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Mittagsjournal.
Herzlich Willkommen zum Österreich 1 Mittagsjournal.
Begrüßt Sie Hans Christian Scheidt.
Das sind die Hauptthemen.
Der derzeitige EU-Ratspräsident, der deutsche Kanzler Schröder erörtert in Wien mit Bundeskanzler Klima die Situation der Europäischen Union nach Rücktritt der EU-Kommission.
Schröder schließt unterdessen eine Wiederkandidatur von EU-Kommissionspräsident Sander Tezitiert aus.
Unser Brüsseler EU-Korrespondent Günther Schmitt sprach heute Vormittag mit einem suspendierten EU-Beamten, der bereits im Dezember vergangenen Jahres das EU-Parlament von Unregelmäßigkeiten informiert hatte.
Während der deutsche Kanzler Schröder durch Europa tourt, holt ihn wieder Innenpolitisches ein.
Und zwar sorgt jetzt der grüne Umweltminister Trittin für Aufregung mit Äußerungen über grüne Annäherungsversuche hin zu den Christdemokraten.
In Israel ist der ehemalige Innenminister Derry wegen Korruption und Veruntreuung staatlicher Gelder verurteilt worden.
Da Derry Chef der zur gegenwärtigen Regierungskoalition zählenden religiösen Schafspartei zählt, heizt dies den anlaufenden Wahlkampf in Israel an.
Aus Österreich informieren wir unter anderem über die Forschungsschwerpunkte der Historikerkommission zur Aufarbeitung des Vermögensentzugs während der NS-Zeit.
Die Kommission stellte sich heute in einer Pressekonferenz vor.
Die Wirtschaftskammer beschäftigte sich heute mit den wirtschaftlichen Chancen, die eine allfällige Fußball-Europameisterschaft in Österreich gemeinsam mit Ungarn 2004 böte.
Die Forschungseinrichtungen Cybersdorf und Arsenal haben sich nun offiziell fusioniert.
Auch darüber werden wir berichten.
Und die Kulturredaktion informiert schließlich über Musiktheater im Festspielhaus St.
Pölten.
Bob Wilsons im Dickicht der Wasserhirts hinten gelangt dort zur Aufführung.
Erster Programmpunkt nun bei uns ein aktueller Nachrichtenüberblick.
Es liest Josef Enzelnatek.
Europäische Union
Der deutsche Bundeskanzler Schröder schließt eine neuerliche Kandidatur des bisherigen EU-Kommissionspräsidenten Santa aus.
Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Klima in Wien sagte Schröder, er hoffe, nach dem EU-Gipfel kommende Woche in Berlin einen gemeinsamen Vorschlag der EU-Mitgliedstaaten für die Neubesetzung der EU-Kommission präsentieren zu können.
Schröder reist nach Athen weiter, dort trifft er mit dem griechischen Ministerpräsidenten Simitis zusammen.
Danach spricht er in Rom mit dem italienischen Regierungschef D'Alema.
Es dürfte vor allem um die Situation nach dem Rücktritt der EU-Kommission gehen.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien planen, den Rücktritt zu nutzen, um Reformen in der EU voranzutreiben.
Nach Kommissionspräsident Jacques Santer kritisiert auch EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler den Bericht der Experten, der den Rücktritt der Kommission ausgelöst hat.
Fischler sagte, die Schlussfolgerungen seien unausgewogen.
Es sei vor allem unverständlich, dass der Kommission pauschal schlechte Verwaltung vorgeworfen werde.
Die besonders kritisierte Kommissarin Edith Cresson hat neuerlich den Vorwurf der Günstlingswirtschaft bestritten.
Frau Cresson erklärte, der Bericht sei kurz vor der Veröffentlichung zu ihren Ungunsten verändert worden.
Frankreich Die Kosovo-Friedensgespräche in Paris treten weiterhin auf der Stelle.
Die serbische Verhandlungsdelegation zeigt sich nicht bereit, eine internationale Friedensdrucke in Kosovo zuzulassen.
Die Kosovo-Albaner haben dem vorgelegten Abkommen zugestimmt, es aber noch nicht unterschrieben.
Nach Angaben der USA bereiten sich die Serben auf einen Krieg im Kosovo vor.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, man habe eine deutliche Verstärkung der serbischen Truppen registriert.
Bis zu 30.000 Soldaten seien stationiert.
Österreich.
In Wien hat die Historikerkommission ihr Arbeitsprogramm vorgestellt.
Es sieht vor, dass die Kommission den Vermögensentzug während der NS-Herrschaft, die Entschädigungen und Vermögensrückstellungen untersuchen soll.
Die Arbeit soll im Laufe des Jahres 2002 beendet sein.
Nach dem vorläufigen Budgetplan sollen die Untersuchungen knapp 88 Millionen Schilling kosten.
Benzin könnte in Kürze um bis zu 50 Groschen je Liter billiger werden.
Die Preiskommission debattiert heute, dass die österreichischen Autofahrer jährlich um etwa 5 Milliarden Schilling mehr für Treibstoff zahlen als im westeuropäischen Durchschnitt.
Wirtschaftsminister Van Leijten hat mehrmals erklärt, er halte die derzeitigen Preise für zu hoch.
Er denke daran, die Preise amtlich zu regeln.
Die Zahl der Einbürgerungen hat sich im Vorjahr erneut deutlich erhöht.
Es wurden etwa 17.800 Menschen eingebürgert, um 2.000 mehr als im Jahr zuvor.
Die meisten Menschen wurden in Wien und in Niederösterreich eingebürgert, nur in Tirol ging die Zahl zurück.
Die meisten Neueingebürgerten stammen aus der Türkei und aus dem früheren Jugoslawien.
In Tirol sind zwei Menschen an Malaria gestorben.
Mindestens vier sind erkrankt.
Sie haben sich die Malaria tropica bei Aufenthalten in afrikanischen Ländern zugezogen, unter anderem in Kenia, Madagaskar und Südafrika.
Die Malaria tropica ist die schwerste Form der Malaria.
Die ersten Symptome waren falsch gedeutet worden.
Man vermutete grippale Infekte.
Schweiz
Das Internationale Olympische Komitee in Lausanne hat IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch das Vertrauen ausgesprochen.
Der 78-jährige Spanier hatte einer außerordentlichen IOC-Vollversammlung die Vertrauensfrage als Konsequenz um die Olympia-Bewerbung von Salt Lake City gestellt.
USA.
Einen Tag nach dem Zugunglück im Süden von Chicago suchen Rettungsmannschaften weiter nach möglichen Opfern.
Bisher wurden bereits 14 Menschen aus den Trümmern des Zuges totgeborgen.
Vier Fahrgäste werden vermisst.
Der Zug war auf einem Bahnübergang gegen einen LKW gepeilt, der Stahlträger geladen hatte.
Türkei
Auf einer südtürkischen Schnellstraße ist eine Autobombe explodiert.
Zwei Menschen wurden dabei getötet.
Es ist unklar, ob der Anschlag von der kurdischen Arbeiterpartei
PKK verübt wurde.
Und jetzt die Wetterprognose mit Herbert Kates.
Eine fast hochwinterliche Wetterlage erleben wir momentan, denn aus Nordost bis Ost strömt kalte und recht feuchte Luft zu uns.
In den Bergen Niederösterreichs hat es über Nacht auch wieder ein paar Zentimeter Schnee gegeben.
Jetzt wird die Luft aber trockener und weniger feucht.
Zum Wochehindehin stellt sich das Wochenwetter dann auf Nordwest um.
Hier nun die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt stark bewölkt 2 Grad, St.
Pölten stark bewölkt 0, Linz leichter Schneefall 1 Grad, Salzburg wolkig 5, Innsbruck heiter 5, Bregenz heiter 4, Graz wolkig 5 und Klagenfurt heiter 4 Grad.
In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und im Großteil Kärnten scheint die Sonne, der Hochnebel im Rheintal löst sich auf.
Im Übrigenland sind weiterhin ausgedehnte Wolkenfelder durch, da kommt die Sonne nur zeitweise heraus und in den nächsten Stunden kann es stellenweise noch leicht schneien.
Es weht kalter Wind aus Nord bis Ost.
Die Temperaturen kommen bei Wolken über 0 bis 5 Grad kaum hinaus, sonst sind bis zu 8 in Tirol und Oberkärnten 12 Grad zu erwarten.
Morgen gibt es in der Früh speziell im Osten noch einige Wolken und in einigen Tälern Nebel oder Hochnebel und es ist durchwegs frostig mit minus 8 bis 0 Grad.
Nach und nach wird es aber überall recht sonnig, wenn auch nicht ganz ohne Wolken.
Der kalte Ostwind bleibt und die höchsten Temperaturen 3 bis 9,
In Tirol und Oberkärnten bis zu 13 Grad und in 2000 Metern hat es minus 8 bis minus 4 Grad.
Am Freitag zunächst überwiegend sonnig, am Nachmittag aber schon wieder Wolken und gegen Abend von Vorarlberg bis Oberösterreich Regen und Schneeschauer.
Dabei dreht der Wind auf Nordwest und frischt lebhaft auf.
Die höchsten Temperaturen am Freitag 6 bis 14 Grad.
Am Wochenende schließlich wechselhaft windig und sehr kühl, mit Schneeschauern oft bis weit herunter.
Den Beitragsteil des Mittagschanals beginnen wir heute mit dem Stichwort Kosovo-Konflikt.
Nach Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums bereitet sich Belgrad auf einen Krieg im Kosovo vor.
In der Provinz und den angrenzenden Gebieten seien bereits an die 30.000 Soldaten stationiert worden, hieß es.
Westliche Diplomaten haben mit einer Beendigung der Pariser Kosovo-Konferenz gedroht, wenn die jugoslawische Delegation weiterhin unnachgiebig bleibt.
Die Belgrader Verhandler weigern sich einer Stationierung einer Friedenstruppe in Kosovo zuzustimmen.
Von westlicher Seite wird immer wieder betont, dass es bei einem Scheitern der Kosovo-Friedensgespräche in Paris zu einem Eingreifen der NATO kommen werde.
Aus Belgrad dazu jetzt ein Bericht von Werner Heritsch.
Das Siebelrasseln in und um den Kosovo geht weiter.
Die jugoslawische Armee hat ihre Truppen in der Gegend deutlich verstärkt.
Momentan sind in Kosovo ein Vielfaches mehr Soldaten und Polizisten stationiert, als es das Abkommen vorsieht, das Lobodan Milosevic und Richard Holbrooke vergangenen Oktober geschlossen haben.
Die durchhalte Parolen der Regimepolitiker hier in Belgrad, die Propaganda in den staatlichen Medien, der Konfrontationskurs der serbischen Verhandlungsdelegation in Frankreich und die militärischen Vorbereitungen deuten darauf hin, dass Jugoslawien sich auf eine Auseinandersetzung vorbereitet.
Nach Angaben des amerikanischen Verteidigungsministeriums hat das jugoslawische Militär mehr als 30.000 Mann in Stellung gebracht.
Davon sollen um die 20.000 Soldaten in der Umgebung des Kosovo stationiert sein, unterstützt durch gepanzerte Fahrzeuge.
Direkt in den Kosovo sind weitere Panzer verlegt worden.
Der Mannschaftsstand dort soll auf zwischen 14.000 und 18.000 Mann erhöht worden sein.
Zudem ist die Wehrdienstzeit jener Soldaten verlängert worden, die jetzt im März abrüsten sollten.
Und schon seit Monaten werden Reservisten ständig eingezogen.
Dem jugoslawischen Aufmarsch im Süden des Landes stehen jenseits der Grenze in Mazedonien etwa 12.000 NATO-Soldaten gegenüber.
Sie gehören zum Teil der sogenannten Extraction Force an, die die OSCD-Beobachter aus dem Kosovo evakuieren soll.
Der andere Teil gehört jenen Truppen an, die im Falle eines Friedensabkommens, das in weiter Ferne ist, diesen Frieden im Kosovo absichern sollen.
Es ist nicht vorstellbar, dass die NATO mit Bodentruppen den Kosovo erobern und so befrieden will.
Aber sollten die Verhandlungen in Frankreich scheitern und alle Anzeichen deuten darauf hin, dann ist die Gefahr eines Luftschlages der NATO gegen Jugoslawien sehr groß.
Lange genug hat die NATO gedroht und hat sich damit selbst in Zugzwang gebracht.
Das weiß man auch hier in der Bevölkerung, die zwar zum Großteil den Standpunkt seiner Politik erteilt, nämlich keine fremden Truppen im Kosovo,
Aber die Angst vor einer Militärintervention wird größer, je deutlicher sich das Scheitern der Konferenz in Frankreich abzeichnet.
Werner Heritsch berichtete.
Der deutsche Kanzler Gerhard Schröder ist heute Vormittag im Rahmen seiner Vorbereitungsreise zum Berliner EU-Gipfel in Wien mit Bundeskanzler Klima zusammengetroffen.
Dabei ist natürlich die Lage nach dem gestrigen Rücktritt der EU-Kommission ausführlich erörtert worden.
Aus dem Bundeskanzleramt berichtet Fabio Polli.
Erhard Schröder versucht im Rücktritt der gesamten EU-Kommission positive Seiten abzugewinnen.
In seinen Worten heißt das, dass eine Chance für Veränderungen bei den Personen und bei den Strukturen vorhanden sei.
Über Personen will Schröder allerdings nicht spekulieren.
Die derzeit immer wieder genannten Kandidaten, Felipe González, Romano Prodi oder Javier Solana, bezeichnet er alle als ausgezeichnete Persönlichkeiten.
Gefragt, ob er in Italien heute einen der Kandidaten, nämlich Romano Prodi, trifft, sagt Schröder,
Ich werde mich an irgendwelchen Spekulationen über gewiss hervorragende Persönlichkeiten bei Romano Podi, handelt es sich um eine solche, nicht beteiligen.
Auch auf die Frage, ob der neue Präsident aus einem südlichen Land kommen wird, gibt Schröder keine konkrete Antwort.
Eine Wiederkandidatur von Jacques Santa als Kommissionspräsident ist für ihn aber unmöglich.
Das kann man ausschließen, ja.
Etwas kürzer als noch gestern tritt der deutsche Bundeskanzler bezüglich der Geschwindigkeit, mit der die neue EU-Kommission und deren Präsident gefunden werden.
Im Gegensatz zum skeptischen österreichischen Agrarkommissar Franz Fischler wollte Schröder schon nächste Woche am Gipfel in Berlin eine Entscheidung haben.
Doch so schnell wird es vermutlich nicht gehen.
Das gestand Schröder heute auch indirekt ein.
Ob wir in Berlin schon zu Entschlüssen und Beschlüssen kommen, die Personen betreffen, ist eine offene Frage.
Das muss jetzt eruiert werden.
Wir sollten uns auch nicht unter
zu viel Druck setzen, was Berlin angeht.
Im Vordergrund wird da die Agenda, also die Finanzarchitektur stehen, aber gewiss, wenn die Staats- und Regierungschefs in dieser Situation zusammen sind, wird es mindestens Debatten und Entscheidungen über das weitere Verfahren geben müssen.
Glücklich wäre es, wenn man bereits einen gemeinsamen Personalvorschlag sehr schnell nach Berlin
dann präsentieren könnte.
Hinter den Kulissen wird jetzt vermutlich das Feilschen zwischen den Staaten losgehen.
Jeder will seine Interessen gewahrt sehen, wird im Austausch für die Zustimmung zu einem Kompromisskandidaten als Kommissionspräsident die eigenen Vorteile, eventuell auch eigene personelle Präferenzen durchzubringen versuchen.
Derzeit ist die Verteilung so geregelt, die bevölkerungsreichen Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien stellen je zwei Kommissare, alle anderen je einen.
Die unterschiedlichen Interessen auf einen Nenner zu bringen, das ist Aufgabe des Vorsitzenden Landes, jetzt also Aufgabe Schröders.
Bei Jacques Santa, der übrigens ein Kompromisskandidat und nicht die erste Wahl war, hat das drei Monate gedauert.
Eingeholt wird Schröder heute aber auch einmal mehr von der deutschen Innenpolitik.
Im Nachrichtenmagazin Der Spiegel wird der grüne Umweltminister Jürgen Trittin zitiert, der eine Annäherung seiner Partei an CDU-CSU, also schwarz-grün statt rot-grün, für durchaus möglich hält.
Nach dem Rücktritt von Oskar Lafontaine als Finanzminister sieht Trittin die SPD offenbar nicht mehr so sehr sozialdemokratischen Grundwerten verpflichtet.
Schröder spielt auch das heute herunter.
wenn ich mir angewöhnen würde, jede Einzelmeinung zu kommentieren, hätte ich mehr zu tun, als selbst ich leisten kann.
Insofern tiefer hängen, wenn denn die Aussagen stimmen.
Die Koalition wird ihre Arbeit tun.
Dort, wo sie verbesserungsfähig ist, dieser Arbeit, wird das geschehen.
Und die ein oder andere, vielleicht auch missverstandene Äußerung, die würde ich nicht zu sehr bewerten.
Der Wille, auf beiden Seiten zurechtzukommen miteinander, und das gut und präzise, der ist eindeutig.
Schröder setzt seine Tour durch die EU-Landeshauptstädte noch fort.
Italien und Griechenland stehen heute auf dem Programm.
Eine Auseinandersetzung an mehreren Fronten sieht sich also der deutsche Kanzler Schröder derzeit ausgesetzt.
Als EU-Ratspräsident muss er sehen, wie er die Krise nach dem Rücktritt der EU-Kommission bewältigt und Lösungen findet.
Zuhause machen es ihm die eigenen Genossen nicht so leicht und der grüne Koalitionspartner verkraften musste Schröder erst den Abgang von Parteigenossen und Finanzminister Lafontaine, der sich mit Kritik am mangelnden Mannschaftsspiel in der Koalition verabschiedete.
Jetzt kommt, wie von Fabio Polli in dem Beitrag vorhin bereits angesprochen, der grüne Umweltminister Trittin, ohnehin in Sachen Atompolitik ein Intimfeind von Schröder und macht mittels Interview gar der christdemokratischen Opposition Avancen.
Manche fragen sich schon wieder in Bonn, steht die erstbegonnene rot-grüne Koalition bereits vor ihrem Ende?
Aus Bonn, ein Bericht von Paul Schulmeister.
Immer wieder war Umweltminister Jürgen Trittin vom Bundeskanzler Schröder zur Ordnung gerufen, ja geradezu gedemütigt worden.
Nun hat der grüne Spitzenpolitiker, der als linkes Aushängeschild seiner Partei gilt, einen bewusst kalkulierten Gegenschlag vorgenommen.
In einem längeren Artikel, den die heutige Ausgabe des Stern über die kritische Situation der rot-grünen Koalition nach dem Rücktritt des Finanzministers
und SPD-Chefs Oskar Lafontaine veröffentlicht, wird Trittin mit folgenden Aussagen zitiert.
Als einziges Hindernis für schwarz-grüne Koalitionen nennt Trittin im Augenblick die CDU-CSU-Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft für Ausländer.
Der grüne Umweltminister geht sogar noch weiter.
Wörtlich sagt er, Rot-Grün als Reformprojekt ist tot.
Mit der SPD gibt es allenfalls noch eine Summe gemeinsamer Interessen.
Von der CDU gibt es bis zur Stunde keine Reaktion.
Von der CSU ist bekannt, dass sie jede Koalition mit den Grünen strikt ablehnt, während der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl in einem aufsehenerregenden Interview noch vor der Bundestagswahl gemeint hatte, mittelfristig kämen auch die Grünen als Koalitionspartner in Frage, wenn sie sich änderten.
Eindeutig ist, dass nach dem Rücktritt Lafontaines jener Realoflügel bei den Grünen Oberwasser hat, der jetzt mit einer neuen Steuer- und Finanzpolitik einen unternehmerfreundlichen Kurs durchsetzen will.
Wörtlich hat sich die grüne Fraktionsgeschäftsführerin Christine Heine für wesentliche Gewichtsverschiebungen und eine vernünftige Angebotspolitik ausgesprochen.
Auch die zum linken Flügel zählende Vorstandssprecherin Antje Radtke hat heute Vormittag trittin zugestimmt, dass es nach dem Rücktritt Lafontaines in Deutschland nur mehr zwei bürgerliche Parteien gäbe, die sich voneinander kaum mehr unterschieden.
Allerdings hält Radtke eine Koalition der Grünen mit der CDU derzeit für nicht denkbar.
Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck, hat die Äußerungen Trittins als wenig hilfreich zurückgewiesen.
Die Koalition habe sich schließlich nach dem Rücktritt Lafontaines darauf verständigt, die angestrebten Reformprojekte zu verwirklichen.
Struck fügte hinzu, die Zusammenarbeit mit den Grünen sei für die SPD niemals eine Liebesheirat oder ein Modellprojekt gewesen.
Es sei das gute Recht jedes Partners, nach vier Jahren das Zweckbündnis zu überprüfen.
Ob die rot-grüne Koalition allerdings so lange halten wird, wird von Woche zu Woche unsicherer.
Der Stern zitiert den grünen Außenminister Joschka Fischer mit dem Satz, Bundeskanzler Schröder geht ohne mit der Wimper zu zucken in ein anderes Bett.
Man müsse daher hellwach sein, keine Konfrontation mit Schröder riskieren, in keinen Vorwand für einen Koalitionswechsel liefern, denn je mehr sich der Abwärtstrend der Grünen bei den kommenden sechs Landtagswahlen fortsetze, desto intensiver werde Schröder zur FDP als möglichen Ersatzpartner blicken.
Joschka Fischer laut Stern wörtlich, es ist völlig offen, ob die Koalition bis Ende des Jahres hält.
Insgesamt dramatische Äußerungen, die bisher nicht dementiert wurden, die auch nicht auf einem nahenden Koalitionsbruch hindeuten, die aber zeigen, dass auch die Grünen ihren politischen Spielraum erweitern wollen.
Schon bei der sächsischen Landtagswahl im Herbst ist es möglich, dass Ministerpräsident Biedenkopf, sollte er die absolute CDU-Mehrheit verlieren, mit den Grünen koaliert.
und deren Spitzenkandidatin in Sachsen ist Gunther Röstl, eine der derzeitigen Vorstandsprecherinnen der Grünen.
Paul Schulmeister war das mit einer Analyse zur Situation der Rot-Grünen-Koalition in Bonn.
Wir wechseln nach Israel.
Der ehemalige israelische Innenminister Ari Deri, Chef der zur Regierungskoalition gehörenden religiösen Shas-Partei, ist heute von einem Jerusalemer Bezirksgericht wegen Korruption und Veruntreuung staatlicher Gelder verurteilt worden.
Das mit Spannung erwartete Urteil, das das vorläufige Ende einer seit neun Jahren andauernden Justizuntersuchung gegen Derry markiert, wurde in einer politisch extrem aufgeheizten Atmosphäre verkündet.
Ben Segenreich berichtet aus Israel.
Jeder Ausgang, ob Freispruch oder Schuldspruch, wäre ein Knalleffekt gewesen.
Es war einer der politisch und gesellschaftlich heikelsten Prozesse um eine der schillerndsten Persönlichkeiten in Israel.
Nach einem insgesamt neun Jahre währenden Untersuchungs- und Gerichtsverfahren wurde der Abgeordnete und Ex-Minister Arie Derry der Bestechung und des Bezugs für schuldig befunden.
Das Strafausmaß wird erst später verkündet werden.
Das Urteil ist auch noch nicht rechtskräftig.
Die Spannung war enorm.
Man befürchtete turbulente Proteste von Anhängern der orthodoxen Schaftpartei, deren Chef Arie Derry ist.
Die Polizei rüstete zur Operation Waage der
Hunderte Beamte wurden aufgeboten, das Viertel um das Gerichtsgebäude in Jerusalem wurde für den Verkehr gesperrt, nur wenige Auserwählte wurden in den Gerichtssaal gelassen, das israelische Radio durfte ausnahmsweise Mikrofone anbringen, um die Urteilsverkündung live zu übertragen.
Premier Benjamin Netanyahu äußerte die Hoffnung, dass Derry freigesprochen würde.
Die Straftat gesellst, die Derry vorgeworfen wurde, ist ziemlich verboren und undurchsichtig.
Er soll für sich selbst Gelder angenommen haben, außerdem sei er an Manipulationen beteiligt gewesen, um orthodoxen Organisationen Vorteile zu verschaffen.
Aber Derry ist für die große Gruppe der orientalischen religiösen Juden eine Symbolfigur, seine Verehrer brachen in Tränen aus, das war ein Protest gegen uns alle, sagen sie, wir sind heute alle schuldig gesprochen worden.
Derry ist erst 40 Jahre alt, er war ein Wunderkind der israelischen Politik und ist bis jetzt einer ihrer wichtigsten Trafzieher.
Mit 27 war Deri Generaldirektor des Innenministeriums, mit 29 war er Innenminister.
Die von ihm gegründete Schaß-Partei war und ist ein unentbehrlicher Koalitionspartner, sowohl für die Linke als auch für die Rechte.
Nahostpolitisch ist Schaß übrigens ziemlich gemäßig.
1993 musste Deri wegen der Anklage vom Posten des Innenministers in der damaligen Regierung Rabin zurücktreten.
Die ganzen Jahre über beteuerte er seine Unschuld.
Seine Anhänger sagen, man habe Derry als Politiker zermürben wollen, die aus Europa stammende Elite habe ihn mit erfundenen Anklagen verfolgt, weil die Schachs-Partei so erfolgreich gewesen sei.
Durch das Urteil hat sich die ethnische Kluft vielleicht vertieft.
Die Antwort rief völlig außer sich an Schachs-Aktivisten, müsse man bei den Wahlen im Mai geben, wir machen Arie Derry jetzt ein großes Geschenk, wir bringen ihm 20 Mandate statt der bisher 10.
Ben Segenreich war das aus Israel.
Nach Österreich jetzt.
Nach knapp dreimonatiger Arbeit legt die Historikerkommission zur Aufarbeitung der Arisierung und Vermögensrückstellung in Österreich heute ihr Arbeitskonzept der Öffentlichkeit vor.
Es enthält Vorschläge zum Inhalt, zum Zeitrahmen und zum Budget der Untersuchungen der Kommission.
Von der Vorstellungspressekonferenz der Historikerkommission in Wien berichtet Gabi Waldner.
Konkret sind die Historiker heute nur, was Geld und Zeit betrifft.
Insgesamt werden sie für ihre Arbeit 88 Millionen Schilling benötigen.
Zeit lassen wollen sie sich mit ihren Forschungen bis zum Jahr 2002.
Konkret ist Kommissionspräsident Clemens Jablona auch, was die Organisation der Arbeit betrifft.
Die Projekte werden ausgeschrieben.
Durchschnittlich wird man pro Jahr 20 Forscher und Forscherinnen beschäftigen.
Die Dauer der einzelnen Projekte soll eineinhalb Jahre durchschnittlich betragen.
Die Projektteams werden aufgefordert werden Teilberichte einzubringen und auf der Grundlage dieser Teilberichte wird die Kommission dann Zwischenberichte erstatten.
Inhaltlich dagegen bleibt freilich auch nach der heutigen Präsentation des Arbeitsprogrammes einiges im Dunkeln.
So sind die zwei großen Forschungsbereiche, der Vermögensentzug und die Rückstellungen bzw.
Entschädigungen als Projekte nur grob umrissen.
Denn zunächst einmal geht es für die Kommission um Bestandsaufnahmen.
Das heißt darum, in Arbeitsgruppen etwa zu klären, wie viel jüdisches Vermögen tatsächlich arisiert wurde, die Schätzungen reichen da von 2 bis 10 Milliarden Reichsmark,
oder wie viele Leute in welchem Ausmaß für wen Zwangsarbeit leisten mussten.
Weitere Projekte sollen dann, wie es heißt, aus neuen Erkenntnissen flexibel abgeleitet werden.
Ähnlich wird die Vorgehensweise in Sachen Rückstellungen sein.
Ein Bereich, bei dem sich Kommissionspräsident Jablona übrigens zu einer Klarstellung veranlasst sieht.
Die Historikerkommission ist weder ein Gericht noch eine Verwaltungsbehörde.
Sie entscheidet nicht über individuelle Fälle.
Sie entscheidet nicht über die Wiederaufnahme von Verfahren und sie entscheidet auch nicht über die Angemessenheit von Pauschalleistungen.
Aufgabe der Experten sei es hier, lediglich Fakten aufzuzeigen, nicht dabei Empfehlungen abzugeben, so Jablone.
Hier liege das Handeln bei der Politik.
Stellvertretende Vorsitzende der Historikerkommission ist die Historikerin Brigitte Bailer-Galander.
Die Historikerkommission wird zwei große Forschungsschwerpunkte haben.
Sie wird sich zum einen mit der Frage des Vermögensentzuges während der NS-Herrschaft und zum anderen mit der nach dem Krieg erfolgten Entschädigung und Rückgabe von Vermögenswerten beschäftigen.
Ich bin jetzt mit der Historikerin Brigitte Beiler-Galander im Presseclub Concordia verbunden, wo zuvor die Pressekonferenz zur Präsentation der Historikerkommission stattgefunden hat.
Gnädige Frau, wie wollen Sie das alles im Detail eigentlich ergründen?
Wo wollen Sie überall nachschauen?
Wir haben uns vorgenommen,
möglichst die wichtigsten, alle wird man wahrscheinlich nie finden können, aber die wichtigsten Aktenbestände sowohl in in- als auch in ausländischen Archiven und zwar staatliche Archive, Länderarchive, Privatarchive, Firmenarchive aufzufinden und nach Möglichkeit auf die uns interessierenden Forschungsfragen durchzuarbeiten.
Glauben Sie noch auf Dinge stoßen zu können, die noch nicht in Archiven offen gelegt sind?
Glauben Sie also, dass es gelingen kann, Neues ans Licht zu bringen?
Das ist durchaus möglich.
Es liegen die Aktenbestände gerade zur NS-Zeit in Österreich weltweit verstreut.
Also es ist durchaus im Bereich der Möglichkeit, dass wir auch in Archiven Neues finden.
Zusätzlich werden wir für die Zeit nach 1945
beispielsweise versuchen müssen, auch auf Aktensammlungen mit der Rückstellungsproblematik befasst gewesener Rechtsanwälte zurückzugreifen, die bislang in keinem Archiv vorliegen, wo wir aber hoffen, doch noch über Kontakte mit diesen Anwälten oder deren Nachfolgern auf Bestände zu stoßen.
Sie wollen sich in Ihrer Arbeit nicht nur dem Vermögensentzug im Falle von jüdischen Mitbürgern widmen, sondern auch dem im Falle von Regimegegnern, Minderheiten, Euthanasieopfern.
Ja, wir fassen den Vermögensentzug, den Auftrag der Bundesregierung zur Erfassung des Vermögensentzuges so auf, dass es um den allen verfolgten Gruppen angetanenen Vermögensverlust
gehen wird und wir auch versuchen werden den Vermögensverlust eben von Regimegegnern oder politisch verfolgten Vereinen bis hin zu Euthanasieopfern nachzugehen.
Ihren Aufwand beziffert die Historikerkommission, so haben sie es heute bei der Pressekonferenz erklärt, mit fast 88 Millionen Schilling in den kommenden drei Jahren.
Was ist da alles abgedeckt?
Da ist eigentlich oder sollten nach jetziger Berechnung, aber Sie wissen ja, wie schwierig es ist, auf zwei Jahre im Vorhinein zu budgetieren, die Forschungsaufgaben inklusive Overheadkosten wie Reisekosten und andere Dinge abgedeckt werden und damit sind auf jeden Fall die von uns im Arbeitsprogramm als prioritär angeführten Projekte abgedeckt.
Es gab einige Anlaufschwierigkeiten für das Bundeskanzleramt, bei der Erstellung der Kommission einen Auslandsexperten zu finden.
Es gab zwei Absagen.
Sowohl der Amerikaner Raoul Hilberg als auch der israelische Historiker Barkay sagten ab.
Jetzt ist der britische Historiker Robert Knight im Team der Historiker.
Nach den ersten Beratungen der vergangenen Wochen, wie ist das Klima in der Kommission?
Das Klima in der Kommission ist eigentlich nur als ausgezeichnet zu bezeichnen.
Es gibt eine sehr gute inhaltliche und auch personelle Kooperation zwischen den Mitgliedern der Kommission und auch den von uns dann beigezogenen ständigen Experten.
Am Ende Ihrer dreijährigen Tätigkeit soll von der Kommission ein Schlussbericht vorgelegt werden.
Weiß man heute schon, worauf der Bericht ausgerichtet sein wird?
Wird er lediglich die Aufzählung von historischen Fakten dann beinhalten oder ist auch daran gedacht, konkrete Empfehlungen oder sogar Forderungen an die Bundesregierung zu stellen?
Ich glaube, das wird davon abhängen, welche Ergebnisse die Forschung zutage befördert, welche Defizite oder Nicht-Defizite die Forschung zutage befördern wird, aber das kann ich seriöserweise heute noch nicht beantworten.
Frau Peller-Galander, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Themenwechsel jetzt um halb eins im Mittagschanal.
Die heutige Sitzung der Preiskommission beim Wirtschaftsministerium bringt Bewegung in die Diskussion um eine Treibstoffpreissenkung in Österreich.
ÖVP und SPÖ haben Wirtschaftsminister Hannes Fahnleitner grünes Licht für eine amtliche Preisregelung gegeben.
Damit würden die Auswirkungen der marktbeherrschenden Stellung der OMV politisch korrigiert.
Die SPÖ meinte gestern, Fahnleitner solle unmittelbar nach Anhörung der Preiskommission einschreiten.
Der Benzinpreis soll um mindestens 50 Groschen je Liter fallen.
Das ist in etwa die Spanne, um die laut Arbeiterkammer der Treibstoffpreis in Österreich das westeuropäische Niveau übersteigt.
Die österreichischen Autofahrer kostet diese Differenz jedes Jahr etwa 5 Milliarden Schilling, sagt die Arbeiterkammer.
Katja De Gennaro berichtet.
Ob Wirtschaftsminister Fahnleitner dem Benzinpreis so schnell zu Leibe rücken wird, wie von den Koalitionsparteien gefordert, ist noch nicht so sicher.
Denn das Prüfungsverfahren, das die Arbeiterkammer ins Rollen gebracht hat, kommt jetzt erstmals auf der Grundlage des Preisgesetzes von 1992 zur Anwendung.
Sollte die Preiskommission bei ihrer heutigen Sitzung eine einstimmige Empfehlung aussprechen, würde Fahnleitner allerdings gehörig unter Druck geraten, meint Dietmar Wendti von der AK Wien.
Venti kann nur eine Empfehlung aussprechen und wenn die Empfehlung einstimmig ist, dann ist der Minister natürlich schon irgendwie politisch an diese Empfehlung gebunden.
Vorstellbar wäre laut Venti ein Stufenplan, mit dem der Höchstpreis von Treibstoff stufenweise abgesenkt würde.
Unterm Strich müsste die Verbilligung nach Vorstellung der AK 50 oder 60 Groschen ausmachen.
Entweder lenken die Unternehmen ein und senken freiwillig, dann ist es eine marktkonforme Maßnahme, dann braucht man nicht Preisregeln.
wenn sie nicht einlenken und sagen, es geht nicht, sie wollen nicht, oder ausflüchten, dann muss ein ordentliches Preisverfahren eingeleitet werden.
Da erwarten wir aber, dass man aufgrund der Erkenntnisse, die es gibt, jetzt einen Stufenplan entwickelt, wo die Firmen
entweder per Verordnung oder mit Bescheid verpflichtet werden, die Preise zu senken, beziehungsweise wir könnten den Höchstpreis so festlegen, dass es dieser Senkung entspricht.
Am letzten Freitag hat der Wirtschaftsminister nach einem Gipfelgespräch mit Vertretern der Mineralölindustrie Handlungsbereitschaft signalisiert.
Die Arbeiterkammer erwartet, dass er nach der Sitzung der Preiskommission endlich ein Machtwort spricht.
Katja De Gennaro informierte über die Diskussion rund um den Benzinpreis.
Das weltweit größte Gastronomieunternehmen McDonald's setzt seinen Siegeszug rund um die Welt weiter fort.
Unbeachtet und ungeachtet der Russlandkrise und dem Wirtschaftseinbruch in Asien wächst das Unternehmen mit beinahe atemberaubender Geschwindigkeit.
Täglich werden vier neue Restaurants rund um den Erdball eröffnet.
Auch Österreich ist ein Wachstumsmarkt, der kaum Grenzen kennt.
McDonald's Österreich hat heute die neuesten Geschäftszahlen bekannt gegeben, Christian Hunger informiert.
Fast 25.000 Restaurants umfasst das McDonalds-Imperium weltweit.
Tag für Tag werden 38 Millionen Menschen mit Hamburger, Pommes frites oder Cola von dem Gastronomie-Riesen versorgt.
Das Umsatzwachstum beträgt ungebrochen 7 Prozent im Jahr, in Österreich sogar doppelt so viel.
Hierzulande finden sich bereits 121 Filialen, die meisten werden auf Franchise-Basis geführt.
Mit 90 Millionen Gästen hat McDonald's im Vorjahr einen Besucherrekord erreicht.
Zweieinhalb Millionen Österreicher zählen zu den Stammkunden, die Hälfte davon schaut zumindest einmal pro Woche auf ein Fastfood zu McDonald's vorbei.
Das erfolgreichste Produkt ist übrigens der Big Mac, der 1998 mehr als zehn Millionen Mal verkauft worden ist.
Das ist doppelt so viel wie der klassische Hamburger.
McDonald's legt Wert darauf, seine Produkte ausschließlich aus Österreich zu beziehen.
Das Fleisch aus Oberösterreich, die Brötchen aus Korneuburg und der Käse aus Vorarlberg.
McDonald's Österreich-Manager Martin Knoll.
Unsere Lieferanten, unsere Österreich-Lieferanten, die wir für Österreich
aufgebaut haben und die mit uns gewachsen sind, exportieren mittlerweile bereits Produkte in andere McDonalds Länder.
So exportiert beispielsweise die Austrian Hamburger Bakery nach Kroatien und nach Slowenien Buns.
Der Herr Rupp exportiert in insgesamt neun McDonalds Länder, unter anderem Frankreich, Malta, Ägypten, Indien,
aber auch den zentraleuropäischen Raum, für den wir hier von der Zentrale in Wien aus ebenfalls verantwortlich zeichnen.
RUB macht nur 20 Prozent seines gesamten McDonalds Umsatzes mit Österreich, der Rest geht bereits in den Export in andere McDonalds Länder.
Neben dem österreichischen Käse hat McDonald's im Vorjahr auch auf österreichische Freilandeier umgestellt.
Das Produkt von glücklicheren Hühnern lässt sich das Unternehmen 4 Millionen Schilling zusätzlich kosten.
Umweltfreundlich geht man auch mit den Abfällen um.
So fallen nur noch 5% Restmüll an, alles andere wird wiederverwertet.
Das anfallende Öl beispielsweise zum Frittieren wird zu Biodiesel verarbeitet.
Mit 5.500 Arbeitnehmern ist McDonald's ein wichtiger Arbeitgeber, der auch Lehrlinge zu sogenannten Systemgastronomen ausbildet.
Dieser Beruf ist übrigens gefragt.
Im Vorjahr haben sich 1.000 Jugendliche um einen Ausbildungsplatz beworben, 51 konnten tatsächlich aufgenommen werden.
Für heuer plant McDonald's Austria einen weiteren Ausbau des Filialnetzes und eine Umsatzsteigerung in zweistelliger Prozentsatzhöhe.
McDonalds Österreich legte heute also eine wirtschaftliche Erfolgsbilanz vor, es berichtete Christian Hunger.
Fünf Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Eine Urlaubsreise nach Afrika hat für eine Tiroler Reisegruppe dramatische Folgen.
In Tirol sind nämlich sechs Malaria-Fälle aufgetreten, zwei Patienten sind bereits an den Folgen der Krankheit gestorben.
Nach den Angaben der Innsbrucker Ärzte hatten die Afrika-Reisenden zum Teil zu wenig Malaria-Vorsorgemaßnahmen ergriffen.
Zum Teil wurden auch die Krankheitssymptome, nämlich heftiges Fieber nach der Reise, nicht gleich richtig erkannt.
Gegen Malaria, auch gegen die in Tirol aufgetretene tödliche Form der Malaria, kann man sich aber schützen, berichtet Franz Simbürger.
Rund 150 Malaria-Fälle nach Tropenreisen treten in Österreich pro Jahr auf, zu Todesfällen kommt es aber nur sehr selten, denn auch die jetzt in Tirol aufgetretene Malaria Tropica, die gefährlichste Malaria-Erkrankung, ist heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.
Und genau das ist eines der größten Probleme, sagt der Leiter des Wiener Instituts für Tropenmedizin Heinrich Stemberger.
Das einzig wirklich verwertbare Malariasymptom ist Fieber.
Dazu kommt ein erhebliches Krankheitsgefühl und es können auch eine Reihe anderer Symptome noch da sein.
die deswegen tückisch sind, weil sie eigentlich von der Malarie ablenken.
Zum Beispiel, wenn jemand eine Durchfallserkrankung mit hohem Fieber hat, denkt man primär nach einer solchen Reise an eine bakterielle Ruhe.
Oder aber es kann sich die Symptomatik einer Grippe entwickeln.
Besonders in Grippezeiten besteht die Gefahr einer falschen Diagnose, sagt Stemberger.
Rasche Behandlung ist aber gerade bei Malaria Tropica die einzige Heilungschance.
Eine Impfung gegen Malaria gibt es noch nicht.
Dennoch kann man sich schützen.
Zum einen durch entsprechende Medikamente, die eine Woche vor, während und bis zu vier Wochen nach einer Reise in gefährdete Gebiete eingenommen werden müssen.
Wobei vor Reiseantritt auch am letzten Tag vor der Abreise noch Schutzmaßnahmen möglich sind.
Die Einnahmefrist nach der Reise darf aber auf keinen Fall verkürzt werden, sagt Stempe.
Es ist wichtig, das Mittel bis zu vier Wochen nach Rückkehr einzunehmen.
Das liegt nämlich daran, dass die Malarie eine gewisse Inkubationszeit hat und über diese gesamte Inkubationszeit soll ein wirksamer Plasmaspiegel vorhanden sein.
Schützen kann man sich aber auch noch vor Ort durch entsprechendes Verhalten, sagt der Mediziner.
Anwendung von Repellenzien, also Mückenvertreibungsmitteln, die man auf die Haut aufträgt,
aber auch Mittel, mit denen man die Hemden, also die Bekleidung einsprüht, um den Mücken das Aufsitzen zu verleiden.
Die können ja durchstechen durch Textilien.
Das Schlafen unter Moskitonetzen und natürlich auch die Verwendung der Klimaanlage im Schlafraum, so eine vorhanden ist.
Und diese Maßnahmen sind imstande, etwa 90 Prozent des Malariarisikos auszuschalten.
Eines der Probleme der Malaria-Vorsorge ist, dass manche Medikamente in bestimmten Gegenden bereits wirkungslos sind.
Wer in die Tropen reist, sollte also auf jeden Fall vorher einen Spezialisten aufsuchen, damit ein genau auf das Reiseziel abgestimmtes Medikament verabreicht werden kann.
Tipps für Vorsorgemaßnahmen gegen Malaria waren das von Franz Simbürger.
Zu einem Forschungsriesen mit Namen Austrian Research Centers, GmbH, haben heute die Forschungsstätten Seibersdorf und Arsenal fusioniert.
Seit 1997 ist dieser Schritt kontinuierlich vorbereitet worden.
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erhoffen sich davon eine gewaltige Stärkung der wirtschaftsnahen Forschung in Österreich.
Details von Martin Heidinger.
Salopp könnte man sagen, Seibersdorf hat das Arsenal geschluckt.
Letzteres ist schon seit 1997 nicht mehr im Bundesbereich, sondern eine GmbH, deren sämtliche Anteile allerdings wieder der Bund hielt.
Alles bereits im Hinblick auf eine Übertragung dieser 100 Prozent an das Forschungszentrum Seibersdorf.
Schon mit der Ausgliederung aus dem Bundesbudget waren im Arsenal Abläufe und Organisation rationeller geworden, eine ergebnisorientierte Kostenrechnung wurde eingeführt, was sich jetzt bei der Eingliederung günstig auswirkt.
weil Seibersdorf damit einen auch wirtschaftlich gut geleiteten Zuwachs bekommt, sagt Arsenal-Geschäftsführer Rainer Uranschek.
Ich glaube, diese Fusion bedeutet nicht das Ende der Ressourcenknappheit, sondern Vereinigung von bedeutenden außeruniversitären Ressourcen in Österreich.
Und wenn wir denken, dass wir vor 14 Tagen die RailTech Arsenal mit 850 Millionen auch hier im Haus gegründet haben, ich glaube, ist das der wesentliche Schritt für die Erneuerung der außeruniversitären Forschung in Österreich.
Schon vorher hat es zwischen den beiden Einrichtungen Kooperationen gegeben.
Jetzt will man sich auf sogenannte interdisziplinäre Kernkompetenzen konzentrieren, das heißt Schwerpunkte setzen, mit denen aber an die Weltspitze vorstoßen.
So sagt der wissenschaftlich-technische Geschäftsführer des Forschungszentrums Seibersdorf, Günther Koch.
Es ist so, dass Wissenschaft heute in den Grenzbereichen stattfindet, wo zwei Wissenschaften zusammenkommen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Verkehrstechnik, wo wir Telematik, also Verkehrssteuerungstechnologien, mit originären Verkehrs- und Fahrzeugstechniken zusammenbringen.
Die Verkehrs...
Technik und Telematik wird sicherlich einer der ausgewiesenen Schwerpunkte sein.
Wir haben aber insgesamt sechs verschiedene Schwerpunkte, wobei das Arsenal drei zur Verfügung stellt und Cyberstoff drei.
Rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasst der neue Forschungsriese.
Er soll die wirtschaftsnahe Wissenschaft vorwärts bringen und sich auch zusehends selbst tragen.
Für das Jahr 2001 erwarten sich die Betreiber eine Eigenfinanzierung von mindestens zwei Dritteln der Vollkosten durch Erlöse aus dem freien Markt.
Nochmals im Mittagsschanal zum Thema Rücktritt der EU-Kommission zurück.
Die EU-Kommission hat im vergangenen Dezember einen Beamten suspendiert, weil dieser das Europaparlament über angebliche Betrugsaffären informiert hatte.
In dem Dossier an das Parlament befasste sich Paul van Beuthenen, damals ein Brüsseler B-Beamter mit Unregelmäßigkeiten beim Amt für humanitäre Hilfe.
Es ging konkret um das Verschwinden von Hilfsgeldern für Bosnien.
Die Kommission stellte sich bei der anschließenden Suspendierung und Einleitung eines Disziplinarverfahrens auf den Standpunkt, dass sich der Beamte ohne Berechtigung vertrauliche Schriftstücke angeeignet habe und dies könne nicht hingenommen werden.
Ist der Beamte nun eigentlich zumindest in einer gewissen moralischen Weise rehabilitiert durch den Bericht eines Waisenrates samt Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten mit anschließendem Rücktritt der EU-Kommission?
Unser Brüsseler Korrespondent Günther Schmid hat den betroffenen Beamten heute besucht und nach seinen Meinungen befragt.
Paul von Beuthenen ist heute ein sehr beschäftigter Mann, pausenlos läutet das Telefon, Kollegen, Journalisten und auch sein Anwalt ruft an.
Der teilte mit, dass es heute eine Personalversammlung in der Kommission gibt, zu der er kommen sollte.
Seine Kollegen wollen eine Initiative starten, um ihn wieder auf seinen Posten zurückzubringen.
Van Beuthenen will seine Rückkehr aber nicht mit Schweigen erkaufen.
Ihn ärgert sichtlich, dass gestern noch Kommissionspräsident Santa dem Waisenrat Vorwürfe gemacht hat.
Er sei schockiert gewesen, dass die Waisen nach der Prüfung von nur sechs Fällen zum Schluss kamen.
Die Kommission habe jede Kontrolle über ihre Beamten verloren, hatte Santa gesagt.
Stimmt nicht, sagt heute Van Beuthenen.
Das Komitee der Waisen hat nicht nur sechs Fälle untersucht.
Sie haben sehr viele Informationen bekommen von sehr vielen Leuten, nicht nur über diese sechs Fälle.
Über diese sechs Fälle wird vielleicht detailliert berichtet.
Aber ich glaube nicht, dass es richtig ist, um zu sagen, es sind nur diese sechs Fälle und darauf haben sie ihre Endkonklusion basiert.
Ich glaube, dass der Weiser mit ihrer Qualifikation und ihrer Erfahrung besser als Herr Santer oder ein anderer Kommissar darüber sagen können,
die Konklusion des Berichts gerechtfertigt war, ja oder nein.
Der Holländer spendet viel Lob dem Waisenrat, der seine eigenen Vorwürfe gegen die Kommission übernommen hat, nämlich dass von den Prüfern aufgedeckte und belegte Fälle von Misswirtschaft auf höherer Ebene verschleppt worden sind und dass dem Parlament Informationen vorenthalten wurden, auf die es eigentlich Anspruch hat.
Das war ja im Dezember der Grund gewesen, dass Van Beuthenen auf eigene Faust gehandelt hat.
Mit einer Formulierung im Bericht der Waisen hat aber auch Van Beutenen Probleme.
Die Waisen waren nämlich auch zum Schluss gekommen, in der Kommission gebe es kaum jemanden, der ein Gefühl für Verantwortung hat.
Ich bin nicht in der Lage, das zu sagen.
Es sind meine Kollegen, ich weiß, dass es viele Kollegen gibt, die eine sehr gute Arbeit machen und ich glaube, dass man da Verständnis für haben muss, weil man als eine Beamte in einer großen Organisation arbeitet, dass man sich anpasst, dass man
sich behält, wie man das erwartet.
Und es ist sehr schwierig, um da auszubrechen.
Fühlt sich Paul van Beuthenen heute, am Tag danach, wie David, der gerade Goliath erschlagen hat?
Nein, ich habe Goliath nicht erschlagen.
Ich glaube, dass Goliath sich selbst erschlagen hat.
Soweit Paul von Beuthenen in einem Bericht von Günter Schmid aus Brüssel.
Österreich hat sich gemeinsam mit Ungaren um die Austragung der Fußball-Europameisterschaftsendrunde im Jahr 2004 beworben.
Einerseits soll dadurch der heimische Fußball neuen Auftrieb bekommen, andererseits sehen viele die Veranstaltung auch als wirtschaftliche Chance für Österreich.
Am Vormittag hat nun das Institut für Höhere Studien eine Untersuchung präsentiert, die die wirtschaftlichen Effekte einer Europameisterschaftsendrunde beleuchtet.
Ernst Weinisch informiert.
Die Fußball-EM ist eine derart große Veranstaltung, dass sie Österreich alleine nicht über die Bühne bringen kann.
fehlen einfach genug große Stadien.
Deshalb die Bewerbung mit Ungarn, übrigens schon jetzt der drittwichtigste Wirtschaftspartner Österreichs.
Die Ausrichtung der Endrunde bringt aber nicht nur Publicity, sondern sie kostet zunächst einmal viel Geld, sagt Andreas Wörgötter, der Autor der IHS-Studie.
Wir gehen davon aus, dass der Stadionbau knapp über zwei Milliarden Schilling an Ausgaben für Baudetigkeiten benötigen wird.
Und im Tourismus erwarten wir einen Effekt in etwa in der Größenordnung zwischen zwei und drei Milliarden Schilling.
Im schlechtesten Fall also ein Nullsummenspiel.
Darüber hinaus führt die Studie aber noch weitere positive Effekte der Fußball-EM an.
Etwa die Beschäftigung.
6.000 bis 7.000 Menschen werden in der Vorbereitungsphase einen Job finden, beispielsweise am Bau, denn die Stadien von Salzburg oder Innsbruck müssen auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die Geschichte derartiger Großereignisse zeigt aber auch, dass trotz allem Optimismus Vorsicht angebracht ist, dass am Ende nicht doch noch ein finanzielles Debakel droht.
Die Europameisterschaft selber, da sehe ich relativ wenig Gefahr.
Natürlich, dann wo es kritisch wird, das ist die Zeit danach.
Und es ist ganz klar, dass man sich natürlich, wenn man Stadien errichtet, Gedanken machen muss, was fängt man mit diesen Stadien auf Dauer an.
Sagt Wörrgötter, das Zauberwort heißt hier Event- oder Erlebniswelt, mit Restaurants oder auch Konzertveranstaltungen, um die spielfreie Zeit ebenfalls zu nützen.
Und er führt ein österreichisches Beispiel an, wo die Nachnutzung von Sportstätten überhaupt nicht geklappt hat.
Eines der schlechtesten Beispiele finde ich die Olympischen Winterspiele in Innsbruck, wo wir jetzt also verrottete Stadien und Sportanlagen vor uns haben.
Also das soll mit der Fußball-EM 2004 nicht passieren.
Die Entscheidung, ob Österreich gemeinsam mit Ungarn die Fußball-EM 2004 zugesprochen bekommt, wird im Sommer fallen.
Ernst Weinisch, informierte und jetzt ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Wem gehört die Kunst?
Denen, die sie machen, denen, die sie kaufen, die sie managen oder denen, die sie lieben?
Otto M. Zückern.
Vom ethischen Standpunkt aus ist für mich ziemlich klar und eindeutig, dass die Kunst den Menschen gehört.
Also das heißt auch ganz konkret nicht dem Künstler.
Ich habe eigentlich gerade in Momenten großer Inspiration immer den Eindruck gehabt, dass ich etwas festhalte, was mein Umfeld anbietet.
Also und mich hat auch immer als junger Mensch schon beeindruckt, dass im Mittelalter Bildwerke nicht gekennzeichnet waren durch einen Namen, sondern bestenfalls einer Schule oder einer Region zugeordnet waren.
Wem gehört die Kunst?
Ein Beitrag über nationalen Kunstbesitz, Denkmalschutz und Ausflugverbot mit einer Kunsthistorikerin, zwei Kunstdirektoren, einem Autor und einer Frau Minister.
Von Amelie Stadeczny und Peter Warter.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Zurück ins Mittagsjournal.
Mit einem absoluten Highlight des Internationalen Musiktheaters kann das Festspielhaus St.
Pölten am kommenden Freitag also übermorgen aufwarten.
Gezeigt wird eine Inszenierung des amerikanischen Regie-Stars Robert Wilson, die als Koproduktion zwischen Genf, Nancy und St.
Pölten entstanden ist.
«Scorch of Hyacinths», zu deutsch «Im Dickicht der Wasser hier zinken».
Die zweiaktige Oper der aus Kuba stammenden amerikanischen Komponistin Tanja Leon basiert auf einem Text des nigerianischen Literaturnobelpreisträgers Wole Soyinka.
Ein Vorbericht von Maria Reinhofer.
Die temperamentvolle Kubanerin Tanja Leon bei den Proben mit den österreichischen Kammer-Symphonikern.
Für die Aufführung der Opus Courge of Hyacinths in Robert Wilsons Inszenierung im Festspielhaus St.
Pölten wurde das junge österreichische Orchester engagiert.
Die übrige Besetzung mit einem internationalen Sängerensemble ist dieselbe, die bei den Aufführungen in Genf und Nancy bereits anerkennende bis begeisterte Kritiken geerntet hat.
Tanja Leon hat ihr 1994 in München uraufgeführtes Werk, anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, überarbeitet.
Der Text, ursprünglich ein Hörspiel des nigerianischen Dichters und Nobelpreisträgers Wole Soyinka, über Unterdrückung und Entwürdigung in diktatorischen Systemen, wurde in eine allgemeinere Ebene gerückt.
Für Tanja Leon hat das Stück mit vielem zu tun, was man in den täglichen Nachrichten hört.
Von Hinrichtungen, bis zum Mord unter Ehepartnern, von politischer Unterdrückung, bis zu jener in den Familien oder am Arbeitsplatz.
Für mich war es, den Text zu lesen, wie man in die verschiedenen Szenarien der Welt geht, hört, wie Menschen andere Menschen unterdrücken.
Das könnte in einem Land sein, aber auch in einem Haushalt.
Robert Wilson hat die Oper inszeniert und das dramatische Geschehen um das persönliche Schicksal zweier Gefangener und die schonungslose Abrechnung mit den autoritären Systemen in aller Welt in das für ihn typische, szenische Gesamtkonzept aus Licht und Farbe, Bewegung, Musik und Wort gestellt.
Einen Konflikt zwischen der bedrückenden Thematik und seiner artifiziellen Ästhetik sieht Wilson nicht, enthalten doch alle seine Arbeiten, Bilder des Todes und des Lebens.
Es gibt natürlich Todesbilder in meinen Werken und ich wäre naiv zu leugnen, dass es in allen meinen Stücken Bilder gibt, die sich mit dem Tod auseinandersetzen.
Aber neben den Todesbildern gibt es auch Bilder des Lebens.
Todesfotos, aber auch... ...Fotos von Leben.
Tanja Leons Musik enthält afrikanische und mittelamerikanische, ebenso wie europäische Elemente.
Eine dynamische, stark rhythmisch geprägte Musik, in der das Schlagzeug und die aus der Karibik kommende typische Verwendung von Synkopen dominiert.
Die Musik, sagt sie, entsteht aus der Spannung des Dramas und lediglich das Cello symbolisiert, sozusagen die Mutter, die ihren zum Tod verurteilten Sohn beschützen will.
Ich denke, dass die Musik für mich aus der Stimmung des Dramas entsteht.
Im Dickicht der Wasserhöherzinden, Tanja Leons Oper nach einem Libretto von Wole Sojinka, wird in der Inszenierung von Robert Wilson am Freitag im Festspielhaus St.
Pölten aufgeführt.
Das war ein Kulturbeitrag von Ursula Rennhofer.
Und nun nochmals ein aktueller Bericht im Mittagschanal und zurück zur Kosovo-Problematik.
In Pristina ist vor kurzem der lang erwartete Untersuchungsbericht zu dem mutmaßlichen Massaker an albanischen Zivilisten im Dorf Ratschak veröffentlicht worden.
Hartmut Fiedler berichtet über die ersten Einzelheiten, die die mit der Obduktion beauftragten Ärzte aus Finnland nun der internationalen Presse vorgelegt haben.
Ja, die Pressekonferenz des Untersuchungsteams in Pristina ist derzeit noch im Gang.
Aber eines lässt sich jetzt schon sagen.
Die Frage, wer Schuld trägt an dem Tod von insgesamt 45 Kosovo-Albanern im Dorf Ratschak, bleibt unbeantwortet.
Die Leiterin des finnischen Teams, das die am 15.
Jänner gefundenen Leichen in den vergangenen Wochen obzutiert hat, meinte,
Sie können nicht sagen, wer die Albaner getötet habe.
Details der Untersuchungen stehen, wie gesagt, noch aus.
Nachdem die Leichen von insgesamt 45 Personen im Jena am Rand von Račak gefunden worden waren, waren die serbischen Sicherheitskräfte in Verdacht geraten.
Albanische Bewohner berichteten, die Serben seien in das Dorf eingedrungen, hätten mehrere Dutzend Menschen zusammengetrieben und erschossen.
Der Leiter der OSZM-Mission in Kosovo, William Walker, warf den Serben unter Hinweis auf Alter, Geschlecht und Art der Wunden
der Opfer ein Massaker vor.
Die Regierung in Belgrad bestritt das heftig.
Sie sagte, die Albaner seien Opfer von Gefechten gewesen.
Walker blieb aber bei seiner Meinung.
Nach einem Hin und Her stimmten die Serben schließlich zu, dass eine Gruppe finnischer Ärzte 40 der 45 Todesopfer untersuchen dürften.
Die gegenseitigen Vorwürfe gingen allerdings weiter.
Der jetzige Bericht der Ärzte wird die Anfeindungen vermutlich auch nicht zum Verstummen bringen, mangels klarer Schlussfolgerung.
Denn schon vor der jetzigen Veröffentlichung tauchten Gerüchte auf, dass die Ärzte aufgrund der heiklen Kosovo-Verhandlungen in Paris gebeten worden seien, von Schlussfolgerungen vorläufig abzusehen.
Das Motto, keine Schuldzuweisungen zum jetzigen Zeitpunkt.
Ob das stimmt, lässt sich zur Stunde nicht sagen.
In Belgrad gibt es noch eine andere Variante.
Der Leiter der OSZE-Mission, William Walker, habe sich zu weit vorgewagt und solle nicht desavouiert werden.
wird behauptet.
Europäische Union.
Der deutsche Bundeskanzler Schröder schließt eine Wiederkandidatur von EU-Kommissionspräsident Santa aus.
Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Klima in Wien sagte Schröder, die personelle Besetzung solle so schnell als möglich nach dem Berliner EU-Gipfel kommende Woche entschieden werden.
Schröder reist heute nach Athen und Rom weiter, um mit dem griechischen Ministerpräsidenten und Italiens Regierungschef zu sprechen.
Österreich.
In Wien hat die Historikerkommission ihr Arbeitsprogramm vorgestellt.
Die Kommission soll den Vermögensentzug während der NS-Herrschaft, Entschädigungen und Vermögensrückstellungen untersuchen.
Die Arbeit wird im Jahre 2002 beendet sein.
Die Untersuchungen sollen knapp 88 Millionen Schilling kosten.
Der US-Anwalt von Holocaust-Opfern Ed Fergen kündigt Klagen gegen die Erste Bank, die PSK und die Raiffeisenzentralbank an.
Fergen sagte, er hoffe auf Vergleichsverhandlungen nach dem Vorbild der Gespräche mit der Bank Austria Kreditanstalt.
Das Wetter wechselnd bewölkt, im Westen Österreichs meist sonnig, im Südosten mitunter noch leichter Regen- oder Schneefall.
Werte meist kaum mehr als 2 bis 7 in Vorarlberg, Tirol und Salzburg um 10 Grad.
Das war das Mittagsjournal.
Regie hat die Ilse Oberhofer, Tontechnik Franz Trönker und als Moderator verabschiedet sich Hans Christian Scheidt.