Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.07.19
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich 1.
Ihr Begleiter durch dieses Mittagsschornal ist Wolfgang Wittmann.
Die Themenschlagzeilen.
Hochwasserkatastrophe nun in Oberösterreich, vor allem im Raum Grieskirchen.
Aber auch in Niederösterreich könnte es bald wieder kritisch werden.
Friedenshoffnung für Nordirland, die IRA erklärt einen neuen Waffenstillstand.
Hoffen und bangen im österreichischen Sommertourismus.
Bilanz der neuen Ladenöffnungszeiten, der lange Samstag ist ein Hit, der Abendverkauf unter der Woche eher nicht.
Die EU schafft neue interne Strukturen für den Konsumentenschutz.
Wahlen im westafrikanischen Liberia nach sieben Jahren Bürgerkrieg.
Eine neue Diagnosemethode verbessert die Heilungschancen bei Lungenkrebs.
Und morgen beginnen die Salzburger Festspiele.
Erste Opernpremiere ist Mozarts Mitridate im kleinen Festspielhaus.
Im Journal zu Gast ist heute Ex-Finanzminister Ferdinand Latziner, der neue Berater von Bundeskanzler Klima in Sachen europäische Beschäftigungspolitik.
Vor diesen ausführlichen Berichten die wichtigsten Nachrichten in Meldungsform redigiert hat sie Georg Schalgruber.
Nordirland Die Untergrundbewegung irisch-republikanische Armee hat eine Waffenruhe erklärt.
Sie soll morgen Mittag in Kraft treten.
Die IRA folgt damit einem Aufruf der Partei Sinn Fein, die als ihr politischer Arm gilt.
Sinn Fein-Chef Gerry Adams hatte die IRA-Führung gestern zum Niederlegen der Waffen und zur Teilnahme an Gesprächen über eine politische Lösung des Nordirland-Konfliktes aufgerufen.
Der protestantische Oranje-Orden hat am vergangenen Wochenende überraschend auf einige traditionelle Märsche durch katholische Viertel verzichtet.
Danach ist die IRA von mehreren Seiten aufgefordert worden, ebenfalls ein politisches Zeichen zu setzen.
Türkei.
Gegen jene drei Personen, die mit der ermordeten 14-jährigen Tirolerin gemeinsam auf Urlaub in Bodrum waren, wird Anklage erhoben.
Es sind dies die Mutter, deren Freund und der 31-jährige Onkel des Mädchens.
Der Prozess soll in ein bis zwei Monaten beginnen.
Alle drei bleiben bis dahin wegen Verdunkelungsgefahr in Haft.
Albanien
Mit der Kundmachung des amtlichen Endergebnisses der jüngsten Parlamentswahlen hat die Zentrale Wahlkommission in Tirana den Weg zur Konstituierung der neuen Nationalversammlung freigemacht.
Diese Sitzung findet voraussichtlich am Montag statt.
Die Sozialisten haben gemeinsam mit ihren Bündnispartnern die Zweidrittelmehrheit.
Das Linksbündnis entsendet 117 der 155 Abgeordneten.
Vietnam.
Vor den morgigen Parlamentswahlen sind die Sicherheitsmaßnahmen in ganz Vietnam erhöht worden.
40 Millionen Bürger sind zur Wahl eines neuen Einkammerparlaments aufgerufen, dessen erste Aufgabe es sein wird, die oberste Führungsgarnitur zu verjüngern.
Zu Beginn der fünfjährigen Legislaturperiode wird das Parlament den Staatspräsidenten und die Regierung wählen.
Favorit für das Präsidentenamt ist der als reformorientiert bekannte Außenminister Nguyen Man Cam.
Er hat unter anderem die vietnamesisch-amerikanische Normalisierung und den Beitritt Vietnams zur südostasiatischen Staatengemeinschaft durchgesetzt.
Liberia
In der Westafrikanischen Republik haben heute die ersten Präsidenten- und Parlamentswahlen nach sieben Jahren Bürgerkrieg begonnen.
Knapp 750.000 Bürger haben sich in die Wählerlisten eintragen lassen.
Ergebnisse werden erst am kommenden Freitag vorliegen.
Jordanien Ein Militärgericht hat heute einen Soldaten zu lebenslanger Haft mit Zwangsarbeit verurteilt.
Er hat im März sieben israelische Schülerinnen bei einem Klassenausflug erschossen.
Diese Tat hat seinerzeit internationale Empörung hervorgerufen und die jordanisch-israelischen Beziehungen vorübergehend beeinträchtigt.
Russland.
An Bord der havarierten, überalteten Weltraumstation Mir gibt es heute gleichsam einen Ruhetag.
Die drei Raumfahrer können sich Videofilme anschauen, lesen, Musik hören oder mit ihren Angehörigen auf der Erde telefonieren.
Nach den letzten schweren Zwischenfällen hat sich die Lage an Bord der Station Mir normalisiert.
Australien.
Der amerikanische Astronom Eugene Shoemaker ist bei einem Autounfall etwa 500 Kilometer nordwestlich von Alice Springs ums Leben gekommen.
Shoemaker, seine Frau und der Astronom David Levy haben seinerzeit den riesigen Kometen Shoemaker-Levy 9 entdeckt.
Dieser ist 1994 auseinandergebrochen und spektakulär auf dem Jupiter niedergegangen.
Österreich.
Ein Ende des Hochwassers in Oberösterreich ist nicht in Sicht.
Der gesamte Bezirk Grieskirchen etwa steht fast ganz unter Wasser.
Die Stadt Steyr allerdings ist vorerst vom zweiten Hochwasser dieses Sommers verschont geblieben.
Donau, Enz, Traun und Inn haben erhöhte Pegelstände.
Die Situation gilt aber nicht als kritisch.
Der Ferienbeginn in fünf deutschen Bundesländern hat die erwartete Reisewelle in den Süden ausgelöst.
Verschärft wird die Situation durch Schlechtwetter.
Bei strömendem Regen gibt es schon in Bayern lange Stauungen.
In Österreich musste auf der Tauernautobahn vor dem Tauerntunnel Richtung Villach schon in der Früh Blockabfertigung verhängt werden.
Ein Nachrichtenüberblick gelesen von Josef Wenzel-Natek.
Abgerundet wird unser erstes Informationspaket durch den Wetterberichtsamt.
Prognose heute von Peter Sterzinger.
Ja, das sehr wirksame Tief über Tschechien bringt weiteren Regen.
Große Mengen durch den Staueffekt von Norden her, vor allem in den Alpen und nördlich davon, also weiterhin.
Und hatten wir gestern noch angenommen, dass sich die Lage am Montag entspannt, so verschiebt sich das Abklingen des Regens nach den aktuellen Unterlagen doch auf den Dienstag.
Die aktuellen Meldungen Wien, St.
Pölten und Linz leichter Regen 16°C, Eisenstadt leichter Regen 17°C, Salzburg Regen 14°C, Innsbruck Regen 13°C, Bregenz leichter Regen 13°C, Graz stark bewölkt 20°C und Klagenfurt stark bewölkt 19°C.
Gleich zur Hochwassergefahr nach unseren letzten Gesprächen mit den hydrographischen Diensten.
Generell dürfte sich die Lage eher verschärfen.
Die Donau steigt leicht auch dahin.
In Oberösterreich kann das über Nacht kritisch werden, in Niederösterreich eher morgen.
Und wenn die Donau so weiter steigt, sind morgen knapp acht Meter in der Wachau möglich und ab genau acht Meter am Pegelkinnstock müsste für Krems die ganz neue mobile Hochwasserschutzanlage aufgestellt werden.
Die Zubringer von Süden her steigen ebenfalls Enstrauen und Steier stark, daher dürfte es für den Entskei in Steier heute noch kritisch werden.
Auch anderswo gibt es Probleme, so hat in Tirol die Lech die Hochwassermarke vor zwei Stunden überschritten.
Das sind nur die Flüsse, vergessen wir nicht, siehe Chris Kirchen, dass vor allem die kleinräumigen Überflutungen wegen des völlig gesättigten Bodens weiterhin das größte Problem darstellen.
Wie geht es weiter?
Regen auch am Nachmittag am stärksten am Nordrand der Alpen, intensiv auch in Ostösterreich.
Einzelne Gewitter im Süden, hier lockert es manchmal auf.
Der Nordwestwind wird stärker und nicht nur auf den Bergen stürmisch.
Höchsttemperaturen 12 bis 17 im Süden bis 20 Grad.
Regen auch über Nacht, freilich manchmal mit Pausen.
Morgen Sonntag kann es in Vorarlberg vor allem aber wieder im Süden auflockern, sonst bleibt es regnerisch mit Schwerpunkt am Nordrand der Alpen.
Das bedeutet also unveränderte Hochwasser- und Überflutungsgefahr, besonders in Ober- und Niederösterreich.
Es bleibt sehr windig und kühl, die Schneefallgrenze liegt unterhalb 2.500 Meter.
Und auch am Montag regnet es zumindest zeitweise.
Nach dieser Wetterprognose ist das neue Hochwasser gleich unser erster Themenschwerpunkt.
Am schlimmsten betroffen ist, wie gesagt, der Bezirk Riesgirchen in Oberösterreich.
Ein aktueller Bericht zur Hochwassersituation dort jetzt von Tarek Leitner.
Der Schreck sitzt den Menschen hier im Bezirk Christkirchen noch tief in den Knochen.
In der Nacht ist das Wasser zwar zurückgegangen, aber jetzt regnet es wieder und es sieht nicht ungefährlich aus, wenn man die Bäche und Flüsse hier betrachtet.
Christian Kaiserseder von der Feuerwehr Christkirchen.
Wasserstand der Oschach etwa um fünf Zentimeter gestiegen ist.
Wir erwarten allerdings in den nächsten Stunden einen weiteren Anstieg des Wasserpegels, weil vermutlich im Raum um Neumark-Keuham, wo die Oschach entspringt, starke Niederschläge niedergehen und in den nächsten Stunden wahrscheinlich der Pegel der Oschach kräftig ansteigen wird.
Die Bewohner hier sind daher verunsichert.
40 Jahre lang gab es keine solchen Unwetter und jetzt werden sie im selben Sommer zweimal überflutet.
Tarek Leitner vom Landesstudio Oberösterreich aus dem Hochwassergebiet Christkirchen.
Wir halten Sie natürlich weiter über die Entwicklung der Überschwemmungen auf dem Laufenden in den stündlichen Nachrichten und in den Regionalprogrammen der betroffenen Bundesländer.
Nun ins Ausland.
Für Nordirland gibt es eine echte Friedenshoffnung.
Die katholische Terrororganisation IRA hat heute Vormittag einen neuen Waffenstillstand zugesagt.
Er soll morgen Mittag in Kraft treten.
Gestern Abend hatte die Sinn Fein-Partei, der politische Arm der IRA, einen Waffenstillstandsappell an die IRA-Führung veröffentlicht.
Eine Waffenruhe ist die Bedingung der britischen Regierung, die Sinn Fein zu den kommenden Friedensverhandlungen für Nordirland zuzulassen.
Es scheint, als hätten die Protestanten vom Orania-Orden den Teufelskreis der Gewalt in Nordirland durchbrochen, als sie kürzlich beschlossen, nicht mehr durch katholische Siedlungen zu marschieren.
Das und der Versuch der neuen Labour-Regierung, der IRA politische Brücken zu bauen, dürften die IRA zu ihrem Waffenstillstand motiviert haben.
mehr von Martin Alliot aus Dublin.
Ab Morgenmittag will die irisch-republikanische Armee ihre gewalttätige Kampagne einstellen.
Die Ankündigung einer unzweideutigen Wiederherstellung des Waffenstillstandes von 1994 wurde heute Morgen dem staatlichen irischen Rundfunksender RTE in Dublin mitgeteilt.
Der Ausdruck unzweideutig mag implizieren, dass die Untergrundorganisation auch ihre Selbstjustiz und ihre Logistik einzufrieren gedenkt.
Gestern Abend kam überraschend der Prolog zum heutigen Waffenstillstand.
Die Führungsspitze der Sinnfein-Partei, die bekanntlich eng mit der IRA verflochten ist, erließ einen Aufruf an ihren eigenen militärischen Flügel, die Gewalt einzustellen.
Sollte sich der Waffenstillstand in den Augen der britischen und der irischen Regierung als glaubwürdig und umfassender weisen, dann erfüllt Sinn Fein spielend die sechswöchige Probezeit, die sich die Regierungen ausbedungen hatten und kann am 15.
September an den Nordirlandverhandlungen teilnehmen.
Sinn Fein begründete den Sinneswandel gestern damit, dass dank den neuen Regierungen in London und Dublin nun berechtigte Hoffnungen auf umfassende Verhandlungen ohne Vorbedingungen bestünden.
In der Tat.
hatten die Regierungen am 25.
Juni neue Vorschläge für die Verhandlungen unterbreitet.
Im September soll endlich über den Kern des Konflikts geredet werden.
Schon im kommenden Mai sollen Ergebnisse vorliegen.
Die heikle Frage der paramilitärischen Waffenarsenale wurde entschärft, indem die Entwaffnung parallel zu den politischen Verhandlungen laufen soll, ohne dass ein Termin für die erste tatsächliche Übergabe von Kalaschnikows und Semtechs festgeschrieben wurde.
Damit waren die Wünsche Sinn Feins und der IRA weitgehend erfüllt.
Oder anders gesagt, die zahlreichen komplizierten Hindernisse, die von der früheren britischen Regierung unter John Major nacheinander aufgebaut worden waren, verschwanden wieder.
Jetzt fällt das Schlaglicht auf David Trimble, den Vorsitzenden der größten Unionisten-Partei, den Sprecher also der protestantischen Mehrheit in Nordirland.
Er hatte diese Woche das ambivalente Entwaffnungspaket schon abgelehnt und drängte auf konkrete Übergabe-Garantien.
Am nächsten Mittwoch nun findet in der bisherigen Verhandlungsrunde, die Sinn Fein noch ausschließt, eine Abstimmung über das weitere Vorgehen statt.
Trimble steht unter einem doppelten Druck.
Die britische Regierung will ihn zum Einlenken bewegen, denn ohne seine Ulster Unionist Party gibt es keine Verhandlungsrunde.
Trimbles rabiatere Rivalen im protestantischen Lager aber reden schon wieder von Ausverkauf und Verrat.
Wenn Trimble sich mit Shinsane an einen Tisch setzt, muss er sich rechtfertigen, zumal alle Protestanten berechtigte Zweifel an der langfristigen Glaubwürdigkeit des IRA-Waffenstillstandes hegen.
Die beiden Regierungen werden alle Hände voll damit zu tun haben, ihre jeweilige Klientel in Nordirland bei der Stange zu halten.
Die Geschlossenheit der IRA und der tatsächliche Verzicht auf Drohung mit Gewalt werden eine maßgebliche Rolle dabei spielen, ob der neue Hoffnungsschimmer zu einer dauerhaften Regelung in Nordirland führt.
Neuer IRA-Waffenstillstand ab morgen Mittag, Martin Alliot hat berichtet.
Der Sommer bereitet dem österreichischen Tourismus in jüngster Zeit ziemliche Bauchschmerzen.
Und auch für heuer zeichnet sich ein eindeutig negatives Szenario ab.
So hat das Wirtschaftsforschungsinstitut erst kürzlich seine Prognosen wieder nach unten korrigiert.
Das WIFO rechnet für den Sommer mit einem Umsatzrückgang in der fremden Verkehrsbranche von drei Prozent.
Eine erste Erhebung in den Bundesländern weist darauf hin, dass diese pessimistischen Erwartungen durchaus berechtigt sind.
Daniela Paul über die jüngsten Trends im Sommertourismus.
Der sonnige Mai mit seinen vielen Feiertagen hat für die österreichischen Fremdenverkehrsgebiete noch durchaus Erfreuliches gebracht.
Fast in allen Regionen wurden steigende Nächtigungszahlen registriert.
Für den Juni deutet jedoch alles darauf hin, dass diese Zahlen wieder deutlich abgesunken sind.
Sogar in Wien, wo sich die Beherbergungsbetriebe generell einer durchaus guten Auslastung erfreuen,
gab es bei nahezu unveränderten Gästeankünften ein Nächtigungsminus von fast 4%.
Die Einbrüche liegen hier aber vor allem im Billigsegment, das schlechte Wetter brachte weniger Campingplatzbesucher.
Aber was das einen leid, ist es anderen freut.
Vom schlechten Wetter profitieren die Thermenregionen.
Die steirische etwa entwickelte sich zum Dauerbrenner unter den Urlaubszielen in der grünen Mark.
Derzeit sind etwa 60% der Betten ausgelastet, für den gesamten Sommer erwartet man sich aber ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr.
Nach den Erfahrungen der ersten beiden Monate haben die neuen Bundesländer nun bereits etwas konkretere Vorstellungen vom Rest des Sommers.
Wien, die Steiermark und Oberösterreich hoffen, ihre vorjährigen Nächtigungszahlen und Umsätze zumindest halten zu können, wobei allerdings das Salzkammergut von einem deutlichen Nächtigungsrückgang ausgeht.
In Niederösterreich und im Burgenland geht man sich vorsichtig optimistisch, in Salzburg ist von Optimismus keine Spur.
In Vorarlberg scheint in den meisten Regionen ein Rückgang wahrscheinlich,
Im Arlberg-Gebiet und im großen Walsertal rechnet man sogar mit einem Minus von 10 Prozent.
Für Kärnten wird, wenn auch inoffiziell, ein besonders schlechter Sommer prognostiziert.
Doch wenn auch Klagenfurt heuer den kältesten Juli seit 1948 erlebt, gibt der Sprecher der Hotellerie in der Wirtschaftskammer, Anton Wran, nicht nur dem schlechten Wetter die Schuld an der Misere.
Wir sind also im Verkauf sicherlich nicht richtig vorgegangen.
Der Verkauf ist zu forcieren.
Es ist auch mit einem Reisebüro-Branchen besser und enger zusammenzuarbeiten.
Wir haben entgegengesetzt zu den Meinungen, die in den letzten Tagen zu hören waren, nicht nur zu viele Betten am Markt.
Es sind alle Betten, die wir heute füllen können, von enormer Wichtigkeit für den Tourismus, weil die Nebenleistungen sind auf große Kapazitäten aufgebaut.
Diese Kapazitäten sind zu füllen und wir haben von der touristischen Wertschöpfung hier einiges an aufzuholen.
Auch in Tirol sind die Nächtigungszahlen wie schon in den vergangenen Jahren weiter rückläufig.
Hier möchte man neue Konzepte entwickeln, erklärt Joe Margreiter, Geschäftsführer der Tirol-Werbung.
Wir müssen sehen, dass die Tatsache, dass Tirol und Österreich insgesamt durch die starke Konkurrenz immer weniger ein Hauptreiseziel ist, dass uns gerade in der wichtigsten Zeit, in der Ferienzeit, das Geschäft sehr stark zurückgeht.
Und es ist notwendig, hier dagegen zu steuern.
Wir haben in Tirol Maßnahmen ergriffen.
hier zum Thema, gerade in der Haupturlaubszeit, Familienurlaub, wo wir in Österreich sehr große Chancen auch im Wettbewerb mit günstigeren Reisezielen haben, hier nicht nur Werbung für den Familienurlaub zu machen, sondern auch das Angebot noch viel mehr zu verbessern.
Generell lassen sich für die Sommersaison 97 auch folgende Trends ausmachen.
Es wird weniger und wendern kurzfristig gebucht, der Wochenend- und Spontantourismus ist im Steigen.
Die Gäste bleiben auch kürzer, geben dafür aber zumindest in den Städten mehr aus.
Daniela Paul schilderte die Probleme der österreichischen Sommertouristik.
Seit Jänner dieses Jahres gelten die neuen, längeren Ladenöffnungszeiten.
Sie bieten den Konsumenten die Möglichkeit, unter der Woche täglich bis 19.30 Uhr einzukaufen und an jedem Samstag bis 17 Uhr.
Sind diese längeren Öffnungszeiten ein Erfolg?
Drängen jetzt tatsächlich die Konsumenten an den Abenden und an den Samstagen in die Geschäfte?
Das größte österreichische Marktforschungsinstitut Nielsen hat im ersten Halbjahr dieses Jahres 3.000 Konsumenten dazu befragt.
Die Ergebnisse der Studie fasst Helma Poschner zusammen.
An den Samstagen ist seit Jänner besonders viel los.
Sehr zufrieden ist man in den großen Einkaufszentren und Einkaufsstraßen, wie zum Beispiel der Maria-Hilfer-Straße in Wien, der größten Einkaufsstraße Österreichs.
Der Leiter eines der Riesen-Kaufhäuser der Straße beobachtet das Kommen und Gehen in seinem Geschäft mit frohem Gesicht.
Der Samstag ist bei uns ein überproportional starker Umsatz und ein überproportional starker Einkaufstag.
Also der Samstag wird generell eigentlich von allen Kundenschichten genutzt, speziell natürlich von Familien, die am Samstag natürlich die meiste Zeit zum Einkaufen haben.
Und die Konsequenz ist, dass eigentlich die Frequenzen ungefähr um elf erst anfangen und dann, das hängt vom Samstag und auch ein bisschen vom Wetter ab, doch ziemlich durchlaufen bis 16 Uhr, 16 Uhr 30.
Die Kunden, die zwischen Reisegepäck, Spielwaren und Kleidern unterwegs sind, schätzen am langen Samstag, dass man schon ein bisschen flexibler sein kann in seiner Freizeit und in seinem Einkaufsverhalten.
Dass es sich angenehm ist, dass man nicht um zwölf Uhr
am Samstag sein Shopping abgeschlossen haben muss.
Speziell für Gäste und Touristen ist es sicher sehr interessant.
Dass man ruhiger und mit der Familie einkaufen kann.
Da hat man mehr Zeit und die Schule ist früher aus.
Circa 20 Prozent der Bevölkerung gehen im Durchschnitt am Samstag einkaufen.
Unter der Woche sind hingegen im Schnitt nur 6 Prozent mit dem Einkaufssackerl unterwegs.
Am wenigsten Kunden sind am Montagabend anzutreffen, bis zum Freitag wird das Abendgeschäft dann stärker.
Am meisten profitieren die Lebensmittelhändler von den langen Einkaufsabenden.
Kommen doch 90 Prozent der Kunden um Brot, Fleisch, Gemüse und ähnliches zu kaufen, während sich nur 10 Prozent der Kunden auf die übrigen Branchen verteilen.
Das Ergebnis der Studie deckt sich hier auch mit den Erfahrungen der Bundeswirtschaftskammer.
Dort melden sich häufig Kaufleute, die beklagen, dass das Abendgeschäft nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben.
Und auch, dass sich die Umsätze trotz des fetteren Samstags nicht erhöhen, sondern nur anders verteilen.
Am wenigsten werden die neuen Öffnungszeiten von den Pensionisten genützt.
Jüngere Leute hingegen haben am meisten Freude am Shopping am Samstag und nach 18 Uhr.
Regional aufgeschlüsselt nützen die Wiener die längeren Einkaufsmöglichkeiten am häufigsten.
Im Mittelfeld liegen die Steirer und Kärntner, die meisten Einkaufsmuffel finden sich in den übrigen Bundesländern.
In den Städten profitieren von den längeren Öffnungszeiten hauptsächlich die Einkaufstempel bzw.
jene Geschäfte, die in den stark frequentierten Einkaufsstraßen liegen.
Etwas abseits in den Nebenstraßen rentiert es sich nicht, am Abend und am Wochenende länger auf Kunden zu warten.
Und in den Landgemeinden, ausgenommen es in Tourismusgebiete, kann man auch getrost jeden Tag um 18 Uhr die Rollläden runterlassen.
Ein Beitrag von Helma Poschner.
Es ist 12.21 Uhr.
Willkommen zu unserem Samstags-Spezialinterview.
Im Journal zu Gast.
Ferdinand Latziner, Langzeitfinanzminister unter Bundeskanzler Franz Franitzski und 1995 unerwartet zurückgetreten, kehrt auf die politische Bühne zurück.
Bundeskanzler Viktor Klima hat ihn am Mittwoch dieser Woche zu seinem beschäftigungspolitischen Beauftragten in der EU ernannt.
In dieser Eigenschaft soll Latziner gemeinsam mit anderen Beratern sozialdemokratischer EU-Regierungschefs ein wirkungsvolles europaweites Beschäftigungsprogramm entwerfen.
Ferdinand Latziner ist zurzeit noch Generaldirektor der Girokredit.
Diesen Posten wird er im September aufgeben, weil die Girokredit mit der ersten österreichischen Sparkasse fusioniert wird.
Das folgende Gespräch mit Ferdinand Latziner führte Herbert Hutter.
Herr Generaldirektor Latziner, vom Bankgeneral zum Berater für Beschäftigungspolitik, Sie als eingefleischter Sozialdemokrat, ist das für Sie ein Schritt zurück zu den Wurzeln?
Es ist nicht so, dass ich das Gefühl gehabt habe, dass ich als Bankdirektor nicht auch Sozialdemokrat sein kann.
Auch da geht es letzten Endes um die Finanzierung von Unternehmen, in denen Menschen beschäftigt sind.
Aber die Frage der Beschäftigungspolitik halte ich für die wichtigste gesellschaftspolitische Frage und wenn da eine Einladung an mich ergeht, dann kann ich eigentlich nicht Nein sagen.
Diese Tätigkeit, das haben Sie bereits am vergangenen Mittwoch angedeutet, ist ehrenamtlich und Sie bekommen nichts dafür.
Ja, natürlich.
Die Europäische Union hat ja bereits einige mehr oder minder halbherzige Anläufe unternommen.
um die Beschäftigungspolitik irgendwie auf ihre Fahnen zu heften.
Ich erinnere hier an das Grünbuch des ehemaligen Präsidenten der EU-Kommission, Jacques Delors, auch er ein Sozialdemokrat, das stammt aus dem Jahr 1990.
Basiert ist de facto bisher nichts, bis auf eine Erwähnung im Vertrag von Amsterdam.
Was soll jetzt anders werden?
Wann soll was anders werden?
Es ist zu wenig geschehen.
Was vor allem geschehen ist, ist, dass die Zahl der Arbeitslosen in der Europäischen Union sich erhöht hat.
18 Millionen.
Ja.
Und ich sehe das als Gefährdung des Integrationsprojektes.
Und ich glaube, da geht es einfach um eine Klimaänderung.
Zum Teil ist die auch dadurch jetzt vielleicht etwas leichter geworden, als das eine oder andere, was unter neokonservativen oder neoliberalen, dogmatischen Einwendungen gegen Beschäftigungspolitik vorgebracht worden ist, etwa in Großbritannien.
durch eine Veränderung der politischen Situation jetzt leichter diskutierbar ist.
Ein neuer sozialdemokratischer Regierungschef in Großbritannien, Tony Blair, Sie haben es angedeutet,
ebenso neuer sozialdemokratischer Regierungschef in Frankreich, Lionel Jospin, demgegenüber die Initiative eines kleinen Landes Österreich, das sich bisher ebenfalls bereits für die Beschäftigungspolitik eingesetzt hat, aber offensichtlich erst unter dem Eindruck sozialdemokratischer Regierungschefs in den großen Ländern, Großbritannien und Frankreich, zu einem Erfolg geführt hat.
Ist das jetzt für Österreich eine Ermutigung oder ist das eher die Erkenntnis, wir sind zu klein, um in der EU was zu bewegen?
Das ist nicht nur eine Frage des Bewegens in der Europäischen Union.
Wenn Sie so wollen, ein gewisses allgemeines Vorurteil war da, dass in Wirklichkeit man sich nur um Stabilität zu bekümmern hat und dann stellen sich die wirtschaftlichen Gleichgewichte schon wieder her und es wird auch mehr Beschäftigung geben.
Es zeigt sich immer mehr, dass dem nicht so ist und was die Österreicher durchaus auf ihre Fahnen heften können ist, dass obwohl das Problem bei ihnen kleiner ist, sie früher erkannt haben, dass das eine konkrete Gefahr ist.
Also wenn man das als Bestätigung der österreichischen Position sehen möchte, ja, das glaube ich ist es schon.
Herr Generaldirektor Latsenert, Sie haben anlässlich Ihrer Präsentation als beschäftigungspolitischer Berater von Bundeskanzler Viktor Klima ja auch die Vereinigten Staaten angesprochen, nämlich was das sogenannte amerikanische Jobwunder betrifft.
Nun ist das ja ein Jobwunder, das nicht ganz unumstritten ist.
Von Billigjobs ist die Rede.
Die Leute haben zwar Beschäftigung, aber mit einem Job verdienen sie zu wenig.
Kann das wirklich für Europa auch ein Vorbild sein?
Nein, absolut nicht.
Ich glaube, es lassen sich amerikanische Verhältnisse, was die Mobilität, die Arbeitskraft, was die Struktur der Wirtschaft betrifft, die lassen sich einfach nicht ohne weiteres auf Europa anwenden.
Aber auf der anderen Seite wäre es ungerecht, die zweifelsfreien Erfolge der US-Wirtschaft in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Beschäftigung nur darauf zurückzuführen,
dass sozusagen die Zahl der Working Poor, also die, die einen Job haben, aber eben sehr schlecht gezahlt werden, sie sogar unter der Armutsgrenze liegen, nur auf das zurückzuführen.
Es gibt auch eine ganz beachtliche Erhöhung der Beschäftigung in hochqualifizierten Jobs, in neuen Dienstleistungen.
Und ich glaube, da muss man schon überlegen, ob nicht die eine oder andere institutionelle Starrheit, die es bei uns gibt zur Entwicklung etwa des Kommunikationsbereiches, zur Entwicklung neuer Dienstleistungen, ob die da nicht ein Hindernis ist.
Und ich glaube, da muss man auch als Sozialdemokrat
bereit sein, das eine oder andere Dogma aus der Vergangenheit infrage zu stellen, etwa auch was die Frage der Flexibilität betrifft.
Wenn Flexibilität natürlich nur Lohnsenkung bedeutet und von vielen wird das so verstanden, dann ist klar, dass das kein tragfähiges Konzept ist.
Nun gelten ja in Europa, in Deutschland und in Österreich auch die Gewerkschaften als Bremser, was die Flexibilität betrifft.
Sie selber haben in Ihrer Laufbahn als Finanzminister zwei Sparpakete geschnürt.
Unmittelbar vor Ihrem Rücktritt mussten Sie sich von den Gewerkschaften anhören, wo bleibt das soziale Gewissen des Ferdinand Latziner.
Wenn Sie jetzt für Flexibilität plädieren,
Setzen Sie sich da nicht ebenfalls ähnlichen Vorwürfen aus?
Ja, wenn man das unbedingt missverstehen will, kann man es auch in dieser Richtung missverstehen.
Wir müssen uns damit anfreunden, dass jene Zeiten und auch jene Modelle durch die Vergangenheit angehören, in immer höherem Ausmaß.
wo, ich weiß nicht, hunderte oder tausende in einer Fabrikshalle zur selben Zeit mit der Arbeit beginnen, zur selben Zeit die Arbeit beenden und dann alle aus dem Werkstuhr strömen, sondern es gibt neue Formen der Arbeit, aber gleichzeitig natürlich auch neue Formen und neue Gefahren, dass in dieser Arbeit auch Menschen übervorteilt werden.
Das betrifft natürlich
die Gewerkschaften und das muss sie betreffen, aber das stellt sie, glaube ich, vor Herausforderungen, die sie zu bewältigen haben und die man nicht dadurch bewältigt, dass man sagt, wir nehmen das nicht zur Kenntnis.
Ich glaube auch nicht, dass das die Antwort der Gewerkschaften sein wird.
so diesen Hang Zünftlerisches von gestern aufrechtzuerhalten, das ist ja nicht allein ein Monopol der Gewerkschaften, sondern da treffen sich ja manchmal Unternehmervertreter und Gewerkschaftsvertreter zu einer unheiligen Allianz, die vielleicht da oder dort schon überdacht wird, weil sie auch in der Öffentlichkeit schon suspekt geworden ist.
Herr Generaldirektor Latziner, als Finanzminister haben Sie in den Jahren 1986 bis 1992 es zusammengebracht, das Nettodefizit, also die jährliche Neuverschuldung von Österreich von 5,1% auf 3,3% des Bruttoinlandsproduktes zurückzuschrauben.
Sie sind dafür Finanzminister des Jahres von einer britischen Fachzeitung genannt worden.
Damals war vom Euro noch keine Rede.
Wie sehen Sie heute die Lage?
Deutschland erreichte auch nicht die Maastricht-Kriterien, das Kriterium der Neuverschuldung.
Wir präsentieren uns derzeit als Musterknabe.
Ist das wirklich nötig?
Was das Euro-Projekt im Augenblick so schwer verdaulich macht, ist eines, dass das nämlich die Länder gleichzeitig machen und sie tun das unter steigenden Belastungen, die ihnen die Beschäftigungslosigkeit oder, wenn sie so wollen, die hohe Arbeitslosigkeit dauernd kosten.
Wenn man da einen größeren Beitrag durch
bessere Beschäftigung hereinbringen könnte, und das zeigt etwa das amerikanische Budget sehr deutlich, dann kann man auch mit positiven Effekten des Spahns rechnen.
Und auf der anderen Seite, glaube ich, ist es klar, dass es in Wirklichkeit ja um eines geht, um die Erhaltung des budgetpolitischen Spielraums für die Zukunft,
ob das jetzt das Pensionssystem ist oder ob das das Gesundheitssystem ist.
Wie immer die Reformen in diesen Bereichen aussehen, es sind solche, die vielleicht den Anstieg der Öffentlichen Aufwendungen ein bisschen verändern können, aber dass wir mit steigenden Aufwendungen zu rechnen haben, wenn die Menschen älter werden, das scheint mir klar zu sein.
Der Euro selbst, werden Sie zitiert, Herr Generaldirektor Latzner, wird keinen einzigen Arbeitsplatz bringen.
Ist das nach wie vor Ihre Meinung?
Ich glaube, dass der Euro selbst nicht einen Arbeitsplatz bringt, aber auch keinen vernichtet, sondern dass er auf Dauer, und das halte ich schon für entscheidend, stabilisierend wirkt.
Also auf Dauer kann es schon einen positiven Beschäftigungseffekt geben, wird nur sehr schwer nachzuweisen sein.
Aber ihn jetzt einer breiten Öffentlichkeit verkaufen zu wollen als beschäftigungspolitische Maßnahme wäre sicher falsch.
Herr Generaldirektor Latzner, kommen wir zu Ihnen persönlich.
Sie werden im September aus der Shiro-Kredit ausscheiden.
Ihr Vertrag läuft bis zum Jahr 2001.
Wie stellen Sie sich denn eigentlich die Bedingungen Ihres Ausscheidens vor?
Sie hätten ja Anspruch auf Beschäftigung als Generaldirektor mit einem Jahressalär von schätzungsweise 4, 4,5 Millionen Schilling.
Wie soll das ausschauen?
Ich habe die Einladung, dem Unternehmer beratend zur Seite zu stehen.
Ich werde sicherlich nicht in einem Maße ein Entgelt beanspruchen, für das ich keine Gegenleistung erbringe.
Aber es wird zunächst einmal darauf ankommen, dass mir gesagt wird, wo man eine Gegenleistung von mir erwartet.
Sie haben ja unter anderem auch Anspruch auf eine Ministerpension im Ausmaß von 170.000 Schillingen pro Monat.
Wie gestalten Sie das?
Also ich habe noch nicht das Alter erreicht, das mir diesen Anspruch auch tatsächlich gewährt.
Daher kann ich Ihnen weder über die Höhe noch sonst irgendwas dazu sagen.
Stichwort Alter, Herr Generaldirektor Leitziner.
Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?
Sie sind noch lange nicht 60.
Sie haben in dieser Woche einmal gesagt, ein Regierungsamt kommt für Sie nicht infrage.
Wie wäre es aber, wenn man einmal spekulieren darf mit der Nachfolge von Generaldirektor Adolf Wahler in der Nationalbank?
Auch dazu habe ich schon unmissverständlich gesagt, dass das für mich nicht in Frage kommt, noch dazu, wo die Struktur der Notenbank ganz eindeutig gestraft wird.
Herr Generaldirektor Larzener, Sie waren bisher immer bekannt für einen bescheidenen, für einen sehr zurückhaltenden Lebensstil in Ihrer Zeit als Minister.
Sie sind zum Beispiel auch immer sehr gern mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren.
Wie war das in Ihrer Zeit oder wie ist das noch in Ihrer Zeit als Bankgeneraldirektor?
Mit einer Mietwohnung in der Wiener Innenstadt.
Bleibt das so?
Ist das so geblieben?
Das hat sich nicht verändert.
Nein, also nicht vor, meine Lebensverhältnisse da zu verändern.
Auch keinen Grund dafür gesehen.
Und zum Zweiten, ich habe leider ein Hobby, und das heißt Bücher bei mir, und die Zahl der Gekauften ist deutlich schneller gestiegen als die Zahl der Gelesenen.
Das war schon in den letzten Jahren feststellbar, aber es hat sich noch verschärft.
Sie haben ja als Bücherliebhaber mal gesagt, Ihr Traumjob wäre es, einen schönen Posten in der österreichischen Nationalbibliothek zu haben.
Wird da was draus?
Nein, nicht Nationalbibliothek ist überhaupt eine Bibliothek, aber ich bin leider unqualifiziert und den zweiten Bildungsweg traue ich mir nicht mehr zu.
Was lesen Sie am liebsten?
Ja, also ich lese wirklich so quer durch den Gemüsegarten, aber es sind natürlich die österreichischen zeitgenössischen Schriftsteller, die mir natürlich sofort einfallen, ob das jetzt Rotes oder Turines oder Handkes oder die Jelenik ist.
Aber es wäre fast ungerecht, da einschränkend den einen oder anderen zu erwähnen.
Und was mich wirklich sehr interessiert hat, war die Literatur eben auch in Tschechien, in Ungarn.
Und was in den letzten Jahren in einem stärkeren Ausmaß dazu gekommen ist, ist historische Literatur, insbesondere lokalhistorische, also viel lieber Wien.
Natürlich auch österreichische Geschichte.
Nicht nur Zeitgeschichte, sondern auch ein bisschen zurückgehend.
Haben Sie eine Lieblingsgestalt in der Geschichte oder, auf Österreichisch gefragt, haben Sie einen österreichischen Lieblingskaiser?
Nein, ich habe keinen Lieblingskaiser.
Das habe ich schon von zu Hause mitbekommen.
Ein eher gestörtes Verhältnis zur Habsburger Monarchie, die nicht nur die idyllische gute alte Zeit für mich repräsentiert.
Aber wenn Sie so wollen, es gibt natürlich einen, der im Scheitern recht imponierend war
obwohl er eben gescheitert ist.
Und das war der Josef, der Josef II.
Ich glaube, dass ja vieles von dem, was er oder später sein Bruder Leopold angedacht haben, später realisiert worden ist.
Es ist nur, manchmal ist man ein bisschen zu früh dran.
Und hier und da bestraft die Geschichte auch jene, die zu früh kommen.
Herr Gen.
Ritter-Latzner, ich danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war heute Ex-Finanzminister Ferdinand Latziner der neue Berater von Bundeskanzler Klima für europäische Beschäftigungspolitik.
Das Gespräch führte Herbert Huttar.
Der Verbraucher- oder Konsumentenschutz ist in der EU bisher eher ein Randthema gewesen.
So gibt es ein eigenes Verbraucherschutzministerium in EU-Diktion Generaldirektion erst seit zwei Jahren.
Die Verbraucherschützer der EU hatten außerdem nur einen sehr eingeschränkten Verantwortungsbereich und wenig Chancen, sich im bürokratischen Dschungel von Brüssel gegen die einflussreichen Lobbyisten der Wirtschaft durchzusetzen.
Es musste erst zum BSE-Skandal kommen, um die Wende einzuleiten.
Die Rinderseuche mit ihren Folgekosten von zumindest 50 Milliarden Schilling
war für das Europäische Parlament ein gutes Argument, um Druck auf die Kommission zu machen.
Der Verbraucherschutz bekam mit einem Mal neue Kompetenzen, Personal und Budget wurden aufgestockt.
Über die Zielsetzungen der neuen Verbraucherpolitik in der EU informiert Gerhard Roth.
Die Wende in der europäischen Verbraucherpolitik markiert der 1.
April.
Mit diesem Datum ist das wichtige Lebensmittel- und Veterinäramt aus dem Landwirtschaftsressort zum Verbraucherschutz gewechselt.
Diese Kontrollbehörde soll die Lebensmittelsicherheit in der EU garantieren und vor allem neues Vertrauen schaffen.
Ein Vertrauen, das sich Brüssel mit der Rinderseuche weitgehend verspielt hat.
Die Lebensmittelkontrolle wird weiter ausgebaut.
Bisher waren ja nur 45 Inspektoren zuständig für die 15 Mitgliedstaaten.
Die Inspektion wird also schrittweise auf 150 Beamte aufgestockt.
Wie die Union mit diesem noch immer vergleichsweise kleinen Apparat ihre neu definierte Zielvorgabe – Kontrolle vom Acker oder Stall bis zum Teller – erfüllen will, wird zu beweisen sein.
Natürlich eine wachsende Bürokratie ist noch kein Zeichen direkt einer verbesserten Politik, aber es zeigt zumindest erst einmal, dass man mehr Ressourcen umverteilt.
Denn die neuen Ressourcen sind ja nicht neu geschaffen worden, sondern sind umverteilt worden von anderen Generaldirektionen.
Wichtig, glaube ich, ist, dass das Bewusstsein der Wichtigkeit für den Verbraucherschutz durch die BSE-Krise noch mal ins Bewusstsein gerufen worden ist.
Und das geht in die richtige Richtung, nämlich die Verbraucher zu stärken vor allen Dingen und eben auch mehr für die Verbraucher zu tun.
Uwe Wissenbach als erster Sekretär des Generaldirektors ist einer der Spitzenbeamten im Verbraucherschutz.
Dem Beamtenapparat werden sieben neu geschaffene wissenschaftliche Ausschüsse zur Seite stehen.
Diese unabhängigen Experten sollen künftig auch dem Parlament objektive Entscheidungsgrundlagen in Sachen Verbraucherschutz liefern.
Neuer Stellenwert wird den Europäischen Verbraucherverbänden eingeräumt.
So ist Österreich in Brüssel vom Verein für Konsumenteninformation vertreten.
Die Verbraucherschützer sind mit ihren Anliegen bisher kaum durchgedrungen, wie auch Uwe Wissenbach zugeben muss.
Die Lebensmittelindustrie und andere Lobbys sind mit Sicherheit finanziell viel besser ausgerichtet als die Verbraucher und können sich eben auch das Know-how leisten und entsprechendes Personal leisten, was die Verbraucherverbände nicht können.
Insofern ist eine wichtige Rolle der Generaldirektion 24,
Verbraucherverbände zu unterstützen.
Die für den Verbraucherschutz zuständige Generaldirektion 24 steht bei ihren Reformen unter großem Zeitdruck.
Denn dass die Zielvorgaben auch in der Praxis ihren Niederschlag finden, wird die Kommission spätestens bis November zu beweisen haben, um ein drohendes Misstrauensvotum des Europäischen Parlaments zu überstehen.
Auch der nächste Beitrag hat mit dem Konsumentenbereich zu tun.
Langsamer Versand, unflexible Tarifgestaltung, mangelnde Zuverlässigkeit, zu kurze Öffnungszeiten der Schalter.
Diese Negativattribute hängen derzeit der italienischen Post an.
Die Probleme, die die Post in Italien in ihrer derzeitigen Umstrukturierungsphase hat, versuchen jetzt andere Unternehmen zu nützen, in erster Linie private Firmen im Schnelltransportbereich.
Aber auch ausländische Postunternehmen widern jetzt ihre Chance, in den bislang abgeschotteten italienischen Postbereich einzubrechen und dort auf Kundenfang zu gehen.
Die Schweizer Post ist in Norditalien schon recht erfolgreich.
Dazu Andreas Feichter.
Gleich tonnenweise werden derzeit Briefe und Werbesendungen von Südtiroler oder Trentiner Unternehmen, vor allem aus der Tourismusbranche, über den Brenner gebracht und vom Ausland aus versandt.
Für die Betriebe rentiert sich die gut einstündige Autofahrt von Bozen nach Innsbruck beispielsweise auf alle Fälle.
Der Versand aus dem Ausland ist nämlich deutlich billiger.
Die Tarife würden dort flexibler gehandhabt, als bei der italienischen Post, so wissen Unternehmer in Norditalien zu schätzen.
Aber nicht nur wegen der unflexiblen Tarifgestaltung verliert Italiens Post ständig an Marktanteilen.
Die Klagen, dass man viel zu langsam auf die Bedürfnisse der Kunden eingehe, werden immer lauter.
In Rom werden sie allerdings nur schwach gehört, im nahen Ausland dafür umso deutlicher.
Als erster hat der Schweizer Postfuchs reagiert und hat in der Lombardei mehrere Filialen eröffnet.
Allein an den beiden Schaltern in Mailand und am Quasi-Grenzschalter Baveno am Lago Maggiore sind im ersten Halbjahr schon mehr als eine Million Postsendungen abgegeben worden.
Kuriere bringen diese Post in den Kanton Tessin, von wo sie über die normalen Schweizer Postkanäle weiter versandt werden.
In den nächsten Monaten will die Swiss Post International, wie das doch der Unternehmen offiziell heißt, aber auch in anderen Teilen Italiens aktiv werden und Schalter in Florenz, Rom oder sogar in der sizilianischen Tourismushochburg Taormina errichten.
In gut einem Jahr sollen so schon 250 Postsammelstellen in ganz Italien eröffnet sein.
Hauptaugenmerk legt man auf Unternehmer und Geschäftsleute.
Die starke exportorientierte Wirtschaft Norditaliens mit ihren guten Geschäftsbeziehungen nach Deutschland, in die Schweiz und nach Österreich sind die Schweizer als Zukunftsmarkt.
Swiss Post International, so glaubt man in der Direktion, habe den Mittelweg gefunden.
Man sei deutlich billiger als die meisten privaten Speditionsfirmen und dazu natürlich auch deutlich schneller als die italienische Post, die sämtliche Sendungen ins Ausland bürokratisch über zentrale Postämter in Mailand oder Genua abwickeln muss.
Erfolge der Schweizer Post in Norditalien, geschildert von Andreas Feichter.
In der Westafrikanischen Republik Liberia haben die ersten Präsidenten- und Parlamentswahlen nach sieben Jahren Bürgerkrieg begonnen.
Unter der Aufsicht der Organisation der Afrikanischen Einheit und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft
Sollen der Präsident und die Mitglieder der beiden Häuser des Parlaments gewählt werden.
Knapp 750.000 Bürger haben sich in die Wählerlisten eintragen lassen.
Ergebnisse sind nicht vor kommenden Freitag zu erwarten.
Zur Ausgangslage der Wahl in Liberia Susanne Newakler.
Wahlkampf in Liberia.
Hoffnung auf Frieden und auf ein Ende des siebenjährigen Bürgerkriegs.
Ich will eine zivile Regierung, sagt ein Mann auf der Straße.
Ich will, dass unsere Kinder in die Schule gehen können und wir ein annehmbares Leben führen können.
Bescheidene Wünsche, die jedoch seit Jahren in Liberia unerreichbar sind.
Chaos und Gewalt prägen das Schicksal der ersten unabhängigen Republik Afrikas.
Gegründet wurde Liberia Anfang des 19.
Jahrhunderts auf amerikanische Initiative hin, damit sich dort befreite Sklaven aus den USA ansiedeln konnten.
Trotz der Vielfalt traditionell verfeindeter Volksgruppen in Liberia konnten die amerikanischen Einwanderer ihre Macht halten.
Liberia blieb relativ stabil.
Ein blutiger Putsch durch Hauptfeldwebel Samuel Doe 1980 beendete die Ruhe.
Tausende flüchteten vor seinem Terrorregime.
1989 brach dann der Bürgerkrieg aus, als Charles Taylor, ein früherer Regierungsfunktionär, mit seinen Rebellen in Liberia einfiel, um Samuel Doe zu stürzen.
Der Bürgerkrieg artete sehr schnell zu einem ethnischen Konflikt aus.
Bis zu elf Kriegsparteien lieferten sich blutige Kämpfe, mehr als ein Dutzend Friedensabkommen wurden geschlossen, um kurz darauf wieder gebrochen zu werden.
200.000 Menschen wurden in dem Kleinkrieg getötet,
700.000 Flüchtlinge suchten Schutz in den Nachbarstaaten.
Mindestens eine Million Menschen sind innerhalb Liberia geflüchtet.
Besonders heftig flammte der Bürgerkrieg April vergangenen Jahres auf.
Rivalisierende Milizen lieferten sich wochenlang verheerende Machtkämpfe in den Strassen der Hauptstadt Monrovia.
Die Bilder plündernder und mordender Milizkämpfer, viele von ihnen noch Kinder und Jugendliche, gingen damals um die ganze Welt.
Ende August einigten sich die Bürgerkriegsparteien darauf, eine Übergangsregierung unter Präsidentin Ruth Perry einzusetzen und Neuwahlen zu organisieren.
Bei den Wahlen treten nun zwölf Präsidentschaftskandidaten an, unter ihnen die Führer der wichtigsten Milizen.
Rebellenführer Charles Taylor und seine nationalpatriotische Partei haben die besten Aussichten, bei diesen Wahlen zu siegen.
Sollte er gewinnen, verspricht Charles Taylor, wird es nie wieder Krieg in Liberia geben.
Sollte Taylor in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen die absolute Mehrheit verfehlen, muss er voraussichtlich in einer Stichwahl gegen seine wichtigste Herausforderin antreten, die 59-jährige UNO-Beamtin und ehemalige Finanzministerin Ellen Johnson Sirleaf.
Ich habe kein Blut an den Händen, lautete ihr Hauptargument im Wahlkampf.
Im Falle einer Stichwahl kann sie mit der Unterstützung der meisten anderen Präsidentschaftsbewerber gegen Taylor rechnen.
Und dann erst entscheidet sich, ob Liberia die Chance auf Frieden wirklich wahrnimmt oder nicht.
Denn viele befürchten, dass Charles Taylor eine Wahlschlappe nicht kampflos hinnehmen wird.
Nächstes Thema Medizin.
Eine höhere Überlebenschance durch eine rechtzeitige Diagnose von Lungenkrebs.
Das ist das Ziel einer neuartigen Diagnosemethode, die jetzt international getestet wird.
Erste vielversprechende Zahlen liegen aus der Universitätsklinik in Bochum bereits vor.
Christoph Guggenberger.
Wenn gesunde Zellen zu Krebszellen werden, dann ändert sich auch ihr Verhalten.
Zum Beispiel wachsen sie viel schneller und außerdem ungeordnet.
Und wenn man sie mit einem speziellen Licht bestrahlt, dann schimmern sie anders als die umgebenden Zellen.
Und genau diese Eigenschaften nützen die Forscher aus, um die Krebszellen schon in einem sehr frühen Stadium zu entlarven.
Mit Laserlicht und einer hochempfindlichen Kamera untersuchen sie die Lunge auf beginnende Tumoren.
Professor John Nakosten.
Die Grundlage liegt darin, dass
die normale Schleimhaut eine Ebene hat, direkt unterhalb der Oberfläche, die wir sagen dafür fluoreszert, die eine eigene Lichtwiedergabe hat.
Nun, wenn auf diese Schleimhaut ein kleinstes Tumörchen sich entwickelt, dann kann weniger Licht an diese reflektierende Schicht ankommen und weniger reflektiert werden.
Und dieser Unterschied wird durch die Kamera wahrgenommen.
Mit dieser neuen Methode können die Ärzte fast dreimal so genau einen Krebsbefall feststellen.
Denn bei herkömmlichen Methoden kann man nur etwa 30 Prozent der Tumorzellen entdecken, mit der Laser-Methode sind es bis zu 80 Prozent.
Allerdings kann nur die Hälfte aller Lungenkrebsarten auf diese Weise entdeckt werden.
Denn bei den anderen Formen entwickelt sich der Krebs sehr tief im Gewebe und ist für das Licht nicht erreichbar.
Wenn die kranken Zellen erst einmal entdeckt sind, dann beginnt die Krebsbekämpfung.
Wenn wir so einen Frühtumor sehen, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die zu behandeln, die eigentlich schon Routineverfahren sind.
Das können erstens chirurgisch entfernt werden durch eine Operation.
Die können wir durch Laserlicht verkohlen.
Wir können durch sogenannte Cryotherapie
einfrieren und dadurch zerstören oder Elektro-Kautotherapie auch verbrennen.
Es gibt, wie gesagt, eine Reihe von Verfahren, die schon etabliert sind und die gut in der Lage sind, diese Kleinsttumoren zu beheben.
Die Methode soll jetzt noch weiter verbessert werden, so John Nagostain.
Und zwar wollen die Forscher das Prinzip der Laserdiagnose auch auf andere Krebsarten anwenden.
Last not least Kultur im ITAG-Journal.
Morgen beginnen in Salzburg die diesjährigen Festspiele.
Nach der feierlichen Eröffnung mit einer Rede Christoph Ranzmeiers morgen Vormittag stehen am frühen Abend bereits zwei Aufführungen auf dem Programm.
Der traditionelle Jedermann auf dem Domplatz bzw.
bei Regen im großen Festspielhaus
und im kleinen Festspielhaus Mozarts Opera Seria Mitridate Re di Ponto.
Diese Produktion in der Inszenierung von Jonathan Miller und unter der Leitung Roger Norringtons kam bereits bei der Salzburger Mozartwoche im Jänner heraus und wird jetzt in gleicher Besetzung wieder aufgeführt.
Maria Rennhofer aus Salzburg.
Mozart war erst 14 Jahre alt, als er für das Mailänder Reggio Ducal Teatro, Vorläufer der weltberühmten Scala, seine erste Operaserie erschrieb, Mitredate, Redi Ponto.
Titelheld ist der antike kleinasiatische König Mitredate im Spannungsfeld zwischen Römern und Griechen.
Das Libretto von Vittorio Amedeo Cignassanti basiert auf einem Schauspiel von Racine und verquickt die historische Handlung mit Liebes- und Eifersuchtsintrigen.
Der englische Regisseur Jonathan Miller versetzt das Stück von der Antike in die Entstehungszeit.
Ich halte nichts davon, Werke des 18. oder 16.
Jahrhunderts in die klassische Antike zu versetzen.
Denn aus der zeitlichen Distanz des 20.
Jahrhunderts kann man den musikalischen Anachronismus heraushören.
Deshalb habe ich das Stück in ein gewissermaßen abstraktes 18.
Jahrhundert versetzt.
Kein literarisches 18.
Jahrhundert, sondern ich nenne es Irgendwo.
Diesem Konzept entsprechen auch die Kostüme von Frida Parmigiani mit strenger, nur mehr entfernt an Rococo Kleider und Zöpfe erinnernder Tracht.
Peter J. Davisons Bühne entwirft einen abstrakten Raum mit hellen Steinmauern, der durch minimale Veränderungen den verschiedenen Schauplätzen gerecht wird.
Im Orchester graben die Kameraden Akademiker Salzburg unter dem englischen Dirigenten Roger Norrington.
Das ist sehr interessant.
Nicht, weil es ist so genial, aber weil es ist wie die anderen Opern von 1800.
Natürlich ist es auch von einem genialen Knaben und das ist ein zweites Interesse.
Es ist wirklich sehr jung geschrieben, ganz normal, konventionell auch.
Mit Bruce Ford als Mitridate, Veselina Casarova und Christiane Oelze als seinen ungleichen Söhnen Farnace und Sifare, die in seiner Abwesenheit zu seinen Rivalen werden, mit Sinja Siden als Aspasia und Heidi Grant Murphy als Paterprinzessin Ismene, hat sich die Besetzung gegenüber der Mozartwoche nicht verändert.
Sie alle haben nicht nur die musikalischen Schwierigkeiten der rezitative und kunstvoll verzierten Coloratur-Arien zu bewältigen, sondern auch den für die traditionelle Form der Operaserie typischen statischen Ablauf mit Leben zu erfüllen.
Jonathan Miller, der nichts von forcierter Aktualisierung oder retrospektiven politischen Interpretationen hält, verzichtet auf krampfhafte dramatische Effekte, sondern lässt die kühle, ruhige Ästhetik des Werkes zur Geltung kommen.
Dem besseren Verständnis dient die Simultanübersetzung in Deutsch und Englisch.
Man muss die Arien mit Gedanken erfüllen.
Es bedarf keiner Aktion.
Denken ist selbst eine Form der Handlung.
Und es gibt nichts Interessanteres, als jemanden beim Nachdenken zu beobachten, bevor er etwas sagt.
Das lange Vorspiel, Nach- und Zwischenspiel repräsentieren dieses Denken.
Davon darf man sich nicht irritieren lassen.
Denken ist etwas sehr Dramatisches, wenn man es ernst nimmt.
Nur, die Leute nehmen heutzutage nur die Aktion, nicht aber das Denken ernst.
Nach der Premiere morgen um 17.30 Uhr im kleinen Festspielhaus steht Mozart's Mitridate noch dreimal auf dem Programm der Salzburger Festspiele.
Die Eröffnung der Salzburger Festspiele übrigens morgen live im Fernsehen ab 10.30 Uhr in ORF 2.
Zum Schluss des Mittagsschonals noch einmal Kurzmeldungen.
Nordirland.
Die IRA will ab morgen Mittag eine Waffenruhe einhalten.
Die IRA foltern im Aufruf der Sinnfein-Partei, dem politischen Arm der IRA.
Türkei.
Das österreichische Außenministerium hat inoffizielle Angaben bestätigt, wonach die Verwandten der ermordeten 14-jährigen Kiroler Urlauberin unter Mordanklage gestellt werden.
Die Mutter, ihr Freund und ein 31-jähriger Onkel sollen versucht haben, das Verbrechen zu vertuschen.
Österreich.
In der Stadt Steyr ist zum Mittag Hochwasseralarm gegeben worden.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr.
Es wird damit gerechnet, dass die Enz aus den Ufern tritt.
Der Kai der Enz und der Ortskai in Steyr wurden gesperrt.
Die Situation im Bezirk Grieskirchen ist weiterhin kritisch, hat sich aber nicht verschärft.
Fast der gesamte Bezirk Grieskirchen steht unter Wasser.
Das Wetter, häufig Regen vom Brigenzer Wald bis zum Wiener Wald, zeitweise auch intensiv.
Die Hochwassersituation bleibt kritisch.
Nur im Süden zwischendurch ein wenig Sonne.
Temperaturwerte meist zwischen 13 und 19 Grad.
Mit diesen feuchten Aussichten endet das Mittagsjournal vom 19.
Juli.
Sendungsverantwortung und Regie Hans-Christian Scheidt, Tonmeister Kurt Quatter.