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KI-generiertes Transkript
Sie hören das Mittagschanal aus dem Studio.
Begrüßt Sie Werner Löw.
Guten Tag.
Unsere Themen heute unter anderem ein neuer Lebensmittel-Alarm.
Diesmal aus der Schweiz.
Es geht um die offenbar weitgehende Versorgung von Hühnerfleisch.
Nicht mit Salmonellen, sondern mit nicht ungefährlichen Bakterien namens Campylobacter.
Wir fragen dazu, wie sieht die Situation in Österreich aus?
Weitere Fragen für dieses Mittagsschornal.
Wie sicher sind Autokindersitze?
Wie wird der Weinjahrgang 93?
Und was sagt die Kirche, was sagt speziell Bischof Krenn zum neuen Pornografiegesetz?
Außerdem die Wiedereröffnung des Warenhauses Steffel in der Wiener Kärntnerstraße.
Aus dem Ausland, der Internationale Gerichtshof in Den Haag befasst sich mit den wechselseitigen Klagen aus Serbien und Bosnien wegen Völkermords, die schwierige Wirtschaftslage in Belgrad als Thema eines Studiogesprächs mit unserem dortigen, mit unserem Belgrader Korrespondenten und der Schwedenbesuch von Bundespräsident Klestil.
Im Kulturteil nahtander Weise bei dem Bregenzer Festspiel als Produktion des Deutschen Theaters Berlin.
Vor dem aber die Nachrichten, zusammengestellt von Gudrun Reininghaus, gelesen von Nina Strehlein.
Österreich.
Ein Brand hat in den Morgenstunden einen Teil der Einrichtung des weltbekannten Innsbrucker Restaurants Golnes Dachl zerstört.
Das sogenannte Holzstüberl aus dem Jahr 1718 ist total beschädigt.
Auch weitere Gasträume wurden in Mietleidenschaft gezogen.
Es wird Brandlegung vermutet.
Schweiz.
Auch unser Nachbarland hat jetzt einen Lebensmittelskandal.
Bis zu 80 Prozent des in der Schweiz verkauften Hühnerfleisches ist mit Bakterien verseucht.
Das hat der Schweizer Fernsehmagazin Kassersturz aufgedeckt.
Es ist eine gefährliche Bakterienart, weil Infektionen, Magen- und Darmgeschwüre hervorrufen können.
In der Schweiz sind bis jetzt mindestens 6.000 Menschen erkrankt.
Als Ursache für die Bakterienverseuchung bei den Hühnern wird mangelnde Hygiene in der Massentierhaltung angenommen.
Bosnien-Herzegowina.
Die Menschen in Mostar haben in der Nacht erstmals Hilfe aus der Luft erhalten.
Amerikanische Flugzeuge warfen an Fallschirmen 11 Tonnen Lebensmittel ab.
Das sind 13.000 Fertigmahlzeiten.
Im Osten Mostars sind 55.000 Moslems seit Monaten von Kroaten belagert.
Sie warten dringend auf Nahrungsmittel und Medikamente.
Die UNO will heute wieder versuchen, mit ihren Lastwagen Hilfspakete nach Mostar zu bringen.
Vereinte Nationen, Niederlande.
Der UN-Sicherheitsrat ruft zu einer sofortigen Waffenruhe in Bosnien auf.
In einer einstimmig verabschiedeten Resolution wird an die Kriegsparteien appelliert, so bald wie möglich eine gerechte Lösung herzustellen.
Der internationale Gerichtshof in Den Haag behandelt heute Klagen von Bosnien und Serbien.
Beide Republiken werfen einander Völkermord vor.
Wann ein Urteil gesprochen wird, steht nicht fest.
Nicaragua.
In die Geiselnamen ist wieder Bewegung gekommen.
Die linksgerichteten Geiselnehmer in der Hauptstadt Managua haben weitere zehn Menschen freigelassen.
Festgehalten wird unter anderem aber noch der Vizepräsident Nicaraguas.
Die Linksextremisten haben offenbar auf die Bestätigung gewartet, dass die rechtsgerichteten Geiselnehmer im Norden Nicaraguas einige ihrer Geiseln freigegeben haben.
Beide Gruppen haben nun noch je fünf Menschen in ihrer Gewalt.
Südafrika.
Die Regierung will die Wehrpflicht für Weiße abschaffen.
Der südafrikanische Verteidigungsminister sagte, die Armee soll ab dem kommenden Jahr aus Freiwilligen aus allen Bevölkerungsgruppen bestehen.
Staatspräsident de Klerk hatte im Dezember 1989, kurz nach seinem Amtsantritt,
die Wehrpflicht von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt.
Die Schwarzbewegung Afrikanischer Nationalkongress begrüßt das Ende der Wehrpflicht.
Sie kritisiert aber, dass die Regierung die Entscheidung ohne Gespräche mit anderen politischen Gruppen getroffen habe.
USA.
Zwischen der Mars-Sonde Observer und der Bodenstation der NASA herrscht Funkstille.
Den Experten der Raumfahrtbehörde ist es bis jetzt nicht gelungen, Funkkontakt herzustellen.
Damit ist nicht klar, ob die eine Milliarde Dollar teure Mission geglückt ist und Observer, wie vorgesehen, auf eine Umlaufbahn um den Mars eingeschwenkt ist.
Möglicherweise ist die unbemannte Sonde am Mars vorbeigerast und im All verschwunden.
Die NASA wartet jetzt, dass sich Observer doch noch meldet.
Die nächste Möglichkeit dazu ist heute Abend.
Kritik am Mars-Programm der NASA kommt von einer Gruppe von amerikanischen Wissenschaftlern.
Sie sagen, die Raumfahrtbehörde sei nicht bereit, außergewöhnliche Geländemerkmale, die vielleicht auf Leben am Mars hindeuten, genau zu prüfen.
Diese Merkmale sind nach Angaben der Wissenschaftler bereits bei einer früheren Mission vor 17 Jahren festgestellt worden.
Popstar Michael Jackson weist den Vorwurf zurück, er habe ein Kind sexuell missbraucht.
Der Sänger ist derzeit in Thailand, wo er seine Welttournees startet.
Durch seinen Anwalt liest Jackson mitteilen, er sei unschuldig und überzeugt, dass die Untersuchungen der Polizei dies bestätigen.
Nach amerikanischen Medienberichten wird dem Popstar vorgeworfen, einen 13-jährigen Buben sexuell missbraucht zu haben.
Der Privatdetektiv des Superstars erklärt, Jackson sei angezeigt worden, weil er auf einen Erpressungsversuch nicht eingegangen sei.
Michael Jackson will seine Weltturnier wie geplant fortsetzen.
Österreich.
In Wien-Liesing ist es in der Nacht zu einem Großbrand gekommen.
Das Feuer brach aus noch ungeklärter Ursache in der Halle einer Kartonagenfabrik aus.
Die Feuerwehr konnte den Brand nach eineinhalb Stunden löschen.
Der Sachschaden geht in die Millionen.
Deutschland.
Der 98-jährige Schriftsteller Ernst Jünger ist mit Herzbeschwerden im Krankenhaus.
Wie heute bekannt wurde, ist Jünger bereits vor zwei Wochen eingeliefert worden.
Er soll das Spital aber bald wieder verlassen können.
Jüngers literarisches Werk umfasst eine Zeitspanne von mehr als 70 Jahren.
Sein erstes Buch, In Stahlgewittern, erschien 1920.
In den 30er Jahren wurde Jünger wegen seiner nationalistischen Publikationen zu den geistigen Vätern des Dritten Reiches gezählt.
Im Jahr 1939 distanzierte er sich vom NS-Staat.
Sieben Minuten nach zwölf ist es und nach den Nachrichten im ORF-Mittagsschanal der Wetterbericht mit Christian Hundorf.
Es bleibt am Nachmittag kühl und im Großteil Österreichs regnerisch.
Ein sehr langes Wolkenband erstreckt sich von Frankreich quer über Österreich bis hinein nach Russland.
Dieses Wolkenband zieht bis morgen langsam ab in den Süden.
Es dringt dabei weiterhin kühle Luft von der Nordsee zu uns und obwohl sich morgen schon im Großteil Österreichs wieder die Sonne zeigt, sind Badetemperaturen nicht in Sicht.
Vor den Details aber zu den aktuellen Meldungen kühles Nass einmal anders.
In Wien regnet es bei 14 Grad, Eisenstadt bedeckt 14, St.
Bregenz und Graz regnen 13 und in Klagenfurt regnet es unmittelbar nach einem Gewitter bei 15 Grad.
Die Temperaturen steigen heute Nachmittag nur wenig, sie bleiben zwischen 13 und etwa 18 Grad.
Der Regen wird in Kärnten, der Steiermark und im Südburgenland immer stärker und häufiger, es bilden sich auch einzelne Gewitter.
Schwächer und seltener wird der Regen nur in Ober- und Niederösterreich und in Wien.
Der Regen klingt bald ab und auch die Wolken lockern am Nachmittag und am Abend hin und wieder auf.
Mit ein bisschen Glück gehen also das Fußball-Ländermatch gegen Finnland und das Open-Air-Konzert von Prinz trocken über die Bühne.
Zumindest was den Regen betrifft, der Boden bleibt feucht.
Heute Nacht lockern die Wolken im Großteil Österreichs auf, im Süden bleibt es aber weiterhin regnerisch.
Und so muss man morgen Donnerstag nur in Osttirol, Kärnten, der Steiermark und im Südburgenland mit Regen rechnen.
Überall sonst ist es trocken und zeitweise sonnig.
In der Früh kann sich in einigen Tälern in Ober- und Niederösterreich für kurze Zeit Nebel bilden.
Außerdem ist es in der Früh recht frisch mit Werten um 10 Grad.
Tagsüber wird es etwas wärmer als heute.
Höchstwerte zwischen 17 und 23 Grad sind zu erwarten.
Und noch ein Blick auf den Freitag.
Sonne gibt es nur von Oberösterreich bis ins nördliche Burgenland und in Teilen Salzburgs und zwar am ehesten im Flachgau.
Weiter im Westen und Süden ist es regnerisch.
Die höchsten Temperaturen liegen um 20 Grad.
Christian Hundorf mit dem Wetterbericht und der Prognose bis Freitag.
Ja und vor unserem ersten Beitrag wollen wir zuerst einmal Mahlzeit sagen, wenn Sie gerade beim Essen sind.
Wir wollen ja den Appetit nicht verderben, aber leider geht es wieder einmal um möglicherweise gesundheitsgefährdendes Fleisch.
Diesmal ist es Hühnerfleisch und diesmal kommt der Alarm aus der Schweiz.
Dort hat das TV-Wirtschaftsmagazin Kassensturz gestern Abend aufgedeckt, dass ein Gutteil des in der Schweiz verkauften Hühnerfleischs mit der Bakterienart Campylobacter pylori verseucht ist.
Tatsächlich sind es diese Bakterien und nicht die auch bei uns gefürchteten Salmonellen, die derzeit in der Schweiz die meisten durch Nahrungsmittel übertragenen Infektionskrankheiten verursachen.
Hören Sie zunächst mehr über die schweizerischen Erkenntnisse von Alfred Schwarz.
Bis zu 80 Prozent der in der Schweiz verkauften Hühner sind Bakterien verseucht, sagt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit.
Das ist absoluter Rekord.
Es geht um die sogenannten Campylobactern, einem hartnäckigen Luder, wie wir in Österreich sagen würden.
Diese Campylobactern verursachen Darminfektion, Kopfschmerzen, Gliedschmerzen und Durchfall.
Manchmal sind die Symptome einer Blindarmentzündung ähnlich.
Es hat bereits irrtümlich Operationen gegeben.
Über 6.000 Schweizer sind im Juni an bakterienverseuchten Hühnern erkrankt.
Bis zu Ende des Jahres wird mit insgesamt 100.000 Erkrankungen gerechnet.
Achtung Autofahrer, auf der Westautobahn A1 kommt Ihnen im Bereich Salzburg Mitte und Salzburg Nord ein Geisterfahrer entgegen.
Bitte bleiben Sie in beiden Richtungen rechts und überholen Sie nicht.
Ich wiederhole diese Geisterfahrerwarnung für die A1, die Westautobahn.
Im Bereich Salzburg Mitte und Salzburg Nord kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen.
Bitte bleiben Sie in beiden Richtungen rechts und überholen Sie nicht.
Die Ursache für die Bakterienversorgung sind die meist unhygienischen Bedingungen in der Massentierhaltung, bei der die Hühner in kleinen Käfigen zusammengepfercht sind.
Erkrankt ein Tier, steckt es gleich viele andere an, die Krankheit breitet sich schnell aus.
Reto Battaglia, der Vertreter der Migros-Supermarktkette, bei der besonders viel verseuchtes Hühnerfleisch gefunden wurde, gibt zwar eine Verseuchung der Hühner bis zu 30 Prozent zu, spielt das Problem aber herab.
Schliesslich gebe es ja auch Bakterien bei Rüben und Kartoffeln und nicht nur bei Boulet, wie in der Schweiz Hühner genannt werden.
Man weiss, dass Grössenordnung zwischen 10 und 30 Prozent von allen Boulet, die in der Schweiz geschlachtet werden, nicht nur die von den Migros,
ob die Campylobacter auf der Oberfläche sind.
Ein Pulli ist ein rohes Lebensmittel.
Wenn das geschlachtet wird, hat das Bakterien auf der Oberfläche, so wie ein Rüebli oder ein Kartoffel.
Als Gegenmassnahme soll in den Supermärkten jetzt nur noch verpacktes Hühnerfleisch verkauft werden, damit die Bakterien nicht auf andere Lebensmittel übertragen werden können.
Gleichzeitig will man die Hygienebedingungen bei der Tierhaltung und der Massenschlachtung verbessern.
Kurzfristig wird sich also nicht viel ändern.
Ist diese Durchseuchung von Hühnerfleisch mit Krankheitserregern, von denen hierzulande bisher nicht viel zu hören war, ist das nun eine auf die Schweiz begrenzte Erscheinung.
Fritz Dittlbacher hat sich die entsprechenden Untersuchungen für Österreich angeschaut und ist auf ebenfalls erschreckende Zahlen gestoßen.
Beim zuletzt aufgetauchten Skandal um umgebacktes Fleisch hatte eine österreichische Tageszeitung noch ratlos gedietelt, viele Täter, keine Opfer.
Bei der jetzt von der Schweiz ausgehenden Debatte um verseuchtes Hühnerfleisch muss man da nicht lange suchen.
Die Opferzahlen gehen in der Schweiz an die Hunderttausendergrenze.
Und auch in Österreich haben die einschlägigen Lebensmittelvergiftungen in den letzten Jahren Epidemiausmaße angenommen.
Denn die Verseuchungswerte der Schweiz, 30 Prozent der Hühner sind dort Salmonellen befallen, 80 Prozent sind mit Campylobacter verseucht, werden auch in Österreich erreicht.
Hofrat Helmut Zickerle von der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung.
Auch bei uns ist die Salmonellen-Kontamination beim Geflügel etwa so hoch, also 30 bis 35 Prozent aller Tierkörper.
Campylobacter kommt bei Schlachthühnern auch in einer Größenordnung von 80 Prozent oder darüber vor.
Wobei Helmut Zickerle allerdings in Sachen Campylobacter teilweise Entwarnung gibt.
Sie sind obligate Darmbewohner, sie halten sich nur im Darm auf und vermehren sich nur bei Temperaturen über 30 Grad Celsius.
Dadurch stellen sie keine besonders große Gefahr für den Konsumenten von solchen Hühnerfleisch dar.
Weil sie bei Kühlschranktemperaturen sich nicht vermehren können.
Sie vermehren sich nicht, aber sie sterben auch nicht ab?
Sie sterben nicht ab, das ist richtig.
Wird das Hühnerfleisch ordnungsgemäß zubereitet, so können es zu keinen Erkrankungen kommen, erklärt Zickerle.
In anderen Ländern isst man dennoch wesentlich vorsichtiger.
Tritt etwa in Schweden Campylobacter auf, muss der gesamte Hühnerstall saniert werden.
Bei Salmonellenbefall muss sogar der gesamte Hühnerbestand des Hofes vernichtet werden.
Übertriebene Hygiene?
Nein, übertrieben ist es nicht.
Das erstrebenswerte Ziel wäre natürlich, Lebensmittel zu haben, die frei sind von irgendwelchen pathogenen Keimen.
Das lässt sich allerdings nur im Idealfall erreichen.
In der Praxis ist das nahezu ausgeschlossen.
Man muss nur schauen, dass die Gefahren der Vermehrung und der Übertragung auf andere Lebensmittel gering ist.
Bei den Salmonellen ist es ja auch so, dass die Hühnerkörper erhitzt werden, bevor sie verzehrt werden.
Und dadurch werden alle Salmonellen
getötet.
Das heißt, durch den direkten Verzehr vom erhitzten Hühnerfleisch treten kaum Erkrankungen auf.
Die Erkrankungen treten dann auf, wenn im Küchenbereich
Von den kontaminierten Hühnerkörpern, die Salmonellen auf andere Lebensmittel übertragen werden, die nicht mehr erhitzt werden.
So Helmut Zickerle.
Das kommt jedenfalls immer noch oft genug vor.
Rund 6000 Salmonellenerkrankungen sind heuer im ersten Halbjahr gemeldet worden.
Und die Tendenz ist steigend, erklärt Helga Halbig vom Gesundheitsministerium.
Es sind insgesamt im ersten Halbjahr heuer mehr Salmonellenfälle gemeldet worden als voriges Jahr.
Trügt der Eindruck, dass das überhaupt eine Tendenz ist der letzten Jahre, dass immer mehr Leute an Salmonellen erkranken?
Der Eindruck trügt nicht.
Ich kann Ihnen gern die Zahlen der letzten Jahre sagen.
Im Jahr 1992 hatten wir 11.109 Fälle.
Im Jahr 1991 waren es 9.029.
Im Jahr 1990 8.671.
und im Jahr 1989 4.973.
Das heißt, es ist allein in den letzten vier Jahren zu mehr als einer Verdoppelung der Erkrankungen gekommen.
Helga Halbig sieht auch die Schuldfrage an der überall grassierenden Epidemie geklärt.
Es ist in ganz Westeuropa zu beobachten, eine Epidemie mit Salmonella Enteritidis.
Und dafür wird also sicher die Massentierhaltung verantwortlich gemacht.
Die Gefährdung durch Salmonellen ist also schon seit ein paar Jahren allgemein bekannt, denn auch bei weitem nicht gebannt, wie die acht salmonellen Todesfälle des Vorjahres in Österreich zeigen.
Campylobacter ist dagegen den meisten noch unbekannt, ja die Erkrankungsfälle werden in Österreich nicht einmal zentral registriert.
Das liegt auch an den unklaren Symptomen der Erkrankung.
Schweizer Experten geben den Krankheitsverlauf mit Kopfschmerzen und starken Magenbeschwerden eher allgemein an.
Hin und wieder kommt es sogar zu einer Verwechslung mit Blinddarmentzündung.
Dass aber auch Campylobacter nicht ganz auf die leichte Schulter zu nehmen ist, zeigt eine Arbeit einer Wiener Ärztegruppe.
Sie haben das bei Hühnern so sehr verbreitete Bakterium als den Hauptgrund von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren ausgemacht.
Vorsicht bei Hühnerfleisch, also auch bei uns, durch entsprechende Behandlung, durch Erhitzen, wenn auch in Österreich eher noch die Salmonellengefahr die größere Gefahr ist, im Vergleich zur Situation in der Schweiz, wo ein anderes Bakterium für die meisten Infektionskrankheiten durch Nahrungsmittel sorgt.
Fritz Dittlbacher hat zuletzt berichtet.
Und auch mit unserem nächsten Beitrag bleiben wir im Bereich Konsumentenschutz, konsumentennahes Thema.
Es geht um Kindersitze.
Pro Jahr sterben in Österreich 25 Kinder unter 14, die als Beifahrer in einem PKW unterwegs sind.
Hauptursache nur eines von drei Kindern genießt durch einen Kindersitz jenen Schutz, der in Form des Sicherheitsgurts für viele Erwachsene Gott sei Dank selbstverständlich ist.
Mit Beginn des kommenden Jahres wird es nun gesetzliche Pflicht, Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren per Kindersitz zu sichern.
Grund genug auch für den Verein für Konsumenteninformation, einen aktuellen Test der in Österreich angebotenen Kindersitze zu veröffentlichen.
Beruhigend für Eltern sind die Ergebnisse nicht unbedingt, berichtet Robert Unterweger.
Die 33 Kindersitze wurden ähnlich wie bei einem Crashtest geprüft, also unter der Annahme Frontalzusammenstoß eines Pkw mit 50 kmh.
Wie schon bei früheren derartigen Tests zeigte sich, dass nicht die Qualität der Sitze an sich mangelhaft ist, in vielen Fällen aber die Befestigung der Sitze im Auto nicht klappt.
Ein Kindersitz, der nicht optimal befestigt wird, bietet nur einen unzureichenden Schutz.
Nach allen Sicherheitskriterien konnten die strengen Prüfer keines der getesteten Modelle als sehr gut bewerten, nur 8 von 33 wurden als gut eingestuft.
Hauptproblem für den Konsumenten ist es, laut Testergebnis, für sein Auto den am besten geeigneten und damit sichersten Kindersitz überhaupt zu finden.
Hannes Spitalski vom Verein für Konsumenteninformation fordert neben einer allgemein strengeren Sicherheitsnorm für Kindersitze bessere Hinweise der Hersteller für deren Käufer.
verschiedenen Felgen, Reifen, Autolempchen usw.
für bestimmte Automarken zugelassen sind.
Bei Kindersitzen aber diese Einschränkung, dass eben ein Kindersitz nur für bestimmte Automarke geeignet ist oder ein Auto nur bestimmte Kindersitze verwenden kann, dass das eben leider nicht gegeben ist.
Es ist grotesk, wenn Family Cars angeboten werden und dann die Montage von Kindersitzen sich äußerst schwierig herausstellt.
Den Käufern von Kindersitzen wird dringend empfohlen, sich fachmännisch beraten zu lassen.
Informationen gibt es auch bei den Autofahrerclubs.
Einen Kindersitz sollte man nicht wie die Katze im Sack kaufen.
Konsumentenschützer Hannes Spitalski rät dem Käufer.
Er muss mit Kind und Auto den Kindersitz aussuchen.
ausprobieren und nur dann, wenn er fest zu verankern ist im Auto, ist er dann wirklich auch für die Sicherheit des Kindes optimal.
An und für sich ist das eigentlich relativ einfach.
Wenn der Sitz montiert ist, dann sollte er sich eigentlich nicht mehr rühren oder fast nicht mehr rühren.
Dem Anblick, wo ich den Sitz bewegen kann, seitlich nach vor oder asymmetrisch sogar bewegen kann, ist er natürlich für dieses Auto unbrauchbar.
Trotz nicht befriedigender Testergebnisse betonen Konsumentenschützer und Fachleute der Autofahrerclubs, jeder Kindersitz sei natürlich besser als kein Kindersitz.
Eine Empfehlung, die bisher zwei Drittel der österreichischen Autofahrer ignoriert haben.
Informationen von Robert Unterweger.
Geisterfahrer-Entwarnung für die A1.
Westautobahn im Bereich Salzburg-Mitte, Salzburg-Nord.
Der Geisterfahrer hat die Autobahn wieder verlassen.
Westautobahn Salzburg-Mitte, Salzburg-Nord.
Der Geisterfahrer hat die Autobahn mittlerweile verlassen.
Und wir machen weiter mit einem Programmhinweis, der ein bisschen anknüpft an das Thema des vorigen Beitrags.
Es geht auch heute Abend in einer Sendung des aktuellen Dienstes um Sicherheit und Technik.
Wir werden nie ausschließen können, völlig ausschließen können, dass etwas passiert.
Menschliche Fehler spielen immer eine große Rolle, aber es ist dann, meine ich, die Aufgabe der Technik, diese menschlichen Fehler auszuschalten.
Ich sehe das viel emotionsloser eigentlich vom Standpunkt der Technik.
Wir leben in einer technischen Welt, wir haben technische Anlagen.
Wir müssen wissen, wie sicher die sind.
Und dann müssen wir selbst entscheiden, wie viel Geld wir für die Sicherheit investieren wollen.
Und das ist natürlich Aufgabe der Politiker und der Bevölkerung, das festzulegen.
Wir Ingenieure bereiten eigentlich nur die Ergebnisse auf und interpretieren sie.
Es ist ein Irrglaube anzunehmen, je fortschrittlicher die Technik, umso sicherer sei unser Leben.
Das liegt aber nicht an den technischen Möglichkeiten, sondern vor allem am Geld.
Meist geht die Sicherheit auf Kosten optimaler Wirtschaftlichkeit.
Das zeigte die 6.
Internationale Konferenz für Tragwerkssicherheit und Zuverlässigkeit in Innsbruck, die sich mit Fragen der Sicherheit, der Risikoakzeptanz und des Risikomanagements auseinandersetzte.
Wie sicher ist sicher genug?
Darüber informieren wir Sie heute im Journal Panorama um 18.20 Uhr in Österreich 1.
Vor kurzem endete die Begutachtungsfrist für das neue Pornografiegesetz vom Justizministerium ausgearbeitet.
Dieser Gesetzentwurf ist Ergebnis vieler politischer Beratungen ausgelöst, vor allem durch die erschreckenden Erscheinungen der Kinderpornografie.
Das geltende Pornografiegesetz stammt aus dem Jahr 1950 und wird vielfach als veraltet eingeschätzt.
Das neue Gesetz soll nun zahlreiche Verschärfungen im Bereich Kinderpornografie bringen, es soll aber in anderen Bereichen, so das Anliegen des Justizministeriums, den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen durch Liberalisierungen.
Eine der den Gesetzentwurf im Zuge des Begutachtungsverfahrens beurteilende Institutionen ist die österreichische Bischofskonferenz.
Dem Sankt Pöltner Bischof Kurt Krenn war aber offenbar diese gemeinsame Stellungnahme der österreichischen Bischöfe zu wenig.
Er hat, abseits vom offiziellen Verfahren, Justizminister Michalek in einem Brief sein Missfallen an dem Entwurf mitgeteilt, Gisela Hopfmüller berichtet.
Ein absolutes Verbot der Herstellung, Verbreitung und des Besitzes pornografischer Darstellungen mit Kindern und pornografischer Gewaltdarstellungen – das sind Kernpunkte des Pornografiegesetzentwurfs.
Enthalten sind aber auch verschiedene Bestimmungen, die den Schutz Unmündiger vor pornografischen Darstellungen absichern, den Zugang zu pornografischen Darstellungen erschweren, die die sexuelle Entwicklung gefährden können.
Im Unterschied zum noch geltenden Pornografie-Gesetz beschränkt sich der neue Gesetzesentwurf allerdings auf die Strafbarkeit bildlicher pornografischer Darstellungen.
Tonträger und Texte bleiben ausgeklammert, weil sie, so das Justizministerium, heutzutage keine Rolle mehr spielen.
Und ganz allgemein sei moralisches ja im Erwachsenenbereich keine Sache des Strafrechts, lautet die Position der Gesetzesautoren.
Die Stellungnahme der österreichischen Bischofskonferenz zu dem Pornografiegesetzentwurf stammt vom 7.
Juli dieses Jahres und ist von Bischof Alfred Kosteletzki gezeichnet, der ja Sekretär der Bischofskonferenz ist.
In dieser Stellungnahme begrüßt die Bischofskonferenz ausdrücklich die völlige Ächtung kinderpornografischer Produkte, auch des Besitzes dieser Produkte.
Begrüßt wird auch die Tatsache, dass die Strafbarkeit von Pornografiedelikten nicht mehr an das Tatbestandsmerkmal der Gewinnsucht gebunden werden soll.
Doch die Bischofskonferenz übt auch Kritik, und zwar daran, Zitat, dass durch den Entwurf Pornografie in einem viel größeren Ausmaß straffrei bleibt, als im jetzigen Pornografiegesetz aus 1950.
sagt doch auch der Katechismus der katholischen Kirche, die Staatsgewalt hat die Herstellung und Verbreitung pornografischer Materialien zu verhindern.
Zitat Ende.
Eingehend auf den ministeriellen Hinweis auf die veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten, ein Hinweis der in den Erläuterungen des Gesetzes gegeben wird, folgt dann der Hinweis der Bischöfe,
Wenn schon unter Berufung auf die pluralistische Gesellschaft und die Freiheit des Einzelnen Pornografie teilweise geduldet wird, so muss zumindest gefordert werden, dass Jugendliche von jeglicher Art von Pornografie in ihrer geschlechtlichen Entwicklung ferngehalten werden.
Insofern ist es also nicht zu verstehen, dass das Schutzalter nunmehr von 16 auf 14 Jahre heruntergesetzt wird.
Die Forderung der Bischofskonferenz also, das Schutzalter von 16 Jahren muss beibehalten werden.
Diese Stellungnahme namens aller österreichischen Bischöfe war aber dem Sankt Pöltener Bischof Kurt Krenn offenbar zu wenig.
Er hat darüber hinausgehend an Justizminister Michalek einen Brief geschrieben.
Das erste Mal übrigens, wie Krenn selbst in dem Brief betont.
In diesem Schreiben heißt es,
Als Staatsbürger, aber auch als für viele Katholiken verantwortlicher Seelsorger möchte ich gegen besagten Entwurf eines Pornografiegesetzes größte Bedenken und Ablehnung zum Ausdruck bringen.
Und weiter heißt es in dem Brief Bischof Krenz an Justizminister Michalek,
Der Not der Stunde wäre sicher besser angemessen, das geltende Bundesgesetz von 1950 konsequent und energisch anzuwenden.
Der vorliegende Neuentwurf scheint selbst in jenem Bereich völlig wirkungslos zu sein, wo noch eine Straftrohung ausgesprochen wird.
Selten wird es einen Gesetzentwurf geben, der so wortreich und kompliziert sich selbst um seine Finalität bringt.
Dieser Gesetzesentwurf ist in seiner Unwirksamkeit geeignet, das gesamte Gesetzgebungswesen unserer Republik in die Nähe der Lächerlichkeit zu rücken, schreibt Bischof Krenn an Justizminister Michalek und mündet in der dringenden Bitte, dieses Produkt ihres Hauses nicht zur Gesetzesvorlage zu machen.
Eine Stellungnahme des Justizministers zu diesem Krennbrief ist nicht zu bekommen.
Eine Zusammenfassung von Gisela Hopf-Müller war das, vor allem zu einer Stellungnahme von Bischof Krenn zum neuen Pornografiegesetz.
Drei Minuten vor halb eins ist es.
Wir wechseln ins Ausland, nachdem wir im Mittagsschonal des ORF bisher
Inlandsthemen hatten.
Zunächst ging es um die Frage, wie weit ist auch Österreich von einem möglichen Hühnerfleischskandal betroffen, das heißt von einer Verseuchung des Hühnerfleisches, wie sie jetzt in der Schweiz registriert wurde.
Wir haben berichtet über einen Konsumentenschützer-Test von Autokindersitzen, die Ergebnisse nicht besonders ermutigend.
Und zuletzt eben die Diskussion um das neue Pornografiegesetz.
Was wir noch unterbringen wollen in diesem Journal sind Informationen über die Lage in Belgrad mittels eines Gesprächs, eines Studiogesprächs mit unserem Belgrader Korrespondenten, der derzeit in Wien ist.
Wir informieren über den Beginn der Verhandlungen des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag über wechselseitige Klagen von Bosnien und Serbien wegen Völkermords.
Außerdem aus Österreich dann wieder die Weinsituation kurz vor der beginnenden Lese und die Wiedereröffnung des Wiener Warenhauses Steffel.
Die Kulturredaktion berichtet von der prägenzer Aufführung, von der bevorstehenden prägenzer Aufführung von Nathan der Weise durch das Deutsche Theater Berlin.
Der internationale Gerichtshof in Den Haag behandelt heute, wie gesagt, Klagen der Republik Bosnien-Herzegowina und der föderativen Republik Jugoslawien, also Rest Jugoslawiens, die sich gegenseitig des Völkermordes beschuldigen.
Hören Sie in ihrer Einzelheiten von Günter Schmidt.
Werden 17 Richter Erfolg haben, wo die internationale Gemeinschaft bisher gescheitert ist, nämlich die Menschenrechtsverletzungen in Bosnien zu stoppen?
17 Richter, die noch dazu über keine Macht verfügen, ihre Entscheidungen auch tatsächlich durchzusetzen.
Andererseits, wer sonst könnte noch von den Konfliktparteien angerufen werden, wenn nicht der internationale Gerichtshof in Den Haag, das höchste richterliche Gremium der Welt.
Vor vier Monaten hat der Gerichtshof nach einer Klage der bosnischen Regierung angeordnet, die Serben müssten alles tun, damit der Völkermord aufhört.
Jetzt haben die Bosnier erneut Klage erhoben.
Sie werfen den Serben wieder ethnische Säuberungen und Völkermord vor.
Sie verlangen, dass das Gericht die serbischen Gebietseroberungen für null und nichtig erklärt.
Belgrad hat seinerseits die bosnischen Moslems des Völkermords angeklagt und verlangt Maßnahmen zum Schutz der bosnischen Serben.
Die Richter wollen heute die beiden Seiten anhören und frühestens in einigen Tagen ihren Spruch fällen.
Vor dem Sitz des Gerichtshofs in der niederländischen Hauptstadt sind in der Früh rund 200 Demonstranten aufmarschiert, unter ihnen zahlreiche aus Bosnien nach Holland geflüchtete Moslems.
Sie fordern auf Spruchbändern, das Weltgericht solle den Völkermord stoppen.
Auf anderen Plakaten steht, die Vereinten Nationen seien tot.
Was immer der Internationale Gerichtshof auch beschließen wird, rasche Auswirkungen auf die Lage in Bosnien wird es kaum haben.
Es wird nur den politischen Druck verstärken, eine diplomatische Floskel, die im Laufe der Monate in Ex-Jugoslawien jeden konkreten Inhalt verloren hat.
In einer Hinsicht wird der Spruch aber Gewicht haben.
Er wird die Diskussion darüber anheizen, wie die Völkergemeinschaft langfristig mit den schweren Menschenrechtsverletzungen am Balkan juristisch umgehen wird.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen wird im nächsten Monat wahrscheinlich elf internationale Richter wählen, die das geplante Kriegsverbrecher-Tribunal der Vereinten Nationen bilden sollen.
Die USA haben der UNO ausführlich dokumentiertes Material über mutmaßliche Kriegsverbrechen bereits übergeben.
Was schließlich damit geschieht, wer sich letztlich vor dem Tribunal verantworten muss, das alles ist noch völlig offen.
Ein klarer Spruch des Internationalen Gerichtshofs könnte da etwas bewegen.
Und das wäre, so traurig es klingt, schon besser als nichts.
Günter Schmid aus Den Haag.
Bei den Jugoslawien-Gesprächen in Genf ist ja derzeit Verhandlungspause.
Zum Nachdenken bis zum Monatsende über die jüngsten Teilungspläne für Bosnien-Herzegowina.
Wenn nicht alles trügt, haben die ethnischen Säuberer militärisch einen Großteil ihrer Ziele erreicht.
Noch sind Einzelheiten der zuletzt gezeichneten neuen Landkarten ein streng gehütetes Geheimnis.
Aber bei den vorgeschlagenen Teilrepubliken für Bosnien dürften die bosnischen Serben mit den größten Gebietsgewinnen rechnen können.
Frage an Soran Opra, unseren Belgrader Korrespondenten, jetzt bei uns in Wien zu Besuch.
Frage, ein Erfolg also für die Politik des serbischen Präsidenten Milošević.
Ja, tatsächlich ist es so.
Milošević hat seine politischen Ziele fast erreicht.
Er hat das, was er sich vorgenommen hat, nämlich die Vereinigung von Serben außerhalb Serbiens.
jetzt durchgeführt.
Es ist ein politischer Sieg.
Und auf der anderen Seite ist es ihm auch damit gelungen, die Opposition fast völlig auszuschalten.
Er hat nämlich jetzt fast keine Konkurrenz mehr, dadurch, dass seine Ziele verwirklicht wurden.
hat die Opposition sozusagen alle Trümpfe verloren, die sie gegen ihn hielt.
Aber was es natürlich nach wie vor gibt, ist das internationale Wirtschaftsembargo gegen den Rest Jugoslawien, also vornehmlich Serbien.
Ist Milosevic seine Position von dieser Seite bedroht, durch die wirtschaftliche Situation?
Der Preis für die politischen Ziele, die sich Milošević gesetzt hat, ist sehr hoch.
Wirtschaftsembargo hat die Wirtschaft Rest-Jugoslawiens eigentlich total ruiniert.
Fabriken stehen still, Geschäfte sind fast leer und eine hörende Inflation ist durch nichts mehr zu bremsen.
Kann man da vielleicht aus Ihren ganz persönlichen Eindrücken und Erfahrungen in Belgrad kurz schildern, wie die Situation tatsächlich aussieht?
In den Geschäften haben Sie gesagt, es ist kaum etwas zu bekommen.
Ja, die Geschäfte sind fast leer.
Das heißt, die Produzenten wollen ihre Ware nicht zum Verkauf anbieten, weil das Geld einfach keinen Wert mehr hat.
Die Inflationsrate wurde offiziell mit 1000 Prozent für August angegeben.
Sie dürfte auch wesentlich über
tausend Prozent liegen.
Das Geld wird täglich beziehungsweise stündlich jetzt fast um über zwei Prozent entwertet und man kann jetzt keine Kalkulation anstellen und die Verbraucher können andererseits nicht die hohen Preise bezahlen.
Kann man sagen, was zum Beispiel Brot kostet im Augenblick?
oder gekostet hat zuletzt?
Brot hat zuletzt circa 16 bis 17 Millionen Diner gekostet.
Lässt sich das umrechnen oder kann man da ein bisschen dagegen setzen?
Ja, zum Beispiel ja.
Und die Mindestrenten waren um 100 oder 150 Millionen Diner.
Das heißt also, dass das Preisverhältnis sehr nachteilig ist.
Das war jetzt ganz konkret, also ein 6-Kleiner-Mindestrente müsste aufgewendet werden, um ein Leibbrot zu kaufen.
Ja, genau so ist das.
Und andererseits, wie gesagt, wollen die Bauern dann ihre Produkte nicht verkaufen.
gegen dieses, man kann schon sagen, Falschgeld, das keinen Wert mehr hat.
Das heißt, die Bauern halten ihre Produkte zurück und es ist sicherlich in der nächsten Zeit mit größeren Mangelerscheinungen zu rechnen.
Wie leben dann die Städter?
Wie lebt ein Belgrader?
Wovon?
Ja, viele Leute haben noch Vorräte, das heißt, das sind meistens Devisenvorräte, die sie dann an die Straßen Devisenhändler verkaufen.
Und auch der Markt, das heißt also der grüne Markt, also Obst und Gemüse, ist verhältnismäßig noch preiswert und so kommt man über die Runden.
Aber vor allem besteht eine sehr große Angst vor dem kommenden Winter,
Es fehlt an Brennstoffen, es fehlt an Heizöl und auch die Versorgung mit dem elektrischen Strom ist fraglich, weil die entsprechenden Aggregate Ersatzteile benötigen, die wieder eingeführt werden müssen und wegen Embargos ist natürlich die Einfuhr verboten.
Ohne Lockerung des Embargos
ist in den nächsten Monaten mit katastrophalen Folgen zu rechnen.
Also es gibt ja keine Arzneimittel, wenn der Winter hart wird und dann wird es auch wahrscheinlich zu katastrophalen Folgen kommen.
Wäre das also tatsächlich noch ein ganz starker Hebel, Milošević eventuell international zu Zugeständnissen am Verhandlungstisch zu zwingen?
Ja, sicherlich.
Es gibt ja immer zwei Möglichkeiten.
Das heißt, die eine, das ist militärisches Eingreifen.
Und man hat bis jetzt davor zurückgeschreckt.
Und die andere Möglichkeit war eben wirtschaftliche Sanktionen.
Und zu Beginn haben sich diese wirtschaftlichen Sanktionen als unwirksam erwiesen, weil es noch Reserven in Serbien und Montenegro gegeben hat.
Jetzt aber sind diese Reserven aufgebraucht.
Und es ist ein sehr starker Druckmittel.
Und ich glaube, dass Milosevic in Genf vor allem verhandelt und möglicherweise auch nachgibt, wenn ihm eine Lockerung des Embargos in Aussicht gestellt wird.
Also vor allem ist das jetzt wohl das einzige nicht-militärische Mittel, das der internationalen Gemeinschaft zur Verfügung steht, um den Krieg in Bosnien doch
zu beendigen.
Also wohl ein wirksameres Druckmittel wäre das als vielleicht drohende Anklagen gegen Milosevic wegen Kriegsverbrechen.
Ja, die Kriegsverbrecherprozesse, die angekündigt wurden, werden vorerst in Serbien nicht ernsthaft genommen.
Vor allem deshalb, weil die vermeintlichen Kriegsverbrecher einfach nicht zu fassen sind.
Also es gibt ja vorerst keine übernationale Behörde, die diese Kriegsverbrecher dann vor Gericht führen kann.
Andererseits beim Internationalen Gerichtshof in Haag hat Serbien eine Gegenklage eingereicht.
Das heißt also, hat dann auf Verbrecher anderer verwiesen und das kann natürlich sehr lange dauern.
Vielen Dank, Sirhan Obra.
Die Lage im ehemaligen Jugoslawien war bzw.
ist auch ein Thema bei den Gesprächen, die Österreichs Bundespräsident Klestil derzeit in Schweden führt.
Im Vordergrund steht aber doch der von beiden Ländern angestrebte EG-Beitritt.
Vom heutigen zweiten und letzten Besuchstag für Präsident Klestil berichtet aus Stockholm Hartmut Fiedler.
Ich spreche mit der Außenministerin, dem Europaminister, dem Vorsitzenden der Oppositionellen Sozialdemokraten.
Der heutige Schlusstag des Besuchs von Bundespräsident Thomas Klestil in Stockholm ist ausgefüllt.
Wieder geht es vor allem um die europäische Gemeinschaft.
Schweden, Österreich und Finnland verhandeln seit Februar über den Beitritt.
Seit April ist auch Norwegen dabei.
Die Gespräche finden getrennt, bisher aber weitgehend parallel statt.
Und das, sagt Thomas Klestil, sei wichtig.
Ich glaube, es ist wichtig für die Gemeinschaft, dass Länder wie Schweden und Österreich, die sehr, sehr viel einbringen,
in die Gemeinschaft und einen neuen Impuls für den Integrationsprozess bedeuten, ein Mitglied werden.
Und wenn mehrere Länder mit dieser Bedeutung verhandeln, dann dient das sicher der Zielsetzung beider Länder.
Auch die schwedische Außenministerin Margareta Afuglas äußert sich überzeugt, dass gleichzeitiges Verhandeln sinnvoll sei.
Mit Einschränkungen.
Es ist wichtig, weil wir gemeinsame Interessen haben, aber der Zeitplan ist natürlich nicht gleich.
Schweden, Finnland und sicherlich Österreich als der erste Antragsteller sind in gewisser Weise voraus.
Norwegen kommt etwas später.
Die Norweger haben den Beitritt zur EG bereits 1972 einmal abgelehnt.
und auch die nächste Abstimmung verspricht nichts Gutes für die Regierung in Oslo.
Damit im Vergleich ist die Lage für die bürgerliche Koalitionsregierung in Schweden besser, obwohl auch hier die Skepsis überwiegt.
Nichts hält Außenministerin Avuglos von der Kritik, die der Präsident der schwedischen industriellen Vereinigung im Sommer an Österreichs Verhandlungsführung in Brüssel geäußert hat.
Österreich, sagt die Politikerin, blockiere die Verhandlungen keineswegs.
All the candidate countries
Alle Beitrittskandidaten versuchen, sehr konstruktiv zu handeln.
Mein Eindruck ist, dass die Verhandlungen gut vorangehen.
Es gibt immer wieder Probleme, aber Österreich tut sein Bestes und Schweden auch.
Ursprünglich wollte Schweden im Jänner 1995 Mitglied der EG sein.
Dieser Zeitplan ist allerdings zweifelhaft geworden.
Wie im Fall Österreichs stehen die schwierigsten Probleme noch bevor.
Für die Schweden sind das das Alkoholmonopol und die Landwirtschaft.
Und wir wechseln mit einem der eben angesprochenen Themen der Landwirtschaft zurück nach Österreich.
In wenigen Wochen beginnt hier wieder die Weinlese und dazu hat der Vorsitzende des Verbands der Weinbautreibenden Josef Pleil heute Stellung genommen zu den offenen Problemen der Weinwirtschaft angesichts EG, angesichts der kommenden Ernte und auch im Weinbau vorhandenen Trockenschäden.
Hans Adler fasst zusammen.
Drei Viertel des Weinjahres sind vorbei.
Eines Weinjahres, das für die Bauern mit schweren Frostschäden begonnen hat, berichtet der Vorsitzende des Weinbauverbandes, Josef Bleyl.
Speziell im burgenländischen Seewinkel, in Niederösterreich in der Thermenregion, sowie auch im Pulchertal, aber auch alle anderen Gebiete sind frostgeschädigt.
Das heißt, wir rechnen, dass ungefähr 9000 Hektar Rebfläche in Österreich heuer keinen oder einen sehr geringen Ertrag bringen.
Achtung Autofahrer, auf der A25 der Linzer Autobahn kommt Ihnen im Bereich Wels Nord und Wels Ost ein Geisterfahrer entgegen.
Geisterfahrerwarnung für die Linzer Autobahn A25, im Bereich Wels Nord und Wels Ost kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen.
Bitte bleiben Sie in beiden Richtungen rechts und überholen Sie nicht.
Ja, und wir setzen wieder einmal fort mit dem gerade begonnenen Beitrag, den Stellungnahme des Weinbautreibenden Vorsitzenden Josef Bleil.
Man schätzt derzeit, dass der Ernteausfall aufgrund der Frostschäden 25 bis 30 Prozent eines Normaljahres ausmachen wird.
Immerhin, die Sache hat auch ein Gutes, denn weniger Wein bedeutet einen höheren Preis für Trauben und Wein ab Winzerhof.
Und Österreichs oberster Weinbauer Pleil bestätigt das.
Wir sehen jetzt schon bei der begonnenen Frühlese für die Most- und Sturmerzeugung, dass das Traubenpreisniveau gemessen am Vorjahr gewaltig angezogen hat und das ist der typische Beweis, dass zu wenig Ware vorhanden ist.
Für den Weinmarktpreis wird das sicherlich auch eine Verbesserung bringen, allerdings müssen wir schon deutlich darauf hinweisen, dass sehr viel Altweinvorrat vorhanden ist.
Von diesem Altweinvorrat geht nach wie vor zu wenig ins Ausland und nicht zuletzt das ist ein Grund dafür, dass um den Weiterbestand der Weinmarketinggesellschaft heftig gestritten wird.
Sie wurde seinerzeit gegründet, um das nach dem Weinskandal von 1985 angeschlagene Image des österreichischen Weines wieder aufzupolieren.
was ja vor allem im Inland sicherlich gelungen ist.
Einem auch im Ausland messbar besseren Ruf des österreichischen Rebensaftes ist aber der geschäftliche Erfolg bisher versagt geblieben.
Der Export hat nicht wesentlich zugenommen und schon im EWR, der mit erstem Jänner 1994 wirksam wird, genießt der Wein nicht mehr den vollen Schutz des Agrarsystems.
Experten sagen uns, wenn die Grenzen und der Grenzimportschutz für österreichischen Wein fehlt, wird der Import sich verdreifachen.
Immerhin haben die Weinbauern eine Weingartenstilllegungsaktion mitgemacht und die österreichische Rebenfläche beträgt heuer um 4.500 Hektar weniger als noch vor zwei Jahren.
Das bedeutet weniger Wein insgesamt, aber nicht weniger Wein pro Hektar.
Und wenn schon weniger Wein, dann auch eine insgesamt bessere Qualität.
Dazu ist es aber dringend notwendig, dass eine vernünftige Hektarertragsbeschränkung und Mengenregelung als Begleitmaßnahme beschlossen wird.
Und das ist auch wiederum ein Grund, warum wir eine Weingesetznovelle brauchen, denn die derzeitige Kompromisslösung, die Gesetzeskraft hat, ist gemessen an Europa absolut nicht passend.
Vor allem deshalb, weil sie nur den Qualitätswein betrifft, den Tafelwein nicht regelt und somit der Massenproduktion nach wie vor Tür und Tor geöffnet ist.
Fällig ist also im kommenden Herbst wieder einmal eine Änderung des Weingesetzes, die vierte, seit seiner Schaffung 1985.
Und sie soll nicht nur die Mengenregelung, sondern auch diverse Qualitätsmessungsformen betreffen, die nach Ansicht der Weinbauern weder der Praxis ihrer täglichen Arbeit noch den EG-Bestimmungen entsprechen.
Und der Kampf um den Weiterbestand der Weinmarketinggesellschaft geht sicher nach dem Ende der Sommerpause im September in die nächste Runde.
Mitten in Wien in der Kärntner Straße steht das Kaufhaus Steffel.
Das Steffel gehört der Handelskette Konsum und hätte vor drei Jahren etwa eigentlich für eineinhalb Millionen Schilling verkauft werden sollen.
Eineinhalb Milliarden Schilling, entschuldigen Sie bitte.
Dieses Geschäft ist dann geplatzt und dann konnte der Konsum keinen Käufer mehr finden, nicht einmal bei einem Preisnachlass von einigen hundert Millionen Schilling.
Der Konsum entschied sich, aus der Not eine Tugend zu machen und behielt den Steffel.
In der teuren Kärntnerstraße wurde dann aus dem Steffel ein Textildiskontgeschäft, der Billigkleidung verkaufte.
In den vergangenen Monaten wurde das Kaufhaus neuerlich umgebaut und morgen früh wird es wieder eröffnet, berichtet Dieter Bornemann.
Die Wiener Kärntnerstraße zwischen der Oper und dem Stephansdom ist eigentlich eine Fußgängerzone.
Nur am Vormittag dürfen hier Autos fahren.
Der Grund?
Ladetätigkeit.
Denn auf der Kärntnerstraße steht ein Geschäft neben dem anderen.
Etwa auf halber Höhe ist das Steffelkaufhaus.
So mancher Wiener weiß, dass es in den vergangenen zwei Jahren Diskussionen um den Steffel gegeben hat.
Ich verstehe das eine nicht.
Warum wurde er aufgegeben und jetzt auf einmal wieder eröffnet?
Das ist doch eigentlich eine sinnlose Sache gewesen.
Zuerst das Ganze verkaufen und jetzt auf einmal wieder öffnen.
Naja, ganz so war es nicht.
Vor ziemlich genau drei Jahren wollte der Konsum den Steffl für eineinhalb Milliarden Schilling an die Baustein AG verkaufen.
Peter Kölbl von der Baustein AG wollte aus dem Steffl ein Luxus-Kaufhaus unter dem Namen Midas Palace machen und zusätzlich zum Kaufpreis noch einmal eine Milliarde Schilling investieren.
Kölbl konnte aber das Geld nicht aufbringen und verlor 50 Millionen Schilling, die er als Aufgeld an den Konsum bezahlt hatte.
Auch aus dem Angebot von 1,3 Milliarden Schilling von der Bayerischen Vereinsbank wurde für den Konsum nichts.
Dass die Expo nicht nach Wien kam und dass der Wiener Immobilienmarkt zusammenbrach, erleichterte den Steffelverkauf auch nicht gerade.
Der Konsum musste den Steffel behalten.
Dieses Kapitel ist für den Konsum aber jetzt abgeschlossen.
Morgen wird das renovierte Steffelkaufhaus offiziell eröffnet.
Konsumgeneraldirektor Hermann Gerharter über die eineinhalb Milliarden, die ihm durch die Lappen gegangen sind.
Natürlich wäre der Eingang von 1,5 Milliarden Schilling eine sehr treffliche Maßnahme gewesen.
Die war aber in der seinerzeitigen Situation der Immobilienhaus in Wien zu verstehen.
Und jetzt, nachdem das Haus neu dasteht, bin ich eigentlich auch ganz glücklich darüber, dass der Gerngroßkonzern und damit der Konsumkonzern wieder über eines der schönsten und besten, in bester Lage befindlichen Kaufhäuser in Wien weiter verfügt.
Bis es aber soweit war, wurde der Steffel noch als Textildiscounter verwendet oder als Fetzenhandler, wie die Wiener weniger nobel sagen.
In den vergangenen Monaten hat der Konsum 150 Millionen in die Renovierung des Kaufhauses gesteckt.
Was jetzt am Steffel neu ist, erklärt Vorstandsdirektor Walter Eiselsberger.
Der neue Steffel schaut wirklich gänzlich neu aus.
Er hat mit der Strategie des alten Steffel wirklich nichts mehr zu tun, außer dass das Gebäude noch immer das gleiche ist.
Das gesamte Innenleben, das Ambiente wurde total erneuert.
Das geht von Fußboden bis zur Beleuchtung, bis zur neuen Ladeneinrichtung.
Aber das Wesentliche ist, dass wir vollkommen neue Sortimente eingeführt haben.
Speziell ausgerichtet ist dieses Warenhaus auf den Fußgängern.
Wir führen hier keine Kühlschränke oder große Fernsehapparate, sondern Waren, die der Konsument sozusagen in der Tragtasche mit nach Hause tragen kann.
Luxus-Kaufhaus will der neue Steffl keines sein.
Aber viele wird's freuen, wenn jetzt aus dem hässlichen Kleider-Dandler wieder ein Kaufhaus wird und es wieder heißt... Da blickt der Steffl, lächelnd auf uns mit.
Das Kampf aus Steffel in Wien wird morgen wieder eröffnet.
Zu Ende gehen in Bregenz die heurigen Festspiele.
Zum Abschluss gastiert heute und morgen das Deutsche Theater Berlin mit einem Klassiker, der sich bestens in das Programm einfügt, in den Schwerpunkt Heimat und Fremde.
Der Klassiker ist Lessings Nathan der Weise.
Hören Sie eine Vorschau von Markus Barney.
134 Mal wurde der Nathan seit 1987 bereits in der Inszenierung aufgeführt, die heute in Bregenz gastiert.
Otto Mellis spielte Nathan Jörg Gudsun den Sultan Saladin.
Regisseur ist Frido Solter, der den Nathan 1966 schon einmal am Deutschen Theater inszenierte.
Auch diesmal versucht er nicht, das Stück zu modernisieren oder mit aktuellen Anspielungen zu versehen, weil es seiner Ansicht nach ohnehin nichts von seiner Brisanz verloren hat.
ob es da der Jude ist oder ob es da der Christ ist oder der Mohammedaner, der der Bessere ist, sondern das ist ein Stück, meine ich,
Wie geht man in dieser Welt mit Minderheiten um?
In diesem Fall ist es der Jude.
Und die Christen, Sie wissen, in den Kreuzzügen haben sie sich sehr militant, wunderbar militant benommen.
Sie standen bis zu den Knöcheln im Blut in den Tempeln in Jerusalem.
Und die Mohamedaner und die Juden wurden abgeschlachtet.
Es ist ein Aufruf.
Insofern auch wieder ganz modern, um nicht zu sagen aktuell, weil das ja immer gleich sich so anhört, als würde man nur ein politisches Theater machen wollen, aber es ist ebenso politisch, weil die Aktualität so politisch ist.
So kann die Frage nach dem Umgang der Menschen miteinander natürlich auch auf die Situation jenseits unserer Grenzen angewandt werden, aber auch auf gesellschaftliche Konflikte oder gar solche im privaten Rahmen.
Und auch die Figur des Nathan ist für Solter heute so aktuell wie vor 200 Jahren.
Es ist auch für mich Nathan, der
Man, der eben einer Minderheit angehört und sehen muss, wie er durchkommt.
Also man muss Schleue entwickeln in dieser Welt als Minderheit, um durchzukommen.
dass er noch diese Begabung, das Talent, die Klugheit, das wunderbare Denken mitbekommen hat von Mutter Natur, das macht ihn weise.
Aber letztlich ist es das Problem, und das ist das Aktuelle, meine ich, das Problem jedweder Minderheit heutzutage.
Für das Deutsche Theater Berlin hat der Nathan denn auch programmatische Bedeutung.
Er wurde von der Bühne schon 1945 als erstes Stück in den Trümmern von Berlin gespielt und dann immer wieder aufgenommen.
Für Dieter Mann, der in der aktuellen Inszenierung den Derwisch spielt und selbst von 1984 bis 1991 das Theater leitete, gehört es zum unverzichtbaren Repertoire der Bühne.
einer Bühne, die sich nach wie vor der Linie des Antifaschismus verpflichtet fühlt.
Dietermann... Es hat versucht, offen zu bleiben für die Literaturen der Welt, mit einem besonderen Schwerpunkt natürlich auf die gesellschaftlichen Realitäten, die in unserer Welt, und es waren zwei Welten bis 1989, und wir sehen, wie sie zerfallen und was in der Folge passiert,
Es hat also versucht, auch auf diese Welt natürlich speziell und gezielt zu reagieren.
Die zwei Aufführungen des Deutschen Theaters Berlin finden übrigens im großen Saal des Festspielhauses statt.
Trotzdem sind sie schon seit Wochen ausverkauft.
Ein Beitrag von Markus Barnay und zum Ende unserer Geisterfahrer-Serie eine Entwarnung.
Geisterfahrer-Entwarnung für die A25, die Linzer Autobahn.
Der Geisterfahrer hat die Autobahn verlassen.
Und uns bleiben noch eine Minute für die Schlussnachrichten.
Schweiz, Österreich.
Auch die Schweiz ist jetzt von einem Lebensmittelaffäre betroffen.
Bis zu 80 Prozent verkauften Hühnerfleisches ist mit Bakterien der Art Camphylobactern verseucht.
Das ruft Darminfektionen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall hervor.
Bisher sind 6.000 Menschen erkrankt.
Bis Jahresende wird mit 100.000 Erkrankungen gerechnet.
Das hat das Schweizer Fernsehmagazin Kassersturz aufgedeckt.
Die Hygienebedingungen sollen jetzt verschärft werden.
Für Österreich sagte Hofrat Zickerle von der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung, die Bakterien kämen auch hier vor.
Bei Erhitzung oder Haltung von Hühnerfleisch in Kühlschränken könne die Gefahr aber in Grenzen gehalten werden.
Das Auftreten von Salmonellen hingegen sei weit häufiger.
Dazu bestätigte Helga Halbig vom Gesundheitsministerium, in den vergangenen vier Jahren habe es eine Verdoppelung der Salmonellenerkrankungen gegeben.
Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres seien 6000 Salmonellenfälle registriert worden.
Bosnien-Herzegowina.
Die in Mostar eingeschlossenen mehr als 50.000 Moslems haben erstmals Hilfe aus der Luft erhalten.
Zwei amerikanische Transportflugzeuge warfen mehr als 10 Tonnen Lebensmittel und Medikamente ab.
Die UNO will neuerlich versuchen, auch einen Lastwagen-Hilfskonvoi nach Mostar zu bringen.
Der UNO-Sicherheitsrat rief zu einer sofortigen Waffenruhe in Bosnien auf.
In Den Haag behandelt der Internationale Gerichtshof Klagen Bosniens und Serbiens, die einander Völkermord vorwerfen.
Nun zu Wetter.
Heute Nachmittag noch häufig Regen, im Süden auch einige Gewitter.
Temperaturen 13 bis 18 Grad.
Und das war's für heute aus dem Studio des ORF-Mittagsjournals.