um eine Entgegnung zu formulieren.
Nach Angaben der Zeitung Washington Post enthält der Bericht Starz elf Punkte für eine Amtsenthebung Clintons.
So soll der Präsident einen Mein-Eid geleistet, die Justiz behindert, Zeugen beeinflusst und seine Macht missbraucht haben.
Präsidentengattin Hillary Clinton hat zum ersten Mal ihr Schweigen im Zusammenhang mit der Lewinsky-Affäre gebrochen und ihren Mann unterstützt.
Sie sei stolz auf seine Führung, stolz auf sein Engagement und stolz auf das, was er den USA und den Amerikanern jeden Tag gebe, sagte Hillary Clinton während einer Veranstaltung der Demokratischen Partei in Washington.
Die Unsicherheit um die politische Zukunft Präsident Clintons belastet weltweit die Finanzmärkte.
Nach dem neuerlichen Kurseinbruch an der Börse in New York und an den lateinamerikanischen Aktienmärkten haben heute auch die Aktienkurse in Fernost deutlich nachgegeben.
Der Nikkei-Index der Börse in Tokio verlor 5,11% und sank unter die Marke von 14.000 Punkten.
In Hongkong gaben die Kurse durchschnittlich um mehr als 3% nach.
Auch der US-Dollar geriet zunehmend unter Druck.
Österreich
Die Zahl illegaler Grenzgänger in Österreich ist deutlich gestiegen.
Heuer wurden bis zum Stichtag 25.
August insgesamt 10.074 illegale Grenzgänger aufgegriffen.
Das waren um 1.718 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
An der Grenze in Ungarn wurde allerdings nur eine geringfügige Steigerung der Zahl illegal eingereister Personen registriert.
Während seines heutigen Besuches in Ungarn wird Innenminister Schlögl die Themen Flüchtlinge und illegale Grenzgänger zur Sprache bringen.
In Verklarbruck in Oberösterreich hat ein Mann ein zweijähriges Mädchen mit einem Stromschlag getötet und anschließend Selbstmord begangen.
Tatmotiv dürfte verschmähte Liebe zur Mutter des Kindes gewesen sein.
Aus einem Abschiedsbrief des Täters geht hervor, dass er ursprünglich die Frau hatte töten wollen.
Wir kommen jetzt zur Wetterprognose und so viel kann ich vorwegnehmen.
Am Wochenende, da erwartet uns ein kaltes und regnerisches Wetter, Michael Matan, nicht wahr?
Ganz genau.
Gestern hat es in Windisch-Garsten noch einmal über 30 Grad gehabt, auch heute können es in Fön-Gebieten noch einmal 26 Grad werden.
Mit diesen sommerlichen Temperaturen ist es jetzt aber bald vorbei.
Denn morgen Samstag bringt eine Kaltfront in ganz Österreich ergiebigen Regen und einen markanten Temperatursturz.
Auch am Sonntag bleibt es trüb und feucht, die Schneefallgrenze sinkt stellenweise sogar schon unter 1500 Meter Höhe.
Und auch die nächste Woche bringt wechselhaftes, kühles, kurz gesagt richtig herbstliches Wetter.
Nur zu den aktuellen Meldungen in den Landeshauptstädten.
In Wien ist es momentan wolkig bei 20 Grad, Eisenstadt bedeckt 17, St.
Pölten stark bewölkt 21, Linz stark bewölkt 20, Salzburg stark bewölkt 19, Innsbruck stark bewölkt 20, Prägens Regen 15, Graz heiter 20, sowie Klagenfurt Hochnebel 17 Grad.
Im Großteil Österreichs ist es heute Nachmittag noch zeitweise sonnig, auch wenn von Südwesten her einige Wolkenfelder durchziehen.
Der Hochnebel in Unterkärnten, im Süden der Steiermark und des Burgenlandes sollte sich noch auflösen.
Ganz anders sieht es dagegen im Westen aus.
In Farlberg ist es bereits trüb und regnerisch und bis zum Abend breiten sich Regen und einzelne Gewitter dann auch auf Tirol, Salzburg und Oberösterreich aus.
Im Osten und auf den Bergen lebt allmählich wieder kräftiger Südwind auf und in einigen Tälern wird es damit noch einmal föhnig.
Die Nachmittagstemperaturen meist 15 bis 21, bei Sonne und Föhn auch noch bis zu 26 Grad.
Im Lauf der Nacht breitet sich der Regen allmählich auf den Großteil Österreichs aus, nur vom Weinviertel über das Burgenland bis in die südliche Steiermark könnte es noch trocken bleiben.
Morgen Samstag ist es dann in ganz Österreich trüb und regnerisch, wobei der Regen oft intensiv sein wird.
Stellenweise könnten damit, so wie am letzten Wochenende, wieder Bäche über die Ufer treten oder Felder unter Wasser gesetzt werden.
Lediglich im Westen wird der Regen am Nachmittag schwächer.
Die Temperaturen erreichen morgen Vormittag im Osten noch einmal bis zu 22 Grad, am Nachmittag liegen sie dann in ganz Österreich nur noch zwischen 11 und 17 Grad.
In 2000 Meter Höhe sinken die Temperaturen bis zum Abend schon gegen 0 Grad.
Am Sonntag weiterhin stark bewölkt mit einigen Regenschauern, im Osten und Süden kann es dann am Nachmittag wieder intensiv regnen.
Es kühlt weiter ab, die Temperaturen kommen über 8 bis 15 Grad meist nicht mehr hinaus.
Die Schneefallgrenze sind stellenweise unter 1500 Meter Höhe.
Im Gebirge und auf Passstraßen kann es also vorübergehend sogar winterlich werden.
Jetzt zehn Minuten nach zwölf zum Beitragsteil im Mittagsjournal.
Die Spannungen zwischen dem Bürgerkriegs erschütterten Afghanistan und dem Iran haben eine dramatische Wende genommen.
Nachdem die afghanischen Taliban-Milizen in der Zwischenzeit zugegeben haben, dass ihre Truppen beim Vormarsch auf Mazar-i-Sharif im Norden Afghanistans eine Gruppe iranischer Diplomaten getötet haben, hat der Iran scharfe Vergeltungsmaßnahmen angedroht.
Heute nun sind iranische Flugzeuge auf dem afghanischen Flughafen von Bamiyan gelandet, einer Stadt, die ebenfalls vom Vormarsch der Taliban bedroht ist.
In der Region um Bamiyan lebt eine schiitische Minderheit.
Mehr nun von Michael Frase.
Die Landung iranischer Transportflugzeuge auf dem zentralafghanischen Flughafen von Bamiyan kommt keinesfalls überraschend.
Die Maschinen vom Typ Herkules dürften Waffen und Munition für die schiitischen Hazara-Milizen gebracht haben, die seit gestern versuchen, eine Großoffensive der Taliban zurückzuschlagen.
Ziel der radikal-islamischen Studenten ist die Provinzhauptstadt Bamiyam.
Diese liegt, nach Berichten aus Kabul und Islamabad, bereits in artallerer Reichweite der Taliban.
Sollte es den Taliban nun gelingen, ihren Vormarsch auf Bamiyam weiter fortzusetzen, halten Beobachter in der Region ein direktes Eingreifen der iranischen Streitkräfte oder iranische Luftangriffe für möglich.
70.000 iranische Revolutionsgardisten
stehen seit zwei Wochen an der afghanischen Westgrenze, wo sie am Montag dieser Woche ein Manöver abgeschlossen haben.
Auch die reguläre iranische Armee will dort in absehbarer Zeit ein Manöver durchführen, um, wie es gestern hieß,
der Forderung nach Freilassung aller in Afghanistan festgehaltenen iranischen Geiseln Nachdruck zu verleihen.
Neun dieser Geiseln, es handelt sich bei Ihnen um iranische Diplomaten, waren gestern Abend in der Nähe von Masar-i-Scharif tot aufgefunden worden.
Während des Tehraner-Freitags-Gebetes kündigte der ehemalige iranische Staatspräsident Rafsanjani nun Rache für die Ermordung der Diplomaten an.
Ich verspreche Ihnen, sagte Rafsanjani wörtlich, dass wir den Märtyrertod unserer Kinder rächen werden.
Soweit Michael Frase zu den Spannungen zwischen Afghanistan und dem Iran.
Wir halten Sie natürlich in unseren aktuellen Sendungen auf dem Laufenden über diesen Konflikt.
In Russland scheint Präsident Jelzin gestern einen Ausweg aus der politischen Krise des Landes gefunden zu haben.
Er ließ Viktor Tschernomyrdin fallen, weil dieser im Parlament nicht die notwendige Mehrheit finden konnte und nominierte Yevgeny Primakov, den bisherigen Außenminister, für den Posten des Regierungschefs.
Und dieser Yevgeny Primakov dürfte bereits heute Nachmittag in der Duma, dem Parlament, von der Mehrheit der Abgeordneten bestätigt werden.
Aber ist damit jetzt wirklich der Schlüssel gefunden, mit dem Russland auch aus der Finanz- und Wirtschaftskrise geführt werden kann?
Internationale Pressekommentare sind eher vorsichtig oder gar skeptisch in der Einschätzung.
Die Neue Zürcher Zeitung meint etwa, Primakov sei kein Fachmann für ökonomische Zusammenhänge, er sei auch nicht als erfolgreicher Manager mit Durchsetzungsvermögen bekannt.
Auch der britische Guardian konstatiert, dass ein älterer Herr ohne wirtschaftlichen Hintergrund Regierungschef wird, sei ein Zeichen für Mangel an Talenten.
Primakov hat jetzt jedenfalls einmal damit begonnen, ein Regierungsteam zu finden.
Und da scheint er auch auf altgediente kommunistische Funktionäre zurückzugreifen, wird in Moskau kolportiert, Georg Dox berichtet.
Die russischen Kommunisten sind in guter Stimmung.
Sie rechnen mit mindestens zwei der wichtigsten Posten, die in der Regierung Primakov zu vergeben sind.
Einmal soll der frühere Chef der sowjetischen Planbehörden, Yuri Maslyakov, erster Stellvertretender Regierungschef werden und dann möchten die Kommunisten heute auch Viktor Geraschenko von der Duma-Mehrheit als neuen Chef der Zentralbank bestätigt sehen.
Das hat KP-Chef Gennady Sogan auf der Öffentlichkeit mitgeteilt.
Das Prozedere sieht eine langsamere Gangart vor.
Zunächst soll heute der frisch gekürte Kandidat für das Ministerpräsidentenamt, Yevgeny Primakov, von der Duma bestätigt werden.
Nachdem sich alle Parteien mit Ausnahme der Ultranationalisten um Schirinovsky für Primakov ausgesprochen haben, dürfte das auch relativ rasch erfolgen.
Dann ist es an Evgeny Primakov, sein Team vorzustellen.
Dazu braucht er nicht mehr die Zustimmung des Parlaments und erst dann wird klar sein, wer welchen Posten in der Regierung übernehmen wird.
Über seine Pläne ließ Primakov heute noch nichts durchblicken.
Nun gelte es, alle Kräfte zu mobilisieren, um das Land aus der Krise zu führen, damit Russland einig und groß bleibe.
Zu Konkreterem war Primakov heute nicht bereit.
Die weitestgehende Einigung der Duma über den Kandidaten des Präsidenten führt Russland einen wichtigen Schritt aus der Krise und stärkt die Volksvertretung.
Russland erhält in absehbarer Zeit einen Ministerpräsidenten und eine Regierung, die die Abgeordneten wirklich gewollt haben.
Je stärker Primakov in der Duma verankert ist, desto stärker ist seine Position auch gegenüber dem Präsidenten und seinen Beratern.
Wenn Primakov zusammen mit den Abgeordneten die Regierungsarbeit in die Hände nimmt, wird die parallel arbeitende Präsidentenadministration Jelzins Kabinett, bestehend aus Pressesprecher Jastrzemski, Jelzin-Tochter Tatjana und Dollar-Milliardär Boris Berezovski, nach und nach in den Hintergrund gedrängt.
Sie haben auf den leichter Lenkbahn Tschernomyrdin gesetzt und vor der Hand verspielt.
Die Wirtschaftskrise hat der Öffentlichkeit dramatisch vor Augen geführt, dass Yeltsin mit seinem Latein am Ende ist.
Das heißt aber nicht, dass der russische Präsident sich nun aufs alte Teil zurückzieht und bis zum Ende der Amtszeit im Jahr 2000 die Dinge aus der Ferne betrachtet.
Yeltsin hat in der Vergangenheit immer eifersüchtig über seine Vorrechte gewacht.
Wenn ihm Primakov zu unabhängig wird, könnte er ihn jederzeit entlassen.
In der Öffentlichkeit wäre dann aber allein Yeltsin der Schuldige.
Und das wird ihn vorerst doch vor unbedachten Schritten zurückhalten.
Georg Dox berichtet aus Moskau.
Wir wechseln in die USA.
Ein Star ist er geworden, der Herr Kenneth Starr.
Nomen ist fast omen.
Starr schreibt sich allerdings mit zwei R am Schluss.
Ein Medienstar in den USA, aber auch weit darüber hinaus, seit er gegen US-Präsident Clinton ermittelt.
Jetzt hat er seine Ermittlungen zur Lewinsky-Affäre abgeschlossen und seinen Untersuchungsbericht an das Parlament geschickt.
Laut der Zeitung Washington Post listet Star elf Punkte auf, die zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Clinton führen könnten.
Unter anderem Mein-Eid und Amtsmissbrauch sollen Clinton demnach von Stahl angelastet werden.
Der Präsident musste zwar schon vor Wochen eingestehen, die amerikanische Öffentlichkeit und seine Familie über die, wie er sagte, unangemessene Beziehung zu Monica Lewinsky getäuscht zu haben,
Er hoffte damit aber, vieles stoppen zu können.
Doch offenbar wird es erst jetzt für ihn so richtig schwierig.
Sein politisches Schicksal liegt nun in den Händen der Parlamentsabgeordneten, Konstanze Ripper berichtet.
Nun ist es soweit.
Der Sonderermittler hat seine Schuldigkeit getan.
Kenneth Starr hat seinen Bericht mit 445 Seiten abgegeben und dazu noch eine Lastwagenladung Schachteln voll mit Beweisen, Protokollen von Einvernahmen, Tonbändern und Videokassetten.
Am Kongress liegt es nun, all dieses Material zu sichten und zu beurteilen.
Man wolle fair und nicht nach Parteilinie vorgehen, so die Zusicherung der Abgeordneten.
Und das ist wohl gar nicht geschwindelt, wenn sie wissen, was für sie gut ist.
Im November wird nämlich ein neuer Kongress gewählt und die Abgeordneten müssen genau aufpassen, wie sie in dieser heiklen Angelegenheit vorgehen.
Die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen den beliebtesten Präsidenten seit langem will wohl überlegt sein.
Und so wartet man erst einmal ab, wie die öffentliche Meinung den Star-Report aufnimmt.
Heute Abend wird er im Internet veröffentlicht.
Das wird das Repräsentantenhaus in wenigen Stunden beschließen.
Damit kann sich jeder Amerikaner selbst ein Bild machen von den Vorwürfen gegen den Präsidenten.
Auch er selbst wird übrigens erst dann wissen, wie peinlich genau die Schilderungen geraten sind.
Alles kommt nun also darauf an, die Öffentlichkeit günstig zu stimmen.
Und so tritt einmal mehr die First Lady als Retterin in der Not an.
Als Anwältin und Politprofi weiß Hillary Clinton, wie wichtig Stimmungsmache in angeblich objektiven Rechtssachen ist.
Sie lobte ihren Mann gestern Abend für seine Leistungen für das Land und die Amerikaner, umarmte und küsste ihn öffentlich und sagte auch noch, wie stolz sie auf ihn sei.
Wie anders mag das klingen, was sie ihm in den Privaträumen des Weißen Hauses zu sagen hat.
Mit ihrer öffentlichen Unterstützung könnte sie ihm das Amt noch einmal gerettet haben.
Sie sagt damit, seht her, wenn ich als Hauptgeschädigte verzeihe, dann könnt ihr es allemal und überlegt euch gut, was ihr an diesem Präsidenten habt.
Auch Clinton selbst wird heute noch einmal dick auftragen.
Das jährliche Gebetsfrühstück mit religiösen Führern verschiedener Religionen wird wieder von Reue und der Bitte um Verzeihung geprägt sein.
Allerdings haben einige der hohen Geistlichen von ihren Schäfchen bereits deutliche Signale, dass sie Clintons Verhalten verurteilen sollen.
Die Amerikaner verstehen keinen Spaß, wenn es um Religion und Werte geht.
Sie haben genug davon, ihren Kindern zu erklären, was Oralsex ist.
Und heute Abend werden Kinder und Eltern im Internet detailgenaue Beschreibungen der sexuellen Praktiken des obersten Mannes im Staate finden.
Was das Lügen betrifft, so weiß der Amerikaner, dass es zum politischen Geschäft gehört.
Aber wenn es auf Mein Eid, Zeugenbeeinflussung und Amtsmissbrauch hinausläuft, wie es der Star-Report Clinton vorwirft, dann ist das schon etwas anderes.
Elf Punkte sollen es sein, die Gründe für ein Amtsenthebungsverfahren liefern könnten.
Im Kongress hat Clinton kaum noch Unterstützer, auch nicht bei der eigenen Partei.
Doch die Abgeordneten werden weiterhin genau auf das Volksempfinden achten.
Bleibt Clinton in den nächsten Tagen weiter so beliebt wie jetzt, wird man kaum ein Verfahren gegen ihn einleiten wollen.
Und wie Sie im Internet Zugang zu den Veröffentlichungen des Star-Reports zur Clinton-Levinsky-Affäre finden können, erfahren Interessierte beim Österreich 1 Publikums-Service unter der Wiener Telefonnummer 01 für die Vorwahl von Wien 501 01 Nebenstelle 88 10.
Ich wiederhole 501 01 Nebenstelle 88 10 Vorwahl von Wien 01.
Seit Wochen wird schon befürchtet, dass die Finanzkrisen in Asien und Russland auch auf Lateinamerika übergreifen werden.
Diese Befürchtungen dürften nun tatsächlich Wirklichkeit geworden sein.
Die meisten lateinamerikanischen Staaten leiden unter einer massiven Kapitalflucht, die Aktienbörsen brechen massiv ein.
Ein neuer Krisenherd ist im Entstehen.
Besonders arg hat es vergangene Nacht unserer Zeit Brasilien erwischt.
Näheres dazu von Hans Fockenhuber.
Die internationalen Devisenhändler spekulieren derzeit auf einen sinkenden Real, die brasilianische Währung.
Solche Spekulationen werden immer dann eingeleitet, wenn ein Land seine Währung an eine starke Leitwährung bindet, mit der eigenen Wirtschaftsleistung aber hinter dem Hartwährungsland zurückbleibt oder, nach Meinung der Spekulanten, einen Angriff nicht aushalten wird.
Milliardenschwere Fonds wechseln kurzfristig ihre Devisenbestände um oder nehmen hohe Kredite in der bekämpften Währung auf, wechseln die Beträge in Dollar oder in eine andere Hartwährung um und brauchen nach einer Abwertung nur mehr einen Bruchteil des Kreditbetrages zurückzahlen.
Dazu kommt, dass auch Anleger ihr Vertrauen verlieren und sich zurückziehen.
Die Devisenflut, die so ins Land kommt, muss nun von der Nationalbank aufgekauft werden, falls die Währungsreserven ausreichen.
Es können aber auch andere Länder oder der Währungsfonds einspringen.
Im großen Stil hat dieser Mechanismus erstmals 1992 bei der Spekulation gegen das britische Pfund eingesetzt, als George Soros Milliarden verdiente.
Die Mexikokrise 1994 lief nach dem gleichen Schema ab, doch haben damals die USA und der internationale Währungsfonds das Problem mit massiven Stützungskäufen bereinigt.
Mitte 1997 ging es in Südostasien los, es folgten Japan und schließlich Russland.
Überall waren massive Abwertungen die Folge.
Brasilien, wo im Oktober Parlamentswahlen stattfinden, ist noch immer entschlossen, den Währungskurs von etwa einem Dollar zu einem Real zu halten, auch wenn der Kurs um etwa 20 Prozent überhöht sein dürfte.
Wie massiv die Kapitalflucht bereits ist, zeigt die Tatsache, dass in den vergangenen zwei Tagen allein zwei Milliarden US-Dollar aus Brasilien abgezogen wurden.
Die Devisenreserven der Brasilianischen Nationalbank sind von 74 Milliarden Dollar vor der Russlandkrise auf jetzt 57 Milliarden geschrumpft.
Die Nationalbank hat heute die Leitzinsen von 29 Prozent auf knapp 50 Prozent erhöht, um das Geld im Land zu halten, was natürlich eine gigantische Inflationserfolge haben dürfte.
Inzwischen sind auch andere lateinamerikanische Länder in Mietleidenschaft gezogen worden, darunter Mexiko und Argentinien.
Brasiliens Präsident Cardoso hat sich bereits an die führenden Politiker der Welt um Hilfe gewandt.
Allerdings hat man in den USA derzeit offensichtlich andere Sorgen als die Lösung der Finanzprobleme in Brasilien und der internationale Währungsfonds ist ausgeräumt und leidet unter leeren Kassen.
Für Österreich ist mit Brasilien der wichtigste Handelspartner Lateinamerikas in Schwierigkeiten geraten.
Unser Außenhandelsvolumen mit der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas beträgt immerhin 4,5 Milliarden Schilling.
Allerdings versichert man in der Wirtschaftskammer, dass es sich um längerfristige Handelsverträge handelt, die auch wirtschaftlich schwierige Zeiten überstehen sollten.
Soviel zur Krise an den lateinamerikanischen Börsen von Hans Voggenhuber.
Wenn heute über die Weltwirtschaft diskutiert wird, dann ist man meistens schnell auch beim Wort Krise.
Da ist zunächst die Asienkrise, die zum ersten Mal vor ziemlich genau einem Jahr die Weltbörsen zittern hat lassen.
Aus dem jahrelang als Wachstumsmarkt Nummer eins hochgelobten Subkontinent ist so quasi über Nacht ein schwerer Fall für Rettungseinsätze der Weltbank und des Weltwirtschaftsfonds geworden.
Während die Asienkrise erste Anzeichen einer Besserung zeigt, tritt Russland und seine Krise in den Vordergrund.
Wenngleich die Russlandkrise in erster Linie eine politische Krise ist, kann der Zusammenhang mit der Wirtschaft nicht abgeleugnet werden.
In den USA und in Europa sind diese beiden Krisen bis jetzt eher als lokal beschränkte Ereignisse gesehen worden, die das eigene Wirtschaftswachstum kaum beeinträchtigen.
Diese Auffassung hat sich bisher bestätigt, von einer Entwarnung kann allerdings noch nicht gesprochen werden.
Diese Ansicht vertritt man auch bei einer der bedeutendsten Wirtschaftsforschungseinrichtungen in Europa, dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel.
Christian Hunger hat über die Krisen und die möglichen Auswirkungen auf Europa mit Professor Rolf Langhammer, dem Leiter der Abteilung für Entwicklungsökonomie und Vizepräsidenten des Weltwirtschaftsinstitutes, das folgende Gespräch geführt.
Herr Professor Langhammer, bisher ist die Asienkrise und die Folgen für die europäische Wirtschaft eher sehr moderat beurteilt worden.
In den Prognosen hat es geheißen, es kommt maximal zu einem Wachstumseinbuß von 0,2 Prozent.
Lässt sich diese Einschätzung überhaupt noch weiter aufrechterhalten?
Wie schätzen Sie die Situation ein?
Die direkten Auswirkungen der Hunger schätzen wir weiterhin als moderat ein.
Entscheidend ist, ob die Krise die Konjunktur in den USA negativ beeinflusst und von da aus indirekte Wirkungen auch auf die Wirtschaft in Europa hat.
Die direkten Auswirkungen auf Europa sind weiterhin sehr gering.
Was heißt das für die indirekten und langfristigen, zeitlich langfristigen Auswirkungen?
Die indirekten Auswirkungen hängen im Wesentlichen davon ab,
Japan seine Krise in den Griff bekommt, das heißt, ob Japan strukturelle Maßnahmen ergreift, um das Vertrauen in die japanische Wirtschaft und vor allem das Bankenwesen wieder zu beleben.
Wenn das gelingt, bin ich optimistisch.
Wenn es nicht gelingt und wenn sich in einer zweiten Abwertungsrunde, die vielleicht mit China beginnen würde,
eine weitere Schockwelle aus Asien auf die Weltwirtschaft ergießt, dann könnte es bedeuten, dass wir ernsthaftere Folgen haben.
Aber dagegen steht immer noch, dass die Konjunktur in Europa und in den USA natürlich von niedrigen Zinsen und von niedrigen Energiepreisen profitiert.
Und dies sind ja auch Auswirkungen der Krise in Asien und in Russland.
Wenn wir über Russland sprechen, so hat es schon vor Monaten hier in Österreich Warnungen einiger Wirtschaftsforscher gegeben, dass in Russland so etwas Ähnliches oder das Gleiche wie in Asien passieren könnte, also eine Russlandkrise, Asienkrise Nummer zwei.
Argumentiert wurde damit, dass auch in Richtung Russland riesige Mengen an Krediten vergeben worden sind und in sandige Projekte investiert worden sind.
Sehen Sie diese Parallele auch?
Nein, diese Parallele sehe ich nicht.
Ich halte die Bedingungen für Russland für völlig unterschiedlich von denen in Asien.
Was wir in Russland haben, ist ein gravierendes politisches Problem, das es in dieser Form in Asien nicht gegeben hat.
Sie sagten, das Geld ist in sandige Projekte investiert worden.
Leider ist in Russland so gut wie nichts in der Wirtschaft investiert worden, sondern es hat sich nur eine Kreditwelle zwischen der Zentralbank
dem Staatshaushalt und den Banken aufgeschaukelt in Form dieser kurzfristigen Staatsverschuldung.
An die Wirtschaft ist so gut wie nichts gegangen.
Es hat auch kein Investitionswachstum in Russland im menschenwerten Umfang gegeben.
Und hier ist eigentlich das eigentliche Problem, das hat es in Asien überhaupt nicht gegeben.
Der deutsche Bundesbankpräsident Dietmeier hat von einer Ansteckungsgefahr gewarnt.
Sehen Sie so eine Ansteckungsgefahr für Europa?
Also wie gesagt, die Ansteckungsgefahr über die direkten Kanäle, sprich Handelsbeziehungen, Investitionsbeziehungen sehe ich nicht.
Die indirekten Wirkungen können natürlich von einer politischen Destabilisierung der gesamten Region ausgehen.
Russland ist der wichtigste Partner für Belarus und die Ukraine.
Wenn also von dort eine Ansteckungsgefahr entstehen könnte, dann könnte sie unter Umständen auch auf die mittleren osteuropäischen Nachbarstaaten ausgreifen und dann unter Umständen könnte auch ein Effekt auf Mittel- und Osteuropa kommen.
Ich sehe diese Ansteckungsgefahr weniger ökonomisch als politisch.
Gilt das auch für den US-amerikanischen Markt, quasi der Konjunkturmotor nach wie vor der Weltwirtschaft?
Da ist die Asienkrise Erhunger erheblich wichtiger und nicht so sehr die Russlandkrise.
Die Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten in der Leistungsbilanz, also beim Handel und bei den Direktinvestitionen, die sind sehr, sehr gering.
Das spielt keine große Rolle.
Wie gesagt, es ist ein psychologisches Problem des Vertrauensverlustes und es geht auch um die Frage, ob der weltweite Einbruch von Aktienmärkten
als normale Reaktion genommen wird, als auf ein jahrelangen Überschießen der Aktienkurse in der Aufwärtsbewegung, oder ob eben dies als Anfang einer deflationären Entwicklung gesehen wird.
Wenn das letzte um sich greifen würde, könnte es tatsächlich passieren, dass die Konjunktur auch in den USA angeknackst wird.
Welche dieser beiden Szenarien ist für Sie die wahrscheinlichere?
Ich halte immer noch das erste Szenario für das wahrscheinlichere.
Das heißt, dass in einer längerfristigen Sicht und sozusagen unter ruhigen Nerven die Anleger sehen, dass über Jahre von erheblichen Steigerungen an den internationalen Aktienmärkten profitiert haben, dass dies einmal zu einer Korrektur führen muss und dass die Märkte nur den Anlass gesucht haben, um diese Korrektur herbeizuführen.
Dies ist jetzt erreicht.
Wenn diese längerfristige Sicht Platz greift, dann bin ich sehr optimistisch, dass das erste Szenario Platz greift.
Mit dem Kieler Wirtschaftsprofessor Rolf Langhammer sprach Christian Hunger.
Jetzt gilt es im Mittagschanal an einen Jahrestag zu erinnern.
Einen Jahrestag, der weniger Anlass zur Freude als zum Nachdenken bietet, begeht heute das südamerikanische Land Chile.
Vor 25 Jahren hat das Militär unter der Führung von General Augusto Pinochet gebutscht.
Der demokratisch gewählte sozialistische Präsident Chile, Salvador Allende, wurde damals im Regierungspalast getötet.
Bis 1990 war die Pinochet-Diktatur an der Macht, danach wurde wieder eine demokratisch gewählte Regierung eingesetzt.
Doch das Land leidet bis heute unter seiner Vergangenheit.
Elisa Wasch hat für den folgenden Beitrag mit Herbert Berger gesprochen, der die Ereignisse damals 1973 in Chile hautnah miterlebt hat.
Die Pläne zum Sturz der gewillten Linksregierung gab es schon seit Monaten, aber erst am 11.
September 1973 rückt das Militär auf die Hauptstadt Santiago de Chile vor.
Alle Radiostationen, die nicht auf Linie sind, werden besetzt.
Fabriken werden beschossen, der Widerstand der Arbeiter bricht schnell zusammen.
Der Regierungspalast La Moneda wird bombardiert, Heereschef Augusto Pinochet erklärt in einem Funkspruch, ist der Hund tot, stirbt auch die Tollwut aus.
Der demokratisch gewählte sozialistische Präsident Chiles, Salvador Allende, kommt im Regierungspalast ums Leben.
Unklar ist, ob er erschossen wurde oder Selbstmord beging.
An diesem Tag begann der Terror, erzählt Herbert Berger.
Er war aus Missionseifer als Kaplan nach Chile gegangen.
Dann ist es auch ganz rasch so gewesen, dass der Terror sichtbar war.
Meine Frau und ich, wir sind immer wieder konfrontiert worden, dass dort auf der Straße Tote gelegen sind.
Niemand hat gewusst, woher sie kommen.
Wir haben dann versucht, sie zu identifizieren und das zu melden.
Es sind die Leute sofort verschwunden.
die irgendwelche Funktionen hatten.
Also der Terror hat sich ganz, ganz rasch ausgebreitet.
Und das hat also die Bevölkerung, mit der wir zu tun gehabt haben, sofort mitbekommen.
Und es war eine ganz allgemeine Angst.
Also ich kann mich erinnern, dass wir Menschen getroffen haben, die starr vor Angst waren und die sozusagen überhaupt nicht mehr normal reagiert haben.
Tausende Menschen wurden in den folgenden Wochen ermordet, Tausende verschleppt.
Der heute 65-jährige Herbert Berger hat damals versucht, Gefährdete in ausländischen Botschaften in Sicherheit zu bringen.
Als das herauskam, musste er selbst in die österreichische Botschaft flüchten, da man ihn verhaften wollte.
Was war für ihn damals das Schlimmste?
eine Straße geht oder fährt und dann liegen dort die Toten.
Und die Staatsmacht hat, die jetzige Staatsmacht, hat das verschuldet und sie wird nicht zur Rechenschaft gezogen.
Und vielleicht ist auch etwas sehr Schlimmes, dass Pinozies riskieren konnte, wagen konnte, zu sagen, er macht das im Namen des christlichen Abendlandes und im Namen der Demokratie.
Die Wunden von damals sind noch nicht verheilt.
Das liegt wohl auch daran, dass die Aufarbeitung der Geschichte noch immer auf sich warten lässt.
Ein Amnestiegesetz verhindert, dass die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden.
Vor wenigen Tagen erst hat es der chilenische Ex-Diktator Pinochet erneut strikt abgelehnt, sich bei den Angehörigen der Ermordeten zu entschuldigen.
Das Militär sieht in Chile im Hintergrund nach wie vor die Fäden, auch wenn es seit acht Jahren demokratisch gewählte Institutionen gibt.
General Augusto Pinochet hat sich zum Senator auf Lebenszeit anennen lassen.
Er ist unantastbar.
Etwa ein Drittel der Chilenen, vor allem die Reichen, stehen noch immer hinter ihm.
Die Bevölkerung bleibt gespalten.
Herbert Berger, der zuletzt im Vorjahr in Chile war,
Das Hauptproblem ist heute, dass diese Demokratie doch sehr wenig im sozialen Bereich gebracht hat, dass keine Gerechtigkeit erreicht wird für die Demokratie im Sinne der Aufarbeitung und dass es der Diktatur gelungen ist, die Arbeiterbewegung, also die Organisation der linken Parteien und der Gewerkschaften weitgehend zu zerschlagen.
Von daher sind auch nicht wirkliche Kräfte vorhanden für eine soziale Veränderung.
Und das heißt, dass die Menschen heute von dieser Demokratie eigentlich enttäuscht sind.
Seit zwölf Jahren wächst Chiles Wirtschaft unaufhörlich, trotzdem lebt auch heute noch ein Drittel der Menschen unter der Armutsgrenze.
Es gibt aber auch Schritte in die richtige Richtung.
Der 11.
September ist heuer erstmals kein staatlicher Feiertag mehr.
Und auch die Streitkräfte wollen den Jahrestag des Putsches heuer erstmals nicht feiern.
Elisa Wasch informierte.
Nicht gerade beruhigende Meldungen kommen heute aus dem Nahen Osten.
Der Gründer der pro-schiitischen Hamas-Bewegung, die Israel bekämpft, Shaikh Yassin, hat heute Rache für die Erschießung zweier rankhoher Hamas-Mitglieder durch israelische Soldaten geschworen.
Und so verschärft sich die Lage im Nahen Osten wieder einmal.
Ziemlich genau fünf Jahre, nachdem in Oslo das Abkommen über den Friedensprozess getroffen wurde.
Zu den neuesten Spannungen ein Bericht von Ben Segenreich.
Ausgerechnet jetzt, da US-Vermittler Dennis Ross sich verzweifelt um Fortschritte bemüht, haben sich die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern schlagartig verschärft.
Die zwei Palästinenser, die gestern bei einem Feuergefecht in einem Haus in der Nähe von Hebron getötet wurden, waren, wie sich später herausstellte, die Brüder Adel und Imad Awadallah, die beiden meistgesuchten Hamas-Terroristen im Westjordanland.
Der eine Bruder soll die Anschläge auf einem Markt und in einer Fußgängerzone in Jerusalem eingefädelt haben, wo Dutzende Israelis starben.
Der andere Bruder war erst kürzlich aus einem palästinensischen Gefängnis entkommen.
Unklar ist, ob es sich um einen Zufallstreffer der israelischen Armee handelt oder ob sie wusste, wer da in der Falle saß.
Wie auch immer, heute weiß man in Israel nicht, ob man sich über den Erfolg gegen den Terror freuen oder vor der angedrohten Rache der Hamas fürchten soll.
Israel hat das Westjordanland vorbeugend völlig abgeriegelt.
In dieser Atmosphäre wird Dennis Ross, der ohnehin nicht weiterzukommen schien, es noch schwerer haben.
Ben Segenreich berichtete.
Zum zweiten Mal seit Dezember 1995, als das Friedensabkommen von Dayton geschlossen wurde, finden in Bosnien Wahlen statt.
Gewählt werden alle wichtigen Vertretungen, also zum Beispiel das Staatspräsidium, das Bundesparlament und die beiden Parlamente im serbischen und im muslimisch-kroatischen Landesteil.
Die Wahllokale sind sowohl Samstag als auch Sonntag von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.
Fabio Polli hat die folgende Wahlvorschau gestaltet.
Eigentlich hat die Wahl schon begonnen, allerdings nur für jene Staatsbürger von Bosnien-Herzegowina, die im Ausland leben.
154.000 Menschen in 51 Ländern können seit Montag durch Briefwahl mitbestimmen, wer in das dreigeteilte Staatspräsidium kommt und wie sich das Bundesparlament zusammensetzt.
Allein in Österreich sind 23.000 Bosnier stimmberechtigt.
Die Wahlkarten werden bei der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, an ihrem Sitz in Wien gesammelt und zur Auszählung nach Sarajevo weitergeleitet.
Das Staatspräsidium ist zwischen Kroaten, Serben und bosnischen Moslems aufgeteilt.
Der Kandidat mit den meisten Stimmen wird Vorsitzender und als solcher Präsident der Republik.
An diesem Wochenende werden aber in den beiden Landesteilen von Bosnien-Herzegowina weitere Wahlen geschlagen.
In der Republika Srpska, dem serbischen Landesteil, stehen der Präsident, sein Stellvertreter, das Landesparlament und zwei neue Gemeindevertretungen, in der Föderation, dem muslimisch-kroatischen Landesteil, das Parlament, neun Gemeindevertretungen und die Kantonsvertretungen an.
Insgesamt kandidieren 55 Parteien, neun Koalitionen, zehn Allianzen und zehn unabhängige Kandidaten.
2,75 Millionen Menschen sind wahlberechtigt und sie entscheiden letztendlich darüber, ob der bisherige nationalistische Kurs fortgesetzt wird oder nicht.
Der internationale Bosnienbeauftragte Carlos Westendorp glaubt nicht, dass sich das politische Panorama ändern wird, der Pluralismus könnte aber zunehmen, meint er.
Die Hardliner unter den Nationalisten könnten also zurückgedrängt werden.
Einen Grund dafür nennt die Bosnien-Expertin des Österreichischen Instituts für internationale Politik, Henriette Riegler.
Wenn die Leute jetzt entscheiden müssen, welche Parteien, welche Gruppierungen werden mir dazu verhelfen, dass ich ein halbwegs normales Leben wieder in Bosnien führen kann, dann ist es so, dass sich die Leute eigentlich für die weniger nationalistischen Kräfte aus dem Grund entscheiden müssten, dass die weniger nationalistischen Kräfte die sind, die die Auflagen der internationalen Gemeinschaft erfüllen und die aus diesem Grund dann auch ökonomische Unterstützung
bekommen.
Trotzdem die nationalistische Politik in vielen Fällen in den Dörfern und Gemeinden durchgesetzt wird, meint sie, dass die Wahl des Staatspräsidiums die wichtigste sein wird, weil in Bosnien strenge Hierarchien herrschen.
Einmal geht es hier um die Symbolik.
Das serbische, kroatische, bosniakische Mitglied der Präsidentschaft steht eben für die gesamte nationale Gruppe und ihre politische Ausrichtung auf der
Seite.
Auf der anderen Seite, es macht vielleicht mehr als in anderen Gesellschaften etwas aus, ob an der Spitze der Politik jemand steht, der gemäßigter oder extremer ist, weil der letztendlich auch sehr stark mitbestimmt, wie die Politik auf der lokalen Ebene
Im Staatspräsidium wird der Moslem Alija Izetbegovic, derzeit auch Präsident von Bosnien-Herzegowina, kaum um seinen Platz fürchten müssen.
Der Kroate Kresimir Subak hat hingegen mit Ante Jelavic starke Konkurrenz bekommen.
Jelavic ist aus der kroatischen Demokratischen Union, HDZ, ausgetreten, übrigens ein Ableger der Mutterpartei in Kroatien, und hat seine eigene, gemäßigtere Partei gegründet.
Bei den Serben entscheidet sich das Rennen um den Platz im Staatspräsidium zwischen dem Hardliner Momčilo Krajišnik und dem gemäßigten Politiker Sifko Radiščić.
Ganz ähnlich ist die Situation auch, was die Wahlen im serbischen Landesteil und natürlich auch in der muslimisch-kroatischen Föderation anlangt.
Überwacht wird die Wahl von der OSZE, die sich auch schon in den Wahlkampf eingeschaltet hat.
In der Föderation wurden 18 Mitglieder der HDZ von der Wahl ausgeschlossen, weil sie Rivalen eingeschüchtert hatten.
Im serbischen Landesteil wurde der Chef der radikalen Partei, Sesel, mit Redeverbot und einem Landesverweis belegt.
Für die Sicherheit bei den Wahlen werden 30.000 SV-Soldaten sorgen.
Den demokratischen Ablauf überwachen 2.700 Beobachter, unter ihnen auch Österreicher.
Wahlergebnisse wird es vermutlich erst am Mittwoch geben.
Die Zahl der illegalen Grenzgänger, die versuchen nach Österreich zu gelangen, die steigt weiter an.
Heuer wurden bereits mehr als 10.000 illegale Flüchtlinge vorwiegend an den Ostgrenzen Österreichs aufgegriffen.
Und ein Ende dieser Entwicklung ist vorerst auch nicht abzusehen.
Innenminister Karl Schlögl wird daher heute mit seinem ungarischen Amtskollegen Pinter auch über diese Frage beraten.
Franz Simbürger informiert.
Zwischen Jahresbeginn und Mitte August wurden heuer bereits etwas mehr als 10.000 illegale Grenzgänger in Österreich aufgegriffen.
Das sind um fast 2000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Und die Zahl dürfte noch weiter zunehmen, denn im Gegensatz zu 1997, wo in jedem Monat ungefähr gleich viele illegale Grenzgänger geschnappt wurden, ist heuer ein stetiger Anstieg seit Jahresbeginn zu verzeichnen.
Gab es etwa im Jänner noch knapp 1.000 illegale Grenzgänger, so waren es bis Mitte August bereits mehr als 1.700.
Die Herkunftsländer der Illegalen sind seit Jahren die gleichen, nämlich Rumänien, wo fast die Hälfte der Geflüchteten herkommen, und Ex-Jugoslawien, mit einem Anteil von rund einem Viertel der aufgegriffenen Illegalen.
Die Kosovo-Krise könnte allerdings den Anteil illegaler Grenzgänger aus dieser Region verstärken.
Weitere nennenswerte Kontingente an aufgegriffenen illegalen Grenzgängern stammen aus dem Irak, der Türkei und aus Afghanistan.
Mehr als die Hälfte der Grenzgänger versuchen, über Ungarn nach Österreich zu gelangen.
Und die werden auch dorthin wieder zurückgeschoben.
Innenminister Karl Schlögl trifft heute in Jörn mit seinem ungarischen Amtskollegen Sandor Pinter zusammen.
Stögl wird nicht nur eine Flüchtlingsaufnahmestelle in Dürr besuchen.
An den angeblich menschenunwürdigen Zuständen in manchen dieser Auffanglager hat es ja heftige Kritik von Flüchtlingsorganisationen oder auch von den Grünen gegeben.
Stögl hat schon vor einiger Zeit angekündigt, den Ungarn bei der Bewältigung der Probleme in den Lagern helfen zu wollen.
Der Innenminister wird aber auch versuchen, die Ungarn zu aktiverer Mitarbeit im Kampf gegen illegale Grenzgänger zu bewegen.
Die meisten Grenzgänger kommen ja mit Hilfe von Schlepperorganisationen nach Österreich.
Die Schlepper selbst bleiben allerdings jenseits der Grenzen in Ungarn zurück.
Schlögl will daher vor allem im Kampf gegen die Schlepper verstärkt mit den Ungarn zusammenarbeiten.
Übrigens, jeder vierte illegale Grenzgänger wird nicht an der Grenze direkt, sondern erst im Landesinneren in Österreich im Zuge der neuen Schengen-Kontrollen geschnappt.
Wie viele Menschen es schaffen, überhaupt unentdeckt nach Österreich zu gelangen, darüber gibt es keine Zahlen.
Franz Simbröger berichtete.
In Österreich wird derzeit an der Erstellung eines zentralen Führerscheinregisters gearbeitet.
Dieses Verzeichnis aller bundesweit ausgestellten Lenkerberechtigungen gilt als wichtigste Voraussetzung für die Einführung eines sogenannten Punkteführerscheins.
Wie das Register funktioniert, das haben am Vormittag Experten des Innenministeriums, des Bundesrechenamtes und des Kuratoriums für Verkehrssicherheit erläutert.
Gabi Waldner informiert.
Zusammenlaufen werden die Daten aus dem ganzen Land in zwei Großrechnen im Statistischen Zentralamt in Wien.
Erfasst wird dabei all das, was man mit dem Antrag auf einen Führerschein preisgibt, also Daten über die eigene Person, den Wohnort, die Führerscheinklasse oder die Dauer einer möglichen Befristung seiner Fahrlizenz.
Abgefragt werden können diese Daten dann in 100 Behörden in ganz Österreich und zwar so die Absicht jeden Tag 24 Stunden lang.
Was diese elektronische Führerscheinkartei bringen soll, erläutert Arthur Winter vom Finanzministerium.
Ziel solcher Innovationsprojekte ist es, das Verfahren einfacher, schneller und billiger zu machen, für die Verwaltung, aber auch für den Bürger.
Beide sollen profitieren.
Für jene Bürger, die etwa wegen einer Sehbehinderung ihren Schein nur auf eine bestimmte Zeit ausgestellt bekommen, bringt das System einen entscheidenden Vorteil, Projektmanager Erich Albrechtowitz.
Der Bürger selbst wird mindestens drei Monate vor Ablauf irgendwelcher Fristen informiert.
Vollständig, automatisch.
Sogar die Briefe werden automationsunterstützt kurvatiert und verlassen dann die Poststraße ohne händisches Eingreifen.
Die Software für dieses Register soll bis spätestens März 1999 fertig sein.
Die vollständige Erfassung aller österreichischen Führerscheinbesitzer könnte allerdings noch Jahre dauern.
Derzeit sind etwa in Wien bereits 60.000 neu ausgestellte Scheine registriert.
Die Entwicklungskosten belaufen sich auf rund 20 Millionen Schilling, die jährlichen Verwaltungskosten werden auf 6 bis 10 Millionen geschätzt.
Und jetzt um dreiviertel eins ein Hinweis bereits für unser Abendprogramm.
Schwerpunkt im heutigen Europa-Journal – der Verkehr.
Erstes Beispiel – die Schweiz.
Seit kurzem gibt es ein Abkommen zwischen Schweiz und EU, das zum Kern die Aufhebung des Schweizer 28-Tonnen-Lkw-Limits hat.
Gefährdet ist damit der 1994 beschlossene Schweizer Alpenschutzartikel, der bis zum Jahr 2004 die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene vorsieht.
Kritik kommt naturgemäß von der Schweizer Alpeninitiative.
die Regierung nicht so stark nachgeben dürfen, wie sie es jetzt getan hat.
Wir haben dem Bundesrat gesagt, ihr habt ein Konzept, wir akzeptieren das, wenn ihr zeigen könnt, dass es auch wirklich funktioniert.
Aber der Verfassungsauftrag besteht für diese Verlagerung und darauf werden wir beharren, notfalls auf der Strasse.
Weitere Themen Großbritannien, die fehlgeschlagene Privatisierung der Bahn lässt die Preise höher und das Service schlechter werden.
Frankreich, der Hochgeschwindigkeitszug TGV, eine Erfolgsstory mit Schattenseiten.
Im Gespräch Verkehrsminister Kaspar Einem.
Europajournal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Zu einem Gesundheitsthema jetzt, das sehr viele Menschen angeht.
Ein zumeist unterschätztes Gesundheitsproblem ist der Feinstaub am Arbeitsplatz, dem wir täglich ausgesetzt sind.
Die Staubbelastung in den Büros nimmt stetig zu Computerarbeitsplätze und moderne Einrichtungsgegenstände liefern eine neue Qualität von Staub, der sehr schwer messbar ist.
Allergische Schleimhautreaktionen und chronische Reizzustände sind im Steigen begriffen.
So das Resümee von Arbeitsmedizinern, die heute in Linz ihre Jahrestagung abhalten.
Bernhard Hain berichtet.
Gesundheitsschädigender Staub am Arbeitsplatz.
Das trifft nicht mehr nur für Arbeiten im Baugewerbe, in Steinbrüchen oder verarbeitenden Industriebetrieben zu.
Nach wie vor werden auch Büroräume mehr oder minder staubfreundlich ausgestattet, meint der Leiter des arbeitsmedizinischen Dienstes in Linz, Reinhard Jäger.
Überall, wo es solche Teppichböden gibt, gibt es natürlich auch Staubprobleme.
Staubprobleme, die gerade in Bezug auf den Feinstaub eben früher stark unterschätzt worden sind.
Man ist davon ausgegangen, diese ganz feinden Partikelchen werden wieder abgeatmet und lagern sich eher nicht in der Lunge ein.
Die neueren Erkenntnisse zeigen, dass das sehr wohl der Fall ist und man kann es wirklich am besten mit dem Raucher vergleichen.
Es ist auch ein ganz ähnlicher Mechanismus.
Die Selbstreinigungsmechanismen der Lunge werden durch diesen Feinstaub gestört.
Es kommt dann, ähnlich wie beim Rauche, zur chronischen Bronchitis mit allen ihren Folgeerscheinungen.
Chronische Staubbelastung am Arbeitsplatz, vielleicht noch in Kombination mit Zigarettenrauch, führt zu einer Irritation der Bronchialschleimhaut, auf die jeder Einzelne unterschiedlich reagiert, erklärt der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin, Prof. Egmont Baumgartner.
Es kommt auch darauf an, welche Bestandteile dieser Staub hat.
Und wenn der Staub natürlich karzinogene Stoffe enthält, dann haben wir da das nächste Problem, dass er eben auch zum Krebs führen kann.
Und wie beim Rauchen sind die einzelnen Bestandteile des Staubes schwer erfassbar.
Es ist ein Problem, den Feinststab zu messen.
Der Feinststab, der ist ja
mikroskopisch klein und alles und es dauert sich einige Zeit, bis man drauf kommt, bis man sieht, dass der Grund dieser Erkrankung der Feinstaub ist.
Darf man generell vielleicht sagen, dass auch für die Umwelt gesehen, je älter wir werden, je älter der Mensch ist, desto weniger ist die Selbstreinigungskraft der Lunge.
Jeder bekommt sein Altersemphysem, der Staub bleibt länger liegen und die Gefahr wird immer größer.
Diese ganzen Reizlungen, die ganzen Allergien,
Und da muss man schon drauf achten.
Zur Vorbeugung von gefährlichen Staubbelastungen am Arbeitsplatz gibt es nach wie vor nur ein altbewährtes Mittel, meinen die Arbeitsmediziner.
Bernhard Hain berichtete aus Linz.
Jetzt zum Thema Sport.
Sturm Graz hat in dieser Saison die Chance in der Fußball Champions League groß abzukassieren.
Ob durch Fernseheinnahmen oder durch Werbeeinnahmen oder durch Punkteprämien der UEFA.
Möglicherweise gehört diese Champions League aber bald schon der Vergangenheit an.
Denn künftig soll das Geld in einer sogenannten Euroliga fließen.
Eine Meisterschaft der besten europäischen Vereine, initiiert von einer Gesellschaft mit dem Namen Media Partners, soll die bisherigen Europa Cup-Bewerbe ab dem Jahr 2000 ersetzen.
Die UEFA, also der Europäische Fußballverband, protestiert dagegen.
Für die UEFA ist die Euroliga ein unfaires System, das die reichsten Klubs reicher und die Armen ärmer machen wird.
Sabine Plattner informiert.
Fußball macht reich, zumindest wenn man rechtzeitig darauf schaut, dass man dabei ist, wenn es darum geht, das große Geld abzukassieren.
Nach der Champions League, wo immerhin noch sportliche Kriterien ausschlaggebend sind, soll ab dem Jahr 2000 die Euroliga das große Geld bringen.
Allerdings hauptsächlich den großen Klubs aus Italien, England, Deutschland oder Spanien.
Denn 18 von insgesamt 32 Mannschaften werden im Meisterschaftsmodus über drei Jahre hinweg gesetzt.
Und damit ist klar, wer den Kürzeren zieht.
Bundesliga-Präsident Gerhard Skov.
Vor allem sind es dann die kleinen Verbände, die zum Handkuss kommen und es kommt dann zu einer Dramatisierung abend gegen reich.
Das ist schon etwas, was glaube ich aus gesellschaftspolitischen Gründen nicht zu verantworten ist.
Die Chancen für Österreich schrumpfen damit auf ein Minimum, denn sportlich ist der Erfolg nicht kontinuierlich genug und finanziell können Rapid, Sturm oder Salzburg so und so nicht mithalten.
Das sieht auch Rapidspieler Andi Herauf so.
Es wird glaube ich sehr, sehr schwer werden für einen österreichischen Vertreter in dieser Euroliga, wie sich die Herren jetzt vorstellen, dabei zu sein, weil es da um hunderte Millionen Beträge geht und da glaube ich Österreich momentan nicht mithalten kann.
Die großen Fußballnationen und deren Klubs kassieren also nach der Euroliga-Idee noch mehr ab.
Mediapartners, Initiator der Euroliga, verspricht beispielsweise allein den englischen Fixstatern Arsenal, Manchester und Liverpool gemeinsam 2,4 Milliarden Schilling pro Saison.
Schlecht für die kleinen Vereine, gut für die Großklubs wie in Deutschland.
Kein Wunder, dass sich auch Karl-Heinz Rummenigge damit einverstanden erklärt.
dass die Clubs mehr Geld verdienen möchten.
Das ist legal, weil der Kuchen, den die UEFA da backt im Moment durch die Champions League, den backt ja nicht die UEFA, sondern den backen die großen Clubs speziell.
Deshalb kommen die Fernsehgelder aus Deutschland, aus Italien, aus Frankreich, Spanien und England.
Und ich glaube, das ist völlig legal, dass diese großen Clubs dann auch, ich sage mal, ein etwas größeres Stück von dem Kuchen dann verlangen.
Aber auch in Österreich gibt man die Idee Euroliga mancherorts nicht ganz auf.
Zum Beispiel in Hütteldorf, denn wenn es nach Sportdirektor Ernst Tokubil geht, dann soll Rapid ab dem Jahr 2000 in der Euroliga nicht fehlen.
Man sollte nicht den Kopf in den Sand stecken und dann den Termin versäumen, sondern man muss einfach offen diskutieren, welche Möglichkeiten hat Wien, um dabei zu sein und natürlich denke ich in erster Linie an meinen Verein, an Rapid Wien.
Es wäre fürchterlich, im Fußball in dieser Liga nicht dabei zu sein.
Die große Frage wird bleiben, ob das Nein der UEFA oder das Ja der Klubs zum großen Geld zu kommen mehr Gewicht bekommt.
Vorerst jedenfalls hat die UEFA, die ihre Europacup-Bewerbe inklusive ausgebauter Champions League weiterführen möchte, die Euroliga abgelehnt.
Fix ist aber noch nix in Bezug auf die Euroliga.
Sabine Plattner, informierte Kultur, jetzt die Mittagsjournal.
Gestern Abend stellte in Hamburg Helmut Karasek seinen neuen Roman, das Magazin, vor.
Karasek, der zwischen 1974 und 96 beim Hamburger Nachrichtenmagazin der Spiegel-Redakteur war, verarbeitet in seinem Buch jene Zeit.
Helmut Karasek verbrachte seine Kindheit übrigens in Wien und ist in Österreich als Mitglied des sogenannten Literarischen Quartetts aus dem Fernsehen bekannt.
Von der gestrigen Buchpräsentation berichtet Stefan May.
In Hamburg sind die Nächte schon allein deshalb lang, weil hier zwei sinnersfreudige Berufsgruppen daheim sind, Matrosen und Journalisten.
Eine Stadt, gesponnen aus Seemannsgarn und Aufdeckergeschichten.
Hier hat Helmut Karasek 22 Jahre lang bis vor wenigen Monaten gearbeitet.
Als Abrechnung mit seinem früheren Arbeitgeber, dem Wochenmagazin der Spiegel, sieht Karasek sein Buch nicht, eher als Autobiografie in Romanform, wo Dichtung und Wahrheit zusammenfließen.
Anschauendlich dargestellt an seiner Hauptfigur, dem Redakteur Doppler.
Der Held Doppler ist einmal Helmut Kasek, also bin ich.
Zum Zweiten ist er das, was ich gern wäre.
Und zum Dritten ist er das, was ich auf gar keinen Fall sein will.
Und aus dieser Mischung ergibt sich dann ein Porträt, das gleichzeitig Wunsch und Albtraum und Realität ist.
Schon lange vor dem heutigen Erscheinungstag wusste der Verlag die Neugier auf das Buch zu schüren.
Gestern um 19 Uhr war es soweit im Hamburgischen Historischen Museum.
Ein paar hundert Journalisten sind gekommen.
Immerhin wird in Hamburg nicht nur der Spiegel produziert, sondern neben einigen Tageszeitungen auch die Zeit und der Stern.
Die Verlage Gruner & Jahr sowie Springer sind hier zu Hause.
Man versammelt sich und man lauscht der Festrede von Herbert Rilheise.
Einer der handvoll Spiegelredakteure, die es auch hierher getrieben hat, sagt nachher beim Bier, eigentlich seien die meisten wegen Riel Heise, dem Redakteur der Süddeutschen hier, den er für den begabtesten Journalisten deutscher Sprache hält.
Denn das Karasek Buch sei gar nicht so gelungen.
Riel Heise fügt seine Rede ins Generalthema des Abends.
Die Selbstgeißelung eines Berufsstandes.
Bezeichnungen wie Rabauken, Dreckskerle, Konkurrenzheinis und Todesschwadronen schwirren durch die Luft.
Eigentlich, so räumt Riel Heise ein, könne man wohl Ähnliches auch über andere Branchen sagen.
Was es über diese Berufsgruppen oder gar über Politiker gemeines zu schreiben gibt, müssten in der Regel also wir Journalisten übernehmen.
was wir bekanntlich, wenn auch selten in Romanform, bis zum Überdruss tun, vor allem, wenn wir in Hamburger Magazinen tätig sind und also per Arbeitsvertrag zu einem gewissen Prozentsatz an Häme in unseren Texten verpflichtet sind.
Schließlich gibt Helmut Karasek noch eine Kostprobe aus seinem Roman.
Jene Stelle, wo sein Held Doppler vom Chef in die Geheimnisse des Journalismus eingeweiht wird.
Wissen Sie, was der Unterschied ist zwischen dritter und vierter Gewalt, zwischen Rechtsprechung und Journalismus?
Und ohne die Antwort abzuwarten, fuhr er fort, bei Gericht gibt es die Unschuldsvermutung.
Bei uns gilt einer bis zum Beweis des Gegenteils als schuldig.
Heißt es bei Gericht in dubio pro reo, so heißt es bei uns in dubio contra reo.
Doppler, der bei diesem Vortrag, obwohl er erst eine relativ kurze Zeit beim Magazin war, schon dreimal hatte hören müssen und der sich jedes Mal an dem falschen Appellativ Contrareo störte, fielen, da er für Karlauer in Artikeln gern in Anspruch genommen wurde, zwanghaft zwei ein, Indubio Prosecco und Indubio Prosciutto.
Und weil man gerade beim Thema war, schritt der versammelte Hamburger Journalismus umgehend und professionell zur Tat der umfassenden Räumung des anschließenden Buffets.
Der Karasek-Roman, das Magazin, ist übrigens im Rowold Verlag erschienen.
Nochmals zum Wetter im Mittagschanal in Varlberg.
Regnet es bereits bis zum Abend.
Sind auch in Tirol, Salzburg und Oberösterreich Regenschauer zu erwarten.
Sonst ist es teilweise noch sonnig.
Tageshöchstwerte bis 21 Grad.
Das war das Mittagschanal.
Tontechnik Wolfgang Fahner, Regie Hubert Anim Elissen und Moderator war Hans-Christian Scheiter.