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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnem Ellison im Studio.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Mittag.
Außenminister Wolfgang Schüssel.
Er ist das Hauptthema am letzten Parlamentstag vor der Sommerpause.
Zuerst sein außenpolitischer Bericht, dann Misstrauensanträge gegen ihn.
Wir berichten ausführlich über die Debatten.
Präsidentengattin Hillary Clinton.
Sie ist zu Gast in Wien und Hauptrednerin der Internationalen Frauenkonferenz.
Die Rolle der Frauen in Politik, Wirtschaft und Justiz ist das Thema dieser Konferenz.
Stadtrat Miguel Garrido, der 29-jährige Spanier, wurde von der Untergrundorganisation ETA entführt.
ETA fordert die Zusammenlegung aller ihrer inhaftierten Mitglieder.
und droht mit der Ermordung ihrer Geißel.
Weitere Berichte planen wir zum Thema Euro, Regierungskonzept für eine neue Euro-Kampagne, wie reagiert Osteuropa auf den Euro und Deutschland rettet Budget und Euro mit 130 Milliarden Kredit.
Unsere Informationsstunde eröffnet Josef Wenzel-Natek mit dem Nachrichtenüberblick, der von Elisabeth Manners verfasst wurde.
Österreich.
Der Nationalrat hebt heute seine letzte Sitzung vor der Sommerpause ab.
Außenminister Schüssel wird mit mindestens einem Misstrauensantrag konfrontiert werden.
Die drei Oppositionsparteien wollen wegen der umstrittenen Äußerungen Schüssels vor Journalisten anlässlich des EU-Gipfeltreffens von Amsterdam die Vertrauensfrage stellen.
Gestern Abend hat der Nationalrat die Einführung von neuen elektronischen Ermittlungsmethoden beschlossen.
Für Lauschangriff und Rasterfahndung stimmten ein Großteil der Abgeordneten von SPÖ und ÖVP sowie einige Freiheitliche.
Grüne und Liberale waren geschlossen gegen das neue Gesetz.
Die Rasterfahndung ist ab Oktober erlaubt, der Lauschangriff ab kommendem Jahr.
Das Gesetz ist auf vier Jahre befristet.
Die Republik Österreich will sich von weiteren 25 Prozent der börsenotierten österreichischen Elektrizitätswirtschafts-AG trennen.
Dies kündigte heute Wirtschaftsminister Fahn Leitner an.
Damit würde der Anteil des Bundes an der Verbundgesellschaft von 51 auf 26 Prozent sinken.
Fahn Leitner will dabei vorzugsweise die Landesenergieversorger am Verbund beteiligen und denkt erst in zweiter Linie an ausländische Interessenten.
Thailand.
Bei einem Hotelbrand im Ferienort Pattaya sind mindestens 19 Menschen getötet worden.
Etwa 50 Personen wurden verletzt.
Unter den Opfern sind auch ausländische Touristen.
Ob auch Österreicher betroffen sind, ist noch nicht bekannt.
Das Feuer war im Erdgeschoss des Hochhauses ausgebrochen und hatte sich rasch nach oben ausgebreitet.
Einige Personen flüchteten auf das Dach.
Ein Tourist sprang in die Tiefe, um den Flammen zu entgehen.
Drei Hubschrauber sind im Einsatz, um die Hotelgäste in Sicherheit zu bringen.
Angaben über die Ursachen des Hotelfeuers liegen derzeit nicht vor.
Nordirland.
In Nordirland will man offensichtlich neue, gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken vermeiden.
Der protestantische Orania-Orden hat zwei für morgen geplante Traditionsmärsche abgesagt.
Bei weiteren zwei Märschen wurden die Routen so geändert, dass sie nicht durch katholische Stadtviertel führen.
Bei einer Parade der sogenannten Orange Men am vergangenen Wochenende in der Stadt Portadown ist es zu schweren Krawallen gekommen.
Spanien Die baskische Terrororganisation ETA hat in Ermua in Nordspanien einen Stadtrat entführt.
Die ETA droht mit der Ermordung des 28-jährigen Jucal-Politikers.
Sie verlangt, dass die 600 in Spanien inhaftierten ETA-Mitglieder in Gefängnissen im Baskenland zusammengelegt werden.
Italien Die Regierung in Rom will den überhandnehmenden Terror der Mafia in Neapel nun mit der Armee bekämpfen.
Schon am Sonntag sollen die ersten 800 Soldaten in der süditalienischen Millionenstadt Stellung beziehen.
Weitere Einheiten sollen folgen.
Der Armeekommandant für Süditalien, General Wodza, erklärte, man werde nicht zögern, notfalls auch Panzerfahrzeuge in Neapel einrücken zu lassen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
In der Bevölkerung wird nun befürchtet, dass Neapel zu einer belagerten Stadt unter Kriegsrecht werden könnte.
Der Truppeneinsatz ist die Reaktion der italienischen Regierung auf eine beispiellose Terrorkampagne des neapolitanischen Mafia-Zweiges Camorra.
Seit dem Jahresbeginn sind in Neapel bereits mehr als 80 Menschen von der Mafia ermordet worden.
USA.
Die amerikanische Mars-Sonde Pathfinder sendet nun die Temperaturwerte vom Mars zur Erde.
Demnach betrug die Höchsttemperatur auf dem Mars minus 13 Grad Celsius.
In der Marsnacht fiel das Thermometer auf minus 75 Grad.
Europa.
Bei der Hochwasserkatastrophe in weiten Teilen Tschechiens und Polens sind nach jüngsten Informationen mindestens 55 Menschen umgekommen.
Allein in Meeren wurden 32 Hochwasseropfer registriert.
Obwohl sich die Lage am sechsten Tag der Unwetter in Oberschlesien in Polen und im Nordosten Tschechiens entspannte, wurde keine Entwarnung gegeben.
Die Rettungsarbeiten werden mit unverminderter Intensität fortgesetzt.
Die Regierung in Prag will den Wiederaufbau der von der Hochwasserkatastrophe zerstörten Landesteile zum Teil durch staatliche Schuldverschreibungen finanzieren.
Das tschechische Parlament billigte mit überwältigender Mehrheit einen Gesetzesentwurf, der die Ausgabe von Obligationen in der Höhe von ungerechnet 1,93 Milliarden Schilling vorsieht.
Auch in Niederösterreich werden die Aufräumungsarbeiten in den Hochwassergebieten fortgesetzt.
Durch den Rückgang der Pegelstände der hochwasserführenden Flüsse war es möglich, einige Straßen wieder zu öffnen.
Allerdings gab es in der Nacht auf heute im Bezirk Bruck an der Leiter wieder Hochwasseralarm.
Die Fischer ist dort aus den Ufern getreten.
Eine Siedlung mit etwa 30 Häusern war bedroht.
Die Feuerwehr errichtete Behelfsdämme mit etwa 1000 Sandsäcken.
Zur Hochwassersituation, zur Katastrophe in Polen erwarten wir ebenfalls einen Bericht in der kommenden Stunde.
Die aktuelle Wetterlage und die Entwicklung am Wochenende präsentiert Jörg Stieber.
Nun, die Luft ist weiterhin feucht und nachdem der Wind fehlt, um diese Feuchtigkeit wegzublasen, bleibt es recht unbeständig.
Man muss immer noch mit einigen Regenschauen rechnen, wobei der Schwerpunkt sicher am heutigen Tag liegt.
Da und dort können auch wieder kleinere Bäche über die Ufer treten, großflächige Überschwemmungen sind aber nicht mehr zu befürchten.
Und sommerlich wird es an diesem Wochenende am ehesten noch in Westösterreich.
Nun zu den aktuellen Meldungen in Wien.
Regner des Leichtes hat 16 Grad, Eisenstadt bedeckt 17, St.
Pölten leichter Regen 16, Linz leichter Regen 17, Salzburg Regenschauer 16, Innsbruck leichter Regenschauer 17, Bregenz stark bewölkt 18, Graz wolkig 20 und Klagenfurt stark bewölkt 20 Grad.
Auch heute Nachmittag bleibt es bewölkt und es gehen in ganz Österreich Regenschauer nieder.
Auch Gewitter sind dabei, sie können zum Teil wieder heftig ausfallen.
Die Sonne zeigt sich nur zwischendurch.
Die Temperaturen erreichen meist nur 15 bis 19 Grad, bei etwas Sonne sind bis zu 25 Grad möglich.
Morgen Samstag gibt es zunächst häufig Wolken und etwas Regen.
Im Laufe des Vormittags lockert es aber auf und zeitweise scheint dann die Sonne.
Allerdings muss man auch am Nachmittag wieder mit ein paar Teils gewittrigen Regenschauen rechnen.
Viele sollten es morgen aber nicht werden.
Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 20 und 26 Grad.
In 2000 Meter Höhe hat es zwischen 7 Grad am Adlberg und zwischen 7 Grad am Schneeberg und 11 Grad am Adlberg.
Im Westen ist es also ein bisschen wärmer.
Und am Sonntag wird es in Vorarlberg und Tirol sonnig und warm mit Temperaturen bis zu 28 Grad.
Im Großteil Österreichs aber wechseln Wolken und Sonne und es bilden sich wieder ein paar Regenschauer und Gewitter, besonders im Süden.
Und die höchsten Temperaturen liegen übermorgen zwischen 20 und 25 Grad.
Der Nationalrat kommt heute zum Abschluss des Arbeitsjahres noch einmal richtig auf Touren.
Aufwärmrunde mit dem außenpolitischen Bericht und der Erklärung des Außenministers.
Dann geht's los mit den Misstrauensanträgen der Opposition.
Freiheitliche, Liberale und Grüne vertrauen den Ohren jener Journalisten,
die nicht astreine Ausdrücke aus dem Munde Wolfgang Schüssels gehört haben und akzeptieren die Argumentation des Außenministers, da sei etwas im Inland erdacht, ins Ausland gespielt und von dort wieder retourniert worden.
Nicht!
Koalitionspartner SPÖ sieht bis jetzt keinen Grund an der Handlungsfähigkeit des Außenministers zu zweifeln.
Aus dem Parlament berichtet Hannes Eigelsreiter.
Der Außenminister im Kreuzfeuer der Kritik.
Auch wenn es um die Debatte über den außenpolitischen Bericht der Bundesregierung geht, so drehen sich doch fast alle Wortmeldungen vor allem der Oppositionsparteien um Schüssels verbale Ausrutscher.
47 Minuten dauert zu Beginn der heutigen Debatte die Erklärung des Außenministers.
Kompetent signalisieren so die Devise Schüssels, die im ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl immer wieder zustimmend und aufmunternd zunickt.
Andere ÖVP-Regierungsmitglieder sitzen nicht neben ihm.
Dass Schüssels Handlungsfähigkeit nach dessen Beschimpfungen ausländischer Politiker nicht wiederhergestellt ist, davon zeigt sich in der Debatte FPÖ-Clubobmann Ewald Stadler überzeugt.
Er habe keinen Grund, den Außenminister mehr zu glauben als den Journalisten, die die Worte richtige Sau und Trottel bestätigt haben.
Durch seine ausdrucksstarke Rede stößt Stadler dann die Wasserflasche am Pult um und sorgt für ungewollte Heiterkeit.
Meine Damen und Herren, das ist nicht die Berechenbarkeit und Einschätzbarkeit der österreichischen Außenpolitik, wie Sie sehen.
Welches Potenzial Sie im Ausland verschütten, Herr Bundeskanzler und Vizekanzler!
Sie nötigen mich bereits Ihnen Ihre eigene Außenpolitik mit dem Wasserverhalten zu übernehmen.
Meine Damen und Herren, es besteht keine Hochwassergefahr.
Es können sich alle beruhigen.
Herr Bundeskanzler, Herr Vizekanzler, ich danke Ihnen, Herr Vizekanzler, für Ihr gebrauchtes Taschentuch.
Es war voller Tränen, wie ich gemerkt habe.
Gleich darauf geht der freiheitliche Klubobmann aber wieder auf Schüsselsentgleisung beim Frühstück in Amsterdam ein.
Wenn Sie sagen, Herr Außenminister, Sie seien die Stimme Europas.
Sie werden die Stimme Europas sein während der EU-Ratspräsidentschaft, dann müssen Sie sich anstrengen, dass diese Stimme Europas einen besseren und wohlwollenden Klang in Europa wieder bekommen wird, wenn Sie den Ratsvorsitz nächstes Jahr innehaben wollen.
So wie Sie das in den vergangenen Wochen gemacht haben.
So, wie Sie das in den vergangenen Wochen gemacht haben und sich selbst sogar zu einem Kanossergang nach Frankfurt zum Bundesbankpräsidenten genötigt sahen, so werden Sie jedenfalls nicht die Stimme Europas, auch nicht während der Ratspräsidentschaft, im nächsten Jahr sein können.
Für die ÖVP tritt dann Michael Spindelecke ans Pult.
Von einem noch etwas feuchten Rednerpult, bei dem die Rede des Kollegen Stadler ein wenig ins Wasser gefallen ist, möchte ich mich zum außenpolitischen Bericht äußern.
Schüssel habe mit dem außenpolitischen Bericht Kompetenz gezeigt, während er das vom freiheitlichen Klubobmann nicht behaupten könne.
und Spindelecke dann weiter.
Was Sie brauchen ist
nicht der Abgeordnete Spindelecker, sondern das ist schon die liberale Chefin Heide Schmidt, die wir in dieser Zuspielung vorbereitet haben.
Und was ich noch sagen wollte, Bezug auf die Vorwürfe gegen Schüssel nahm Spindelecker nicht.
Die liberale Chefin Heide Schmidt hält es für verantwortungslos, und damit sind wir bei der liberalen Chefin, dass Schüssel nicht auf die Vorwürfe gegen ihn reagiert.
Was Sie brauchen, ist Respekt, und zwar sowohl im In- als auch im Ausland.
Was Sie brauchen, ist Reputation, und zwar sowohl im In- als auch im Ausland.
Und was Sie brauchen, ist Gewicht, das Sie einbringen können in Verhandlungen, und zwar sowohl im In- als auch im Ausland.
Und glauben Sie, dass Sie in dieser derzeitigen Situation all das haben oder auch nur einen Punkt erfüllen von all diesen Kriterien?
Glauben Sie das wirklich?
Wenn Sie das glauben, Herr Außenminister, dann haben Sie wirklich einen Realitätsverlust, und zwar einen Realitätsverlust, der offensichtlich nur aus Ihrem Eigeninteresse entspringt.
Und das halte ich für unverzeihlich.
Peter Schieder von der SPÖ erwähnt mit keiner Silbe die Causa-Schüsseln.
Er befasst sich ausschließlich mit dem außenpolitischen Bericht, mit dem er sich in weiten Teilen einverstanden erkläre.
Derzeit ist die grüne Abgeordnete Doris Kamalander am Wort.
Die drei Oppositionsparteien werden im Anschluss einen Misstrauensantrag gegen Schüssel einbringen.
Geht er durch, was aber nicht anzunehmen ist, hieße das die Absetzung des Außenministers.
Soweit mein Bericht und damit wieder zurück ins Studio.
Danke, Hannes Eigelsreiter, der sich direkt aus dem Parlament gemeldet hat.
Und an diesem Beitrag haben Sie auch ein wenig mitverfolgen können, wie hektisch und unter welchen Stresssituationen die Kollegen im Parlament diese Beiträge machen müssen.
Sie müssen die Debatte im Nationalrat verfolgen, nebenbei die Beiträge vorbereiten, schneiden und dann kann schon so etwas passieren, so wie Sie es gehört haben, dass dann ein falscher Cut dazugespielt wird aus dem Studio, das wir im Parlament haben.
Jetzt geht es um Wirtschaftsminister Van Leitners Strompläne.
Die österreichische Energiewirtschaft muss sich ja auf den internationalen Wettbewerb in der Europäischen Union einstellen.
Eine Richtlinie der EU schreibt die Liberalisierung des Strommarktes bis zum Jahre 1999 vor.
Dafür sind allerdings einige Gesetzesänderungen notwendig.
Wirtschaftsminister Van Leitner hat dazu einen neuen, überarbeiteten Entwurf fertiggestellt.
Ein wesentlicher Punkt darin, der Staatsanteil an der Verbundgesellschaft soll von 51 auf 26 Prozent gesenkt werden.
Mehr dazu von Josef Schweinzer.
Wenn es nach Wirtschaftsminister Farnleitner geht, dann soll sich die Republik Österreich von weiteren 25 Prozent der Verbundgesellschaft trennen.
Damit würde sich der Staatsanteil am bundesweiten Stromgroßhändler von der 51-prozentigen Mehrheit auf die Sperrminorität von 26 Prozent reduzieren.
Der staatliche Einfluss in wichtigen Fragen bliebe dadurch gesichert.
Als Käufer für das Aktienpaket kommen für Farnleitner vor allem die Landesstromgesellschaften in Frage.
Im Gegenzug soll sich aber auch der Verbund an den Landesversorgern beteiligen, eine Besitzsverschränkung also.
Was dabei herauskommt, ist ein Netz von wechselseitigen Beteiligungen mit dem Ziel, die Energieversorgung mehrheitlich in österreichischer Hand zu behalten.
Ein Vorgriff auf diese Lösung ist der bereits beschlossene Teilverkauf der Oberösterreichischen OKA, einen Konsortium aus niederösterreichischer EVN, Wiener Stadtwerken und Verbundgesellschaft.
Außerdem halten schon jetzt die Landesgesellschaften 17 Prozent der Verbundgesellschaft.
Laut Wirtschaftsminister sind diese Pläne mit dem Koalitionspartner abgestimmt.
Doch der sieht das nicht ganz so.
Finanzstaatssekretär Ruttensdorfer will von einem Abgehen von dem 51%-Anteil des Bundes überhaupt nichts wissen.
Der Sprecher von Finanzminister Edlinger erklärte dagegen, 51% müssten in österreichischem Eigentum bleiben.
Die Abgabe von 25% sei nur zweckmäßig, wenn es dabei zu einer Verschränkung mit den Landesgesellschaften komme.
Forderungen also, die sich durchaus mit den Absichten des Wirtschaftsministers decken.
Allerdings wies der Ministersprecher darauf hin, dass laut jüngst beschlossenem Privatisierungsgesetz ein Konzept für den Verbundverkauf notwendig sei.
Das müsse vom Ministerrat genehmigt und in ein Gesetz gegossen werden.
Vor dem Zuschlag an einen Käufer sei außerdem noch einmal die Zustimmung der gesamten Regierung notwendig.
Und schließlich müsse mit zwei Drittel Mehrheit das Verstaatlichungsgesetz geändert werden, in dem ja die 51% Mehrheit des Bundes an der Verbundgesellschaft festgeschrieben sei.
Genug Stoff also noch für politische Diskussionen.
Das waren Josef Schweizers Informationen zur Liberalisierung des Strommarktes in Österreich.
Die Urlaubszeit führt immer mehr Österreicher ins Ausland.
Nicht zur Freude natürlich der heimischen Tourismusbranche, aber der Kunde ist König und bevorzugt eben südliche Strände zu erobern.
Fern der Heimat das Leben genießen ist schön, fern der Heimat krank zu werden weniger.
Fritz Besatter informiert sie, woran sie schon daheim denken sollten, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.
Neben dem nötigen Kleingeld sollte man sich bei Zeiten bei seinem Arbeitgeber einen Urlaubskrankenschein besorgen, und zwar das Formular E111.
Dieses Formular wird nach Auskunft des ÖAMTC in allen Staaten der EU sowie der EFTA akzeptiert.
Im jeweiligen EU- oder EFTA-Urlaubsort angekommen und vertriebslicherweise krank geworden, sollte man die örtliche Krankenkasse aufsuchen und den Urlaubskrankenschein umschreiben lassen.
Dann sollte der kostenlose Behandlung durch den Arzt oder im Spital nichts mehr entgegenstehen.
Der ÖAMTC macht noch darauf aufmerksam, dass vom Arzt verlangte zusätzliche Behandlungskosten durch Rechnung bestätigt werden sollen, auf das man sie nach der Heimreise bei der zuständigen Gebietskrankenkasse refundiert bekommt.
Nicht umschreiben lassen muss man den Auslandsurlaubskrankenschein in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien, ferner in der Türkei und in Mazedonien.
Obwohl Österreich im Vorjahr das Sozialabkommen mit diesen Ländern aufgekündigt hat, akzeptieren diese Staaten nach wie vor das Formular E111.
Für alle anderen Länder empfiehlt sich eine kurzzeitige Versicherung, die in der Regel auch recht billig ist.
Übrigens, für den Urlaubskrankenschein muss keine Krankenscheingebühr von 50 Schillen bezahlt werden.
Im Falle der Nicht-Inanspruchnahme kann das Formular einfach weggeworfen werden.
Fritz Besata hat sie informiert.
Nächste Aktion.
Ein 29-jähriger Gemeinderat ist in ihrer Hand.
Die Entführer fordern, dass alle inhaftierten ETA-Mitglieder in einem baskischen Gefängnis zusammengelegt werden.
Sie drohen mit der Ermordung der Geißel.
Aus Madrid, Josef Manola.
Auf jeden Rückschlag folgt eine neue Provokation, so will es die Logik des Terrorismus.
Auf jeden Fahndungserfolg der Polizei antworten die baskischen Terroristen mit einem Gegenschlag.
Den Bandenmitgliedern und Sympathisanten soll damit bewiesen werden, dass die Organisation auch Rückschläge wegstecken kann.
So war es auch diesmal.
Vor zehn Tagen gelang Terrorfahndern der Guardia Civil in Baskenland der wichtigste Schlag der letzten Jahre.
Mit der Befreiung eines Beamten des Strafvollzugs aus einem unterirdischen Gefängnis ging der längste Entführungsfall in der ETA-Geschichte zu Ende.
Eineinhalb Jahre hatte José Antonio Ortega Lara in einem vier Quadratmeter großen Erdloch verbracht.
Ortega Lara wurde in den 532 Tagen, die er in der Gewalt der Terroristen verbrachte, zum Symbol.
Eine Bürgerbewegung, die eine blaue Masche als Zeichen ihrer Solidarität mit den Terroropfern bekannt gemacht hat, organisierte Kundgebungen für ihn im ganzen Land.
Ortega Lara, der während seiner Gefangenschaft 23 Kilogramm seines Körpergewichts verloren hat, wurde von den Terroristen zum politischen Häftling erklärt.
Für seine Freilassung wollten sie kein Lösegeld, sondern von der Regierung in Madrid das Zugeständnis erpressen, alle inhaftierten Terroristen in Gefängnissen des Baskenlandes zusammenzuführen.
Aus Sicherheitsgründen werden verurteilte ETA-Mitglieder zurzeit in Strafanstalten über das ganze Land verteilt.
Ein anonymer Sprecher der Terroristen, der gestern Abend in einem Telefonanruf die Entführung des Gemeinderatshaus Ermua bekannt gab, hat diese Forderung wiederholt.
Entweder werden alle ETA-Häftlinge im Baskenland zusammengeführt oder der 29-jährige Miguel Angel Blanco wird erschossen.
Das 48-stündige Ultimatum läuft am Samstag um 16 Uhr ab.
Ein Nachgeben der Regierung ist ausgeschlossen.
Innenminister Major Röcher sagt, wir haben alle notwendigen Maßnahmen ergriffen und sämtliche Sicherheitskräfte arbeiten vorbildlich zusammen.
Wir haben alle Maßnahmen ergriffen, die notwendig sind.
Und ich möchte auch deutlich machen, dass wir im Rahmen der Koordinierung zwischen den verschiedenen Stärken und den verschiedenen Sicherheitsgruppen arbeiten.
Die Worte des Innenministers lassen keine Zweifel offen.
An ein Nachgeben wird nicht gedacht.
Während Polizeienheiten im Baskenland einen verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit versuchen, werden Kundgebungen im ganzen Land vorbereitet, die heute wieder unter dem Zeichen der Blauen Masche die Freilassung der Geisel fordern werden.
Eine Rasterfahndung und gezielte Hausdurchsuchungen sollen Hinweise auf das Versteck der Terroristen bringen.
Im Fall des entführten Nordtäger Lara wurde die Guardia Civil erst nach 532 Tagen fündig.
Diesmal bleibt den Fahndern nur noch Zeit bis morgen, 16 Uhr.
Josef Manola aus Madrid, eine weitere Entführungsaktion der baskischen Untergrundorganisation ETA hält Spanien in Schach.
Nun zum wahrlich Jahrhundert-Hochwasser, das derzeit Polen heimsucht.
Die Situation hat sich zwar am sechsten Tag des Unwetters leicht entspannt, die Rettungsarbeiten müssen aber unvermindert weitergehen.
Dauerregen löste Hochwasser aus.
307.000 Hektar Land wurden überschwemmt.
50 Städte, 280 Dörfer stehen unter Wasser.
Knapp 16.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Breslau wurde zwar noch nicht von der Hochwasserkatastrophe heimgesucht, aber für den Sonntag wird die Oder-Flutwelle nun doch erwartet.
Alfred Schwarz informiert.
Die Lage im Hochwasserkatastrophengebiet in Tschechien und Polen hat sich zwar leicht entspannt, aber was heißt das schon, wenn etwa in Polen noch immer 365.000 Hektar Land unter Wasser stehen, 50 Städte und fast 300 Dörfer völlig überflutet sind und insgesamt schon mindestens 55 Menschen ums Leben gekommen sind und noch viele vermisst werden?
Die Regenfälle haben zwar etwas nachgelassen und verlagern sich gegen Osten.
Die Lage wird zwar jetzt übersichtlicher, die Wassermassen bringen aber weiterhin provisorisch errichtete Dämme zum Einsturz, wie etwa in der südpolnischen Stadt Opeln.
Nachdem der Damm gebrochen war, stand der Westteil der Stadt sofort unter Wasser.
Rettungsmannschaften und Bevölkerung versuchen gemeinsam wenigstens einige Straßenzüge wasserfrei zu halten.
In den überschwemmten Orten im Süden der Stadt hatten viele Menschen in der Nacht vergeblich auf ihre Evakuierung gewartet.
Ein Bürgermeister bat in einem dramatischen Appell, mit Hubschraubern wenigstens Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen.
Die erwartete Hochwasserkatastrophe in der schlesischen Stadt Breslau blieb zwar aus, das Wasser der Oder ist aber fast schon auf Brückenhöhe.
Insgesamt sind in Polen bereits 20.000 Menschen evakuiert worden.
Die Zahl wird noch weiter steigen.
Wie hoch die Schäden sind, ist noch nicht genau abzuschätzen.
Die Regierung in Warschau will zunächst in einem Notprogramm zwei Milliarden Schilling als Hilfe zur Verfügung stellen.
In Tschechien steht insgesamt ein Drittel des Landes unter Wasser.
Im Norden des Landes sinkt der Wasserstand der Flüsse deutlich.
Die Fluten hinterließen aber große Verwüstungen.
Mit den Schlammmassen wurden ganze Häuserteile und tausende von Tierleichen angeschwemmt.
Die Behörden warnen vor der Benutzung des Wassers.
Lediglich abgepacktes Trinkwasser darf getrunken werden.
In der als Getreidekammer des Landes geltenden fruchtbaren Hanna-Ebene in Mearn wurden durch die Fluten mehr als 150.000 Hektar Ackerland zerstört.
Das Hauptproblemgebiet ist jetzt der Süden Tschechiens.
Dort werden die Wassermassen immer unkontrollierbarer.
Auch in Deutschland wartet man nun auf die Fluten, die mit dem Fluss Oder Richtung Norden gebracht werden.
Das deutsch-polnische Grenzgebiet im Süden des Landes dürfte aber glimpflich davon kommen.
Zwar wird hier der Wasserspiegel in den nächsten Tagen um mehr als einen Meter steigen, doch weil die Oder noch in ihrem natürlichen Bett fließt, kann das Wasser in Nebenarme und unberührt gelassene Schwemmgebiete abfließen.
Wäre die Oder so reguliert wie etwa der Rhein oder Main, käme es auch in Deutschland zur Katastrophe.
Mit einem Wort, in Deutschland verhindert die Natur eine Naturkatastrophe.
Alfred Schwarz zur Hochwasserkatastrophe in Polen.
Bei einem Hotelbrand im thailändischen Badeort Pattaya sind heute mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen und weitere 50 verletzt worden.
In der letzten Stunde hat sich allerdings die Zahl der Toten von Minute zu Minute erhöht.
Das Feuer ist im Erdgeschoss des 17-stöckigen Hotels ausgebrochen.
Die Notausgänge waren offenbar versperrt.
Ob sich in dem Hotel Österreicher aufgehalten haben, ist bis jetzt nicht bekannt.
Ernst Kernmeier informiert.
Gegen 10 Uhr früh thailändischer Zeit hat eine heftige Explosion das Royal Yom Tien Hotel erschüttert.
Sofort schlugen die Flammen in die Höhe und haben rund 300 Menschen in den oberen Stockwerken eingeschlossen.
Vor den Augen der Rettungsmannschaften spielten sich erschreckende Szenen ab.
Ein Mann sprang auf der Flucht vor dem Feuer aus dem 11.
Stock in die Tiefe und war sofort tot.
Die Feuerwehren, Bargen aus den Hotelgängen, bisher mehr als fast 40 Leichen.
Die meisten davon dürften im Rauch erstickt sein.
50 Menschen wurden verletzt.
Mehrere Hotelgäste konnten auf das Dach des Hotels flüchten.
Sie wurden dort von Hubschraubern gerettet.
Einige der Verletzten sind ausländische Touristen.
Ihre Nationalität ist aber noch nicht bekannt.
Die Polizei sagt, dass das Hotel in Pattaya zum Großteil von Thailändern belegt ist, die dort Seminare abhalten.
Auch jetzt, mehr als acht Stunden nach Ausbruch des Feuers, kämpft die Feuerwehr noch mit den Flammen.
Der Brand ist in der Zwischenzeit zwar unter Kontrolle, allerdings noch nicht gelöscht.
Die Rettungsteams suchen nach wie vor in den mit Rauch erfüllten Hotelgängen und Zimmern nach Überlebenden.
Laut ersten Untersuchungen dürfte das Feuer in einem Kaffeehaus im Erdgeschoss ausgebrochen sein.
Mehrere Gasflaschen sind dort explodiert.
Das Feuer hat sich rasch in die oberen Stockwerke ausgebreitet.
Der thailändische Innenminister Thien Tong sagte, dass die Notausgänge des Hotels versperrt waren.
Das Hotelmanagement habe damit verhindern wollen, dass die Gäste verschwinden, ohne zu zahlen.
Und jetzt nach Russland.
Der russische Präsident Boris Jelzin hat zwar bereits seinen Sommerurlaub begonnen, seine wöchentliche Radioansprache an die Nation hat er heute aber trotzdem gehalten.
Und dabei hat er den russischen Managern und Direktoren die Leviten gelesen.
Er macht sie nicht nur für viele Probleme der russischen Wirtschaft verantwortlich, sondern auch dafür, dass Arbeitnehmer im ganzen Land oft monatelang auf die Auszahlung ihrer Löhne warten müssen.
Hören Sie Karin Koller.
Seine heutige Radiorede war nur einem einzigen Thema gewidmet, den Fabriksdirektoren und Managern großer staatlicher Unternehmen des Landes.
Und mit ihnen zog Boris Jelsin heute hart zu Gericht.
Von Inkompetenz und Faulheit war da die Rede.
Die russische Führung habe sich zu lange auf die roten Direktoren in den Staatsunternehmen verlassen.
Diese würden nach den überholten und unwirksamen Gesetzen der Planwirtschaft arbeiten, sagte Jelsin.
Dabei werde an den Bedürfnissen der Menschen an den Erfordernissen des Marktes vorbeiproduziert.
Das Resultat?
Die Staatsbetriebe verfügten über keinerlei Einnahmen, wodurch dem Staat selbst enorme Gelder entgehen würden.
Gelder, die dann für die Ausbezahlung der Löhne und Gehälter fehlten.
Der russische Staat sei nur für 20 Prozent der Lohnrückstände verantwortlich.
Der größte Teil, also 80 Prozent, seien Schulden der Unternehmer gegenüber dem Staat, sagte Jelsin.
Doch nicht nur die unsägen Unternehmer seien daran schuld, sondern vor allem auch die korrupten Unternehmer, sagte Jelsin.
Diese würden einfach in ihre eigenen Taschen arbeiten.
Boris Yeltsin forderte deshalb die Arbeitnehmer auf, ihre Rechte zu nützen und ihren Chefs auf die Finger zu schauen, sie notfalls auch anzuzeigen.
Denn Korruption und Inkompetenz der Fabrikdirektoren seien einer der Hauptgründe dafür, dass die Menschen im Land oft monatelang auf ihre Löhne und Gehälter warten müssten, sagte Yeltsin.
Und das ist das wohl brisanteste soziale Problem, mit dem Russland derzeit zu kämpfen hat.
Die betroffenen Menschen sind ganz und gar ihren Betrieben ausgeliefert, müssen weiterarbeiten, auch ohne Lohn, um wenigstens in den Betriebskantinen zu einer warmen Mahlzeit täglich zu kommen.
Ohne Geld können sie auch nicht kündigen und anderswohin ziehen.
Viele von ihnen werden mit den von ihnen selbst produzierten Waren bezahlt oder sie erhalten zum Monatsende einfach Naturalien als Lohn.
Und da kommt es zu ganz absurden Auswüchsen.
Selbst Kinokarten wurden schon als Lohnersatz ausgegeben.
Oder, wie es diese Woche im Süden Russlands in Taganrog am Asowschen Meer.
Dort wurden die Hafenarbeiter mit Dosen Ananas bezahlt.
Da standen die Arbeiter dann zu Hunderten nach einem achtstündigen harten Arbeitstag und versuchten in den Straßen der Stadt diese Dosen zu verkaufen, um wenigstens etwas Geld für Brot zu bekommen.
Naturalienwirtschaft im ausgehenden 20.
Jahrhundert.
Boris Jelzin hat diese Woche nun versprochen, dass bis Jahresende alle Lohnrückstände ausbezahlt würden.
Doch selbst wenn dieses Versprechen eingelöst wird, bis Jahresende, ist es noch eine lange Zeit und es bleibt zu hoffen, dass die Menschen noch so lange warten können.
12.30 Uhr ist es und in den folgenden Beiträgen geht es ums Geld, um Europa, also um den Euro.
Zunächst einmal aus Deutschland.
Die Steuerreform in Deutschland wurde im Bundestag verabschiedet und vom Bundesrat abgelehnt.
Der Vermittlungsausschuss hat daraufhin Arbeitsgruppen gegründet und Ende des Monats sollen sich die Abgeordneten aus beiden Häusern wieder zusammensetzen.
Die Bundesregierung muss aber heute den Nachtragshaushalt für 97 und das Budget fürs nächste Jahr beschließen.
Dabei geht es nicht nur um interne Problemlösung.
Am deutschen Budget hängt auch der Euro und da riskiert Finanzminister Theo Weigl auch einen Milliardenkredit.
Volker Obermeier.
Zunächst zum Nachtragshaushalt für dieses Jahr.
Die hohe Arbeitslosigkeit und hohen Steuerausfälle treiben Ausgaben und Schulden des Bundes heuer stark in die Höhe, begründet Finanzminister Theo Weigl die Maßnahme.
Allein der Zuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit ist um umgerechnet annähernd 150 Milliarden Schilling angehoben worden.
Weil die Neuverschuldung die Summe der Investitionen übersteigt, macht Weigl eine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts geltend und öffnet damit eine Hintertür, um keinen Verfassungsbruch zu begehen.
Es ist bereits das vierte Mal, dass die Regierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl diesen Weg aus der Etatmisere wählt.
Die Alternative zur höheren Neuverschuldung wären drastische Einsparungen oder Steuererhöhungen gewesen.
Nach Einschätzung der Regierung wirke sich dies aber negativ auf Wachstum und Beschäftigung aus.
Nun zum Haushalt 98.
Im nächsten Jahr soll die Neuverschuldung wieder niedriger sein als die Summe der Investitionen.
Weigl geht von einem höheren Wirtschaftswachstum und somit einer niedrigeren Arbeitslosigkeit aus.
In der Folge sollen wieder mehr Steuern auf der Einnahmeseite verbucht werden.
Die Ausgaben sollen um 0,5 Prozent steigen, inkludiert es dabei die erste Tranche für den Kauf des Kampfflugzeuges Eurofighter.
Weigls Budgetentwurf sieht außerdem vor, dass insgesamt 12 der 17 Ressorts mit weniger Geld auskommen müssen.
Die größten Veränderungen ergeben sich beim Postministerium, das Ende des Jahres aufgelöst wird.
Dominiert wird der Budgetentwurf einmal mehr vom Arbeitsetat, der mehr als ein Viertel ausmacht.
Um den Schuldenberg abzubauen, setzt die Regierung verstärkt auf Privatisierungen.
Vor allem der vorzeitige Verkauf von Telekom-Aktien soll die Kasse füllen.
Und damit Geld länger in der Kasse bleibt, sollen manche Schulden später getilgt werden als geplant.
Ungewiss bleibt noch, inwieweit sich die geplante Steuerreform mit ihrem Bestandteil niedrigerer Solidaritätszuschlag auf das Budget 98 auswirkt.
Seit gestern versucht der Vermittlungsausschuss Kompromisse zu finden.
Die Chancen auf eine Lösung stehen aber schlecht.
Eine Einigung zwischen Koalition und Opposition zeichnet sich nur bei zwei Punkten ab.
Der Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer und der Senkung der Lohnnebenkosten.
Ein Minimalkonsens.
Mehr nicht.
Was die Senkung des Solidaritätszuschlages mit Jänner nächsten Jahres anbelangt, so stehen die Chancen darauf derzeit bei Null.
Die SPD, die im Vermittlungsausschuss die Mehrheit hat, will dem nicht zustimmen.
Eine Steuerreform, die den Bürgern Nettoentlastung bringen soll, sei angesichts der riesigen Haushaltslücken mit der SPD nicht zu machen, so ein hochrangiger Sozialdemokrat.
Appelle an die SPD kommen nicht nur von den Regierungsparteien, sondern auch von den Wirtschaftsvertretern.
Noch vor Beginn der Sommerpause müsse Klarheit über die künftigen Investitions- und Beschäftigungsbedingungen geschaffen werden, sagen sie.
Bis Ende des Monats auf alle Fälle will der Ausschuss seine Arbeit abgeschlossen haben.
Spätestens eine Woche danach wird sich der Bundestag in einer Sondersitzung damit befassen.
Sicher scheint derzeit, dass von der – Zitat Weigl – Jahrhundertreform maximal ein Reformchen übrig bleiben wird.
600 Tage noch, dann kommt die erste Phase des Euro.
Bis dahin ist noch eine ganze Menge zu erledigen.
Viele Gesetze müssen verändert werden, Automaten umgestellt und vieles mehr.
Im Jahr 2002 soll dann jeder von uns die neue europäische Währung im Geldsack haben.
Die Umstellungen bis dahin sollen stufenweise gehen.
Was noch alles getan werden muss, das hat heute Finanzstaatssekretär Ruttenstorfer präsentiert.
Dieter Bornemann berichtet.
Wenn eine neue Währung kommt, heißt das, es wird das alte Geld eingezogen und das neue ausgegeben.
Das ist der einfache Teil.
Dem geht aber eine jahrelange Umstellungsphase voran.
Computer müssen umprogrammiert werden, Formulare verändert, Kommissionen geschaffen, Bevölkerung überzeugt und Gesetze verändert werden.
Viel Arbeit, die Finanzstaatssekretär Wolfgang Rudensdorfer koordinieren muss.
Wir müssen alleine auf Bundesebene 600 Gesetze und Verordnungen
zeitgerecht an die Einführung des Euros anpassen.
Da sind Gesetze, es sind Verordnungen, es sind aber auch eine Reihe – und auch das ist hier enthalten – technischer Umstellungen im Formularwesen in der EDV erforderlich.
Die Umstellung zum Euro kommt stufenweise.
Ab 1.
Jänner 1999 etwa sollen Unternehmen ihr Rechnungswesen schon ganz auf die Neueuropa-Währung umstellen können.
Und auch die Steuern sollen auf den Formularen des Finanzministeriums für Unternehmer schon in Euro ausgewiesen werden.
Sechs Jahre lang, bis der Euro in unser aller Geldtaschen ist, wird es eine Informationskampagne geben.
Schon jetzt stehen österreichweit 5.000 Diskussionsveranstaltungen auf dem Terminplan.
Zielgruppe für die Informationskampagne – jeder Österreicher.
Spezielle Zielgruppe – alle Hausfrauen.
Warum gerade die?
Die Hausfrau ist natürlich bis zu einem gewissen Grad der Finanzminister in der Familie und darum glaube ich, ist dort auch ein besonderer Informationsbedarf gegeben.
Diese Gruppe ist nicht so leicht und klar zu erreichen wie zum Beispiel die Schulen oder auch die Pensionisten über die Pensionistenverbände, aber wir sehen auch hier Ansatzpunkte für eine zielgruppenspezifische Information.
Die gesamte Werbekampagne kostet heuer 40 Millionen Schilling.
Die Umstellung zum Euro kostet alleine die Banken rund 8 Milliarden.
Die Einsparungen sollen aber deutlich höher sein, verspricht Staatssekretärin Benita Ferrero-Waldner.
Wenn man sich anschaut, was an Wechselkurskosten wegfällt und was zum Beispiel für Kurssicherungen, da haben ja die großen Unternehmen alle eigene Abkommen geschlossen, die zum Teil auch in die Millionen gehen, wenn man das volkswirtschaftlich umrechnet, dann ist das zwischen 11,5 und wahrscheinlich 18 Milliarden Schilling im Jahr, das sich eine Volkswirtschaft erspart.
Und das ist mehr, meine sehr geehrten Damen und Herren, und das finde ich nun wirklich verblüffend, als wir als Nettozahler derzeit in die EU zahlen.
Besonders umworben in dieser Aktion sollen die Hausfrauen werden, denn sie sind für Staatssekretär Rudnusdorfer in gewisser Weise die Finanzminister in den Familien.
Was bringt der Euro?
Diese Frage stellt man sich nicht nur in den 15 EU-Staaten, als auch in Österreich, sondern auch in den mittelosteuropäischen Reformländern.
Denn diese Staaten wickeln einen Großteil ihres Handels mit der EU ab und auch die meisten Investitionen und Touristen kommen aus der EU.
Wie die Notenbankpräsidenten der Reformländer auf die Einführung des Euro reagieren, das stand heute auf der Tagesordnung des Wirtschaftsgipfels, der derzeit in Salzburg abgehalten wird.
Und von dort berichtet Bernhard Schausperger.
Oftmals sagt das, was verschwiegen wird, mehr aus als das, was gesagt wird.
So war das auch heute bei der Diskussion über die Frage, wie die Reformländer auf die Einführung des Euro reagieren würden.
Die Notenbankpräsidenten von Tschechien, Ungarn, Polen, Lettland, Kasachstan und der Ukraine hielten sich eher bedeckt.
So zog sich die polnische Notenbankpräsidentin Hanna Gronkiewicz-Walz auf die Beobachterrolle zurück.
Man werde schauen, wer am Euro teilnimmt und wie sich das alles entwickelt.
Der Präsident der Ungarischen Nationalbank, George Schurani, ließ sich schon eher in die Karten blicken.
Zuallererst sind wir dafür, dass der Euro so rasch wie möglich kommt.
Die Einführung des Euro wirkt sich nämlich auch auf das Tempo der Osterweiterung aus.
Und wir wollen möglichst rasch in die EU und möchten bald Verhandlungen über die Erweiterung beginnen.
Der tschechische Notenbankpräsident Josef Toschowski sieht das ähnlich, denn die tschechische Republik wickelt mittlerweile 60 Prozent ihres Handels mit der EU ab.
Für uns heißt das aber nicht nur, dass der Handel betroffen ist, es geht auch um die Investitionen.
Und eben diese Investitionen kommen ebenfalls zum Großteil aus der EU, so wie auch die Touristen.
Was sind nun die Gründe dafür, dass die Notenbankpräsidenten so zurückhaltend reagieren?
Zum einen, weil sie keine Politiker sind und deshalb auch nicht offiziell für ihr Land reden dürfen.
Und zum anderen, und das ist entscheidender, weil sie die Amerikaner mit einem vorschnellen Ja zum Euro als Leitwährung nicht verärgern wollen.
Hinter vorgehaltener Hand sind die Amerikaner ja nach wie vor gegen den Euro.
Denn der Euro könnte den Dollar als Weltwährung Nummer eins ablösen.
Was für die Amerikaner bedeuten würde, dass sie Macht und Einfluss in der Welt verlieren würden.
Und wie sieht es in der Schweiz aus, die ja auch EU-Ausländer sind?
Dort jubilieren die Bankiers, aber die Bevölkerung fürchtet Arbeitslosigkeit und Armut.
Denn die Bankiers, die freuen sich, weil eurokritische Anleger in die helvetische Währung fliehen.
Aber diese Flucht ruiniert die exportorientierte Schweizer Industrie und den Tourismus.
Maren Lorenz informiert.
Der Schweizer Franken gilt als härteste Währung der Welt.
Und, so sagen Finanzexperten voraus, er wird noch härter werden.
Nämlich bei der für 1999 geplanten ersten Einführungsstufe des Euro.
Schon im kommenden Jahr allerdings erwarten die helvetischen Bankiers eine Massenflucht vor allem französischer und deutscher Kapitalanleger in den Schweizer Franken.
Die Schweizerische Nationalbank rechnet mit einer weiteren Wertsteigerung des ohnehin viel zu teuren Franken gegenüber dem Euro um womöglich astronomische 5 Prozent.
Nicht auszuschließen etwa bei einer Panikreaktion der Deutschen.
Für umgerechnet 100 DM gäbe es dann nicht mehr wie heute ungefähr 82, sondern weit unter 79 Schweizer Franken.
Für die eidgenössische Wirtschaft eine Katastrophe.
Die Schweizer Bankiers reiben sich die Hände, doch in der Industrie- und Tourismusbranche beginnt das große Zittern.
50 Prozent ihres Bruttosozialproduktes verdient die Schweiz im Ausland.
Handelspartner Nummer eins ist dabei die Europäische Union, die fast 70 Prozent aller helvetischen Exportprodukte aufkauft.
Maschinen, Chemikalien und Kunststoffe, Kleider, Uhren, Schmuck, Präzisionsinstrumente.
Hergestellt meist in kleineren und mittleren Betrieben.
Der Produktionsstandort Schweiz ist allerdings schon heute im internationalen Vergleich viel zu teuer.
Und außer den Lebensmittel- und Pharma-Multis, so rügen führende Consulting-Firmen, würden die übrigen eidgenössischen Unternehmer die Herausforderung durch den Euro verschlafen.
Der Schweizer Bankverein prognostiziert denn auch der hiesigen Maschinen-, Uhren- und Textilindustrie herbe Gewinneinbrüche.
Helvetien schlittert in Richtung eines tiefen Wachstumsloches.
Die Arbeitslosenquote, heute bei im EU-Vergleich schlanken 5 Prozent, könnte sich bald verdoppeln, die bereits schon heute problematische Jugend- und Frauenarbeitslosigkeit in die Höhe schnellen.
Ein neues Armutspotenzial in der sozial ohnehin schlecht abgesicherten Schweizer Gesellschaft wird für das Jahr 2000 vorausgesagt.
Auch den Touristen wird das einst so beliebte Alpenland als Reiseziel zu teuer.
Für einen zweiwöchigen Aufenthalt bei den Eidgenossen beratte eine vierköpfige Familie fast doppelt so viel wie bei einem gleichlangen Badeurlaub auf den Balearen.
Das Wirtschaftsfiasko des einstigen Musterschülers Helvetiens scheint perfekt.
Um die Exportindustrie nicht auch noch um die allerletzten Chancen zu bringen, hat der Bundesrat in Bern seit 1990 rund 80 Prozent der helvetischen Gesetzgebung auf EU-Recht umgestellt und 1.500 EU-Normen übernommen.
Ein Kniefall vor der Europäischen Union, so titelte zynisch das Nachrichtenmagazin Facts, der womöglich doch über kurz oder lang
mit dem Beitritt der hagestolzen Helveten in die vom Schweizer Stimmvolk so vehement abgelehnte EU endet.
Mit diesem Beitrag von Marion Lorenz schließen wir unsere Euro-Berichterstattung für heute ab und jetzt ein Blick in die USA.
Trägt das Fernsehen zur Gewalt in der Gesellschaft bei?
In den USA wollen Fernsehgesellschaften den Zuschauern neue Beurteilungskriterien liefern, um keine Gewalt in die Familie, zumindest über den Fernseher reinkommen zu lassen.
Zusätzlich zu den Hinweisen, ob ein Film jugendfrei oder für Jugendliche verboten ist,
werden nun mit Hilfe eingeblendeter Buchstaben auch inhaltliche Informationen geliefert, also ob ein Film Sex-Szenen enthält oder Gewalt.
Aus Washington, Eugen Freund.
Schön langsam wird der Bildschirm voll mit Zahlen und Buchstaben.
TVPGFV ist nur eine der Kombinationen, die auf amerikanische Fernseheltern und Kinder ab Herbst zukommen.
Links oben im Eck am Anfang einer Sendung werden die Informationen eingeblendet.
TVPGFV, etwas steht für Parental Guidance Fantasy Violence.
Also alles, was mit Gewalt zu tun hat, aber in das Reich von Science-Fiction oder Zeichentrickfilmen gehört.
Weitere Hinweise, durch Buchstaben symbolisiert, lauten dann V für Violence, also Gewalt, S für Sex,
L für Language und D für Suggestive Dialogue.
Vor allem die beiden letzten Buchstaben klingen für europäische und österreichische Ohren nach TV-Chinesisch.
Sie geben auch eine speziell amerikanische Eigenart wider.
Dialoge, in denen nicht ausgesprochen wird, was vor allem im Abendprogramm in Österreich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorholen würde, sind im Fernsehen der USA verpönt.
Der Weg von der Frau, mit der du es gemacht hast, bis zur Frau, die du hoffst, niemals herausfindet, dass du es gemacht hast.
Es gibt eine Spur von der Frau, mit der du etwas zu tun gehabt hast, bis zu der Frau, die hoffentlich nie davon etwas erfährt.
So etwas gehört schon in den Bereich unterschwelliger Andeutungen, die in Zukunft mit einem großen D gebrandmarkt werden.
Und das L steht überhaupt für eine Sprache, wie sie angeblich nur Erwachsene verwenden.
Dabei geht es gar nicht um spontan geäußerte Flüche.
So etwas wie Verzeihung, Scheiße wird hier ohnehin diskret hinter einem elektronischen Pipser versteckt.
Weil das Fernsehen hier zum großen Teil die Erziehung der Kinder übernommen hat, willentlich oder unwillentlich, mehr als sieben Stunden läuft der Apparat pro Tag im Schnitt, kommt ihm noch mehr Bedeutung zu als in Europa.
Der elektronische Aufpasser, der natürlich nicht aufpasst, sondern die Jugendlichen mit schnell geschnittenen Action-Movies und Situationskomik ruhigstellen soll,
Sie in Wirklichkeit aber zu einer unruhigen, rastlosen Generation hat heranwachsen lassen.
Dieser elektronische Apparat ist natürlich in erster Linie ein Lieferant für alles, was Produzenten an den Mann oder die Frau bringen wollen.
Und genau hier begründet sich wohl auch die Sorge einer großen amerikanischen TV-Gesellschaft.
NBC hat als einziges Network beschlossen, das neue Beurteilungssystem nicht zu übernehmen.
Wer weiß, denkt man sich wohl dort in den Vorstandsetagen, ob sich die Werbefirmen nicht zurückziehen, wenn ein Film von vornherein mit der Negativmarke Gewalt oder Sex gekennzeichnet ist.
Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, denn die neuen Warnkürzel werden auch in die Programmhefte Eingang finden.
Und das kann dann dazu führen, dass die Einschaltsiffern nicht heruntergehen, sondern ganz im Gegenteil hinaufschnellen.
Und mit der Zeit kommt dann aus Amerika meist alles herüber zu uns nach Europa.
Schon jetzt nach Europa gekommen, nach Österreich gekommen ist Hillary Clinton, die Präsidentengattin.
Sie hat heute eine Rede gehalten bei der Internationalen Frauenkonferenz, aber leider Gottes ist der Beitrag noch nicht fertig.
Deshalb hören Sie jetzt einen Programmhinweis.
Der stille Gesellschafter ist berechtigt, auf die redaktionelle Führung des Neuen Kurier im Rahmen der folgenden Bestimmungen Einfluss zu nehmen.
Der Einfluss des stillen Gesellschafters auf die politische Haltung der Zeitung Neuer Kurier
zur Sicherung der politischen Grundsätze dieser Zeitung, nämlich des Grundsatzes, dass der neue Kurier zwar eine unpolitische Linie einhält, in seiner redaktionellen und publizistischen Linie an keine Partei gebunden ist, dennoch aber eine unbedingt bürgerlich-österreichische Linie einhält und die Politik der österreichischen Volkspartei unterstützt,
Eine Textstelle aus einem geheimen Vertrag, abgeschlossen am 11.
Februar 1958 zwischen ÖVP und der österreichischen Tageszeitung Courier.
Ein Vertrag, der einen Erfolg für die österreichische Volkspartei bedeutete, bemühte sie sich doch in den 50er-Jahren um Einflussnahme auf die österreichische Medienlandschaft.
Mit Leopold Helbig, Industrielle und ÖVP-Bundesrat, sicherte die ÖVP sich den Einfluss auf die redaktionelle Linie des Courier.
Bis Ende 1967 galt dieser Vertrag, die Redaktion wusste davon nichts.
Zu Beginn unserer Medienjournal-Sommerselektion ein geschichtlicher Abriss von Peter Böhmer über eine Parteizeitung, die keine war.
Medienjournal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Gerade um die Mittagszeit hat Hillary Clinton also ihre Rede gehalten vor der Internationalen Frauenkonferenz.
Thema dieser Konferenz die Rolle der Frauen in Politik, Wirtschaft und Justiz.
Es geht um eine Konferenz, die zwischen Osteuropa und den westlichen demokratischen Ländern auch vermitteln soll.
Fritz Jungmeier hat der Rede von Hillary Clinton gelauscht.
Hillary Rodham Clinton ist ein Publikumsmagnet.
Zu ihrer Rede im Austria Center sind nicht nur alle Teilnehmerinnen der Frauenkonferenz erschienen, auch einige hundert Vertreterinnen der amerikanischen Gemeinde in Österreich wollten sich den Auftritt ihrer First Lady nicht entgehen lassen.
Ungeheuer groß auch das Interesse der Presse.
Fast alle bedeutenden amerikanischen Medienunternehmer haben Berichterstatter entsandt.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Swanee Hunt, der amerikanischen Botschafterin in Österreich und Initiatorin der Frauenkonferenz, dann der Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung, die Rede von Hillary Rodham Clinton, die sich zunächst bei der österreichischen Bevölkerung bedankte, schnell aber auf das eigentliche Thema der Konferenz hinzielte.
Wenn wir uns ansehen, wo wir heute in der Welt sind,
Wenn wir uns in unserer heutigen Welt umschauen, so sehen wir, dass eine der wichtigsten Stimmen für die Demokratie die Stimme der Frauen ist.
Lebendige Stimmen, die wir hier feiern.
Die 300 Frauen, die an dieser Konferenz teilgenommen haben, sind allesamt Frauen in Führungspositionen.
Und das war natürlich beabsichtigt.
Sie sollten Beispiel sein und ihre Erfahrungen weitergeben.
Denn ein Ziel der Konferenz war, die Frauen in den jungen Demokratien in Osteuropa zu ermutigen, selbst im öffentlichen Leben aktiv zu werden.
Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft nicht allein den Männern zu überlassen.
Denn so kann Demokratie nicht ausschauen, wie Frau Clinton ausführte.
Es kann keine Demokratie geben, solange die Stimmen der Frauen nicht gehört werden, solange Frauen nicht die Möglichkeit haben, Eigenverantwortung zu übernehmen.
Es gibt keine echte Demokratie, solange nicht alle Menschen gleichberechtigt am öffentlichen Leben in ihren Ländern teilnehmen.
Die Probleme der Frauen in den neuen Demokratien in Osteuropa sind offensichtlich.
Und viele Probleme sind mit dem Zusammenbruch des Kommunismus nicht einfach verschwunden, manche haben sich sogar verschärft.
So sank in Russland das Einkommen der Frauen seit 1998 von 80 Prozent des Männereinkommens auf heute 40 Prozent.
Auch in der Slowakei verdient eine Frau durchschnittlich nur die Hälfte von einem Mann.
In der Ukraine sind 70% der Arbeitslosen Frauen, obwohl ihr Ausbildungsstand nicht schlechter ist als der der Männer.
Anderes Beispiel.
Im sowjetischen Parlament waren 30% der Abgeordneten Frauen, in der russischen Duma heute liegt die Quote bei 3%.
In einigen anderen jungen Demokratien Osteuropas ist sie sogar noch niedriger.
Wien ist Schauplatz der Internationalen Frauenkonferenz mit Hillary Clinton als Starrednerin und Fritz Jungmeier war dort.
In Bregenz laufen die Vorbereitungen für die nächste Woche beginnenden diesjährigen Festspiele auf vollen Touren.
Und in zwei Wochen am 25.
Juli wird das Kunsthaus Bregenz eröffnet.
Das 281 Millionen Schilling Projekt des Schweizer Architekten Peter Zumthor hat schon während des Baus die Gemüter ziemlich erhitzt.
Die auffällige Glasfassade des Kunsthauses ist weithin über den Bodensee sichtbar.
Aus Bregenz, ein Bericht von Ingrid Adamer.
Ein gläserner Kubus.
Selbstbewusst präsentiert sich der neue Museumsbau am Bregenzer Ufer des Bodensees.
Ein Ort für Kunstwerke und ein Ort für Menschen, die den Kunstwerken in Ruhe begegnen möchten, hat Architekt Peter Zumthor geschaffen.
Die Kunsthausanlage besteht aus zwei Baukörpern, dem verglasten Ausstellungsgebäude mit einem Foyer und drei übereinanderliegenden Hallen mit einer Nutzungsfläche von 2600 Quadratmetern und einem vorgelagerten Verwaltungsbau.
Aufsehenerregend sind das neue Oberlichtkonzept und die ausgeklügelte Heizungs- bzw.
Kühlungstechnik.
Kunsthausleiter Edelbert Köb glaubt, dass die spektakuläre Architektur, verbunden mit einem zeitgenössischen Kunstprogramm und einer Konzeption, die zwischen Museum und Kunsthalle angesiedelt ist, die Besucher anlocken wird.
Das Haus ist so großartig, dass wir eben bereit sind, letztlich das Programm irgendwie dem Haus anzupassen, was ich nicht als negativ empfinde, weil es gibt so viel Kunst, so viel verschiedene Kunst, auch Gegenwartskunst.
dass die Auswahl eben durch die Umstände eben bestimmt sein wird, auch mitbestimmt sein wird und auch eben zum Wohl der Kunst und es soll ein Zusammenklang immer sein von der ausgestellten Kunst mit der Qualität dieser Architektur und das soll auch ein wesentliches Kriterium für dieses Haus sein.
Nach der Eröffnungsausstellung einer Lichtinstallation von James Tyrrell und einem Projekt mit Kunst im öffentlichen Raum wird das Kunsthaus Pregens im Herbst eine Schau über Konzepte zeitgenössischer Kunst und im Anschluss daran eine Personale per Kirche bezeigen.
Weitere Schwerpunkte sind an den Schnittstellen von Kunst, Architektur und Design angesiedelt.
Auf die Präsentation einer Kunstsammlung wird aus Platzgründen verzichtet.
Nicht zuletzt aufgrund der Verzögerungen beim Bau, der Architekturwettbewerb wurde bereits 1990 entschieden, der Spatenstich erfolgte erst im Frühjahr 1994, stiegen die Baukosten.
Die politische Opposition und auch der Rechnungshof übten Kritik.
Das Jahresbudget wird in Zukunft 20 Millionen Schilling betragen.
Das reine Ausstellungsbudget ist mit 4,5 Millionen veranschlagt.
Die Frage ist, ob die zur Verfügung gestellten Gelder reichen werden, um ein ambitioniertes Ausstellungsprogramm verwirklichen zu können.
Ich glaube schon, dass man mit den Mitteln, die in Aussicht gestellt worden sind, ein ehrenwertes Programm und ein gutes Programm machen kann, auch ein internationales Programm.
Was man sicher nicht kann, ist ein, sagen wir, dichtes Programm machen.
Edelbert Köb ist seit fünf Jahren mit der Konzeption des Kunsthauses Bregenz beauftragt.
Sein Werkvertrag läuft noch bis Ende 1998.
Der gebürtige Vorarlberger Köb, der ja die Wiener Secession jahrelang erfolgreich geleitet hat, möchte dann noch eine weitere Periode in Bregenz bleiben, um dort die begonnene Aufbauarbeit in Sachen zeitgenössischer Kunst zu vertiefen.
Abschließende Meldungen jetzt noch.
Josef Inselnatek, bitte.
Thailand.
Bei dem Hotelbrand im Ferienort Pattaya sind nach jüngsten Informationen mindestens 63 Menschen getötet worden.
Etwa 50 wurden verletzt.
Unter den Opfern sind auch ausländische Touristen.
Wie der österreichische Vizekonsul in Bangkok mitteilte, dürfte sich kein Urlauber aus Österreich im Hotel befunden haben.
Das Feuer war im Erdgeschoss des Hochhauses ausgebrochen und hatte sich rasch nach oben ausgebreitet.
Einige Personen flüchteten auf das Dach, ein Tourist sprang in die Tiefe.
Hubschrauber sind im Einsatz, um die Hotelgäste in Sicherheit zu bringen.
Angaben über die Ursachen des Feuers liegen derzeit nicht vor.
Österreich Der Nationalrat hängt heute seine letzte Sitzung vor der Sommerpause ab.
Außenminister Schüssel wird mit mindestens einem Misstrauensanfang
Antrag konfrontiert werden.
Die drei Oppositionsparteien wollen wegen der umstrittenen Äußerungen Schüssels vor Journalisten anlässlich des EU-Gipfels von Amsterdam die Vertrauensfrage stellen.
Das Wetter weitert zeitweise Regen und Sonne höchstens zwischendurch.
Auch heftige Gewitter sind möglich.
Die Temperaturen erreichen Werte zwischen 17 und 23 Grad.
Am Wochenende im Westen meist sonnig, sonst aber wechselhaft.
Höchstwerte je nach Sonne zwischen 21 und 28 Grad.
Das war das Mittagschanal am Freitag, den 11.
Juli 1997 mit Wolfgang Fahrener, Tontechnik, Wolfgang Wittmann, Sendungsverantwortung und Regie und am Mikrofon Hubert Aranim Ellison.