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Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.05.28
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Und ich sage willkommen bei unserem Mittagschanal.
Ilse Oberhofer führt Sie heute durch die Sendung.
Und das sind wichtige Themen.
Großer Parteitag der Freiheitlichen in Linz.
Zwei Wochen vor der EU-Wahl steigt Jörg Haider höchstpersönlich wieder in die bundespolitische Arena.
Die Parole heißt unter anderem auch, mehr macht den Frauen.
Der Euro-Kurs ist auf einen Tiefststand gefallen.
Ist das gut?
Ist das schlecht?
Warum ist das überhaupt passiert?
Unsere Wirtschaftsredaktion wird das analysieren.
In der Slowakei fällt morgen die Entscheidung über den neuen Staatspräsidenten.
Mehr als ein Formalakt der Wähler auf dem Prüfstand steht die Demokratie.
Die Kandidaten der Stichwahl heißen Rudolf Schuster und Wladimir Međa.
Der WWF fordert Geld und objektive Untersuchungen über die Ökoschäden, die durch die NATO-Angriffe in Jugoslawien, aber auch in den anderen Staaten entstanden sind.
Nach der Kriegsverbrecheranklage gegen Slobodan Milošević und vier andere hochrangige Serben werden wir Jens Reuter fragen, wie er in diesem Zusammenhang nun die Chancen für weitere Verhandlungen einschätzt.
Ist damit nicht die Entscheidung gefallen für den Krieg am Boden, ein Sieg der Falken sozusagen?
Mitmenschlichkeit und Zivilcourage haben Passagiere einer Swissair-Maschine gezeigt.
Sie haben einen gefesselten Asylwerber befreit und seine Abschiebung unmöglich gemacht.
Wir berichten darüber.
Außerdem, wie soll es mit der Stromlösung Ost weitergehen?
Jahrestagung der Alzheimergesellschaft.
Die Krankheit ist wohl eines der großen Probleme unserer Zeit.
Und die Kulturredaktion war am Wiener Akademietheater bei den Proben für die Premiere des Georges-Taboris-Stücks Purgatorium.
Bei uns aber stehen zunächst die Nachrichten auf dem Programm.
Zusammengestellt hat sie Susanne Meisner-Sindeler.
Unser Sprecher im Mittagsschanal ist Andreas Elafsky.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Der russische Sonderbeauftragte Canemördin bemüht sich wieder um eine Kosovo-Friedenslösung.
Am Vormittag ist Canemördin in Belgrad eingetroffen, wo er mit Präsident Milosevic verhandeln will.
Dass Milosevic vom UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal angeklagt worden ist, sei unverständlich und unangenehm, sagte Canemördin, ändere aber nichts an seiner Mission.
In den Beratungen mit dem amerikanischen Vizeaußenminister Talbot und dem finnischen Präsidenten und EU-Beauftragten Achthissari ist bisher offenbar kein Durchbruch gelungen.
Die USA haben die Kritik an der Anklage gegen Milosevic zurückgewiesen.
Präsident Clinton meinte, damit solle die Fortsetzung von Kriegsverbrechen verhindert werden.
Der italienische Außenminister Lamberto Dini lehnt den Einsatz von Bodentruppen im Kosovo ab.
Nach Ansicht Dinis käme die Entsendung von Bodentruppen einer Invasion gleich.
Sollte das geschehen, würde sich Italien davon distanzieren, betonte der Außenminister.
Die NATO hat mit ihren Luftangriffen in der vergangenen Nacht neulich die Stromversorgung in grossen Teilen Jugoslawiens lahmgelegt.
Nach serbischen Angaben kamen zwei Menschen ums Leben.
Europäische Union
Die Verteidigungsminister der EU und der europäischen NATO-Mitgliedsländer beraten heute in Bonn über die künftige europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
Dabei soll ein Grundsatzbeschluss über die Verschmelzung von EU und WEU gefasst werden.
Die endgültige Entscheidung über die Integration des Militärbündnisses wird dann Anfang Juni beim Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Köln fallen.
Ein weiteres Thema der heutigen Tagung ist der Krieg um den Kosovo.
Tschechien.
Heute haben in Tschechien umfangreiche NATO-Manöver begonnen.
Bis zum 4.
Juni werden etwa 2.000 Soldaten aus insgesamt 26 Ländern, wie es heißt, friedenssichernde Operationen proben.
Österreich.
In Linz ist am Vormittag der 24.
Bundesparteitag der FPÖ eröffnet worden.
Heute wird die Parteiführung mit Jörg Haider und der geschäftsführenden Bundesobfrau Susanne Rispasser neu gewählt.
Alle vier Stellvertreter Haiders sollen Frauen sein.
Die Hochwassersituation am Bodensee entspannt sich kaum.
Der Pegel ist in den vergangenen Stunden nur um wenige Zentimeter gesunken.
Ein Ende der Überschwemmungen in den Seeanrainergemeinden ist noch nicht in Sicht.
Durch die Schneeschmelze und mögliche neue Regenfälle könnte der Wasserstand wieder steigen.
In Süddeutschland entspannt sich die Situation dagegen zunehmend.
Obwohl ihm paar Sauteile der Altstadt nach wie vor unter Wasser stehen, geht der Tonaufpegel kontinuierlich zurück.
Schweiz.
Während eines Swissair-Fluges nach Kinshasa haben wütende Passagiere einen gefesselten Asylwerber befreit und die begleitenden Schweizer Polizisten attackiert.
Ähnlich wie im Fall Omofuma war dem 23-jährigen Kongolesen von den Beamten der Mund verklebt worden.
Er wurde in der Linienmaschine hinter einem Vorhang in die letzte Reihe gesetzt.
Als ihm die Polizisten das Klebeband über den Mund abnahmen, begann der junge Mann zu schreien.
Etwa 20 Passagiere griffen daraufhin die Schweizer Beamten an und befreiten den Schubhäftling.
Er durfte nach Zürich zurückkehren und ist angeblich auf freiem Fuß.
Indien, Pakistan.
Der Konflikt um die Provinz Kaschmir entschärft sich nicht.
Heute hat die indische Luftwaffe Widerstellungen von Moslem-Rebellen in Kaschmir angegriffen.
Die Untergrundkämpfer sollen zwölf indische Soldaten als Geiseln genommen haben.
Pakistan bietet jetzt die UNO um Vermittlung.
Israel.
Der noch amtierende Ministerpräsident Netanyahu will sich offenbar ganz aus der Politik zurückziehen.
Netanyahu hat angekündigt, dass er auch sein Parlamentsmandat aufgeben will.
Bereits unmittelbar nach der Wahlniederlage am 17.
Mai hatte Netanyahu den Parteivorsitz zurückgelegt.
Italien.
Seit gestern Abend streiken die italienischen Eisenbahner.
Der 24-stündige Ausstand richtet sich gegen die geplante Einsparung von Arbeitsplätzen.
Wegen des Streiks kommt es auch im internationalen Zugsverkehr zu Verspätungen.
Ja, ein Hauch von Sommer weht uns in diesen Tagen an.
Ein bisschen muss man sich ja überhaupt erst daran gewöhnen.
Peter Sterzinger, wie lange wird es dauern?
Es könnte ein Gluthauch werden, jedenfalls betrifft es das ganze Wochenende.
Sehr warme Luft über Mitteleuropa bringt uns die erste Hitzewelle des Jahres.
Die Temperaturen waren schon gestern hochsommerlich, heute und an diesem Wochenende werden höchstwahrscheinlich 30 Grad erreicht und möglicherweise
überschritten.
Es gibt aber auch viel Feuchtigkeit und zusammen mit der Sonnenenergie bedeutet das, es wird einigermaßen gewittrig.
Heftige Regengüsse können neuerlich Murren auslösen und kleine Flüsse kurzfristig anschwellen lassen.
Mit Gewittern oder ohne, wie wir es gehört haben, der Wasserspiegel des Bodensees sinkt nur sehr langsam.
Zurzeit scheint fast überall die Sonne, es gibt aber seit zwei Stunden vereinzelte Gewitter in Nordtirol.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt heiter 23, St.
Pölten heiter 22 Grad,
Linz Heiter 24, Salzburg Heiter 25, Wolkig in Innsbruck bei 23 Grad, Bregenz Heiter 23, Graz Wolkig 24, dort stehen schon sichtbar Gewitterwolken und Klagenfurt Heiter 23 Grad.
Es bleibt vorerst
Überwiegend sonnig und die Temperaturen steigen schnell weiter auf Höchstwerte zwischen 24 und 30 Grad.
Aber mit dem Einheizen der Sonne steigt das Gewitterrisiko ebenso schnell und im Lauf des Nachmittags sind in ganz Österreich teils heftige Gewitter möglich.
Es geht jetzt in Kärnten und demnächst in der Steiermark los.
Stellenweise ist starker Regen dabei und wohl auch Hagel da und dort.
Auch über Nacht kann es weiter rumoren, sodass der Samstag stellenweise nebelig oder bewölkt beginnen wird.
Die meisten Wolken dürften zunächst über dem Gebiet von Oberösterreich bis zum Burgenland hängen bleiben.
Insgesamt gibt es morgen mehr Wolken als heute und häufig Gewitter, die wieder Schaden anrichten könnten.
Dazwischen trotzdem auch Sonnenschein.
Die Temperaturen steigen morgen auf 24 bis 28 in 2000 Meter Höhe gegen 14 Grad.
Samstagabend beruhigt sich das Wetter, die Nacht zum Sonntag könnte so weitgehend ungestört verlaufen.
Am Sonntag dann heißes, sonniges Badewetter bei Temperaturen stellenweise über 30 Grad.
Ganz vereinzelte Wärmegewitter sind aber auch übermorgen nicht auszuschließen.
Acht Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Nach mehr als zwei Monaten Luftkrieg der NATO in Jugoslawien steigt die Sorge, dass man wohl auch mit langfristigen Umweltschäden rechnen muss.
Die Bombardierung chemischer Fabriken, der Abwurf von Grafitbomben, möglicherweise radioaktive Strahlung durch panzerbrechende Waffen, Munition, die mit Uran umwandelt ist,
Öl und Chemikalien auf der Donau.
Das alles ist in seinen langfristigen Auswirkungen noch gar nicht abzusehen.
Allein der Flug von tausenden Marschflugkörpern, Bomben und Raketen ist eine enorme Umweltbelastung.
Bei der Explosion werden gewaltige Mengen an Sauerstoff verbraucht.
Auch die Ozonlöcher könnten dadurch größer werden, befürchten Experten.
In Belgrad heißt es, die mit Asche und Staub erfüllte Luft nach den ständigen Bombardements habe bei vielen Menschen schon zu regelrechten Vergiftungssymptomen geführt.
Man befürchtet, dass wegen der toxischen und karzinogenen Verbrennungsprodukte die Sterblichkeit in Serbien und Montenegro, vor allem aber auch im Kosovo, noch erheblich steigen wird.
Nur Grauel-Propaganda?
Das Problem ist, dass genaue Daten und Informationen über das Ausmaß der Schäden aus unabhängiger Quelle bisher nicht vorhanden sind.
Der WWF fordert daher Geld für Untersuchungen über Umweltschäden in Jugoslawien, aber auch in den Nachbarländern Bulgarien und Rumänien.
Auch Österreich sollte sich daran beteiligen.
Von einer Pressekonferenz des World Wildlife Fund berichtet Petra Schönbacher.
Die schlimmsten Folgen für die Umwelt in Jugoslawien gibt es wahrscheinlich durch die in Brand geschossene Ölraffinerie Novi Sad sowie durch mehrere zerstörte Chemiefabriken.
Die serbische Regierung warnt schon seit Wochen vor einer Umweltkatastrophe und versucht daraus auch propagandistisch Kapital zu schlagen.
Immer wieder werden im serbischen Fernsehen die Bilder von brennenden Raffinerien und schwarzen Rauchwolken gezeigt.
Dass es tatsächlich schwere Umweltschäden gibt, ist laut WWF aber unbestritten.
Philipp Weller, der Direktor des Donaukarpatenprogramms des WWF, erklärt, dass von den Verschmutzungen sowohl die Luft, das Grundwasser wie auch die Gewässer betroffen seien.
Dem WWF würden außerdem Daten über ausgetretene Substanzen vorliegen.
Wir haben eine Liste von Chemikalien.
Sie sind wahrscheinlich ausgetreten von der Fabrik.
Sie sind bombardiert.
Sie sind Substanzen wie Quicksilber, Chlor, verschiedene Öl-Substanzen.
Alle diese Substanzen waren in die Geländer von den Gebäuden.
Sie sind getroffen und entweder in den Donau geflossen oder in die Luft oder im Grundwasser gegangen.
Auf der Donau seien mehrere kleinere Ölteppiche registriert worden, sagt Weller.
Es seien aber auch andere Schadstoffe in den Fluss gelangt.
Die Folgen für die Gesundheit der Menschen, aber auch für die Lebewesen im Wasser seien noch nicht abzusehen.
Die Fischerei musste in weiten Teilen bereits eingestellt werden.
Und die Umweltschäden würden sich nicht nur auf Jugoslawien beschränken, sondern auch die Nachbarstaaten bedrohen, besonders Bulgarien und Rumänien.
Das Ausmaß der Schäden könne aber meist nicht genau untersucht werden, sagt Weller, in Jugoslawien wegen des Krieges und in den Anrainerstaaten wegen fehlender technischer Möglichkeiten.
Der WWF fordert deshalb internationale Hilfe.
Länder wie Österreich könnten die nötigen technischen Geräte zur Verfügung stellen.
Wir sind dabei, dass die Bulgären und die Rumänen bei der zusätzlichen Messgeräte ein Equipment bekommen, nicht von uns direkt, aber dass wir an Organisationen wie die UNEP antreten und dass sie solche Geräte liefern können und Unterstützung geben.
Auch Länder wie Österreich oder Deutschland, Schweden haben wir gehört, dass es ein mögliches Angebot für solche Geräte gibt.
Außerdem müsse für den Balkan ein internationaler Umweltschutzplan entworfen werden, fordert der WWF.
Gerade die untere Donau und das Donaudelta seien ökologisch von großer Bedeutung.
Der Fluss versorge bis zu 10 Millionen Menschen mit Trinkwasser.
Petra Schönbacher hat berichtet.
Ist die Suche nach einer doch noch politischen Lösung in der Kosovo-Krise seit gestern möglicherweise erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht worden?
Gegen Jugoslawiens Präsident Slobodan Milošević, gegen Serbiens Präsident Milutinović, gegen den Vizepremier, gegen den Generalstabschef und gegen den Innenminister Serbiens ist Anklage vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag erhoben worden.
Gegen alle fünf Männer sind Haftbefehle ausgestellt worden.
Die Anklage wirft ihnen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, im Einzelnen Mord, Deportation, Verfolgung sowie Verletzung des Kriegsrechtes vor.
Die gesamte Anklage bezieht sich auf die Ereignisse im Kosovo in den vergangenen Monaten.
Die jugoslawische Führung ihrerseits bezeichnet diese Anklage als sinnloses Spektakel.
Das Hager-Tribunal leistet nichts anderes als handlanger Dienste für die USA und die NATO.
Schiffankriegerin Louis Arbor sei eine Marionette der Kriegsherren.
Bei uns im Journal heute einmal mehr, Jens Reuter, seit dem NATO-Krieg ja quasi Stammgast in unseren Journalen, politische Experte für die Situation am Balkan.
Herr Professor Reuter, haben die Serben nicht irgendwie doch recht mit ihrer Unterstellung, dass da eine Doppelstrategie gefahren wird, nämlich zwischen den Interessen der NATO und der jetzigen Anklage durch das Tribunal?
Ja, auf jeden Fall kommt diese Anklage zu einem Zeitpunkt, wo ja doch die
diplomatischen Lösungsversuche einen Höhepunkt erreicht haben.
Und man kann sagen, dass alle Bemühungen um eine diplomatische Lösung jetzt eigentlich mit dieser Anklage torpediert worden sind.
Und dass also auch die Reise von Viktor Tschernomyrdin jetzt nach Belgrad nicht mehr sehr sinnvoll erscheint.
Und ich denke eben auch, dass die Hardliner in der NATO, wie jetzt etwa Tony Blair oder der britische Außenminister Cook, dann eben auch die amerikanische Außenministerin Albright,
dass die im Grunde genommen triumphieren können über diese Entwicklung, denn der von ihnen gewünschte Einsatz von Bodentruppen, die militärische Lösung der Sieg, von dem sie ja auch viel sprechen, der Sieg über Milosevic, rückt damit also in greifbare Nähe und wenn man dann sieht, dass eben auch um Kosovo herum
praktisch also eine Streitmacht von 50.000 Soldaten aufgestellt wird.
Das sind ja weitaus mehr als die 28.000 Mann, von denen man früher gesagt hat, man braucht sie als Friedenstruppe in Kosovo, wenn sie eben friedlich stationiert wird.
Wenn man diese Zeichen alle richtig deutet, dann liegt es eigentlich nur noch an dem schwankenden amerikanischen Präsidenten, ob tatsächlich also diese Option Bodentruppen verwirklicht wird oder nicht.
Man hat ja tatsächlich manchmal das Gefühl, da wird ein potiemkinsches Dorf vorgeführt.
Auf der einen Seite intensivste Verhandlungsbemühungen, während hinter den Kulissen schon längst für ein anderes Stück geprobt wird, sprich für den Krieg am Boden.
Sie sehen das offensichtlich ähnlich.
Ja, das ist also ganz und gar mein Eindruck.
Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass ja also die Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten, auch zum Beispiel dann natürlich in England,
Die will ja auch sehen, dass die diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, dass man also nicht leichtfertig jetzt in ein militärisches Abenteuer sich stürzt.
Und natürlich hat das den Effekt einer Beruhigungspille.
Wenn man eben gesagt hat und an die vergangenen Wochen denkt, ja wir unterstützen ja all diese Bemühungen und wir setzen eben auch auf die Russen als Vermittler und wir haben sogar die Finnen eingesetzt und dann eben auch den griechischen Außenminister.
Nur, wenn man das also unter dem Strich bilanziert, dann kann man sagen, okay, das war also für die Galerie, das war offensichtlich nicht ernst gemeint.
Man hat ja eben auch von Seiten der NATO ganz klar gemacht, dass man diese Idee jetzt, also eine Jugoslawien-Resolution durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu bringen und dann eben eine Friedenstruppe zu haben mit Russen, Weißrussen, Ukrainern, Polen und Griechen und einem kleinen Kontingent der
Kern-NATO-Staaten, dass man die also aus tiefster Seele ablehnt.
Und deswegen scheint es eben so zu sein, dass diese Anklage gegen Milosevic für diese Falten zur rechten Zeit gekommen ist.
Ja, und müssen sich die Russen, die sich so eingebracht haben, jetzt in die Verhandlungsbemühungen, müssen sich die jetzt nicht doppelt typiert fühlen?
Das müssen sie unbedingt.
Und man hat ja auch so erste Bekundungen eigentlich des Unwillens aus Moskau auch schon gehört.
Wenn man an die vergangenen diplomatischen Missionen der Russen denkt, die ja nun mehrfach nach Belgrad gereist sind, zum Teil in höchster Besetzung mit Premierminister, mit Verteidigungs- und Außenminister, dann sind eigentlich die Russen vom Westen missbraucht worden als Briefträger.
Man hat gesagt, geht nach Belgrad und bringt Milosevic dazu, diese fünf Kernpunkte der Nadel zu unterzeichnen.
Wenn euch das nicht gelingt, ist die Mission gescheitert.
Und natürlich mussten diese Missionen scheitern, wie eben jetzt auch die neueste und jüngste Chernobyl-Mission einfach scheitern muss an den objektiven Gegebenheiten.
Und was kann das letztendlich für die russische Position in diesem ganzen Konflikt bedeuten?
Ich denke, dass die Russen, sie rasseln ja schon kräftig mit dem Säbel und sie sprechen auch von der Möglichkeit eines nuklearen Krieges, sie sagen dem noch nie,
sei die Welt so nah an einem nuklearen Krieg gewesen, dass im Grunde genommen die Russen jetzt also aus Zorn und Enttäuschung auch ihrerseits also wieder überziehen.
Man sollte ja mit solchen Drohungen sehr vorsichtig sein.
Und dass im Grunde genommen also das Verhältnis zwischen Moskau und der NATO und dann speziell zwischen Moskau und Washington und natürlich auch London wahrscheinlich doch schwer beeinträchtigt wird durch diese Vorgänger.
Eine Frage noch, welches Interesse hat die UNO gehabt an dieser Anklage durch das UNO-Menschenrechtstribunal?
Dieses Tribunal handelt ja mit einem Mandat der UNO und auch da wird es durchaus Zusammenhänge geben.
Ja, aber eigentlich war es ja so, dass eben der UN-Generalsekretär Kofi Annan doch auch sich also nach Kräften bemüht hat um eine diplomatische Lösung und dass hier jetzt eigentlich doch ein gewisser Widerspruch zu sehen ist.
wenn man nicht vermuten wollte, dass eben auch Kofi Annan, der ja bei manchen den Ruf hat, ein Mann der Amerikaner zu sein, vielleicht eben auch nur einen bestimmten Part in diesem ganzen Spiel spielen musste.
Wenn man quasi unter dem Strich Bilanz zieht nach dieser Anklage, dann sieht es so aus, als stünde quasi im Vordergrund nicht der große moralische Anspruch des Westens, sondern möglicherweise eben, so wie Sie es auch gesagt haben, das Interesse der Falken in diesem Krieg jetzt auf anderer Ebene am Boden was voranzubringen.
Ja, das glaube ich also unbedingt, dass das also wohl das ausschlaggebende Motiv ist,
Und man darf ja auch nicht vergessen, wie gefährlich diese Anklage in einem anderen Punkt ist, weil eben nicht allein Milosevic angeklagt ist, sondern weil praktisch doch der Kern der Führung angeklagt ist.
Diese Leute werden sich jetzt gegenseitig solidarisieren und sie werden vielleicht sich dazu entschließen, die ethnischen Säuberungen in Kosovo noch brutaler als bisher durchzuführen.
Und sie werden vielleicht auch sagen, jetzt haben wir ganz freie Hand, jetzt können wir also auch
praktisch die Besetzung von Montenegro riskieren.
Wir haben jetzt überhaupt nichts mehr zu verlieren.
Das ist also auch eine sehr gefährliche Tendenz, die damit verbunden ist.
Das heißt, insgesamt ist die Situation, so schätzen Sie sie ein, fast kritischer geworden als vorher?
Die Situation hat sich also enorm verschlechtert durch die Veröffentlichung jetzt dieser Anklage und dieser Haftbefehle.
Herr Professor, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.
Ja, und bei mir im Studio jetzt Susanne Scholl.
Sie wird heute Abend wieder das Europasjournal präsentieren und ich nehme an, einen Bezug zum Krieg am Balkan wird es wohl auch heute geben.
Ja, wobei wir ein bisschen ausweichen.
Meine Kollegin Cornelia Krebs war in der Nähe von Vukovar in Ostslawonien, wo ja auch Jahre nach dem Krieg die Spannungen zwischen Serben und Kroaten noch extrem hoch sind und jetzt wieder hoch kommen, weil in der Nähe von Vukovar ein Massengrab geöffnet wurde.
Darüber hinaus gibt es einen Bericht aus Italien, wo die Antikriegsstimmung, Antinatostimmung immer virulenter wird, ausgelöst auch natürlich durch die Bomben in der Adria.
Wir haben in der Sendung auch ein Gespräch mit einer jungen Serbin, die vor zehn Tagen aus Belgrad nach Wien gekommen ist und schildert, wie die Stimmung jetzt in Belgrad unter den jungen Leuten ist.
Und wir bringen einen Bericht aus Deutschland, wo ja in der kommenden Woche der große EU-Gipfel stattfindet, der sich mit dem Thema Beschäftigungspolitik auseinandersetzen muss.
Und da gab es vor kurzem in Deutschland ein großes Seminar zu dieser Frage.
Heute Abend also Europaschanal 18.20 Uhr in dem Programm, das Sie jetzt hören, also in Österreich 1.
Danke Susanne Scholl.
Bei uns jetzt noch ein Stück Österreich Hilfe für die Flüchtlinge aus dem Kosovo.
Nicht zuletzt dank vieler großzügiger Spenden ist es möglich, auch wirklich großzügig Hilfe anzubieten.
So ist ja nicht nur das Österreich-Camp in Skodra entstanden, die Caritas Kärnten hat nun auch ein eigenes, kleines Zeltlager in der Nähe von Skodra auf die Beine stellen können.
Wenn man die Berichte von den riesigen, überfüllten Flüchtlingslagern hört, dann weiß man, was gerade ein so kleines, überschaubares Lager für die Menschen vielleicht bedeuten kann.
Dieses Kärntenlager ist heute feierlich eröffnet worden durch Kärntensbischof Egon Capillari.
Aber mit dabei ist auch ein Mann, der schon jahrelang für die Caritas, gerade am Balkan, unschätzbare Dienste leistet und nun wieder statt wohlverdiente Pension anzutreten, seine Kraft zur Verfügung gestellt hat, Peter Gwendler.
Er hat wesentlich mitgearbeitet an der Errichtung dieses Lagers.
Mein Kollege Peter Matan meldet sich aus Albanien.
Ja, es gibt da offensichtlich Probleme mit der Überspielung dieses Beitrags.
Wir haben Peter Martin vorher schon ganz gut gehört, aber auch da hat es leichte Probleme gegeben.
Sobald das irgendwie gelöst ist, wollen wir auf diesen Beitrag zurückkommen.
Wollen wir es noch einmal probieren?
Nein, ich höre von der Regie, ist zu unsicher, es klappt irgendetwas technisch nicht.
Zu einem anderen Thema jetzt.
Eine wichtige politische Entscheidung fällt morgen in unserem Nachbarland Slowakei.
Der Staatspräsident wird gewählt, es ist schon der zweite Wahlgang für die Slowaken, eine Stichwahl.
Es geht jetzt um die Entscheidung zwischen Rudolf Schuster, dem Exponenten der neuen politischen Führung in Pressburg und um Vladimir Medzija auf der anderen Seite, dem Ex-Regierungschef, berüchtigt bei seinen Gegnern durch seinen autokratischen und populistischen Führungsstil.
Nach Meinungsumfragen geht Schuster, der zwar synthetisch, aber farblos gilt als Favorit in diesem Wahlgang, aber Mechers Chancen sind durchaus intakt.
Vor allem in nationalistischen, slowakischen Kreisen ist er nach wie vor unangefochten.
Nummer eins.
Für die Slowaken geht es also bei dieser Präsidentenwahl um mehr als nur darum, den ersten Mann für das Protokoll zu wählen.
Eine grundsätzliche demokratische Entscheidung sollte da fallen, Johanna Ratzener berichtet.
Der Ausgang der ersten Runde der Präsidentenwahl lässt keinen Zweifel offen.
Die Slowaken verstehen auch diesen Urnengang als die Fortsetzung jenes übergeordneten gesellschaftspolitischen Kampfes, der die Gesellschaft schon seit der Gründung der unabhängigen Slowakei vor sechs Jahren in zwei Lager spaltet.
Es geht um Demokratie und Marktwirtschaft auf der einen Seite oder autoritäres Regime und Klientelismus auf der anderen.
Obwohl sich zehn Persönlichkeiten um das höchste Amt im Staat beworben haben, standen für die rund vier Millionen Wahlberechtigten von Anfang an nur zwei Kandidaten ernsthaft zur Diskussion.
Rudolf Schuster, der offizielle Kandidat der demokratischen Koalitionsregierung, die nach den Parlamentswahlen im vergangenen Herbst an die Macht kam, und Vladimir Medzian, der dreifache frühere Regierungschef, der diese Wahlen verloren hat.
Schuster hat im ersten Wahlgang 47 Prozent aller gültigen Stimmen auf sich vereinigen können, Medzian 37 Prozent.
Schuster verkörpert in dieser Wahl, trotz vielerorts offen geäußerter Kritik an seiner kommunistischen Vergangenheit, das Lager der Demokraten.
Der Demokraten, die sich über alle ideologischen Differenzen hinweg einig sind, dass die Slowakei den Anschluss an Europa finden muss.
Medjar hingegen verkörpert das Lager all jener, die die Kosten der 1989 eingeleiteten Systemtransformation nicht tragen wollen und die nationalen Interessen nur in einer von Brüssel unabhängigen Slowakei verwirklicht sehen.
Konkret sind es laut Soziologen die älteren, weniger gebildeten Bürger, die sich als erste Opfer von Arbeitslosigkeit und Verarmung unter kapitalistischen Vorzeichen sehen.
Folgerichtig hat Mechiar in seinem Wahlkampf eben auf diese Ängste gesetzt.
Mit beachtlichem Erfolg im Übrigen.
Im Zeitraum von nur fünf Wochen und nach monatelanger Abwesenheit von der politischen Bühne gelang es Mechiar auch über seine Stammwählerschaft hinaus Unterstützung zu bekommen.
Wobei ihm hier nicht nur die kriste Wirtschaftslage des Landes nach dem Zusammenbruch seines Regimes zugute kam.
Wasser auf die Metscherschen Mühlen gießt auch die Regierung Zurinder, die wenige Tage vor der Stichwahl Benzinpreiserhöhungen angekündigt hat, obwohl diese erst im Juli wirksam werden sollen.
Die morgige Stichwahl wird nicht nur darüber entscheiden, wer am kommenden Montag als neuer Staatspräsident vereidigt wird, sondern auch darüber, wie stark das Lager der Demokraten wirklich schon ist.
Je größer der Abstand zwischen dem Wahlsieger der ersten Runde Schuster und seinem Herausforderer Metscher sein wird, umso sicherer kann sich die neue Regierung fühlen.
Auch als Oppositionsführer wird Wladimir Meczerdan kaum noch Chancen haben, das Land neuerlich zu destabilisieren.
Auf die Prognosen der Meinungsforscher, die Schuster einen klaren Sieg voraussagen, wollen sich heute nur wenige Beobachter verlassen.
Wahlentscheidend könnte sogar das Wetter sein, meint etwa die Auflagenstärkste, slowakische Tageszeitung SME, die den Wetterfrosch zum Propheten kürte.
Und der sagt für morgen Schönwetter voraus.
Bei Schönwetter könnte insbesondere in der Südslowakei, wo Regierungskandidat Schuster als Angehöriger der karpatodeutschen Minderheit des Landes im ersten Wahlgang seinen größten Erfolg verbuchen konnte, die Wahlbeteiligung niedriger ausfallen.
Denn dort ist Feldarbeit angesagt.
Für die Slowakei geht es also bei dieser Präsidentenwahl morgen nicht zuletzt auch um eine Bestätigung für den demokratischen Kurs, den das Land eingeschlagen hat.
Jörner Ratziner hat die Situation analysiert.
Im Folgenden Elisa Wasch die Antwort gibt auf die Frage, wer die beiden Männer nun sind, zwischen denen morgen die Entscheidung in der Slowakei über den neuen Staatspräsidenten fällt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der nächste slowakische Präsident Rudolf Schuster heißen.
Der 65-jährige Bürgermeister des ostslovakischen Kosice, der zweitgrößten Stadt des Landes, hat ein Macher-Image.
Schuster hat einiges für Kosice getan.
Für die Restaurierung des historischen Stadtkerns hat er viel Beifall bekommen.
Nicht nur in Kosice ist er ein beliebter Politiker.
Schuster hat einen Hang zum Populismus.
Er gilt als pragmatisch und kompromissfähig.
Am häufigsten kritisiert wird er dafür, dass er ein ehemaliger Aparatschik ist.
30 Jahre lang war er Mitglied der Kommunistischen Partei, auch vor der Wende war der deutschstämmige Schuster schon Bürgermeister von Kosice.
Er habe auch damals viel für die Menschen getan, verteidigt sich Schuster heute.
Von seiner politischen Vergangenheit distanzieren will er sich nicht.
Nach der Wende war er zwei Jahre lang slowakischer Botschafter in Kanada, heute gilt Schuster als gemäßigter Linker.
Aussenpolitisch möchte er einen Beitritt der Slowakei zur EU und NATO erreichen.
Vor einem Jahr hat er die Partei der Bürgerlichen Eintracht gegründet, sie ist Teil der Regierungskoalition.
Wenn er die Wahlen morgen gewinnt, dann auch deshalb, weil er seine Landsleute im Wahlkampf auf seine Linie einschwören konnte, die da heisst, ein Präsident Medjar muss um jeden Preis verhindert werden.
Also das wäre für das Land eine Katastrophe, wenn er als Präsident gewählt würde.
Dann sind wir dort, wo wir waren.
Das Ausland möchte uns nicht glauben.
Es wären keine guten Beziehungen zwischen der Regierung und dem Parlament.
Ich kann mir das nicht vorstellen.
Darum müssen wir alles dafür machen, dass wir die Wahlen gewinnen.
Es geht jetzt nicht um mich, es geht wieder um das Land.
Dass Mechiar das Rennen um das Präsidentenamt doch noch macht, ist unwahrscheinlich.
Dennoch, sagt niemals nie, schon gar nicht bei Wladimir Mechiar.
Schon mehrmals ist er in der politischen Versenkung verschwunden, zuletzt vor acht Monaten.
Nach der Niederlage seiner Bewegung für eine demokratische Slowakei bei den Parlamentswahlen, hatte sich Međar beleidigt aus der Politik zurückgezogen.
Bei seinem abschließenden Fernsehauftritt gab er mit Tränen in den Augen ein Volkslied zum Besten.
Ich habe keinem von euch Leid zugefügt, sagte er.
Schon zweimal in seiner Laufbahn hat der bekannteste slowakische Politiker aus einer Aussenseiterrolle heraus das politische Comeback geschafft.
Zwischen 1990 und 1998 war er insgesamt dreimal Ministerpräsident.
Er herrschte mit harter Hand über die Slowakei, die ungarische Minderheit hatte unter ihm ebenso zu leiden wie die politische Opposition.
Mečiar's Meinungen änderten sich oft.
Anfangs überzeugter Befürworter einer tschechoslowakischen Föderation, mutierte er dann zum glühenden Anhänger einer unabhängigen Slowakei.
Als Vater der Eigenstaatlichkeit ließ er sich nach der Auflösung der GSFR 1993 dann auch feiern.
Volkstribun, Populist, Diktator – das sind nur einige Beinahmen des Ex-Amateurboxers und Juristen Mečiar.
EU und NATO sind deshalb während der Regierung Medjar auf Distanz zu Slowakei gegangen.
Dass sich das ändern soll, finden viele Slowaken.
Nicht zuletzt deshalb hat Medjar morgen im Vergleich zu seinem Gegner Schuster die schlechteren Karten.
Morgen also Präsidentenwahl in der Slowakei, am Abend wird man mehr wissen.
Halbzeit ist es jetzt im ORF-Mittagschanal, 12.30 Uhr, halb eins.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Flugzeug und werden Zeuge wie Polizeibeamte einen Mann hereinschleppen, an Händen und Füßen gefesselt, den Mund verklebt, der Mann wird irgendwo in die letzten Sitzreihen verfrachtet, er soll den Flug nicht stören.
Weil er trotzdem wild um sich schlägt, wird er dann noch an den Sitz gefesselt, mit Brakialgewalt rückgestellt.
Wie empfinden wir eine solche Situation?
Der tragische Tod von Markus Omofuma hat hier Recht und Unrechtbewusstsein möglicherweise doch neu geschärft.
In jener bulgarischen Maschine, in der Omofuma am 1.
Mai abtransportiert wurde und ums Leben kam, da war ein Großteil der Passagiere verschreckt wie gelähmt.
Auch dann noch, als ein Mitreisender auf den Häftling einschlug, irgendwie hat man den Flug zu Ende gebracht.
Markus Omofuma war an dessen Ende tot.
Ganz anders ist in diesen Tagen eine andere Abschiebung verlaufen.
In einer Swissair-Maschine, wo drei Schweizer Beamten einen Mann nach Kamerun abschieben sollten.
Dort hat sich die Wut der Passagiere gegen die Beamten gerichtet und so ist die Geschichte für diesen Mann ganz anders ausgegangen.
Es ist der mit Abstand schwerste Fall einer missglückten Abschiebung.
Am 9.
Mai sollte der 23-jährige Kongolese vom Züricher Flughafen aus abgeschoben werden.
Drei Schweizer Polizisten begleiteten den Abschiebehäftling, der gefesselt und geknebelt war und an Bord hinter einem Vorhang versteckt wurde.
Da es sich ruhig verhielt, entfernten die Polizisten schließlich das Pflaster.
Sofort begann er zu schreien, um die Passagiere auf sich aufmerksam zu machen.
Doch damit nicht genug.
Er wiegelte die Fluggäste dermaßen gegen die Polizei auf, dass die Situation schließlich eskalierte.
20 bis 30 Passagiere, meist Landsmänner des Häftlings, schlugen und traten auf die Polizisten ein.
Erst bei einer Zwischenlandung in Kamerun konnte die örtliche Polizei die Situation beruhigen.
Die Bilanz, drei verletzte Polizeibeamte, ein freigelassener Abschiebehäftling und Erklärungsbedarf bei der Polizei.
Robert Leiser von der Kantonspolizei Zürich.
Also der einzige Fehler, den man unseren Leuten anlassen könnte, wäre zu viel Menschlichkeit.
Denn sie haben ihm ein bisschen Raum gegeben, nachdem sie gedacht haben, er hätte sich von seinem ersten Schock erholt und hätte sich in sein Schicksal gefügt.
Der 23-jährige Kongolese musste zurück in der Schweiz freigelassen werden, da die maximale Frist für die Abschiebehaft abgelaufen war.
Jetzt ist er illegal dort und wird polizeilich ausgeschrieben.
Dieser Fall ist zwar der bisher schwerste, aber nicht der einzige.
Zwischenfälle bei Abschiebungen gab es heuer schon rund ein Dutzend Mal.
Ja, man kann es Zwischenfall nennen oder Mitmenschlichkeit, Solidarität, Verständnis für die Situation eines Menschen.
Bundesparteitag der Freiheitlichen heute und morgen in Linz und damit ist der Chef höchstpersönlich wieder zurück in der bundespolitischen Arena.
Denn Landeshauptmann seinen Kärnten hindert Jörg Haider nicht daran, sich nun zwei Wochen vor der EU-Wahl wieder voll als Wahlkampf-Lokomotive in Bewegung zu setzen.
Glaubt man den jüngsten Meinungsumfragen, dann braucht die Partei das auch dringend.
An dritter Stelle liegen die Freiheitlichen derzeit und das soll sich ändern.
Es ist ein Parteitag, mit dem sich die Freiheitlichen auch ein quasi neues Profil geben wollen.
Von der männerdominierten Führungsriege hin zu neuen Aufbrüchen.
Mehr Frauen in Entscheidungspositionen heißt es nun.
Und das soll sich in den Obmann-Stellvertreter-Positionen niederschlagen.
Von der Bubelpartie zum Damengrenzchen hört man böse Zungen schon ätzen.
Jörg Haider will jedenfalls einmal mehr die Richtung vorgeben.
Unangenehmes wie fragwürdige Geldzahlungen von EU-Spitzenmandataren in Brüssel werden vom Tisch gewischt.
Man darf gespannt sein, ob sie zur Sprache kommen.
Bei diesem Parteitag der Freiheitlichen in Linz.
Hannes Eigelsreiter berichtet.
The Final Countdown, der Einzug des freiheitlichen Feldherrens Jörg Haider, gestaltet sich einmal mehr zu einem bombastischen Event à la Hollywood.
Jetzt will man es wissen und alle zur Verfügung stehenden Mittel und Personen werden in die Wahlschlachten geworfen.
Die Vorgabe lautet, Kampf um jede Wählerstimme, um sowohl bei der EU-Wahl im Juni als auch bei der Nationalratswahl im Oktober einen vollen Erfolg landen zu können.
Fast ein Jahr nach dem Rosenstingl-Krisenparteitag ist von der kleinlauten FPÖ nichts mehr zu merken, auch wenn Finanzreferent Gilbert Trattner eingestehen muss, dass die gläserne Partei entgegen allen Ankündigungen noch nicht verwirklicht werden konnte.
Es wäre auch mein Wunsch gewesen, Ihnen die gläserne Partei heute schon zu präsentieren bzw.
den ersten Quartalsabschluss zu präsentieren, einer konsolidierten Bilanz.
Aber es ist eben
Mehr Arbeit als man glaubt.
Erst Ende des Jahres sollen die Finanzen von Bund und Ländergruppen offen auf dem Tisch liegen und ein Kontrollsystem eingeführt sein.
Die Freiheitlichen, die sich hier wahlkampfgerechter als Gegengewicht und als Kontrollorgan präsentieren, haben auch ihr neues altes Feindbild hervorgekramt, die SPÖ und Bundeskanzler Viktor Klima.
Die SPÖ befindet sich in einem Machtrausch, sagt etwa Generalsekretär Peter Westenthaler, um gleich darauf Kanzler Klima vorzuwerfen, seit Jahren eine Lügenpolitik zu verfolgen.
Nur ein paar Beispiele.
Zuletzt ganz heftig diskutiert, wir werden es auch noch heute hören, die Sicherheitslüge.
Die Sicherheitslüge des Bundeskanzlers, der in Österreich den Kralshüter der österreichischen Neutralität spielt und jedes Mal, wenn er Österreich verlässt, den verlässlichsten Bündnispartner der NATO gibt.
Also hier ein Doppelspiel von sich gibt und schon längst auf NATO-Kurs ist.
Das geht aber weiter.
Etwa die Arbeitsmarktlüge.
70 Mal hat dieser Bundeskanzler in den vergangenen zwei Jahren die Senkung der Arbeitslosigkeit versprochen.
Jetzt kommen Wahlen und es ist nichts passiert.
Also muss man tricksen.
Es werden zigtausende Menschen aus der Arbeitslosenstatistik einfach entfernt, versteckt und in kurzfristige Kurse gesteckt.
Allein 40.000 Menschen sind in sogenannten Job-Coaching-Kursen, wo sie lernen, wie man sich bewirbt, wo man Bewerbungsschreiben ausfüllen muss, wo man Formulare ausfüllen muss, aber das ist kein Job.
Die kommen ja wieder in die Arbeitslosenstatistik, aber vorübergehend sind sie weg, vorübergehend hat man ein Sinken der Arbeitslosigkeit.
Und da muss man sich auch fragen, wie ehrlich ist denn die Arbeitsmarktpolitik dieser Bundesregierung?
Und Westenthaler setzt mit Lehrlingssteuer und Medienlüge seine Beschimpfungen fort.
Auffallend dabei, dass Parteiobmann Jörg Haider nur sehr selten zu den Ausführungen seines Scharfmachers applaudiert.
In ein paar Minuten wird Haider seine Parteitagsrede beginnen, die ganz im Zeichen des EU-Wahlkampfes stehen dürfte.
Soweit mein Bericht und damit wieder zurück ins Studio.
Ja und wir berichten dann wieder im Abendsjournal.
In Europas Finanzwelt macht sich Sorgium die anhaltende Euro-Schwäche breit.
Der Euro-Kurs zum Dollar hat einen Tiefstand von 1,04 erreicht.
Unmittelbarer Auslöser war die Italien-zugestandene Ausnahmeregelung, was die Einhaltung des Stabilitätspaktes angeht.
Zwar leidet der Euro bereits seit Monaten unter der starken amerikanischen Wirtschaft und den unerwartet schwachen Wachstumszahlen in Europa.
Dass Italien jetzt aber offenbar die Obergrenze für die Neuverschuldung, zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes, nicht einhalten kann und dass die EU-Finanzminister das hinnehmen, das stellt nach Aussage von Experten den Stabilitätspakt der Währungsunion insgesamt doch in Frage.
Die Befürchtung ist nun, dass der Euro bald nunmehr gleich viel wert sein wird wie ein amerikanischer Dollar.
Michael Cioclich mit einer Analyse.
Noch im Herbst vor der Einführung des Euro prognostizierten Wirtschaftsforscher das Ende der guten US-Konjunktur und für Europa weiteres Wachstum.
Diese Prognose war falsch.
Das Gegenteil ist eingetreten.
Die amerikanische Wirtschaft boomt entgegen vieler altbewährter Regeln der Wirtschaftswissenschaft.
Für Europa hingegen wurden und werden die Prognosen für 1999 laufend zurückgenommen.
Wie erst vor wenigen Tagen von der OECD in Paris.
Besonders besorgt zeigte sich die OECD über die Schwäche Italiens und Deutschlands die Schlusslichter beim Wachstum.
Dazu kommt, dass die Zinsen in den USA um einiges höher und damit attraktiver sind als in Europa.
Kein Wunder, dass die USA für Kapitalanleger äußerst attraktiv sind und viel Geld dorthin fließt.
Alles in allem besteht also ein großes Loch zwischen amerikanischer und europäischer Wirtschaft.
Dieses Loch macht den Dollar stark und schickte den Euro von Anfang an auf Talfahrt.
Einzelereignisse verstärken das noch, wie etwa die Kosovo-Krise oder wie die Entscheidung der EU-Finanzminister, Italien ein höheres Budgetdefizit zuzugestehen, als vorgesehen.
Selbst wenn man berücksichtigt, das Finanzmarkt darf solche Entscheidungen gerne übersensibel reagieren, wirft die Ausnahme für Italien die grundsätzliche Frage auf, wie ernst nehmen es die Euro-Länder mit dem Stabilitäts- und Wachstumspakt.
Dieser war vor allem von Deutschland forciert worden, das um die Stärke der D-Mark fürchtete, vor allem im Hinblick auf die Teilnahme Italiens am Euro.
Diese wurde ja in Deutschland von der Wirtschaft bis zur Politik skeptisch beäugt.
Der Stabilitätspakt soll in der Eurozone stabile Staatshaushalte garantieren.
Defizitrichtwerte dürfen nur im Fall außergewöhnlicher Ereignisse überschritten werden.
Liegen diese nicht vor, drohen saftige Geldstrafen.
Im speziellen Fall bricht Italien zwar keine Verträge, doch zweifeln viele an der Seriosität der Budgeterstellung.
Wie in anderen Ländern auch, wurde die Euroteilnahme mit viel Budgetkosmetik, sprich Ausgliederungen und Einmaleffekten erreicht.
Doch leidet Italien zusätzlich unter einer extrem hohen Staatsverschuldung, einem sehr schwachen Wirtschaftswachstum von nur einem Prozent und einem teuren Pensionssystem.
Experten ebenso wie die Europäische Zentralbank befürchten, dass die Nachsichtigkeit gegenüber Italien Schule machen könnte und anderen Ländern ebenfalls Ausnahmen zugebilligt werden.
Sie weisen seit langem auf eine entscheidende Schwäche des Stabilitätspaktes hin, dass die EU-Finanzminister Richter und gleichzeitig potenzielle Sünder sind.
Mit wenig Interesse daran, andere zu verurteilen, könnten sie doch bald selbst auf der Anklagebank sitzen.
Gerüchte sagen das ausgerechnet Deutschland nach, das noch unter Finanzminister Weigl und Kanzler Kohl so vehement für Stabilität und ausgeglichene Budgets gekämpft hatte.
Noch ist die Schwäche des Euro kein Problem, denn nach innen ist die neue Währung stabil und fast nur das zählt, sagen die Notenbanker.
Und die Exportwirtschaft freut sich über Verbilligungen.
Zum Problem wird die Schwäche, wenn sie zu Instabilität führt und wenn durch die teureren Importe auch Inflation ins Euro-Land hereinkommt.
Ihr Ende wird die generelle Schwäche des Euro aber erst finden, wenn die Kluft zwischen der amerikanischen und der europäischen Wirtschaft kleiner wird.
Das, so die Prognosen, soll zum Jahreswechsel der Fall sein.
Diesmal wirklich.
Seit gestern gibt es wieder Hoffnung für eine Stromlösung Ost.
Wir haben im Mittagsjournal ja an dieser Stelle berichtet, die Republik als Mehrheitseigentümer an der Verbundgesellschaft und die Landesversorger EVN, Wien, Strom und Tiwag haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Eine Art Synthisierung leid.
Da aber diese Vereinbarung noch relativ viel offen lässt, stellt sich die Frage, wie die Verhandlungen über die österreichische Stromlösung jetzt weitergehen sollen.
Wirtschaftsminister Fahnleitner hat jedenfalls heute einen Fahrplan skizziert.
Harald Weiglein dazu.
Die kartellrechtlichen Bedenken, die Minister Fahnleitner gegen eine Kooperation zwischen Verbund und Landesgesellschaften hat, bestehen weiter, trotz Kooperationsvereinbarung.
Denn die Vereinbarung beziehe sich ja nur auf die Gespräche zwischen den Partnern.
Ein Kooperationsmodell, wie von den Landesversorgern gewünscht, sei darin nicht enthalten.
Meine Experten glauben nach wie vor, dass es nicht freisetzungsfähig ist.
Ich selber bin nach wie vor der Meinung, dass in einer weniger hektischen Zeit Fusionen die einzige vernünftige Lösung werden.
Außerdem soll sich die Zusammenarbeit nicht nur auf eine Stromlösung Ost beziehen.
Da das Modell prinzipiell auch anderen Landesgesellschaften als der EVN und der WienStrom offen steht, will Fahnleitner demnächst Kooperationsgespräche mit allen neuen Landeshauptleuten als Eigentümervertreter aufnehmen.
Der Minister rechnet übrigens damit, dass die völlige Stromliberalisierung für alle schon früher kommt als erwartet, nämlich noch in der nächsten Legislaturperiode.
Die Landesversorger würden laut Fahnleitner dadurch stärker unter Druck geraten als der Verbund, der sich ja bereits jetzt zu 80 Prozent in einem liberalisierten Markt bewege.
Zu dem Gerücht, der Aufsichtsrat des Verbund sei gestern für nur ein Jahr bestellt worden, damit Fahnenleitender für die Zeit nach der Nationalratswahl schon eine Jobperspektive hat, meint der Minister.
Ich kann in dem Fall sagen, alle Gerüchte, dass ich im Zielkreis eine Verbundaufsichtsratsfunktion habe, weil ich dort schon einmal war, never go back.
Warum?
steht überhaupt nicht zur Diskussion.
Die Einjahresfrist habe laut Fahnleitner vielmehr folgenden Grund.
Man könne nach einer tatsächlichen Einigung zwischen Verbund und Landesgesellschaften auch den Aufsichtsrat rascher neu besetzen.
Österreich und Microsoft, der größte Computer-Software-Hersteller der Welt, wollen enger zusammenarbeiten.
Anlass ist der heutige Besuch des Präsidenten von Microsoft, Steve Ballmer in Österreich.
Ballmer hat am Vormittag Bundeskanzler Klima ein Computer-Hard- und Software-Paket überreicht, mit dem Arbeitslose auf Computer eingeschult werden können.
Am Nachmittag steht dann ein Gespräch mit der ORF-Führungsspitze auf dem Programm.
Zurzeit stellt sich Steve Ballmer in Wien Journalistenfragen und mein Kollege Christian Hunger war dabei.
Vor 25 Jahren ist der Microsoft-Gründer Bill Gates mit einer Vision angetreten.
Sein Ziel, in jedem Unternehmen, auf jedem Tisch, in jedem Haus einen Personal Computer zu stellen, zitiert Steve Palmer, die Philosophie des größten Software-Unternehmens, das mit weltweit 27.000 Mitarbeitern zuletzt einen Gewinn von rund 2 Milliarden Dollar geschrieben hat.
Dieses Ziel sei zwar noch nicht ganz erreicht, jetzt sei es aber an der Zeit, die Vision den neuen Anforderungen anzupassen.
Unsere Mission ist es heute, den Menschen die Macht und die Möglichkeit zu geben, das tun zu können, was sie wollen, wo sie es wollen und wann sie es wollen, egal, wo sie sich physisch gerade befinden.
24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
Egal auf welche Art sie es tun wollen, am PC, am Fernsehschirm oder per Mobiltelefon.
Um diese neue Philosophie umzusetzen, hat Steve Ballmer Microsoft total umorganisiert.
Nicht mehr die Produktion steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch, der Verbraucher, der Computeranwender.
Nach Ansicht Ballmers liegt es jetzt auch an der Regierung und an den Regierungen mit Ausbildungssystemen, die Menschen ins Computerzeitalter zu führen.
Die Schweiz, Schweden und die USA haben eine sehr hohe Marktdurchdringung mit Computern.
Die meisten anderen Länder sind noch auf einem viel niedrigeren Niveau.
Österreich liegt mit einer Marktdurchdringung von 29 Prozent im mittleren Durchschnitt.
Er, so Palmer, habe das heute auch mit Bundeskanzler Klima besprochen.
Die Regierungen müssen tun, was sie können, wir das, was wir dazu beitragen können.
Konkret ist, dass die Bereitstellung eines Service-Programms, mit dem 1.000 Österreicher im Selbstverfahren, im Selbstlernverfahren Computerarbeit lernen können, um damit einen Europa-Standard zu erreichen.
Microsoft übernimmt bei diesem Experiment die Prüfungskosten in der Höhe von 2,3 Millionen Schilling.
Was die Zukunft betrifft, so setzt Steve Palmer auf Forschung und Entwicklung.
3,3 Milliarden Dollar investiert Microsoft in diesen Bereich.
Was das gefürchtete Jahr 2000 Problem betrifft, zeigt sich Palmer gelassen.
I don't expect the disasters that some people predict.
Ich glaube nicht an die Desaster, die manche Menschen vorhersagen.
Es wird vielleicht in ein oder zwei Fällen größere Zwischenfälle und Probleme geben, aber wenn man amerikanische Zeitungen liest, die berichten, dass einige Menschen ihre Häuser besonders für die Millenniumswende absichern und sogar Lebensmittel für Jahre einlagern, dann finde ich das verrückt.
Steve Ballmer, der Präsident von Microsoft, ist derzeit in Wien.
An Alzheimer zu leiden, das ist eine schlimme Krankheit.
Witzelnde Zeitgenossen meinen zwar, dann wisse man eh nichts mehr, aber so ist es nicht.
Auch die Betroffenen spüren ihre Desorientiertheit und die indirekt Betroffenen, die Angehörigen, stellt diese Krankheit vor riesige Probleme.
In Österreich leiden etwa 100.000 Menschen an Alzheimer, Demenz und in 50 Jahren wird die Zahl verdoppelt sein.
Trotz aller Aufklärungskampagnen sehen die Ärzte die Alzheimer-Patienten aber meist erst, wenn die Erkrankung schon ziemlich fortgeschritten ist.
Und das ist bedauerlich, so die Botschaft von der heutigen Jahrestagung der österreichischen Alzheimer-Gesellschaft.
Denn die Behandlung kann wirken, aber je besser, desto früher, Eveline Schütz berichtet.
Gedächtnis- und Sprachprobleme, Verlust des Orientierungssinnes, Persönlichkeitsveränderungen und rasch wechselnde Stimmungslagen.
Das sind die Symptome von Alzheimer, eine Erkrankung des Gehirns, bei der die Reizübertragung von einer Zelle auf die andere gestört ist.
Dass an Alzheimer leidende Patienten meist nicht rechtzeitig zum Arzt gehen, wurzelt nach Ansicht des Wiener Neurologen Peter Dalbianco oft darin, dass man die frühen Symptome nicht wahrhaben will.
Ich glaube, dass wir überhaupt sozusagen den großen Begriff der Vergesslichkeit einmal in den Vordergrund rücken müssen.
Es ist wesentlich, dass jeder merkt für sich selber, wenn er mehr vergisst als früher.
Man hat sozusagen sein eigenes Leistungsniveau und es fällt meistens zuerst auf, dass man Namen, Nummern, Ereignisse eventuell dann schon, also Orte vergisst, wo man schon einmal war.
Bei Alzheimer ist, wie bereits gesagt, die Reizübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle gestört, und zwar, weil der für die Übertragung wichtige Botenstoff Acetylcholin nicht mehr ausreichend vorhanden ist.
In der Therapie hat sich sehr wohl einiges geändert.
In den letzten Jahren haben wir Cholinesterase-Hemmstoffe, die den Krankheitsverlauf verzögern.
Eine heilende Behandlung gibt es derzeit nicht.
Mit den Medikamenten, mit denen heute Alzheimer behandelt wird, kann der Abbau des Botenstoffes hinausgezögert werden bzw.
länger zwischen den Nervenzellen gehalten werden.
Dadurch werden nicht nur die Symptome gelindert.
Diese neuen Substanzen schädigen im Vergleich zu früheren Medikamenten auch Magen und Darm weniger und die Niere überhaupt nicht mehr.
Das Problem ist, dass die Patienten erst dann mit ihren Betreuern und Angehörigen kommen, wenn bereits die tägliche Arbeit zu viel wird.
Also im Rahmen der Überlastung kommt erst der Patient im relativ späten Stadium zum Arzt und da sind die Therapiechancen wesentlich geringer als zu einer früheren Stunde.
Aufgrund intensiver Forschungen kann die Krankheit also heute viel besser behandelt werden als noch vor Jahren.
Aber nicht nur durch Medikamente, sondern auch durch geistiges Training sind, so die Wiener Neurologin Marion Kalosek, die Symptome zum Teil recht gut in Schach zu halten.
Das ist etwas ganz Wichtiges, so wie die körperliche Aktivierung ganz allgemein.
Etwas sehr Wichtiges von jungen Lebensjahren an bis in das höhere Alter, um fit zu bleiben, ist auch das geistig aktiv zu bleiben, eine Verantwortung im Leben haben, in der Gesellschaft, in der Familie eine Rolle spielen, möglichst lang unabhängig, selbstständig das Leben gestalten können, enorm wichtig.
Also das sogenannte Gehirnjogging als spezielles Training, Aktivierung der geistigen Aktivitäten ist natürlich etwas ganz Wesentliches.
Und noch etwas ist ganz wesentlich.
Nicht jedes erste Anzeichen von Vergesslichkeit und auch nicht jede bereits fortgeschrittene Vergesslichkeit heißt Alzheimer.
Die Angst vor der Diagnose sollte niemanden abhalten, die Ursachen abklären zu lassen, damit je nachdem, welche Störung vorliegt, entsprechend behandelt wird.
Und jetzt noch Kultur-Mittagsschanal.
Zu Beginn dieser Woche hat Georges Tabore seinen 85.
Geburtstag gefeiert.
Morgen kommt seine voraussichtlich letzte Inszenierung am Wiener Akademietheater heraus.
Das Stück, das der Uhr aufgeführt wird, stammt wieder einmal von Tabore selbst.
Es heißt Purgatorium, Gernot Zimmermann berichtet.
Immer wieder hat George Tabori sein letztes Stück, seine letzte Inszenierung ausgerufen und immer wieder hat Tabori weitergemacht.
Auch Taboris letzter Wurf für Paimann, Becketts Feinde Partie mit Gerd Voss und Ignaz Kirchner war kein Taborisches Endspiel und auch Purgatorium ist nicht Taboris letztes Stück.
Nein, das letzte Stück in Wien und ich gehe nach Berlin mit Paimann und dort
mache ich ein Brecht-Stück, was ich geschrieben habe, das fängt im September an.
Purgatorium ist wieder einmal eine persönliche Abrechnung, Herr Boris, mit dem Leben und dem Theater, mit der Geschichte dieses Jahrhunderts, die höchst subjektiv und ironisch beleuchtet wird.
Bezieht sich der Titel auf Dante?
Nicht genau auf Dante.
Dante hat viel schöner geschrieben.
Ich habe ein Zitat von Dante, das vielleicht wir benutzen.
Er ist erwähnt öfters.
Aber es ist mein Purgatorium.
Anne Bennet ist die Schauspielerin Sarah Bernard, ihr Bruder David gibt den Marcel Proust.
Außerdem treten Roosevelt, Churchill und Stalin auf, ein Souffleur und eine Teufelin namens Dix, gespielt von Taboris Ehefrau Uschi Höpfner, die das Purgatorium in Bewegung bringt.
Die höheren Instanzen haben nun endlich beschlossen, diesen Bereich aufzulesen.
Nach Ihrer Mittagspause werden Sie euch informieren, wer wohin geht.
Nach unten?
oder nach oben.
Eines der ersten Bilder der Inszenierung ist mehr als signifikant für Tabori.
An der Brandmauer steht das Wort Purgatorium geschrieben.
Vorne sitzen die Figuren des Stückes und lachen einfach hemmungslos.
Figuren, die Tabori übrigens alle mit Akzent sprechen lässt.
Da die alle Ausländer sind, sprechen sie nicht ganz gut Deutsch.
Der, die, das ist immer fragwürdig.
Fege, Feuer!
Merkwürdigerweise, ich versuche es Ihnen klarzumachen, Herr Hortchen.
Bitte, Hortchen.
Haben die höheren Instanzen, das bin zufällig ich, entschied, dass wir alle müssen uns ausschließlich
in der deutschen Sprache unterhalten und auch oberhalten.
Immer noch geht der 85-jährige George Tabore jeden Tag mit neuem Elan auf die Proben, wenn auch vieles beschwerlich geworden ist.
Meine Augen sind nicht mehr so, wie sie waren.
Mein Hörgerät hat mein Hund zerbissen.
Ich habe kein Hörgerät.
Und ich finde es nicht tragisch, dass die Sinnen nicht so gut sind wie früher.
Ich akzeptiere es.
Sagt George Tabori.
Am Samstag hat sein neues Stück Purgatorium am Wiener Akademie Theater Premiere.
Bei uns nochmals Meldungen.
Österreich.
Wirtschaftsminister Fahrenleitner will, dass die österreichischen Haushalte ihre Stromlieferanten schon bald frei wählen dürfen.
Die Liberalisierung soll schon in der nächsten Legislaturperiode realisiert werden, sagte Fahrenleitner heute.
Derzeit können sich nur Großabnehmer aussuchen, von wem sie ihren Strom beziehen.
In Linz ist am Vormittag der 24.
Bundesparteitag der FPÖ eröffnet worden.
Heute wird die Parteiführung mit Jörg Haider und der geschäftsführenden Bundesobfrau Susanne Ries-Passer neu gewählt.
Alle vier Stellvertreter Haiders sollen Frauen sein.
Ries-Passer betonte in ihrer Rede, in der FPÖ gebe es keine Alibifrauen, sondern engagierte Politikerinnen, die die Partei entscheidend mitgestalten würden.
Europäische Union In der europäischen Finanzwelt herrscht Sorge wegen der anhaltenden Euro-Schwäche.
Gestern ist der Euro-Kurs auf einen Tiefstand von 1,04 Dollar abgesagt.
Unmittelbare Auslöser waren Ausnahmeregelungen für Italien über die Einhaltung des Stabilitätspaktes.
Experten befürchten, dass der Euro bald nur noch genauso viel wert sein wird wie der US-Dollar.
Und jetzt zum Wetter heute Nachmittag.
Vorerst häufig sonnig, nach und nach Quellwolken und ein paar Regenschauer und Gewitter, Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad.
Morgen Samstag zeitweise sonnig, wieder ein paar gewittrige Regenschauer, sehr warm.
Am Sonntag viel Sonne und Temperaturen bis 31 Grad.
Das war unser Mittagsschanal heute Freitag am 28.
Mai.
Technisch bestens betreut von Sepp Prellinger, Ablaufregie Christian Teiretzbach und im Namen aller Kollegen verabschiedet sich Ilse Oberhofer.