Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.07.02
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal mit Agathe Zupan, herzlich willkommen.
Wenn Sie gerade im Auto sitzen und auf dem Weg in die Ferien sind, wir wünschen gute Reise und bleiben Sie dran.
In diesem Mittagsjournal ist der Ferienbeginn in Ostösterreich gleich das erste Thema.
Das Wetter passt ja, aber die Straßen, die sind voll und werden es wohl noch mehr.
Staugefahr in fast ganz Österreich.
Wir informieren Sie über die problematischen Regionen und auch ausführlich über das Wetter am Wochenende und in der ersten Ferienwoche bei uns und europaweit.
Weitere Themen.
Wirtschaft.
Wie wird das zweite Halbjahr 1999 in Österreich?
Besser oder sogar gut?
Wir fragen die Experten.
EU-Fördermilliarden.
Wie sollen sie unter den Ländern aufgeteilt werden?
Die Landeshauptleute scheinen sich nicht zu einigen.
Also wird der Bund entscheiden.
Ausland.
Über den Sommer übersiedelt die deutsche Regierung von Bonn nach Berlin ein Großprojekt, finanziell und logistisch.
Und ÖGB-Chef Fritz Werzethnitsch über Arbeitsplätze, Euro und nationale Beschäftigungspläne.
Anlass ist seine Wiederwahl als Vorsitzender des Europäischen Gewerkschaftsbundes.
Die Kulturredaktion berichtet heute über ein Operettenprojekt des Kabarettisten Werner Schneider.
Erster Programmpunkt sind aber die Meldungen.
Verfasst hat sie Elisabeth Manners, es liest Andreas Ilavski.
Großbritannien, Nordirland.
Die Nordirland-Verhandlungen drohen zu scheitern.
Nach elfstündigen Gesprächen konnten sich die Konfliktparteien in der Nacht auf heute nur auf eine Vertagung einigen.
Die Sinnfein-Partei, der politische Flügel der irisch-republikanischen Armee, will angeblich überhaupt aus den Verhandlungen aussteigen.
Hauptstreitpunkt ist nach wie vor die Entwaffnung der Untergrundorganisationen.
Vor allem die Protestanten drängen auf die Waffenabgabe der IRA.
Diese betrachtet eine Entwaffnung als Kapitulation vor den Briten.
Die protestantischen Milizen wollen sich zu einer Abgabe entschließen, wenn die IRA den ersten Schritt macht.
Die Umsetzung des Friedensabkommens vom April 1998 ist seit Monaten blockiert.
Sollten die Gespräche tatsächlich scheitern, wird angesichts der bevorstehenden Paraden zur Erinnerung an Schlachten vor 300 Jahren mit einer Zunahme der Gewalt in Nordirland gerechnet.
Türkei.
Nach dem Todesurteil gegen PKK-Chef Öcalan hat in der Türkei offenbar der Terror der kurdischen Arbeiterpartei begonnen.
Im Südosten des Landes erschossen gestern Abend zwei Unbekannte vier Besucher eines Kaffeehauses.
Sie wurden anschließend selbst von der Polizei getötet.
Der Terroranschlag gilt als Racheakt der PKK.
Auch in Deutschland sind in der vergangenen Nacht Brandanschläge auf türkische Einrichtungen verübt worden.
Verletzt wurde niemand.
Das Außenministerium in Wien warnt vor Reisen in die Osttürkei.
In den übrigen Gebieten des Landes bestehe im Zusammenhang mit der Affäre Öcalan ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, heißt es in einer Aussendung des österreichischen Außenministeriums.
Es wird darauf hingewiesen, dass oppositionelle Gruppen Drohungen gegen Tourismusziele in der Türkei ausgesprochen haben.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die Verstärkung der jugoslawischen Armee in der provestlich orientierten Teilrepublik Montenegro hat im Westen Besorgnis ausgelöst.
Die NATO befürchtet, dass Präsident Milosevic einen Schlag gegen die Führung Montenegros vorbereiten könnte.
General Wesley Clark, der NATO-Oberkommandierende in Europa, wies darauf hin, dass Milosevic außerdem Schlüsselpositionen mit in ergebenen Funktionären besetze.
Dies seien Vorbereitungen zum Sturz der Regierung von Präsident Jukanovic, meinte Clark.
Der amerikanische Verteidigungsminister Cohen appellierte an die Serben, sich jeder Aktion gegen Montenegro zu widersetzen.
Über allfällige Gegenmaßnahmen des Westens sagte Cohen nichts.
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk kritisiert die NATO-Staaten wegen ausbleibender Zahlungen für die Kosovo-Hilfe.
Von der für heuer erwünschten Summe ist erst ein Drittel eingezahlt worden.
Frankreich Das schwere Seilbahnunglück in den französischen Alpen ist möglicherweise durch eine defekte Halterung der Gondel verursacht worden.
Diese Ansicht vertreten französische Medien unter Berufung auf die Aussagen von ehemaligen Wartungsangestellten der privaten Bergbahn.
Die Staatsanwaltschaft hat einen Experten angeschaltet, um Aufschluss darüber zu erhalten, wie es zu dem Unglück kommen konnte.
Die Seilbahn auf dem Bic de Bure ist erst im vergangenen Jahr generalüberholt worden.
Ein Vorermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung soll offiziell Anfang kommender Woche eröffnet werden.
Bei dem seit 30 Jahren schwersten Seilbahnunglück in Frankreich sind gestern 20 Menschen ums Leben gekommen.
Alle Opfer stammten aus der Umgebung.
Österreich.
Die Landeshauptleute unternehmen heute einen weiteren Versuch, die Fördermittel der Europäischen Union unter den Bundesländern aufzuteilen.
Bisher konnte kein Schlüssel zur Verteilung der bis 2006 fälligen 25 Milliarden Schilling gefunden werden.
Sollten sich die Landeshauptleute nicht einigen, muss der Bund bis Ende Juli über die Verteilung entscheiden.
Die traditionsreiche österreichische Textilhandelsgruppe Kleiderbauer wechselt zur Gänze in den Besitz der deutschen Unternehmensgruppe Wörl mit Sitz in Nürnberg.
Die Wörl-Gruppe ist im Juni vergangenen Jahres mit 51 Prozent bei Kleiderbauer eingestiegen, sie übernimmt nun auch die restlichen 49 Prozent.
Über den Kaufpreis wurde stillschweigen vereinbart, der Name Kleiderbauer soll erhalten bleiben.
Im Stift Ossiach wird am Abend der 30.
Karintische Sommer eröffnet.
Das Jubiläumsprogramm umfasst 80 Veranstaltungen.
Morgen werden vom Schweizer Komponisten Hugo Hech vertonte Texte aus dem Stundenbuch von Rilke Uhr aufgeführt.
Ein weiterer Höhepunkt des diesjährigen Programms ist die Österreich-Premiere der Kirchenoper Jeremias des tschechischen Komponisten Petr Eben.
In Ostösterreich beginnen heute die Sommerferien.
Fast eine halbe Million Kinder und Jugendliche in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland haben die Jahreszeugnisse erhalten.
In den übrigen sechs Bundesländern findet die Zeugnisverteilung eine Woche später statt.
Wie jedes Jahr wird auch heuer zu Ferienbeginn wieder mit einem Verkehrschaos gerechnet.
Und kaum jemals unter dem Jahr ist es so wichtig, wie das Wetter wird, wie zu Ferienbeginn.
Peter Sterzinger lacht ebenso wie die Sonne am Himmel.
Es gibt also wettermäßig gute Aussichten für alle Urlauber, stimmt's?
Ja, wie bestellt.
Es stabilisiert sich zusehends hoher Druck und allmählich trockenere Luft.
bewirken hochsommerliches Badewetter von Südwesten her, wird zusätzlich Wärme nachgeliefert, die Temperaturen steigen am Wochenende häufig gegen 30 Grad und höher.
Zurzeit ziehen nördlich der Alpen ein paar Wolken durch, die aktuellen Meldungen.
Wien und der Eisenstadt wolke ich 26, St.
Pölten wolke ich 24 Grad, Linz stark bewölkt 23, Salzburg stark bewölkt 24, Innsbruck heiter 23, Pregens heiter 21,
Graz heiter 25 und 24 Grad ebenfalls heiter in Klagenfurt.
Aus dem erwähnten Wolkenfeld kann es stellenweise tröpfeln wie vorhin im Waldviertel.
Es zieht weitgehend ab.
Quellwolken können sich freilich überall bilden am Nachmittag, vereinzelt auch leichte Regenschauer.
Trotzdem die Sonne überwiegt und ganz im Westen Österreichs sind Regenschauer heute so gut wie gar nicht möglich.
Höchsttemperaturen 22 bis 28 Grad.
Nur wenig abkühlen wird es über Nacht in den Städten, in den Gebirgsregionen schon.
Morgen Samstag in der Früh ein paar Wolkentags über viel Sonne in ganz Österreich bei maximal 24 bis 30 in Vorarlberg und Tirol auch bis 32 Grad.
In 2000 Meter Höhe hier 18, im Osten um 13 Grad für Bergsteiger.
Gegen Abend muss allerdings die Gefahr heftiger Wärmegewitter für Westösterreich beachtet werden.
Zumindest hier muss man damit rechnen und sie können bis in die Nacht dauern.
Der Sonntag kurz gesagt sonnig und heiß bei maximal 26 bis 33 Grad gegen Abendquellwolken, aber nur ganz wenige Wärmegewitter.
In Ostösterreich kommt zudem lebhafter Südostwind auf.
Danke Forst, Peter Sterzinger.
Zur längerfristigen Prognose für die kommende Woche kommen wir gleich.
Zuerst noch ein paar Informationen zum Straßenverkehr.
Da sind ja ziemliche Probleme an diesem Wochenende zu erwarten.
Nicht nur durch den gesperrten Tauerntunnel, sondern auch durch die vielen Urlauber, die sich auf den Weg Richtung Süden machen.
Ferienbeginn ist heute auch in Tschechien und der Slowakei, in Holland und drei deutschen Bundesländern.
Allein in Deutschland heißt das 12 Millionen mögliche Urlauber.
Andrea Radakovic informiert uns jetzt, wo es besonders eng werden könnte.
Der erste Strom aus Wien raus wird sich bereits in den nächsten Stunden in Bewegung setzen, was auf allen Stadtausfahrten und den anschließenden Hauptverbindungen, also auf den diversen Autobahnen wie A1, A2 oder A21 zu längeren Verzögerungen führen wird.
Morgen Samstag wird man die große Reisewelle dann vor dem Baustellenabschnitten auf der Westautobahn von Salzburg nach Wien und auf der Ostautobahn Richtung Ungarn
Vor allem aber auf allen wichtigen Nord-Süd-Verbindungen zu spüren bekommen, zumal ja durch die Sperre des Tauerntunnels die wichtigste dieser Verbindungen für den heurigen Sommer ausfällt.
Vorprogrammiert sind Staus zum Beispiel auf der A 13, besonders vor der Mautstelle Schönberg Richtung Brenner oder beispielsweise auf dem noch nicht ausgebauten Teilstück der A 9 zwischen Kirchdorf und Windischgarsten.
Auch auf den weiteren Ausweichstrecken der Tauernautobahn, also über den Felbertauern oder auf der Katschbergbundesstraße, müssen sie erhebliche Verspätungen einplanen.
Und selbst die Möglichkeit, sein Fahrzeug zwischen Malnitz und Böckstein, also über die Tauernschleuse mit der Bahn transportieren zu lassen, wird nicht vor Stau schützen.
Besonders neuralgische Punkte werden auch wieder die Ostgrenzen sein.
Bei der Einreise müssen sie vor allem in Kleinhaugstorf, Drassenhofen, Berg und Kitzsee mit Wartezeiten rechnen.
Die Ausreise wird sich vor dem Grenzübergang Nickelsdorf etwas mühsam gestalten.
Spielfeld, Leubelpass und Karawankentunnel sind weitere heiße Tipps für längere Aufenthalte im Stau.
Ganz allgemein ist schlichtweg von einem Reiseantritt am Samstag abzuraten.
Um einiges stressfreier geht's mit Sicherheit schon am Sonntag.
Und einer der sichersten Zeitpunkte, gemütlich in den Urlaub zu gelangen, wäre wohl einer der nächsten Wochentage.
Ausweichen auf die Autoreisezüge der Bahn geht leider auch nicht.
Außer in der Tauernschleuse gibt es keine zusätzlichen Züge.
Peter Sterzinger, nicht an diesem Wochenende fahren, noch einen oder zwei Tage daheim oder im Bad verbringen vor der großen Reise in den Urlaub.
Können Sie das vom Wetter her empfehlen?
Bleibt es auch in der kommenden Woche europaweit sommerlich?
Also die ganze Woche wird nicht so bleiben, bis zur Wochenmitte kann man aber halbwegs damit rechnen.
Im Detail schaut es so aus, obwohl ich gleich dazu sagen möchte, so weit wagen wir uns selten vor, denn die gerechneten Daten liegen zwar vor, aber die Treffsicherheit nimmt natürlich von Tag zu Tag ab.
Also am weiterhin heißen, im Gebirge leicht föhnigen Montag wird die Wahrscheinlichkeit für Regenschauer oder Gewitter bei uns noch geringer.
Also ein heißer, sonniger Tag im Großteil Europas.
Allerdings im Westen
von England her, Frankreich, wird es gewittrig und ab Dienstag, immer noch sonnig und heiß bei uns, ab Dienstag wird es in Österreich allmählich auch gewittrig und ab Mittwoch sieht es doch nach einigen unbeständigen und feuchten Tagen aus.
Aber wie gesagt, der Mittwoch ist noch weit weg, so schaut es im Augenblick aus.
Also Montag ist auch noch ein heißer Reisetag.
Im Westen, wenn man also schon weit gekommen ist, etwa Frankreich, wird es recht gewittrig werden.
Schweiz, am Dienstag dann fangen die Gewitter bei uns langsam an und am Mittwoch muss man dann doch mit ordentlichen Regenschauern in Österreich rechnen und auch am Donnerstag.
Und es wird eine Spur abkühlen, aber nicht sehr viel.
Es wird schwül werden, also ein bisschen anstrengend.
Ja und mit oder ohne Klimaanlage im Auto sind Pausen samt ausgiebigem Füße vertreten zu empfehlen.
Wenn man im Stau steckt fällt das Füße vertreten weg, aber ausgiebiges Trinken ist ebenfalls empfohlen.
Ja und vielleicht noch zu den häufig sehr leistungsstarken Klimaanlagen in den Autos.
Man ist gern versucht die tiefstmögliche Temperatur samt maximal im Gebläse einzustellen.
Eventuell geht es aber auch mit weniger Gebläse und nicht ganz so kalt, denn kalte Zugluft kann einiges anrichten, besonders bei leicht verschwitzter Haut und den Urlaub gleich verkühlt oder mit Ohrenstechen zu beginnen oder mit schmerzenden Schultern und so weiter.
Das will ja niemand.
Dankeschön für die Wetterprognose und die Reisetipps, Peter Sterzinger.
Es ist jetzt 12 Minuten nach 12.
Kunden der Bank Austria, die haben in den vergangenen Tagen eine unangenehme Überraschung erlebt.
Die größte heimische Bank hat nämlich mit dem 1.
Juli die Kontoführungsgebühren drastisch erhöht.
Und das ziemlich still und leise.
Wie man diesen Schritt bei der Bank Austria begründet und ob bei anderen Geldinstituten die Kontoführung auch teurer wird, das hat Harald Weiglein recherchiert.
Die Bank Austria erhöht die allgemeine Kontoführungsgebühr von 70 auf 84 Schilling pro Quartal.
Außerdem kostet die Buchungszeile künftig 4 statt 3 Schilling, das Scheckformular 5 statt bisher 4 Schilling.
Begründet wird dieser Schritt von der Bank Austria mit einem Ausbau des Angebots im vergangenen Jahr.
So habe man unter anderem 24 Stunden Telefonbanking samt Telefonkredit eingeführt, die Anzahl der Selbstbedienungsfoyers erhöht und das Online-Angebot ausgebaut, sagt Bank Austriasprecher Martin Hehemann.
All diese Leistungen könnten die Kunden ohne zusätzliche Kosten in Anspruch nehmen, für die Bank Austria seien aber Investitionen angefallen.
Eine Argumentation, der andere Geldinstitute nur bedingt folgen können.
Onlinebanking entlastet schließlich das Personal, ebenso wie Selbstbedienungsfoyers, heißt es in der Branche.
Unumstritten ist aber, dass das Geschäft mit Privatkonten traditionell defizitär ist.
Die Kostendeckungsrate liegt etwa bei 60 Prozent.
BAWAG, Erste, Raiffeisen und PSK werden aber dennoch bei der Erhöhung nicht mitziehen.
Die BAWAG verweist auf ihre schlankere Kostenstruktur, die Erste hat erst am 1.
April eine Erhöhung der Kontogebühren vorgenommen.
Bei Raiffeisen überlegt man zwar das Scheckformular über den Sommer zu verteuern, verweist aber auf die allgemein sinkende Bedeutung des Scheckgeschäfts.
Anders die Kreditanstalt.
Sie hat seit gestern ebenfalls einige Leistungen verteuert.
So kostet die Änderung eines Dauerauftrags künftig 30 statt 20 Schilling.
Das Scheckformular 4 statt bisher 3 Schilling 70 und bei der Bareinzahlung auf ein Konto einer anderen Bank verlangt die CA seit gestern 30 Schilling Gebühr statt 20.
Für die Kunden ändere sich dadurch aber fast nichts, meint man bei der CA.
Die meisten dieser Leistungen seien ohnehin durch Pauschalpakete wie etwa das Erfolgskonto abgedeckt.
Sie hörten Harald Maiglein.
Welches Bundesland schneidet sich das größte Stück vom EU-Förderkuchen für unterentwickelte Gebiete ab?
Die Landeshauptleute streiten darüber jedenfalls ganz heftig seit Monaten und auch heute wieder seit dem Vormittag.
Die Brüsseler Agenda 2000 sieht ja einiges an Einsparungen vor.
25 Milliarden in den kommenden sechs Jahren sind es aber immer noch, die es zu verteilen gilt.
Wie?
Darüber sind vor allem Kärnten und die Steiermark ganz anderer Meinung als die restlichen sieben.
Eine Einigung kam heute jedenfalls nicht zustande, wie Monika Fellner berichtet.
Es wird zwar noch immer verhandelt, aber es schaut nicht nach einer Einigung der Landeshauptleute aus.
Die Bundesländer rankeln um die Neuaufteilung der ehemaligen Ziel-2- und 5b-Gebiete, also Gebiete mit veralteten Industrien und wirtschaftlich schwache ländliche Gebiete.
Aus dem Schneider war von vornherein das Burgenland, das bereits als Ziel-1-Gebiet feststeht und damit in den nächsten sieben Jahren rund drei Milliarden Schilling aus der Brüsseler Kasse bekommt.
Die Vorgabe der EU lautet, zum Zwecke des Sparens müssen die förderungswürdigen Gebiete jetzt so angelegt werden, dass die Bevölkerungszahl um ein Drittel gekürzt wird.
Salopp heißt das, Österreich muss eine Million Köpfe einsparen.
Aber wie?
Zumindest einen kleinen Schritt sei man sich heute näher gekommen.
Lösung gibt es noch keine, sagte Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber, seit gestern neuer Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz.
Nun, wir sind noch einige zigtausend Köpfe sozusagen auseinander.
Das ist bei einer Reduktion von mehreren hunderttausend immerhin ein Fortschritt, aber noch nicht das Ergebnis.
Die Lösung kann gefunden werden durch Kompromiss.
Doch dieser Kompromiss wird schwierig.
Die Steiermark und Kärnten wehren sich dagegen, linear durchzukürzen.
Das heißt, dass jedes Bundesland einfach um ein Drittel weniger Einwohner in den Fördergebieten hätte.
Die Steiermark und Kärnten würden dadurch zu viel Geld verlieren, sagt die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnik kämpferisch.
Ich kann mich nur dagegen wehren, dass wir in einer Region, von der man sagen kann, außer dem Großraum Graz,
haben wir viele Sorgen, nämlich das ganze Ziel-1-Gebiet im Burgenland als Nachbar, dann das nicht sehr starke, aber aufholbedürftige Slowenien als Nachbar und in der Infrastruktur benachteiligt.
Da müssen wir schauen, dass wir weiterkommen.
Um Kompromiss zu erzielen, müssen die wirtschaftlich starken Bundesländer wie Niederösterreich und Oberösterreich eine stärkere Kürzung hinnehmen.
Daran wird jetzt gearbeitet.
Heute ist keine Einigung in Sicht, sollten sich die Landeshauptleute auch nächste Woche bei einer weiteren Sitzung nicht einigen, dann muss die Regierung entscheiden und einen Vorschlag nach Brüssel schicken, wenn weiterhin Fördergelder fließen sollen.
Anfang August will Brüssel die Förderpläne absegnen.
Und dabei geht es um viel Geld.
Österreich stünden 25 Milliarden Schilling in den nächsten sieben Jahren zu.
Zürt Monika Felgen.
In Helsinki geht heute der Kongress des Europäischen Gewerkschaftsbundes EGB zu Ende.
Der EGB vertritt rund 60 Millionen Gewerkschaftsmitglieder in 29 Staaten Europas.
EGB-Chef ist seit sechs Jahren ÖGB-Präsident Fritz Wercetnitsch.
Er ist heute für weitere vier Jahre in dieser Funktion bestätigt worden.
Hauptanliegen bei diesem EGB-Kongress war die Forderung nach einer europäischen Kollektivvertragspolitik, die verhindern soll, dass einige EU-Länder Lohndumping betreiben.
Aus Helsinki, Franz Renner.
Mit dem Euro ist nationalen Wirtschaftspolitikern eines ihrer Lieblingsinstrumente aus der Hand geschlagen worden.
Der Versuch, mit einer Währungsabwertung eine marode Volkswirtschaft anzukörbeln, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern herauszuschlagen, wurde hinfällig.
Das war ja ein Zweck der Übung, könnte man sagen.
Der Europäische Gewerkschaftsbund EGB betrachtet diese Entwicklung skeptisch.
Da die Währungsschraube nicht mehr funktioniere, heißt es, steige der Druck über niedrige Lohnabschlüsse, Wettbewerbs- und Standortvorteile zu erzielen.
EGB-Präsident Fritz Ferzethnitsch.
Hier gilt in Wirklichkeit das Gleiche, das man ja auch bei der Währung gesagt hat.
Eine stabile Währung ist entscheidend.
Nicht eine, wo der eine gegen den anderen die Währung ausspielen kann, wie wir das in Schweden erlebt haben, wie wir das in Italien erlebt haben.
Und Gleiches gilt für mich für den Lohn.
Es kann doch nicht so sein, dass man in Hinkunft
eine Lohnpolitik formuliert und sagt, die Staatsfinanzen bringen wir in Ordnung, indem wir die Lohnentwicklung nicht mehr zulassen.
Die Gegenstrategie des EGB heißt Europäische Kollektivvertragspolitik.
Dabei geht es vorerst zumindest nicht um einen Euro-Lohn, also den gleichen Lohn für alle Arbeitnehmer zwischen Lissabon und Helsinki.
Nein, es soll lediglich sichergestellt werden, dass nicht ein Land das andere bei den Lohnverhandlungen unterbietet.
Die neue Zauberformel, vorerst nur von den europäischen Metallgewerkschaften eingesetzt, lautet, Abgeltung der Inflation plus Produktivitätssteigerung ergibt den Mindestlohnabschluss.
Darunter soll und darf niemand gehen.
Den EU-weiten Praxistest muss diese Formel allerdings erst bestehen.
Stichwort Praxistest.
Der EGB fühlt sich bei der Umsetzung, bei der Überprüfung der nationalen Beschäftigungspläne in der EU an der Nase herumgeführt.
Ferdzetnitsch.
Da bin ich überzeugt davon, hinken wir eindeutig nach.
Hier erwarte ich mir eigentlich mehr Druck.
in der Umsetzung von konkreten Maßnahmen.
Es ist sehr positiv, wenn man da oder dort merkt, dass die Arbeitslosigkeit um ein Zehntelprozent sinkt, aber wir haben das bei der Einführung des Euro gemerkt.
Da ging es um Differenzen zwei, drei, vier Prozente und die sind erreicht worden.
Ich frage mich, warum das bei der Beschäftigung immer so lange dauert.
Eine Kritik, die laut Ferzetnic durchaus auch auf Österreich zutrifft.
Franz Reinhard aus Helsinki berichtet.
Beim Salzburger Wirtschaftsforum zur Hilfe für Ost- und Südosteuropa haben heute mehrere früher mächtige russische Politiker die Gelegenheit genützt und um Wirtschaftshilfe für ihr Land gebeten.
Denn so ihre Warnung, hilft der Westen Russland nicht auch weiterhin, könnte das zum Bumerang werden.
In der Jugoslawien-Krise stellt sich Russland offenbar allerdings neuerlich gegen den Westen.
Der russische Balkan-Sondervermittler Tschernomyrdin sagte, ein Rückzug von Milosevic aus der Politik kommt für Russland nicht in Frage.
Vom Osteuropagipfel in Salzburg Bernhard Schausberger.
Montenegro ist ein Teil Jugoslawiens und was dort vor sich geht, sei eine innere Angelegenheit Jugoslawiens bzw.
Montenegros.
Das sagte der russische Kosovo-Beauftragte Viktor Tschernomyrdin heute beim Mittelosteuropawirtschaftsgipfel in Salzburg.
Wie berichtet, hatte sich die NATO besorgt gezeigt, weil der jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic in Montenegro Militär- und Polizeieinheiten mit seinen Vertrauensleuten besetzt.
Jugoslawien habe einen gewählten Präsidenten und eine gewählte Regierung.
Genauso wie Montenegro.
Czernomyrdin sieht deshalb für Russland keinen Grund, sich einzumischen.
Die Frage eines englischen Journalisten, ob er Jugoslawien als demokratischen Staat betrachte, beantwortete Czernomyrdin ausweichend.
Der jugoslawische Präsident Milosevic halte sich an alles, was ausgemacht worden ist.
Deshalb verstehe er die ganze Aufregung nicht, meinte Czernomyrdin.
und holte mit erhobenem Zeigefinger zum Gegenschlag aus.
Die NATO habe mit ihren Bombardements ohnehin schon genug Schaden angerichtet, politisch, wirtschaftlich und humanitär.
Und das eigenmächtige Vorgehen der NATO habe die UNO an den Rand des Abgrundes gebracht.
Jetzt soll es sich der Westen um Finanzierung und Wiederaufbau kümmern, verlangte Czernomyrdin, unabhängig davon, wer in Jugoslawien an der Macht sei.
Und auch im Europa-Journal mit Susanne Scholl ist der Kosovo heute wieder ein Thema.
Wir haben zwei Schwerpunkte.
Der eine befasst sich mit der Situation auf dem Balkan.
Konkret gibt es eine Reportage über die Lage im Kosovo.
Und das zweite ist ein Gespräch mit dem Medienbeauftragten der OSCD Freimuth Duwe über die Frage, wie man Demokratieentwicklungen auf dem Balkan fördern kann.
Und der zweite Schwerpunkt ist zehn Jahre nach der Wende in Osteuropa.
Da gab es eine große Veranstaltung in Wien, wo alle handelnden Personen jener Wende auch da waren und reflektiert haben, was daraus geworden ist.
Und es gibt eine Reportage aus Polen, wo es immer noch kein Privatisierungsgesetz gibt und wo jetzt große Probleme auftauchen, unter anderem im Zusammenhang mit einer sehr berühmten Bierbrauerei, die einmal den Habsburgern gehört hat.
Europa-Journal wie immer am Freitag um 18.20 Uhr nach dem Abend-Journal mit Susanne Scholl.
Um den Verein Euroteam gibt es wieder Aufregung.
Der Verein ist maßgeblich in die Lehrlingsoffensive der Regierung eingebunden, die Oppositionsparteien kritisieren, dass Euroteam mehr als 13 Millionen Schillingen Aufträgen kassiert habe, die nicht sinngemäß verwendet worden seien.
Euroteam-Geschäftsführer Stuhlpfarrer räumt Anfangsschwierigkeiten vor allem bei einem Sozialprojekt für arbeitslose Frauen ein, weist sonst aber jede Kritik zurück.
Die kam heute allerdings wieder ganz massiv, wie Klaus Webhofer berichtet.
Lukas Stulpfahrer und seine Firma Euroteam sind wahrlich viel beschäftigt.
Seitens des Bundeskanzleramtes, des Sozialministeriums und des AMS sind in den vergangenen Jahren Aufträge über zig Millionen eingegangen.
Teilweise wurden Aufträge an Euroteam vergeben, die eigentlich europaweit ausgeschrieben hätten sein sollen.
Die Begründung, sie freihändig an Euroteam zu vergeben, war eindeutig.
Keine andere Firma in ganz Europa sei in der Lage, die österreichische Lehrlingsinitiative medial zu begleiten und vorzubereiten wie Euroteam.
Und die Firma habe besonders durch eine Studie, in der mehr als 200 Berufsbilder europaweit miteinander verglichen werden, seine überragende Kompetenz bewiesen.
Diese Studie liegt nun vor.
Sie ist 600 Seiten stark.
Mehr als 500 davon sind kopierte europäische Amtsblätter.
Ein paar österreichische Amtsblätter noch dazu, plus ein Inhaltsverzeichnis und ein Vorwort.
Das war's.
Mit dem AMS hat Euroteam ein Projekt Professionett abgewickelt.
Auch dieses Projekt wird als Referenz für die Fähigkeiten der Firma ins Treffen gebracht.
Karl Oellinger, Sozialsprecher der Grünen im Parlament, berichtet über die Erfahrungen, die das AMS mit der Firma von Lukas Schulpfarrer gemacht hat.
Die Vorwürfe des AMS betreffend das Projekt Professional sind sehr massiv, umfassend circa 130 Positionen.
Da ist alles drinnen, von Kaffee-Rechnungen bis über Doppelverrechnungen bei Projekten bis hin zu sehr detaillierten Vorwürfen, dass Einnahmen
für das Projekt, die getätigt wurden durch Inserate, die Euroteam abkassiert hat, nicht dass solche ausgewiesen sind, dass Euroteam also Einnahmen nicht kenntlich gemacht hat.
Es sind sehr detaillierte und gut recherchierte Vorwürfe.
Trotz dieser Vorwürfe, so kritisiert Oellinger, wurden weiterhin Aufträge in Millionenhöhe an die Firma Euroteam vergeben.
Dass der Sohn von Kanzler Klima, Jan Klima, bei Euroteam jahrelang als Rechnungsprüfer und somit Vorstandsmitglied ausgewiesen wurde, geschah, so sagt Jan Klima, ohne sein ausdrückliches Wissen.
Im Umfeld der Firma Euroteam taucht auch der Name David Mock auf.
Er ist heute Mitglied im Kabinett des Bundeskanzlers, betont aber auch, dass er mit der Firma schon lange nichts mehr zu tun habe.
Das gleiche gilt für Mitarbeiter aus dem Sozialministerium, die im Zusammenhang mit Euroteam immer wieder genannt werden, aber ausnahmslos ihre Funktionen schon länger zurückgelegt haben oder dort gar nie mitgearbeitet haben wollen.
Die Grünen arbeiten jedenfalls an einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft.
Schweres Geschütz fahren heute auch die Freiheitlichen in der Causa Euroteam auf.
Von einem veritablen Betrugsskandal, der immer größere Kreise ziehe, spricht Generalsekretär Peter Westenthaler.
Dem Bundeskanzler wirft er Vettern und Günstlingswirtschaft vor und fordert eine restlose Aufklärung im Parlament.
Da gibt es nur zwei Möglichkeiten.
Entweder der Kanzler stellt sich sofort im Unterausschuss des Rechnungshofes und steht dort Rede und Antwort der Opposition oder es muss der Weg vom kleinen Untersuchungsausschuss, wie dieser jetzige Ausschuss ja bezeichnet wird, zu einem großen, zu einem echten parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der politischen Verantwortung rund um diesen Förderungsskandal im Lehrlingsbereich.
Darüber hinaus kündigte Westenthaler eine Strafanzeige gegen das gesamte Euro-Team an.
Hanno Setteli und Klaus Wehfuhrer haben berichtet.
Die deutsche Stadt Bonn, mehr als 50 Jahre Regierungssitz, wird in diesem Herbst ziemlich leer und verlassen sein.
Der große Umzug des Bundestages nach Berlin beginnt heute.
Über den Sommer müssen Tonnen von Dokumenten, tausende Stück Einrichtung und nicht zuletzt Menschen übersiedeln, fast ein Viertel der Bonner Bevölkerung.
Bundeskanzler Schröder ist der neue Regierungssitz Berlin recht.
Er werde Bonn nicht vermissen, hat er einmal gesagt.
Zu sehr ist die Stadt wohl von den 16 Regierungsjahren Helmut Kohls geprägt.
Der Umzug selbst ist ein 140 Milliarden Schilling teures Großprojekt.
So müssen zum Beispiel allein 13 Millionen Akten sortiert, verpackt und verladen werden, damit im Herbst nach den Sommerferien die deutsche Regierung im Berliner Reichstag ihre Arbeit aufnehmen kann.
Unser Korrespondent Paul Schulmeister selbst am Packen für die Übersiedlung von Bonn nach Berlin berichtet.
Der offizielle Startschuss fällt am Montag.
Dann setzt sich der erste Güterzug mit Bundestagsinventar in Bewegung.
24 Mal werden bis Ende Juli Containerzüge nach Berlin rollen.
Wir müssen den Bundestag in seine Einzelteile zerlegen und in Berlin wieder zusammensetzen, beschreibt Projektleiter Roger Klos, das Mammutunternehmen.
Es ist eine seit mehr als einem Jahr minutiös geplante Generalstabsarbeit.
40 Prozent der Möbel kommen mit nach Berlin.
Dazu 38.000 Laufmeter Akten.
die 1,3 Millionen Bände der Parlamentsbibliothek, 3.600 Kunstgegenstände.
Sie reisen übrigens ebenso wie Porzellan, Besteck und die 7.500 Weinflaschen der Parlamentarischen Gesellschaft in luftgefederten LKWs.
Und noch sicherer werden die Geheimakten in 70 Tresoren transportiert.
Am 8.
September nimmt der Bundestag seine Arbeit wieder auf im alten Berliner Reichstagsgebäude.
Weil viele Bürobauten noch nicht fertig sind, werden die Abgeordneten oft noch provisorisch untergebracht in verstreuten Häusern.
Noch eine spätere Übersiedlung steht also bevor.
Samt der Nachhut betrifft der Parlamentsumzug 5.300 Personen, nicht eingerechnet die Familienangehörigen.
Von ihnen bleiben viele in Bonn.
Die Folge ab dem Spätherbst werden an jedem Freitag und Sonntagabend bis zu 3.500 Pender
die speziell eingerichteten Sonderzüge und Shuttle-Flüge Bonn-Berlin benutzen.
Die sogenannte Bundesstadt am Rhein erhält zum Ausgleich zwar 24 Bundesinstitute aus Berlin und Frankfurt mit rund 7000 Arbeitsplätzen.
Dazu kommt die Hoffnung auf weitere UNO-Einrichtungen.
Bisher gibt es neben dem UNO-Wüsten
und dem Fledermaus-Sekretariat nicht viel.
Dennoch befürchtet Bonn, wieder in den Schatten der Geschichte zurück zu sinken.
Entsprechend trübe ist die Abschiedsstimmung unter den 300.000 Bommern.
Bonn war fast 50 Jahre die provisorische Hauptstadt und dann sollte sie es auch bleiben.
Ich halte es nicht für gut, aber wir müssen uns mit den Tatsachen abfinden.
Es ist im Prinzip für Bonn traurig, aber es ist schon in Ordnung.
Ich denke, es wird zu viel Geld verschwendet.
Den kleinen Sozialrentnern nimmt man es ab und hier wird es in die Prachtbauten investiert.
Ich finde das nicht in Ordnung.
Ein klein bisschen Wehmut schwebt schon mit dabei, das ist auch klar.
Aber Berlin, das ist letztendlich doch die richtige Hauptstadt und auch der richtige Regierungssitz.
Der Umzug war 1991 mit denkbar knapper Mehrheit vom Bundestag beschlossen worden.
Hinter den Kulissen hatten die Bonn-Anhänger, die ja hier Häuser, Freunde, Lebenskreise haben, alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ein Haar erfolgreich.
Eine auffühlende Rede des heutigen CDU-Chefs Schäuble.
der die jahrzehntelangen Versprechungen an Berlin beschwor, gab dann den Ausschlag.
140 Milliarden Schillen kostet der beispiellose Umzug mit den vielen Neubauten in Berlin.
Das neue pompöse Kanzleramt wird übrigens erst 2001 fertig werden.
Bis dahin muss Gerhard Schröder im ehemaligen Amtssitz von Erich Honecker residieren.
Anfang September werden erst fünf Ministerien komplett in Berlin sein, sieben weitere zum großen Teil.
Einige wenige bleiben in Bonn und auch einige Botschaften zu meisterärmeren Entwicklungsländern.
die sich keine teuren Neubauten in Berlin leisten können.
Mit dem Umzugtausend der Diplomaten, Journalisten und ihrer Angehörigen wird Bonn übrigens viel von seinem gemütlichen, multikulturellen Charme verlieren, befürchten manche.
Doch die Immobilienpreise sind erstaunlicherweise nicht zusammengebrochen.
Viele Manager und Wirtschaftstreibende ziehen es in die Stadt mit dem wunderschönen Ausblick auf das Siebengebirge jenseits des Rheins.
Doch was man mit dem viel gerühmten Gläsern am Parlamentsplenarsaal von Günter Benisch macht, der nur sieben Jahre benutzt wurde und fast zwei Milliarden Schilling kostete, steht in den Sternen.
Noch will es niemand, nicht einmal für den symbolischen Preis von einer Mark, weil die Umbau- und Betriebskosten viel zu hoch sind.
Paul Schulmeister noch aus Bonn hat berichtet.
Der gestrige Beginn der finnischen EU-Präsidentschaft wird überschattet von einem Sprachenstreit mit Deutschland.
Finnland hat das deutsche Ansinnen nämlich zurückgewiesen, Deutsch gleichberechtigt neben Französisch und Englisch als Konferenzsprache bei allen Tagungen zuzulassen.
Die Finnern sehen keinen Grund, die bisher geltende Regelung zu ändern und dies sieht Englisch und Französisch sowie die Sprache des amtierenden EU-Vorsitzlandes als Konferenzsprache vor und keine andere.
Hören Sie einen Bericht über die Brüsseler Sprachenverwirrung von Astrid Plank.
Die EU ist ein modernes Babylon.
Nicht nur unterschiedliche Mentalitäten trennen Nord und Süd, West und Mitteleuropäer, sondern auch ihre vielen verschiedenen Sprachen.
Abgesehen von dutzenden Dialekten sind das in der derzeitigen EU immerhin elf, elf Amtssprachen.
In sie müssen jährlich über eine Million bedruckter Seiten übersetzt werden, all jene offiziellen Dokumente, die allen Mitgliedsländern gleichermaßen zur Verfügung stehen müssen.
Auch jede EU-Sitzung oder Tagung in elf Sprachen abzuhalten, würde die Grenzen des Machbaren sprengen.
Schon bei jenen großen Anlässen, bei denen tatsächlich jeder Teilnehmer das Recht auf seine eigene Sprache hat, platzen die Dolmetscher-Kabinen fast aus den Nähten.
Das ist bei allen regulären Ministerräten der Fall, bei den Treffen der Staats- und Regierungschefs und auch im Europäischen Parlament.
Da muss dann von Griechisch in Portugiesisch ebenso übersetzt werden wie von Niederländisch in Finnisch oder von Schwedisch in Spanisch, was beachtliche Personalkapazitäten erfordert.
Innerhalb der Union haben sich deshalb für die meisten Anlässe Arbeitssprachen herausgebildet.
Anfangs war das einzig Französisch.
Zum einen, weil die Behörden der EU im überwiegend französischsprachigen Brüssel bzw.
Luxemburg angesiedelt sind.
Zum anderen, weil Französisch noch bis vor kurzem die Sprache der Diplomatie war, die Diplomaten aus aller Herren Länder beherrschen mussten.
Doch nach und nach hat sich das Gewicht hin zum Englischen verlagert.
Mit dem Beitritt Großbritanniens und Irlands, später auch der skandinavischen Länder und auch Österreichs, kristallisierte sich Englisch als zweite lingua franca der EU heraus.
Nun erscheinen immer mehr Dokumente zuallererst in Englisch.
Seit einigen Jahren hat sich auch das Arbeitsleid der Journalisten verringert.
Nach dem Abgang des französischen Kommissionspräsidenten Delors wurde in den täglichen Pressekonferenzen der Kommission auch Englisch zugelassen.
Mit dem Beitritt osteuropäischer Länder wird sich dieses Schwergewicht nicht unbedingt zur Freude der selbstbewussten Franzosen weiter zum Englischen hin verschieben.
In vielen Arbeitssitzungen, darunter jenen der Kommission und denen der 15 EU-Botschafter, ist aber auch Deutsch durchaus Arbeitssprache.
Beim aktuellen Streit zwischen Deutschland und Finnland geht es hauptsächlich ums Prestige.
Deutsche Minister beherrschen ebenso wie ihre Kollegen aus anderen Ländern mehr oder weniger gut Englisch.
Darüber hinaus können bei Bedarf ohnehin persönliche Dolmetscher, Einflüsterer, die hinter einem Sitzungsteilnehmer Platz nehmen, beigezogen werden.
Die Finnen wollen aber offensichtlich nicht vor einem deutschen Bundeskanzler in die Knie gehen und die Tradition durchbrechen, wonach bei informellen Ministerräten eben nur in Englisch, Französisch und die Sprache des jeweiligen Gastgeberlandes übersetzt wird.
Informelle Ministerräte, das sind jene, die nur dem Gedankenaustausch, nicht der Beschlussfassung dienen.
Das Argument, dass immerhin 90 Millionen fast ein Viertel aller EU-Bürger Deutsch sprechen, zieht bei den meisten anderen Mitgliedsländern nicht.
Schließlich würden nicht diese 90 Millionen am Verhandlungstisch sitzen, heißt es.
Stattdessen gehe es darum, möglichst effizient für alle gleichermaßen gut verständlich zu übersetzen.
Auch Österreich will sich im aktuellen Sprachenstreit nicht auf die Seite Deutschlands schlagen.
Die Sache sei ausschließlich von den Finnen zu entscheiden, sagt man in Wien.
Und jetzt zum Thema österreichische Wirtschaftsdaten.
Da gibt es ja zum Abschluss des ersten Halbjahres 1999 einiges Erfreuliches zu vermelden.
Kaum Inflation, leicht gebesserte Arbeitsmarktdaten, ein Plus im Börsel, das mehr Geld zum Ausgeben bedeutet.
Weniger rosig ist die Lage, so die Meinung der Wirtschaftsforscher, allerdings für den Staatshaushalt.
Da muss Eisern gespart werden, damit die Schulden nicht wieder davon galoppieren.
Ernst Wainisch fasst die Prognosen von Wirtschaftsforschungsinstitut und Institut für höhere Studien zusammen.
Die österreichische Wirtschaft wird heuer um gut zwei Prozent wachsen, im Jahr 2000 sogar um mehr als zweieinhalb Prozent.
Der Tiefpunkt bei der Industriekonjunktur, sie ist der klassische Konjunkturmotor, ist bereits erreicht.
Seit Jahresanfang geht es hier wieder bergauf.
Stabilisierend, natürlich nicht nur auf die österreichische Konjunktur, wirkt auch das Nachlassen der Wirtschaftskrise in Japan.
Südostasien dürfte langsam über dem Berg sein.
Diese Krisen haben aber auch zu einer Verschlechterung bei den österreichischen Exporten geführt.
Das wird aber durch eine starke Inlandsnachfrage mehr als ausgeglichen.
Durch die niedrige Inflation und die niedrigen Sparzinsen sind die Österreicher sozusagen im Kaufrausch.
Dazu sind die Nettoeinkommen der Haushalte auch noch um satte drei Prozent gestiegen.
Das alles kurbelt die österreichische Konjunktur an.
Sie ist also hausgemacht.
Erfreulich auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Heuer gibt es 30.000 neue Jobs.
Die Arbeitslosenrate wird nach EU-Berechnung im Jahr 2000 auf 4,2 Prozent sinken, sagen die Wirtschaftsforscher.
Es sind keine spektakulären Zahlen.
Und etwa ein Drittel bis Hälfte, jedenfalls ein erheblicher Teil, dieser gesungenen Arbeitslosen sind zurückzuführen auf diese Jobmaßnahmen der Bundesregierung.
Das heißt, wir gehen nicht davon aus, dass diese Zahl jetzt unbedingt sich ins nächste Jahr fortsetzen muss, sondern im nächsten Jahr werden konjunkturelle Kräfte da sein, die den Arbeitsmarkt wieder stärker beeinflussen werden.
Das heißt, dieses Jahr sind es noch Schulungsmaßnahmen, nächstes Jahr soll es von der Konjunktur getragen sein?
Soll es von der Konjunktur kommen, so ist es, ja.
sagt IHS-Chef Bernhard Felderer.
Mehr Probleme sehen die Wirtschaftsforscher beim Budget.
Durch die Steuerreform ist eine angespannte Budgetsituation im nächsten Jahr zu erwarten.
2,5 Prozent Neuverschuldung werden nur mit eiserner Disziplin zu erreichen sein.
Besonders gespart muss bei den Staatsausgaben werden, um ein neues Sparpaket zu vermeiden.
Und Michael Joklich hat mit dem Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Helmut Kramer auch darüber gesprochen, wie fundiert solche Wirtschaftsdaten eigentlich sind.
Herr Professor Kramer, der Titel Ihrer Prognose zusammengefasst heißt, weniger Arbeitslosigkeit, bessere Konjunktur.
Ist diese Prognose eine Wahlkampfhilfe für die Regierung?
Das weiß ich nicht, das hängt von der Einschätzung durch die Bevölkerung ab, aber sie hat sicher nichts mit dem Wahlkampf zu tun.
Wir beobachten erfreulicherweise, dass sich der Arbeitsmarkt bessert.
Die Beschäftigung ist im Moment fast 30.000 Arbeitsplätze mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosigkeit ist um rund 10.000 Arbeitslose weniger als im Vorjahr.
Und wir sehen eine Fortsetzung dieser guten Tendenzen für das kommende Jahr.
50 Prozent dieses Rückgangs der Arbeitslosigkeit ist auf die Schulungsmaßnahmen der Regierung zurückzuführen.
Wie lange wird denn dieser Effekt anhalten?
Es ist nicht zu befürchten, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Jahren wieder ansteigt.
Ich glaube, in dem nationalen Beschäftigungsplan ist im Einklang mit der EU vorgesehen, dass über alle Jahre in der Zukunft, solange die Arbeitslosigkeit zu hoch ist, Maßnahmen gesetzt werden, auch nicht nur vorübergehende, sondern solche, die strukturell längerfristig wirken.
Im Moment werden Arbeitslose geschult in ihrem Bewerbungsverhalten und es ist noch nicht abzusehen, ob das positive Wirkungen hat.
Ich hoffe es.
In Ihrer Prognose sagen Sie, dass der wesentliche Grund für den Aufschwung der kommenden Jahre die starke Inlandsnachfrage ist, also die Kauflust der Konsumenten, deren Einkommen steigen werden und die niedrigen Zinsen, die die Sparlust etwas verringern.
Wie weit beeinflusst eigentlich Ihr Optimismus das internationale Umfeld, beispielsweise die für Österreich wichtigen Märkte Deutschland und Osteuropa?
Dieses Konjunkturbild ist sehr, sehr einheitlich in ganz Europa, sowohl in Westeuropa wie auch teilweise in Osteuropa.
Die Konsumenten haben wieder mehr Vertrauen in die Zukunft und sie haben ein bisschen mehr Kaufkraft und sie setzen das auch um.
Und das kommt den mehrere Jahre zu kurz gekommenen Konsumgüterproduzenten und dem Handel zugute.
Als sehr problematisch und mit Vorsicht zu betrachten, bezeichnen Sie das Budgetdefizit.
Das Budgetdefizit wird im Jahr 2000 2,5 Prozent betragen für alle Gebietskörperschaften.
Der Bund allein wird aber bei 2,9, also gefährlich nahe an dieser magischen 3-Prozent-Grenze liegen.
Woher nehmen Sie den Optimismus, dass dieses Budget auch halten wird?
Ich glaube, dieser Optimismus stützt sich auf die relativ gesicherten Konjunkturannahmen für das kommende Jahr.
Aber wir gehen natürlich davon aus, dass die Regierung außer den Belastungen des Budgets im Jahr 2000, die schon auf dem Tisch liegen, nämlich Familienpaket und Steuerreform, dass sie auch alle Bemühungen unternimmt, die Ausgabendynamik zu bremsen.
Wie groß ist die Gefahr eines neuen Sparpakets?
Sie wäre dann groß, wenn man zu den schon gegebenen Belastungen, die zu akzeptieren sind, Steuerreform, die den Konsum stützt und auch das Familienpaket, wenn da jetzt noch Hurtigdienst und jenes hinzu erfunden wird.
Ich möchte noch einmal zu den internationalen Märkten zurückkommen.
Die Krisen in Japan und Südostasien sind überwunden, die Lage stabilisiert sich.
Trotzdem schreiben Sie in Ihrer Prognose, dass die Gefahr neuer Krisen schon da ist.
An welche Gefahren denken Sie da?
Wir sind an sich vorsichtig mit der Aussage, dass die Krise überwunden ist.
Insbesondere die Entwicklung in Japan macht uns noch immer Sorgen.
Was wir glauben ist, dass auf den amerikanischen Finanzmärkten noch immer eine gefährliche Luftblase schillert.
Die Aktienkurse sind überhöht.
Sie werden irgendwann nach unten korrigiert werden.
Wir hoffen sehr, dass dieser Prozess nicht zu einer krisenhaften Entwicklung führt.
Sehen Sie hier nur die Gefahr, dass die Aktienmärkte einbrechen oder sehen Sie auch die Gefahr, dass der Konjunkturmotor, der übermaßen lange bereits auf Hochtouren läuft, irgendwann einmal stottert?
Naja, die Prognosen für Amerika nehmen an, dass im weiteren Jahresverlauf, nämlich schon ab jetzt, die amerikanische Konjunktur nur noch auf langsameren Touren läuft.
Die bisherige Hochkonjunktur hat zu einer gefährlichen Verstärkung der amerikanischen Leistungsbilanz geführt.
Und sie hat auch dazu geführt, dass wegen der geringen Sparnisbildung in der amerikanischen Wirtschaft sämtliche Investitionen auf Auslandskredit finanziert werden.
Der amerikanische Dollar, der wird nach Ansicht von Professor Kramer längerfristig wieder einen Wert verlieren, wenn die amerikanische Konjunktur einen Schwung verliert.
Aber noch ist das nicht zu erwarten.
Das vierte Jahr in Serie brummt der Wirtschaftsmotor USA.
Störungsfrei und ohne Stotterer vor sich hin.
Kaum Arbeitslose, kaum Inflation, eine hohe Produktion.
Der amerikanischen Wirtschaft geht es mit einem Plus von 6% ausgezeichnet, wenn auch die Kreditverschuldung zu hoch ist.
Die Folgen dieses Wirtschaftsbooms sind auch bei den staatlichen Finanzen zu spüren.
Der Budgetüberschuss ist so hoch, dass niemand so recht weiß, was mit dem vielen Geld passieren soll.
100 Milliarden sind zu verteilen.
Sollen sie für Steuersenkungen verwendet werden oder doch für ein umfassendes Sozialsystem?
Der Politstreit zwischen den Republikanern und dem Präsidenten ist jedenfalls schon im Gange, wie Susanne Neverklar berichtet.
Für europäische Politiker wirkte Präsident Clintons Auftritt vor kurzem wahrscheinlich wie ein ferner Traum.
Genüsslich veröffentlicht Clinton die neuesten Schätzungen darüber, wie hoch die Budgetüberschüsse in Amerika sind.
Über 1.300 Milliarden Schilling Haushaltsüberschuss für das Jahr 1999, fast 2.000 Milliarden für das Jahr 2000 und als Höhepunkt die unglaubliche Summe von 10.600 Milliarden Schilling an Budgetüberschüssen, die sich in den nächsten 15 Jahren ansammeln sollen.
Was tun mit so viel Geld?
Das ist die Frage, über die sich die amerikanischen Politiker nun streiten müssen.
Präsident Clintons Pläne sehen so aus.
Keine Änderungen an der Haushaltsdisziplin, das Geld soll in bestimmte Projekte fließen.
Erstens will Clinton Amerika bis zum Jahr 2015 vollkommen schuldenfrei machen.
Das würde dem Staat in Zukunft Zinsrückzahlungen in Milliardenhöhe ersparen.
Zweitens will er das Sozial- und Krankenversicherungssystem stärken und für die nächsten Jahrzehnte sichern.
Auch in Amerika wird die Anzahl der über 65-Jährigen immer größer.
Das Krankenversicherungssystem, wie es jetzt ist, würde im nächsten Jahrzehnt vor der Pleite stehen, wenn es nicht bald reformiert wird.
Dennoch stoßen die Vorschläge des Präsidenten auf heftigen Widerstand, vor allem bei republikanischen Politikern.
Sie sind der Meinung, dieses Geld gehört allen Amerikanern und soll daher in Form von Steuererleichterungen wieder an sie zurückgegeben werden.
Präsident Clinton gab zu verstehen, er sei zwar grundsätzlich nicht gegen Steuersenkungen, will seine Projekte aber unbedingt durchsetzen.
Der Lewinsky-Skandal, das darauffolgende Impeachment-Verfahren und danach der Kosovo-Konflikt haben die politischen Pläne Clintons durchkreuzt.
Zumindest einen Teil seiner innenpolitischen Ziele will der amerikanische Präsident in den nächsten Monaten noch durchsetzen.
Die Zeit wird allerdings knapp.
Mit jedem Monat wird es schwieriger, Kompromisse zwischen Demokraten und Republikanern zu finden.
Denn im Herbst 2000 wird gewählt und der Wahlkampf ist jetzt schon voll im Gange.
Was für ein schöner Streit, was tun mit dem Geld im übervollen Budget-Topf der USA, Susanne Nebreklat berichtet und jetzt ein Wissenschaftsthema.
In zwei Wochen beginnt im Wiener Austria Center die internationale Weltraumkonferenz Unispace.
Im Zentrum des Treffens steht die friedliche Nutzung des Weltraums, denn was sich außerhalb der Erde abspielt, das hat für Wissenschaftler nichts mit Star Wars und Raumschiff-Enterprise-Abenteuern zu tun, sondern nur mit der Nutzung des Weltraums für die Erde.
Edith Bachkönig.
Warnsysteme zur Vorhersage von Katastrophen, die die Erde bedrohen, Forschungen für medizinische Produkte und die Suche nach fernen Planeten.
Vieles tut sich bereits fernab von der Erde und es wird bedeutend mehr werden.
2000 Satelliten werden zu Beginn des nächsten Jahrtausends in den Weltraum geschossen und die internationale Raumstation wird zu einer internationalen Forschungsstation ausgebaut.
Österreich ist am Bau der Weltraumstation nicht beteiligt, sagt Peter Jankowitsch von der Austrian Space Agency, aber
Die Weltraumstation wird ja eine internationale, öffentliche Forschungseinrichtung sein.
Das heißt, es wird natürlich möglich sein, dass österreichische Experimente auf dieser Weltraumstation durchgeführt werden, in dem Moment, wo sie einmal funktioniert.
Im Augenblick ist sie ja erst im Aufbau und es sind erst ein oder zwei Elemente wirklich sehr blass.
Aber ich zweifle nicht daran, dass die österreichische Weltraumwissenschaft
davon profitieren wird.
Forschung wird immer wichtiger, denn vieles kann im Weltraum leichter untersucht werden als auf der Erde, sagt der ehemalige Raumfahrer Franz Fieböck.
In der Weltraumforschung gibt es einen Schwerpunkt, das ist die sogenannte Life Science oder Gesundheitsforschung, Lebensforschung und da gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten und eines dabei ist natürlich die Pharmazie.
Man hat herausgefunden, dass im Weltall
Kristalle viel besser züchtbar sind als hier auf der Erde und das kann man anwenden bei der Produktion von Antibiotika und verschiedenen anderen pharmazeutischen Mitteln.
Österreich hat hervorragende Wissenschaftler, die sehr gute Weltraumforschung machen und Österreich hat auch eine sehr gute Weltraumindustrie, die sich weltweit aufgrund der Gegebenheiten natürlich behaupten muss, weil der Konkurrenzkampf immer größer wird.
aber die sind in Nischenbereichen tätig, wodurch sie durchaus erfolgreich sein können.
Die kommerzielle Nutzung des Weltraums ist bereits zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.
Der Markt wird in den nächsten fünf Jahren mehr als 100 Milliarden Dollar ausmachen, sagt Fieböck.
Auf der Konferenz in Wien sollen aber auch jene Länder einbezogen werden, die nicht so viel Geld haben, die Entwicklungsländer.
Sie sollen künftig mehr von Weltraumforschung profitieren, etwa in der Landwirtschaft.
So wird in den USA etwa ein elektronisches System gebaut, das Bauern auf dem Feld verwenden können, um sich über die Bodenbeschaffenheit vor Ort zu informieren.
Auch Navigationssysteme über Satellit können hilfreich sein.
2000 Teilnehmer werden auf der Unispace erwartet.
Eine Weltraumausstellung mit den wichtigsten Weltraumagenturen und Industrien wird bereits ab 18.
Juli für alle frei zugänglich sein.
In Graz wurden heute 14 Karikaturen von Manfred Deix präsentiert.
Deix, der wohl zynischste Abbilder des Österreichertums in der Karikatur, präsentiert seine Zeichnungen diesmal riesengroß auf 1650 Quadratmetern als Verhüllung für das Grazer Rathaus während dessen Renovierung.
Das könnte für das Buch der Rekorde reichen.
Manfred Deix gibt sich ungewohnt sanft und verkündet ein neues Schaffensmotto.
Ich bin ein Marlinder Beachboy, ich verbreite Good Vibrations und Fun, Fun, Fun.
Das war meine Aufgabe.
Die weltweit größten Karikaturen müssen nicht zwingend die amüsantesten sein.
Manfred Deix über seine in Graz präsentierten Werke.
Man sieht in irgendwelche Fenster hinein und da spielt sich das steirische bzw.
Grazer Leben ab.
Ehebeure, die einen Wickel haben miteinander, andere die schmusen.
Also so bunt gemischtes allerlei aus dem Grazer oder steirischen Alltag.
Die 14 Karikaturen werden durch treffende Zweizeiler des Künstlers aufgewertet.
Hier einer dieser literarischen Ergüsse, dargebracht vom Grazer Stadtoberhaupt, Bürgermeister Alfred Stingl.
Die ersten Reaktionen der Grazer Bevölkerung zu den weltweit größten Karikaturen.
Zu wenig persönlich, würde ich sagen.
Alle sind ziemlich dick dargestellt.
Es ist einfach Graz.
Ja, ich weiß eigentlich nicht, was ich dazu sagen soll.
Es ist recht interessant.
Traumhaft.
Aus Graz hat Erich Freudenberger berichtet über die Karikaturen von Manfred Deix, die am Rathaus dort hängen.
Musiktheater ist auch heuer wieder ein Bestandteil des Wiener Musiksommers.
Die erste Premiere am 10.
Juli gilt der Johann Strauss Operette Wiener Blut.
Die musikalische Leitung hat Michael Hofstetter, für die Regie zeichnet der Kabarettist und Autor Werner Schneider verantwortlich.
Er hat bereits in München und Graz mit dem Genre Operette Erfahrungen gesammelt.
Im April 2000 wird Schneider in Klangfurt mit Land des Lächelns seine nächste Operette inszenieren, im kommenden Herbst eine Erich Kästner Revue in den Wiener Kammer spielen.
Über Wiener Blut im Rahmen des Klangbogens und die Zeitgemäßheit von Operette im Allgemeinen hat Maria Rennhofer mit Werner Schneider gesprochen.
Werner Schneider, wenn Sie jetzt für den Wiener Klangbogen Wiener Blut inszenieren, dann ist das nicht Ihre erste Operette.
Sie haben in München und in Graz schon Operette inszeniert.
Was interessiert Sie an diesem Genre?
Die Musik.
Ich finde die Musik vernachlässigt, unterschätzt, weil man sie aus der gängigen Aufführungspraxis
herausbeurteilt.
Und ich meine, wenn wir von musikalischem Unterhaltungstheater reden, und das ist ja etwas, was jeder Mensch gerne will und auch braucht, dann sollte man die operetten Musik heranziehen, überprüfen und vielleicht ein bisschen neue Rahmen.
Also die Musik ist das Bleibende.
Ich glaube, das Libretto ist ein bisschen das Problematische immer bei der Operette.
Meist hochproblematisch, meist dramaturgisch einfältig und einem heutigen wachen Publikum so nicht mehr zumutbar.
Wiener Blut ist eher eine Ausnahme.
Wiener Blut ist ein hübsches, harmloses, Verwechslung would will.
Verwechslungen muss man glauben, das ist eben so in der Komödie.
Aber im Grunde haben diese Herren Leon und Stein ihr Handwerk gekonnt.
Was man ändern muss, ist einfach der hundert Jahre alte Dialog.
Es ist einfach so, dass die Leute früher dem Publikum viel mehr erklären mussten.
Die Sätze waren breiter, man musste alles dreimal sagen, so wie man heute in der Soap-Opera glaubt, man hat es mit Idioten zu tun.
Und heute kann man die Dialoge raffen.
Und ich meine eben immer, eine Fahrtszene wird nicht weniger fad, wenn man drei mehr oder weniger alte Witze einfügt, sondern sie wird weniger fad, wenn man sie kürzt.
Das heißt, Sie haben gestraft.
Haben Sie es auch ein bisschen verändert, was das Umfeld betrifft?
Im Gegenteil, ich habe den zeitlichen Rahmen und das Umfeld ein bisschen beim Wort genommen.
Ich habe nachgeschaut, was 1899 im Jahre, als Johann Strauss starb, passiert ist.
Und ich nehme nicht die Operette so raus aus Zeit und Raum und meine nicht, dass Modernität dadurch entsteht, dass man die Leute anders anzieht, sondern Modernität entsteht durch Groove, durch Swing.
Wie bringt man den Groove und Swing in die Operette ein?
indem man die Musik spielt.
Denn ich kenne nichts Zwingenderes und Groovenderes als Johann Strauss.
Die ganze Welt überzeugt sich jeden 1.
Januar von dieser Tatsache.
Und man geht vom Neujahrskonzert weg und hat wirklich Wespen im Hintern.
Warum das im Theater nicht geschieht, muss man die Theater fragen.
Wenn man als Kabarettist, als Autor, der Sie sind, an Operette herangeht, glauben Sie, dass man da generell ein bisschen einen anderen Blick hat als ein sozusagen normaler Operettenregisseur?
Ich kann mir mehr helfen.
Es werden zum Beispiel in dem Stück meistens zwei Nungen gestrichen, die einen idiotischen Text haben.
sind aber musikalisch sehr schön.
Also schreibe ich mir einen neuen.
Und wenn ich im dritten Akt das Gefühl habe, jetzt wird es prosalastig, endlose Dialoge und keine Musiknummer mehr, dann nehme ich mir Musik aus dem Stück und schreibe zwei Reminiscenzen.
Dazu brauche ich genau, wollen wir sagen, einen Kaffee als Aufenthalt.
Diese Möglichkeit haben andere Regisseure nicht.
Operette in Wien zu inszenieren, Johann Strauss in Wien zu inszenieren, ist wahrscheinlich noch etwas anderes, als dasselbe in München oder in Graz zu tun.
Das ist ja der Reiz der Sache.
Man begibt sich hier auf abschüssiges Terrain.
Also ich bin mir des Todeskommandos und der Brigaden der hämischen Premierenbesucher durchaus bewusst.
Haben Sie eine bestimmte Publikumsschicht im Auge?
Musikalische Menschen, die gerne Komödie haben.
Premiere von Wiener Blut ist am 10.
Juli im Theater an der Wien.
Werner Schneider ist am 8.
Juli zu Gast in der Sendung von Tag zu Tag.
Das ist kommenden Donnerstag.
Und jetzt nochmals ein Meldungsüberblick.
Türkei.
Nach dem Todesurteil gegen PKK-Chef Öcalan hat in der Türkei offenbar der Terror der kurdischen Arbeiterpartei begonnen.
Im Südosten des Landes erschossen gestern Abend zwei Unbekannte für Besuche eines Kaffeehauses.
Sie wurden anschließend selbst von der Polizei getötet.
Der Terroranschlag gilt als Racheakt der PKK.
Das Außenministerium in Wien warnt vor Reisen in die Osttürkei.
In den übrigen Gebieten des Landes bestehe im Zusammenhang mit der Affäre Öcalan ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, heißt es in einer Aussendung des österreichischen Außenministeriums.
Es wird darauf hingewiesen, dass oppositionelle Gruppen Drohungen gegen Tourismusziele in der Türkei ausgesprochen haben.
Großbritannien, Nordirland.
Die Nordirland-Verhandlungen drohen zu scheitern.
Nach elfstündigen Gesprächen konnten sich die Konfliktparteien in der Nacht auf heute nur auf eine Vertagung einigen.
Die Sinn-Fan-Partei, der politische Flügel der irisch-republikanischen Armee, will angeblich überhaupt aus den Verhandlungen aussteigen.
Hauptstreitpunkt ist nach wie vor die Entwaffnung der Untergrundorganisationen.
Bundesrepublik Jugoslawien, Österreich.
Die Verstärkung der jugoslawischen Armee in der provestlich orientierten Teilrepublik Montenegro hat im Westen Besorgnis ausgelöst.
Die NATO befürchtet, dass Präsident Milosevic einen Schlag gegen die Führung Montenegros vorbereiten könnte.
General Wesley Clark, der NATO-Oberkommandierende in Europa, wies darauf hin, dass Milosevic außerdem Schlüsselpositionen mit ihm ergebenen Funktionären besetze.
Dies seien Vorbereitungen zum Sturz der Regierung von Präsident Djukanovic, meinte Clark.
Der russische Kosovo-Sonderbeauftragte Canamördin hat die Befürchtungen des Westens mit Gelassenheit kommentiert.
Am Rande des Osteuropa-Gipfeltreffens des Weltwirtschaftsforums in Salzburg sagte Canamördin, Montenegro sei Teil Jugoslawiens, er wolle sich nicht in interne Fragen einmischen.
Außerdem müssten die aus dem Kosovo abgezogenen Truppen irgendwo stationiert werden.
Der russische Kosovo-Beauftragte fügte wörtlich hinzu, Milošević sei der gewählte Präsident, man habe ihm nicht zu sagen, was er tun solle.
Zugleich sprach sich Cernomyrdin für eine zügige Demokratisierung in Jugoslawien aus.
Und jetzt zum Wetter heute Nachmittag.
Warm und überwiegend sonnig mit einigen Wolken zwischen Salzburg und dem Burgenland, Temperaturen 22 bis 28 Grad.
Andrea Silavski las Meldungen zum Abschluss des Mittagsjournals vom 2.
Juli.
Technik heute Sepp Rehlinger, Regie Christian Teiretz-Bacher.
Am Mikrofonwager hatte Zupan und wir wünschen allen noch einen schönen Tag.
In zwei Wochen beginnt in Wien die internationale Weltraumkonferenz unispace. Im Zentrum steht die friedliche Nutzung des Weltraums. Interview: Austrian Space Agency Peter Jankowitsch, Interview: ehemaliger Astronaut Franz Viehböck.
Mitwirkende:
Bachkönig, Edith [Gestaltung]
, Jankowitsch, Peter [Interviewte/r]
, Viehböck, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.02 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wissenschaft und Forschung
;
Vorschau
;
Astronomie
;
Konferenz
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten