Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.03.27
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zu Mittagsjournal.
Wie grüßt Sie?
Hans Christian Scheidt.
Und das sind die Themen der vor uns liegenden Informationsstunde.
Mindestens 39 Menschen sind in Kalifornien bei einem Massenselbstmord ums Leben gekommen.
Es dürfte sich um Sektenmitglieder handeln.
In Russland ist heute ein großer Streiktag.
Millionen Menschen gehen auf die Straße und fordern die Zahlung ihrer ausstehenden Löhne.
Das geistliche Oberhaupt der Dibäter schlägt im Konflikt mit der chinesischen Führung eine Lösung unter dem Motto »Ein Land, zwei Systeme« vor.
Die österreichische Botschafter in Bosnien nimmt zur geplanten Rückführungsaktion bosnischer Flüchtlinge aus Österreich in ihre Heimatstellung.
Die Öffnung des Bundesheeres für Frauen ist praktisch fix.
Am 1.
Jänner 1998 wird es auf freiwilliger Basis Soldatinnen geben.
Wir bringen dazu eine Stellungnahme von Frauenministerin Prama.
ÖVP-Gesundheitssprecher Rasinger präsentierte heute eine Studie der Weltgesundheitsorganisation zum Rauchen.
Diese behauptet, dass mehr als die Hälfte der Raucher vorzeitig stirbt.
Nationalratsabgeordnete aus den Bundesländern verlangen Geld für die Finanzierung von Wahlkreisbüros.
Wirtschaftssilberstreif am Horizont nach dem Pleitenrekordjahr 96 in der heimischen Wirtschaft sieht die Insolvenzstatistik für das erste Quartal 97 etwas besser aus.
Zugleich klagten heute aber bei einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer die Gewerbebetriebe über eine schlechte Auftragslage.
Die Wissenschaftsredaktion befasst sich anlässlich des bevorstehenden Gentechnikvolksbegehrens mit dem umstrittenen Thema Gentechnikeinsatz bei der Lebensmittelherstellung.
Und die Kulturredaktion bringt heute Mittag ein Interview mit dem Dirigenten Franz Welser-Möst.
Soweit ein Überblick über die Themen, die Sie in unserer Sendung hören können.
Wir beginnen mit Nachrichten geschrieben von Elisabeth Mahnes und gesprochen von Josef Wenzel-Natek.
Österreich.
Nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870 könnte sich das Jahr 1997 für Österreichs Wirtschaft positiv entwickeln.
Die Zahl der Firmenpleiten geht zurück.
Die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten sind demnach um 71 Prozent auf 6,1 Milliarden Schilling gesunken.
Im Vorjahresquartal hatten die Pleiten noch 20,9 Milliarden Schilling ausgemacht.
Davon entfielen allein auf den Zusammenbruch des Baukonzerns Makulan 11 Milliarden Schilling.
Der Einzug von Frauen ins Bundesheer ist nun fix.
Auf freiwilliger Basis werden künftig Frauen beim Militär Karriere machen können.
Frauenministerin Palmer, eine Gegnerin dieser Regelung, meinte, sie sehe darin die Möglichkeit für Frauen eine Berufslaufbahn zu absolvieren.
Keinesfalls sollte die Aufnahme von Frauen aber als Ersatz für fehlende Präsenzdiener gesehen werden.
USA
In einer Villa im Gebiet von San Diego in Kalifornien sind die Leichen von 38 Männern und einer Frau entdeckt worden.
Alles deutet auf Massenselbstmord hin.
Das luxuriöse Haus soll seit Oktober an Anhänger einer Sekte vermietet gewesen sein.
Wegen des stechenden Geruchs in dem Gebäude schließt die Polizei die Anwendung von Giftgas nicht aus.
Die Opfer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren waren ähnlich gekleidet.
Es gab keine Blutspuren oder Zeichen von Verletzungen.
Erst am Samstag waren in Kanada die Leichen von fünf Angehörigen der Sonnentempler Sekte entdeckt worden, die ebenfalls Selbstmord verübt hatten.
Ein Zusammenhang dürfte nicht bestehen.
Russland.
Mit einem Protesttag fordern die Russen heute die Auszahlung ihrer Löhne und Pensionen ein.
Voraussichtlich 20 Millionen Menschen werden sich an Streiks und an anderen Aktionen beteiligen.
Alle, zunächst im fernen Osten Russlands begonnenen Kundgebungen, sind ruhig verlaufen.
Die Regierung in Moskau hat gestern versucht, die Proteste gleichsam im letzten Moment zu verhindern.
Sie kündigte die Zahlung von fast einem Viertel der ausstehenden Löhne an.
Präsident Jelzin bezeichnete die wirtschaftlichen Forderungen der Bevölkerung als gerechtfertigt.
Anlässlich der landesweiten sozialen Proteste wollen die Kommunisten im russischen Parlament ein Misstrauensvotum gegen die Regierung einbringen.
Deutschland.
Die Konzerne Thyssen und Krupp Hösch haben sich auf eine gemeinsame Stahlgesellschaft geeinigt.
Thyssen wird mit 60 Prozent beteiligt sein, Krupp mit 40 Prozent.
Langfristig sollen 8000 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Der Streik der Stahlarbeiter im Krupp-Konzern wird fortgesetzt.
Zu Sicherungen, es werde keine Kündigungen wegen der Fusion mit Thyssen geben, haben die Arbeiter nicht beschwichtigt.
Frankreich Die französische Nationalversammlung in Paris hat beschlossen, die allgemeine Wahlpflicht abzuschaffen.
Bis zum Jahre 2002 soll Frankreich ein Berufsheer erhalten.
Albanien, Österreich In der Hafenstadt Flora ist in der Nacht auf heute ein Anschlag auf die Internationale Handelsbank verübt worden.
Das Gebäude wurde völlig zerstört.
Angaben über Opfer liegen nicht vor.
Die Bank ist nach den Unruhen schon seit einem Monat geschlossen.
Die OSZE, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, berät neuerlich über die Albanien-Mission.
Hauptproblem ist die Bildung einer militärischen Schutztruppe.
Sie ist in den Satzungen nicht vorgesehen.
Nahe Ostern.
Die umstrittene Siedlung Har Homa in Ost-Jerusalem könnte vielleicht doch verhindert werden.
Auf dem umstrittenen Baugelände haben Vertreter orthodoxer jüdischer Gruppierungen Höhlen entdeckt, die Gräber gewesen sein könnten.
Nach jüdischem Glauben ist es absolut verboten, Grabstätten anzutasten.
Die Höhlen werden nun untersucht, von einer Unterbrechung der Bauarbeiten ist aber nicht die Rede.
Bei neuerlichen Auseinandersetzungen sind in der Nacht auf heute drei Israelis verletzt worden.
Die israelische Armee droht den Palästinensern im Westjordanland mit dem Einsatz von Panzern.
Offensichtlich wegen der instabilen politischen Lage im Nahen Osten kommen heuer weniger Touristen anlässlich der Osterfeiertage nach Israel.
Nach Angaben des israelischen Tourismusministeriums ist die Zahl der ausländischen Besucher im Vergleich zum Vorjahr in dieser Saison um 15 Prozent gesunken.
Australien Die Beihilfe zum Freitod von schwerkranken Menschen ist in Australien widerstrafbar.
Der Generalgouverneur hat ein Gesetz erlassen, das Euthanasie verbietet.
Im Bundesstaat Northern Territory war sie seit vergangenem Juli erlaubt.
Vier unheilbar Kranke hatten sich mit Hilfe eines Computerprogramms und in Anwesenheit eines Arztes seither selbst getötet.
Christian Hundorf bringt nicht nur die aktuelle Wetterübersicht für den heutigen Tag, er wagt heute auch schon eine Prognose für die Osterfeiertage.
Und da geht es ziemlich turbulent zu in den nächsten Tagen.
Es wird sehr windig und auch wieder um einiges kälter.
Den Winter dürfen wir Ende März auf keinen Fall unterschätzen.
Heute bekommen wir zwar noch Temperaturen deutlich über 10 Grad, schon morgen Nachmittag kühlt es aber markant ab und in der Nacht zum Samstag sind dann wieder Schneeschauer bis tief herunter möglich und kalt bleibt es dann bis einschließlich Ostersonntag.
Für die Skisportler lässt sich sagen, dass zumindest bis in die Mittelstationen herunter genug Schnee liegt.
Zwei Beispiele in Obertauern 1,30 Meter, auf der Rax 1,10 Meter.
Durch den starken Wind und den Neuschnee steigt allerdings wieder die Lawinengefahr.
Und wir machen einen Sprung in die Landeshauptstädte zu den aktuellen Wettermeldungen.
In Wien ist es bedeckt bei 10 Grad.
In Eisenstadt regnet es bei 10 Grad, St.
Pölten und Linz bedeckt 9, Salzburg leichter Regen 6 Grad, Innsbruck stark bewölkt 9, Bregenz leichter Regen 11, Graz stark bewölkt 6 und Klagenfurt wolkig bei 7 Grad.
Und weil wir gerade beim Süden sind, hier ist es heute Nachmittag sicher trocken und hin und wieder sonnig, überall sonst kann es aber ab und zu noch leicht regnen, wenn auch bei weitem nicht mehr so viel wie heute Vormittag.
Der Westwind legt zu und wird kräftig auf den Bergen bereits manchmal stürmisch und die Temperaturen steigen noch auf 9 bis 16 Grad.
Sehr windig und mild ist auch die heutige Nacht.
Ein bisschen regnen kann es an der Alpen-Nordseite und im Osten.
Der morgige Karfreitag wird stürmisch und feucht und anfangs auch noch einmal mild mit 8 bis 16 Grad.
Bereits am Vormittag wird es im Großteil Österreichs regnen, oberhalb von 1600 Meter Höhe schneien, nur im Süden ist es noch trocken und hin und wieder sonnig.
Am Nachmittag regnet es dann auch hier und damit überall, es können heftige Regengüsse und auch Gewitter dabei sein.
Zusätzlich kühlt es ab, am Abend kann es schon bis 700 Meter herabschneien.
In der Nacht zum Samstag muss man dann fast überall mit Schneeschauern rechnen.
Der Samstag ist kühl, sehr windig und in den Alpen winterlich.
Hier wird es immer wieder schneien.
Im Flachland wechselt die Sonne mit ein paar Schneeregenschauern und nur im Süden wird es überwiegend sonnig sein.
Die Temperaturen übermorgen 1 bis 8 Grad, im Süden 10, extrem ungemütlich auf den Bergen bei stürmischem Wind und minus 9 Grad in 2000 Meter Höhe.
Auch der Sonntag ist noch wechselhaft windig und kühl.
Für Montag, Dienstag und Mittwoch zeigt dann der Trend wieder zu deutlich mehr Sonne und zu höheren Temperaturen.
Dankeschön, Christian Hundorf.
Bald wird es heißen, Soldaten und Soldatinnen zum Rapport.
Die Regierung hat sich nach langem Tauziehen geeinigt, ab dem nächsten Jahr können freiwillig auch Frauen zum Bundesheer gehen.
Das schreibt die Tageszeitung die Presse heute.
Frauenministerin Barbara Prammer von der SPÖ und Verteidigungsminister Werner Fasslabend von der ÖVP haben sich darauf geeinigt.
Es fehlen nur mehr Details.
Nach Ostern soll der Ministerrat den entsprechenden Beschluss fassen.
Nach dem Beschluss im Parlament könnten die ersten Frauen schon mit erst im Jänner 1998 beim Bundesheer einrücken.
Dieter Bornemann sprach darüber mit Frauenministerin Prammer.
Oberstes Gebot ist die Freiwilligkeit.
Das heißt, Frauen müssen nicht zum Heer, sondern sie dürfen.
Frauenministerin Barbara Prammer erläutert die Einigung mit dem Verteidigungsminister.
Das heißt konkret,
kein Präsenzdienst, kein Grundwehrdienst für Frauen, sondern Frauen haben zwar vorweg eine Ausbildung, eine Grundausbildung zu machen, das ist aber bereits weitgehend Bestandteil des späteren Dienstverhältnisses.
Einen verpflichtenden Präsenzdienst für Frauen soll es auf keinen Fall geben, sagt die Frauenministerin.
Es war natürlich schon so, dass von Seiten des Verteidigungsministeriums beabsichtigt war, einen Präsenzdienst für Frauen
zu installieren und da habe ich insofern absolut Nein gesagt, weil das ist nicht das Ziel gewesen.
Es geht um die Möglichkeit für Frauen eine Berufslaufbahn zu machen und nicht Ersatz für fehlende Präsenzdiener zu sein.
Dabei hat die Frauenministerin selbst gar keine große Freude mit Frauen im Militäruniformen.
Leicht ist es mir nicht gefallen,
hier diese Übereinstimmung oder auch die Verhandlungen zu führen.
Aber ich glaube, dass grundsätzlich Frauen in ihrer Friedensbewegung oder in ihrem Pazifismus, den sie doch immer wieder zum Ausdruck gebracht haben, viel bessere Friedenssicherung betreiben könnten.
Aber was stört Sie denn beim Gedanken daran, dass Frauen beim Militär sind?
Es ist einfach für mich
nicht der Weg, den ich persönlich gehen möchte, um überhaupt über Sicherheitspolitik oder Friedenssicherung zu diskutieren.
Und insofern glaube ich auch, dass es sehr, sehr schwierig, das ist der zweite Aspekt, sehr, sehr schwierig sein wird, hier Frauen dann tatsächlich auch zu ihren Chancen zu verhelfen.
Ich fürchte eher, dass alle Kraftanstrengungen notwendig sein müssen, damit hier Frauen nicht die unteren Chargen bleiben.
Wäre es nicht auch eine Form der Gerechtigkeit, wenn die Frauen auch den Präsenzdienst ableisten müssten?
Ganz sicher nicht.
Frauen haben genug gesellschaftliche Aufgaben, die sie ehrenamtlich unentgeltlich Zeit ihres Lebens absolvieren und ein Teil, ein Part dieser gesellschaftlichen Aufgaben ist in Österreich der Präsenzdienst und der soll auch in Zukunft für Männer reserviert bleiben.
Das Verteidigungsministerium schätzt, dass im ersten Jahr so zwischen 50 und 100 Frauen einrücken wollen.
Im Laufe der nächsten Jahre werden es rund 1.000 Frauen werden, so die Schätzungen.
Kosten soll das Ganze?
Nichts, sagt das Verteidigungsministerium.
Denn die Kasernen müssen sowieso saniert werden und bei den Uniformen macht es keinen Unterschied, ob sie für Frauen oder für Männer geschneidert werden.
Dieter Bornemann hat berichtet.
Erst vor einer Woche haben sich SPÖ, ÖVP, Liberale und Grüne auf die Grundzüge der neuen Gehaltspyramide für Politiker geeinigt.
Widerstand gegen die Regelung des Ersatzes von Bürokosten kommt jetzt von Nationalratsabgeordneten aus dem Westen Österreichs.
Ersetzt werden nämlich nur Kosten für das Büro der Abgeordneten im Parlament in Wien.
Einige sozialdemokratische Abgeordnete aus Salzburg, Tirol und aus Kärnten sehen darin eine Benachteiligung, weil sie ihren Büroaufwand im Wahlkreis selbst tragen müssen.
Thomas Langpaul mit Einzelheiten.
Die Abgeordneten aus dem Westen empfinden es als Ungleichbehandlung.
Wenn sie für die Arbeit im Wahlkreis Büromöbel brauchen oder Telefonrechnungen begleichen müssen, bekommen sie nichts ersetzt.
Ein Abgeordneter aus Wien hingegen kann das alles aus seinem Büro im Parlament erledigen, ohne dafür bezahlen zu müssen.
Die westlichen Abgeordneten wollen auch im Wahlkreis die Bürokosten ersetzt bekommen.
Ein berechtigtes Anliegen nennt das auch SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka.
Er will sich um eine für alle akzeptable Regelung bemühen.
ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl, selbst aus einem Tiroler Wahlkreis, kann sich allerdings keine Änderung der bestehenden Regelung vorstellen.
Das ist bitte in Zeiten des Sparpaketes ganz einfach nicht denkbar, weil es ja doch hohe Kosten verursachen würde.
Und ich kann auch nicht verantworten,
dass wir das Budget, wo es kein Budgetüberschreitungsgesetz heuer geben wird, wegen dieser parlamentarischen Wünsche ändern und neuerlich einen zweistelligen Millionenbetrag für Büros in den Wahlkreisen hineinschreiben.
Denn es würde sich natürlich von den 183 Abgeordneten drei Viertel würden sich dafür entscheiden, auch ein Büro im Wahlkreis zu haben und das Büro in Wien.
Und ich glaube, das können wir uns
Eine Ungleichbehandlung kann Kohl darüber hinaus gar nicht erkennen.
Die Abgeordneten aus dem Westen hätten schließlich auch Möglichkeiten, die ihre Wiener Kollegen nicht haben, sagt Kohl.
Dafür hat der Wiener Abgeordnete keine Entfernungszulage bzw.
hat also auch nicht die besonderen Regelungen, die wir in der Bezügerreform dafür vorsägen.
Und es ist so, dass der Tiroler Abgeordnete natürlich in Wien auch ein Büro braucht.
Er braucht das ja noch viel mehr als der Wiener, um seine Interventionen zu erledigen, um seine Post zu erledigen, um erreichbar zu sein, während ja in der Regel jeder Abgeordnete in seinem Wahlkreis ohnehin bereits über eine Infrastruktur bzw.
die Infrastruktur seiner Partei verfügt.
Hinter dem Wunsch nach Abgeltung der Kosten für ein Büro im Wahlkreis stehe in Wahrheit oft der Wunsch, diese Parteiorganisationen zu entlasten, vermutet Kohl.
Thomas Langpaul informierte.
Die Hälfte aller Raucher stirbt vorzeitig.
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, die heute von ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger präsentiert wurde.
Er will am Beispiel der USA einen neuen Feldzug gegen das Rauchen führen.
Mit Aufklärung, aber auch mit Gesetzen.
Hannes Eigelsreiter berichtet.
Der Griff zur Zigarette schon in jungen Jahren soll der Vergangenheit angehören.
Dieses hohe Ziel hat sich ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger gesteckt und er zeigt sich zuversichtlich, es auch zu erreichen.
Sein Vorbild ist da der amerikanische Präsident Clinton, der ein rigoroses Zigarettenverkaufsverbot an Jugendliche unter 18 Jahre verfügt hat.
So weit geht Rasinger zwar nicht, aber er will das Rauchen über die Werbung bekämpfen.
Als erfolgreiches Beispiel nennt er die AIDS-Komban, die zu einem Umdenken in der Bevölkerung geführt habe.
Nun seien die Raucher dran.
Wir schlagen deshalb vor, dass 50 Groschen pro verkaufter Zigarettenpackung in Österreich für einen Präventionsfonds zur Verfügung gestellt werden soll.
um eben Werbung für gesunden Lebensstil zur Verfügung zu haben.
Bei etwa 13 Milliarden verkauften Zigaretten in Österreich würde dies etwa 300 Millionen Schilling bedeuten.
Es solle damit ein faires Gleichgewicht zwischen der Tabakindustrie und den Gesundheitsbehörden hergestellt werden.
Auch einen Financier des Projekts hat ÖVP-Gesundheitssprecher Rasinger schon im Auge.
Finanziert soll das Ganze werden nicht über eine Tabakpreiserhöhung, sondern schlicht und einfach aus den Gewinnen der Außer-Tabak.
Der Kampf gegen das Nikotin könne aber nicht ohne die anderen EU-Staaten gewonnen werden.
Rasinger fordert deutlichere Hinweise auf den Zigarettenpackungen über gesundheitliche Schäden und ein generelles Verbot von Tabakwerbung bei internationalen Großveranstaltungen.
Zum Schutz der Jugendlichen müssten auch die bestehenden Gesetze in Österreich endlich einmal exekutiert werden, sagt der ÖVP-Gesundheitssprecher mit Hinweis auf das Jugendschutzgesetz, das das Rauchen unter 16 Jahren verbietet.
Rasingers praktisches Beispiel.
Wenn jemand vor der Schule raucht und er ist 14 Jahre alt, muss ihn der Polizist
zumindest einmal abmahnen und wenn der regelmäßig erwischt wird, dann wirst du angezeigt.
Sein Vorstoß sei mit Vizekanzler Schüssel abgesprochen und müsse nun rasch in die Tat umgesetzt werden.
So ÖVP-Gesundheitssprecher Rasinger abschließend.
50 Groschen pro Zigarettenpackung für eine Werbekampagne gegen das Rauchen.
Das ist eine der Forderungen von ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger.
Hannes Eigelsreiter berichtete von seiner Pressekonferenz.
Am 7.
April starten die Gentechnik-Gegner ein Volksbegehren.
Sie wollen verhindern, dass gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden und dass Produkte aus manipulierten Sojabohnen, Mais, Raps und Kartoffeln in den Supermärkten
Einzug halten.
Dabei wird eines aber meist vergessen.
In den Supermarktregalen stehen längst ganze Paletten voll gentechnisch veränderter Lebensmittel.
Edith Bachkönig berichtet.
Ohne die Gentechnik würden die Supermarktregale heute ziemlich leer sein.
Denn die meisten industriell gefertigten Lebensmittel von Käse, Joghurt über Schokolade und Sauerkraut bis zu Bier und Limonaden sind mit Enzymen verarbeitet, die auf gentechnisch veränderten Mikroorganismen wachsen.
70 Prozent der industriell verwendeten Enzyme, schätzt die Wirtschaftskammer, sind heute bereits gentechnisch verändert.
Zitronensäure zum Beispiel, die in fast jeder Limonade und in vielen Naschsachen drinnen ist, wird gentechnisch produziert.
Stärkeprodukte, wie etwa Puddingpulver, sind irgendwann einmal mit Gentechnik in Berührung gekommen.
Die meisten Käsesorten sind aus gentechnisch erzeugtem Ferment gefertigt und Brot und Bier werden mit gentechnisch veränderter Hefe zubereitet.
Der Grund?
Der Käse reift schneller, das Bier ist rasch gebraut und das Brot bleibt länger frisch.
Die Industrie profitiert davon.
Sie kann die Maschinen besser auslasten, rasch und billig produzieren und aus minderwertigen Rohstoffen hochwertige Lebensmittel erzeugen.
Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
So will man in Zukunft aus Hefe, die Restzucker verarbeitet, kalorienarmes Bier erzeugen.
Oder aus Milchsäurebakterien mit Fruchtgeschmack Erdbeer- und Heidelbeerjoghurt produzieren, ohne dass das Joghurt je mit Früchten oder Aromastoffen in Berührung gekommen ist.
Auch alkoholfreien Wein will man herstellen.
Künftig sollen auch Vitamine gentechnisch und nicht mehr chemisch hergestellt werden.
Die Industrie kann sich weitere Gewinne erwarten, aber die Konsumenten werden weiter im Regen stehen bleiben.
Denn Allergiker können sich bei Fertigprodukten nicht schützen.
Aus diesem Grund fordert der Großteil der österreichischen Bevölkerung laut einer Meinungsumfrage auch die genaue Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln.
Die Novel Food Verordnung der EU lässt noch zu viel offen.
Deklariert werden muss nur, wenn veränderte Organismen im Endprodukt drinnen sind.
Und das ist bei den wenigsten Lebensmitteln der Fall.
Nicht nur zwischen Industrie und Konsumenten klafft eine große Kluft.
Auch die Wissenschaftler sind sich uneinig.
Die einen sagen, dass die Menschen Versuchstiere für ein Experiment der biologischen Kriegsführung geworden sind, die anderen sagen, dass die Menschen ohne Gentechnik verhungern werden.
So etwa der deutsche Lebensmitteltechnologe Werner Steller von der TU Berlin.
Wenn man davon ausgeht, dass wir noch einmal im nächsten 20, 30 Jahren die Zahl der Menschen auf dieser Erde verdoppeln,
dann sind einfach Versuche innerhalb der Wissenschaft oder Bemühungen, nun Lebensmittel zu entwickeln, die die Menschen satt machen, die lagerfähig sind und und und, die wir auch da hinschicken können, wenn man Menschen in irgendeinem Teil der Erde mal nicht zu essen haben, einfach unerlässlich.
Lebensmittel sind ein drastisches Beispiel, wie die Produktion von Nützlichem tödlich werden kann.
So sind in Japan bei der Produktion eines Lebensmittelzusatzes mit gentechnisch veränderten Bakterien Giftstoffe entstanden.
Das Resultat, 37 Menschen starben, tausende wurden krank.
Edith Bachkönig informierte in die Journalsendungen, wird die Wissenschaftsredaktion in den nächsten Tagen übrigens mehrere Beiträge zum Thema Gentechnik einbringen.
Die schlechte Wirtschaftslage hat nicht nur die Industrie erfasst, auch das Handwerk und das Gewerbe leidet unter der Konjunkturflaute.
Eine Umfrage der Wirtschaftskammer und der Gewerbebetrieben ergab eine weitere Verschlechterung der Auftragslage.
Grundsätzliches Ergebnis, so schlecht ging es dem Gewerbe noch nie, Josef Schweizer berichtet.
Die Lage ist für Österreichs Handwerk und Gewerbe derzeit alles andere als rosig.
Laut einer regelmäßig durchgeführten Umfrage der Wirtschaftskammer gingen die Aufträge gegenüber dem ohnehin nicht gerade günstigen Vorjahr noch einmal um 7 Prozent zurück.
Derzeit reicht der Auftragsstand gerade noch für 11,5 Wochen.
Sektionssyndikus Hans Leitner klagt.
Dieser Stand ist tatsächlich ein Tiefstand, auch ein historischer Tiefstand, so tief waren wir noch nie.
Besonders schlimm hat es das Baugewerbe erwischt.
Besser läuft es im Bereich Holz und Metall.
Grund für die Flaute, erstens werden die Aufträge immer kurzfristiger vergeben, zweitens sind die Aufträge der öffentlichen Hand ausgeblieben.
Im Schnitt gleich wie im Vorjahr entwickeln sich die Umsätze bei den konsumnahen Betrieben, wie Bäcker oder Fleischer oder den Leder- und Textilbetrieben.
Doch auch dort berichteten rund ein Drittel der Betriebe von Umsatzeinbußen.
Besonders schlecht ist die Stimmung im Burgenland wegen der Einkaufsfahrten nach Ungarn.
Immerhin gibt es einen Silberstreif am Horizont.
Drei Viertel der Betriebe erwarten für heuer eine gleiche oder sogar eine bessere Entwicklung als im Vorjahr.
Und das veranlasst Syndikus Leitner auch zu einer halbwegs tröstlichen Aussage.
Das Gewerbe wird aufgrund dieser Befragung
auch in Zukunft nicht weniger Beschäftigte haben als bisher.
Das ist, glaube ich, durchaus eine sehr positive Aussage und ich glaube, wenn man die Entwicklung in anderen Sektoren, insbesondere auch in der Industrie, ansieht, dann können wir hier von einem
von einer positiven Entwicklung sprechen.
Ich möchte nicht sagen, dass wir hier zusätzliche Arbeitskräfte einstellen werden, aber ich traue mir zu sagen, wir werden nicht wesentlich Beschäftigte abbauen.
Derzeit beschäftigen 75.000 Gewerbebetriebe rund 590.000 Menschen.
Das sind immerhin um 60.000 mehr als die Industrie.
Das Gewerbe klagt also über die schlechte Auftragslage, aber auch das Gewerbe sieht trotzdem zuversichtlich in die Zukunft, es wird keinen Rückgang der beschäftigten Zahlen geben.
Noch ein Silberstreif am Horizont der österreichischen Wirtschaft, die Pleiten gehen zurück.
Der Kreditschutzverband von 1870 stellt fürs erste Quartal 1997 ein deutliches Absinken der Unternehmenszusammenbrüche fest.
Herbert Huter.
In den ersten drei Monaten sind die Firmenzusammenbrüche um fast ein Drittel auf 1170 Fälle zurückgegangen, verglichen mit dem ersten Quartal 1996.
Wobei die Fälle, die wegen fälliger Aussichtslosigkeit vom Gericht abgewiesen wurden, immer noch mehr sind als die eröffneten Insolvenzverfahren.
Die Verbindlichkeiten sind sogar um fast drei Viertel auf gut 6 Milliarden Schilling gesunken.
Allerdings hat voriges Jahr allein die Makulan-Baupleite mit 11 Milliarden Schilling die Insolvenzsumme auf mehr als 20 Milliarden im Vierteljahr aufgeblasen.
Heuer führte wieder die Baubranche mit dem Fall HZ und mit knapp einer Milliarde Schillingverbindlichkeiten die Pleitenstatistik an.
Aus dem Baubereich auch die zweitgrößte Pleite, nämlich die Walchfenster- und Fassadenbau AG mit 168 Millionen Schilling in der Steiermark.
Es folgt an dritter Stelle die Firma Wärmetechnik Uniterm mit 125 Millionen Schilling Insolvenzsumme in Wien.
Nach der Baubranche kommen die Bereiche Maschinen und Metall sowie Holz und Möbel mit den höchsten Passiven.
Bei den Bundesländern blieben Kärnten und das Burgenland von der Pleitenwelle bisher unberührt.
In den ersten drei Monaten sind heuer rund 5.600 Beschäftigte von Pleiten betroffen, voriges Jahr war es ein Drittel mehr.
Weniger erfreulich die Privatkonkurse.
Sie werden mehr, die Verbindlichkeiten der Privaten sind mit 900 Millionen Schilling fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Für das Gesamtjahr 1997 ist der Kreditschutzverband von 1870 trotzdem noch vorsichtig.
Der Pleitenrekord von 1996 mit einer Insolvenzsumme von 52 Milliarden Schilling wird heuer sicher nicht erreicht, aber mit 50 Milliarden Schilling liegt die Prognose noch nicht viel darunter.
Wobei die Verbindlichkeiten nicht die tatsächlichen Verluste sind, weil ja beim Ausgleich Geld zurückgezahlt wird.
Und die Verwertung der Konkursmasse bringt ja auch etwas ein.
Herbert Hutter informierte.
Schon seit einigen Jahren bemühen sich die Arbeitsämter in Salzburg und im bayerischen Traunstein um verstärkte Zusammenarbeit.
Gut zwei Jahre nach Österreichs Beitritt zur EU wollten die Arbeitsmarktexperten diesseits und jenseits der Salzach wissen, was bei ihren Bemühungen herausgekommen ist.
Das Ergebnis ist ernüchternd.
Es gibt immer noch sehr wenige Salzburger, die die Chance nutzen, in benachbarten Bayern zu arbeiten.
Und auch die Bayern kommen lieber in die Salzburger Theater und Gasthäuser als in die Betriebe.
Ein Bericht von Bernhard Schausberger.
Die Region Salzburg-Berchtesgadener Land Traunstein hätte alle Voraussetzungen dafür, dass sich die Menschen im jeweils anderen Gebiet um einen Job umschauen.
Die gleiche Sprache, eine lange gemeinsame Geschichte, die gleiche Kultur, das gleiche Lebensgefühl und ein sehr ähnliches Gesellschaftssystem.
Dennoch gibt es immer noch sehr wenige Pendler von Bayern nach Salzburg und umgekehrt, sagt der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Salzburg, Erwin Buchinger.
Es gibt also doch noch
eine Grenze im Kopf und wir müssen da ein richtigeres Bild dafür gewinnen, für uns scheinbar selbstverständliche Informationen und Beratungsleistungen, die wir gar nicht mehr weitergeben, die breiter weiterzugeben, weil sie für die Arbeitssuchenden nicht selbstverständlich sind.
Wir haben etwa auch Rückmeldungen, es gibt immer noch beträchtlich Arbeitssuchende, die meinen, man braucht eine Arbeitsbewilligung, wenn man in Deutschland arbeiten will.
Das ist für uns schwer vorstellbar, aber es ist so.
Wir müssen dort anknüpfen, wo die Bewusstseinslagen sind.
Für die Berater in den Arbeitsmarktstellen diesseits und jenseits der Grenze ist diese Erkenntnis einigermaßen überraschend.
AMS-Chef Buchinger und seine Kollegen in Bayern werden daher den Erfahrungsaustausch zwischen unseren Beratungsfachkräften über Lage und Entwicklung am Arbeitsmarkt in der Grenzregion vertiefen und wir haben dazu im Jahr 1997
Wir haben Hospitationen geplant, die Beratungskräfte von uns hospitieren in Traunständen und umgekehrt.
Wir haben gemeinsame Seminare geplant, auch mit Personalleitern.
Und die Arbeitsmarktexperten wollen den Arbeitssuchenden auch die Angst davor nehmen, sich im benachbarten Ausland einen Job zu suchen.
Es soll ihnen geholfen werden, die Hemmschwelle vor einem anderen Sozialversicherungssystem, vor einem anderen Steuer- und Rentensystem und vor einem anderen Arbeitsrecht abzubauen.
Der Wirtschaftsexperte Helmut Dornmeier, der die Verflechtungen zwischen dem Arbeitsmarkt in Salzburg und in Südostoberbayern untersucht hat, schlägt vor, dass auch die Arbeitgeber grenzüberschreitend zusammenarbeiten könnten.
Im Fremdenverkehr gäbe es durchaus ein Verflechtungspotenzial, ohne dass dies auch von vornherein im Sinne von verstärkter Konkurrenz zu interpretieren wäre.
Das heißt auch, zu denken wäre hier etwa an Mobilitätsförderungen oder auch
an Kooperationen auf Arbeitgeberseite.
Zum Beispiel, dass eben eine Gruppe von Beschäftigten quasi eine Partie im Winter in Salzburg und im Sommer in Traunstein sozusagen für jeweils fixe Arbeitgeber arbeitet.
Die Arbeitsmarktexperten auf beiden Seiten werden ihre Anstrengungen fortsetzen, damit die Region weiter zusammenwächst.
Halb eins ist es jetzt und wir kommen ins Ausland.
Schock herrscht derzeit in der exklusiven südkalifornischen Gemeinde Rancho Santa Fe bei San Diego.
Der Grund dafür ist der Fund von 39 Leichen in einer Luxusvilla.
Es handelt sich dabei um junge Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren.
Die Ermittler gehen von einem Massenselbstmord mit religiösem Hintergrund aus, berichtet Susanne Newerkla.
Zwei Tage lang war es in und um die Luxusvilla bei San Diego bereits verdächtig ruhig.
Bis ein anonymer Anrufer den Behörden empfahl, nachzusehen, ob die Bewohner der Villa wohlauf seien.
Dem daraufhin entsandten Inspektor bot sich ein schauriges Bild im Inneren des Hauses.
39 junge Menschen, alle im Alter zwischen 18 und 24, lagen im ganzen Haus verteilt auf dem Rücken, alle mit dunklen Hosen und dunklen Tennisschuhen bekleidet.
Es gab keine Blutspuren, keine Zeichen von Gewaltanwendung.
Zunächst gingen die Behörden davon aus, dass es sich ausschließlich um Männer handelte.
Doch nach dem neuesten Ermittlungsstand sind auch Frauen unter den Leichen.
Wie viele ist derzeit noch unklar, sagt Alan Fulmer von der Polizei in San Diego.
Ihre Gesichter und Oberkörper waren alle mit einem lila Tuch bedeckt.
Deshalb hat die Polizei zuerst nicht bemerkt, dass auch Frauen darunter waren.
Die 39 jungen Menschen sahen aus, als würden sie schlafen, doch sie waren bereits seit 48 Stunden tot.
Die genaue Todesursache ist derzeit noch nicht geklärt, man vermutet aber religiöse Hintergründe, sagt Falmer.
Nach den ersten Untersuchungen glauben wir, dass hier ein Massenselbstmord stattgefunden hat.
Wir behandeln es aber als ungeklärten Todesfall, bis wir das bestätigen können.
Seit Oktober hatte eine Sekte das Haus im exklusiven Villenviertel Rancho Santa Fe gemietet.
Um welche Sekte es sich dabei handelt, auch darüber herrscht derzeit noch Unklarheit.
Bisher gibt es jedenfalls keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit den jüngsten Selbstmorden von Angehörigen der Sonnentempler-Sekte.
In Kanada waren ja erst letzten Samstag fünf Erwachsene in einem abgebrannten Haustod aufgefunden worden.
Ein tragischer Tod also von 39 Menschen in Südkalifornien, möglicherweise ein Massenselbstmord von Sektenmitgliedern Susanne Neberglad berichtet.
wie Lehrer Karin Koller berichtet.
Tausende Arbeiter sind heute Morgen in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands auf die Straßen gegangen.
Seit Monaten haben sie keine Löhne und Gehälter gesehen.
Die Wut auf die politisch Verantwortlichen ist groß.
Auf so manchen roten Banner wird dann auch der Rücktritt der Regierung gefordert.
Gerade die Region um Wladiwostok ist von der allgemeinen Wirtschaftskrise im Land besonders betroffen.
Die Entfernungen sind riesig, die klimatischen Bedingungen ungünstig,
Die Transportwege enorm teuer.
Produkte aus dem feinen Osten finden daher keinen Absatz.
Das Geld für die Menschen bleibt aus.
Aber auch in Magadan, der ehemaligen Gulag-Stadt in Sibirien, im Amur-Gebiet an der Grenze zu China im Ural und auch in Jelsins Heimatstadt Jekaterinburg machen zehntausende Menschen in Protestzügen ihrem Unmut Luft.
Sie wollen endlich ihr Geld bekommen.
Mit umgerechnet 84 Milliarden Schilling steht der Staat bei den russischen Arbeitern in der Kreide.
Viele der Bankrottenfirmen bezahlen ihre Angestellten in Naturalien.
Sie drücken ihnen einfach ihre selbstfabrizierten Erzeugnisse in die Hand, die dann gegen Lebensmittel eingetauscht werden.
Diese Form des Tauschhandels sichert den Menschen zwar fürs Erste das Überleben, doch diese steinzeitliche Wirtschaftsform stößt an ihre Grenzen, ebenso wie die Geduld der Menschen hier in Russland.
Die Gewerkschaften rechnen deshalb auch damit, dass sich an den heutigen Protestaktionen mehr als 20 Millionen Menschen beteiligen.
In fast 30.000 Betrieben im Land wurde zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen.
Ob wirklich so viele Menschen heute diesem Aufruf folgen werden, ist aber fraglich.
Denn die meisten Russen sind mit dem täglichen Überlebenskampf dermaßen beschäftigt, dass sie gar nicht dazu kommen, an Demonstrationen zu denken.
Außerdem glaubt die Mehrheit der Russen, wie aus einer jüngst veröffentlichten Meinungsumfrage hervorgeht, nicht daran, dass mit Protestaktionen ihre Probleme zu lösen sind.
Sie glauben, dass solche Aktionen eher schaden.
Der heutige Protesttag wird jedenfalls politisch weitlich ausgeschlachtet.
Die kommunistische Opposition wettert lautstark gegen die neue Regierung und der populistische General Alexander Lebed warnt schon seit Tagen vor massiven Ausschreitungen.
Entgegen diesen Prophezeiungen verlaufen die Demonstrationen bisher aber friedlich.
Noch gestern hat Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin zur Ruhe und Besonnenheit aufgerufen.
Niemand solle sie provozieren lassen, sagte er.
Innenminister Kulikow versicherte, die Miliz habe die Situation im Griff.
Und Vizepremier Anatoly Chubais versuchte auf seine Art in heutigen Protesten ihre Spitze zu nehmen.
Er kündigte an, dass nun wenigstens ein Viertel der ausständigen Löhne ausbezahlt würden und das Geld für den Bergbau und dessen notwendige Umstrukturierung zur Verfügung gestellt werde.
Wann und wie dies geschehen soll, sagte Chubais aber nicht.
Für den heutigen Nachmittag werden in ganz Moskau jedenfalls Protestzüge und Großkundgebungen erwartet.
Kein Grund zur Beunruhigung für Präsident Yeltsin.
Er versucht Normalität zu verbreiten.
Wohl deshalb verbindet Boris Jelz in den heutigen sonnigen Spätwintertag auf seiner Dacia außerhalb von Moskau.
Karin Koller berichtete aus Moskau.
Seit dem Friedensabkommen von Dayton sind bereits zahlreiche bosnische Kriegsflüchtlinge wieder in ihre zerstörte Heimat zurückgekehrt.
In Österreich sind derzeit noch knapp 10.000 Menschen in der sogenannten Bundesbetreuung.
Die Bundesregierung hofft in Zusammenarbeit mit Rotem Kreuz und Caritas, rund die Hälfte heuer zur Rückkehr bewegen zu können, auch mit finanzieller Unterstützung.
Der österreichische Botschafter in Sarajevo, Valentin Inzko, begrüßte prinzipiell diese Aktion, ist aber über das Ausmaß des Erfolgs skeptisch.
Grundsätzlich positiv, aber man muss natürlich sehr genau differenzieren.
In die Mehrheitsgebiete, vor allem in der Föderation, ist eine Rückkehr möglich.
Eine Rückkehr an die Grenze, an die Interentitätsgrenze, ist nun sehr schwer möglich, weil dort bisher nur einige hundert Bosnier zurückkehren konnten.
Eine Rückkehr ins Hinterland, ja, in die Republika Srpska, ist aber derzeit unmöglich.
Die Mehrheit der in Österreich lebenden Bosnier sind allerdings aus den Gebieten, die jetzt von den Serben bewohnt und beherrscht werden.
Der Flüchtlingshochkommissar hat in Aussicht gestellt, dass er auch in serbischer Gebiete heuer Flüchtlinge rückführen wird.
Das wird man dann sehen gegen Jahresmitte, ob das möglich war oder nicht.
Ich bin eigentlich eher pessimistisch.
Herr Botschafter, macht es Sinn, den Leuten Geld mitzugeben, mehr Geld als wahrscheinlich die meisten in den Dörfern, wo sie dann Hinkommen haben, und dass die unter Umständen dann sich gleich das größte Wirtshaus kaufen damit?
Ich bin ein großer Befürworter dieser Aktion.
Man soll den Leuten Geld mitgeben, denn sonst stehen sie ja vor den ruinierten Häusern und haben nicht einmal Geld für Ziegel, für Fensterscheiben und so weiter.
Aber man muss auf jeden Fall flankierende Maßnahmen setzen und auch der örtlichen Struktur
helfen mit Kleinkrediten für Klein- und Mittelbetriebe, der Infrastruktur, dem Bürgermeister und der ganzen Dorfgemeinschaft, damit diese Dorfgemeinschaft dann auch die Rückwanderer freundlich aufnimmt.
Es hätte natürlich überhaupt keinen Sinn, den Leuten, die aus Europa kommen,
Geld in die Taschen zu stopfen, die eröffnen dann ein Kaffeehaus.
Das wird am nächsten Tag zusammengehauen.
Das hat keinen Sinn, sondern mit flankierenden Maßnahmen muss man diese Rückkehr auch erleichtern, damit die Dorfbewohner, die Nachbarn diese Leute wieder freundlicher aufnehmen.
Und nur so ist dann auch eine Rückkehr realistisch und nur mit dieser Art hat man auch die Aussicht auf einen Erfolg.
Wer sollte das eigentlich Ihrer Meinung nach organisieren, die praktische Durchführung dieser Aktion?
Es ist gut, dass Sie die Betonung auf praktisch gelegt haben.
Ich glaube, das müssten Praktiker machen.
Leute, die schon bisher, Organisationen, die schon bisher erfolgreich Flüchtlinge rückgeführt haben, beziehungsweise die schon bisher erfolgreich Projekte verwirklicht haben in ethnisch gemischten Gebieten, wie zum Beispiel die Caritas.
Mit dem österreichischen Botschafter in Sarajevo, Valentin Insko, hat Fritz Besata gesprochen.
Jetzt nach Deutschland.
Stimmen die Aufsichtsräte heute zu, dann heißt ab nächster Woche der größte Stahlkocher Europas, Thyssen Krupp Stahl AG.
Die Fusion spiegelt die Probleme wieder, die Deutschland gerade in den Bereichen hat, denen das Land sein Wirtschaftswunder zu verdanken hat.
Nicht ohne Stolz hat der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau, einmal gesagt, das Land von Kohle und Stahl ist ein Land mit Kohle und Stahl geworden.
Kritiker erwidern, das industriepolitisch so wichtige Land habe zu lange an den Traditionsbranchen festgehalten und zu spät auf die sogenannte Jobmaschine Mittelstand gesetzt.
Volker Obermaier in Bonn über den schwierigen Strukturwandel in Deutschland anhand des Beispiels Nordrhein-Westfalen.
Eine Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren dokumentiert das Dilemma des bevölkerungsreichsten Bundeslandes.
Die Zahl der Beschäftigten im Steinkohleabbau ist von einst fast 300.000 auf jetzt etwa 70.000, also nicht einmal ein Viertel gesunken und es werden noch weniger werden.
Beim Stahl ist die Situation nicht viel besser, hier hat sich die Zahl der Arbeitsplätze mehr als halbiert.
Die großen Konzerne im Land, die früher vom Stahlkochen lebten, setzen auf andere Bereiche, vor allem auf den Kommunikationssektor.
Die Mannesmann AG in der Hauptstadt Düsseldorf, eins der führenden Röhrenhersteller der Welt, macht mittlerweile den Großteil seines Gewinns im Mobilfunkbereich.
Auch Thyssen und Weber suchen ihr wirtschaftliches Heil in der Wachstumsbranche Telekommunikation.
Das Problem von Nordrhein-Westfalen ist prima die Kohlevergangenheit des Ruhrgebietes.
Noch immer werden Milliarden aus den öffentlichen Kassen investiert, die das Ende zwar verzögern, aber nicht aufhalten können.
So wird heute Abend erneut eine Zeche für immer geschlossen.
Das Revier weist mit einer Arbeitslosenquote jenseits der 15 Prozent die höchste Arbeitslosigkeit in diesem Bundesland auf.
Die Umstrukturierung der Großkonzerne hat noch nicht ausreichend neue Jobs gebracht, auch weil bisher die mittelständischen Zulieferbetriebe fehlen.
Das alte Montangeflecht ist weitgehend zerstört, sagen die Wirtschaftsforscher, ohne dass etwas Neues an seine Stelle getreten ist.
Alles, was hier schrumpft, schrumpft schneller als anderswo in Deutschland.
Alles, was wächst, wächst langsamer.
Die Regierung versucht zu fördern, was zu fördern geht.
Es gibt Orte, da sieht das Land auch schon so aus, wie es sich selbst die Zukunft vorstellt.
Erwachsen und modern, rauch- und rußfrei, flexibler Arbeitnehmer.
Technologie- und Erlebnisparks wurden errichtet, Medienunternehmen ins Land geholt, die Dienstleistungsbranche forciert.
Den Wirtschaftsförderern ist es aber bis heute offenbar nicht gelungen, das Land auf eine neue wirtschaftliche Basis zu stellen und schon gar nicht der Region eine neue Identität zu geben.
Nirgendwo sonst in Deutschland seien die Menschen mental so fixiert auf die industrielle Großfertigung, urteilt der Münchner Wirtschaftshistoriker Ulrich Wengernroth.
Nur wer ein anfassbares Produkt herstelle, sei es Arbeitnehmer etwas wert, so die Auffassung der Menschen.
Ein Grund, warum das Durchschnittsalter im Steinkohlebergbau bei 35 liegt.
Für die Politik des Landes hat dies erhebliche Konsequenzen.
Sie kann sich nicht darauf beschränken, Industriereviere umzuwandeln, sie muss auch die Einstellung der Menschen ändern.
Beim staatlich betreuten Abschied von der Kohle- und Stahlgesellschaft im Revier gelingen auch manchmal Bilder von hoher Symbolkraft.
In Duisburg zeigt das Musicaltheater Les Miserables.
Der Sturm auf die Barrikaden wurde ausgerechnet dort geprobt, wo Arbeiter noch vor ein paar Jahren wirklich protestierten, auf dem Gelände der Krupp Stahlwerke in Rheinhausen.
Es wurde ersatzlos zugesperrt.
Volker Obermeier war das aus Deutschland.
Der Dalai Lama, Friedensnobelpreisträger und im Exil lebendes Oberhaupt der tibetischen Buddhisten, erregte diese Woche durch seinen historischen Besuch auf der Insel Taiwan nicht nur internationales Aufsehen, sondern auch den Zorn der kommunistischen Führung in Peking.
Das offizielle China wirft sowohl Taiwan als auch dem tibetischen Exilführer spalterische und sezessionistische Absichten vor.
Und es sieht in dem heute zu Ende gegangenen Besuch ein Zusammengehen von zwei politischen Kräften, die besonders heftig gegen Machtansprüche Pekings auftreten.
Helmut Opletal berichtet über die möglichen Auswirkungen des Dalai Lama-Besuches in Taiwan.
Offiziell war es ein religiöser und privater Besuch des Dalai Lama in Taiwan.
Doch von Anfang an war klar, dass diese Reise brisanten politischen Sprengstoff beinhaltet, signalisierte sie doch ein Zusammengehen zweier Erzfeinde der kommunistischen Führung in Peking.
Auf der einen Seite der Dalai Lama, der Gottkönig, der 1959 nach der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstandes geflüchtet ist und seither eine Exilregierung leitet.
Auf der anderen Seite die Insel Taiwan, auf die sich 1949 nach der kommunistischen Revolution die nationalchinesische Regierung geflüchtet hat, die seither militärisch hochgerüstet allen Ansprüchen und Begehrlichkeiten Pekings trotzt.
Während des sechstägigen Besuches in Taiwan zeigte der 61-jährige Dalai Lama jedenfalls politisches Geschick.
In Pressekonferenzen und Gesprächen mit den führenden Politikern Taiwans verwies er immer wieder darauf, dass Tibet keine völlige Unabhängigkeit verlange, sondern nur eine weitgehende Selbstverwaltung innerhalb Chinas und dass er sich auch bemühe, tibetische Extremisten, die eine völlige Loslösung von China verlangen, im Zaum zu halten.
Geschickt benützte der Dalai Lama dabei das Schlagwort «Ein Land, zwei Systeme», mit dem ja die Führung in Peking ihre Hongkong-Politik und auch eine Wiedervereinigung mit Taiwan politisch schmackhaft machen möchte.
Warum könnte das nicht auch für ein zukünftiges Tibet innerhalb des Chinesischen Staatsverbandes gelten, meinte das Oberhaupt der tibetischen Buddhisten.
Ein chinesischer Staat, in dem Tibet seine kulturelle, religiöse, aber auch eine gewisse politische Eigenständigkeit bewahren kann, so wie es eben in Zukunft für Hongkong vorgesehen sei.
Doch auch für die nationalchinesischen Politiker in Taiwan, mit denen er zusammenkam, wie den Präsidenten Li Denghui oder Vertreter der Oppositionellen Demokratischen Fortschrittspartei, hatte der Dalai Lama einige umstrittene Aufforderungen parat.
Taiwan habe zwar das Recht auf Selbstbestimmung, sagte er, solle aber dennoch enge Kontakte zu China pflegen und einen Kompromiss suchen.
Trotz allem schäumt die kommunistische Führung in Peking.
Cui Tiankai, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, warf Taiwan und dem Dalai Lama auch heute zum Abschluss des sechstägigen Besuches wieder vor, China spalten und trotz aller gegenteiliger Lippenbekenntnisse unabhängige Staaten errichten zu wollen.
Klar ist jedenfalls, dass Taiwan und der Dalai Lama auch in Zukunft politisch zusammenarbeiten und auf die internationale öffentliche Meinung einwirken wollen.
Die Regierung in Taipei gab jedenfalls die Zustimmung für die Errichtung eines eigenen Tibet-Büros auf der nationalchinesischen Insel.
Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, schlägt im Konflikt mit der chinesischen Führung eine Lösung unter dem Motto Ein Land, zwei Systeme vor, die chinesische Führung will, davon aber offenbar wenig Wissen.
Helmut Opletal berichtete und jetzt ein Programmhinweis für unser heutiges Abendprogramm.
Die Todesfabrik rationalisierte das Töten und transformierte es in Arbeit, die kein innerliches Engagement, ja nicht einmal Kaltblütigkeit erforderte, sondern Sachlichkeit und Sorgfalt.
Der Exzess entstand nicht aus mechanischem Gehorsam, im Gegenteil.
Er entstand aus einer Gruppenstruktur, in der die Erwartung galt, das Mass der normalen Gewalt zu übertreffen.
Je brutaler ein SS-Mann, desto größer war sein Ansehen bei Vorgesetzten und Komplizen.
Im Konzentrationslager war Hilfe für alle unmöglich.
Hilfe war immer bevorzugung weniger.
Um jedoch überhaupt helfen zu können und Schlimmeres zu verhüten, musste sich der Gefangene zum Komplizen machen.
Das Innenleben der Konzentrationslager.
Der Soziologe Wolfgang Sofsky hat es untersucht.
Die Ordnung des Terrors nennt er sein Buch darüber.
Unmenschlichkeit ist stets eine Möglichkeit des Menschen.
Damit sie zu Tage tritt, bedarf es nur der absoluten Freiheit über den anderen.
Ausschnitte aus Sofskys Buch, zusammengestellt von Kurt Reisnegger, können Sie heute Abend hören.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Der ORF ist zur Veröffentlichung folgender Gegendarstellung verpflichtet worden, die ich Ihnen nun zur Kenntnis bringe.
Im Mittagssjournal im Programm Österreich 1 vom 10.02.1997 wurde im Rahmen eines Prozessberichtes über den Beginn der Hauptverhandlung gegen Frau Elfriede Blaudensteiner vor dem Landesgericht Krems wegen Verdachtes des Mordes behauptet, dass Elfriede Blaudensteiner nach ihrer Verhaftung im ersten Polizeiverhör
zunächst insgesamt fünf derartige Morde zugegeben, das Geständnis später aber wieder zurückgezogen habe, sowie dass Frau Elfriede Blauensteiner ein Geständnis im Fall Pichler abgelegt, dieses aber widerrufen habe.
Entgegen diesen Behauptungen hat Frau Elfriede Blauensteiner niemals ein oder mehrere Mordgeständnisse abgelegt und daher solche Geständnisse auch nicht widerrufen, sondern lediglich die Verabreichung von Eukalykon zugegeben.
Sie habe Hibai jedoch keinen Tötungsvorsatz gehabt.
Und jetzt zur Kultur im Mittagschanal.
Kommenden Dienstag leitet einer der jungen österreichischen Dirigenten Senkrecht Starte das Abschlusskonzert des ersten Osterklangfestivals in Wien.
Franz Welser Möst wagt sich erstmals über Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium Paulus.
Susanne Bruckner hat mit Franz Welser Möst gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
Man muss neuen Entwicklungen gegenüber offen sein und versuchen, immer dem zu entsprechen, was für Anforderungen an einen gestellt werden.
Der Leitsatz des 1960 in Linz geborenen Dirigenten, dessen Blitzkarriere seit dem Debüt bei den Salzburger Festspielen nicht mehr zu bremsen gewesen ist.
Zuerst eine Chefposition in Schweden und von der Schweiz schließlich der Sprung zu den internationalen Eliteorchestern London Philharmonic oder St.
Louis Symphony Orchestra, das ihm die Türe in die USA öffnete und schließlich das New York Philharmonic Orchestra, dessen Chef er bis vor zwei Jahren gewesen ist.
Zu Beginn seiner Laufbahn galt Welser Möst als junger, innovativer Bruckner-Spezialist.
Sein Name stand für eine nüchterne, entschlackte, ja unpathetische Wiedergabe des brucknerschen Oeuvres.
Welser Möst ist seit Jahren auch einer der Mitverantwortlichen des Bruckner-Festes in Linz.
Obwohl sein Repertoire groß ist, es reicht von Schumann über Stravinsky, Kodaj und Bartok bis Karl Orff, ist der Kampf gegen Schubladendenker und gezwungenem Spezialistentum nicht weniger geworden.
Ich habe mich immer gewährt dagegen, sehr stark gewährt dagegen und ich hatte also mit einigen ziemlich große Auseinandersetzungen deswegen.
Aber man muss sich selber treu bleiben und man muss einfach das tun, woran man selber glaubt.
Man zahlt ja dann auch selber den Preis dafür, in die eine oder andere Richtung, je nachdem.
Seit vergangener Saison ist Franz Welser Möst musikalischer Leiter des Opernhauses in Zürich.
Das war ein langer, lang gehackter Wunsch von mir, weil ich es ganz, ganz wichtig finde, dass man sich als Dirigent auch in der Oper bewegt.
Ich selber kann das nicht beurteilen, aber wie ich jetzt zum Beispiel vor einem Monat in Cleveland war, wo ich jedes Jahr hingehe, und dann hat der Intendant dort gesagt, dein Dirigierstil hat sich sehr verändert.
Und das stimmt mir wahrscheinlich.
Ich kann es eben nicht beurteilen, weil ich mir selber nicht zuschaue.
Aber das hängt sicherlich mit der Oper zusammen.
Da kommt eine extra Dimension dazu, die man benötigt, die einen fordert.
Und das ist etwas, was ich immer wollte und was mir unheimlich viel Freude macht.
Aber auch hier der ständige Kampf gegen Vorurteile.
Die Leute sagen immer dann, naja, also Franz Welser-Möst, das muss ja deutsches Repertoire sein.
Und die ersten zwei Premieren meiner Chefzeit waren französische Oper.
Als Chef bin ich fürs Haus zuständig, das heißt, ich muss auch irgendwo Einfluss auf das gesamte Repertoire nicht nur in der Planung, sondern in der echten musikalischen Umsetzung haben.
Das heißt, wenn ich französische Oper dirigiere und dann kommt ein Kollege,
der auch vielleicht eine französische Oper macht, dass das fürs Orchester keine Fremdsprache ist, sondern dass sie wissen, wie man sich darin bewegt.
Das ist auch ganz wichtig, meine Aufgabe als Chef, und das funktioniert auch sehr gut.
Was Wien betrifft, scheint der Zwist mit den Philharmonikern nun endlich beendet.
Nächste Saison gibt es das erste philharmonische Konzert.
Was die Wiener Oper betrifft, gibt sich Welser Möst abwartend.
Ich muss ein bisschen vorsichtig formulieren, wie immer.
Es sieht so aus, als ob tatsächlich in nicht allzu ferner Zukunft etwas zustande käme.
Susanne Bruckner sprach mit Franz Welser-Möst, der jetzt zum Abschluss des Osterklangfestivals am kommenden Dienstag das Konzert leitet, und zwar Felix Mendelssohn-Bartoldis Oratorium Paulus.
Und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870 ist die Zahl der Firmenpleiten zurückgegangen.
Die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten sind um 71 Prozent auf 6,1 Milliarden Schilling gesunken.
Im Vorjahresquartal hatten die Pleiten noch 20,9 Milliarden Schilling ausgemacht.
Der Einzug von Frauen ins Bundesheer ist nun fix.
Auf freiwilliger Basis werden künftig Frauen bei Militärkarriere machen können.
Frauenministerin Prammer, eine Gegnerin dieser Regelung, meinte, sie sehe darin die Möglichkeit für Frauen eine Berufslaufbahn zu absolvieren.
Keinesfalls dürfe die Aufnahme von Frauen aber als Ersatz für fehlende Präsenzdiener gesehen werden.
Das vom 7. bis 14.
April stattfindende Gentechnik-Volksbegehren erhält kirchliche Unterstützung.
Der Eisenstädter Bischof Ibi will das Volksbegehren persönlich unterschreiben.
Ibi erklärte, man könne in Österreich auf gentechnisch veränderte Lebensmittel verzichten.
Kein Wissenschaftler könne mit Sicherheit Auskunft über die langfristigen Folgen der Gentechnik geben.
Mit seiner Unterschrift wolle er auch Solidarität mit den Biobauern zeigen, erklärte Bischof Ibi.
ÖVP-Gesundheitssprecher Rasinger fordert ein rigoroses Rauchverbot für Jugendliche bis 16.
Außerdem will Rasinger Anti-Werbung gegen das Rauchen.
Eine Verteuerung bei Zigaretten schließt er aber aus.
USA.
In einer Villa im Gebiet von San Diego in Kalifornien sind die Leichen von 39 Männern und Frauen entdeckt worden.
Alles deutet auf Massenselbstmord hin.
Das luxuriöse Haus soll seit Oktober an Anhänger einer Sekte vermietet gewesen sein.
Die Opfer im Alter zwischen 18 und 24 waren ähnlich gekleidet und mit dreieckig gefalteten lila Büchern beteckt.
Es gab keine Blutspuren oder Zeichen von Verletzungen.
Russland.
Mit einem Protesttag fordern die Russen heute die Auszahlung ihrer Löhne und Pensionen ein.
Voraussichtlich 20 Millionen Menschen werden sich an Streiks und anderen Aktionen beteiligen.
Die Kommunisten nahmen die landesweiten sozialen Proteste zum Anlass, um ein Misstrauensvotum gegen die russische Regierung anzukündigen.
Das Wetter, nur noch einzelne Regenschauer in den Alpen, die Wolken lockern auf, etwas Sonne am ehesten in Süden und Osten, sehr windig, mild, mit Werten zwischen 9 und 16 Grad.
Danke Josef Wenzel-Nattek.
Das Team des Mittagsschonals verabschiedet sich.
Tontechnik Franz Trönker, Regie Werner Löw und Moderator war Hans-Christian Scheitig.