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Wie grüßt Sie?
Hans-Christian Scheidt.
Das sind die Themen dieser Mittagsinformation.
Erste Sitzung des Menschenrechtsbeirates, der als Folge des Falls Omo Fuma beim Innenministerium eingerichtet wurde.
Ein Urteil des obersten Gerichtshofes hat jetzt erstmals Eltern Schadenersatz für die unterlassene Ärzteinformation über vorgeburtliche Schäden zugesprochen.
Wer bei einem privaten Telefonanbieter Kunde ist, muss künftig bei der Post und Telekom keine Grundgebühr mehr bezahlen, das entschied heute die Telekom-Aufsichtsbehörde per Bescheid.
Nach der Stromliberalisierung folgt die Liberalisierung der Gasmärkte.
Diese Ankündigung kam heute von Wirtschaftsminister Fahndleitner.
In der außenpolitischen Berichterstattung bringen wir unter anderem ein Gespräch mit unserem Belgader Korrespondenten Werner Heritsch.
Es geht darin um die Rolle der Opposition in Serbien sowie um die Lage in Montenegro.
Ein Reporterbericht aus dem Kosovo befasst sich mit der Roma-Minderheit in der Provinz, die zwischen die Fronten von Serben und Kosovo-Albaner geraten ist.
Auf dem Programm auch ein Blick nach Japan, wo wir uns sowohl mit der militärischen als auch mit der wirtschaftlichen Lage Japans beschäftigen.
Weitere Themen aus Österreich heute.
Die Situation der Callcenter, das sind die Telefonauskunftseinrichtungen.
Ein aktueller Bericht zur Gesundheit von Männern liegt auf dem Tisch.
Und dann gibt es Überlegungen in Graz, Bettlern eine Art Gehalt zu geben, um sie von der Straße zu bringen.
Auch darüber werden wir informieren.
Und die Kulturredaktion, die berichtet schließlich über das Schauspielprogramm bei den diesjährigen Salzburger Festspielen.
Das alles also in der folgenden Stunde.
Den Auftakt machen wir mit einem Nachrichtenüberblick.
Es liest Heimo Godler.
Österreich.
Der Menschenrechtsbeirat zur Kontrolle der Exekutive in Menschenrechtsfragen ist heute zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengetreten.
Die Einrichtung dieses Beirates ist eine Konsequenz aus dem Tod des nigerianischen Schubhäftlings Omo Fuma.
Innenminister Schlögl hat den elf Mitgliedern unter dem Vorsitz des Verfassungsrichters Gerhard Holzinger die Ernennungsdekrete überreicht.
Dem Gremium gehören unter anderem Mitarbeiter von SOS Mitmensch, Amnesty International, der Volkshilfe und der Caritas an.
Russland.
Die NATO und Russland haben heute versucht, den Streit um die Einbindung russischer Soldaten in die KFOR, die Kosovo-Friedenstruppe, beizulegen.
Vertreter der Allianz und russischer Militärs sind heute in Moskau zu Gesprächen zusammengetroffen.
Der NATO-Partner Ungarn hat Russland gestern den Überflug verweigert.
Nun sollen 360 Fallschirmspringer mit der Eisenbahn aus Russland zu ihrem Einsatz in den Kosovo transportiert werden.
Schon am Samstag sind vier Schiffe aus Sevastopol ausgelaufen.
Sie sollen ebenfalls Soldaten über Griechenland und Mazedonien in den Kosovo bringen.
Gestern hat ein Konvoi von 120 Fallschirmjägern Russland nicht verlassen können, weil Ungarn den Russen den Überflug verweigerte.
Derartige Maßnahmen haben auch Bulgarien und Rumänien angekündigt.
Moskau hat darauf verärgert reagiert.
Bei den Verhandlungen vor etwa zwei Wochen in Helsinki wurde vereinbart, dass sich Russland mit etwa 3.600 Soldaten an der KFOR beteiligen soll.
Nordirland, Großbritannien.
Nach der Parade des protestantischen Orania-Ordens durch Portadown ist die Lage in Nordirland gespannt, aber ruhig.
Es kam lediglich zu vereinzelten Krawallen.
Einige Randalierer wurden von der Polizei abgedrängt.
Nach britischen Medienberichten plant Premierminister Blair eine Regierungsumbildung.
Er will demnach die Nordirland-Ministerin Mo Mowlam mit dem Gesundheitsressort betrauen und durch den bisherigen Staatssekretär im Nordirland-Ministerium ersetzen.
Dies könnte als Zugeständnis an die nordirischen Protestanten gedacht sein.
Sie werfen Molem mangelnde Härte gegenüber den Katholiken vor.
Wie britische Zeitungen ferner berichten, ist im Kabinett Blair darüber hinaus ein Rücktritt zu erwarten.
Handelsminister Simon will sich angeblich aus der Regierung zurückziehen.
Er soll über die zögernde Haltung des Kabinetts zur Europäischen Währungsunion enttäuscht sein.
Der Handelsminister ortet eine Verschwörung gegen den Euro innerhalb der Regierung und will künftig privat für einen Beitritt Großbritanniens zum Euro werben.
Eine offizielle Stellungnahme der Regierung in London zu entsprechenden Berichten liegt noch nicht vor.
Türkei.
Die Serie von Anschlägen militanter Kurden in der Türkei setzt sich fort.
Bei einem Bombenanschlag in Istanbul ist gestern in einem belebten Park eine Bombe explodiert.
Ein Mann kam ums Leben, 20 Personen wurden verletzt.
Bisher hat sich noch niemand zu der Tat bekannt.
Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass Anhänger des zum Tode verurteilten PKK-Chefs Öcalan den Anschlag inszeniert haben.
USA, Indien.
Präsident Clinton hat sich in den Konflikt zwischen Indien und Pakistan eingeschaltet.
Anlässlich des Besuches des pakistanischen Ministerpräsidenten Sharif in Washington appellierte Clinton an beide Länder, die Kämpfe in Kaschmir einzustellen.
Es sei besonders wichtig, die bisherige Kontrolllinie zwischen Indien und Pakistan in der Kaschmir-Region wiederherzustellen.
sagte der amerikanische Präsident.
Es wurden auch konkrete Schritte angekündigt.
Indien hat sich bisher noch nicht dazu geäußert.
Aus Neu-Delhi werden militärische Erfolge gemeldet und bevorstehende heftige Gefechte angekündigt.
Deutschland.
Der Deutsche Bundestag beginnt heute mit dem Umzug von Bonn nach Berlin.
Bis zum 31.
Juli sollen täglich 40 Container mit parlamentarischen Gütern in die Hauptstadt geschafft werden.
Neben den 669 Abgeordneten werden auch mehr als 3.400 Mitarbeiter ihren Dienstsitz nach Berlin verlegen.
Die erste Plenarsitzung des Bundestages im umgestalteten Berliner Reichstag soll am 7.
Dezember stattfinden.
Danke, Herr Mogodler.
Wir erleben heute einen Sommertag der extra Klasse mit Temperaturspitzenwerten.
Alice Holze von der Radiowetterredaktion mit der Wetterprognose.
Im Westen Österreichs wird heute mit föhnigem Südwind und bis zu 36 Grad der Höhepunkt der Hitze erreicht.
Morgen liegen die Höchstwerte in Vorarlberg stellenweise nur noch bei 20 Grad, vorübergehend muss man dazu sagen.
Von Salzburg ostwärts hingegen auch morgen noch sehr heiß und von Deutschland her ziehen allerdings ab etwa Mittag dann heftige Gewitter auf.
Nun die aktuellen Meldungen.
Zurzeit ist es in allen Landeshauptstädten heiter.
Die Temperaturen Wien 31 Grad, Eisenstadt 30, in St.
Pölten 31 Grad, Linz und Salzburg 32 Grad, Innsbruck 30, Bregenz 27, Graz 29 und Klagenfurt 27 Grad.
Am Nachmittag drückende Hitze über ganz Österreich mit Temperaturen zwischen 30 und 36 Grad.
Bei diesen Werten ist selbst der Wind nur noch weniger erfrischend.
Im Flachland weht Südostwind mit Böen bis 50 oder 60 Kilometer pro Stunde, am Neusiedler See für Segler etwa bevor Stärke 4 bis 5.
Auf den Bergen Südwind, der als Föhn in viele Täler durchgreift.
Dazu weiterhin viel Sonnenschein, besonders im Gebirge ist aber auch heute wieder die Gefahr von Wärmegewittern zu beachten.
In der Nacht ungewöhnlich warm, die Temperaturen sinken lediglich auf 26 bis 17 Grad.
Morgen Dienstag in Vorarlberg und im Tiroler Oberland schon von der Früh weg bewölkt mit teils gewittrigen Regenschauern, die höchsten Temperaturen hier nur noch 16 bis 22 Grad.
Im Bereich zwischen Innsbruck, Linz und Klagenfurt zunächst noch heiß und drückend schwül mit Höchstwerten zwischen 25 und 32 Grad.
Spätestens ab Mittag geht es aber auch hier mit den ersten Gewittern los und die Gewitter werden im Lauf des Nachmittags immer häufiger und intensiver.
Besonders im Gebiet vom Flachgau bis ins Inn- und Mühlviertel sind morgen Nachmittag auch sehr heftige Gewitter mit Hagel und extremen Sturmböen möglich.
Schäden daher nicht auszuschließen.
Die Gewitter breiten sich bis zum Abend weiter nach Osten bis Niederösterreich und in die Obersteiermark aus.
Auch hier sind stellenweise Unwetter zu befürchten, wenn gleich manche Gebiete völlig ohne Regen ausgehen können.
Bis zum Abend größtenteils trocken auch im äußersten Südosten Österreichs.
Vor den Gewittern erreichen die Temperaturen vom Weinviertel bis in die südliche Steiermark noch einmal bis zu 35, 36 Grad.
Ganz besonders sollten Wanderer und Bergsteiger morgen die Gewittergefahr beachten und die Temperaturen stürzen bis zum Abend in 2000 Meter Höhe von 16 auf 9 Grad, in 3000 Meter Höhe sogar gegen 0 Grad.
Übermorgen dann unbeständig mit Regenschauern und Gewittern, zwischendurch aber auch Sonnenschein.
Die höchsten Temperaturen liegen übermorgen zwischen 19 und 25 Grad.
Neun Minuten nach zwölf ist es jetzt.
In Wien wird in dieser Stunde der Menschenrechtsbeirat von Innenminister Karl Schlögl offiziell eingesetzt.
Danach tritt der Beirat zu seiner ersten Arbeitssitzung zusammen.
Der Beirat ist als Konsequenz aus dem Tod des nigerianischen Schubheftlings Markus Omofuma eingerichtet worden.
Er soll kontrollieren, ob bei der Arbeit von Polizei und Gendarmerie die Menschenrechte eingehalten werden.
Die elf Mitglieder, hauptsächlich Juristen und Menschenrechtsexperten, vertreten fünf Hilfsorganisationen und die Bundesregierung.
Vorsitzender ist der 52 Jahre alte Verfassungsrichter Gerhard Holzinger, der sich bereits seit 30 Jahren mit Menschenrechtsfragen beschäftigt.
Monika Feldner hat mit ihm über die Arbeit dieses Menschenrechtsbeirates gesprochen.
Herr Dr. Holzinger, Sie haben einen der heißesten Tage für die Konstituierung des Menschenrechtsbeirates erwischt.
Wird die Arbeit des Beirates hitzig werden?
Also ich glaube nicht, dass die äußeren Temperaturen irgendeinen Rückschluss auf die Arbeit des Beirates zulassen.
Und was mich persönlich betrifft, werde ich die Sache insofern relativ cool überstehen, als ich am vergangenen Samstag an einem Bergmarathon rund um den Traunsee teilgenommen habe und mich dort auch für hitzige Debatten entsprechend abgehärtet habe.
Wie wollen Sie, wie will der Beirat die Einhaltung der Menschenrechte kontrollieren?
Ich glaube, worum es geht, wäre herauszufinden, ob und wo es im Bereich der Sicherheitsexekutive allfällige strukturelle Mängel gibt, was die Wahrung der Menschenrechte anlangt.
Es ist natürlich auch nicht ausgeschlossen, dass signifikante Einzelfälle, die in der Öffentlichkeit bekannt werden und in der Öffentlichkeit diskutiert werden,
zum Anlass genommen werden, um diese Strukturfragen zu stellen.
Wie das im Detail ausschaut, das kann ich jetzt noch nicht sagen.
Beiräte haben immer ein bisschen so den Beigeschmack wie Arbeitsgruppen.
Sie dienen allzu oft als Feigenblatt für irgendjemanden.
Haben Sie Angst, Feigenblatt für Innenminister Schlögl zu sein?
Ich habe diese Angst deshalb nicht, weil ich mich a. für eine derartige Rolle nicht hergeben würde und b. wenn ich eine Aufgabe übernehme, dann auch wirklich etwas bewirken möchte.
Dennoch hat der Beirat nur unter Anführungszeichen beratende Funktion.
Was kann der Beirat da wirklich tun?
Meines Erachtens ist das auch durchaus zweckmäßig, und zwar weil eine seiner wichtigsten Funktionen darin besteht, im Wesentlichen zwei Gruppen zusammenzuführen, nämlich auf der einen Seite die Repräsentanten der bedeutsamsten nicht-staatlichen Menschenrechtsorganisationen und auf der anderen Seite die Vertreter jener Bundesministerien,
die in ihrem Wirkungsbereich vor allem für die Fragen der Wahrung der Menschenrechte zuständig sind.
Aus meiner Sicht kann ein solcher Beirat insofern sehr viel bewirken.
Also auf der einen Seite den Problemen, die es allenfalls gibt, auf den Grund gehen kann und dann gegebenenfalls auch durch das Herstellen von Öffentlichkeit bewirken kann, dass allfälligen Mängeln und Problemen auch wirklich abgeholfen wird.
Ich werde mich als Vorsitzender natürlich darum bemühen, dass der Beirat seine Empfehlungen möglichst immer einstimmig oder jedenfalls mit großer Stimmenmehrheit verabschiedet.
Und dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der Innenminister einem solchen Vorschlag oder einer solchen Empfehlung nicht Rechnung trägt.
Es hat im Vorfeld immer wieder Kritik gegeben, dass Hilfsorganisationen, die im Beirat sind, selbst Subventionen aus dem Innenministerium bekommen für die Flüchtlingsbetreuung, für die Schubhaftbetreuung.
Sehen Sie das als problematisch an?
Ich möchte keines der anderen Beiratsmitglieder in irgendeiner Weise qualifizieren.
Ich kann nur von dem ausgehen, von der Einstellung ausgehen, mit der ich an die Sache herangehe, nämlich völlig unbefangen und objektiv.
Und bis zum Beweis des Gegenteils nehme ich das auch für alle Kolleginnen und Kollegen an, die sonst im Beirat sitzen.
Wann wird die Öffentlichkeit das erste Mal von Ergebnissen der Arbeit des Menschenrechtsbeirates hören?
Ich habe vor, im Rahmen der heutigen konstituierenden Sitzung den Beiratsmitgliedern vorzuschlagen, dass wir uns auf alle Fälle in 14 Tagen treffen und dann wiederum im September.
Und ich bin daher eigentlich sehr optimistisch, dass wir im Herbst schon die ersten Ergebnisse vorzeigen können.
Monika Feldner sprach mit dem Vorsitzenden des Menschenrechtsbeirates, dem Verfassungsrichter Gerhard Holzinger.
Telefonieren ohne Post, bisher war das in Österreich nur in Ausnahmefällen möglich.
Zumindest die Grundgebühr müssen die Kunden in fast allen Fällen bisher bei der Post entrichten, weil sie die Leitungen vom Wählamt bis zum Endanschluss des Kunden besitzt.
Also die berühmte letzte Meile, wie das heißt.
Seit heute ist das anders.
Die Regulatorbehörde Telekom Control hat per Bescheid festgelegt, wie die letzte Meile liberalisiert wird.
Damit können alle Telefonkunden theoretisch ab sofort völlig zu einem privaten Betreiber wechseln.
Sie müssen also der Post und Telekom keine Grundgebühr mehr bezahlen.
Harald Weichlein informiert.
Seit Monaten streiten die privaten Telefongesellschaften mit der Post über die Entbündelung der sogenannten letzten Meile, also über den letzten Schritt der Telefonliberalisierung.
Strittig war, zu welchen Bedingungen die Post ihre Leitungen den Privaten zur Verfügung stellen muss, aber auch für welche Dienste.
Heinrich Ottruber, Geschäftsführer der Telekom-Kontroll.
Die Telekom-Kontrollkommission ist so an sich gelangt, dass hier im Wesentlichen alle Dienste
die technisch erprobt und technisch akzeptiert sind, nach den internen Vorschriften der TA, also nach den technischen Regeln, die die TA auf sich selbst anwendet, hier betrieben werden können.
Das betrifft etwa ISDN, Video on Demand, aber auch schnelle Internetzugänge.
Unabhängig vom Dienst darf die Post dafür von den privaten Anbietern 170 Schilling-Miete pro Monat und eine einmalige Abschlagszahlung von 750 bis 1500 Schilling verlangen.
Mit dieser Abschlagszahlung werden die technischen Umstellungen abgegolten.
Rein rechtlich besteht also ab sofort für alle Telefonkunden die Möglichkeit, völlig ohne Post zu telefonieren.
Im Prinzip
sind die Fristen so gesetzt.
dass innerhalb von etwa zehn Wochen ab der ersten Nachfrage nach Entbündelung eine Teilnehmeranschlussleitung eigentlich entbündelt sein sollte.
So Ottruber.
Die bisherige Rufnummer kann der Kunde trotz Wechsels behalten.
Ottruber rechnet aber nicht damit, dass die privaten Telefonanbieter sofort allen Kunden die Möglichkeit zum Umstieg bieten wollen.
Die nötigen Investitionen sind nämlich beträchtlich.
Deshalb werden wohl zunächst Großkunden in den Genuss des gänzlich privaten Telefonanschlusses kommen.
sagt Harald Weyken.
Nach der Stromliberalisierung, die erste Stufe gilt seit Mitte Februar, ist jetzt das Gas an der Reihe.
Die EU-Richtlinie sieht, ähnlich wie beim Strom, eine stufenweise Öffnung der Gasmärkte ab dem 10.
August 2000 vor.
Großkunden dürfen zuerst ihren Gaslieferanten frei wählen.
Die Fristen laufen bis zum Jahr 2010.
Wirtschaftsminister Hannes van Leijten will aber ein wesentlich höheres Tempo anschlagen in Sachen Gasliberalisierung, Herbert Hutter berichtet.
Trotz der Proteste der Gaswirtschaft wie OMV und Landesgasversorger will Wirtschaftsminister Hannes Fahrenleitner bei der Gasliberalisierung alles und das sofort genauer ab 10.
August 2000.
Wir wollen eine volle Liberalisierung mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes haben, mit sozusagen
der Festlegung, dass jeder Kunde ein zugelassener Konsument ist, nicht nur solch einer bestimmten Größe.
Die Gaswirtschaft fürchtet bei dem solchen Vorbreschen Österreichs einen Ausverkauf, weil sich die ausländische Konkurrenz entsprechend den langsamer wirkenden EU-Regelungen vor Konkurrenz noch schützen kann, Österreich aber nicht mehr, wenn das Gesetz so kommt, wie es der Wirtschaftsminister ausgesandt hat.
Für Fahrenleitner aber stehen die Gaskunden, vor allem die Industrie, im Vordergrund.
Sie werden in den letzten Wochen sehen, wie stark unternehmensbezogen wieder agiert werden wird.
Wir bleiben dabei, der Wirtschaftsstandort Österreich verdient über die Qualität seiner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch optimale Produktionskosten bei den Rohstoffen und dazu soll dieses Gesetz auch einen Beitrag leisten.
Weiterer Einwand der Gasunternehmen.
Die meisten Lieferverträge, etwa mit Russland, enthalten eine sogenannte Take-or-Pay-Klausel.
Das heißt, auch wenn das Gas nicht gebraucht wird, bezahlt muss es werden.
Da hat der Minister eine Schutzklausel vorgesehen.
Die Konkurrenz darf ausgesperrt werden, wenn etwa der OMV erhebliche finanzielle Schwierigkeiten drohen.
Wenn ein Unternehmen in Russland fix georderte Mengen verkaufen muss, dann muss es die verkaufen können.
Und das wird im Einzelfall der Regulator zu entscheiden haben.
Und dieser Regulator soll im Wirtschaftsministerium sitzen.
Auch das reicht den Gasversorgern nicht, sie halten das ganze Gesetz für nicht sachgerecht.
Trotzdem der Appell des Ministers.
Ich lade Sie einmal mehr herzlich ein, der Freiheit eine Chance zu geben und nicht den Wegeschrei der Regulierten, die davon ganz gut leben.
Beim Strom sind ja die Preise auch ziemlich schnell gesunken, meint der Minister.
Letzten Endes ist noch vieles offen, denn erst das neue Parlament, das am 3.
Oktober gewählt wird, kann die Liberalisierung des Gasmarktes beschließen.
Zwölf Uhr und 18 Minuten ist es jetzt.
Eine eigene Bettlerverordnung hat vor ein paar Jahren in Graz für Schlagzeilen gesorgt.
Demnach dürfen aggressiv bettelnde Personen sogar verhaftet werden.
Jetzt will die Grazer Stadtregierung die Bettler aber auf eine andere Weise von der Straße wegbringen.
Sie sollen in Zukunft eine Art Gehalt bekommen, berichtet Renate Rosbaut aus Graz.
In Zukunft soll jeder Bettler in Graz 3.500 Schilling pro Monat bekommen.
Das hat die Stadtregierung mit knapper Mehrheit beschlossen.
Diese neue Verordnung betrifft etwa 40 Roma aus der Ostslowakei.
Sie werden regelmäßig mit Bussen nach Graz gebracht, um hier organisiert zu betteln.
Besonders dem Fremdenverkehr sind diese Bettler längst schon ein Dorn im Auge.
In Zukunft sollen sich deshalb 20 kirchliche Organisationen um diese Menschen kümmern.
Die Roma sollen auch einfache Tätigkeiten wie Rasenmähen oder Heckenschneiden lernen.
Dafür zahlt die Stadt Graz pro Person 3500 Schilling.
Die Roma müssen sich als Gegenleistung verpflichten, nicht mehr auf der Straße in Graz zu betteln.
Paradox ist, dass jetzt dieses Projekt zur Unterstützung der Bettler gestartet wird, nachdem die Stadtregierung vor ein paar Jahren eine Verordnung gegen aggressive Bettler erlassen hat.
Die Frage ist auch, wie notwendig dieses ältere Gesetz ist, denn bis heute hat es noch keine einzige Anzeige gegeben.
Aber auch wenn es eine gegeben hätte, die Polizei wäre machtlos gewesen.
Denn erst morgen soll im Landtag die Vollzugsverordnung beschlossen werden, also dass die Polizei aggressive Bettler auch tatsächlich festnehmen darf.
Ich bin jetzt verbunden mit unserem Belgrader Korrespondenten Werner Heritsch.
Grüß Gott, Herr Heritsch.
Schönen guten Tag.
In den vergangenen Tagen kam in Serbien die Opposition wieder stärker auf, so schien es zumindest.
So gab es unter anderem eine große Anti-Milosevic-Kundgebung in Zentralserbien.
Eine Allianz aus kleineren außerparlamentarischen Oppositionsgruppen hatte dazu aufgerufen.
Morgen soll es von dieser Allianz der Veränderungen, wie diese Gruppe heißt, eine weitere Demonstration geben.
Der prominente Oppositionspolitiker Soran Djindjic ist gestern aus seinem Quasi-Exil in Montenegro nach Belgrad zurückgekehrt und bei seiner Ankunft auf dem Flughafen in Belgrad forderte er gleich den Rücktritt von Slobodan Milošević und freie Wahlen.
Die Opposition lässt also wieder von sich hören, aber wie stark Werner Heritsch ist die Opposition wirklich?
Ja, das wird man abwarten müssen.
Ich glaube, dass diese Allianz für Veränderungen, zumindest was ihr Wählerpotenzial betrifft, alle zusammen werden vielleicht um die 10 Prozent liegen, also eine nicht bedeutende politische Kraft hier im Lande.
Aber diese Massendemonstrationen könnten eine Initialzündung sein für
für größere Demonstrationen, man plant ja mit morgen beginnend über das ganze Land, verstreut Kundgebungen und dann auch hier in Belgrad.
Und es könnte schon sein, dass sich auch manche Unzufriedene, die an und für sich einer anderen Partei angehören, die Serben sind an und für sich sehr parteiorientiert und machen das, was die Partei, die jeweiligen Parteiführer sagen.
Es könnte durchaus sein, dass diese Allianz für Veränderungen Zulauf bekommt von vielen Unzufriedenen, und derer gibt es schon sehr viele hier in Serbien.
Und man muss ja abwarten, wie sich die kommenden Tage entwickeln werden.
Was das zum Sturz von Slobodan Milošević führen wird, das glaube ich nicht, weil Milošević meiner Ansicht nach noch sehr fest im Sattel sitzt.
Er hat die entscheidenden Positionen in der Polizei, im Militär, in den politischen Parteien, in der Wirtschaft,
mit seinen Leuten besetzt und diese Leute wissen ganz genau, mit Slobodan Milošević habe ich alle Möglichkeiten und ohne Slobodan Milošević habe ich nichts.
Also das ist ein System von Abhängigkeiten untereinander und diese Leute untereinander halten sich und auch Milošević an der Macht.
Wäre es denkbar, dass Milosevic wieder versucht, wie er es ja schon in der Vergangenheit gemacht hat, Oppositionelle in seine Regierung einzubinden?
Stichwort Vuk Traskovic, den er 1997 dann in die Regierung geholt hat, nach den Massendemonstrationen von 96.
Glauben Sie, dass er da vielleicht irgendeine Finte planen könnte?
Naja, so wie es sich hier darstellt, Raschkewitsch an und für sich möchte ja wieder gerne in die Regierung, fordert aber bestimmte Reformen, er fordert eine Übergangsregierung, und dazu hat sich Milosevic bisher gar nicht geäußert.
Alles deutet darauf hin, dass in der Bundesregierung, im Bundesparlament, wo der Milosevic versuchen wird, wieder eine Koalition seiner Partei, das ist die SPS, mit der Partei seiner Frau, das sind die Kommunisten, also die Juhl, die Vereinigten Linken,
Und eine Koalition mit dem Ultra-Rechten, mit Wolfgang Schäschel, wieder einzugehen.
Also überhaupt keine Anzeichen für Demokratisierung, wie man das im Westen fordert.
Ob zwar Milosevic Reformen versprochen hat, Wirtschaftsreformen, aber ohne irgendwelche konkreten Angaben zu machen.
Welche Rolle kann eigentlich das Ausland bei der Etablierung oder der Unterstützung der Opposition spielen?
Man muss dazu sagen, dass die Oppositionsproteste jetzt im Vergleich zu den Großdemonstrationen 1996, 1997 anders sind, weil jetzt die größte, sozusagen oppositionelle Kraft, nämlich die serbische Erneuerungsbewegung von Vuk Draskovic, ja nicht daran teilnimmt.
Draskovic hat offensichtlich Ambitionen, wieder in die Regierung zu kommen, das ist die eine Seite.
Auf der anderen Seite glaube ich, dass Draskovic
Angst hat, seine Leute auf die Straße zu rufen, und wenn er einmal seine Leute auf die Straße ruft, dann wären das wirklich Zehnhunderttausende.
Er hat Angst, dass das in einen Bürgerkrieg münden könnte, und das ist eine Situation, die hier, glaube ich, niemand will.
Was die Unterstützung vom Ausland betrifft, wird es sehr schwer sein, weil obwohl es diese Allianz für Veränderungen gibt, ist das doch eine zentrale Stelle.
Aber untereinander gibt es sehr wohl Risse.
Also da ist die eine Fraktion um Zinzic und um Milan Panic, den ehemaligen Ministerpräsidenten, das ist auch derjenige, der das Geld hat.
Das ist ein Geschäftsmann aus Amerika, der hier sehr finanzkräftig ist.
Aber es gibt auch kleinere Parteien, die nicht so damit einverstanden sind.
Und es gibt hier einen Spruch in Serbien, der besagt, zwei Serben, drei Parteien.
Also offenbar haben die serbischen Oppositionsparteien immer wieder das Problem, eine Plattform zu finden.
Ein zweites Thema, auf das ich Sie ansprechen möchte, Herr Heritsch, ist die Lage in Montenegro, jener Teilrepublik, die zusammen mit Serbien ja die Bundesrepublik Jugoslawien bildet.
Und hier regiert als Republikspräsident Milo Djukanovic.
Da gab es in den vergangenen Tagen Warnungen vor einem serbischen Putsch in der Teilrepublik.
Djukanovic ist ja ein Milosevic-Kritiker.
Gibt es für Putsch, gibt es dafür tatsächlich irgendwelche Anzeichen oder ist dies Medienhysterie?
Naja, zum einen muss man dazu sagen, dass die Berichte der NATO, wonach die jugoslawische Armee dort Truppen konzentriert hat, wohl sicher stimmen.
Ich glaube, dass das eher ein Machtspiel ist.
Wie viele Beobachter hier, bin ich auch der Ansicht, dass das jetzt nicht die Übernahme der Staatsmacht in Montenegro ist, sondern dass das eher die Demonstration ist, dass wir könnten, wenn wir wollten.
Aber ich glaube, dass Slobodan Milošević hier in Serbien im Moment so viele Probleme hat, dass er es auch nicht wagen wird, in Montenegro etwas anzuzetteln.
Das ist die eine Seite.
Zum anderen ist es auch so, dass Cukanović ja in den vergangenen Jahren sich ja darauf vorbereitet hat.
Es ist ja nicht so, dass das jetzt ein Konflikt ist, der über Nacht passiert ist, sondern der schwellt ja schon seit Jahren.
Und Cukanović hat sehr wohl natürlich seine
seine Truppen, und das ist in erster Linie die Polizei, aufgerüstet, ausgerüstet, und er weiß natürlich auch, dass er das Versprechen der NATO hat, für den Fall, dass Milosevic hier versuchen wird, Djukanovic zu stürzen, dass die NATO ihm dabei stehen wird.
Das ist natürlich eine sehr heikle und eine sehr gefährliche Situation, aber dass jetzt diese Truppenkonzentrierung dort der Startstreich
Zukunft oder sehr schnell kommen wird.
Herzlichen Dank, Werner Heritsch, für dieses Gespräch.
Der Ort Kosovo-Polje in Kosovo ist zum Zufluchtsort vieler Roma geworden.
Die Minderheit der Roma ist zwischen die Fronten geraten im Kosovo-Krieg.
Anfangs waren viele Richtung Belgrad geflohen, doch serbische Einheiten schickten sie zurück mit dem Hinweis, hier in Serbien seien sie nicht willkommen, die Roma.
Aber auch viele Kosovo-Albaner sind alles andere als Roma freundlich eingestellt, denn sie wiederum bezichtigen die Roma der Kollaboration mit den Serben.
Eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerkes brachte es jüngst auf den Punkt, in dem sie meinte, in Zeiten der ethnischen Zwietracht suchten die Menschen eben nach einem Sündenbock.
Dem Schicksal der Roma im Kosovo auf der Spur war für das Mittagschanal unser Reporter Christoph Fager.
Eine Zeltstadt auf dem schlammigen Hof der Schule in Kosovo-Polje.
Ein unübersichtliches Getümmel von Kindern und herumwandernden Erwachsenen.
Einige Pferde stehen im Orast, eingespannt in klapprige Pferdewägen.
Neben manchen Zelten liegen Ziegen.
Mitten auf der Wiese ein alter Herd, in dem Fladen gebacken werden.
Auf dem Zaun des Geländes hängen hunderte Wäschestücke zum Trocknen.
So ziemlich alle Romer der Umgebung haben sich hierher geflüchtet.
Wir sind mit den Albanern von klein auf aufgewachsen und wollen auch mit ihnen sterben.
Als es darum ging, die Albaner politisch zu stärken, haben wir für Rugova gestimmt.
Heute kommen sie und plündern unsere Häuser.
Aber nicht nur das, sie zünden unsere Häuser auch an und belästigen unsere Frauen.
Ein anderer Mann, er ist 65, erzählt, er sei sowohl von Serben als auch von Albanern misshandelt worden.
Wir sind von den Serben misshandelt worden.
Sie waren die Ersten, die mein Haus geplündert haben.
Sie haben gedroht, mich zu erschießen.
Sie haben geglaubt, ich hätte UCK-Leute bei mir versteckt.
Dann sind wir geflüchtet.
Als ich zurückgekommen bin, sind UCK-Kämpfer gekommen und haben mich mehrmals niedergeschlagen und verjagt.
Dutzende andere Menschen erzählen ähnliche Geschichten.
Stets hätten sie vor allem mit den Albanern in besten Einvernehmern gelebt und jetzt würden sie vertrieben.
Die Albaner beanspruchen den Kosovo für sich alleine.
Auf der Straße vor dem Lager bleiben zwei Albanerinnen stehen.
Roma hätten mit den Serben zusammengearbeitet, sagen sie.
Sie hätten geplündert und gebrandschatzt.
Wir kennen die Roma, die das getan haben.
Schau mal da drüben, da waren Geschäfte meines Vaters.
Roma haben sie geplündert und in Brand gesteckt.
Die Roma haben keinen Platz mehr hier."
Ein Mann aus dem Lager hört das und kommt aufgebracht rausgelaufen.
Warum sagst du, dass wir die Häuser verbrannt haben, schreit er.
Ich beschuldige ja nicht dich persönlich, meint sie.
Und er?
Aber ich bin ein Rom und wir Romer sind von den Albanern vertrieben worden.
Drei unserer Häuser haben sie angezündet.
Ihr solltet euch schämen.
7.000 Menschen leben in dem Roma-Lager im Kosovo-Polye.
Täglich werden es mehr.
Im Schulgebäude liegen sie auf Decken unmittelbar nebeneinander, auch auf den Gängern.
Draußen nächtigen sie in den Zelten.
Es gibt zu wenige Toiletten und kaum Waschmöglichkeiten.
Zwei Ärzte einer französischen Hilfsorganisation haben ihre Ordination im Kammerl des Schulwarts.
Die Menschen leiden vor allem an Durchfall, insbesondere die Kinder.
Einige Grippefälle gibt es, einige Fälle von Diabetes und ein Mann ist an Hepatitis erkrankt.
Gefragt, ob wenigstens das Wasser sauber ist, meint einer der Ärzte.
Ich weiß nicht, ob das Wasser hier rein ist.
Ich kann es nur hoffen.
Die Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerks betont, die Roma hätten sich das Schulgebäude selbst als Lager ausgesucht.
Ausschlaggebend war das Sicherheitsargument.
Die britischen KFOR-Einheiten sind nämlich gleich gegenüber stationiert.
Die UNO versucht jetzt, einen besseren Platz für das Flüchtlingslager zu finden.
Die Romer hier im Kosovo sind offensichtlich zwischen die Fronten geraten.
Bis zu 40.000 haben vor dem Krieg im Kosovo gelebt, schätzt die UNO.
Genau lässt sich das aber nicht sagen, da sich viele bei Volkszählungen als Serben bzw.
Albaner bekannt haben, je nachdem, in welcher Gegend sie gelebt haben.
Tendenziell haben sie die serbischen Einheiten unterstützt, sagt Paola Gedini vom UNHCR.
Zahlreiche Romer haben zugegeben, an Plünderungen beteiligt gewesen zu sein.
Es gibt viele Gegenden, so zum Beispiel das Zentrum von Pristina oder Mitrovica, aus denen Roma vertrieben worden sind, die die serbischen Behörden und das serbische Vorgehen ganz offen unterstützt haben.
Aber es gibt auch andere Fälle.
Da haben Roma Albanern geholfen, in den vergangenen drei Monaten zu überleben, als sie massiv verfolgt worden sind.
Außerdem hebt Frau Gedine hervor, serbische Paramilitärs hätten bisweilen sowohl Serben wie auch Roma zu Verbrechen gezwungen.
Wie es mit den tausenden Vertriebenen Roma jetzt weitergeht, weiß niemand.
Im Lage-in-Kosovo-Polje sagt einer resignierend, wir überlassen den Kosovo den Albanern und Serben, sollen sie doch damit machen, was sie wollen.
Christoph Wager war das mit einer Reportage aus dem Kosovo über die Situation der Roma.
Und jetzt im Mittagschanal bereits ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Heinrich Himmler am 24.
Oktober 1943.
Deutschland war auch an der Arbeitsfront erbarmungslos.
Hunderttausende Frauen und Männer aus den eroberten Gebieten mussten in Fabriken und in der Landwirtschaft Zwangsarbeit leisten.
Der Staudamm von Kaprun gehörte zu den gefährlichsten Großbaustellen des Deutschen Reiches.
Zur Arbeit trugen wir blaue Arbeitsmantel, ob Sommer oder Winter.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich in diesem Arbeitsmantel, ohne viel darunter, bei 17 Grad minus arbeiten musste.
Damals sind besonders viel gestorben, besonders die Älteren, denn sie dürfen nicht vergessen, dass wir uns auf steilen Hängen bewegten, in Holzschuhen mit Holzsohle.
Wenn man da einmal ausrutschte, war man weg.
Vor kurzem erschien ein Buch mit dem Titel »Sklavenarbeit unterm Hakenkreuz – Die verdrängte Geschichte der österreichischen Industrie«.
Amelista Teltschny und Peter Warter haben es gelesen.
Channal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Zu Beginn des Mittagsschanals haben wir heute über den neuen Menschenrechtsbeirat berichtet.
Eine Folge des Falls Markus Omofuma.
Jetzt nochmals im Mittagsschanal zu diesem Fall zurück.
Das Landesgericht Kornneuburg hat jetzt den Leichnam des während seiner Abschiebung aus Österreich Verstorbenen Markus Omofuma freigegeben.
Nachdem Ende vergangener Woche letzte bis dahin noch in Bulgarien untersuchte Gewebeproben Omofumas und mit diesen auch das lang erwartete medizinische Gutachten sowie der Polizeibericht aus Sofia in Wien eingetroffen sind, wird die Leiche vom zuständigen österreichischen Gericht nicht mehr gebraucht, heißt es.
Das Abschlussgutachten des Gerichtsmediziners Christian Reiter wird aber trotzdem noch einige Wochen auf sich warten lassen.
Dazu der Präsident des Landesgerichtes Korneuburg, Franz Hartl.
Es ist so, dass eben die Leichenteile eingelangt sind seitens Bulgarien, dass am Freitag noch von der Gerichtsmedizin von diesen Leichenteilen Proben entnommen worden sind.
Diese Proben werden jetzt einer medizinisch-chemischen Untersuchung zugeführt und wenn dann diese Ergebnisse vorliegen, dann wird auch der Herr Dr. Reiter in der Lage sein, sein Vollgutachten und Endgutachten zu erstatten.
Wann ist mit dem Vorliegen diese Ergebnisse zu rechnen?
Ich nehme an, dass dies nach seinem Urlaub, also jetzt drei Wochen und dann eine kurze Zeitspanne, ich nehme ans an, dass zum Monatswechsel Juli, August, das Vollgutachten seitens des österreichischen Gerichtsmedizininstitutes vorliegen wird.
Was passiert jetzt mit der Leiche von Markus Omafuma?
Ja, die Leiche wurde noch am Freitag nach Entnahme unserer Proben dann zur Beerdigung freigegeben.
Und wir haben jetzt die zuständigen Ministerien verständigt von der Freigabe und die werden dann das Notwendige, seine allfällige Überführung in die Wege leiten.
Sagt der Präsident des Korneuburger Landesgerichtes, Franz Hartl.
Jetzt im Mittagschanal zu einem Urteil, das juristisch aufhorchen lässt und wahrscheinlich noch für zahlreiche menschliche und ethische Fragen Diskussionsstoff bieten wird.
Was ist passiert?
Ein Kind ist behindert zur Welt gekommen.
Die Eltern klagen, weil sie sagen, bei einer Schwangerschaftsuntersuchung hätte das den Ärzten auffallen müssen.
Wenn dies bekannt geworden wäre, hätte man sich zur Abtreibung entschieden, argumentieren die Eltern.
Der oberste Gerichtshof räumt den Eltern Schadenersatz ein.
Bund und Gemeinde Wien als Träger des betroffenen Spitals müssen den Eltern den Mehraufwand ersetzen, der durch die Behinderung des Kindes hervorgerufen wird.
Urteilt das Gericht.
Näheres zu dem Fall von Franz Rainer.
Mehr als elf Jahre liegt die Geburt des Buben bereits zurück.
Auf die Welt gekommen ist er ohne Arme, also schwer behindert.
Die Ultraschalluntersuchungen waren im AKH Wien vorgenommen worden.
Die Mutter hatte sich als Privatpatientin einem Universitätsprofessor anvertraut.
Und dort, im AKH, passierte der folgenschwere Fehler.
Bei den Ultraschalluntersuchungen wurde die schwere Behinderung des Buben nicht erkannt.
Die Eltern freuten sich daher auf ein gesundes Kind.
Nach der Geburt sei für die Mutter daher eine Welt zusammengebrochen, hält der oberste Gerichtshof nun fest.
Und er spricht der Mutter bzw.
den Eltern zweierlei Ansprüche zu.
Erstens einen Schadenersatz für den Schock nach der Geburt.
Zweitens den Ersatz für den Mehraufwand, der ihnen aus der Pflege ihres schwerbehinderten Kindes erwachsen ist.
Der Dreh- und Angelpunkt dieser Argumentation ist die Erklärung der Mutter, die meinte, sie hätte das Kind, so die Behinderung frühzeitig erkannt worden wäre, abtreiben lassen.
Ein rechtlich gedecktes Vorgehen.
Der OGH erklärt dazu sinngemäß, da die Abtreibung aufgrund eines Arztfehlers unterblieben sei, müssten die Spitalserhalter, also Bund und Stadt Wien, für die Folgekosten aufkommen.
Keinen Schadenersatz bekam der behinderte Bub selbst zugesprochen.
Begründung des OGH, der Mensch habe sein Leben grundsätzlich so hinzunehmen, wie es von der Natur gestaltet worden sei.
Es ist dies das erste Urteil, in dem der oberste Gerichtshof Unterhaltsansprüche nach der Geburt eines unerwünschten Kindes einräumt.
Umgehende Einschränkung der Höchstrichter, das bedeutet nicht, dass die Geburt eines Kindes an sich als Schaden zu bewerten sei.
Im vorliegenden Fall sei es lediglich darum gegangen, die Eltern für die entsprechend höheren Aufwendungen zu entschädigen.
Um es noch zu verdeutlichen, wenn ein Mann nach seiner Sterilisation ein Kind zeugt,
und dieses Kind gesund zur Welt kommt, wird er vom Arzt, der die Sterilisation vorgenommen hat, keinen Schadenersatz erhalten.
Mit dieser Zusatzerklärung wollen die Höchstrichter mögliche Überinterpretationen ihres Urteils gleich vorwegnehmen.
Männer leben risikoreicher, ungesünder und daher um durchschnittlich sechs Jahre kürzer als Frauen.
Das ist die Hauptaussage des sogenannten Männergesundheitsberichtes, der heute Vormittag in Wien präsentiert wurde.
Weiteres Detail aus dem Bericht, Männer haben ein dreifach höheres Risiko an Leberzirrhose zu sterben als Frauen.
Zusatzdetail.
International liegt Österreich bei der Sterblichkeit durch Leberzirrhose nach Ungaren an zweiter Stelle.
Eveline Schütz informiert.
Es ist nicht nur das geringe ausgeprägte Gesundheitsbewusstsein, dass Männer unter anderem weniger zum Arzt und im Speziellen zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, dass sie mehr rauchen und Alkohol konsumieren als Frauen.
Bei den Männern haben auch soziale Faktoren einen stärkeren Einfluss auf die Gesundheit und die Lebenserwartung als bei Frauen.
Hannes Schmidl, Gesundheitsbeauftragter der Stadt Wien,
Dass zum Beispiel bei den 35-39-jährigen Männern mit Pflichtschulabschluss die Sterblichkeit um mehr als dreimal höher ist als bei Hochschulabsolventen in derselben Altersgruppe.
Dass im Vergleich zu den Frauen geringere Gesundheitsbewusstsein schlägt sich in konkreten Zahlen nieder, meint Anita Schmeiser-Rieder vom Institut für Sozialmedizin der Universität Wien.
Wir wissen, dass zum Beispiel in Wien ab dem 40.
Lebensjahr doppelt so viele Männer als Frauen übergewichtig sind.
Wir haben höhere Cholesterinwerte und wir wissen auch, dass ca.
50 Prozent aller Todesfälle, die durch Unfälle und durch Gewalteinwirkung zustande kommen bei Männern, durch Alkohol hervorgehoffen werden.
Und auch wenn hier im Konkreten von der Wiener Situation gesprochen wurde, so sind die Ergebnisse, so Schmeiser Rieder, auf gesamt Österreich umzulegen.
Und ganz stark verwurzelt ist in den Männern noch, dass sie einfach stark und gesund zu sein haben.
Obwohl Männer immer wieder sagen, dass sie sich sehr gut fühlen gesundheitlich, wir haben das gesehen, also 70 Prozent der Männer sagen, ich fühle mich sehr gut.
Bei den Frauen ist dieser Prozentsatz wesentlich kleiner, aber trotzdem haben sie die kürzere Lebenserwartung.
Die Männer sind zwischen 10.000 und 10.000 Jahre zurück.
Zehn Jahre, weil wir hier am Beginn der empirischen Untersuchungen stehen und das Institut für Sozialmedizin hier das erste Mal auch für Österreich und für Wien im Besonderen diese Unterlagen vorgelegt hat.
Aber vom Verhalten her sind das sehr tradierte Verhaltensweisen.
Das Heldentum der Männer wird hier benutzt, wenn zum Beispiel, was sich jetzt Gott sei Dank ein bisschen ändert schon,
Wenn es am Bau üblich ist, dass die Männer 50 Kilo Zement und Betonsakeln schleppen, dann ist es nicht ein Beweis von Stärke, sondern sie wird einfach ausgenutzt.
Was sich auf ihre Gesundheit auswirkt?
Häufigste Krebsarten bei den Männern sind Prostata, Lungen- und Darmkrebs.
Männer erkranken zunehmend auch an Leiden, die man lange als typische Frauenleiden bezeichnet hat.
Hannes Schmidl
Osteoporose wird generell als Frauenerkrankung bezeichnet.
Aufgrund unserer Daten sind wir jetzt in der Lage festzustellen, dass das Verhältnis osteoporotische Oberschenkelbrüche zum Beispiel durchaus im Bereich 2 zu 1 zwischen Frauen und Männern liegt.
Das heißt, das Bild, hier handelt es sich um eine Frauenkrankheit, ist so nicht richtig und das hat ganz wichtige Konsequenzen, damit man ganz spezielle Präventionsaktionen auch für Männer setzt.
Eine der häufigsten Ursachen für die männliche Osteoporose ist Alkoholmissbrauch.
Im Bereich der Demenzen erkranken Frauen eher an Alzheimer, nicht zuletzt, weil sie eben älter als Männer werden, während den Männern häufiger Demenz nach einem Schlaganfall droht.
Aufwachen lässt auch ein weiteres Detailergebnis aus dem Männergesundheitsbericht zu Anita Schmeisser-Rieder vom Institut für Sozialmedizin der Universität Wien.
Es ist so, dass wir auch gefunden haben, und auch in anderen Untersuchungen wurde das gefunden, dass Männer, die verheiratet sind, dass sie gesünder sind und dass sie älter werden als Männer, die nicht verheiratet sind, die alleine leben.
Bei Frauen ist das nicht so.
Eine Konsequenz, die nicht aus diesem Detailergebnis, sondern aus dem Bericht insgesamt gezogen werden sollte, so die Autoren, in den Betrieben sollten verstärkt Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden.
Und jetzt im Mittagschanal noch einmal ins Ausland.
Die japanischen Wirtschaftstreibenden sehen die ökonomische Zukunft in ihrem Land zunehmend optimistisch.
Der heute veröffentlichte Denken-Index der Bank of Japan weist nur mehr ein Minus von 37 Punkten aus.
Das heißt, wenn 100 Unternehmen die Zukunft positiv sehen, stehen denen nur mehr 137 Unternehmen gegenüber, die für die nächsten Monate eher pessimistisch sind.
Vor einem Vierteljahr lag der Index noch bei minus 47.
Auch die Börse in Tokio ist seit Jahresbeginn von 13.000 Punkten auf heute mehr als 18.000 Punkte geklettert.
Dennoch sah der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes in Österreich, Helmut Kramer, am vergangenen Freitag in einem Hörfunkinterview die japanische Krise noch nicht als überwunden an.
Eine Analyse der japanischen Wirtschaftssituation im Folgenden von Ernst Weinisch.
Die Zahlen der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sprechen eine klare Sprache.
Während Anfang des Vorjahres das Bruttoinlandsprodukt in den USA um 4 Prozent zugelegt hat, ist es in Japan um knapp 4 Prozent zurückgegangen.
Hochkonjunktur und Rezession also gleichzeitig bei den beiden größten Volkswirtschaften.
Für Japan ist die Rezession aber gänzlich neu, denn seit dem Zweiten Weltkrieg hat das asiatische Wirtschaftswunder praktisch ohne Pause angehalten.
Die Krise der gesamten Wirtschaft des Landes wurde vor allem durch die Krise der Banken ausgelöst.
Ein Beispiel.
Erst vor Tagen hat die Polizei drei Spitzenmanager der zusammengebrochenen Long-Term Credit Bank verhaftet.
Verdacht auf Bilanzfälschung.
Diese Grossbank hat aber zu den Eckpfeilern des japanischen Wirtschaftswunders gehört.
Der Wirtschaftsboom wurde mit langfristigen Krediten finanziert.
Kredite, die nicht mehr finanzierbar waren.
So wurde genau diese Entwicklungsbank als erste im Vorjahr unter staatliche Kontrolle gestellt.
Die Sanierung des Bankensystems kostet Japan Milliardenbeträge.
Das hat sich auf die Wirtschaftsleistung des Landes ausgewirkt.
Auch die Arbeitslosigkeit ist gestiegen.
5 Prozent der Japaner stehen ohne Job da.
Das gab es seit 50 Jahren nicht mehr.
Doch langsam greifen die Sanierungsprogramme der Regierung.
Im ersten Quartal dieses Jahres ist die japanische Wirtschaft sogar wieder um 1,5 Prozent gewachsen.
Die Aktienkurse an der Börse von Tokio steigen wieder kontinuierlich.
Ob damit das Gröbste überstanden ist, wird sich allerdings erst zeigen.
Dann nämlich, wenn die Konjunkturhilfsprogramme auslaufen und die japanische Wirtschaft wieder auf eigenen Beinen stehen muss.
Wir bleiben beim Thema Japan, kommen aber zu einem anderen Aspekt.
Ende Mai hat das japanische Parlament die neuen amerikanisch-japanischen Verteidigungsrichtlinien gebilligt.
Sie ermöglichen den japanischen Streitkräften eine größere Rolle bei der Unterstützung amerikanischer Truppen in Ostasien.
Nachbarländer wie China und Nordkorea haben Besorgnis geäußert und auch in Japan selbst gibt es Proteste von linken Gruppen und der Antikriegsbewegung.
Die nach dem Zweiten Weltkrieg verabschiedete Verfassung verbietet nämlich eine Remilitarisierung und erlaubt Japan nur eine begrenzte Bewaffnung zur Selbstverteidigung.
Helmut Oplital hat kürzlich in Tokio mit Experten über Japans neue sicherheitspolitische Rolle gesprochen.
Mehr als 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs will Japan nun wieder mehr Einfluss auf Entwicklungen in der Region gewinnen und Vorsorge für mögliche Bedrohungen treffen, sagt Politikprofessor Yoshihide Soeya, der erst kürzlich zu einem Berater von Premierminister Obuchi bestellt worden ist.
Zeitfristig müssen wir uns in Japan mit dem wachsenden Einfluss Chinas auseinandersetzen und wie wir dabei unser Verhältnis zu den Vereinigten Staaten gestalten.
Aus heutiger Sicht wollen wir uns weiterhin auf die bei uns stationierten US-Truppen stützen und auf unsere engen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Amerika.
In diesem Sinne hat sich unsere Nachkriegstrategie nicht gewandelt.
Doch inhaltlich zeichnen sich Veränderungen ab.
Während des Kalten Krieges konnte sich Japan nämlich nicht erlauben, aus eigenem über strategische Entwicklungen in der Region nachzudenken.
Heute können wir uns einen solchen Luxus nicht mehr leisten.
Bedroht fühlen könnte sich Japan zum Beispiel durch eine militärische Konfrontation zwischen China und Taiwan, eine Eskalation des Korea-Konflikts oder Auseinandersetzungen in Südostasien.
Doch den heutigen japanischen Politikern ist dabei klar, dass sie auf keinen Fall Erinnerungen an die aggressive Rolle Japans im Zweiten Weltkrieg wachrufen dürfen.
Natürlich wird Japans erweiterte Rolle in der Sicherheitspolitik immer wieder mit der Kriegsvergangenheit in Zusammenhang gebracht, aber solange Japan seine neuen Aufgaben in enger Abstimmung mit den USA wahrnimmt, wird Asien das auch akzeptieren.
Würde sich Japan allerdings aus dieser Nachkriegsordnung lösen und unabhängig von den Amerikanern eine eigene militärische Strategie entwickeln,
Dann müsste es mit großen Widerständen rechnen.
Aber im Moment sehe ich keine solche Entwicklung.
Als Gegengewicht zu dem engen Bündnis mit den Vereinigten Staaten sollte Japan allerdings seine Beziehungen zu Europa ausweiten, regt Professor Tsuyoshi Kurokawa, der ehemalige Botschafter Japans in Österreich, an.
Dass Europa in den Nachkriegsjahrzehnten für Japan keine so große Rolle mehr spielte, ist auch festhändlich.
Und dass Japan auch für Europa noch festhändlicher, weil die Führungsrolle
in der Politik, aber auch in der Wirtschaft nicht von diesen beiden Kreisen, sondern primär von den Amerikanern gespielt wurde.
Jetzt hat sich Europa nachgeholt und die Integration geht weiter.
und der Euro ist eingeführt worden.
Und dann haben wir auch darin unsere Gemeinsamkeiten, dass wir es ungern sehen würden, dass die Weltpolitik und die Weltwirtschaft von den Amerikanern alleine gestaltet und gehelft wird.
Ein Beitrag von Helmut Opletal war das zur militärisch-strategischen Ausrichtung Japans.
Zurück wieder nach Österreich.
Immer mehr Firmen nützen die Dienstleistungen eines Call-Centers, um ihren Kunden bestmögliche Serviceleistungen zu bieten.
Primär richten dienstleistungsorientierte Branchen wie Banken, Versicherungen, Reiseveranstalter oder Telekom-Anbieter Callcenter ein, die bei Kundenanfragen rund um die Uhr für jegliche Auskünfte über das Unternehmen bzw.
dessen Produkte zur Verfügung stehen.
In Österreich zählten derzeit 3.000 bis 4.000 Mitarbeiter in dieser Branche.
Telefonieren bis die Ohren glühen, so heißt die Untersuchung im Auftrag der Salzburger Arbeiterkammer über Callcenter in Salzburg.
Die neue Branche der Telefondienstleistungen bietet wenige Arbeitsplätze und viele Jobs ohne Absicherung, kritisieren die Arbeitnehmervertreter nach Vorliegen dieser Studie.
Elisabeth Maier berichtet.
Alle zwölf Callcenter, die es zurzeit in Salzburg gibt, liegen in der Stadt.
Kein Zufall, sagt Studienautorin Doris Gödel.
Ein Callcenter kann man in einen Lastwagen packen und überall hinfahren.
Dies scheint mir nicht ganz richtig zu sein, aufgrund der Tatsache, dass in der Stadt auf die Humanressourcen zurückgegriffen werden kann, welche nur eine städtische Umgebung bietet, nämlich Studenten und Studentinnen, Abendschüler und Schülerinnen, also jenen Personen, die einen zweiten Bildungsweg versuchen, zum geringen Teil ausfahren, was uns sehr überrascht hat.
Wir hatten gedacht, dass dieser Anteil höher sei.
und Frauen, die sozusagen dazu verdienen wollen.
1100 Salzburger arbeiten zurzeit in Call-Centern.
Die Qualifikation ist sehr hoch, sehr viele Maturanten.
Die Qualifikation wird aber nicht bezahlt.
Die Stundenlöhne liegen laut Studie zwischen 80 und 120 Schilling, sagt Studienautorin Ulrike Geschwandtner, aber
Insgesamt hat der Job als Callerin ein positives Image.
Es geht viel um Kommunikation, es geht viel um den Umgang mit neuen Technologien.
Man sitzt am Computer, hat ein Headset auf.
Sie kennen die Fotos von den Callcenter-Mitarbeiterinnen.
Was allerdings, und das ist uns als sehr negativ aufgefallen, überhaupt nicht erkannt wird, ist, welche Konsequenzen das Anstellungsverhältnis als freier Dienstnehmer hat.
Es ist nicht bewusst,
dass eben kein Anspruch auf Arbeitslosengeld oder auf eine soziale Absicherung vorhanden ist.
Der Salzburger Arbeiterkammerpräsident Alexander Böhm freut sich daher nur über die 200 fixen Arbeitsplätze, die in der neuen Branche entstanden sind und nicht über die vielen Jobs.
Wenn jemand aus der Not heraus drei oder vier Jobs annehmen muss, um überleben zu können, wenn alleinverdienende Mütter
eben nichts anderes angeboten bekommen als diese minderwertigen Jobs.
Und wir als Arbeiterkammer können nur immer wieder davor warnen und aufzeigen, diese Firmen nicht um jeden Preis ins Land zu holen.
Was europaweit sehr wohl geschieht.
Schottland und die neuen deutschen Bundesländer werben mit Dumpingpreisen um die Ansiedlung von Callcentern.
Und wir bleiben in Salzburg und kommen zur Kultur.
In knapp drei Wochen, am 24.
Juli, beginnen die diesjährigen Salzburger Festspiele, die bis Ende August an die 15 Opern- und Schauspielproduktionen sowie zahlreiche Konzerte präsentieren werden.
Detaillierte Auskünfte über das diesjährige Programm gab es heute Mittag bei einem Pressegespräch auf der Halleiner.
Berner Insel.
Dort haben unter anderem der neue Schauspielchef der Festspiele Frank Baumbauer, Hans Magnus Enzensberger, der heuer als Dichter zu Gast in Salzburg sein wird, und der flämische Regisseur Luc Perceval über ihre Pläne berichtet.
Zu Beginn des Beitrags hören Sie gleich aktuelle Informationen von Schauspielchef Frank Baumbauer.
Das ist sicher das größte und ambitionierteste Schauspielunternehmen, was wir dieses Jahr hier in Salzburg anbieten.
Das regt uns selbst, positiv gesagt, sehr auf.
Deswegen sind wir jetzt hier auf der Perleninsel draußen.
Das ist eine Co-Produktion mit dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.
Wir hatten das in Hamburg geplant zur Eröffnung der 100.
Spielzeit in diesem Herbst.
Gérard Mortier hat vor eineinhalb Jahren davon erfahren und hat mich eingeladen, ob wir das nicht gemeinsam machen könnten, schon zu einem Zeitpunkt, wo ich überhaupt noch nicht wusste, dass ich selbst dann mal mit Salzburg was zu tun haben werde.
Das ist in der Tat ein sehr ambitioniertes Programm, weil sie die Stücke Richard 2, Heinrich 4, Heinrich 5, Heinrich 6, Edward, Richard 3,
sozusagen in einem Sog erleben können und nicht nur die Stücke und die Dramen des ewigen Auf und Ab der Macht, sondern auch gleichzeitig am Ende eines Jahrhunderts ein bisschen Theatergeschichte Revue passieren lassen, wie Theater sich entwickelt hat in diesem Jahrhundert, wie Theater sich geformt hat, welche Wege, welche Irrwege Theater auch genommen hat.
und wo es möglicherweise wieder am schönsten sein kann, Theater.
Also es gibt auch einen Reigen, aus der Dramaturgie Shakespeare heraus, einen Reigen sozusagen durch unsere Theatergeschichte am Ende eines Jahrhunderts.
Schlachten, in Großbuchstaben und mit Rufzeichen am Schluss, ist zweifellos das spektakulärste Schauspielereignis der diesjährigen Salzburger Festspiele.
Neun Stunden reine Spielzeit, mit Pausen und Abendessen dauert das Programm zwölf Stunden.
Es ist eine ziemlich große Anstrengung auch für die Schauspielerinnen und Schauspieler, sozusagen diese Präsenz von 11 Uhr morgens bis 23 Uhr zu haben.
Aber auch sie werden versorgt, auch sie werden hinter der Bühne beinahe wie Sportler massiert und gemästet, damit sie das alles durchhalten.
Regisseur Luc Percival probt seit Anfang des Jahres mit seinen 13 Protagonisten.
Die deutschsprachige Erstaufführung von Schlachten soll ein Gesamterlebnis werden.
Wodurch auch meine Faszination ist entstanden für diesen Marathon, ist trotzdem das Thema, während einem ganzen Tag Theater, ein ganzer Tag Zusammensein von Zuschauern und Schauspielern,
Und während dieser Reise durch die Geschichte, die wir versuchen zu machen, wir fangen an 4.000 Jahre her und ändern heutzutage, dass da eine große Beziehung entsteht zwischen Schauspieler und Zuschauer und das eigentlich dieses duale Denken am Ende auflöst.
Und ja, das finde ich unik an diesem Projekt und eigentlich denke ich, ist das auch das Ziel des Theaters.
Ja, die Salzburger Festspiele, die beginnen also am 24.
Juli.
Aus Salzburg hat Karin Buttenhauser informiert.
Jetzt nochmals der Blick aufs Wetter.
Meist sonnig heute in Österreich, nur wenige Wärmegewitter im Bergland und sehr, sehr heiß mit Temperaturen zwischen 30 und 36 Grad.
Lebhafter Südostwind in den Alpen, föhniger Südwind, das meldet die Radio-Wetter-Redaktion.
Das war das heutige Mittagsjournal.
Regie hat die Ilse Oberhofer, Tontechnik Kurt Quatter und als Moderator verabschiedet sich Hans Christian Scheid.
Männer leben durchschnittlich um 6 Jahre kürzer als Frauen. Dies ist die Hauptaussage des Mändergesundheitsberichtes. Außerdem haben Männer ein dreifach höheres Rioskio an Leberzirrhose zu serben. Interview: Gesundheitsbeauftragter Hannes Schmidl, Interview: Sozialmedizinerin Anita Schmeiser-Rieder.
Mitwirkende:
Schütz, Eveline [Gestaltung]
, Schmidl, Hannes [Interviewte/r]
, Schmeiser-Rieder, Anita [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medizin
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Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
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Medizin
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Interview
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Reportage
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Senioren
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Frauen
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Familie
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Immer mehr Firmen nützen die Firmen eines Call-Centers. Dies soll für die Kunden vermehrtes Service anbieten. In Österreich gibt es in etwa 3000 - 4000 Mitarbeiter in der Branche. Die Arbeiterkammer Salzburg hat nun eine kritische Studie in Auftrag gegeben. Interview: Studienautorin Doris Gödl, Ulrike Gschwandtner, Einblendung: AK-Präsident Salzburg Alexander Böhm.
Mitwirkende:
Mayer, Elisabeth [Gestaltung]
, Gödl, Doris [Interviewte/r]
, Gschwandtner, Ulrike [Interviewte/r]
, Böhm, Alexander [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Arbeitsbedingungen
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Pressekonferenz
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Interessensvertretungen
;
Arbeitnehmerverbände
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Salzburg
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten