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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Guten Tag, zum Mittagsschanal am Donnerstag begrüßt Sie Christel Reis.
Unsere wichtigsten Themen heute.
Natürlich Thema Nummer eins, Kosovo-Krieg.
In Bonn beraten heute die Außenminister der G8-Staaten über eine mögliche Vereinbarung in Richtung diplomatischer Lösung der Krise.
Ex-Kanzler Wranitzki begründet dann, warum er nicht mehr als Balkansonderbeauftragter der UNO zur Verfügung steht.
In diesem Schanal dann auch ein Gespräch mit einem Kollegen Fabio Polli, der in den letzten beiden Wochen in Mazedonien und Albanien unterwegs war.
Zurzeit noch in Albanien Kollege Christian Hunger, der über die Situation jener Flüchtlinge, die privat, also bei Familien untergebracht sind, informieren wird.
Themen abseits des Kosovo heute Mittag.
Welche neuen Entwicklungen gibt es im Fall jenes Nigerianers, der bei der Abschiebung gestorben ist?
Wie hat sich Österreichs Industrie seit dem EU-Beitritt entwickelt?
Soviel vorweg, durchaus positiv befindet die Industriellenvereinigung.
Ein Gerichtsurteil besagt, die Einhebung von Zahlscheingebühr der Mobilcom ist gesetz- und sittenwidrig.
Kann man Gesundheit essen?
Mit dem Wechselspiel Gesundheit und Ernährung befassen sich Fachleute zurzeit in Wien.
Und die Kulturredaktion berichtet über den Baufortschritt beim Wiener Museumsquartier.
Und schließlich wollen wir uns bei Ihnen als Hörerinnen und Hörer bedanken und auch dazu sagen, warum.
Wir liefern Ihnen nämlich in diesem Mittagsjournal detailliert die Ergebnisse des jüngsten Radiotests.
Dank nicht nur Ihrer Treue, sondern Ihres zunehmenden Interesses an den Radioprogrammen des ORF steigen die Hörerzahlen und steigt der Marktanteil auch jenes Programmes, das Sie gerade jetzt hören, nämlich Österreich 1.
Die Marktführerschaft des Hitradios Ö3 wurde weiter ausgebaut, ebenso die der Regionalradios und das trotz zunehmender Konkurrenz.
Jetzt in diesem Mittagsjournal die wichtigsten Meldungen.
Zur Tagesmitte verfasst hat sie Thomas Quietscheler, gelesen werden sie von Josef Wenzel-Natek.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Zu Beginn der siebenten Woche ihrer Angriffe hat die NATO Treibstofflager bei Neš in Brand geschossen.
Es wurden auch Angriffe auf den Flughafen der Stadt Kraljevo in Mittelserbien und auf die Umgebung der Hauptstadt Montenegros Podgorica geflogen.
Das US-Verteidigungsministerium hat eine erste Bilanz der Einsätze der B-2-Tarnkappenbomber bekannt gegeben.
Demnach haben die sechs Langstreckenbomber bisher mehr als 500 satellitengedenkte Bomben abgeworfen.
Diese Flugzeuge gelten mit einem Stückpreis von 25 Milliarden Schilling als die teuersten Militärmaschinen der Welt.
Sie fliegen ihre Einsätze von einer Luftwaffenbasis im US-Bundesstaat Missouri.
In den USA sind mittlerweile die ersten 450 Kosovo-Flüchtlinge angekommen.
Die US-Regierung hat sich bereit erklärt, bis zu 20.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo aufzunehmen.
Nach Angaben der UNO-Flüchtlingshochkommissarin Ogata werden weibliche Flüchtlinge in Albanien zur Prostitution gezwungen.
Die NATO und Russland sollen sich über einen Friedensplan einig sein, berichtet der US-Fernsehsender NBC.
Demnach soll dem Kosovo eine Autonomie garantiert werden.
Die Provinz soll aber unter jugoslawischer Kontrolle verbleiben.
60.000 Soldaten sollen nach dem Rückzug der serbischen Einheiten in den Kosovo entsandt werden.
Nach einem Zeitungsbericht soll der italienische Außenminister Dini in einem Telefonat mit dem jugoslawischen Präsidenten Milosevic die Ausreise des Albaner Führers Rugova organisiert haben.
Rugova ist gestern überraschend mit seiner Familie in Rom eingetroffen.
Derzeit befindet er sich an einem geheimen Ort in Italien.
Rugova galt seit dem Beginn des Kosovo-Krieges als Geisel des jugoslawischen Präsidenten.
Ex-Bundeskanzler Franz Franitzski steht für die Funktion eines Balkan-Sonderbeauftragten der UNO nicht mehr zur Verfügung.
Franitzski hat diese Entscheidung nach einem Telefonat mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan getroffen.
Tschechien.
Die tschechische Regierung wird am kommenden Mittwoch endgültig über die Zukunft des Atomkraftwerks Temelin entscheiden.
An der Sitzung des Kabinetts soll laut Zeitungsberichten auch Staatspräsident Václav Havel teilnehmen.
Es wird erwartet, dass die Mehrheit der Regierung für die Fertigstellung des Atomkraftwerks Temmelin stimmen wird.
Die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks wurde bisher 13 Mal verschoben und ist jetzt für den Mai 2001 geplant.
Die Baukosten sollen bei über 36 Milliarden Schilling liegen.
Österreich.
Der verstarbene nigerianische Schubhäftling hat auf dem Wiener Flughafen nach Auskunft des dortigen Personals nicht randaliert.
Der Pressesprecher des Flughafens Meier erklärte in der Sendung Zeit im Bild 2, der 25-jährige Nigerianer habe weder getobt noch gebrüllt.
Ein derartiges Verhalten vor der Abfertigung des Flugzeuges wäre gemeldet worden.
Dies sei nicht der Fall gewesen.
Der Schubhäftling war von den begleitenden Beamten mit einem Klebeband geknebelt worden.
Er litt an Bronchitis.
Großbritannien.
In Schottland und in Wales werden heute erstmals regionale Parlamente gewählt.
Mit den Versammlungen in Edinburgh und Cardiff erhalten beide Landesteile eine weitgehende Selbstverwaltung, wie sie Premierminister Blair nach seinem Amtsantritt vor zwei Jahren zugesagt hat.
In Schottland sind mehr als vier Millionen Menschen wahlberechtigt, in Wales 2,3 Millionen.
Erst die Ergebnisse werden für die kommende Nacht erwartet.
Als Favorit gilt die Labour Party.
Allerdings dürfte auch die Rolle oppositioneller nationalistischer Bewegungen in Schottland und in Wales gestärkt werden.
Deutschland.
Bei der Explosion einer Panzergranate auf einem ehemaligen Truppenübungsgelände bei Günzburg ist ein Sprengstoffexperte getötet worden.
Der Mann wollte eine Granate zur Sprengung vorbereiten.
Auf dem sogenannten Muna-Gelände wird ein Legoland-Freizeitpark errichtet.
Das Gelände wird daher von Munitionsresten gesäubert.
Innerhalb des letzten Jahres hatten Sprengstoffexperten mehr als 33.000 Bomben auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz gefunden.
China, Indien.
Bei zwei schweren Busunglücken in den beiden Staaten sind mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen.
Im indischen Bundesstaat West-Bengalen brach ein Bus durch ein Brückengeländer und stürzte in einen Fluss.
Keiner der 33 Insassen überlebte das Unglück.
Im Osten Chinas starben bei einem Sturz eines Busses in einem Stausee mindestens 26 Menschen, der Großteil davon Schüler.
Der Linienbus war überfüllt.
Österreich.
Ein Jahr nach der Einführung des flächendeckenden Privatradios erzielen die ORF-Radios deutliche Erfolge.
Österreich 1 konnte seine Reichweite um ein Drittel erhöhen.
Ö3 hat mehr Hörer als unmittelbar vor Eintritt der Vollkonkurrenz.
In Österreich gibt es inzwischen 50 aktive Privatradio-Stationen.
Gleich 8 Minuten nach 12 Uhr und jetzt zur ausführlichen Wetterprognose.
Andreas Thiesner, bitte.
Hoher Luftdruck heute und auch feuchte Luft über Österreich, Wolken und etwas Regen zwischen Vorarlberg und Oberösterreich ziehen jetzt weiter nach Osten.
Morgen einiges an Sonne, aber nicht ungetrübt und zumindest am Nachmittag ein paar gewittrige Regenschauer.
Am Samstag dann von Südwesten her vorübergehend milder, neuerlich mit gewittrigen Regenschauern am Nachmittag und am Sonntag schließlich unbeständig und kühler als zuletzt.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 14°C, Eisenstadt heiter 12°C, St.
Pölten heiter 13°C, Linz stark bewölkt 15°C, Salzburg leichter Regen 9°C, Innsbruck stark bewölkt 15°C, Bregenz leichter Regen 14°C, Graz stark bewölkt 11°C und Klagenfurt stark bewölkt 10°C.
Viel Sonne jetzt noch in Teilen Niederösterreichs, in Wien und im Burgenland, wobei auch hierher mehr Wolken kommen.
Insgesamt kann es in den nächsten Stunden fast überall etwas auflockern, zudem ziehen aber auch Regenschauer durch.
In Vorarlberg, Tirol und Kärnten können sich Gewitter bilden.
Im Donauraum frischer Ost- bis Südostwind, die Temperaturen am Nachmittag meist zwischen 11 und 16 Grad, vereinzelt bis 18.
Morgen dann mit 14 bis 19 Grad eine Spur wärmer, wechselnd bewölkt, zeitweise aber durchaus sonnig und diesmal besonders in der Osthälfte Österreichs am Nachmittag einige Regenschauer.
Am Samstag Temperaturen zwischen 17 und 24 Grad, oft sonnig übermorgen, allerdings im Laufe des Nachmittags und am Abend, vom Westen her, gewittrig.
Und am Sonntag, dem Muttertag, schließlich unbeständig, sehr windig und mit 12 bis 17 Grad wieder kühler als zuletzt.
Nun schon in die siebente Woche geht der Krieg auf den Balkan.
Vor sieben Wochen begannen die NATO Luftschläge gegen serbische Ziele in Jugoslawien.
Alle Hoffnungen auf ein rasches Ende dieses Krieges haben sich bis jetzt nicht erfüllt und liegen wohl auch noch in weiter Ferne.
Hinter den täglichen Berichten über die Bombardements durch die NATO, den steigenden Flüchtlingszahlen, den politischen Entwicklungen stehen nahezu unvorstellbare menschliche Tragödien auf beiden Seiten.
Getroffen wurden und werden Nacht für Nacht militärische, wirtschaftlich-strategisch wichtige Ziele, aber natürlich sind auch Zivilisten unter den Opfern.
Dazu kamen noch fatale Irrtümer der NATO, etwa wurden ein Flüchtlingskonvoi oder ein vollbesetzter Autobus getroffen.
Im Gegenzug gehen die ethnischen Säuberungen im Kosovo unvermindert, eher noch verstärkt weiter.
Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, haben keine Heimat, keine Hoffnung mehr.
Täglich gibt es neue Berichte über Massenhinrichtungen, Massenvergewaltigungen durch serbische Einheiten.
Heute, am Beginn der siebenten Kriegswoche, werden die diplomatischen Bemühungen intensiviert.
So kommen etwa in Deutschland die Außenminister der führenden westlichen Industriestaaten und Russlands zusammen, ein sogenanntes G8-Treffen also.
Präsident Clinton gab sich vor dem heutigen Treffen optimistisch, dass es zu einer Vereinbarung komme, offen das Verhalten Russlands.
Aus Deutschland berichtet Birgit Schwarz.
Seit über 40 Tagen bombardiert die NATO Ziele in Jugoslawien.
Und je länger die Angriffe dauern, umso dringender wird der Wunsch nach einer diplomatischen Lösung.
Eine Schlüsselrolle kommt dabei Russland zu.
Der Westen will Russland für eine UNO-Sicherheitsratsresolution gewinnen, die ein Mandat für eine internationale Friedenstruppe im Kosovo beinhaltet.
Doch obwohl der russische Kosovo-Unterhändler Viktor Tschernomyrdin nach jeder Station seiner Reise Diplomatieroute verkündet,
man sei sich wieder etwas näher gekommen, bestehen nach wie vor wichtige Unterschiede in den Kernfragen.
Wie stark soll eine solche Truppe bewaffnet sein?
Welche Länder werden daran teilnehmen?
Bleibt Russland bei seiner Forderung, dass Milosevic einer Truppenstationierung zustimmen muss?
Alles Punkte, über die die Außenminister der G8 heute auf dem Petersberg bei Bonn verhandeln.
Die große Unsicherheit und der millimeterweise diplomatische Fortschritt führen vor allem in den USA zu heftigen Spekulationen in den Medien.
So berichtet etwa der amerikanische Nachrichtensender NBC, der Plan, über den die G8-Außenminister heute verhandeln, sähe eine umfassende Autonomie für den Kosovo vor, abgesichert durch 60.000 Soldaten mit einem starken Kontingent aus NATO-Staaten.
Gleichzeitig fordere der Plan einen Rückzug des jugoslawischen Militärs und der Polizeieinheiten.
Eine internationale Einrichtung werde dann, so NBC, für eine Übergangszeit im Kosovo regieren.
Dass bereits eine Entscheidung über die Entsendung von 60.000 Soldaten gefallen sei, hat NATO-Sprecher Jamie Scheer aber inzwischen dementiert.
Doch selbst wenn sich die G8-Außenminister heute in Grundzügen auf ein Papier verständigen, so bleibt doch offen, wie Jugoslawiens Präsident Milosevic darauf reagieren wird.
Auch hier bleibt viel Raum für Spekulation und Interpretation.
Doch die Freilassung drei amerikanischer Kriegsgefangener und die überraschende Ausreise von Albaner Führer Ibrahim Rugova gestern Abend wird von vielen, allen voran von der italienischen Presse, als Zeichen der Verhandlungsbereitschaft Miloševićs gewertet.
Und auch US-Präsident Clinton sieht in der Freilassung Rugovas eine, wie er sagt, positive Entwicklung.
Clinton trifft heute am zweiten Tag seiner Deutschlandreise mit Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen.
Die beiden besuchen zuerst ein Flüchtlingsheim und werden sich dann am Nachmittag zu einem Gespräch über die Kosovo-Krise zurückziehen.
Mit diesem Besuch wirbt Clinton auch in Deutschland für Geduld und die weitere Unterstützung der NATO-Strategie.
Denn so Clinton in einem Interview am Frankfurter Flughafen, auch er könne nicht sagen, wie lange der Krieg noch dauern werde.
Noch immer gibt es keine Entscheidung über den Balkan-Sonderbeauftragten der UNO.
In der Nacht auf heute hat Franz Wranicki ein letztes Sondierungsgespräch mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan geführt und dabei festgestellt, dass innerhalb des UNO-Sicherheitsrates keine Einigung auf seine Person erzielt werden könne.
Wranicki ist deshalb mit Kofi Annan übereingekommen, aus der Liste der infrage kommenden auszuscheiden.
Auf die Frage nach den Gründen für die Vorbehalte sagte Wranicki heute Vormittag.
Wenn man viele Jahre in der Politik zugebracht hat, dann gibt es eben Vorlieben auf der einen Seite und das Gegenteil von Vorlieben auf der anderen Seite.
Also ich entsinne mich vor etlichen Jahren ja auch sehr deutlich kritisch gegen die französischen Atomwaffenversuche in der Südsee gewesen zu sein.
Und ich könnte mir schon vorstellen und habe ja auch diesbezüglich Eindrücke gewonnen,
dass das alles halt dazu beiträgt, dass man nicht nur Begeisterung für mich kriegt, wie einige, sondern Vorbehalte auch hat, wie andere und so ist das eben in der politischen Welt.
Das heißt jetzt also, dass Kofi Annan nach einem neuen Kandidaten sucht und können Sie da abschätzen, in welche Richtung die Sondierungsgespräche Kofi Annans gehen werden?
Ist ein weiterer Vertreter eines neutralen Landes im Spiel?
Es geht natürlich, und das war ja der hauptsächliche Grund, warum er auf mich gekommen ist, um Balkan-Erfahrung, um Erfahrung im Verhandeln zwischen sehr gegensätzlichen Partnern und Parteien, wie seinerzeit in Albanien.
Also er wird wohl weiterhin Ausschau halten nach jemandem, der diese Voraussetzungen erfüllt.
Denken Sie an eine konkrete Person, die Kofi Annan im Auge hat?
In den letzten Tagen ja immer wieder gesprochen worden, also auch von Carl Bildt und von Flavio Cotti, dem gerade aus dem Amt geschiedenen schweizerischen Außenminister.
Ich glaube, man könnte mir vorstellen, dass einer Cotti ernstlich in Erwägung zieht.
Wir haben gehört jetzt in den letzten Berichten aus Bonn und auch was die politische Einschätzung von Ex-Kanzler Wranicki betrifft, es laufen die diplomatischen Bemühungen zur Zeit, den Krieg auf dem Balkan beizulegen, auf Hochtouren, gerade in den letzten Tagen.
Und ich darf jetzt bei mir im Studio begrüßen, meinen Kollegen Fabio Polli.
Er war zwei Wochen lang in Mazedonien und in Albanien, hat dort viele Gespräche geführt, natürlich auch mit Flüchtlingen.
Herzlich willkommen wieder, lieber Fabio.
Die Frage jetzt, zuerst einmal bleiben wir beim politischen Bereich.
Nach diesen Gesprächen, die Sie dort geführt haben,
Gibt es die Hoffnung eigentlich oder die Aussicht, dass diese Krise bald bewältigbar ist, dass es in irgendeiner Form ein Ende der Bombardements, vorher noch ein Einlenken von Slobodan Milošević gibt?
Glaubt jemand in dieser Gegend daran?
Also die Hoffnung gibt es natürlich.
Die Kosovo-Albaner wollen möglichst schnell zurück in ihre Heimat.
Sie wollen möglichst schnell zurück, um wieder aufzubauen, was ihnen zerschossen oder halt gebrandschatzt, geplündert worden ist.
De facto ist es aber so, dass sowohl bei den Geflüchteten, als auch bei den Politikern, als auch in der Bevölkerung jeder zweite Satz ist, wir müssen uns auf einen langen Konflikt einrichten.
Es glaubt einfach niemand daran, dass das rasch zu Ende sein wird.
Jeder glaubt, dass das ziemlich lang dauern wird.
Und diese Einschätzung beruht die auf das Vorgehen der NATO jetzt aktuell, auf die Haltung von Milosevic oder gibt es dafür andere Gründe?
Zumeist wird dafür die Erfahrung genannt, die die Menschen in dieser Region sozusagen mit dem jugoslawischen Präsidenten Milosevic gemacht haben.
Und diese Erfahrung lässt sich ganz einfach so beschreiben.
Die Leute haben mitbekommen, dass zigmal mit ihm verhandelt worden ist über die verschiedensten Dinge.
und dass sich Milošević nicht ein einziges Mal an diese Abkommen gehalten hat.
Und die Erfahrung, sagen sie, zeigt, mit dem Mann ist sozusagen kein Staat mehr zu machen, mit dem Mann kann man keine Verhandlungen führen, mit dem kriegt man kein Abkommen zustande, das hält.
Und das ist der Grund, warum sie sagen, es wird lange dauern, denn er wird jetzt nicht nachgeben und es glaubt auch niemand, dass ein vernünftiges Abkommen derzeit überhaupt möglich ist unter den derzeitigen politischen Bedingungen.
Umso schwieriger ist natürlich die Situation der hunderttausenden Flüchtlinge in Albanien und in Mazedonien.
Sie haben auch die Flüchtlingslager besucht.
Wie geht es den Flüchtlingen dort?
Unter welchen Umständen sind sie untergebracht?
Sie haben natürlich in den Journalen auch schon darüber berichtet, aber was ist das Aktuellste jetzt darüber zu sagen?
Also ganz grundsätzlich geht es den Leuten, die einmal in ein Lager gekommen sind, egal ob in Mazedonien oder in Albanien, zunächst einmal gut, weil sie haben wenigstens einmal ihre Haut gerettet, sie haben ihr Leben gerettet und sie werden dort versorgt.
Ganz schlecht geht es denen, die zunächst einmal noch nirgends unterkommen.
Situation in Kukes ist zum Beispiel eine solche, wo viele Menschen noch auf freiem Feld übernachten, keine Chance haben, in irgendein Lager zu kommen.
Die Lager sind natürlich auch schon
überfüllt, die sind einfach randvoll.
Aber wer einmal drinnen ist, dem geht es zunächst einmal relativ gut.
Da gibt es dann eben Wasser, es gibt Klos, es gibt ein Zelt, es gibt was zu essen.
Und nach einer gewissen Zeit fragen sich die Leute dann, und wie wird es weitergehen?
Sie wollen irgendwie ein bisschen Perspektive haben.
Und die Perspektive
Die fehlt natürlich.
Die Lager sind für die Leute allalong sowas ähnliches wie ein Gefängnis.
Das klingt ein bisschen drastisch, ist aber tatsächlich so.
Die Leute wollen beschäftigt werden, das versucht man auch, geht aber natürlich nicht immer.
Man bietet ihnen ein bisschen Sportmöglichkeiten oder ähnliches.
Ich habe selbst erlebt, wie ich mit einem Auto und Satellitentelefon hineingefahren bin zum Überspielen.
Ich musste das Satellitentelefon aus dem Auto herausheben und aufbauen.
Es wird einem fast aus den Händen gerissen, weil die Leute irgendetwas tun wollen.
Aber die Perspektive haben sie natürlich nicht.
Das sind so einzelne Ereignisse für ein paar Leute und nicht mehr in einem Lager von 30.000 oder 40.000 Menschen.
Und das vermissen sie.
Sie wollen etwas tun, sie wollen eine Perspektive haben und sie wollen zurück.
Das sind so die drei großen Dinge, um die es bei den Flüchtlingen geht.
Und all along sagen sie natürlich, jetzt im Sommer wird es in den Zelten gehen, aber was ist, wenn die kalte Jahreszeit kommt?
Gibt es so etwas wie einen Lagerkoller in diesen meist auch schon fast überfüllten Lagern, die es ja gibt?
Also ich habe es nicht erlebt.
Ich habe eher das Gegenteil gesehen.
In einem der größten Lager in Mazedonien bin ich, wie gesagt, mit dem Auto hineingefahren und an einer Schlange von eineinhalb bis zwei Kilometern vorbeigefahren.
Leute, die sich angestellt haben.
um Wasser, um Brot, um etwas zu essen und das in absoluter Ruhe, in einer Gelassenheit, die wirklich nicht selbstverständlich ist in dieser Situation, ohne Murren.
Also das geht wirklich ganz toll und reibungslos und das habe ich auch in anderen Lagern gesehen.
Also ich persönlich habe nie erlebt, dass es da irgendwelche Schwierigkeiten gegeben hätte.
Herr Polli, Sie waren sowohl in Mazedonien als auch in Albanien.
Und diese beiden Länder sind ja nicht vergleichbar, was ihre Rolle jetzt bei diesem Krieg auf dem Balkan betrifft.
Albanien könnte man nahezu schon als Kriegspartei bezeichnen, Mazedonien ist das eben nicht.
Welche Unterschiede gibt es da konkret politisch?
Ja, also Albanien ist quasi Kriegspartei, hat sich sozusagen in die Hände der NATO begeben.
Also der Flughafen Rinas bei Tirana zum Beispiel wird bereits von der NATO verwaltet.
Die NATO wird jetzt auch den Hafen Durres, das ist der große Hafen, an dem viele Güter ankommen, übernehmen.
Die NATO versucht Straßen in Ordnung zu bringen, die in Albanien sehr schlecht sind.
Albanien lässt die Grenzen einfach für die Flüchtlinge offen und sagt, wer auch immer kommt, wird aufgenommen, auch wenn das Land das Armenhaus Europas ist, das wirklich selbst nichts hat.
Im Gegensatz dazu Mazedonien, da ist die Grenze immer wieder mal offen, mal geschlossen, mal offen, mal geschlossen.
Jetzt gerade eben wieder ist sie gesperrt worden, weil die Mazedonier sagen, es ist genug, wir können nicht mehr.
Sie haben aber weniger Flüchtlinge aufgenommen.
Nur die Mazedonier haben selbst einen großen Bevölkerungsteil, einen albanischen, etwa 30, 35 Prozent.
Und da gibt es große Schwierigkeiten in der Frage der Minderheitenrechte.
Da hat man versucht, sich ein bisschen was zu erkämpfen von albanischer Seite.
einiges gelungen.
Jetzt ist die Kosovo-Krise da, jetzt geht natürlich nichts mehr weiter.
Und es gibt einfach bei den Mazedoniern eine große Angst vor den Albanern, die nicht wirklich begründbar ist, aber die sich ungefähr so erzählen lässt, wir haben Angst, dass es zu viele andere werden.
Also man unterscheidet zwischen den Mazedoniern und anderen, nämlich den Albanern.
Und diese Angst lässt sich natürlich nicht nehmen.
Jetzt kommen
Hunderttausende ins Land sind auch Albaner, sind zum Großteil bei albanischen Familien.
Und da sagen die Mazedonier Stop, jetzt ist es genug.
Und da ist Hilfe von außen notwendig?
Da ist sicher Hilfe von außen notwendig.
Die mazedonische Politik will ja auch, dass möglichst viele Menschen, die nach Mazedonien geflüchtet sind, nach Europa weitergebracht werden und hier dann unterkommen.
Trotzdem wird jetzt zum Beispiel gerade in Mazedonien ein neues Lager gebaut, das ursprünglich für, ich weiß nicht, 1.500 bis 2.000 Menschen gedacht war und jetzt wahrscheinlich 40.000 Menschen aufnehmen wird müssen.
Also es ist irrsinnig vergrößert worden.
Es gibt in Mazedonien auch eine deklarierte Albaner-Partei, aber es gibt natürlich auch andere Parteien, in denen die albanische Sache betrieben wird.
Und die versuchen Druck auszuüben auf den Ministerpräsidenten, auf den Staatspräsidenten.
dass man den Albanern, die aus dem Kosovo flüchten, Tür und Tor offen lässt und nicht sozusagen aus politischen Gründen die humanitäre Türe zuschmeißt.
Besten Dank Fabio Polli für dieses Gespräch.
Und wir bleiben auch mit dem kommenden Beitrag noch beim Thema Flüchtlingssituation.
Täglich kommen im Durchschnitt 10.000 Vertriebene aus dem Kosovo über die albanische Grenze.
Die Hilfsorganisationen können nur einen Teil der Ankommenden versorgen, wir haben es eben gehört.
Die albanische Bevölkerung zeigt sich äußerst hilfsbereit.
Obwohl viele selbst bettelarm sind, nehmen sie Flüchtlinge ihre Häuser und Wohnungen auf.
Die Flüchtlingsorganisationen, das UNHCR und das Rote Kreuz, beginnen jetzt damit, auch diese privat untergebrachten Kosovo-Albaner mit Lebensmitteln zu versorgen.
Christian Hunger berichtet aus Albanien.
Nach den jüngsten Schätzungen befinden sich etwa 400.000 Flüchtlinge in Albanien.
Nur 20 Prozent davon sind in organisierten Lagern untergebracht.
Weitere 20 Prozent haben eine private Unterkunft gefunden.
Die verbleibenden 60 Prozent befinden sich irgendwo oft unter freiem Himmel und sind von den Hilfsorganisationen nur schwer erreichbar.
Um den Druck aus dem völlig überlasteten Mazedonien herauszulassen, haben NATO und UNHCR beschlossen, 60.000 Flüchtlinge aus Mazedonien nach Albanien zu bringen.
Die NATO hat zudem zugesagt, Lager mit einer Kapazität für 100.000 Menschen zu bauen.
Der albanische Ministerpräsident Maiko hat sogar gemeint, dass Albanien bis zu einer Million Flüchtlinge aufnehmen könnte.
Das strapaziert natürlich die Geduld der den Flüchtlingen durchaus hilfsbereit gegenüberstehenden Albaner.
Vereinzelt hört man bereits Stimmen, die sagen, dass für die Flüchtlinge mehr getan wird als für die einheimischen Albaner.
Erster Neid kommt auf.
Trotzdem, die Hilfsorganisationen kommen kaum den steigenden Anforderungen nach, erzählt Mag.
Erwin Eder, der österreichische Einsatzleiter der Caritas.
Es kommen ja viele völlig entkräftet.
Wir haben auch hier Leute gehabt, die gekommen sind und gesagt haben, sie haben drei Tage nichts gegessen.
Wir haben ihnen Wasser rausgegeben, weil sie also wirklich am Zusammenbrechen waren.
Diese Leute brauchen zuerst wirklich Nahrungsmittel.
Und in Folge dann natürlich, wenn sie wo untergebracht sind, oft haben sie nur eine Garniturkleidung, sie brauchen Unterwäsche, Hygieneartikel und vieles andere und sie brauchen auch Betreuung.
Man muss sich das anschauen, wie man hier auch sieht, es sind ja mehr als 50 Prozent der Flüchtlinge Kinder.
Ich selbst war in Bosnien auch im Einsatz und mich schreckt es hier so, weil so viele Kinder da sind.
Es sind die Mehrheit der vertriebenen Kinder.
Es ist ein Krieg gegen Kinder, der geführt wird und für viele sind diese Kriegsgeschehnisse wahrscheinlich nicht mehr wegzubringen und wirklich auch eine Katastrophe für die psychische Entwicklung.
Trotz der Hilfsbereitschaft der ansässigen Albaner hat man die Flüchtlingssituation nicht im gesamten Land im Griff, müssen die Helfer eingestehen.
Besorgt sieht man dem Zeitpunkt entgegen, in dem sich die Lage in Montenegro verschärft und auch von dort Flüchtlingsströme nach Albanien kommen.
Diese Flüchtlingsströme bewegen sich ja sehr schnell und es ist nicht immer leicht, dann darauf schnell zu reagieren.
Man versucht es natürlich und gerade Hilfsorganisationen wie die Caritas oder das Rote Kreuz, die lokale Niederlassungen auch haben, können darauf reagieren.
Aber es kommt natürlich immer wieder zu ganz schwierigen Situationen, wo Leute ohne Nahrung sind und ohne Unterbringung.
Und wir brauchen vor allem auch noch mehr Geld.
Wir müssen weiterhin die Spender bitten, weiter zu spenden.
Denn die Flüchtlinge, die jetzt neu kommen, sind genauso hilfsbedürftig wie die, die vor einem Monat gekommen sind.
Nicht immer kommt brauchbare Hilfe zu den Vertriebenen.
So wurde heute bekannt, dass die Ukraine zweieinhalb Tonnen Wurst geschickt hat.
Das Herstellungsdatum 1985, Ablauffrist 1988.
Dutzende Flüchtlinge sind daran erkrankt.
Einige mussten sogar in Spitäler eingeliefert werden.
Und zum Thema Kosovo auch der Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Das Eingreifen der NATO und der Krieg in Jugoslawien sind Ereignisse, die von den europäischen Kirchen unterschiedlich beurteilt werden.
Die einen, die nördlichen, sind für das Bombardement, während Kirchen, die näher am Krisenherd sind, die gegenteilige Meinung vertreten.
Das meint Keith Clemens, der Generalsekretär der Konferenz der Europäischen Kirchen.
Er hat eine Reise nach Jugoslawien gemacht, hat Vertreter der orthodoxen und der protestantischen Kirchen in Novi Sad und Belgrad getroffen und eine sehr differenzierte Einschätzung der Situation mitgebracht.
Renata Schmidkunz schildert die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der europäischen Kirchen, thematisiert Konzepte wie das vom gerechten Krieg und analysiert die Effektivität von pazifistischen Methoden zur Verhinderung von Konflikten.
Zehn Jahre evangelischer Flüchtlingsdienst.
Durch die jüngsten Ereignisse hat dieser Jahrestag besondere Aktualität bekommen.
Einerseits durch die Flüchtlingskatastrophe im Kosovo-Krieg und andererseits durch den Tod des abgeschobenen nigerianischen Flüchtlings Markus Omofuma.
Mathilde Schwabeneder berichtet von der heutigen Pressekonferenz des evangelischen Flüchtlingsdienstes.
Die rechtliche Situation für Flüchtlinge ist unvermindert hart, so die Bilanz des Evangelischen Flüchtlingsdienstes nach zehn Jahren Tätigkeit.
Michael Bubik, Leiter des Evangelischen Flüchtlingsdienstes, übt daher Kritik an der Aufnahmepraxis für Kosovo-Flüchtlinge.
Ein Familiennachzug aus Albanien ist zum Beispiel kaum möglich.
Er übt auch Kritik an der Bundesbetreuung.
Nach wie vor werden nicht alle Asylbewerberinnen und Bewerber aus dem Kosovo in Bundesbetreuung übernommen.
Und er übt Kritik daran, dass nur Albaner und keine Serben aufgenommen werden.
In Salzburg seien zurzeit 19 Serben in Schubhaft.
Fünf davon sind Deserteure und zwei haben zum Beispiel den Wehrdienst verweigert.
Der Wahnsinn ist, dass man sagt, dieser Diktator, der schickt seine Truppen gegen eine ethnische Bevölkerungsgruppe und dann, wenn jemand den Dienst unter diesem Diktator verweigert, kriegt er erst recht nicht Asyl.
Die Forderungen, die daraus resultieren, sind für den evangelischen Flüchtlingsdienst ganz klar.
großzügige und unbürokratische Familienzusammenführung für Familien aus dem Kosovo, dann die Unterstützung der Angehörigen bei der Aufnahme der Familie.
Das ist jetzt schon ein dringendes Problem.
Wir haben mehrere Familien, die sich an uns gewarnt haben und sagen, unsere sind schon gekommen, jetzt haben wir sie da.
Aber wir wissen nicht, wo wir sie unterbringen sollen und wir würden gern mit ihnen gemeinsam leben.
Wir fordern Bundesbetreuung für alle Asylwerberinnen aus dem Kosovo und der Bundesrepublik Jugoslawien, denen eine Rückkehr nicht zugemutet werden kann.
Und wir fordern auch Asyl für Wehrdienstverweigerer und Deserteurer aus der Bundesrepublik Jugoslawien und auch die Möglichkeit, dass diese ihre Familien nachholen.
Kritik übt auch Diakonie-Direktor Michael Kalupka.
Unfähigkeit und Chaos wirft er dem Innenministerium und damit Minister Schlögl vor.
Mit einer langen Kette von Unfähigkeiten und Versagen begründet Kalupka seine erneute Forderung nach Rücktritt des Ministers.
Ich glaube, dass der Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt ein wichtiges Signal wäre, dass die völlige Verschlampung eines Menschenrechtsbewusstseins in den letzten zehn Jahren in Österreich
ein Ende finden muss und dass dieses Land wieder Anschluss finden muss an die internationale Gemeinschaft in Menschenrechtsfragen.
Und wir bleiben gleich bei der von Mathilde Schwabenieder erwähnten Causa zuletzt.
Im Fall Markus Omofuma nämlich hat das Landesgerichtskorps Neuburg jetzt die Voruntersuchung gegen die drei beschuldigten Beamten der Fremdenpolizei eingeleitet.
In ihrer Begleitung war am vergangenen Samstag der nigerianische Schubhäftling im Flugzeug gestorben, nachdem ihm die Beamten geknebelt und den Mund mit Klebeband zugeklebt hatten.
Angeblich deshalb, weil der Schubhäftling sich am Flughafen und im Flugzeug aus Leibeskräften gegen die Abschiebung gewehrt hatte.
Gestern Abend sind die Beamten aus Sofia zurückgekehrt.
Monika Feldner berichtet, was jetzt mit diesen Beamten weiter passiert.
Mit einem Disziplinarverfahren wurden gestern Abend die drei Polizeibeamten am Flughafen Wien-Schwächert empfangen.
Und gleich gestern Abend wurden die Beamten einerseits zum ersten Mal zumindest kurz befragt, andererseits wurden die Beamten auch gleich amtsärztlich untersucht.
Und dabei wurden, so der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Michael Sicker, Bisswunden bei den Beamten festgestellt.
Die Beamten dürfen sich derzeit auf freiem Fuß bewegen und sind auch heute im Dienst in der Bundespolizeidirektion in Wien.
Allerdings heißt es derzeit für sie bitte warten, denn sie werden versetzt.
Sie werden von ihrer angestammten Abteilung bei der Fremdenpolizei in eine andere wechseln, in welche darüber wir derzeit in der Bundespolizeidirektion beraten.
Ob und welche Sanktionen es für sie durch das Disziplinarverfahren geben wird, etwa ob sie vom Dienst suspendiert werden, entscheidet sich erst nach Abschluss der Voruntersuchungen bei Gericht und nach dem Ende der Behördeninternen Untersuchungen.
Morgen sollen bei Gericht die Einvernahmen der drei Polizeibeamten beginnen.
geht es nach dem Plan der Untersuchungsrichterin Carolin Rack am zuständigen Landesgericht Korneuburg.
Kontakt konnte sie bisher mit den Beamten nicht aufnehmen.
Überhaupt ist der Gerichtsakt derzeit noch sehr dünn.
Fest steht nur, dass die Untersuchungsrichterin wegen des Verdachts auf Quälen und Vernachlässigen eines Gefangenen mit Todesfolge und auf schwerer Nötigung mit Todesfolge ermittelt.
Zeugennamen gibt es noch nicht.
Auch der offizielle Obduktionsbericht aus Bulgarien mit der genauen Todesursache liegt noch nicht vor.
Ganz verlassen will sich das österreichische Gericht aber nicht auf die Obduktion in Bulgarien.
Man habe keine Erfahrung mit der bulgarischen Gerichtsmedizin, heißt es beim Landesgericht.
Ein österreichischer Sachverständiger von der Gerichtsmedizin an der Uni Wien steht auf Abruf für den Flug nach Bulgarien bereit und soll dort noch einmal die Leiche obduzieren.
Dazu braucht es aber die Bewilligung der bulgarischen Behörden, da es sich bei diesem Gerichtsakt um einen Eingriff in die Souveränität des Staates handelt.
Diese Bewilligung wird vermutlich aber diese Woche nicht mehr in Österreich einlangen, heißt es beim Landesgericht.
Monika Feldner hat informiert, 12.33 Uhr ist es gleich, Sie hören das Österreich 1-Mittag-Journal.
Spätestens seit die Europäische Kommission wegen Korruptionsvorwürfen zurücktreten musste, weiß man um Betrugsaffären innerhalb der EU-Institutionen.
Diesen will die Europäische Union nun den Kampf ansagen.
Eine neue Einheit zur Betrugsbekämpfung mit weitreichenden Kompetenzen wurde ins Leben gerufen.
Heute Vormittag wurde sie vom Europaparlament in Straßburg abgesegnet.
Der Name der neuen Institution?
Olaf.
Und was kann und darf Olaf nun wirklich?
Oliver Tanzer aus Straßburg verrät es Ihnen.
Hinter der harmlos klingenden Abkürzung verbirgt sich eines der umstrittensten Projekte der EU der vergangenen Monate.
Office de l'État antifraude, Olaf, die Anti-Betrugseinheit der Europäischen Union.
400 Millionen Schilling aus dem EU-Budget sind in den vergangenen fünf Jahren in dunklen Kanälen verschwunden.
Das ist zwar verglichen mit dem Gesamtbudget der Union von über 1.100 Milliarden Schilling, ein nahezu lächerlich geringer Betrag,
Trotzdem haben einige dieser Vorfälle und vor allem, wie sie von Seiten der EU verfolgt wurden, den Sturz der alten Kommission verursacht.
Bis jetzt waren es die Kommissare selbst, die der alten Antibetrugseinheit den Auftrag geben mussten, aktiv zu werden.
In vielen Fällen ist das nicht oder zu spät passiert.
Außerdem waren diese Beamten nicht weisungsfrei.
Genau das soll jetzt anders werden.
Denn mit Olaf ist eine im Wesentlichen autonome Ermittlungseinheit geschaffen worden.
Formell ist das neue Amt noch innerhalb der Kommission angesiedelt.
Doch nun darf der Direktor auf eigene Faust Ermittlungen anstrengen.
Er ist verpflichtet, bei Verdacht auf strafrechtlich relevante Vorgänge die nationalen Justizbehörden zu informieren.
Sollte es von höherer Seite Versuche geben, die Ermittlungen zu beeinflussen, kann der Direktor eine Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen diese Person einbringen.
Diese weitreichenden Kompetenzen waren auch innerhalb des Parlaments sehr umstritten.
Und es ist mit ein Verdienst des österreichischen Berichterstatters Herbert Bösch, dass Olaf weitgehend unabhängig ist.
Bösch musste sich dabei auch gegen den heftigen Widerstand seiner eigenen sozialdemokratischen Fraktion durchsetzen.
Bereits ab Juni sollen die Olaf-Beamten tätig werden.
Woran es bis heute fehlt, ist die genaue Organisation der Einheit.
Zum Beispiel werden statt der vorgesehenen 300 Ermittler zunächst nur 150 tätig werden.
Der Rest muss erst noch bestellt werden, ebenso wie der Direktor von Olaf.
Für den Chef der Betrugsbekämpfer gibt es noch nicht einmal ein Anforderungsprofil.
Oliver Tanzer wird aus Straßburg zurück nach Österreich.
Mit der Einführung einer Zahlscheingebühr von 30 Schilling hat die Mobilcom im Vorjahr gehörige Verstimmung unter ihren Kunden verursacht.
Ein Gericht gibt den verärgerten Kunden nun Recht.
Diese Vorgangsweise sei gesetz- und sittenwidrig, heißt es.
Das Urteil ist zwar noch nicht rechtskräftig, dennoch geht der Verein für Konsumenteninformation davon aus, dass die Entscheidung auch Konsequenzen für ähnliche Praktiken anderer Unternehmen haben wird, Harald Jungreutmeier berichtet.
Seit Mai 1998 verlangt die Mobilcom Austria von ihren Kunden 30 Schilling, wenn sie ihre Rechnung mittels Zahlschein bezahlen.
Als Alternative wird ihnen eine andere Zahlungsart nahegelegt, die Einzugsermächtigung, mit der sie sich die 30 Schilling ersparen könnten.
Diese Vorgangsweise hat viele Mobilcom-Kunden verärgert.
Der Verein für Konsumenteninformation hat einen Musterprozess angestrengt, um die Frage zu klären, ob diese einseitige Vertragsänderung gesetzeskonform ist.
Das Bezirksgericht für Handelssachen Wien hat nun entschieden, dass die Gebühr für Zahlscheinzahler gesetz- und sittenwidrig sei.
Begründet wird das mit Nachteilen für die Kunden bei der Einzugsermächtigung.
Kläger Peter Kolber vom Verein für Konsumenteninformation zur Begründung und Konsequenzen des Urteils.
führen in der Konsequenz dazu, dass der Verbraucher, wenn der Rechnungsbetrag bestritten wird, in die ungünstigere Rolle des Beklagten gedrängt wird.
Das ist eine Beweislastverschiebung, sagt das Gericht, die ist unzulässig und wenn dieses Urteil rechtskräftig wird, wird das für die Mobilcom Auswirkungen haben, aber auch für alle anderen Unternehmer und insbesondere auch für die Mitbewerber der Mobilcom, die sich im Grunde gleicher
Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.
Bis es soweit ist, dreht der Verein für Konsumenteninformation weiter dazu, die Gebühr vorbehaltlich der Rückforderung zu bezahlen.
Die Mobilcom war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Es wird aber erwartet, dass sie gegen das Urteil berufen wird.
Vier Jahre ist Österreich jetzt Mitglied der Europäischen Union.
Aber was haben diese vier Jahre der österreichischen Wirtschaft tatsächlich gebracht?
Dieser Frage ist die Industriellenfeindigung nachgegangen und sie ist zu folgendem Ergebnis gekommen.
Österreichs Wirtschaft hat in hohem Maß vom EU-Beitritt profitiert.
Mehr dazu weiß Harald Weiglein.
Aus Sicht der Wirtschaft ist die Rechnung voll aufgegangen.
Die Investitionen ausländischer Unternehmer in Österreich haben deutlich zugenommen.
Im Vorjahr erreichten sie das Rekordniveau von 73 Milliarden Schilling.
Umgekehrt nimmt auch Österreich seine Exportchancen in Europa wahr.
Es kommt ein Drittel
unserer Einkommensschillinge, die in unserem Land verdient werden, von Exporten von Produkten in den europäischen Binnenmarkt.
Und das ist europaweit gesehen eine außerordentlich hohe und positive Zahl, sagt Peter Mitterbauer, der Präsident der Industriellen Vereinigung.
Auch der Euro wirke sich positiv aus.
Durch den Wegfall des Wechselkursrisikos würden sich die Unternehmern 26 Milliarden Schilling pro Jahr ersparen.
Das entspricht einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Dieses Geld stünde nun für Investitionen zur Verfügung.
die langfristig neue Arbeitsplätze schaffen würden.
Positiv sei auch der Rückgang der Inflation.
1995, im Jahr des Beitritts, lag sie bei 2,2 Prozent.
Für heuer wird das historische Tief von 0,7 Prozent vorhergesagt.
Nach einer Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts läge die Inflation ohne EU-Beitritt hierzulande um ein Prozent höher.
Durch diese Differenz würden sich Österreichs Haushalte jährlich etwa 15 Milliarden Schilling ersparen.
Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl hieße das, nicht ein Tausender, sondern zwei bleiben den Österreichern jährlich mehr im Geldbörsel.
Es ist aber auch laut Wirtschaft nicht alles nur rosig.
Mängel gäbe es laut Miterbauer etwa bei der Organisation der EU.
Aber auch die hohe Konkurrenz im europaweiten Markt schaffe Probleme, vor allem für Unternehmen in vormals geschützten Bereichen.
Heikel wird aber zweifellos die kommende Osterweiterung der EU.
Die Industriellenvereinigung ist etwa dafür, die Slowakei schon in die erste Runde der Erweiterung ab 2006 einzubeziehen, auch wenn das nicht nur Vorteile bringt.
Natürlich gibt es Risiken, natürlich gibt es ein paar Branchen, natürlich gibt es Einzelunternehmen, die damit Riesenprobleme haben, aber in Summe setzt sich doch durch, zumindest in den Magengefühlen von einem größeren Teil der Bevölkerung, das ist wachsend, diese Tendenz, dass die Chancen überwiegen.
Vorbeikommt man dem Thema rein, dass die Chancen überwiegen.
Und dann muss man natürlich dieses Pendlerthema, das man so jetzt verschweigt, die Migrationsziffern sind es ja nicht, die Pendlerthematik ist es, da muss man eigentlich reden, was tut man jetzt, nicht was tut man in zehn Jahren.
Sagt Lorenz Fritz, der Generalsekretär der Industriellen Vereinigung.
Von der Zufriedenheit der österreichischen Industrie mit der EU-Mitgliedschaft zu einer Zufriedenheit, die mit Ihnen als ORF-Radiohörerinnen und Hörern zu tun hat.
Die ORF-Radio-Programme haben nämlich in den ersten drei Monaten dieses Jahres weitere Hörer dazugewonnen.
Laut neuestem Radiotest, einer unabhängigen und allgemein anerkannten Befragung, hören mehr als fünf Millionen Österreicherinnen und Österreicher die ORF-Radio-Programme.
Starke Zuwächse hatten demnach die ORF Regionalradios und der Kultursender Österreich 1.
Auch das HIT-Radio Ö3 hat trotz der Konkurrenz von mittlerweile rund 50 Privatradios weiter zugelegt, die bei Machete und Hanno Sätteli informieren.
Das Publikum der ORF-Radios ist im vergangenen Quartal weiter gewachsen.
Derzeit hören drei von vier Österreichern täglich einen ORF-Radiosender.
Starke Zuwächse verzeichneten in den ersten drei Monaten dieses Jahres die Regionalradios in den Bundesländern, besonders aber Österreich 1, der Kultursender unter den ORF-Radios.
Die spezielle Zielgruppe von Österreich 1 sind Menschen im Alter von 35 Jahren und darüber.
Hier gab es kräftige Zuwächse.
9,7 Prozent betrug die Tagesreichweite an Werktagen, was nichts anderes heißt, als dass fast jeder zehnte Österreicher täglich irgendwann Österreich 1 hört.
Interessant aber auch die Tatsache, dass Österreich 1 bei den jüngeren Hörern offenbar immer beliebter wird.
Nimmt man alle Hörerinnen und Hörer ab 10 Jahren als Maßstab, so kommt Österreich 1 noch immer auf mehr als 7% Tagesreichweite.
Anders ausgedrückt, jeder 15.
Österreicher ab 10 Jahren hört Österreich 1.
Besonders attraktiv ist das Ö1-Programm offenbar für die Bewohner Wiens.
Hier konnte die Hörerzahl um 45% gesteigert werden.
Seit dem Start der Privatstationen, mittlerweile sind es schon 50 in ganz Österreich, ist das Publikumssegment der 14- bis 49-Jährigen besonders heiß umkämpft.
Die Reichweite von Ö3, dem Hitradio des ORF, ist dabei im ersten Quartal weiter gestiegen.
38,1 Prozent bedeuten rund 2,7 Millionen Hörer täglich.
Die Publikumsakzeptanz von Ö3 ist europaweit einzigartig.
Ein Jahr nach dem Start kommerzieller Konkurrenz wurden damit sämtliche Erwartungen und Prognosen übertroffen.
Ö3 allein erreicht täglich 1,2 Millionen Hörer mehr als alle Privatstationen zusammen.
Im begehrten Wiener Markt bleibt Ö3 unangefochten Marktführer und konnte seinen Vorsprung gegenüber der größten Privatstation, das ist der Sender 88,6, weiter ausbauen.
88,6 wurde zudem von Radio Wien, dem ORF Regionalradio, von Platz 2 verdrängt.
Auch in der Steiermark, wo mit Antenne Steiermark die erste private Radiostation Österreichs auf Sendung ging, konnte Ö3 den Abstand zum Mitbewerber signifikant ausbauen.
Die Werte der ORF Regionalradios schließlich bestätigen ihre dominante Position als Heimatradios in den Bundesländern.
Mit Marktanteilen von über 55 Prozent bestätigten die Regionalstudios eindeutig ihre Marktführerschaft in den Bundesländern.
Unter der Woche zählt jeder zweite Österreicher zur täglichen Hörerschaft der ORF Regionalradios.
Die erfolgreichsten Privatstationen in den Bundesländern sind Melody FM in Salzburg, Antenne Vorarlberg und die Antenne Steiermark.
Österreichweit konstant blieben die Werte von Blue Danube Radio FM4.
Typ 2 oder Altersdiabetes, der sich meist aus jahrelanger falscher Ernährung entwickelt, Krebsarten, die in einem Zusammenhang mit bestimmten Ernährungsweisen stehen, das sind nur zwei auch wissenschaftlich belegte Beispiele dafür, dass man durch Ernährung die Gesundheit beeinflussen und Krankheiten verhindern kann.
Diese Botschaft stärker als bisher an die breite Öffentlichkeit zu bringen, darin sehen Österreichs Ernährungswissenschaftler eine ihrer Hauptaufgaben.
Von der Wissenschaftstagung zu diesem Thema, die heute in Wien begann, informiert Eveline Schütz.
Fett, Eiweiß, Kohlehydrate, Vitamine und Spurenelemente.
Von dem einen essentiell zu viel, von dem anderen essentiell zu wenig und der Körper beginnt mehr oder weniger rasch oder auffallend zu reagieren.
Das verstärkt bewusst zu machen, haben sich nun Österreichs Ernährungswissenschaftler zum Ziel gemacht, wollen aber dabei, so Hanni Rützler, eine geänderte Gangart einschlagen.
Die Ernährungswissenschaft möchte nicht mehr mit dem erhobenen Zeigefinger agieren, esst weniger Fett, esst weniger Kalorien, sondern sie möchte eigentlich aufzeigen, wo so gesundheitliche Potenziale brachliegen.
Und diese brachliegenden Potenziale sind auf einen einfachen Nenner zu bringen, mehr Obst und Gemüse.
Frau und Herr Österreicher essen heute durchschnittlich 100 Gramm Gemüse.
Notwendig wäre die dreifache Menge.
Auch die 100 Gramm Obst, die hierzulande pro Tag durchschnittlich gegessen werden, liegen weit unter der empfohlenen Menge von 250 Gramm.
Der Grundstein für eine gesundheitsbewusste Ernährung wird meist bereits in früher Kindheit gelegt.
Ernährungswissenschaftler, die in Kindergärten oder Schulen eingeladen werden, sind aber noch die sehr seltene Ausnahme.
Die Ernährungswissenschaft sieht aber auch in der Entwicklung neuer Produkte eine Aufgabe.
Ein Beispiel sind neue Milchprodukte.
Der Konsum an Milchprodukten ist in Österreich in vielen Bevölkerungsgruppen zu gering.
Hier helfen neue, innovative Produkte mit neuen Geschmacksrichtungen, neuen Konsistenzen Lust darauf zu machen und die probiotischen Milchprodukte, die es ja zum Teil wirklich mit Fettwerten von einem Prozent gibt.
Das wäre vor zehn Jahren undenkbar gewesen, einen Magerjoghurt als aromatisch zu empfinden.
Mit diesen neuen Bakterienkulturen schmeckt es besser, die Produktvielfalt hat im Handel zugenommen.
Ich würde sagen, hier muss man sehr kritisch die Produkte anschauen.
Meistens basiert die Vitaminisierung nicht auf den Daten des physiologischen Bedarfs von gewissen Zielgruppen, sondern man hat manchmal den Eindruck, hier handelt es sich um Fertigmischungen, die beigemischt werden um das gesunde Image.
besser verkaufen zu können.
Vor allem bei älteren Menschen könnten vitaminisierte Produkte zwar hilfreich sein, nur müsste diese Anreicherung mit Vitaminen sowohl in der Dosis als auch in der Zusammensetzung dem heutigen Stand der Ernährungswissenschaft entsprechen.
Stichwort ältere Menschen.
Claudia Horacek über das Essensangebot in Altersheimen.
Wenn wir uns hier die Versorgung ansehen, was wirklich an Essen angeboten wird, so ist es doch sehr stark abweichend von dem, wie es sein sollte oder wie es auch sein könnte.
Ältere Leute essen zum Beispiel sehr, sehr gerne Gemüse, haben schon Probleme mit dem Fleischkonsum aufgrund der Gebisslage.
Und wenn wir uns dann die Speisepläne anschauen, so gehen die eigentlich an diesen Bedürfnissen vollkommen vorbei.
Ähnlich wie in Altesheimen, so die beiden Ernährungswissenschaftlerinnen Rützler und Horacek,
lässt auch der Speiseplan in vielen Krankenhäusern heute noch viel zu wünschen übrig.
Ja, wir haben sozusagen einen Gesundheitsschwerpunkt, denn wenn Sie das Folgende auch in Maßen genießen, wovon jetzt die Rede sein wird, dann bleiben Sie gesund.
Vor rund zwei Stunden begann nämlich in Eisenstadt der Sitz der Europäischen Weinritterschaft, der 36.
Weltkongress der Weinorden.
Es ist dies zum ersten Mal, dass die Bachus-Brüderschaften nach Österreich kommen.
Bis Sonntag werden sich rund 200 Delegierte aus 15 Ländern mit der Zukunft des Weines, den neuen Trends, wissenschaftlichen Ergebnissen über den Wein befassen.
Und wie Karl Jarkowski zu berichten weiß, verstehen es die Weinritter aber auch Gebühren zu feiern.
In honorem De et in honorem Vini, zur Ehre Gottes und zur Ehre des Weines.
Dieser Spruch der europäischen Weinrichterschaft ist sozusagen das inoffizielle Motto dieses Weltkongresses.
Für den Kongress wurden Österreich und das Burgenland gewählt, weil sich gezeigt hat, dass die heimischen Weine nach dem Weinskandal wieder internationale Bedeutung erlangten.
Weinritter in Österreich gibt es an die Tausend, Politiker, Künstler, Professoren, Wirtschaftstreibende und viele andere.
Einige Namen, Bundeskanzler Klima, EU-Kommissar Fischler, Wiens Bürgermeister Häupl und auch Wirtschaftsminister Fahrenleitner, der am Rande des Kongresses über ein interessantes Projekt in der Wiener Hofburg sprach.
Ich könnte mir aus den Kellern der Hofburg auch noch ein Weinritterschaftszentrum, ein europäisches machen.
Wir werden uns nur ein richtiges Projekt suchen müssen, in einer zugänglichen Stelle.
Hat der österreichische Wein Zukunft?
Wie bekannt ist jetzt der österreichische Wein?
Der österreichische Wein ist in der Zwischenzeit so bekannt und so gefragt, dass ich nie wieder eine Beschwerde höre über die Qualität, sondern nur darüber, dass er oft in zu kleinen Mengen zu kaufen ist.
Um ein Beispiel zu sagen, jüngst ein amerikanischer großer Hotelier hat gesagt, mir schmeckt der Wein so gut, ich würde am liebsten zwei Container kaufen und ihr bietet mir zwei Schachteln.
Der Weinskandal hat also seine Wirkung gezeigt.
Der Weinskandal hat seine Wirkung gezeigt.
Österreich hat daraus sehr viel gelernt und Qualität lohnt sich.
Das merken wir für die ganze Wirtschaft.
Das ist das Geheimnis unseres Erfolges.
Die wissenschaftlichen Vorträge befassen sich mit dem Thema Wein und Gesundheit und die Qualitätsverbesserung beim Wein.
Wie beurteilt nun die internationale Weinbruderschaft Österreichs Weine Willi Desmet, der Vizepräsident des Weltkongresses?
Ich möchte sagen, dass ich sehr gerne
Viele, viele Sorten, viele Varietäten von dem österreichischen Wein, sehr lieb trinken.
Ein welsch-riesling, blau-frankisch, und dann ein gutes Eiswein, das ich sehr appreziere.
Hat der österreichische Wein Zukunft?
Ich denke sehr, da bin ich sehr überzeugt, dass der österreichische Wein eine Zukunft hat.
Von Österreich in die Welt.
Welche Trends zeichnen sich international beim Weinausbau ab?
Wird der starke Ausbau von Rot- und Weißweinen im Eichenfass anhalten, oder?
Sollen es Weine sein, die nicht so viel in Olsfassen gelegen haben.
Weinen, die drei, vier Jahre alt sind und gut, ebenwichtig produziert werden.
Nicht so schuss, eine gute Mittelmarkt von Qualität und Rundigkeit.
Weltkongress der Weinorten bis Sonntag in Eisenstadt.
Auf der Großbaustelle Museumsquartier in Wien sind die Arbeiten soeben in eine neue Phase eingetreten.
Heute Vormittag wurde der Übergang vom bisherigen Tiefbau zum Hochbau gefeiert.
Die ersten Gebäudeteile ragen bereits über die Erde.
Aus diesem Anlass gab es heute eine symbolische Ecksteinlegung, von der jetzt Roland Schöne berichtet.
Im Inneren des ehemaligen Messepalastes kann man bereits die ersten Konturen der Bauten des Museumsquartiers sehen.
An einer Ecke des entstehenden Leopold-Museums ist bereits ein Teil der Fassade erkennbar.
Das war jetzt Anlass für eine Art vorgezogene Gleichenfeier.
An dieser Ecke bringt der Künstler und diesjährige Biennale Venedig Teilnehmer Ecke Bonk nun einen Meteoriten aus dem naturhistorischen Museum
Der Hintergrund dieser Aktion, es soll auf die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft verwiesen werden.
Elke Bonk.
Die Kunst setzt sich auch immer zusammen aus einem Materiellen und aus einem Geistigen und dieser Stein soll ein bisschen daran erinnern.
Die Feier dieser symbolischen Ecksteinlegung war prominent besucht.
Praktisch alle Direktoren und Leiter der in Wien ansässigen Museen und Kunstinstitutionen waren gekommen.
Grundtenor der Festreden war die Feststellung, dass es sich bei diesem Projekt um den größten Kulturbau des 20.
Jahrhunderts in Österreich handele.
Wichtig sei jetzt das Marketing, meinte Bundesministerin Elisabeth Gehrer.
Das Museumsquartier muss international einen besonderen Stellenwert in allen Kulturbereichen haben und es ist damit auch eine echte Herausforderung, hier gemeinsam Marketing und Konzeption zu machen.
Daher kündigte Bürgermeister Michael Häupl als Maßnahme an, dass wir selbstverständlich uns seitens der Stadt Wien auch um den Vorplatz annehmen werden, dass wir selbstverständlich auch für die nötige Information an dem Vorplatz im Übergang zur Maria-Hilfer-Straße sorgen werden.
Mit solchen Ausblicken scheinen jetzt also die jahrelangen Diskussionen um Architektur und ästhetische Konzeption des Museumsquartiers ad acta gelegt.
Wiens Kulturstaatrat Peter Marbu sagte,
das symbolisiert durch dieses Zentrum auch ein wirklich erfolgreicher Brückenschlag zwischen Politik und Kultur, zwischen Politikern und Künstlern gelungen ist.
Doch unabhängig von den Fortschritten auf der Baustelle des Museumsquartiers stehen noch zahlreiche Fragen offen.
In nächster Zeit etwa wird es um die Bestellung des künftigen Leiters gehen.
Darüber hinaus befinden sich in den derzeitigen Gebäuden zahlreiche Institutionen wie das Medienzentrum Public Net Base oder der Kunst-Diskussionsraum Depot.
Dazu meinte der derzeitige Bundeskurator für Kunst Wolfgang Zingl, der sich im Publikum befand.
Wenn es nicht gelingt, diese jetzt ansässigen Initiativen zu stärken und zusätzliche einzufügen, dass dann möglicherweise hier ein Museumsquartier in einem Sinn entsteht, wie wir es eigentlich nicht wollten, nämlich eine Ansammlung von Waren, die besichtigt werden und die doch ein bisschen einen verstaubten Kulturbegriff zur Geltung bringen.
Und ich hoffe, dass jetzt anstelle des Leseturms irgendeine andere Art von Möglichkeit für solche Initiativen, die im Leseturm gewesen wären, noch gefunden werden kann.
Vieles wird also noch zu diskutieren sein in Bezug auf das Museumsquartier.
Die Fertigstellung des Baus soll in 19 Monaten sein.
Und im Mittagsjournal jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Bundesrepublik Jugoslawien.
An der mazedonischen Grenze bei Bladsee sitzen mindestens 3000 Flüchtlinge fest.
Mazedonien hat am Abend die Grenzen gesperrt.
In dem Land befinden sich rund 200.000 Kosovo-Albaner.
Bisher wurden lediglich knapp über 30.000 Flüchtlinge aus Mazedonien ausgeflogen.
Am zweiten Tag seines Deutschlandbesuchs ist US-Präsident Clinton mit dem deutschen Kanzler Schröder zusammengetroffen.
Sie werden heute beim Treffen der Außenminister der sieben wichtigsten Industriestaaten und Russlands in Bonn teilnehmen.
Tschechien.
Die tschechische Regierung wird am kommenden Mittwoch endgültig über die Zukunft des Atomkraftwerks Temelin entscheiden.
Es wird erwartet, dass die Mehrheit der Regierung für die Fertigstellung des Atomkraftwerks stimmen wird.
Großbritannien.
In Schottland und in Wales werden heute erstmals regionale Parlamente gewählt.
Beide Landesteile enthalten eine weitgehende Selbstverwaltung.
Als Favorit gilt die Labour Party.
Österreich.
Ein Jahr nach der Einführung des flächendeckenden Privatradios erzielen die ORF-Radios deutliche Erfolge.
Österreich 1 konnte seine Reichweite um ein Drittel erhöhen, Ö3 hat mehr Hörer als unmittelbar vor Eintritt der Vollkonkurrenz.
Das Wetter in Österreich heute Nachmittag, immer wieder Wolken, einzelne Regenschauer.
Ganz im Osten des Bundesgebiets meist sonnig, allerdings windig und frisch.
Temperaturen heute meist zwischen 11 und 16 Grad, nur vereinzelt Werte bis zu 18 Grad.
Und das war es auch schon, das Mittagsschanal am Donnerstag.
Tontechnik Gabinell, Regie Hubert-Anim Ellison.
Ihre Sendungsbegleiterin war Christel Reis, noch einen guten Nachmittag mit Österreich 1.