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Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.04.01
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Guten Tag, Donnerstag, der 1.
April ist heute, aus dem Studio des Mittagsjournals begrüßt Sie Christel Reis.
Natürlich steht auch heute wieder die aktuelle Situation rund um den Kosovo bei uns im Mittelpunkt der Berichte.
Heute Nacht wurde erstmals das Stadtzentrum Belgrads bombardiert.
Die drei seit gestern Nachmittag in Mazedonien vermissten US-Soldaten befinden sich in der Gewalt der Serben.
Das serbische Fernsehen zeigt auf jeden Fall Bilder der Gefangenen.
In diesen Tagen wird wieder eine Problematik offensichtlich.
Für uns als Medienmacher, für Sie als Konsumenten.
Was ist Wahrheit, was die Berichterstattung über die Krisenereignisse, die Kriegsereignisse betrifft?
Mein Kollege Helmut Opletal hat sich damit auseinandergesetzt.
Und bei uns im Mittagschanal auch zu hören eine Analyse der vielen noch offenen Fragen am 9.
Tag der NATO-Aktion.
Und es geht natürlich auch um die immer dramatischer werdende Situation der nunmehr schon fast 600.000 Flüchtlinge.
Weitere Themen in diesem Mittagsschornal, die Erdölindustrie zu den Auswirkungen der jüngsten Preissenkung, bei uns dann auch noch ein koalitionäres Streitgespräch zwischen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Rudasch und ÖVP-Generalsekretärin Rauch-Kallert vor der Nationalratswahl im Oktober, scheint aus verschiedensten Anlässen der Haussegen in der Regierung schief zu hängen.
Und noch der Hinweis auf den Bericht unserer Kulturredaktion, Hans Langsteiner stellt den neuesten WDL-Film Celebrities vor.
Die wichtigsten Meldungen zur Tagesmitte hat Georg Schallgruber verfasst.
Gelesen werden sie von Christian De Hieber.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Zum ersten Mal sind in der Jugoslawien-Krise drei amerikanische Soldaten in serbische Gefangenschaft geraten.
Sie waren mit ihrem Militärfahrzeug in Nordmazedonien, einige wenige Kilometer von der jugoslawischen Grenze entfernt, unterwegs.
Das serbische Fernsehen hat Bilder von drei Männern gezeigt.
Zwei von ihnen waren deutlich im Gesicht verletzt.
Die NATO bestätigte die Gefangennahme der amerikanischen Soldaten und forderten Belgrad auf, sie nach den internationalen Konventionen zu behandeln.
Die NATO-Luftangriffe dauern an.
Heute Nacht wurde nach Angaben eines Pentagon-Sprechers das Hauptquartier der Sondereinheiten in Belgrad getroffen.
In Novi Sad dürfte eine Donaubrücke zerstört worden sein.
Präsident Clinton hat bekräftigt, dass die Einsätze auch zu Ostern weiter gingen.
Die Flüchtlingswelle dauert an, die humanitäre Situation wird immer katastrophaler.
Die EU-Troika, die Außenminister Deutschlands, Österreichs und Finnlands beraten heute gemeinsam mit Außenministern aus acht Nachbarländern Jugoslawiens über Hilfe für die Kosovo-Flüchtlinge.
In Belgrad wird eine Delegation des russischen Parlaments zu Vermittlungsgesprächen erwartet.
Großbritannien.
Ein Gesetz über die Einführung eines staatlich festgesetzten Mindestlohns tritt heute in Kraft.
Arbeitnehmer können mit einem Mindeststundenlohn von etwa 75 Schilling rechnen.
Mehr als zwei Millionen Menschen, in erster Linie Frauen, werden davon profitieren.
Die Regierung unter Tony Blair sieht damit eines ihrer wichtigsten Wahlversprechen als erfüllt.
Wirtschaftsexperten befürchten eine Entlastungswelle.
Prognostiziert wird, dass in den kommenden drei Jahren etwa 80.000 Jobs abgebaut werden.
Die Gespräche über die Umsetzung des Friedensabkommens für Nordirland sollen kurz vor dem Durchbruch stehen.
Die Konfliktparteien haben nur noch bis morgen Zeit, die Verhandlungen abzuschließen.
Zentraler Streitpunkt ist die Frage der Entwaffnung der IRA.
Der britisch-amerikanische Ölriese BP Amoco hat den amerikanischen Konzern Arco Atlantic Richfield übernommen.
Dies teilte BP heute in London mit.
Nach diesen Angaben entsteht damit der größte private Ölkonzern der Welt.
Umgerechnet etwa 350 Milliarden Shilling werden in Form von Aktien für die Übernahme bezahlt.
2000 Mitarbeiter werden durch diese Übernahme ihren Arbeitsplatz verlieren.
Österreich.
In Wien starb 54-jährig der Präsident der österreichischen und wiener Ärztekammer Primarius Michael Neumann.
Michael Neumann litt seit Jahren an Krebs.
Präsident der österreichischen Ärztekammer war er seit 1986.
Er hat sich immer wieder nachdrücklich für mehr Service der Standesvertretung für ihre Mitglieder und Patienten eingesetzt.
Besonders unterstützte er als Lungenfacharzt mehrere Anti-Rauch-Kampagnen.
Ab heute gelten in Österreich verschärfte Zollbestimmungen für Lebensmitteleinfuhren aus Nicht-EU-Ländern.
Durch dieses neue Gesetz darf man künftig nur mehr ein Kilogramm Lebensmittel nach Österreich mitnehmen.
Bei größeren Mengen sind veterinär-ärztliche Untersuchungen nötig.
Das macht den Import unrentabel.
Man will damit die Einschleppung von Tierseuchen verhindern.
Die vor allem bei den Ostösterreichern beliebten Lebensmitteleinkäufe in Ungarn wird es somit in Zukunft nicht mehr geben.
Franz Fuchs wird seine lebenslange Gefängnisstrafe in der Grazer Haftanstalt Karlau verbüßen.
Dies teilte das Justizministerium heute mit.
Er wird in einer Abteilung untergebracht werden, die für geistig abnorme Rechtsbrecher geeignet ist.
Zuvor muss allerdings eine Zelle behindertengerecht adaptiert werden.
Dies wird etwa 100.000 Schilling kosten.
Unter anderem werde es durch die Unterbringung in Graz-Karlau der Familie erleichtert, den Kontakt mit Franz Fuchs aufrecht zu erhalten, heißt es seitens des Justizministeriums.
Spanien.
Die Piloten der spanischen Fluglinie Iberia werden auch über die Osterfeiertage streiken.
Sie protestieren dagegen, dass ein vor fünf Monaten ausgehandelter Gehaltsabschluss noch nicht in Kraft ist.
Der Streik dauert schon fünf Tage lang, mindestens 70.000 Reisende haben ihre Flüge verpasst.
Schätzungsweise werden 500.000 Passagiere empfindliche Verzögerungen im Flugverkehr von und nach Spanien in Kauf nehmen müssen.
Und welches Osterwochenendwetter Sie erwartet, das sagt Ihnen nun der Chef persönlich.
Peter Sterzinger, bitte.
Die große Linie bestätigt sich immer mehr und auch in den Details sind kaum große Überraschungen zu erwarten.
Es bleibt bis Ostern mild, weitgehend trocken und besonders am Wochenende ist mit viel Sonne zu rechnen.
Das steht heute fest.
Zurzeit verschwinden die Wolken im Südosten Österreichs immer mehr.
Am Vormittag hat es ja in diesem Bereich vereinzelt getröpfelt.
Die aktuellen Meldungen.
Wien wolkenlos 15 Grad, Eisenstadt wolkig 14.
In der Folge nur noch wolkenlos oder heiter.
St.
Pölten 12°, Linz und Salzburg 14°, Innsbruck 12°, Bregenz 8°, 17° und Klagenfurt 12°.
Heute Nachmittag viel Sonne in ganz Österreich, allerdings ist es dunstig und Quellwolken gehören wieder dazu.
Ganz vereinzelte leichte Regenschauer etwa im Südosten noch einmal sind daher nicht ganz auszuschließen.
Dies aber nur der Vollständigkeit halber die Sonne überwiegt bei weitem.
Dementsprechend die jetzt schon stark steigenden Temperaturen mit Höchstwerten zwischen 13 und 19 stellenweise im Osten bis 20 Grad.
Während der meist klaren Nacht bildet sich dann etwas Nebel, der löst sich morgen bald auf und es wird zunächst so ziemlich überall in Österreich sonnig.
Allerdings bilden sich morgen mehr Quellwolken.
Vereinzelte Regenschauer sind da und dort im Osten möglich, andererseits auch im Raum Osttirol und Oberkernten.
Die Nachmittagstemperaturen morgen 12 bis 19 Grad in 2000 Meter Höhe unverändert knapp über Null.
So wie es aussieht, bleibt der Schnee im Hochgebirge dadurch noch länger erhalten.
Und das Osterwochenende könnten wir gar nicht einfacher beschreiben.
In ganz Österreich sonnig und sehr mild bei 14 bis 20 Grad.
7,5 Minuten nach 12 Uhr ist es jetzt.
Die NATO setzt ihre Angriffe in Jugoslawien unvermindert heftig fort.
Der amerikanische Präsident Clinton hat ja in seinem ersten Fernsehinterview seit einem Jahr erklärt, es werde auch zu Ostern keine Feuerpause geben, denn auch die ethnischen Säuberungen in Kosovo würden in dieser Zeit nicht ruhen.
Er habe das Militär ermächtigt, alle Ziele anzugreifen, die dem Zweck der NATO-Operation dienlich seien.
Unter anderem hat die NATO vergangene Nacht das Hauptquartier einer Sondereinheit in Belgrad ins Visier genommen und heute früh eine Brücke bei Novi Sad zerstört.
Fabio Polli fasst zusammen.
Es ist die Marshall-Tito-Brücke über die Donau, die die NATO heute kurz vor 5 Uhr früh getroffen hat.
Zwei Explosionen wurden im Abstand von einigen Minuten in Novi Sad wahrgenommen.
Dann lag eine dicke Rauchwolke über der Brücke.
Die amtliche jugoslawische Nachrichtenagentur TANJUK berichtet, die Eisenkonstruktion sei buchstäblich von den Pfeilern gefegt worden, nur noch die Spitze der Brücke rage aus dem Wasser.
Durch die Wucht der beiden Explosionen soll es in Novi Sad auch Schäden an Gebäuden geben, viele Fensterscheiben gingen zu Bruch.
Verletzt wurde niemand, was, so schreibt die Amtliche Tanyuk, der Geist des gegenwärtigen Reaktion vom Polizisten zu verdanken sei.
Denn einige Autos und ein Autobus sollen Richtung Brücke unterwegs gewesen sein, wurden aber rechtzeitig angehalten, vermutlich wegen des geltenden Luftalarms.
Den gibt es auch schon seit 24 Stunden in der Hauptstadt Belgrad.
Dort ist, sagt die NATO, vergangene Nacht das Hauptquartier einer Armeesondereinheit angegriffen und offenbar auch beschädigt oder zerstört worden.
Es ist das dem Zentrum der Stadt zunächst gelegene Ziel, das die NATO bis jetzt angegriffen hat.
Vorher waren lediglich Fabriken, Radarstationen und Flugabwehrstellungen in den Vorstädten ins Visier genommen worden.
Die Armee-Sondereinheit soll unter anderem die Aufgabe gehabt haben, Aufklärungsmaterial zu liefern, also Angriffe der jugoslawischen Truppen im Kosovo vorzubereiten.
Aus Belgrad gibt es zum NATO-Angriff keine Bestätigung.
Auch unser Korrespondent durfte uns dazu am Telefon keinerlei Auskunft geben.
Die verbliebenen Journalisten, so erzählte er, sollen noch heute nach Novi Sad gebracht werden, um dort die Schäden an der historischen Brücke zu besichtigen.
Wenn die NATO mitten in Belgrad angreift, dann hat es natürlich neben dem Militärischen auch einen psychologischen Effekt, denn der Krieg spielt sich jetzt sozusagen vor der Haustüre von Präsident Milosevic ab.
Novi Sad ist strategisch ein wichtiger Punkt, denn dort gibt es eine große Armee-Garnison.
Die Stadt selbst am südlichen Eingang zur Provinz Vojvodina ist auch der Verkehrsknoten Richtung Ungarn.
Die Brücke ist zum Beispiel für Nachschub wichtig, der illegal nach Jugoslawien kommt, aber auch für alles, was aus der Kornkammer der Vojvodina in den Rest von Jugoslawien transportiert werden muss.
Fabio Polli hat informiert.
Von großer militärischer, strategischer und politischer Bedeutung ist natürlich in dieser Krise die Rolle der USA.
Nahezu täglich wendet sich US-Präsident Clinton an seine Mitbürger und versucht zu erklären, warum der Einsatz auch von US-Streitkräften weit weg in einem für viele US-Bürger nach wie vor völlig unbekannten Teil Europas notwendig ist.
Und eine Befürchtung des US-Präsidenten ist gestern Nachmittag wahr geworden und hat sich heute Vormittag bestätigt.
Drei US-Soldaten wurden von Serben gefangen genommen.
Eva Haslinger informiert.
Die Bilder sind inzwischen um die Welt gegangen.
Drei müde aussehende Männer mit Verletzungen im Gesicht.
Die Jugoslawen sagen, die Männer hätten bei ihrer Festnahme Widerstand geleistet, was die blauen Flecken erklären würde.
Augenscheinlich beantworten sie Fragen, was sie sagen ist jedoch nicht zu verstehen.
Ihre Namen werden mit Steven Gonzalez, Andrew Ramirez und James Stone angegeben.
Die drei Soldaten sind gestern Nachmittag in die Gewalt der Serben gekommen.
Wie genau sich der Vorfall abgespielt hat, ist nach wie vor unklar.
Fest steht, dass die Männer augenscheinlich unter Beschuss gerieten, als sie nahe der mazedonisch-serbischen Grenze in einem Militärfahrzeug auf Patrouille waren.
Unmittelbar darauf erhielt die Einsatzzentrale einen Funkspruch von den drei Soldaten.
Sie werden aus Kleinfeuerwaffen beschossen und werden umzingelt, lautete ihr Hilferuf.
Ihre letzten Worte über Sprechfunk waren Hilfe, Hilfe, SOS.
Die NATO startete sofort eine Rettungsaktion.
Ein schwieriges Unterfangen, denn das Gelände zwischen Serbien und Mazedonien ist sehr bergig und unzugänglich.
Die Mission wurde in der Früh abgebrochen, nachdem die Bilder der drei Soldaten im serbischen Fernsehen auftauchten.
Laut Angaben der NATO gehörten die drei Männer zu einer Truppe, die Teil einer Friedensmission ist.
NATO-Sprecher Jamie Shea betont, sie hätten für die Jugoslawen keinerlei Bedrohung dargestellt.
All NATO forces in the former Yugoslav Republic of Macedonia are there in the context of a peacekeeping mission.
They pose absolutely no threat to Yugoslavia.
Die Serben rechtfertigen die Gefangennahme damit, dass sich die Soldaten auf jugoslawischem Gebiet befunden hätten.
Die NATO dementiert dies energisch.
Die Männer wären fünf Kilometer von der Grenze entfernt auf mazedonischem Boden gewesen.
Sollte sich herausstellen, dass die Soldaten auf mazedonischem Gebiet von den Serben entführt worden sind, dann wäre das für die NATO ein sehr ernsthafter Schritt, so Jamie Shea.
Die NATO fordert nun, dass die Soldaten gemäß der Hager Landkriegsordnung menschlich behandelt werden.
Insgesamt sind derzeit in Mazedonien 10.000 Soldaten stationiert.
Eva Haslinger hat informiert.
Anders als der Golfkrieg ist der Bombenkrieg in Jugoslawien keiner, der sich vor den versammelten Fernsehkameras der großen amerikanischen und europäischen Sender abspielt.
Nur mehr wenige internationale Korrespondenten halten sich in Belgrad auf, wir haben es gehört.
Aus anderen Teilen Jugoslawiens und auch aus dem Kosovo kommen überhaupt kaum mehr verlässliche Informationen.
Trotzdem versuchen alle Seiten, ihre Version des Kriegshergangs in der Welt zu verbreiten, ob in Belgrad, Washington oder Brüssel.
Da spielen natürlich auch Zensur, Halbwahrheiten und ganz gezielte Desinformation eine Rolle.
Helmut Opletal hat sich diesen Krieg der Bilder und Worte angesehen.
Bilder wie im Golfkrieg, wo CNN vom Dach eines Bagdader Hotels aus die Einschläge der Raketen und Bomben live in alle Welt übertrug, gibt es aus Belgrad nicht.
Die jugoslawische Regierung hat schon frühzeitig die Bedeutung der Propaganda erkannt und versucht mit allen Mitteln die nationale und internationale Berichterstattung in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Der erste Schritt gleich nach Kriegsbeginn war die Ausschaltung aller unabhängigen Medien in Serbien, vor allem des Fernsehsenders B92, der seither nur ein reduziertes Internetprogramm verbreitet.
Dann erfolgte die später wieder zurückgenommene Ausweisung aller Journalisten aus NATO-Ländern.
Andere wurden durch Schikanen und Drohungen zum Verlassen des Landes gebracht, doch einige konnten schließlich bleiben oder wiederkommen.
Zurzeit sind immer noch einige Dutzend Korrespondenten internationaler Medien in Belgrad vertreten, darunter die Agenturen Reuters und AFB, der US-Fernsehsender CNN oder auch der ORF.
Sie alle müssen unter den strengen Kriegszensurregelungen arbeiten.
Konkret heißt das, dass vor allem Fernsehberichte nur nach inhaltlicher Genehmigung durch das Militärpressezentrum gesendet werden dürfen und dass bei allen Details von militärischer Bedeutung
also über Angriffsziele, Zerstörungen, Opfer oder Gegenmaßnahmen, aber auch über die wirtschaftliche Versorgungslage nur von der jugoslawischen Armee freigegebenen Nachrichten weitergeleitet werden dürfen.
Unbeaufsichtigtes Reisen im Land ist für Journalisten faktisch nicht mehr möglich.
Auch Telefonieren innerhalb Jugoslawiens ist schwierig geworden.
Doch auch auf der anderen Seite bei der NATO fließen nachprüfbare Informationen nur spärlich.
Zwar gibt es das tägliche Briefing durch die Sprecher Jamie Shea und David Wilby, aber so gut wie keine zusätzlichen Details.
Alle militärischen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und gefiltert, um die öffentliche Meinung im Sinne der westlichen Militäraktion positiv zu beeinflussen.
Opfer und Fehlschläge zum Beispiel bleiben ausgespart und nachprüfbar sind auch viele Aussagen der NATO-Sprecher nicht.
Der Verlust des Tarnkappenbombers F-117 wurde zum Beispiel erst bestätigt, nachdem das jugoslawische Fernsehen schon Bilder gesendet hatte.
Auch die Meldungen über das Verschwinden von Albanerführer Ibrahim Rugova und die Ermordung prominenter Kosovoalbaner wurden zunächst von der NATO verbreitet, jetzt stellen sie sich aber als falsch heraus.
Subtile Sprachregelungen zählen genauso zum Repertoire der westlichen Militärsprecher und Politiker.
So sollen wiederkehrende Formulierungen wie humanitäre Katastrophe und beginnender Völkermord auch der Hinweis auf serbische Konzentrationslager oder Kontakte Belgrads zu Saddam Hussein, Assoziationen zu Nazi-Gräueln und zum Golfkrieg erzeugen.
Es ist also nicht nur ein Krieg der Waffen, sondern auch eine große Propagandaschlacht, mit der beide Seiten den Ausgang des Konflikts zu beeinflussen versuchen.
Und auch die Propagandaschlacht wird aller Voraussicht nach noch länger weitergehen.
Nach wie vor also zeigt sich der jugoslawische Präsident Milosevic offenbar unbeeindruckt von Dauerbombardements der NATO, auch unbeeindruckt von etwa russischen Vermittlungsversuchen.
Der Krieg im Kosovo geht weiter, aber auch die systematische Vertreibung der Menschen aus ihren Dörfern.
Zivilisten sind wie immer die Leidtragenden und im konkreten Fall flüchten sie zu Zehntausenden in die Nachbarregionen, flüchten nach Mazedonien, Montenegro und Albanien.
Zum Teil finden sie Unterkunft bei Verwandten, aber Zehntausende stehen vor dem Nichts, haben zumindest vorübergehend keine Heimat mehr, kein Dach über dem Kopf, keine Verpflegung und vor allem keine Hoffnung.
Wie wird diesen Menschen gerade jetzt geholfen?
Karl Jakowski berichtet.
Die Massenflucht aus dem Kosovo hält unvermindert an.
Albanien, Mazedonien und Montenegro bekommen die Probleme kaum in den Griff.
Nach den neuesten Angaben beträgt die Zahl der Kosovo Vertriebenen und Flüchtlinge ca.
580.000, darunter 50 Prozent Kinder.
Die große internationale Hilfswelle läuft erst dann auch von Österreich aus.
Von den humanitären Organisationen sind derzeit Lkw mit Zelten, Decken, Lebensmittel, vor allem Kindernahrung in die Krisengebiete unterwegs.
Da die Fahrten von Österreich aus fünf bis sieben Tage dauern, werden vom Roten Kreuz und Caritas auch Lebensmitteltransporte aus Bulgarien, Griechenland und Italien organisiert.
Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat schätzt den notwendigen Betrag für die Soforthilfe zugunsten der 100.000 Flüchtlinge, die derzeit in Albanien sind, auf rund 2 Milliarden Schilling.
Diplomaten befürchten auch, dass in Albanien durch die Massenflucht auch wieder Mafia-ähnliche Organisationen Auftrieb bekommen könnten.
10.000 Flüchtlinge sind derzeit mit dem Allernötigsten unterwegs oder warten nach Albanien, Mazedonien oder Montenegro zu kommen.
Die Gelder, die zur Linderung der humanitären Katastrophe benötigt werden, sind enorm.
Sie dürften um die 5 Milliarden Schilling betragen.
Jörg Kaiser von der Caritas ist in Skopje, wo die Situation noch einigermaßen zu bewältigen ist.
Trotzdem herrscht natürlich der große Notfall, weil Mazedonien eines der ärmsten Länder überhaupt in Europa ist und die ankommenden Flüchtlinge zwar verteilt, aber nicht ernähren kann.
Man hört aus Albanien, dass die Lage viel schlechter ist als hier, dass die humanitäre Krise dort zurzeit größer ist als hier.
Ist genug Geld vorhanden für diese Hilfe?
Sie können sich denken, dass in solchen Fällen jede Mark und jeder Schilling vonnöten sind, weil die Katastrophe eigentlich erst beginnt und sich auf lange, lange Zeit erstrecken wird.
Und wie Sie eben gehört haben, dringend gebraucht wird finanzielle Unterstützung für die Flüchtlinge.
Die Kontonummern der österreichischen Hilfsorganisationen können Sie nachlesen auf der ORF-Textseite 132.
Und schon jetzt ein Dankeschön für Ihre Spende.
Am kommenden Sonntag wird das Verteidigungsbündnis NATO 50 Jahre alt ursprünglich ein Grund zum Feiern.
Der Einsatz über Jugoslawien hält die Feierstimmung allerdings in Grenzen.
Angriffe statt Paraden, Krieg statt Geburtstagsgipfel.
Das Feindbild Warschauer Pakt ist der Pannen gekommen.
Das Feindbild dieser Tage heißt Slobodan Milošević.
Neun Tage nun schon dauern die Luftangriffe der NATO an.
Ihr eigentliches Ziel, ein Einlenken Milosevits und das Ende der ethnischen Säuberungen im Kosovo, wurden bis jetzt nicht erreicht.
Viele Fragen sind offen, ebenso wie der Ausgang dieser Aktion.
Eine Analyse von Bettina Reuter.
Das grausame Schicksal der albanischen Bevölkerung des Kosovo ist und bleibt allein in der Verantwortung des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic.
Vieles, was Vertreter der NATO, ihre Politiker und Militärs von sich geben, darf angezweifelt werden.
Aber dass Milosevic jederzeit mit der Verfolgung und Unterdrückung der Kosovo-Albaner aufhören könnte, ja, dass er damit erst gar nicht hätte beginnen müssen, steht fest.
Und diese Tatsache geht zurück bis 1989, als er die Autonomie des Kosovo aufhob und von dort aus das serbische Nationalgefühl bis zum Krieg aufstachelte.
Dass die Kosovaren seit dieser Zeit auf ihre Lage aufmerksam machten und niemand hören wollte, ist eine Anmerkung am Rande.
Und doch ist sie wichtig.
Denn nicht zuletzt dieser Umstand führt uns direkt in die Fassungslosigkeit der Gegenwart.
einer Gegenwart, die uns wieder einmal in Erinnerung ruft, dass Krieg bitterer Ernst ist und nicht aus unscharfen und unüberprüfbaren Zielvideos vom sogenannten klinischen Krieg aus der Luft besteht.
Am Anfang stand ein falsches Kalkül, nämlich die Einschätzung der internationalen Gemeinschaft, die analog zu Bosnien gehofft hatte, den jugoslawischen Präsidenten schlimmstenfalls mit ein paar Bombenangriffen zum Einlenken zwingen zu können.
und die dabei außer Acht ließ, dass Bosnien-Herzegowina Milošević nicht halb so am Herzen lag wie der Kosovo, die mythische Wiege des Serbentums.
Dass die militärischen Planer der NATO sich allerdings ebenfalls von irrigen Hoffnungen leiten ließen,
wäre eine naive Annahme.
Natürlich wissen sie genau, dass welch politisches Ziel auch immer militärisch nicht nur aus der Luft, sondern nur auch mit dem Einsatz von Bodentruppen zu erreichen ist.
Aber um eine ausreichende Streitmacht auch zum Einsatz zu bringen, braucht es erstens die politische Entscheidung und zweitens Zeit.
Selbst wenn diese Entscheidung heute viele, es würden Wochen vergehen und was bis dahin vom Kosovo und seiner ursprünglichen Bevölkerung noch übrig bliebe, nicht viel steht zu befürchten.
Aber vor dieser Frage stehen wir nach der ersten Woche der Luftangriffe und der Flüchtlingskolonnen ohnehin auch jetzt schon.
Was wird aus dem Kosovo?
Nach der vergangenen Woche ist an eine Autonomie alten Gesichts nicht mehr zu denken.
Rambouillet ist vorbei.
Die NATO kann sich nun nicht mehr einfach zurückziehen und die Menschen ihrem Schicksal überlassen.
Auch wenn die These, die NATO sei Schuld an den Gräuelen, die zurzeit im Kosovo an den Albanern begangen werden, falsch ist, unter dem Nebelschleier der Luftangriffe konnte Milosevic seine Variante des Aufräumens im Kosovo
auch noch zum größten Teil im Verborgenen und intensiviert durchführen.
Sozusagen unter der Decke wären da nicht die Berichte der Flüchtlinge.
Die NATO kann sich auch deshalb nicht einfach zurückziehen.
Vorerst wird sie ihre Angriffe verstärken und die Zielliste erweitern, doch vor allem wartet sie auf eine politische Entscheidung und die kann nicht von den Militärs getroffen werden.
Die Politiker werden, zumal nach dem Scheitern der diplomatischen Mission des russischen Premierministers Primakov, sagen müssen, ob sie diesen Krieg nach den Gesetzen der militärischen Logik zu Ende führen wollen, also auch mit einer Armee zu Land.
Und sie werden in diesem Fall ein wirkliches Ziel formulieren müssen.
Und das wird wohl nicht mehr nur die Autonomie des Kosovo sein können.
Die internationale Gemeinschaft hat im Fall des Kosovo zwar lange, aber nicht bis zum Schluss zugesehen, wie in Bosnien.
Nun steht sie und ihre demokratisch gewählten Politiker vielleicht vor der schwierigsten Entscheidung überhaupt, nämlich bis zum bitteren Ende zu gehen oder mitten im Fluss nicht nur die Pferde zu wechseln, sondern auch noch umzukehren.
Eine Analyse war das von Bettina Reuter und so viel in diesem Mittagsschanal zum Krieg im Kosovo.
Jetzt ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Von vielen, die um der Gerechtigkeit willen ihr Leben hingaben, wissen wir weder die Namen noch die grausamen Einzelheiten ihres Todes.
Es sind die anonymen Märtyrer, die in den letzten Jahren alle das gleiche Schicksal ereilte.
Kein Grabstein erinnert an ihre letzte Ruhestätte, weil viele schlicht in den Wäldern von Amazonien verscharrt wurden.
Der austro-brasilianische Bischof Erwin Kreutler.
In den Ländern Lateinamerikas stößt das soziale und politische Engagement von Christen bzw.
Vertretern der Kirche auf Widerstand von Seiten der Regierung.
Immer wieder kommt es zu Gewalttaten, die zwar offiziell nicht von staatlicher Seite durchgeführt werden, dafür aber von paramilitärischen Verbänden, die meist von der Regierung unterstützt werden.
Doch nicht nur in Lateinamerika gibt es religiöse Verfolgung, die sich hauptsächlich gegen Christen wendet.
Auch im arabischen Raum und auch in China oder Indien sind Christen zum Teil schweren Repressalien ausgesetzt.
4,5 Minuten vor halb eins.
Als letztes Land Europas führt Großbritannien nach jahrelangen Verhandlungen heute den Mindestlohn ein.
Der ist in Österreich übrigens für die einzelnen Branchen unterschiedlich hoch.
In Großbritannien beträgt er einheitlich mindestens 3,60 Pfund, also umgerechnet rund 74 Schilling.
Die Regierung unter Tony Blair erfüllt damit eines ihrer wichtigsten Wahlversprechen.
Die Gewerkschaften sprechen von einem historischen Schritt, fordern für die Zukunft aber mehr, berichtet Franz Kössler aus London.
Es ist kein Lohn, von dem man reich werden könnte, aber es ist zum ersten Mal in der Geschichte Großbritanniens, dass es überhaupt einen für das ganze Land gesetzlich garantierten Mindestlohn gibt.
Er beträgt ab heute 3,65, das sind umgerechnet etwa 74,5 Schilling.
Zum Vergleich, ein Schneeschaufler in Wien erhält 60 Schilling in der Stunde.
Fast zwei Millionen Dienstnehmer, die die einfachsten Arbeiten verrichten, werden ab heute mehr verdienen, vor allem im Dienstleistungssektor, in Krankenhäusern, Hotels und Restaurants, Reinigungsunternehmen und in der Landwirtschaft.
Der Anteil der Frauen und der ethnischen Minderheiten an diesen schlechtest bezahlten Arbeiten ist überdurchschnittlich hoch.
In London allein schätzt man, dass über 400.000 Menschen zurzeit ein niedrigeres Einkommen beziehen, obwohl die Stadt zu den teuersten der Welt zählt.
Die Meinungen über die Auswirkungen des Mindestlohns gehen naturgemäß auseinander.
Auf der einen Seite wird gewarnt, dass die Erhöhung der Lohnkosten zu Personaleinsparungen führen könnte.
Auf der anderen meinen die Gewerkschaften, dass der Mindestlohn auch immer unter dem Lebensnotwendigen liegt.
Der gesetzliche Mindestlohn ist Teil eines langfristigen Programms der Labour-Regierung gegen die Armut in Großbritannien.
Durch eine Reihe von steuerlichen Entlastungen, geregelten Arbeitszeiten und eben Mindestgarantien für die untersten Einkommensschichten sollen möglichst viele Menschen aus dem Bereich der Armut und Sozialhilfe heraus und in den Arbeitsprozess geführt werden.
Franz Köstler war das aus London.
Der Fusionswettlauf in der Ölindustrie hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
Der britisch-amerikanische Ölkonzern BP Amoco übernimmt nun die amerikanische Ölgesellschaft Atlantic Richfield.
Damit entsteht auf den ersten Blick die neue Nummer 1 im internationalen Ölgeschäft.
Herbert Huter kennt die Hintergründe.
Erst Ende letzten Jahres hat die britische BP den amerikanischen Amoco-Konzern übernommen, die erste große transatlantische Übernahme in der Ölbranche.
Jetzt, nur sieben Monate später, der zweite Streich, die Übernahme von Atlantic Richfield durch BP Amoco.
Der Kaufpreis wird mit mehr als 310 Milliarden Schilling angegeben.
Österreichs Finanzminister müsste knapp die Hälfte seiner Jahressteuereinnahmen für einen solchen Betrag locker machen, aber auch Öl-Multis haben nicht so viel Bares in der Kasse.
Der Kauf erfolgt durch Aktientausch.
Atlantic Richfield, mit Sitz in Los Angeles, hat eine starke Position im Raffineriegeschäft an der amerikanischen Westküste, aber auch in Alaska.
Und da treffen sich die beiden Fusionskandidaten.
Beide beuten bereits jetzt gemeinsam die Öl- und Gasvorkommen in Alaska aus.
Auch in Indonesien arbeiten sie schon zusammen.
Und jetzt sollen das Raffinerie- und das Tankstellengeschäft überhaupt zusammengelegt werden.
Kostenersparnis rund 12 Milliarden Schilling im Jahr, rund 2.000 der gut 96.000 Jobs werden gestrichen, vor allem in den USA.
Diese Kostenersparnis ist einer der Hauptgründe für das Fusionsfirma in der Ölbranche, außerdem werden Märkte dazu gekauft.
Zwar sind nach der letzten OPEC-Sitzung in Wien die Ölpreise wieder gestiegen, aber niemand weiß, wie lange der Höhenflug anhält.
Bei sportlicher Betrachtungsweise stellt sich jetzt wieder die Frage, wer ist der Größte auf der Welt?
Nimmt man den Umsatz oder den Kapitalwert?
Vor kurzem erst haben die beiden amerikanischen Öl-Multis Exxon und Mobil ihre Fusion bekannt gegeben.
Da ist noch die Zustimmung jener Wettbewerbsbehörde in den USA ausständig, die die beiden Konzerne Anfang des Jahrhunderts getrennt hat.
Vom Umsatz her jeder rund 1.000 Milliarden Shilling pro Jahr.
Zum Vergleich, das österreichische Bruttoinlandsprodukt liegt bei 2.600 Milliarden Shilling.
Vom Umsatz her also sind beide etwa gleich.
Aber wie immer, aus den berühmt-berüchtigten sieben Schwestern des internationalen Ölgeschäfts sind die großen drei geworden.
Exxon mit Mobil, Royal Dutch Shell und nun BP Amoco mit Atlantic Ridgefield.
und vom globalen Erdölmarkt zu österreichischen Aspekten der Spritwirtschaft.
Am vergangenen Dienstag hat die Mineralölwirtschaft auf den massiven politischen Druck reagiert und die Treibstoffpreise um bis zu 40 Groschen gesenkt.
Heute hat die Erdölindustrie präsentiert, welche Auswirkungen diese Preissenkung aus ihrer Sicht haben wird, Harald Weiglein berichtet.
Es gäbe kein Abkommen mit dem Wirtschaftsminister, es gibt nur Vorleistungen der Erdölindustrie, auf die die Politik jetzt reagieren müsse.
Laut dem zuständigen Fachverband bewirkt die Benzinpreissenkung vom vergangenen Montag, dass die Firmen jetzt Verluste schreiben.
10 Groschen pro Liter, das sei die Gewinnspanne.
Für das vergangene Jahr heiße das 500 Millionen Schilling Gewinn vor Steuern für die Ölindustrie.
Das entspräche einer Verzinsung von nur 2,2 Prozent.
Eine Konsequenz aus der letzten Preissenkung, in den nächsten Wochen und Monaten wird ein Tankstellenschließungsprogramm eingeleitet.
Wie viele Jobs davon betroffen sein werden, hänge jetzt von drei Forderungen ab.
Die Umweltauflagen sollen für alle Tankstellen gleich streng angewendet werden.
Dieser Punkt träfe Disconter, weil sie aus Sicht des Fachverbandes bisher bevorzugt wurden.
Daneben sollen die Fristen für diverse Umwelt- und Sicherheitsauflagen verkürzt werden.
Hier geht es etwa um die mit 30.06.2001 vorgeschriebenen doppelwandigen Tankbehälter.
Die Vorverlegung dieses Termins treffe alle Anbieter gleich hart.
Die Umsetzung der beiden genannten Punkte würden, laut Kurt Thieroch vom Fachverband der Erdölindustrie, zur Schließung von rund 1.000 Tankstellen führen, die sich diese Investitionen nicht leisten können.
in Arbeitsplätzen ausgedrückt.
Relativ einfach, 1.000 Tankstellen brauchen Sie im Durchschnitt.
Beschäftigte heranziehen, dann haben Sie die Größenordnung, die Sie sehen.
Wir sagen mehrere Tausend und damit kann man es durchaus abschätzen.
Also wenn Sie eine Zahl haben wollen, ist eine wie 5.000, die manchmal schon genannt wurde, aber nehmen Sie da nicht unbedingt jetzt die genaue Ziffer in Anspruch.
Aber mehrere Tausend Arbeitsplätze sind zumindest ganz sicher gefährdet.
Im Gegenzug könnte aber diese Zahl nach unten revidiert werden, wenn sich die Politik zu liberaleren Bestimmungen für die Shops entschließt.
Gewünscht wird etwa der freiere Verkauf von Tabakwaren.
Der macht an deutschen Tankstellen 40 Prozent des Shop-Geschäfts aus.
Auch die Größenbeschränkung von 80 Quadratmeter müsse fallen.
In Österreich würden Shops erst zwischen 80 und 100 Quadratmeter interessant.
Auch hier wünschen sich die Ölfirmen, dass die Politik bereits in den nächsten Wochen Schritte unternimmt.
Dadurch könnten etliche Tankstellenschließungen verhindert werden.
Eine konkrete Reaktion gibt es bereits.
Laut einem heute veröffentlichten Verordnungsentwurf muss in Zukunft die Aufstellung eines Tankautomaten nicht wie bisher in jedem Einzelfall überprüft werden.
Anstelle der individuellen Prüfung soll eine generelle Typisierung treten.
Und noch ein Konsumententhema in diesem Mittagsjournal.
Kredit-Restschuld-Versicherungen sind Versicherungen gegen den Ausfall von Kreditrückzahlungen bei Ableben des Schuldners.
Ihr Abschluss ist fast schon eine standardmäßige Voraussetzung für die Erlangung eines Privatkredits.
Dennoch ist diese Art von Versicherung eine Art weißer Fleck in der Versicherungslandschaft.
Es gibt nämlich kaum Preis-Leistungs-Vergleiche.
So werden Kreditnehmer im Beratungsgespräch mit ihrer Bank im Unklaren über ihre Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Anbietern und möglichen Produktvarianten gelassen, kritisiert die Wiener Arbeiterkammer, die bei einem Test herausfand, dass ein günstiger Kredit durch die Kopplung an eine teure Restschuldversicherung plötzlich leicht zu einem recht ungünstigen werden kann.
Näheres von Karl Benedikter.
Testpersonen der Wiener Arbeiterkammer fragten in zehn Bank- und in sechs Versicherungsinstituten nach den Kosten für die Restschuldversicherung für einen Kredit von 200.000 Schilling mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Zinssatz von sieben Prozent pro Jahr.
Mit dem Ergebnis?
Es hat sich gezeigt, dass es wirklich krasse Prämienunterschiede gibt zwischen den einzelnen Versicherern, sagt AK-Konsumentenschützer Harald Glatz.
Beispielsweise bei Einmalprämien für Männer oder Frauen in einer jüngeren Altersgruppe, so zwischen 20 und 30 Jahren, da machen die Unterschiede 110 Prozent aus.
Das heißt, die billigste und günstigste Prämie, die wir erhoben haben, macht 1.184 Schilling aus und die teuerste 2.500 Schilling.
Gewaltige Preisunterschiede hat es auch bei den Einmalprämien für ältere Personen gegeben.
bei einem 60-jährigen Mann oder Frau, die höhere Prämien zu bezahlen haben, macht die billigste Variante 8.600 Schilling aus und die teuerste Variante, die wir gefunden haben, 16.500 Schilling.
Immerhin ein Ersparnis von 7.884 Schilling.
Aber auch bei der jährlichen Zahlungsweise lassen sich erhebliche Preisunterschiede feststellen.
Konsumentenschützerin Jutta Reppl
Zwei Beispiele, 45-jährige Männer können sich bei der jährlichen Zahlungsweise bis zu 851 Schilling pro Jahr ersparen.
Hier konnten die Konsumentenschützer Varianten von 1.021 bis hin zu 1.872 Schilling finden.
45-jährige Frauen können sich beim günstigsten Versicherer bis zu 640 Schillingen pro Jahr ersparen.
Auch da liegt die billigste und teuerste Prämie bei 1.021 Schillingen bzw.
bei 1.665 Schillingen.
60-jährige Frauen können sich hingegen bei einem günstigen Versicherer im Jahr bis zu 2.385 Schillingen ersparen.
Männer sogar 2.556.
Insgesamt betrachtet muss man sagen, dass die Wahl des falschen Versicherers dem Konsumenten recht teuer zu stehen kommen kann.
Daher raten die Konsumentenschützer?
Sich zumindest ein oder zwei zusätzliche Angebote von anderen Versicherungen einzuholen, einen völligen Marktüberblick zu bekommen, wird wohl schwer sein.
Ein, zwei Angebote können doch dazu dienen zu sehen, wie man mit dem Angebot, das die Bank einem vorlegt, liegt.
Und jetzt sechs Minuten nach halb eins zu einem Stück österreichischer Innenpolitik.
Die SPÖ heckt tiefes Misstrauen gegen den Koalitionspartner.
Das hat sich bereits nach den Landtagswahlen in Tirol und Kärnten angekündigt.
Die fast abschlussreife Koalitionsverhandlung zwischen Freiheitlichen und Volkspartei in Tirol ließ die SPÖ fast auf die Barrikaden steigen.
In einer Studiokonfrontation zwischen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudasch und ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallert wird deutlich, dass sich die Regierungspartner im Blick Richtung Nationalratswahl im Oktober nicht mehr so richtig über den Weg trauen.
Diskussionsleiter Hannes Aiglsreiters Frage an Maria Rauch-Kallert, wie erklärt sie aus der Sicht der Bundespartei das Liebeigeln der Tiroler ÖVP mit den Freiheitlichen?
Gleich einmal vorweg, es gibt in Österreich demokratisch gewählte Parteien und es ist ganz natürlich, dass man nach einer Wahl mit allen Parteien Gespräche führt.
Das hat auch der Landeshauptmann Weingartner getan und es hat sich gezeigt, dass alle Gespenster, die an die Wand gemalt wurden, letztendlich Gespenster geblieben sind und dass es jetzt in Tirol eine schwarz-rote Konstellation gibt.
Herr Bundesgeschäftsführer Rudasch, Sie haben eines dieser Gespenst an die Wand gemalt.
Es gibt offenbar jetzt kein Gespenst.
Für mich gibt es ganz eindeutig eine politisch inhaltliche Übereinstimmung in vielen verschiedenen Fragen.
Zwischen Schwarz und Blau, ob das in der Frage Frauenpolitik ist, da gibt es eine eindeutige Übereinstimmung.
Beide Parteien wollen eine Politik, die zwangsläufig dazu führt, dass die Frauen zurück an den Herd kommen.
Das Zweite ist, dass wir in Tirol gesehen haben, dass dort bereits ein fix und fertiges Koalitionsbündnis gegeben hat.
Und das noch deshalb gescheitert ist, weil die FPÖ überzogene Forderungen nach Abschluss dieses Vertrages gemacht hat.
Übrigens etwas, was sie auch schon früher häufig getan hat.
Heißt das für Sie jetzt automatisch, dass das auch eine Perspektive für nach der Nationalratswahl sein könnte?
Also mein Schluss ist, es gibt eindeutige Beispiele, eindeutige Versuche wie in Tirol oder in Kärnten.
und öffentliche Äußerungen.
Und wenn ich höre, dass zum Beispiel jetzt gerade der letzte Liberale in der ÖVP zerknirscht aufgibt, das ist Heinrich Neißer, und sagt, es gibt keinen Platz mehr für Liberale in der Partei, und die Frau Generalsekretärin sagt, na na, es gibt noch die Maria Rauch-Kallert und den Wolfgang Schüssel, ist das für mich eher nur ein Hinweis,
ich übernehme nur das, was in den Zeitungen gestanden ist, dann sehe ich, dass die Zahl der Liberalen immer geringer sind und die Frage ist, ob das auch die Liberalen sind.
Frau Generalsekretärin.
Also vieles von dem, was der Andreas Rudasch jetzt gesagt hat, ist schlicht und einfach dumm.
Es tut mir leid, dass ich das so sagen muss, aber es stimmt schlicht und einfach nicht.
Beispiel, in Kärnten hat die ÖVP keine Koalition mit den Freiheitlichen, sie wird auch nicht den Landeshauptmann Haider wählen, aber sie wird das demokratische Entscheiden der Wähler in Kärnten mit 42 Prozent
zur Kenntnis nehmen und respektieren als aufrechte Demokraten.
Und ich darf daran erinnern, dass es Bundeskanzler Klima war, der eine Woche vor der Wahl oder 14 Tage vor der Wahl gesagt hat, die Partei, die die meisten Stimmen hat, soll den Landeshauptmann stellen.
Das hat damals gegolten für die SPÖ.
Es gilt offensichtlich nicht für andere Parteien.
Das ist ein merkwürdiges demokratiepolitisches Verständnis.
Was Tirol anbelangt, so wäre wahrscheinlich sehr viel früher
ein Abkommen mit der SPÖ erzielt worden, wenn nicht der Landeshauptmann Stellvertreter Brock überzogene Forderungen gestellt hätte.
Und letztendlich versucht die SPÖ und der Andi Rudisch und der Peter Kostelka mit dem blauen Gespenst oder mit dem schwarz-blauen Gespenst
immer nur abzulenken, weil sie sich nicht der inhaltlichen Frage stellen.
Das, was sie jetzt gesagt haben, zum Beispiel in Bezug auf die Frauenfrage.
Sie wollen ja nur ablenken, dass die SPÖ leider keine Frauenpolitik hat.
Sie stellt zwar die Frauenministerin, aber sie hat überhaupt keine Frauenpolitik.
Und die ÖVP-Frauenpolitik unterscheidet sich in sehr vielem von der FPÖ-Frauenpolitik.
Wir sind uns in der Familienpolitik in einigen Punkten absolut näher, als die SPÖ das ist.
Wir verstehen zum Beispiel überhaupt nicht,
dass die SPÖ in der Frage Karenzgeld für alle immer noch blockiert und seit sechs Wochen ein Modell verspricht, das immer noch nicht da ist, weil sie die inhaltliche Arbeit nicht bewältigt.
Um nicht jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, was Familienpolitik betrifft, aber noch einmal kurz zurückzukommen auf Tirol.
Könnte man das nicht auch so verstehen, dass die Verhandlung mit der FPÖ, der FPÖ, dass das eine Art Schuss vor dem Bug der SPÖ gewesen ist, so nach dem Motto brav sein oder ihr schaut politisch durch die Finger?
Also es hat ja schlicht und einfach seinen Effekt nicht verfehlt.
Auf Bundesebene wird die ÖVP sicher wie beim letzten Mal vor der nächsten Wahl keinerlei Koalitionsvereinbarungen oder Koalitionsabsichten verkünden.
Wir möchten stärker werden und wir treten nicht als Koalitionspärchen in irgendeiner Form an, weder mit der SPÖ noch mit der FPÖ noch mit irgendeiner anderen Partei.
Frau Kollegin, allein wenn man den politischen Gegner so bezeichnet, wie Sie es getan haben, zeigt, dass Ihnen in Wirklichkeit die Argumente ausgehen, sondern immer nur mit persönlichen Untergriffen arbeiten.
Und ich sage noch einmal, in der Frauenpolitik haben wir andere Positionen als Sie und Sie haben es auch ehrlicherweise und entdankenswerterweise auch gesagt, dass Ihre Vorstellungen ähnlich sind,
mit der Familienpolitik ähnlich sind?
Nein, weil darum geht es.
Letzten Endes, und das ist der wesentliche springende Punkt, wer in dieser Familienpolitik Haltungen hat wie die FPÖ, führt zwangsläufig Politikformen ein, die den Frauen keine Wahlfreiheit leisten zwischen Familie und Beruf, sondern sie an den Herd zurückdrängt.
Und das ist der große Unterschied zwischen der Sozialdemokratie
und einer blau-schwarzen Politik, nämlich dass wir für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind.
Ist es für Sie denkbar, dass Sie nach der nächsten Nationalratswahl möglicherweise Ihren Koalitionspartner ÖVP verlieren könnten?
Ich sehe noch einmal konkrete Hinweise dafür, dass es eine Umorientierung großer Teile der ÖVP gibt hin zu einer schwarz-blauen Regierungszusammenarbeit.
Frau Generalsekretärin, ist für Sie nach der Nationalratswahl oder wäre für Sie eine Koalition mit der FPÖ ohne Haider, weil in Kärnten gebunden, denkbar?
Also solange Jörg Haider Bundesparteiobmann ist, gibt es keine FPÖ ohne Jörg Haider.
Und Jörg Haider war in der Vergangenheit ein nicht koalitionsfähiger Partner.
Gesetzt in Falle als nicht mehr Bundesparteiobmann der FPÖ?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jörg Haider seine Position als Bundesparteiobmann aufgibt.
Jeder überdenkt seine Positionen rein theoretisch?
Ich bin eine praktische Politikerin und theoretische Positionen denke ich nicht an.
Wie würden Sie denn beide die Stimmung innerhalb der Koalition mit einem Satz beschreiben?
Ich glaube, dass die Stimmung in der Koalition sehr wechselhaft ist.
Wenn man sich die Leistungen der letzten zwei Jahre anschaut, vor allem seitdem Viktor Klima Bundeskanzler ist, hat diese Regierung sehr viel zustande gebracht.
Wir müssen weiter reformieren, aber da braucht man auch sozusagen die Bereitschaft hier mitzutun, die Reformen mitzutragen.
und nicht ständig das Gefühl zu haben, dass der Partner mit einem Auge auf eine andere Option schielt.
Glauben Sie, dass diese Bereitschaft da ist?
Ich glaube, dass es große Teile der ÖVP gibt, die bereits andere Optionen im Auge haben.
Und das muss man einfach erkennen.
Frau Generalsekretärin?
Wir sehen uns als die treibende Kraft in dieser Koalitionsregierung.
Wir sind stolz, dass wir gemeinsam sehr viel zustande gebracht haben.
Es ist genug Arbeitskraft noch für das restliche halbe Jahr vorhanden.
Ich muss fairerweise sagen, die Legislaturperiode endet ja, wenn es so ist wie jetzt, im Oktober.
Das heißt, mit den Parlamentsferien bis dahin gibt es noch genug zu tun und ich glaube, dass die Stimmung in der Koalition besser ist als ja oft.
Ein Streitgespräch war das zwischen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Rudasch und ÖVP-Generalsekretärin Rauch-Kaller zur Stimmungslage derzeit in der Koalition vor den Nationalratswahlen, wie Sie gehört haben, aller Voraussicht nach.
Im Oktober Diskussionsleiter war Hannes Eiglsreiter.
Jetzt zu einer Todesmeldung aus Österreich.
In Wien ist gestern der Präsident der Wiener Ärztekammer Michael Neumann im 55.
Lebensjahr verstorben.
Professor Neumann galt als wortgewaltiger Standesvertreter der Ärzte.
Daran konnte ihn auch eine langjährige Krebserkrankung nicht hindern, an der er nun schließlich gestorben ist.
Ein Nachruf gestaltet von Edith Bachkönig.
Es war die Tragik des Heilenden, der selbst letztlich vor der Krankheit kapitulieren musste.
Als Lungenfacharzt und seit 1986 Primarius der ersten internen Lungenabteilung am Wiener Pulmologischen Zentrum ging Michael Neumann tagtäglich auch mit Krebspatienten um.
Er galt als ausgesprochen einfühlsam, erst kürzlich setzte er sich wieder für humane Sterbebegleitung und gegen aktive Sterbehilfe ein.
Der 1945 in Baden bei Wien geborene Professor Neumann war der Öffentlichkeit besonders in seiner Funktion als oberster Standesvertreter der Ärzte bekannt.
Seit 1986 waltete er als Präsident der österreichischen Ärztekammer.
Er setzte sich immer wieder für mehr Service für Ärzte und Patienten ein, so entstand an der Wiener Kammer eine Schlichtungsstelle für offene Fragen zwischen Arzt und Patient.
Neumann trat auch immer wieder für eine verbesserte Patientenbetreuung durch niedergelassene Ärzte ein.
Und für eine bessere Ausbildung der Turnusärzte durch Praxisnähe, was er in zahlreichen Interviews immer wieder betonte.
Es ist ja eine alte Überlegung, ich will nicht sagen Forderung, aber eine alte Überlegung von uns, dass man mit dem rein theoretischen Studium, wie wir es in Österreich haben, sicher das Auslangen nicht finden kann.
Wir müssen die Studenten wieder mehr ans Krankenbett bringen.
Neumanns Engagement für die Arbeitsbedingungen der praktischen Ärzte und das Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte brachte ihn regelmäßig in harte Auseinandersetzungen mit den Krankenkassen.
Neumann war im In- und Ausland hochgeachtet und zahlreich dekoriert.
Ein besonderes Anliegen war dem Pulmologen Michael Neumann eine besondere Gesundheitsaktion, die Anti-Rauch-Kampagne.
Als Dekammerpräsident Michael Neumann ist gestorben, ein Nachruf war das von Edith Bachkönig.
Das Haus der Barmherzigkeit in Wien-Währing steht immer mehr im Kreuzfeuer der Kritik.
Nach dem Auffliegen eines Falles von sexuellem Missbrauch eines Schwerstbehinderten durch einen 85-jährigen Priester ist die Belegschaft verunsichert und in zwei Lager gespalten.
Ein Teil von ihnen solidarisiert sich mit jenen beiden entlassenen Ärzten, die den Fall öffentlich angeprangert und von Vertuschung gesprochen haben.
Diese Ärzte sind heute erneut an die Öffentlichkeit gegangen und erheben schwere Vorwürfe gegen die Spitalsleitung, Martin Pusch berichtet.
Sowohl die beiden entlassenen Ärzte als auch die Ärztekammer gehen jetzt in die Offensive.
Die Kammer hat heute gegen die Leiterin des Hauses der Barmherzigkeit Anzeige wegen Nötigung und Vertuschung erhoben.
Ihr wird vorgeworfen von dem angeblichen Missbrauch eines Behinderten durch den Hauspriester gewusst zu haben.
Auch gegen den Primarius des Hauses wurde eine Disziplinaranzeige eingebracht.
Es ist dies der vorläufige Höhepunkt.
Schon zuvor sind mehrere Mitarbeiter gegangen, auch zahlreiche Therapeuten haben gekündigt.
Auslöser dafür ist nicht nur die Solidarität mit den beiden entlassenen Ärzten, man ist mit dem System unzufrieden, mit der Art, mit der dieser Misshandlungsfall behandelt worden ist.
Dr. Karin Weinländer, jene Ärztin, die nach ihrem öffentlichen Vertuschungsvorwurf gekündigt worden ist, bringt die Stimmung auf den Punkt.
Solange das System so agiert, wie es jetzt agiert, dass Mitarbeiter einfach Angst haben.
Sie haben auch jetzt Angst.
Ich weiß, dass viele unterschreiben wollten für uns, aber sie trauen sich nicht mehr.
Sie haben aus den vergangenen Dingen gelernt, dass es nichts bringt.
Das System ist stärker als wir.
Und wenn gerade eine kirchliche Institution einem dazu bringt, entweder loyal dem System gegenüber zu sein und illoyal dem Patienten gegenüber, dann entscheide ich mich für den Patienten.
Unterstützt werden die beiden Ärzte auch durch die Vereinigung Wiener Ärzte.
Diese hat bereits ein Flugblatt verfasst, das an alle 11.000 Wiener Ärzte geht.
Darin wird der Rücktritt der Direktorin und des Primarios gefordert.
Dr. Jörg Hoffmann, Vertreter der Spitalsärzte, begründet diese Forderung mit den angeblichen Vertuschungsversuchen.
Ärzte dürfen nicht erzogen werden, wegzuschauen.
Ärzte dürfen für Zivilcourage nicht bestraft werden und vor allem es dürfen Opfer nicht zu Tätern gemacht werden.
Auch Wiens Gesundheitsstandrat Sebrida fürchtet um die Betreuung der Patienten.
Eine Untersuchungskommission soll sich mit den Vorgängen befassen.
Wieder einmal ein tragischer Fall von Waffenmissbrauch durch Kinder.
Ein tragischer Fall, der sich heute Vormittag im Salzburger Pongau ereignet hat.
Und ein Fall, der die Diskussion über Schusswaffen im Privathaushalten bzw.
deren Verwahrung neu entfachen wird.
Faktum ist, dass zwei Brüder mit einem Gewehr gespielt haben.
Der Dreijährige wurde bei einem Schießunfall dann getötet.
Aus Salzburg, Petra Kandlut.
Wie es genau zu dem tragischen Schießunfall gekommen ist, das versucht die Gendarmerie zur Zeit zu klären.
Tatsache ist, dass die Brüder Dominik und Christian heute Vormittag in einem Wohnhaus in Niedernfrieds im Pongau mit einem Luftdruckgewehr gespielt haben.
Das Gewehr dürfte dem Vater der beiden Buben gehören.
Während der fünfjährige Dominik mit der Waffe hantierte, löste sich plötzlich ein Schuss und traf seinen drei Jahre alten Bruder Christian in den Brustkorb.
Die sofort alarmierte Rettung brachte den lebensgefährlich verletzten Buben zuerst zu einem Arzt nach Altenmarkt.
Als dieser erkannte, wie schwer das Kind verletzt war, veranlasste er sofort den Weitertransport in das Krankenhaus Schwarzach.
Der Rettungshubschrauber brachte den Dreijährigen Christian zwar noch in das Krankenhaus, die Ärzte konnten sein Leben aber nicht mehr retten.
Der Bub starb kurz nach seiner Einlieferung.
Und das ist im Mittagsschanal der Beitrag der Kulturredaktion.
Celebrities, also Berühmtheiten, heißt der neue Film von Woody Allen, der nächste Woche bei uns ins Kino kommt.
In seinem bereits 27.
Streifen erzählt der New Yorker Komiker von turbulenten Dreharbeiten zu einem Film.
Allen spielt diesmal nicht selbst mit, hat vor der Kamera aber Stars wie Kenneth Branagh, Leonardo DiCaprio, Julie Davis und Melanie Griffiths versammelt.
Hans Langsteiner über den neuen Woody Allen-Film.
Celebrities, Berühmtheiten sind sie alle.
Die Stars und Starlets, die Fernsehmoderatoren und Modezahn und wer sonst noch bei einschlägig interessierten jungen Damen als Poster an der Wand hängt.
Ich hatte die ganze Wand hier beflastert mit Postern von Filmstars.
Ehrlich?
Ja, und ich habe davon geträumt, in einem Film dabei zu sein mit Warren Beatty.
Sehr schöne Träume.
Ja.
Der Herr, der da leicht verunsichert diese schönen Träume kommentiert, der ist Schriftsteller.
In der Liebe hat er wenig Glück und über seine Romane hört er auf Partygesprächen nicht nur Hymnisches.
Ich werde so nervös, wenn ich von meinem Roman spreche.
Und deshalb müssen Sie ihn zu Ende bringen.
Drehbücher haben ihre Berechtigung, aber es geht nichts über ein ernsthaftes Buch.
Ganz meine Rede.
Na ja, also in der Sonnentag, in meinem ersten Buch, konnte ich die Themen leicht antippen.
Ja, ich erinnere mich an den Sonnentag.
Ach, wirklich?
Ja, ich habe es viele Times besprochen.
Es war extrem...
unausgegoren."
Shakespeare-Mimikainer Spranner spielt diesen unglücklichen Autor als Alter-Ego von Regisseur Woody Allen, der die Welt der Reichen und Berühmten einmal mehr aus der Perspektive eines ewigen Verlierers ins Bild rückt.
Woody Allen hat dafür eine einleuchtende Begründung parat.
Das sei nun einmal der Stoff, den man auf der Bühne und im Kino sehen wolle.
All diese bekannten Dramatiker.
All sie hätten stets Menschen mit Problemen und in Krisen dargestellt.
Andernfalls könne man ja auch gleich schlafen gehen.
Krisenreiche Seitenblicke wirft wurde Ellen hier etwa auf Donald Trump, der sich in einem Kurzauftritt selbst spielt, und auf Jungstar Leonardo DiCaprio, der einen gruppensechs besessenen Jungstar spielt und damit beim vorhin erwähnten Autor Unbehagen auslöst.
Wo liegt das Problem?
Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.
Es ist so, wie wissen Sie, die Welle der Panik, die näher zu unverhöhten männlichen Genitalien, verbunden mit den damit einhergehenden spezifischen Aktivitäten, außerdem ist mir noch etwas übel von dem Flug.
Schon der, wenngleich nur fünfminütige Kurzauftritt Leonardo DiCaprios müsste eigentlich den Kassenerfolg dieses Films garantieren, könnte man meinen.
Woody Allen widerspricht heftig.
In Europa fänden seine Arbeiten zwar Resonanz, in Amerika dagegen sei er ein Fall für ganz wenige Liebhaber.
Yes, Europe treats my films very well.
But the American audience does not come to see my films.
Small amount does, but small.
And, you know, even with Leonardo DiCaprio.
Woody, der Unglücksrabe?
So schlimm wird es schon nicht werden.
Der Mann ist schließlich eine Berühmtheit.
Hans Langsteiner hat berichtet über den neuen Woody Allen Film Celebrities.
Und jetzt die Mittagsstunde noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Mit der Gefangennahme von drei amerikanischen Soldaten hat sich die Jugoslawien-Kosovo-Krise weiter verschärft.
NATO-Generalsekretär Solaner sprach von einer sehr ernsten Entwicklung.
Er vertritt die Ansicht, dass die drei Männer von serbischen Einheiten, die nach Mazedonien vorgedrungen seien, gefangen genommen worden sind.
Die Soldaten der 1.
US-Infanterie-Division waren mit ihrem Militärfahrzeug in Nordmazedonien einige wenige Kilometer von der jugoslawischen Grenze entfernt auf Patrouille.
Das serbische Staatsfernsehen hat demütigende Bilder von drei Soldaten gezeigt.
Es muss davon ausgegangen werden, dass es die Gefangenen waren.
Die NATO hat den Vorfall bestätigt.
Der NATO-Rat ist in Brüssel zusammengetreten.
Die amerikanischen Luftangriffe dauern unterdessen an.
Heute Nacht wurden wahrscheinlich das Hauptquartier der Sondereinheiten in Belgrad und eine Donaubrücke in Novi Sad getroffen.
Präsident Clinton hat bekräftigt, dass die Einsätze zu Ostern weitergehen.
Großbritannien.
Trotz eines Verhandlungsmarathons heute Nacht ist bei den Gesprächen über die Umsetzung des Friedensabkommens für Nordirland offenbar doch kein Durchbruch erzielt worden.
Allerdings sprach ein Vertreter von Premierminister Blair von bedeutenden Fortschritten.
Es gibt aber offensichtlich weiterhin keine Annäherung in der Frage der Entwaffnung der IRA.
In Großbritannien tritt heute ein Gesetz über die Einführung eines staatlich festgesetzten Mindestlohns in Kraft.
Der Mindeststundenlohn wurde mit knapp weniger als umgerechnet 75 Shilling fixiert.
Mehr als zwei Millionen Menschen, in erster Linie Frauen, werden davon profitieren.
Der britische Ölkonzern BP Amoco hat heute den Zusammenschluss mit dem amerikanischen Produzenten Arco, Atlantic Richfield, bekannt gegeben.
Der Kaufpreis beträgt umgerechnet fast 320 Milliarden Shilling.
Mit dieser Fusion entsteht, gemessen am Umsatz, der größte und gemessen am Börsenwert der zweitgrößte Ölkonzern der Welt.
Gerechnet wird nun mit dem Verlust von etwa 2000 Arbeitsplätzen, vor allem in den USA.
Österreich.
Der Präsident der österreichischen Ärztekammer, Michael Neumann, ist 54-jährig in Wien an Krebs gestorben.
Michael Neumann hat die österreichische Gesundheitspolitik entscheidend mitgestaltet.
Eines seiner großen Anliegen war die Bekämpfung des Rauchens.
Als Lungenfacharzt unterstützte er mehrere Anti-Rauch-Kampagnen mit besonderer Energie.
Seit heute darf man aus Nicht-EU-Ländern an Lebensmitteln nur ein Kilogramm nach Österreich mitnehmen.
Vor allem will man verhindern, dass Tierseuchen eingeschleppt werden.
Die bei den Ostösterreichern beliebten Lebensmitteleinkäufe in Ungarn kann es somit in Zukunft nicht mehr geben.
Noch kurz zum Wetter heute Nachmittag.
Größtenteils sonnig, vorübergehend Quellwolken speziell im Südosten.
Temperaturen 13 bis 19, vielleicht auch bis 20 Grad.
Danke, Christian Eheber.
Das war das Mittagschanal am Donnerstag, dem 1.
April.
Technik, Gabinel, Regie-Ferdinand Olbert, Ihre Sendungsbegleiterin war heute Christel Reis.