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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Aus dem Studium meldet sich Werner Löw, guten Tag.
Zwei innenpolitische Schwerpunkte hat unser Journal heute und das ist zum einen Bundeskanzler Klima im Spital mit Verdacht auf Lungenentzündung.
Wir fragen nach möglichen Auswirkungen auf den Wahlkampf und lassen uns ganz allgemein den extremen Stressen des Wahlkämpfen Politikers erklären von Psychologen und von Medizinern.
Thema zwei, das aktuelle Wahlkampfthema sichere Pensionen, angekurbelt nicht zuletzt durch das jüngste briefliche Pensionsgarantieversprechen von Jörg Haider.
Dazu meldeten sich heute Vormittag eine ganze Reihe von Politikern zu Wort und wir liefern ergänzend eine Analyse zum aktuellen Kassenstand und den Zukunftsperspektiven in und von Österreichs Pensionssystem.
Zum Wahlkampf heute auch zwei alte politische Streitrösser Zilk und Bussek drängen gemeinsam auf eine hohe Wahlbeteiligung.
Aus dem Ausland die ersten Zwischenfälle beim UNO-Einsatz in Osttimor.
Eine mögliche Annäherung zwischen China und Taiwan, der Hilfseinsatz der Chinesen nach dem schweren Beben in
vielleicht möglich, und das Begräbnis von Rysa Gorbatschowa in Moskau.
Im Kulturteil die größte österreichische Sammlung zeitgenössischer Figuren in der Generali Foundation.
Nächst aber die Nachrichten zusammengestellt, Johannes Nachrichtensprecher ist Josef Wenzel-Chnatek.
Österreich.
Der Verdacht auf Lungenentzündung bei Bundeskanzler Klima dürfte sich erhärten.
Eine offizielle Stellungnahme liegt noch nicht vor.
Klima hat in der vergangenen Nacht wegen starker Schmerzen das Spital aufgesucht.
Er wurde heute Vormittag eingehend unter
Nach Angaben seines Pressesprechers muss der Bundeskanzler auf jeden Fall ein bis zwei Tage zur ärztlichen Beobachtung im Krankenhaus bleiben.
SPÖ-Klubobmann Kostelka erklärte, er glaube, dass Klima schon am Sonntag in der ORF-Pressestunde auftreten könne.
Die SPÖ mache sich trotz der vorübergehenden Erkrankung derzeit keine Gedanken über einen Ersatzkandidaten für die Fernsehkonfrontation mit Vizekanzlerin Merkel, teilte Kostelka mit.
Möglich sei eine Verschiebung des medialen Gipfeltreffens vor der Nationalratswahl am 3.
Oktober.
Für heute wurden alle Wahlkampftermine des Bundeskanzlers abgesagt.
Das Schiele-Bild »Tote Stadt 3« ist heute früh in Wien eingetroffen.
Der Sammler Rudolf Leopold nahm das Gemälde selbst in Empfang.
Das Bild war im Jänner des vergangenen Jahres im Museum of Modern Art in New York beschlagnahmt worden.
Die ursprünglichen Erben machten Besitzansprüche geltend.
Am Dienstag war die Beschlagnahme jedoch aufgehoben worden.
Das Bildnis »Valley« von Egon Schiele wird allerdings nach wie vor in New York zurückgehalten.
Mehr als 200 österreichische Soldaten sichern ab heute die EU-Außengrenze zur Slowakei.
Sie sollen die Grenzsoldaten sechs Wochen lang bei der Suche nach illegalen Einwanderern unterstützen.
Indonesien.
sind heute früh australische Soldaten der internationalen Friedenstruppe in einen Schusswechsel verwickelt worden.
Augenzeugen in der Hauptstadt Dili berichteten von insgesamt vier Zwischenfällen, sowohl mit proindonesischen Milizen als auch mit regulären indonesischen Soldaten.
Getötet wurde nach australischen Angaben niemand.
Drei mutmaßliche proindonesische Milizionäre wurden festgenommen.
Die etwa 500 Milizionäre westlich von Dili haben einen Angriff auf die von Australien geführte internationale Friedenstruppe angekündigt.
Der Befehlshaber der Friedenstruppe rief seine 3000 Soldaten zu besonderer Wachsamkeit auf.
Taiwan
Mehr als zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Taiwan haben Rettungsmannschaften zwei weitere Überlebende geborgen.
Suchtrupps konnten ein fünfjähriges Mädchen und einen Mann retten.
Sie waren unter Trümmern begraben gewesen.
Obwohl die Überlebenschancen der Verschütteten von Stunde zu Stunde sinken, arbeiten die Hilfsmannschaften mit größter Intensität.
Die Zahl der bereits gefundenen Leichen wurde zuletzt offiziell mit 2.081 angegeben.
Etwa 6.500 Personen wurden in Taiwan verletzt.
Neue Nachbeben erschweren die Bergungsarbeiten.
Russland.
Unter Teilnahme von Prominenz aus dem In- und Ausland haben heute in Moskau die abschließenden Feierlichkeiten zur Beisetzung von Raisa Gorbatschowa begonnen.
Die Frau des letzten sowjetischen Präsidenten, Michael Gorbatschow, ist am Montag im Alter von 67 Jahren in einer Klinik in Münster in Deutschland an Blutkrebs gestorben.
Die russische Luftwaffe hat heute ihre Angriffe auf Ziele in der abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien fortgesetzt.
Dabei wurde nach Angaben der Agentur Interfax auch der Flughafen der Hauptstadt Grosny getroffen.
Ziele der Angriffe waren nach Darstellung russischer Militärs mehrere Munitionsdepots sowie die Radaranlage des Flughafens.
Die russische Operation soll weitere Vorstöße muslimischer Rebellen aus Tschetschenien in die Nachbarrepubliken im Kaukasus verhindern.
Bundesrepublik Jugoslawien
Milo Djukanovic, der Präsident der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro, hat die Staatengemeinschaft dringend um Hilfe ersucht.
Djukanovic forderte die Aufhebung des Embargos.
Dadurch würde Montenegro wirtschaftlich völlig isoliert, klagte der Präsident.
Er bezeichnete es als schweren Fehler, Serbien und Montenegro gleich zu behandeln.
Soweit der Nachrichtenüberblick im Mittagschanal.
Es ist sechs Minuten nach zwölf am 23.
September und das heißt in ziemlich genau eineinhalb Stunden geht astronomisch der Sommer zu Ende.
Was sagt dazu jetzt der Meteorologe Rainer Schultheiß?
Nur der Meteorologe sagt, dieser Sommer war im Vergleich zum klimatologischen Durchschnitt zu warm, und zwar bis zu 1,5 Grad, wobei die höchsten Temperaturen Anfang Juli gemessen wurden.
Spitzenreiter war schwächert mit 36,3 Grad und immerhin es gab mancherorts, etwa in Wien, über 10 Tage mit Tageshöchstwerten über 30 Grad.
Und neben der Wärme war der zweite prägende Eindruck die schwüle, die feuchte Luft.
Österreich zu nass in diesem Sommer, etwas südlich des Alpenhauptkamms mit bis zu 175 Prozent der üblichen Sommermengenregen.
Interessant ist auch, kein einziges Mal wurde in Österreich die Ozonwarnstufe erreicht.
Das lag daran, dass langanhaltende sommerliche Hochdrucklagen gefehlt haben, beziehungsweise Wind die Luftmassen durchmischt, beziehungsweise ausgetauscht hat.
Jetzt aber die aktuellen Meldungen der Landeshauptstädte.
Wien bedeckt 17 Grad, Eisenstadt bedeckt 16,
St.
Pölten-Hochnebel 15, Linz-Wolkig 18, Salzburg-Heiter 21 Grad, Innsbruck-Heiter 20, Linz stark bewölkt 18, Graz-Heiter 22 und Klagenfurt-Heiter 19 Grad.
Nebel und Hochnebel, die lösen sich jetzt auf in den nächsten Stunden, scheint meist die Sonne.
Ein paar dichtere Wolken gibt es zwischen Vorarlberg und Niederösterreich und vor allem im Westen ist am Gegenabend etwas Regen nicht ausgeschlossen.
Es wird wieder recht warm heute mit Höchstwerten zwischen 20 und 27 Grad.
Morgen Freitag ist es in der Früh wieder neblig, tagsüber scheint dann oft die Sonne.
Meist bleibt es auch morgen warm.
Im äußersten Westen könnte es ein paar Regentropfen geben.
Es bleibt auch morgen warm.
Die Temperaturen liegen zwischen maximal 20 und 26 Grad.
In 2000 Metern Höhe hat es morgen 11 Grad.
Kurz das Wochenende.
Am Samstag wird es schwül, warm und zunehmend bewölkt sein.
Allmählich steigt dann auch die Wahrscheinlichkeit für gewittrige Regenschauer.
Und der Sonntag sieht dann überhaupt verregnet aus.
Zeitweise kann es auch intensiv regnen.
Trotzdem danke, Rainer Schultheiß.
Und wir kommen gleich zurück zur Spitzenmeldung auch unserer Nachrichten.
Die Erkrankung von Bundeskanzler Viktor Klima.
Da hieß es vor ein paar Minuten bei uns ja noch, noch gibt es keine offizielle Stellungnahme.
Aber ich glaube, Franz Renner, das hat sich mittlerweile geändert.
Ja, diese offizielle Stellungnahme hat es vor etwa 20 Minuten gegeben.
Da hat Universitätsprofessor Siegfried Merin, ein Internist, die Diagnose bekannt gegeben.
Diagnose bei Herrn Bundeskanzler Klima ist eine kleine Lungenentzündung des rechten Unterlappens.
An und für sich eine völlig harmlose Geschichte.
Sie ist begrenzt.
Er ist heute fieberfrei, fühlt sich auch gut.
Das Einzige, was er noch hat, und das war eigentlich das Positive und ist heute noch vorhanden, war das Warnsignal.
Das Warnsignal waren diese plötzlich eintretenden Schmerzen, die dann auch zu den Kontakten
geführt haben.
Kontakt, das heißt Klimas Gattin Sonja hatte gestern um halb 10 Uhr Abend seine Ärztin, eine enge Freundin, hier in der Wiener Privatklinik angerufen.
Ihr Gatte soll Sonja Klima am Telefon gesagt haben, klage über starke Schmerzen im Bereich der rechten Schulter und bekomme kaum Luft.
Eine Dreiviertelstunde später war der Kanzler mit Blaulicht und Dienstwagen auch schon in der Klinik, wo er schmerzstillende Medikamente erhielt.
Wie geht es Viktor Klima jetzt in diesen Minuten?
Den Umständen entsprechen.
Gut, sagte Professor Merin.
Und wann ist dann die Rückkehr in den Wahlkampf zu denken?
Also ich bin Gott sei Dank nicht der Herr Kallinger oder der Wahlkampfmanager.
Ich würde sagen, als Medizin und Arzt verantwortungsvoll möchte ich die Prognosen über 72 Stunden hinausgehen, abgeben.
Mein Eindruck ist sehr positiv.
Ich kann es nur so sagen, wenn der Heilungsverlauf so weitergeht wie in den letzten 24 Stunden, dann bin ich sehr optimistisch und das würde ich allen dringend empfehlen.
Etwas reduzierten Wahlprogramm.
Natürlich würde sicherlich die Anzahl der Auftritte sowas reduzieren, aber noch einmal, was in 72 Stunden ist, ist wirklich schwer vorherzusehen.
Klimas Termine sind jedenfalls bis inklusive Samstag abgesagt worden.
Soviel vorerst hier einmal von der Pressekonferenz zum Gesundheitszustand Victor Klimas.
Danke, Franz Renner.
Die Gesundheit ist natürlich im Grunde eine persönliche, private Angelegenheit bei einem Spitzenpolitiker, noch dazu bei einem mit der Plakatschlagzeile auf dem Kanzlerkompass an.
Da stellt sich aber doch zwangsläufig die Frage nach den politischen Folgen, nach den Auswirkungen der Erkrankung von Bundeskanzler Klima auf den laufenden Wahlkampf.
Wenig mehr als eine Woche vor der Wahl.
Wolfgang Geier und Hanno Settele haben bei Politikwissenschaft
Meinungsforscher nachgefragt.
Politiker sind auch nur Menschen und Menschen dürfen auch einmal krank werden, so lässt sich der Tenor der Meinungsforscher und Politikexperten zusammenfassen.
Eine vorübergehende Erkrankung des Spitzenkandidaten werde der SPÖ im Wahlkampf nicht schaden, sagt Wolfgang Bachmeier vom Meinungsforschungsinstitut OGM.
Ich glaube, dass die Erkrankung von Bundeskanzler Viktor Klima, wenn es keine wirklich schwere Krankheit ist, durchaus der SPÖ und Klima
einen politischen Nutzen bringen könnte, einfach deswegen, dass ein gewisser Mitleidseffekt entsteht und gleichzeitig Klima jetzt die Chance hat, sich ein paar Tage zurückzunehmen, zu erholen und möglicherweise die letzten Tage im Wahlkampf dann wieder mit voller Kraft einzusteigen und zu zeigen, ich bin gesund, ich bin da, ich bin voller Kraft.
Erst wenn wiederholte oder dauerhafte Erkrankungen die Amtsführung eines Politikers beeinträchtigen, erst dann würden sich bei den Wählern Zweifel und Verunsicherung einstellen, sagt Werner Beutelmeier vom Linzer Market Institute und nennt dabei als Beispiel den russischen Präsidenten Boris Jelzin.
Im Fall einer kurzfristigen Erkrankung gelten aber andere Maßstäbe, so Beutelmeier.
Insgesamt glaube ich, dass die Werte in der Gesellschaft sich in eine Richtung verändert haben, wo man durchaus sagt,
Ich habe Verständnis dafür, dass auch ein Spitzenpolitiker ein bisschen angeschlagen sein kann.
Ich glaube an keine nachteilige Auswirkung.
Im Gegenteil, es könnte vielleicht sogar ein bisschen zusätzliche Sympathie und Wahlbereitschaft daraus sich entwickeln können.
Auf die Frage, welche Folgen die Abwesenheit des Kanzlers bei den wichtigen TV-Konfrontationen haben könnte, sagt OGM-Meinungsforscher Wolfgang Bachmeier.
In dieser Situation ist es weit
sich nicht den letzten Tagen des harten Wahlkampfes auszusetzen, nicht zu TV-Debatten zu gehen mit vielleicht frischeren und gesünderen Gegnern, sondern sich einfach zurückzunehmen.
Da liegen durchaus Chancen drin, dass ein nicht bei den TV-Debatten sitzender Klima für die SPÖ fast günstiger wirkt, als wenn er dort säße und etwas überlastet wirkt.
Über Stimmen und Prozente zu spekulieren ist unmöglich.
Darüber sind sich alle befragten Experten einig.
Wenn sich Viktor Klima nach seiner Genesung wieder zurückmeldet, dürfte seine Partei am Wahltag davon profitieren.
Diese Prognose wagt Meinungsforscher Werner Beutelmeier.
Also ich sehe im Augenblick in der Erkrankung kein politisches Handicap.
Im Gegenteil, ich könnte mir vorstellen, dass viele Österreicher, wenn er es wie gesagt auskuriert in einigen Tagen und wiederum
zu seiner Vitalität findet, dass viele Österreicher sagen, unglaublich, der setzt sich ungeheuer ein, wir haben Respekt und er wird davon möglicherweise ein wenig politisch profitieren können.
Fazit der befragten Experten, nur eine dauerhafte Erkrankung, die einen Politiker wesentlich an der Ausführung seiner Amtsgeschäfte hindert, würde von den Wählern als politisch bedenklich erachtet werden.
ein bis zwei Tage Spitalsaufenthalt, also derzeit vorhergesehen für Bundeskanzler Victor Klima mit und wegen einer leichten Lungenentzündung.
Ob diese Erkrankung mit den besonderen
Zusammenhängt, das können wir natürlich nicht sagen, aber unbestritten ist, dass Politiker gerade im Intensivwahlkampf höchsten körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind.
Die verkürzte Diagnose der Experten, Wahlkämpfen kann ihre Gesundheit gefährden.
Man kann es so machen wie FPÖ-Chef Haider, wenn man kann.
Er ist erst vor kurzem voll in den Wahlkampf eingestiegen und hat trotz Landeshauptmannamt vermutlich noch Reserven.
Kanzler Klima und auch Vizekanzler Schüssel müssen daneben jedenfalls auch noch die Regierungsgeschäfte führen.
Die liberale Schmidt und der grüne Van der Bellen müssen, auch weil es am Geld fehlt, mit besonderem persönlichen Einsatz in die Schlacht um die Wähler ziehen.
Und das tut zweifellos auch der Kandidat Richard Lubner.
Dabei stellen sich die psychische Belastung und der Stress aus medizinischer Sicht als die größere Gefahr dar, als die rein körperliche Anstrengung.
Das haben die Nachforschungen von Hannes Eigelsreiter bei Fachleuten ergeben.
Jede Stimme zählen.
So haben es ihnen die Wahlkampfmanager wochenlang geäußert.
Und für den Erfolg sind nur sie verantwortlich.
Eine enorme Stressbelastung, sagt der Arbeitspsychologe Paul Weingarten für angewandte Psychologie.
Im Wahlkampf, der geht praktisch 24 Stunden pro Tag, vielleicht mit 5 Stunden Schlaf, ist keine Chance, rein biologisch einmal diese Stressreaktionen aufzufangen.
Ist das gesund?
Mit Sicherheit nicht.
Der kann nicht mehr schlafen, ist gereizt, nervös und bekommt Magenbeschwerden, beschreibt Professor Hugo Rüdiger vom Institut für Arbeitsmedizin an der Uniklinik Wien, die möglichen gesundheitlichen Folgen.
Häufig kommt es zu Situationen, mit denen jemand nicht mehr fertig wird, wenn eine kleine zusätzliche Belastung dazukommt, also eine Verkühlung.
Ich muss aber abends auftreten in einer Fernsehkonfrontation.
Wenn ich das absage, wird mich das 50.000 Wähler gestimmen kosten, weil ich das nicht überbringen kann, dass ich wegen Fieber absage.
Die sagen doch alle, der drückt sich.
Also trete ich an und gehe unter.
Der Arbeitspsychologe Paul Weingarten geht sogar noch einen Schritt weiter.
dass Politiker körperliche Ermüdungserscheinungen überspielen können, dass aber letztendlich andere Schwächen den Beobachtern sehr wohl auffallen.
Ich glaube, wenn es sich um Profis handelt, und die meisten sind Profis, dann ist das nicht gut kaschiert.
Man könnte fast von Vollblutschauspielern sprechen.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass wir, das einfache Volk sozusagen, deren Stimme man dann haben will, dass wir doch unterscheiden können, so intuitiv, dass es Wahlwerber gibt, denen es immer noch einen gewissen Spaß macht,
und andere, wo man merkt, dass er sich sehr quälen muss.
Das Resümee der Experten ist wenig erfreulich.
Psychologe Weingarten sieht die Gefahr, dass nach der Wahl vor allem die Verlierer psychisch in ein tiefes Loch fallen können.
Wir kennen in der Psychologie hier
den Begriff der sogenannten Frustrationsreaktion.
Das heißt, dass vollautomatisch, eigentlich ohne Mitwirken des Verstandes, zunächst eine Frustrationsreaktion gesetzt wird nach so einer Enttäuschung, die für den Kandidaten sicher beste Frustrationsreaktion ist, kriegt jemand anderer die Schuld.
Das waren die
Aber auch vom medizinischen Standpunkt betrachtet, kann sich die wochenlange Strapaz nach der Wahl rächen, erklärt Hugo Rüdiger vom Institut für Arbeitsmedizin.
Möbelskreis, in den man hineingerät und der so schlimm werden kann, dass ich den ohne fachliche Hilfe durch einen Therapeuten gar nicht mehr selber verlassen kann.
Heißt in anderen Worten, offenbar gilt im übertragenen Sinn das Sprichwort, wer die Wahl hat, hat die Qual nicht nur für das Wählervolk.
Wahlkämpfen ist ungesund, das Resümee der Ermittlungen von Hannes Eigelsreiter, ohne jetzt in falsches Mitleid zu verfallen.
Ein anderer Fachmann hat vor kurzem bei uns auch im Mittagschanal gesagt, in Wahrheit ist ein Spitzenpolitiker wohl auch unbedankter für seinen Einsatz als ein vergleichbarer Spitzenmanager.
In der Schlussphase des Wahlkampfs setzen SPÖ und ÖVP jetzt auch auf den Einsatz früherer Politiker wie Helmut Zilk und Erhard Busseck.
Die beiden wurden heute ins Rennen geschickt, um die Wähler zu mobilisieren.
Hören Sie mehr von Christoph Wager.
Geht wählen!
Das ist der Appell, den Helmut Zilk und Erhard Busseck heute einmündig verkünden.
Der frühere ÖVP-Chef Busseck wendet sich vor allem an die Unzufriedenen.
Das ist außer Frage.
Daher muss jeder Bürger die Frage stellen, in welche Richtung möchte ich es bewegen.
Und das kann man bitte nur durch Teilnahme an der Wahl.
Oder man sagt, es interessiert mich nicht und ich bin mit jedem Ergebnis zufrieden, dass es herauskommt.
Das ist sicher auch möglich, das ist zu akzeptieren, aber aktives Bürgersein ist das gerade nicht.
Dass ihr Appell eine indirekte Unterstützung für SPÖ und ÖVP sei, weil diese beiden Parteien von einer hohen Wahlbeteiligung am ehesten profitieren, wollen Zilk und Bussek nicht bestätigen.
Dennoch können sie ihre politischen Vorlieben nicht verleugnen.
Eine Fortsetzung der rot-schwarzen Koalition nämlich.
Zilk?
Es ist ja wahrscheinlich kein Geheimnis, welche Meinung wir beide haben.
Finde ich auch gerne.
Ich glaube, es kann in der gegenwärtigen Lage keine andere Situation geben als die einer Koalition zwischen diesen beiden Parteien, die sich mit allen Fehlern, die es gibt, aber dennoch bewährt hat, wenn es darum geht, in die Zukunft zu schauen.
Never change a winning team, ergänzt der frühere Wiener Bürgermeister.
Ungewöhnlich schweigsam sind beide Herren bei der Frage, was sie den Parteichefs für die verbleibenden eineinhalb Wochen Wahlkampf empfehlen würden.
Kein Kommentar, sagen beide.
Ebenso wie bei der
was sie am bisherigen Wahlkampf kritisieren.
Zilk und Busek steigen in den Ring in der Schlussphase des Wahlkampfs.
Ein vielleicht spätes, aber sicher gewichtiges Sachthema in diesem Wahlkampf, die Sicherheit der Pensionen.
Spekakulär aufgegriffen hat es zuletzt Jörg Haider mit 750.000 Briefen an Pensionisten und Wähler in einer ungenierten Anleihe beim seinerzeitigen Wahlkampf von Franz Franitzki.
In der gestrigen TV-Konfrontation mit Finanzminister Edlinger bekräftigte Haider seine Forderung nach einer Garantie der Pensionen durch ein Verfassungsgesetz.
Rasch reagiert hat er übrigens der Karikaturist Manfred Deix in der heutigen Ausgabe von News.
Angelehnt an das bekannte und umstrittene freiheitliche Kinderscheckplakat zeigt Deix die blanke Rückseite von drei Pensionisten und lässt sie Danke Jörg sagen.
Aber schätz beiseite, wie steht es wirklich um das österreichische Pensionssystem?
Eine Bestandsaufnahme von Michael Tschottlich.
Die Pensionen in Österreich sind jetzt sicher, so die überwiegende Meinung der Experten.
Betrachtet man sie aber als Generationenproblem und nicht als Wahlperiode, sind Reformen unausweichlich.
In keinem Pensionssystem reichen derzeit die Einzahlungen der Versicherten aus, um die Ausgaben, sprich Pensionszahlungen zu gewährleisten.
Bei der größten Gruppe, den ASVG-Versicherten, also im Wesentlichen Arbeiter und Angestellte, muss der Staat rund 20 Prozent zuschießen.
Oder in absoluten Zahlen, 211 Milliarden zahlen die Versicherten selbst, 58 Milliarden Schilling schießt der Staat zu.
Noch krasser ist es bei den anderen Pensionssystemen.
Bei den Selbstständigen schießt der Staat 60 Prozent zu den Pensionen zu, bei den Landwirten 85 Prozent und bei den Beamten rund 50 Prozent.
Aus Expertensicht krankt unser Pensionssystem an zweierlei.
Erstens den Frühpensionisten, zweitens der mangelnden Beitragsgerechtigkeit.
Allein die 230.000 Frühpensionisten kosten den Staat jährlich 76 Milliarden Schilling.
Es sei nicht haltbar, dass 90 Prozent der Menschen im Schnitt mit 57 Jahren in Pension gehen und das ohne Abschläge.
Und in der Regel entspricht die Pensionshöhe nicht den während des Arbeitslebens geleisteten Beiträgen.
Grund dafür
dass nur die letzten 15 Jahre der Pensionsberechnung dienen.
Menschen, die ihr ganzes Leben keine signifikanten Karriere und damit Gehaltssprünge machen, bekommen meist weniger Pension, als es ihren Beiträgen entspricht.
Akademiker hingegen, die anfangs wenig, im Alter aber viel verdienen, bekommen mehr, als sie eingezahlt haben.
Das System ist ungerecht, meinen die Experten, und in einem Zeitraum von Jahrzehnten gedacht nicht mehr finanzierbar.
Die Staaten empfehlen erstens, das ganze Erwerbsleben durchzurechnen für die Pensionshöhe.
Das sei gerecht und entspreche den geleisteten Beiträgen, würde aber vielen weniger Pension bescheren, vielen aber auch mehr.
Und sie empfehlen, die Frühpension zu stoppen.
Allein das würde das Problem lösen und höhere Beiträge, längeres Arbeiten oder Staatszuschüsse vom Tisch bringen.
Darüber hinaus sollen Zuschläge zur Pension, längeres Arbeiten attraktiv machen und Frühpensionen mit Abschlägen belegt werden.
Ein heikles politisches und gesellschaftliches Thema sind sich die Experten bewusst.
Sie empfehlen, es aus dem Wahlkampf herauszuhalten und nachher seriös zu diskutieren.
Soweit Michael Tschoglich mit den Fakten zum österreichischen Pensionssystem, wie es ist.
Aber auch an Meinungen fehlt es heute Vormittag nicht mit zahlreichen Wortmeldungen von wahlkämpfenden Politikern.
Klaus Webhofer fasst zusammen.
Überhaupt keinen Anlass, das derzeitige Pensionssystem zu Grabe zu tragen, sieht der Präsident des Pensionistenverbandes, der ehemalige SPÖ-Minister Karl Blecher.
Die hohe Beschäftigung, eine wachsende Wirtschaft und der stabile Geldwert seien ein Garant für sichere Pensionen.
Hinzu komme, dass mit der Pensionsreform 1997 die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt wurden.
Blechers Schlussfolgerung?
kein Antasten des bewährten Systems, das auf der Umlagenfinanzierung beruht, auf dem Generationenvertrag, das als Eckpfeiler das Versicherungsprinzip hat, die Lebensstandardsicherung und den Solidarausgleich.
Ganz anders FPÖ-Chef Jörg Haider.
Er will sich nicht länger auf dieses System der Umlagenfinanzierung verlassen, sondern zum einen den Pensionisten per Verfassung zumindest ihre Kaufkraft sichern, zum anderen fordert er,
Für die Generation ab dem 50.
Lebensjahr soll es diese Lebensstandardabsicherung geben und für die jüngere Generation wollen wir ein Drei-Säulen-Modell aufbauen.
Eine staatliche Grundpension, die zweite Säule ist ein Betriebspensionssystem, die dritte ist eine freiwillige Vorsorge.
Wobei mit dieser dritten Säule laut Haider endlich auch der Kapitalmarkt genützt werden könnte.
FPÖ-Modell und Pensionistenbriefe von Freiheitlichen und SPÖ.
ÖVP-Vizechef Wilhelm Molterer spricht von Frivolem Spiel der beiden Parteien, dem Spiel mit der Angst und der Verunsicherung der Pensionisten.
Aber auch das ÖVP-Modell besteht aus drei Säulen.
Betriebliche und private Altersvorsorge als erste Säule, aber weiterhin das staatliche Sozialversicherungsmodell aus der Umlage finanziert.
Das muss erhalten bleiben und das ist der große Unterschied zum FPÖ-Modell, sagt Molterer.
Der Vorschlag Haiders würde letztendlich dieses System zerstören und zu einer Kürzung von Pensionsmodellen.
Dafür stehen wir nicht zur Verfügung.
Das Pensionsmodell der Grünen sieht eine staatliche Mindestpension von 8000 Schilling vor, auch für Nichterwerbstätige.
Zur Sicherung der Pensionen, sagt die grüne Klubobfrau Madeleine Petrovic.
Die Pensionen sind dann sicher, wenn in dem Land eine vernünftige demografische Entwicklung möglich ist.
Das heißt, die Förderung der Familien und der jungen Leute im Land ist unerlässlich und sie wird gerade von konservativer und reaktionärer Seite leider hintertrieben.
Liberalen Chefin Heide Schmidt spricht sich gegen eine verfassungsmäßige Festschreibung der Pensionen aus.
Ein verfassungsmäßiges Festschreiben des derzeitigen Zustandes wäre verrückt, denn es würde die Ungerechtigkeiten festschreiben.
Das Drei-Säulen-Modell der Liberalen besteht aus einer Grundsicherung von 10.000 Schilling, einer Pension aus der Erwerbstätigkeit und einer steuerlichen Begünstigung von privater Pensionsvorsorge.
Aktueller Anlass also für eine Parade der Pensionsmodelle auch der verschiedenen Parteien.
Klaus Webhofer hat das für uns zusammengefasst.
Vier Minuten vor allem eins an dieser Stelle ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Was für so manche Frau aus Lateinamerika, Südostasien oder Osteuropa als eine Reise der Hoffnung beginnt, endet wenig später auf dem Pflaster oder in einem Bordell einer westeuropäischen Stadt.
Wir Lateinamerikanerinnen oder Osteuropäerinnen, egal von wo, wir Frauen aus Ländern, die aus der sogenannten dritten Welt oder aus armen Ländern, wir bezahlen eben den Preis für die Emanzipation der europäischen Frauen.
Ihr habt euch emanzipiert, ihr lasst euch nicht mehr unterwerfen oder unterdrücken, aber die Männer, sie bleiben gleich, sie sind immer noch so und sie holen sich dann von woanders die Frauen.
Das ist eine Tatsache.
Menschenhandel gibt es auch gegen Ende des 20.
Jahrhunderts.
Eine Recherche von Cornelia Krebs im Journal Panorama, 1820, Österreich 1.
Und bei uns im Mittagschanal wechseln wir zu Auslandsthemen zunächst nach Osttimor.
Gleich mehrere Schusswechsel lieferten sich dort heute die internationalen Friedenstruppen und proindonesische Milizen und indonesische Soldaten.
Es ist zwar niemand verletzt worden, aber die Situation ist angespannt.
Als die internationale Friedenstruppe Anfang der Woche mit ihrer Stationierung in Osttimor begann, da waren die Hoffnungen auf Frieden groß.
Aber jetzt bestätigen sich doch immer mehr die Befürchtungen, dass der Einsatz in Osttimor, der UNO-Einsatz, ein überaus gefährliches Unternehmen sein könnte.
Johannes Fontounani berichtet über eine ganze Reihe von beunruhigenden Entwicklungen.
Die Szenen jubelnder und tanzender Osttimoresen der ersten 24 Stunden waren reine Illusion.
Für die multinationalen Friedenstruppen und die Journalisten in Dili ist es ein harsches Erwachen.
Die InterFed-Einheiten, die bisher vor allem in Dili selbst und der zweitgrößten Stadt Baukau stationiert sind, haben keinen wirklichen Frieden gebracht.
Die Befürchtungen der letzten Tage bestätigen sich.
Die Milizen haben sich nur zurückgezogen, um sich neu zu formieren.
In West-Timor und damit auf dem für Interfet verbotenen indonesischen Territorium haben die Führer der beiden größten Milizen einen Pakt geschlossen.
Wie sie sagen, bis zum letzten Blutstropfen kämpfen.
Hunderte ihrer Mitglieder sammeln sich in diesen Stunden im Grenzgebiet und wenn es hier in kürze Nacht wird, könnten sie über die Grenze nach Osten fliegern.
Eine neue Drehung an der endlosen Spirale der Gewalt wäre garantiert.
Und InterFed hat alle Journalisten vor kurzem aufgefordert, Ost-Timor bis auf eine kleine Gruppe akkreditierter Korrespondenten so schnell wie möglich zu verlassen.
Unsere Sicherheit heißt es, können nicht mehr garantiert werden.
Die indonesische Armeeführung mag ihre Kooperation mit InterFed versprochen haben, doch Kontrolle über einzelne Einheiten scheint sie nur begrenzt zu haben.
Ost-Timor droht also erneut ins Chaos zu stürzen.
Der brutale Mord an Sander Tönes hätte allen eine Warnung sein sollen.
Der Kollege und Jakarta-Korrespondent der britischen Financial Times war am Dienstagabend nur Stunden nach seiner Ankunft in Dili von Männern in Formen der indonesischen Armee hinterrücks erschossen worden.
Seine verstümmelte Leiche wurde gestern Morgen gefunden.
Eine unmissverständliche Warnung an die in ganz Indonesien inzwischen ungeliebte westliche Presse.
Und heute Morgen dann kamen die InterFET-Truppen selbst zum ersten Mal unter Beschuss.
Für lange Minuten sah es so aus, als käme es zu einem direkten Schusswechsel zwischen britischen Gurkha-Truppen und indonesischen Soldaten.
Der Konflikt wurde in letzter Sekunde abgewendet.
Jetzt ermitteln InterFET und die Indonesier über das, was ein indonesischer Offizier ein bedauerliches Missverständnis genannt hat.
Unter automatisches Gewehrfeuer kam auch das Haus neben einer Kirche in Dili, in dem die meisten Journalisten mehr schlechte als rechte Unterkunft gefunden haben.
Die Kugeln fetzten durch die Eingangshalle, alle warfen sich zu Boden.
Diesmal wenigstens ging es ohne Verletzte und Tote ab.
Doch dies kann sich in jeder Sekunde ändern.
Und wozu die pro-indonesischen Milizen fähig sind, das zeigen die grausigen Entdeckungen der letzten Tage.
Polter und Mordzentren, in denen Milizen ihre Opfer an Fleischerhaken aufhängten, ihnen die Kehle durchschnitten, nur um sie dann in ihren letzten Zuckungen noch zu enthaupten und ihnen Arme und Beine abzuhacken.
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gilt es sicherlich zu untersuchen, doch in erster Linie muss die Versorgung der Flüchtlinge garantiert werden und schon klagen die UN-Organisationen, nicht genug Flüge nach Osttimor organisieren zu können, um rechtzeitig vor der Regenzeit genug Lebensmitteln für Hunderttausende nach Osttimor zu bringen.
Doch solange InterFed die Lage in Osttimor nicht unter Kontrolle bringt, ist es müßig, von humanitärer Hilfe zu reden.
Johannes von Donani direkt aus Ost-Timor.
Wir bleiben im fernen Osten im pazifischen Raum.
Das verheerende Erdbeben auf Taiwan hat nach bisherigen Angaben mehr als 2.000 Menschen das Leben gekostet, 7.000 wurden verletzt oder sind vermisst.
Zehntausende Häuser sind dem Erdboden gleichgemacht und die Infrastruktur des Landes ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Die hochentwickelnde Wirtschaft Taiwans wurde wahrscheinlich um Jahre zurückgeworfen.
Die internationale Hilfsbereitschaft bei den Rettungsaktionen auf Taiwan ist groß.
Auch Österreicher sind im Einsatz.
Besonders interessant dabei auch, dass auch Pekin angesichts der Katastrophe hilft.
Interessant deshalb, weil die Beziehungen zwischen Pekin und Taiwan ja äußerst gespannt sind.
Könnte die Naturkatastrophe mit all dem menschlichen Leid vielleicht zu etwas wie einer
Das Verhältnis zwischen China und Taiwan ist alles andere als einfach.
Für Peking ist Taiwan eine abtrünnige Provinz,
Taiwan selbst hat in den letzten Monaten verstärkt auf seine Eigenständigkeit gepocht.
Die Aussagen von Taiwans Präsidenten Li Teng-hui, dass die Beziehungen zwischen China und Taiwan letztlich nur zwischenstaatliche Beziehungen seien, was de facto einer Abkehr von der Ein-China-Politik gleichkomme, diese Aussage hat im Juli in Peking wie eine Bombe eingeschlagen.
Die Reaktion der kommunistischen Führung in Peking?
Verbales und militärisches Säbelrasseln.
Chinesische Truppen wurden vor der Küste zusammengezogen, die ohnehin eher kühlen Beziehungen zwischen den beiden wurden überhaupt gleich eingefroren.
Peking führte seinem kleinen Bruder Taiwan wieder einmal vor Augen, wer denn in Sachen China das Sagen habe, nämlich Peking.
Peking hat den Sitz in der UNO überwacht mit Argus-Augen, Taiwans Aussenkontakte.
Wer mit China Kontakt haben will, der muss Taiwan links liegen lassen, so lautet die Pekinger Devise.
Taiwan wird denn auch nur von wenigen kleinen Staaten anerkannt und kann nur durch diplomatische Verrenkungen als eigenständiges Land, als China-Taipei zum Beispiel, an den Olympischen Spielen teilnehmen.
für das wirtschaftlich aufstrebende und florierende Taiwan eine ständige Demütigung.
Dass UN-Generalsekretär Kofi Annan den Opfern der Erdbebenkatastrophe sein Beileid bezeugte und dabei betont, von Taiwan der Provinz China sprach, zeigt nur einmal mehr, wie kompliziert und diplomatisch auch Verfahren dieses chinesisch-taiwanesische Verhältnis ist.
Die Stimmung der Taiwanesen selbst gegenüber dem großen Bruder Peking sei aber nicht einheitlich, sagt die Taiwan-Kennerin Dr. Agnes Schick von der Universität Wien.
Also generell ist davon auszugehen, dass die China-Stimmung in Taiwan auch nicht einheitlicher ist und sehr oft eben Dinge nicht sehr klar auf den Tisch gelegt werden.
aus Angst vor möglichen Konsequenzen vonseiten Chinas.
Andererseits eben auch sicher, weil doch wirtschaftliche Belange sehr stark im Vordergrund sowohl im politischen als auch im Alltagsleben Taiwans stehen.
Das verheerende Erdbeben auf Taiwan hat eine große internationale Hilfsbereitschaft ausgelöst.
Auch Chinas Staatschef Zhang Zemin hat Hilfe zugesagt.
Das chinesische Rote Kreuz hat erstmals direkte Hilfszahlungen an Taiwan in der Höhe von 160.000 US-Dollar zur Verfügung gestellt.
Ein erster Schritt auch in Richtung politische Annäherung, das seine Ärzte beurteilen, meint Dr. Schick.
Generell ist nicht anzunehmen, dass jetzt von dieser derzeitigen Katastrophensituation unter Hilfe, die von Peking nach Taipei geht, wirklich zu sehr großen Veränderungen in der generellen angespannten Situation zwischen diesen zwei, manche bezeichnen sie als zwei Staaten, manche bezeichnen sie als Staat und Abgeordnete.
Es ist nicht anzunehmen, dass jetzt wirklich sozusagen das Problem dieser Spannungen durch diese einmalige Hilfestellung wirklich gelöst werden oder auch wirklich groß angelegt verbessert werden könnte.
Es ist allerdings sehr wohl so, dass natürlich auf beiden Seiten
Das Erdbeben hat Taiwan wirtschaftlich stark zurückgeworfen.
Das Land braucht Wiederaufbauhilfe, internationale Kredite.
Doch da Taiwan international nur rudimentär als eigenständiger Staat anerkannt ist, kann die Weltbank zum Beispiel dem Land die notwendigen Gelder nicht direkt überweisen.
Die Kreditzahlungen müssten über Peking laufen.
Und politische Beobachter stellen sich da die Frage, ob diese Art der Hilfeleistung sich für die Taiwanesen nicht als eine doppelbötige Angelegenheit empuppen könnte.
Peking könnte seine Chance wittern und über die Kontrolle der Hilfen seinen verlorenen politischen Einfluss auf Taiwan zurückzugewinnen versuchen.
Informationen von Karin Koller.
In Moskau finden zur Stunde die Feierlichkeiten vor der Beisetzung von Rissa Gorbatschowa statt.
Die frühere First Lady der Sowjetunion war am Montag dieser Woche im Alter von 67 Jahren in Münster in Deutschland an den Folgen eines Kreislaufschocks und einer seltenen Form von Leukämie gestorben.
Zu ihren Lebzeiten waren viele ihrer Landsleute ihr kritisch gegenüber eingestellt.
Jetzt die letzte Ähre erweisen ihr nicht nur unter anderem Ex-Bundeskanzler Kohl oder der ehemalige deutsche Außenminister Genscher, sondern doch auch viele Russen.
Aus Moskau berichtet Georg Dox.
Über das Ausmaß der Anteilnahme war wohl auch Michael Gorbatschow und seine Familie überrascht.
Tausende wollten ihr Mitgefühl Ausdruck geben und bei den Begräbnisfeierlichkeiten für Raisa Gorbatschowa dabei sein.
Sie war so bescheiden, so klug, sie war so angenehm, sagt sie.
Und er meinte, ich habe Michael Sergejewitsch und Raisa Maximovna verehrt.
Verzeihen sie sie war unsere First Lady.
Ich bin gekommen weil ich sie persönlich gekannt habe.
Für viele Menschen im Lande war die modern gekleidete und auf dem internationalen Parkett so selbstsicher wirkende Frau von Michael Gorbatschow ein Zeichen der Veränderung.
Die Ehefrauen von Khrushchev und Brezhnev etwa waren ja kaum je sichtbar gewesen, vollends undenkbar, dass sie sich zu irgendwelchen Fragen öffentlich geäußert hätten.
Ressa Gorbatschowa hat damit wie selbstverständlich gebrochen und sich mit dem neuen Stil nicht nur Sympathien erworben.
Sie selbst verstand sich als engste Beraterin ihres Mannes.
Ressa Gorbatschowa wird heute auf dem Friedhof des Moskauer Neu-Jungfrauen-Großtes begraben.
Das ist ein prominenter Friedhof im Herzen der Stadt, auf dem sich die Gräber russischer Schriftsteller wie Gogol und Tschechow, aber auch das Grab von Nikita Khrushchev befinden.
Unter den Trauergästen ist auch der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, der sich auch mit Boris Jelzin treffen will.
Gestern konnte die Bevölkerung am offenen Sarg aufgebahrt in dem von ihr gegründeten Kulturfonds Abschied von der Toten nehmen.
Die Frau von Boris Yeltsin, Naina, war unter den ersten, die Michael Gorbatschow ihr Beileid ausgesprochen haben.
Die Umarmungen, die Tränen der Naina Yeltsina waren von der Öffentlichkeit sehr wohl registriert worden.
Nach der Entmachtung Gorbatschows durch Yeltsin 1991 galt der Kontakt zwischen dem ersten und letzten sowjetischen Präsidenten und Boris Yeltsin als ausgeschlossen.
Ressa Gorbatschowa war am Montag im Alter von 67 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung im westfälischen Münster verstorben.
Heute Begräbnis für Frau Gorbatschow, auch Georg Dox hat berichtet.
Und im nächsten Beitrag geht es um politische Zeitgenossen von Michael Gorbatschow, Margaret Thatcher und ihrem Nachfolger John Major.
Im November 1990 ist Margaret Thatcher nach einer Revolt in ihrer eigenen Partei zurückgetreten und John Major wurde ihr Nachfolger.
Seither sind die Konservativen in Großbritannien immer schwächer geworden.
Bei den letzten Wahlen vor zweieinhalb Jahren haben sie eine verheerende Niederlage erlitten, von der sie sich bis heute nicht erholt haben.
Der Streit um die Ablösung der Eisernen Lady ist jetzt nach neun Jahren erneut und äußerst heftig in Brand und das auf dem Umweg über veröffentlichte Erinnerungen damaliger Akteure.
Aus London, Franz Kößler.
Der jüngste Angriff kommt vom rechten Flügel der Partei, der der starken Hand und der kompromisslos konservativen Politik der Eisernen Lady noch heute nachtrauert.
John Major, dem gemäßigtere Nachfolger, wird persönlicher Verrat vorgeworfen.
Es geht um die kritischen Tage im November 1990, als die Premierministerin eine Abstimmung über den Parteivorsitz nur so knapp gewann, dass sie das Handtuch werfen musste.
John Major, der ihr als Premier nachfolgen sollte, hatte sie zwar offiziell unterstützt, fehlte aber bei der Abstimmung wegen einer Zahnoperation.
Jetzt wird enthüllt, dass er in Wirklichkeit Thatchers Fall längst schon vorausgesehen und sich als Nachfolger vorbereitet hatte.
Der Beweis für diese Illoyalität, die ihm die Thatcher-Anhänger immer schon unterschoben hatten, findet sich in den privaten Aufzeichnungen von Judith Chaplin, einer engen persönlichen Beraterin John Majors, die inzwischen verstorben ist und deren Tagebücher jetzt im Sunday Telegraph veröffentlicht werden, einer Zeitung, die stets für die harte Linie Thatchers und Major kritisch gewesen ist.
Das ganze wenige Tage vor dem jährlichen Parteitag der Konservativen, an dem die erfolglose Linie der neuen Führung wieder zur Diskussion stehen wird.
Die Aufzeichnungen enthalten noch andere bekannte Szenen, wie etwa der wütende Major über seine Vorgängerin sagt, sie sei verrückt und durchgedreht und launisch und zu dem Schluss kommt, ich will, dass sie isoliert und zerstört wird.
Dabei hatte gerade sie ihm in den dramatischen Stunden ihres Rücktritts alles Glück der Welt gewünscht, ihm volle Unterstützung zugesagt und ihm eine Zukunft als großer Premierminister vorhergesagt.
Doch bald musste sie feststellen, dass er eine andere Linie verfolgte als die ihre und sie hielt sich mit kritischen Anmerkungen nicht mehr zurück.
Rückblicken, sagt John Major, verbittert.
Glaube ich, dass ihr Verhalten absolut inakzeptabel ist.
Er wird im Herbst seine Memoire veröffentlichen für ein weit geringeres Honorar als die 60 Millionen Schilling, die sie für ihre Erinnerungen eingestrichen hat.
In ihnen bezeichnet er seine Regierungszeit unter der
Beurteilung durch seine Vorgängerin als griechische Tragödie, in der er, schreibt Spöttisch, ein Kommentator des Guardian, die Rolle des Oedipus Rex spielte.
Franz Kösler war das aus London.
Zurück auf den Kontinent, zurück in die Gegenwart.
Die zunehmenden Aufgriffe von großen Drogenmengen an den Schweizer Grenzen sind offenbar kein Zufall.
10 Kilo Heroin waren es unlängst im Vorarlberger Rheintal und noch größere Mengen sind zuvor an anderen Grenzübergängen sichergestellt worden.
Die Schweiz wird von der internationalen Drogenmafia tatsächlich seit Jahren als Transitland und als Umschlagplatz benutzt.
Dem setzen die Schweizer jetzt aber modernste Elektronik entgegen, offenbar mit Erfolg, wie Jürgen Schenkenbach berichtet.
Wer derzeit einen Schweizer Grenzübergang passiert, kann sich plötzlich mit einer Spezialeinheit konfrontiert sehen, die einen sogenannten elektronischen Spürhund einsetzt.
Das ist nichts anderes als ein Spezialgerät mit angeschlossenem Computer, mit dem die mobilen Einheiten täglich unterwegs sind, unangemeldet und überall.
Die ursprünglich zu militärischen Zwecken konzipierte Anlage stammt aus Kanada, kostet 1,3 Millionen Schilling und wird auch auf Flughäfen sowie von der Gerichtsmedizin eingesetzt.
Sie ist in der Lage Drogenpartikel von 0,1 Milliarden Gramm nachzuweisen.
Die Proben werden aus abgesaugtem Staub von Fahrzeugen, aus Dokumenten, aus Kleidungsstücken oder Gepäckstücken entnommen.
Auch auf Körperteilen wie Händen sind Drogenanteile nachweisbar.
In der ganzen Schweiz werden seit März sechs derartige Geräte eingesetzt.
Weitere, auch in mobilen Fahrzeugen eingebaute, sollen folgen.
Zu den vorläufig zwei Dutzend Spezialisten, die mit dem IMS-Gerät umgehen können, zählt Billy Bissig vom Ostschweizer Grenzwachkorps 2.
Wir können sehr diskret arbeiten.
Es kann manche Leibesvisitation umgangen werden.
weil wir mit dem Gerät negative Ergebnisse vorweisen können.
Wir haben die Möglichkeit, die ganze Palette an harten Drogen wie Kokain, Heroin, wir können alle Amphetamine, LSD, auch Ecstasy können wir ohne weiteres nachweisen.
Wir sind also nicht abhängig von den jetzigen Substanzen, sondern werden jederzeit in der Lage, neue Substanzen aufzunehmen.
Auch Sprengstoffe?
Auch Sprengstoffe.
Wäre der Einsatz dieses Gerätes demnach auch ein Mittel gegen Terroristen?
Es wäre durchaus möglich, nur müssen wir beim Sprengstoff noch eine harte Schulung durchlaufen, weil das eigentlich bis jetzt nicht zu unserem Aufgabengebiet gehört hat.
Diese Technik und das Wissen, konkret das Gerät, sollen schon in absehbarer Zeit den Deutschen, aber auch den österreichischen Zollwachebehörden zunächst in Vorarlberg zur Verfügung gestellt werden.
Gemeinsame Übungen sind geplant und sollen schon demnächst stattfinden.
Das Hindernis Schengen wird durch bilaterale Verträge überwunden.
Jürgen Schenkenbach hat berichtet.
Bis zum spektakulärsten Silvester der letzten 1000 Jahre.
Auch wenn die mathematische Jahrtausendwende in Warnert erst ein Jahr später stattfindet, so wird doch diese Silvesternacht die ganz besondere sein und die wollen viele auch ganz besonders feiern.
Wer sich bis jetzt noch nicht für eins der zahlreichen Angebote entschieden hat, hat aber, wie da alle Erwartungen eigentlich, noch eine Chance.
Der Ansturm in den Reisebüros ist eigentlich geringer als erwartet, berichtet Doris Becker.
Dabei sein bei der Jahrtausendwende am Times Square in New York, das ist der Traum vieler.
Auch die Reiseveranstalter spekulieren mit der Lust der Österreicher in der kommenden Silvesternacht, etwas ganz Besonderes erleben zu wollen.
Schon zu Jahresbeginn haben viele spezielle Millenniumsangebote auf den Markt gebracht.
Der erwartete Ansturm auf die Reisebüros ist aber bisher ausgeblieben.
Katja Poleiner vom österreichischen Verkehrsbüro ist dennoch zuversichtlich.
Es sind jetzt einmal die ersten Anfragen, die Leute warten auch noch bei den Buchungen ab, weil gewisse Angebote auch noch vom Preis vielleicht nicht entsprechend sind.
Aber ich glaube durchaus, dass der Ansturm noch kommen wird, je näher dieses Datum heranrückt und je mehr die Leute realisieren, dass das doch etwas Besonderes ist, das sie vielleicht auch besonders verbringen möchten.
Zufrieden ist man derzeit mit der Buchungslage bei den drei großen Reiseveranstaltern Neckermann, TUI und Gulle Touristik.
Besondere Renner in diesem Winter sind die kanarischen Inseln und Ägypten.
Wer es sich leisten kann, fliegt über Silvester in die Metropolen dieser Welt, allen voran New York, Paris und London.
Dafür muss man aber tief in die Tasche greifen.
So kostet beispielsweise ein viertägiger Aufenthalt in San Francisco inklusive Flug und Hotel etwa 25.000 Schilling.
Trotz der hohen Preise rechnen Reiseveranstalter und Reisebüros kaum mit einem Mehrverdienst durch das Silvestergeschäft.
An Silvester 2000 werden alle Anbieter verdienen, aber sie werden auch entsprechende Angebote schnüren müssen, die mit einem realistischen Preis-Leistungs-Verhältnis versehen sind.
Ich glaube nicht, dass man Silvester 2000 als tolle Aktion sehen kann, wo man jetzt ganz besondere Preise bieten kann und sehr gutes Geld verdienen kann.
Auch das wird sich in Grenzen halten.
Gut sieht die Buchungslage derzeit in Österreich aus.
Vor allem Wien und Salzburg sind gefragte Reiseziele rund um Silvester.
Neben dem Städtetourismus werden auch Österreichs Bergregionen profitieren.
Die Skihütten sind nahezu ausgebucht.
Der österreichische Tourismus wird also gute Geschäfte machen, allerdings nur, wenn es auch genügend Personal gibt.
Hier zeichnen sich Engpässe ab, denn nur die wenigsten wollen arbeiten, während die anderen feiern.
Der Vorsitzende der zuständigen Gewerkschaft Hotel-Gastgewerbe-Persönlicher-Dienst, Rudolf Kaske, rechnet damit, dass es deshalb finanzielle Anreize für das Personal geben wird.
Hier haben wir bereits Gespräche geführt mit den Betriebsräten der Großhotellerie und die sind natürlich bemüht, mit ihren Personalchefs Vereinbarungen bezüglich Prämien zu treffen, weil ich glaube, es kann ja nicht so sein,
dass Haushälfte, die eine Nacht in einem Betrieb beschäftigt sind, mehr verdienen und mehr bekommen als qualifiziertes Personal, das 365 Tage im Jahr hier anständige und ordentliche Arbeit leistet.
Wer dieses Jahr zu Silvester arbeiten muss, hat nächstes Jahr noch eine zweite Chance, etwas ganz Besonderes zu erleben.
Denn die echte Jahrtausendwende findet ohnehin erst zu Silvester 2000 statt.
Zwölf Minuten von eins zum Kulturbeitrag in diesem Mittagsjournal.
Die Generali Foundation in ihrer Ausstellungshalle auf der Wiedener Hauptstraße in Wien gilt als eine der bedeutendsten Kunstsammlungen in Österreich, speziell mit ihrer Skulpturensammlung.
Neben wichtigen Ausstellungen wie etwa einer
Generalische Künstlerin Martha Rosler bietet die Foundation in regelmäßigen Abständen auch einen Querschnitt durch ihre aktuelle Ankaufstätigkeit, auch jetzt in einer großen Ausstellung mit dem schlichten Titel Einblicke in die Sammlung.
Roland Schöni berichtet.
Wie hat sich der Begriff der Skulptur in neuerster Zeit weiterentwickelt?
Das versucht diese Ausstellung der Generale Foundation anhand unterschiedlichster Beispiele auszuloten.
Offensichtlich ist, dass es längst nicht mehr um die in Bronze gegossene oder gar in Stein gehauene Figur geht.
Vielmehr zeigt sich, dass skulpturale Arbeiten heute in einem vielfältigen Bezugssystem mit Verbindungen in Richtung Architektur, Design, neue Medien oder soziale Recherche konzipiert werden.
Das zeigen zum Beispiel Werke von Heimo Zobernick, Bruno Giancoli oder Walter Bichler, wie die künstlerische Leiterin der Foundation Sabine Breitwieser erklärt.
Ich nenne diesen Komplex den Grenzbereich zur Architektur und Design, der in den 60er, 70er Jahren in Österreich ja sehr stark war.
Und da haben wir wirklich einige ganz wichtige Arbeiten in der Sammlung von Walter Bichler, eben die Prototypen.
Zwei zentralen Werke dieser Prototypengruppe sind in dieser Ausstellung zu sehen, eben der TV-Helm oder das tragbare Wohnzimmer, wie man diese Arbeit auch nennt.
der kleine Raum.
Und von Gironculli zeigen wir diesmal keine Skulptur, interessanterweise, sondern eine sehr schöne große Gruppe von Siebdrucken aus den 60er, 70er Jahren, die wir komplett gesammelt haben.
Auf welche Weise die klassischen Grenzen zwischen Kunst und Architektur durchbrochen werden können, lässt sich anhand einer legendären Arbeit des Architekten Hans Hollein ablesen.
Einer seiner ersten Entwürfe in den 60er Jahren nämlich war das sogenannte mobile, sprich aufblasbare Büro.
Eine Arbeit, die wir derzeit gerade erwerben und die in dieser Ausstellung zum ersten Mal jetzt im Sammlungskontext zu sehen sein wird.
Und in diesem Zusammenhang wird übrigens auch das Dab und Das Kino von Wally Export zu sehen sein.
Es dreht sich um eine gewisse Periode, wo es geht um Körper.
Das ist ganz etwas spezifisch österreichisches, würde ich sagen, Körper und Architektur.
Und dazu kommt natürlich auch Franz Fest.
Hinzu kommen Fotoarbeiten des mittlerweile verstorbenen sozialkritischen Architekten und Künstlers Gordon Matta-Clark, der die Schaufenster einer Galerie mit einem Gewehr zerschossen hat, um auf die Obdachlosen in New York aufmerksam zu machen.
der Amerikanerin Martha Rosler, die sich mit Themen der Kindererziehung und der Arbeit der Frau in einer von Männern gemachten Welt auseinandersetzt und engagierte Gegnerin des Vietnamkriegs war, ist in dieser Ausstellung vertreten, wie Sabine Breitwieser erläutert.
So ist die Ausstellung aufgebaut, also auch sehr konfrontativ von Positionen, die man bisher vielleicht nicht so in Zusammenhang gebracht hat.
Hinzu kommen konzeptuelle Arbeiten von Gerhard Rühm, Isa Genzken, Dan Graham oder Andrea Fraser.
Ein Großteil der Werke ist in Wien zum ersten Mal öffentlich zu sehen.
Die Generale Foundation verweist mit diesem nun als Ausstellung präsentierten Ausschnitt aus ihrer rund 800 Werke umfassenden Sammlung darauf, dass es durchaus möglich ist, sich diesem als eher schwierig geltenden Bereich der zeitgenössischen Kunst zuzuwenden.
Ausgehend vom Bezugsfeld Österreich wurde die Sammlung in den letzten zehn Jahren kontinuierlich ausgebaut.
Sabine Breitwieser
Wir sind von einer lokalen Sammlung ausgegangen und haben dann international hinüber geblickt und haben jetzt eine internationale Sammlung, die auf die lokalen Besonderheiten besonderen Wert legt.
Einblicke in die Sammlung heißt diese Ausstellung in der Generale Foundation.
Heute Abend wird sie eröffnet und ist dann bis zum 19.
Dezember zu sehen.
Ausstellungsort, wie gesagt, die Ausstellungshalle auf der Wiedenhauptstraße in Wien, in der Nähe der Paulanerkirche, auch nicht weit hier vom Funkhaus.
Wir kommen zum Abschluss des Mittagschannals nochmal zu einem aktuellen Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Bundeskanzler Klima leidet an einer leichten Lungenentzündung.
Dies teilte das erste Team der Wiener Privatklinik zu Mittag mit.
Nach dem Wissen ist mit einem Spitalsaufenthalt für ein bis zwei Tage zu rechnen.
Die Termine des Bundeskanzlers bis Samstag wurden abgesagt.
Dann kann Klima nach Angaben der Ärzte in den Wahlkampf einsteigen, allerdings in reduzierter Form.
Victor Klima war heute vormittags fieberfrei.
Er musste gestern Abend nach starken Schmerzen in der Rippengegend in die Wiener Privatklinik gebracht werden.
Auslöser für die Krankheit könnte nach Angaben der Ärzte der Wahlkampf und der damit verbundene nahe Kontakt mit tausenden von Menschen gewesen sein.
Das Schiele-Bild »Tote Stadt III« ist heute früh in Wien eingetroffen.
Der Sammler Rudolf Leopold nahm das Gemälde selbst in Empfang.
Das Bild war im Jänner des vergangenen Jahres im Museum of Modern Art in New York beschlagnahmt worden.
Die ursprünglichen Erben machten Besitzansprüche geltend.
Am Dienstag war die Beschlagnahme jedoch aufgehoben worden.
Das Bildnis »Valley« von Egon Schiele wird allerdings nach wie vor in New York zurückgehalten.
Mehr als 200 österreichische Soldaten sichern ab heute die EU-Außengrenze zur Slowakei.
Sie sollen die Grenzsoldaten sechs Wochen lang bei der Suche nach illegalen Einwanderern unterstützen.
Indonesien.
In Ost-Timor sind heute früh australische Soldaten der internationalen Friedenstruppe in einen Schusswechsel verwickelt worden.
Augenzeugen in der Hauptstadt Dili berichteten von insgesamt vier Zwischenfällen, sowohl mit pro-indonesischen Milizen als auch mit regulären indonesischen Soldaten.
Getötet wurde nach australischen Angaben niemand.
Drei mutmaßliche pro-indonesische Militionäre wurden angenommen.
Die etwa 500 Militionäre westlich von Dili haben einen Angriff auf die von Australien geführte internationale Friedenstruppe angekündigt.
Der Befehlshaber der Friedenstruppe rief seine 3000 Soldaten zu besonderer Wachsamkeit auf.
Taiwan Mehr als zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Taiwan haben Rettungsmannschaften zwei weitere Überlebende geborgen.
Suchtrupps konnten ein fünfjähriges Mädchen und einen Mann retten.
Sie waren unter Trümmern begraben.
Obwohl die Überlebenschancen der Verschütteten von Stunde zu Stunde sinken, arbeiten die Hilfsmannschaften mit größter Intensität.
Die Zahl der bereits gefundenen Leichen wurde zuletzt offiziell mit 2.081 angegeben.
Etwa 6.500 Personen wurden verletzt.
Neue Nachbeben erschweren die Bergungsarbeiten in Taiwan.
Russland.
Raisa Gorbatschowa ist heute in Moskau beigesetzt worden.
An den Trauerfeierlichkeiten für die Frau des letzten sowjetischen Präsidenten Mikhail Gorbatschow nahmen Politiker und Prominente aus dem In- und Ausland teil.
Der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl hielt eine Grabrede.
Er dankte der Verstorbenen und ihrem Mann für ihre Verdienste um die Wiedervereinigung Deutschlands.
Das Wetter, der Sonnenschein überwiegt, ein paar dichtere Wolken gibt es nördlich des Alpenhauptkammes.
Tageshöchsttemperaturen heute zwischen 20 und 27 Grad.
Ja, und damit geht das letzte Mittagsschanal in diesem Sommer zu Ende.
Für den guten Ton sorgte also unser Tonleiter Wolfgang Berger für den reibungslosen Ablauf, Ilse Oberhofer als Regisseurin und den verbindenden Wortkit lieferte ihr Moderator Werner Löw auf Wiederhören.
Das verheerende Erdbeben von Taiwan hat mehr als 2000 Menschenleben gekostet. Die Infrastruktur des Landes ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Wirtschaft des Landes wurde um Jahre zurückgeworfen. Die internationale Hilfsbereitschaft ist groß. Auch China hat Hilfstruppen geschickt. Die Naturkatastophe könnte zu einer Annäherung zwischen China und Taiwan führen. Interview: Taiwan-Kennerin Agnes Schick.
Mitwirkende:
Koller, Karin [Gestaltung]
, Schick, Agnes [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Naturkatastrophen
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Regierung
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Verhandlung
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Diplomatie
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Außenpolitik
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Krisen und Konflikte
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Militär
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Taiwan
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China
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Moskau finden die Feierlichkeiten zur Beisetzung von Raissa Gorbatschowa statt. Die frühere First Lady der Sowjetunion ist vor wenigen Tagen verstorben. Zu Lebzeiten waren ihr gegenüber viele Russen kritisch eingestellt. Die Feierlichkeiten in Russland haben ein überraschend großes Ausmaß angenommen. Interview: diverse anonyme Bürger,
Mitwirkende:
Dox, Georg [Gestaltung]
, Anonym, Bürger [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Tod
;
Festakte
;
Frauen
;
Regierung
;
Diplomatie
;
Rückblick
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Sowjetunion
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
An den Grenzübergängen zu der Schweiz werden zunehmend große Mengen an Drogen aufgegriffen.Die Schweiz wird von der internationalen Drogenmafia als Transitland und Umschlagplatz benützt. Die Schweizer Polizei verwendet nun die neuesten Technologien im Kampf gegen den Drogenhandel. Interview: Grenzwachposten Willi Bissig.
Mitwirkende:
Schenkenbach, Jürgen [Gestaltung]
, Bissig, Willi [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Sucht
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Exekutive
;
Straftaten
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Handwerk und Gewerbe
;
Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Schweiz
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten