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Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.04.19
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Mittagsjournal.
Mittag ist's geworden an diesem Samstag, den 19.
April, und Manfred Kronsteiner ist Ihr Begleiter durch die Mittagsinformation.
Ein Blick auf die Themen dieses Österreich1-Mittagsjournals, die Euro-Werbung und deren Glaubwürdigkeit, ein Blick über Österreichs Grenzen hinweg nach Brüssel.
Therapieangebote für Drogensüchtige, eine Kostenfrage.
Im Journal zu Gast der vormalige Finanzminister und nunmehrige Herr des heimischen Steinsalzes, Hannes Androsch.
UNO-Hilfe für Albanien angelaufen, vor allem Medikamente für Spitäler und Heime.
Im Zeichen Che Guevaras, der lange Marsch der brasilianischen Landlosen.
Vorbereitungen auf die Übernahme Hongkongs, der erste chinesische Soldat in der Stadt.
Und Neues von Peter Handtke.
Das Buch In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus.
Vorerst jedoch der Nachrichtenüberblick von Edgar Trajda, gelesen von Georg Schubert.
Bulgarien.
Etwa 6,8 Millionen Bürger haben heute Gelegenheit, die Zusammensetzung des Parlaments neu zu bestimmen.
Nach allen Umfragen kann das Oppositionelle Bündnis Union der Demokratischen Kräfte, SDS, mit 60 Prozent der Stimmen rechnen.
Den bisher regierenden Sozialisten wird eine schwere Niederlage vorausgesagt.
Die schwere Wirtschaftskrise Bulgariens wird auf ihren mangelnden Reformwillen zurückgeführt.
Nach wochenlangen Protesten der Opposition hatten die Sozialisten schließlich vorgezogenen Neuwahlen zugestimmt.
Mit den Neuwahlen soll auch der Weg freigemacht werden für wirtschaftliche Reformmaßnahmen, die Bulgarien mit dem Internationalen Währungsfonds ausgehandelt hat.
Albanien Die UNO-Ernährungsbehörde beginnt heute mit der Verteilung von Lebensmitteln.
In erster Linie sollen Krankenhäuser und Kinderheime mit Weizenmehl, Speiseöl und Bohnen versorgt werden.
Nach Schätzungen der UNO-Organisation erwarten etwa 140.000 Äusserstbedürftige dringend auf die Zuteilung von Lebensmitteln.
Die Hilfsaktionen der UNO werden mit denen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und der albanischen Regierung koordiniert, um Überschneidungen zu vermeiden.
Unterdessen wird die Stationierung von Einheiten der multinationalen Truppe zum Schutz der Hilfslieferungen fortgesetzt.
Israel Gegen Ministerpräsident Netanyahu wird aller Voraussicht nach keine Anklage wegen Verwicklung in einen Korruptionsskandal erhoben werden.
Das israelische Fernsehen meldete, die zuständige Staatsanwältin werde Netanyahu in ihrem Bericht lediglich kritisieren, sich aber gegen eine Anklageerhebung aussprechen.
Die Polizei hatte am Mittwoch nach monatelangen Recherchen eine Anklage gegen Netanyahu wegen Betrugs- und Vertrauensbruchs empfohlen.
Der Regierungschef steht im Verdacht, er habe auf Druck der ultraorthodoxen Shas-Partei der Ernennung eines ihrgenehmen Juristen zum Generalstaatsanwalt zugestimmt.
Und zwar zu dem Zweck, dass die in die Koalition eingebundene Shas-Partei das Hebron-Abkommen mit den Palästinensern billigt.
Der amerikanische Präsident Clinton hat die Vorgänge um Netanyahu als innere Angelegenheit Israels bezeichnet.
Die Affäre dürfe jedoch die Bemühungen um eine Fortsetzung der Friedensgespräche im Nahen Osten nicht gefährden, sagte Clinton.
Österreich Der frühere Justizminister Edmund Forecker hält das Vorgehen der Bundesregierung im Jahr 1989 im Zusammenhang mit den Kurdenmorden für korrekt.
Die damalige Entscheidung der Behörden, zunächst keinen Haftantrag gegen die mutmaßlichen Täter zu stellen, sei richtig gewesen, da sich die Sachlage zunächst anders dargestellt habe, erläuterte Vorrecker im ORF-Morgenjournal.
Er sehe auch keinen Zusammenhang mit dem Fall Norikum.
Dessen Aufklärung habe er in seiner Amtszeit ohne Rücksicht auf irgendwelche internationale Verwicklungen vorangetrieben, erläuterte Vorrecker.
Gestern hat der frühere iranische Staatspräsident Bani Sadr der einstigen österreichischen Bundesregierung abermals vorgeworfen, sie habe sich von der iranischen Führung erpressen und die mutmaßlichen Mörder der kurdischen Oppositionellen entkommen lassen.
Europäische Union.
Die aus Teheran zur Berichterstattung zurückgerufenen Botschafter der EU-Staaten werden bald auf ihre Posten zurückkehren.
Dies kündigte der französische Außenminister de Charette an.
Er betonte das Interesse der EU-Staaten, normale zwischenstaatliche Beziehungen mit dem Iran aufrechtzuerhalten.
Die EU-Staaten hatten nach dem Urteil im Berliner Mykonos-Prozess ihre Botschafter im Iran zurückberufen.
In dem Urteilsspruch werden der iranischen Staatsführung Auftragsmorde an im Ausland lebenden Oppositionellen zur Last gelegt.
Indonesien.
Beim Absturz eines Flugzeuges auf der Insel Belitung sind mindestens 18 Insassen ums Leben gekommen.
Weitere 31 wurden mit zum Teil lebensgefährlichen Brandverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Einige Personen werden noch vermisst.
Die Maschine vom Typ ATP stürzte aus nichtgeklärter Ursache in eine Ölpalmenplantage.
Das brennende Flugzeug brach in drei Teile auseinander.
Peru.
In den Anden im Norden Perus ist eine Stadt aus der Inka-Zeit entdeckt worden.
Zu den Bauten gehören sechs Mausoleen mit hunderten von Urnen.
Weiters fanden die Archäologen Wandmalereien, Kronen, Töpferwaren, Holzschnitzereien und Webarbeiten.
Die Ruinenstadt liegt an einem See, 2700 Meter über dem Amazonas-Dschungel.
Sechs nach zwölf.
Des Wetters Launen werden auch für die Geduldigsten allmählich nervend.
Markus Watzak.
Heute Nachmittag ist es noch recht mild, oft auch sonnig.
Von Nordwesten erreicht uns aber allmählich schon wieder feuchte und kalte Luft.
Bereits der morgige Sonntag sieht trüb und regnerisch aus.
Momentan ist es in Wien bedeckt bei 13 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 14, St.
Pölten bedeckt 10, Linz stark bewölkt 12, Salzburg stark bewölkt 10, Innsbruck wolkig 11, Bregenz heiter 10, Graz heiter 16 und Klagenfurt heiter 14 Grad.
Von Salzburg über Ober- und Niederösterreich bis ins Nordburgenland werden die Wolken jetzt immer dichter.
Vereinzelt regnet es schon ganz leicht, der Regen wird bis zum Abend häufiger.
In Vorarlberg und Tirol bleibt es hingegen sonnig, am meisten Sonnenschein gibt es heute Nachmittag, aber weiterhin in Kärnten, den südlichen Teilen der Steiermark und im Südburgenland.
Die Temperaturen reichen 8 bis 16 Grad, im Süden sind bis zu 19 oder sogar 20 Grad möglich.
Über Nacht breitet sich der Regen aber zunächst auf die gesamte Alp Nordseite und den Osten aus.
Nach Mitternacht erreichen erste Regenschauer auch den Süden Österreichs.
Morgen Sonntag ist es in ganz Österreich stark bewölkt und immer wieder regnet es, zum Teil auch sehr intensiv.
Es kühlt ab, vor allem am Nachmittag kann es schon bis in Tiefellagen schneien.
Die Höchstwerte morgen meistens nur noch zwischen 2 und 9 Grad, in 2000 Meter Höhe hat es um minus 6 Grad.
Am Montag ist es wechselnd bewölkt, oft auch wieder sonnig.
Im Süden kann es allerdings weiterhin regnen.
Die Temperaturen steigen übermorgen auf 5 bis 13 Grad.
Am Dienstag beginnt es im Großteil Österreichs wieder zu regnen und für den Rest der Woche dürfte es dann unbeständig feucht und kühl bleiben.
Soweit also die Wettererwartungen.
Und im ersten Beitrag geht es um das vielen noch nicht so liebe Geld, den Euro.
Einen schweren Rückschlag haben die Turbulenzen rund um den mittlerweile zurückgetretenen Euro-Beauftragten Raab der österreichischen Werbung für die Währung bereitet.
Für die Bundesregierung gilt es nun nicht nur einen neuen Protagonisten oder eine Protagonistin dieser Kampagne zu finden, sondern das verlorene Terrain in der Werbung für die Währung ist möglich wettzumachen.
Doch wie hält es Brüssel selbst mit der eigenen Glaubwürdigkeit, wenn es um die Information der Bürger und Bürgerinnen über den Euro geht?
Robert Stoppacher hat recherchiert.
Die gemeinsame Währung für Europa, sie ist das ehrgeizigste Ziel der Europäischen Union geworden, ein Prestigeprojekt für viele.
Ein Projekt jedenfalls, bei dem nichts passieren darf, will die EU politisch und wirtschaftlich ernst genommen werden.
Daher reagiert Brüssel stets allergisch, wenn der Euro in Frage gestellt wird,
oder auch nur von einer Verschiebung des Beginns der Einheitswährung auf einen Termin nach dem 1.
Jänner 1999 die Rede ist.
Nichts da, der Euro kommt wie geplant.
Doch die, die künftig damit zahlen sollen, die Bürger, sind noch nicht alle von den Vorteilen des Euro überzeugt.
Ganz im Gegenteil.
Dass die Information der Bürger über die Währungsunion daher einen ganz besonderen Stellenwert hat, wurde von der EU-Kommission schon erkannt, wenn auch reichlich spät.
Unter dem Markenzeichen Eurogruppe
wurden also Experten in den einzelnen Mitgliedstaaten herangezogen, um die Bevölkerung aufzuklären.
Ein Vertrag verpflichtete die Referenten, im Sinne der EU-Kommission zu argumentieren, sprich für den Euro ins Feld zu ziehen.
Als das vor wenigen Wochen in Finnland für Aufregung sorgte, zeigte man sich in der EU-Kommission ungerührt.
Man werde doch wohl Verständnis haben, dass die Kommission nicht Leute bezahle, die gegen den Euro Stimmung machen.
Man müsse die Zügel in der Hand behalten, hieß es.
Die Aufregung in Österreich, in recht großer Aufmachung auch im Brüsseler Leibblatt, der Financial Times platziert, führte aber doch zu einem gewissen Umdenken im EU-Hauptquartier.
Von peinlicher Angelegenheit ist die Rede, von wenig Fingerspitzengefühl, gerade bei so einer wichtigen Sache.
Offiziell gab es solche Statements zwar nicht aus der Kommission hinter vorgehaltener Hand, gab es gestern aber recht herbe Worte dafür,
dass die Kommission zumindest den Eindruck erwecke, es gehe ihr nicht um Information, sondern um reine Propaganda.
Eine nicht sehr intelligente Aktion, die viel Porzellan zerschlagen hat, meinte ein hochrangiger Kommissionsmitarbeiter.
Ein saublödes Verhalten der Kommission, sagte ein anderer.
Und schon beginnt hinter den Brüsseler Kulissen der Reigen der Schuldzuweisungen.
Die Angelegenheit, vor allem die Formulierung des Vertragstextes, war nicht abgestimmt zwischen den verschiedenen Dienststellen der Kommission.
Eine Hand weiß offenbar nicht, was die andere tut.
Tatsächlich sind zwei verschiedene Generaldirektionen mit der Informationskampagne befasst.
Die eine untersteht dem für Währungsfragen zuständigen Kommissar de Silgy, die andere dem für die Öffentlichkeitsarbeit in der Kommission verantwortlichen Kommissar Orecha.
Dass einfach Mist gebaut wurde, bestätigt freilich niemand offiziell in der Kommission.
Die rasche Ankündigung, dass nun der umstrittene Vertragstext für die Euro-Referenten geändert und den Experten auch das Recht auf konträre Standpunkte eingeräumt wird, gilt aber als Eingeständnis dafür, dass etwas falsch gelaufen ist.
Der Euro-Schaden ist aber entstanden.
Jetzt geht es darum, ihn zu kitten.
In den Mitgliedsländern genauso wie in Brüssel selbst.
Wer in heiklen Währungsfragen die eigene Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzt, handelt zumindest fahrlässig.
Robert Stoppacher aus Brüssel über die Euro-Werbung, eines der Hauptthemen dieser und vermutlich noch ecklicher Wochen.
Das neue Suchtmittelgesetz, vergangenen Mittwoch im Nationalrat beschlossen, sorgt dessen ungeachtet nach wie vor für Diskussionen.
Kritiker bezweifeln, dass es in der Praxis auch finanzierbar ist.
Dabei geht es vor allem um die Absicht der Regierung, anstelle von Strafen Süchtigen bessere und mehr Möglichkeiten für eine Therapie bieten zu können als bisher.
Nach Auskunft der Länder fehlt es vielfach an Behandlungsplätzen.
Nun befürchten sie, ohne Rücksicht auf ihre finanziellen Engpässe, zur Kasse gebeten zu werden, vermerkt Hannes Eigelsreiter.
In Österreich gibt es in 25 Kliniken, Krankenhäusern und speziellen Drogenstationen rund 600 Therapieplätze für eine stationäre Behandlung Drogensüchtiger.
Im ambulanten Bereich existieren 80 Betreuungsstellen.
Therapie statt Strafe.
Dieses Ziel verfolgt das neue Gesetz.
Bei Drogendelikten können in Zukunft Anzeigen zurückgestellt werden.
Weiters gibt der Gesetzgeber Süchtigen, die bereits zu einer geringeren unbedingten Haftstrafe verurteilt wurden, die Chance, durch eine freiwillige Therapie und einer entsprechenden Probezeit bedingt frei zu gehen.
Gleichzeitig heißt es aber in dem Gesetzestext, dass bei der Durchführung der neuen Bestimmungen die Kosten möglichst gering zu halten sind.
Der zuständige Parlamentarische Ausschuss stellt dazu wörtlich fest, der gesundheitspolitisch wünschenswerte weitere Ausbau des Therapieangebots wird allerdings aus der Sicht des Gesundheitsausschusses nur nach Maßgabe der vorhandenen Budgetmittel erfolgen können.
Und genau dieser Punkt hat bei den Ländern das Misstrauen erweckt.
In nahezu allen Bundesländern, außer in Wien, seien die Therapiekapazitäten für Drogenabhängige ausgeschöpft.
Ein weiterer Ausbau sei aufgrund der derzeitigen Sparbudgets im Sozial- und im Gesundheitsbereich nicht finanzierbar.
Der Bund könne nicht zuerst gute Ratschläge erteilen und es dann den Ländern überlassen, woher sie das Geld dafür bekommen, sagte etwa der niederösterreichische Gesundheitslandesrat Ewald Wagner in einer Stellungnahme.
Im Gesundheitsministerium versucht man zu beruhigen.
Das neue Suchtmittelgesetz werde nicht mehr Geld kosten.
Vielmehr gehe es darum, die bestehenden Entzugs- und Therapieeinrichtungen in Zukunft besser auszulasten bzw.
besser zu organisieren.
Ein Sprecher teilte dazu mit,
dass es bei Drogenfragen zu einer engen Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern kommen werde.
Als erster Schritt wird demnach eine gemeinsame Plattform gegründet.
Die Mitglieder, Länder, Städte- und Gemeindebund, Innen-, Justiz-, Finanz- und Gesundheitsministerium sollen dabei gemeinsam über die notwendigen rechtlichen Verordnungen rund um die Drogenproblematik entscheiden.
Weiters wird eine sogenannte Kommunikationsebene geschaffen.
Hier soll es zu einem intensiven Informationsaustausch über Entwicklungen der Drogenszenen sowie Auswirkungen des neuen Suchtmittelgesetzes kommen.
Im Gesundheitsministerium erhofft man sich dadurch, Schwachstellen zu beheben und Kosten einsparen zu können.
Kooperationswillen hat bereits Wien signalisiert.
Die Stadt investiert nach Auskunft von Gesundheitsstadtrat Sepp Rieder im Drogenbereich jährlich 200 Millionen Schilling.
Seiner Meinung nach können die Kosten, die das neue Suchtmittelgesetz verursachen wird, in einer überschaubaren Höhe gehalten werden.
Voraussetzung sei allerdings, dass die Justiz das Gesetz maßvoll umsetze und den Gesundheitsbereich nicht mit einer Welle therapiewilliger Drogenabhängiger überschwemme.
Ein Beitrag von Hannes Eigelsreiter-Waders.
Er hat eine lange öffentliche Lebensgeschichte, der ehemalige Vizekanzler und Finanzminister der Regierung Kreisky, der Kurzzeit-CA-Generaldirektor und spätere Wirtschaftskanzlei-Betreiber zwischen West und Ost in Europa, der Besitzer des ehemaligen Eumig-Leiterplattenwerks in Vonsdorf, das heute unter AT&S gute Gewinne macht,
der vergebliche Werber um die DDSG und jetzige Salinenbesitzer, Diplomkaufmann Dr. Hannes Androsch.
Sein ehemaliger Sekretär, Franz Franitzki, ist jetzt Albanienbeauftragter der OSZE und hat sich aus der heimischen Politik zurückgezogen.
Gestern, am Tag der Aufnahme des folgenden Interviews, feierte Hannes Androsch seinen 59.
Geburtstag.
Andere denken mit diesem Alter an den Ruhestand.
Er beginnt einen neuen Abschnitt als Unternehmer.
Hannes Androsch ist heute
Herr Dr. Androsch, Sie haben bisher einen Schwerpunkt Ihrer beruflichen Tätigkeit nach dem Ausscheiden aus der Politik eigentlich in der Wirtschaftsberatung gehabt.
Also Sie haben gute Ratschläge verkauft und darin liegt relativ wenig Produktionsrisiko, wenn man so will.
Und jetzt steigen Sie schon zum zweiten Mal in die Produktion ein, begeben sich in die Abhängigkeit von der Konjunktur.
Haben Sie das eigentlich notwendig?
Notwendig nicht, aber das befriedigt mehr.
Man hat immer gesagt, ein Wirtschaftsprüfer ist jemand, der so viel von der Wirtschaft versteht, dass er anderen Ratschläge geben kann, aber nie in der Lage ist, das selbst zu tun.
Und ein Unternehmensberater sagt Ihnen auf Ihrer Uhr um ein hohes Honoraris Spezies.
Das ist alles lukrativ, aber nicht so befriedigend wie
im faustschen Sinn selbst etwas zu gestalten, zu bewegen, mit all dem Risiko, das damit verbunden ist.
Der erste Produktionsbetrieb, den Sie gekauft haben, das war das Elektronikwerk in Vonsdorf, damals von ursprünglich Eumig.
Aus der Technologie- und Systemtechnik, Leiterplattenproduktion in Leoben-Hinterberg, Vonsdorf und in Fähring.
Haben Sie diese Leiterplatten erst als Produkt erfunden oder sind die damals schon dort produziert worden?
Die sind schon produziert worden, schon mit Erfolg nach schwierigen Umstellungsjahren und ich hatte das Glück mit einem hervorragenden Management und einer hervorragenden Mannschaft nun gemeinsam das tun zu können und das hat sich sehr erfolgreich seither entwickelt.
Was haben Sie eigentlich wirklich getan dort?
nur ein neues Management oder ein erfolgreiches Management eingesetzt?
Was tut man, wenn man so einen Betrieb saniert?
Haben Sie dort Leute entlassen, neue Produkte gesucht, besser die alten verkauft?
Was ist eigentlich das Wesentliche gewesen?
Also meine Stärke, glaube ich, war immer in allen Tätigkeiten, in der Politik, im Finanzministerium, in der Kreditanstalt,
in meinen eigenen Unternehmungen, dass ich ein Ziel gefunden habe und dass ich die partnerschaftlichen Mitarbeiter daraufhin motivieren konnte.
Denn das Wichtigste ist, dass es allen Beteiligten auch Freude macht.
Machen Sie das jetzt bei den Salinen genauso?
Das ist ganz sicherlich mein Ziel und es gibt eine Aufbruchsstimmung und die sollte es leichter machen, die notwendige Motivation, die wir brauchen werden, damit alle gemeinsam an einem und demselben Strick in dieselbe Richtung ziehen, dass wir das erfolgreich tun und dass wir auf diese Weise vor allem auch der Jugend
in der Region Möglichkeiten, Arbeitsmöglichkeiten und damit Zukunftsaussichten schaffen.
Wenn ich richtig informiert bin, haben Sie so etwas wie eine Arbeitsplatzgarantie mit abgegeben mit Ihrem Angebot.
Kann man sowas überhaupt, wenn man ein Unternehmen sanieren muss?
Und das ist ja in diesem Fall schon notwendig.
Also wir haben vor, und das war unser Konzept, eine expansive Vorwärtsstrategie zu verfolgen,
nicht nur im Kernbereich Salz, sondern auch im Tourismusbereich durch die Schaubergwerke, durch die vorhandenen kulturellen Einrichtungen, durch den nicht geringen Immobilienbesitz, um auf diese Weise insgesamt mehr Arbeitsplätze zu haben, als das heute der Fall ist.
Das heißt natürlich nicht, dass es eine Garantie für irgendeinen bestimmten
Arbeitsplatz geben kann.
Das ist im Wandel der Zeit auch gar nicht möglich und eine solche Garantie haben wir auch nicht abgegeben.
Warum glauben Sie, haben Sie die Salinen überhaupt bekommen?
Sie haben ja selber mal erzählt, Sie hätten also Feinde, die sich jedes Mal darüber freuen, wenn sie etwas nicht bekommen.
Das war so bei der TDSG, das war
bei anderen Unternehmen, um die sie sich beworben haben.
Jetzt haben sie einen Staatsbetrieb bekommen, noch dazu einen, der vor wenigen Jahren noch ein Monopol war.
Ist das jetzt die Wende im Schicksal des Hannes Androsch?
Ja, das hat sicher etwas Wahres an sich, diese Einschätzung und Beobachtung.
Und ich will nicht leugnen, dass der Wechsel in der Regierungsspitze da sicherlich sich positiv
für das Vorhaben ausgewirkt hat.
Wir haben aber dann doch das überzeugendste Konzept geliefert und mit der oberösterreichischen Raiffeisen Landesbank und ihrem Chef Generaldirektor Dr. Scharinger sowie einem erfahrenen Bergmann wie Dr. Domanek haben wir auch ein starkes, glaubwürdiges Team zusammenstellen können.
sodass das Konzept überzeugend war, die Personen, die dahinter stehen und zum Schluss haben wir auch noch zur Freude aller und das hat den einstimmigen Beschluss bewirkt, den höchsten Preis gezahlt.
Und Sie glauben, Sie werden das jetzt alles wieder verdienen?
Davon sind wir überzeugt.
Der neue Bundeskanzler Klima hat natürlich nicht
Dieselbe Vergangenheit, er war nicht einmal Ihr Sekretär wie der frühere Bundeskanzler Franitzki.
Das Verhältnis ist also, sagen wir bloß, nicht beeinflusst durch eine Vergangenheit.
Hilft Ihnen das in der Politik oder ist Ihnen Politik heute schon egal?
Politik ist mir und wird mir nie egal sein.
Das ist mein Verständnis eines bewussten Citoyens, also Staatsbürgers.
Und ich bin als politischer Mensch groß geworden, als Zonenpolitiker, der in der vierten Generation
in der Sozialdemokratie tätig ist.
Das sind meine Wurzeln, das sind meine Verbindungen.
Ich habe mit dem Bundeskanzler Klima immer ein gutes Verhältnis gehabt und er sowie sein Nachfolger in der Himmelpfadgasse, der Rudi Edlinger, können auf meine volle Unterstützung, wo immer ich Gelegenheit habe oder sie sie brauchen können, rechnen.
Sie sind also nach wie vor Sozialdemokrat, überzeugter Sozialdemokrat.
Wenn man aber Unternehmen besitzt, die mehrere tausend Leute beschäftigen, dann ist doch eigentlich Sozialdemokrat sein und Unternehmer sein, nämlich Unternehmerbesitzer sein,
Manager gefallen, aber Besitzer eines Unternehmens?
Kann der Sozialdemokrat sein?
Mit dem Verständnis, dass Eigentum eine hohe soziale Verpflichtung mit einschließt und mit dem unternehmensphilosophischen Verständnis, dass ein
Unternehmen ein Gebilde partnerschaftlicher Zusammenarbeit ist, sehr wohl.
Daher haben wir bei AT&S auch eine Mitarbeiterbeteiligung, eine Gewinnbeteiligung, eine Pensionskasse und das wollen wir auch bei den Salinen so halten.
Und in dem Zusammenhang ist für mich auch die Belegschaftsvertretung ein Teil des Managements.
Also das ist mein unternehmerisches, unternehmensphilosophisches Verständnis und das verträgt sich mit meinen modernen, zukunftsorientierten, sozialdemokratischen Wertvorstellungen sehr wohl und sehr gut.
Was sagen Sie übrigens zu dem Klimavorstoß, möglicherweise Arbeitszeitverkürzung ohne vollen Lohnausgleich, um quasi die Arbeit auf mehr Leute zu verteilen?
Würden Sie in einem solchen Fall in Ihren Unternehmen mehr Leute aufnehmen?
Das ist eine Notmaßnahme.
Ich glaube, dass der Arbeitsgesellschaft nicht die Arbeit ausgeht, dass die Arbeitsmöglichkeiten unbegrenzt sind.
Das beweisen die Vereinigten Staaten, das kann man in Fernost beobachten.
Wir müssen uns in Europa anders, neu und besser organisieren, um wieder mehr Arbeit zu schaffen und die unerträglich hohen Arbeitslosenzahlen dramatisch zu verringern.
In meinem eigenen Verantwortungsbereich kann ich sagen, dass das geschieht.
Wir haben bei AT&S seit Übernahme von 1.200 auf über 1.400 Mitarbeiter aufgestockt und das ist auch das Ziel jetzt im Salzkammergurt in Hallein.
Nicht nur im Kernbereich, sondern eben mit den anderen Aktivitäten im touristischen Bereich, aber auch durch die Errichtung
von Gewerbeparks in Badersee, in Bad Ischl, in Ebensee, damit Impulse der Region gegeben und der Jugend Chancen- und Zukunftsaussichten geschaffen werden.
Wenn ich jetzt als Wirtschaftsredakteur die These aufstelle,
In der Industrie sind so große Rationalisierungsreserven, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich im Grunde nur die Aufforderung ist, diese Verkürzung zum Einsatz dieser Rationalisierungsmaßnahmen, die dann noch möglich sind, zu nehmen und sich damit die Debatte um verlorene Arbeitsplätze zu ersparen.
Würden Sie das unterschreiben?
Das unterschreibe ich und daher verstehe ich den Vorschlag von Bundeskanzler Gimmer so, das kann in Notfällen ein Modell sein.
Nehmen Sie das Modell, das Volkswagen gewählt hat.
Jeder wusste und weiß, dass das nicht auf die gesamte deutsche Wirtschaft hätte übertragen werden können.
Und so sehe ich auch diesen Vorschlag als eine Notmaßnahme im Einzelfall, aber als keine
umfassende Strategie und mein für ganz Europa, dass wir an den Beispielen Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich oder Fernost maßnehmen müssen und können und bin überzeugt, dass wir dann auch das Jobwunder zusammenbringen wie die Amerikaner, ohne dass wir den Kern des Wohlfahrtsstaates deswegen vernichten.
Vielleicht abschließend noch einmal kurz zurück zum Salinenkauf.
Sie gehören, wenn man so will, zu Ausseher Schikaria.
Sie sind dort arrivierter Bürger in dieser Region.
War das der Grund dafür, dass Sie sich um die Salinen beworben haben?
Das war sicher ein mitentscheidender Grund, dass ich also enge, auch emotionale Beziehungen und Wurzeln dort seit meiner Kindheit habe.
Als Finanzminister war ich für die Salinen verantwortlich, konnte helfen, sie zu sanieren, aus dem Budget auszugliedern.
zu einem erfolgreichen Unternehmen für die Republik zu machen.
500 Millionen Schilling Mietgift, dreieinhalb Milliarden sind zurückgeflossen und jetzt noch dazu der Kaufpreis von 830.
Die Republik hat mit den Salinern kein schlechtes Geschäft gemacht und ich habe zusehen müssen, wie hier eine Talfahrt eingetreten ist und die wollen wir in gemeinsamen Anstrengungen jetzt wieder korrigieren.
Da wir beide das gleiche Geburtsjahr haben, kann ich ja mein Alter verraten.
Ich bin 59.
In einem solchen Alter setzen sich andere Leute zur Ruhe.
Warum tun Sie sich das an, etwas so Großes anzufangen, das sich auf Jahrzehnte hinaus binden müsste?
Weil es mir Freude macht und weil sicher das geht, was der Volksmund sagt.
Wer rastet, der rastet.
Und solange es irgendwie physisch geht, möchte ich nicht rasten.
Na ja, und mit unserem Alter würde man langsam zumindest die Nachfolgefrage erwägen.
Wenn man etwas geschaffen hat, dann schaut man ja nicht zu, wie das in der Versenkung verschwindet, sobald man nicht mehr kann.
Haben Sie darüber schon nachgedacht?
Sicherlich, aber weit über den eigenen Nachwuchs sozusagen hinaus möchte ich noch einmal betonen, wenn man diese Möglichkeit noch hat, in dem Alter, das mich nicht trügt, etwas zu schaffen und den Nachkommenden, der jüngeren Generation Möglichkeiten zu bieten, dann glaube ich,
hat man auch eine Pflicht, das zu tun, und diese Pflichterfüllung ist doch mit einer großen Freude verbunden, und die wiederum schafft einem Jugendlichen Erlangen.
Und wo nehmen Sie den jetzt mit hin am kommenden Wochenende?
Nocher See zu Arbeitsbesprechungen, wie es in den nächsten Wochen weitergehen wird, weil jetzt beginnt ja erst die wirkliche Arbeit und kann nicht einfach nur sich erschöpfen mit der Freude, dass wir erfolgreich beim Anbot und beim Zuschlag waren.
Herr Dr. Androsch, ich danke für das Gespräch.
Fragen an den Journalgast Hannes Androsch hat Ans Adler gestellt.
Ist der sogenannte Generationenvertrag in Gefahr?
Hat der Sozialstaat ausgedient?
Manchen scheint es so und viele rechnen gar nicht mehr damit, dass es genügend arbeitende Steuerzahler geben wird, wenn sie selber einmal in Pension gehen.
Gar nicht zu reden von den Sozialeinrichtungen, die für alte, kranke und pflegebedürftige Menschen da sind und künftig vielleicht nicht mehr zu finanzieren sein werden.
Viel selbstverständlicher angenommen als in Mitteleuropa wird in angloamerikanischen Ländern das ehrenamtliche Engagement wie Hubert Arnim Ellison berichtet.
Eric Reid ist Vorsitzender einer britischen Pensionistenvereinigung mit mehr als 100.000 Mitgliedern, ehrenamtlich natürlich.
Er findet, dass er das dritte Drittel seines Lebens aktiv und engagiert verbringen will und sieht das auch als Teil des Generationenvertrags.
Ja, ich würde sagen, dass es bei uns in Großbritannien normal ist, dass die Leute freiwillig arbeiten.
Das kommt ganz selbstverständlich vor.
Es ist ja gesehen als eine Pflicht, dass wir auch für die Jungen arbeiten sollten, ebenso wie sie für uns arbeiten und unterstützen durch Renten und andere.
Methoden natürlich.
Bei uns wird diskutiert derzeit, ob der Generationenvertrag überhaupt aufrechterhalten werden kann.
Ja, der Generationenvertrag bei uns ist ja nicht so nur auf finanzielle Gründe gesehen, soll ich sagen.
Wir sehen es als ein Selbsthilfesystem, dass die Jungen arbeiten für uns und wir ja machen, was wir können für die Jungen.
Es ist so wie in einer Familie.
Es ist ein verbreitetes Family.
Die alten Großmutter sorgt die Kinder und die Kinder geben den Großmutter Geld, wenn sie das haben.
Das ist es mehr.
Wie können dann ältere Menschen dazu motiviert werden, diese Verpflichtungen einzugehen, für andere da zu sein?
Ich muss in Ehrlichkeit sagen, dass wir haben kein besonderes Problem, die Leute zu motivieren bei uns.
Weil in Allgemein, sie wollen ja etwas Nützliches machen mit ihren Seiten.
Und sie haben immer das Gefühl, dass sie dazu verpflichtet sind.
Wenn sie irgendetwas machen können, dann sollten sie es machen.
Das ist ihr Gefühl.
Sie führen eine Organisation mit 100.000 Mitgliedern.
Wird diese Organisation auch durch Subventionen gespeist?
Es ist nur gespeichert durch die freiwilligen Beiträge von den Mitgliedern.
Und wir nehmen im Allgemeinen kein staatliches oder städtisches Geld, um uns zu unterstützen, weil wir glauben, dass unsere eigene Selbstständigkeit dadurch gefordert werden könnte.
Und gerade jetzt, so fügt Eric Reid aus Großbritannien hinzu, mache es sich im Wahlkampf bezahlt, dass seine Organisation die politischen Parteien mit Forderungen provozieren könnte.
In Wien war Eric Reid, um bei einem Symposium von seinen Erfahrungen mit unbezahlter ehrenamtlicher Arbeit zu berichten.
Eingeladen dazu hatte die Europäische Arbeitsgemeinschaft für ältere Bürger, die EURAG, und Familienminister Bartenstein hat dabei aufgerufen, der ehrenamtlichen Tätigkeit zu mehr Ansehen zu verhelfen.
Sein Vorschlag, den er aus seinem eigenen Amerika-Aufenthalt mitgebracht hatte, im Lebenslauf sollten bei Anstellungsgesprächen ehrenamtliche soziale Engagements eine besondere Rolle spielen.
Sozialforscher Bernd Marien hat noch weiterführende Ideen wie Versicherungsschutz, Pensionsanrechnungszeiten, Befreiung von Kirchenbeitrag und ähnlichen.
Dadurch könnte dem Ehrenamt zu jener Reputation verholfen werden, die ihm aufgrund seines wirtschaftlichen Nutzens im Staat ohnehin zukommt.
Diese Woche hat sie nach langen Anfangsschwierigkeiten endlich begonnen, die Entsendung der internationalen Schutztruppe nach Albanien.
Etwa 2.000 von insgesamt 6.000 Soldaten sind bereits gelandet.
Ihre Aufgabe ist in erster Linie für die reibungslose Verteilung der Hilfsgüter zu sorgen.
Das internationale Rote Kreuz hat in Albanien bereits 17 Tonnen Nahrungsmittel und zwei Tonnen Medikamente verteilt.
Heute will nun die UNO mit der Verteilung von Lebensmitteln in Albanien beginnen, Elisa Wasch informiert.
Die UNO will heute Weizenmehl, Bohnen und Speiseöl in Albanien verteilen.
Die ersten Lebensmittel sind vor allem für Krankenhäuser, Alters- und Kinderheime vorgesehen.
Diese auf staatliche Hilfe angewiesenen Institutionen sind während der Unruhe der letzten Wochen zu kurz gekommen.
Heimbewohner müssen oft hungern, Spitalspatienten müssen sich selbst ihre Nahrung mitbringen.
Die Lebensmittel sind vor allem auf dem Land knapp geworden.
Oft sind sie sehr teuer.
Während der jüngsten Turbulenzen sind praktisch alle Vorratslager geplündert worden.
Auch jetzt noch gibt es durch die unsichere Lage vor allem im Süden zu wenig Lebensmitteltransporte.
Der albanische Landwirtschaftsminister Alico erklärte kürzlich gegenüber dem OSZE-Sonderbeauftragten für Albanien Franz Fronitski, dass die Versorgungslage der Bevölkerung schwierig, aber nicht alarmierend sei.
Mindestens bis zur nächsten Ernte in sieben bis acht Monaten sei sein Land jedoch auf die Hilfe der internationalen Gemeinschaft angewiesen.
Das UNO-Welternährungsprogramm schätzt, dass mindestens 72 Millionen Schilling für die Versorgung der Notleidenden gebraucht werden und dass etwa 140.000 Familien sowie Kranke, Waisen und Behinderte dringend auf Hilfe warten.
Um die Verteilung der Hilfsgüter abzusichern, sind diese Woche die ersten Soldaten einer internationalen Schutztruppe in Albanien gelandet.
Im Süden, wo die Versorgungslage der Menschen besonders schlecht ist, sind allerdings erst sehr wenige Soldaten stationiert.
Das erste Schiff, das gestern von Italien kommend Flora den wichtigsten Hafen im Süden ansteuerte, hat dann doch in Durres im albanischen Norden angelegt.
Die Begründung, in Flora, einem Zentrum der Unruhen, bestehen nicht genügend Sicherheit.
Heute sollen sich allerdings italienische und griechische Soldaten auf den Weg in den Süden gemacht haben, der noch immer von den Aufständischen kontrolliert wird.
Präsident Salih Berisha, dessen Rücktritt die Aufständischen fordern, will die während der Unruhe gegründeten Bürgerkomitees auflösen.
Begonnen hatten die Proteste im Süden vor drei Monaten, nachdem zahlreiche Pyramidenspiele und dubiose Anlagegesellschaften zusammengebrochen waren.
Die Menschen machen Präsident Berisha und seine Partei dafür verantwortlich, mit diesen Gesellschaften unter einer Decke zu stecken.
Und nachgereicht noch eine Meldung zu Albanien.
Der letzte kommunistische Präsident Albaniens, Ramis Alija, ist angeblich ins Ausland geflohen.
Das berichten heute übereinstimmend mehrere Zeitungen des Landes.
Alija soll zu seinem Sohn nach Frankreich gefahren sein.
Der 71-jährige Ex-Staatspräsident war des Völkermordes angeklagt.
Während der Unruhe in den vergangenen Wochen ist er, wie viele seiner Mithäftlinge, aus dem Gefängnis geflohen.
In Italien herrscht weiter große Besorgnis über den von den Geheimdiensten ausgelösten Terroralarm.
Nach Geheimdienstinformationen sollen iranische Agenten in Italien unterwegs sein, um hier ein Attentat vorzubereiten.
Besonders der Papst und Einrichtungen der Kirche werden deswegen seit vorgestern intensiver bewacht denn je.
Gleichzeitig kommen aber von offizieller Seite abschwächende Einschätzungen und damit verstärkt sich der Eindruck, dass die italienischen Geheimdienste wieder einmal ein nicht ganz uneigennütziges Spiel mit der Öffentlichkeit treiben könnten, analysiert Reinhard Frauscher aus Rom.
Seit gestern wird nicht nur der Papst noch schärfer bewacht als sonst.
Auch Einrichtungen und Personen der katholischen Kirche stehen sichtbar für die Öffentlichkeit unter Sonderbewachung.
So ist zum Beispiel erstmals beim Betreten des Mailänder Doms eine Pralustrierung durch die Polizei eingeführt worden, wie auf den Flughäfen üblich.
Gleiches erfolgt in Neapel und Genua.
Alle größeren Kirchen mit größerem Menschenandrang werden besonders bewacht.
Die Kardinäle von Mailand, Genua und Neapel bekamen Leibwachen.
Auch die Grenzen werden wieder schärfer kontrolliert.
Der Autobahnübergang von Italien nach Frankreich in Ventimiglia, seit Jahren eine offene Grenze, ist wieder mit italienischen und französischen Polizisten besetzt.
Auf den Flughäfen wurden die sonst skandalös laxen Kontrollen dem deutschen Standard angepasst.
Eine für Italien sehr ungewöhnliche Situation.
Die Tageszeitung Republika zitiert heute einen neuen Geheimdienstbericht, nachdem der Alarm vor allem dieses Wochenende bis einschließlich Montag betreffe.
Rom, Mailand, Genua und Neapel seien die Städte mit dem größten Risiko.
Gleichzeitig damit allerdings dementieren die höchsten Stellen die besondere Situation in Italien.
Innenminister Giorgio Napolitano zeigte sich sehr verärgert über die Indiskretionen der Geheimdienste.
Italien sei nicht mehr gefördert als alle anderen Staaten der EU, die ihre Botschafter in der Folge des deutschen Mykonos-Urteils aus Teheran zurückgezogen haben.
Er könne den Großalarm weder bestätigen noch dementieren.
Ein Untersuchungsrichter ermittle wegen der Indiskretionen.
Ähnliche Töne kommen aus dem Vatikan.
Sein Außenminister, Kardinal Achille Silvestrini, weist heute in einem Zeitungsinterview darauf hin, dass der Papst noch nie ernsthafte Drohungen von islamischer Seite erhalten habe.
Das Attentat 1981 auf dem Petersplatz habe keinen religiösen Hintergrund gehabt, betont er, und bestätigt gleichzeitig, dass der Papst an seinem geplanten Besuch in Beirut am 10.
Mai festhalte.
Sie kamen barfuß und mit geschulterten Sensen nach Brasilia.
Landlose Landarbeiter, die vor zwei Monaten aus allen, auch den entferntesten Winkeln des Riesenlandes, zu einem Sternmarsch auf die brasilianische Regierungsmetropole aufgebrochen waren.
Eine umfassende Agrarreform verlangt die Bewegung der Landarbeiter, die sich auf den kubanischen Revolutionsmythos Che Guevara beruft.
4,8 Millionen Familien sind in den Agrarzonen Brasiliens ohne Land.
182 Millionen Hektar Land in der Hand der wenigen Großgrundbesitzer liegen brach, Klaus Hart berichtet.
Der Großgrundbesitzer auf dem Präsidentensessel und sein Landreformminister lagen schief wie selten.
Der Sternmarsch der primitiven und unreifen landlosen Bewegung MST wird ein totaler Misserfolg.
Bestenfalls ein halbes Dutzend schafft es bis Brasilia, hatten beide Amtsträger öffentlich vorhergesagt.
Doch dann stehen diese Woche auf einmal an die 100.000 von Strapazen gezeichnete Landlose und ihre Sympathisanten protestierend vor Staatschef Cardosos Palast und fordern lautstark den Rücktritt seines Ministers Jungmann.
Die schlechteste Nachricht erreicht die Mitte-Rechts-Regierung aber noch am Tage der landesweiten gewaltfreien Kundgebungen und der Proteste vor brasilianischen Botschaften Europas.
Nur ein Teil der MSTler kehrt am Wochenende auf besetzte Großfasendas und in Strohhütten-Siedlungen des Interiors zurück.
Mehrere Tausend bleiben dagegen noch, mindestens bis zum 1.
Mai auf den Wiesen des Regierungsviertels, um für eine gerechte Bodenverteilung und die Bestrafung der Massaker-Verantwortlichen zu demonstrieren.
Dass der MST gerade am 17.
April die bislang größte nationale Protestaktion gegen die neoliberale Cardoso-Regierung führte, war kein Zufall.
Genau vor einem Jahr hatte Almir Gabriel, Gouverneur des Amazonasteilstaats Pará und enger Freund Cardosos, den Einsatz der Militärpolizei gegen protestierende landlosen Familien befohlen.
Im Kugelhagel von Maschinenpistolen sterben nach offizieller Darstellung 19 Landlose.
Der katholische Pfarrer Luis Morado betont diese Woche bei einer Gedenkmesse am Tatort, nach unseren Erkenntnissen wurden 32 Menschen ermordet.
Keiner der 155 Schützen wird verhaftet oder wenigstens vom Dienst suspendiert.
mit einem Prozess ist, wenn überhaupt, nicht vor dem Jahr 2000 zu rechnen.
Gouverneur Gabriel von der Sozialdemokratischen Partei, Präsident Cardosos, kommt ebenfalls ungeschoren davon.
Bei den Protesten dieser Woche in Brasilia und der Pará-Provinzhauptstadt Belém an der Amazonas-Mündung wird er als direkter Auftraggeber des Massakers gebrandmarkt.
Soviel aus Brasilien.
Voraussichtlich Montag wird nach einer britisch-chinesischen Vereinbarung die erste Vorhut der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Hongkong eintreffen.
Obwohl sich die bisher britische Kolonie unter der zukünftigen chinesischen Oberhoheit weitgehend selbst verwalten soll, wird Peking ab dem 1.
Juli für zwei wesentliche Bereiche direkt verantwortlich sein, nämlich für die außenpolitische Vertretung Hongkongs und für die militärische Verteidigung.
Mehrere tausend chinesischer Soldaten sollen ab Juli in Hongkong stationiert werden.
Wie man sich darauf vorbereitet, das berichtet direkt aus Hongkong Helmut Opletal.
Ausgerechnet am Geburtstag der englischen Königin beziehen die ersten Soldaten der Volksrepublik China Quartier in Hongkong.
Ein Voraustrupp von 40 Mann, der Großteil von ihnen Offiziere, soll die Ankunft des Hauptkontingents
am 1.
Juli vorbereiten.
Darauf haben sich britische und chinesische Unterhändler erst in den letzten Tagen geeinigt.
Peking wollte ursprünglich ein viel größeres Kontingent schicken, das schon mit speziellen Privilegien ausgestattet sein sollte.
Doch London bestand auf einen möglichst kleinen Vorausdruck, der sich außerdem bis zum 30.
Juni voll den Hongkonger Gesetzen unterwerfen muss.
Die chinesischen Militärs werden in zivil und ohne Waffen über die ganz normale Passkontrolle die Grenze nach Hongkong passieren, um dann in zwei britischen Kasernen Quartier zu beziehen.
Nur innerhalb der militärischen Anlagen dürfen sie ihre chinesischen Armeeuniformen tragen.
Chinesische Flakken oder andere Hochheitszeichen werden nicht zur Schau gestellt.
Bis zum 30.
Juni sind Chinas Soldaten also noch Gäste, für die die Royal Army qualitativ hochwertige Unterkünfte und andere Annehmlichkeiten bereitstellt und in den Kasernen sogar eigene Aufschriften auf Chinesisch anbringen ließ.
Die gab es nämlich bisher nicht.
Zum 1.
Juli werden dann nach den chinesisch-britischen Vereinbarungen
alle Kasernen und Militärstützpunkte an die chinesische Volksbefreiungsarmee übergeben.
Wie viele Soldaten China dann in Hongkong stationieren wird, das bleibt der militärischen Geheimhaltung unterworfen.
Doch inoffiziell spricht man von 8.000 bis 10.000 Mann, die auf verschiedene militärische Einrichtungen verteilt werden.
Auch um Ängste in der Hongkonger Bevölkerung zu beruhigen, hat China zugesichert,
dass sich die Soldaten fast ausschließlich innerhalb der Kasernen aufhalten werden.
Auch nach dem 1.
Juli dürfen sie nur in Zivil- und in Gruppen ihre Stützpunkte verlassen und keine Bars und andere Vergnügungseinrichtungen frequentieren.
Die Spezialtruppe, die in zweieinhalb Monaten Chinas Militärpräsenz übernehmen soll,
wird derzeit in Shenzhen, direkt an der Grenze zu Hongkong, auf diese Aufgabe vorbereitet.
Die Briten haben schon seit Monaten mit dem schrittweisen Abzug ihrer letzten etwa 3.000 Mann begonnen.
Diese Woche hat die letzte königliche Marineeinheit Hongkong Richtung Europa verlassen.
Zurück nach Europa.
Elf Tage noch, dann ist der Mai mit seinen vielen Fenstertagen da.
Und in diesem Monat werden wieder zahlreiche Touristen nach Kroatien reisen.
Für nicht wenige davon wird es wieder das erste Mal nach den Kriegsjahren sein, wenn sie die Küsten Istriens oder Dalmatiens besuchen.
Der kroatische Tourismus leidet noch immer schwer unter den Kriegsnachwirkungen.
Mehr über die aktuelle Situation der Branche, vor allem über das, was den Gast in Kroatien erwartet, jetzt von Hans-Christian Unger.
Kroatiens Tamborica Gruppen haben auf den internationalen Tourismusmessen heuer besonders oft und flott gespielt.
Denn aus den Ruinen des fremden Verkehrs soll jetzt wieder neues Devisenleben blühen.
Die positiven Meldungen zuerst.
Kriegsangst braucht keiner zu haben.
Das Meer ist sauber wie nie zuvor und viele Privatquartiere, Campingplätze und Hotels haben heuer wieder und das zum ersten Mal nach Jahren geöffnet.
Die von den Flüchtlingen abgewohnten Anlagen wurden wieder in einen bewohnbaren Zustand versetzt.
in den, wie sie sich vor sechs, sieben Jahren präsentierten.
Nicht mehr und nicht weniger.
Der Preis für ein Vier-Stern-Hotel mit Halbpension in der Hochsaison zwischen 500 und 800 Schilling pro Tag.
Gute Privatzimmer mit Frühstück gibt's schon um 200 bis 250 pro Person.
Kroatiens Tourismusminister Niko Bulic kann heuer mit Recht auf mehr Gäste als im Vorjahr hoffen.
We are established as a tourist country.
Und der, wie er meint, lange Weg, den das Land vor sich hat, um das Vorkriegsniveau wieder zu erreichen, ist durch eine große Hürde gepflastert.
Das hohe Preisniveau bei den Nebenkosten.
Selbst er muss zugeben, dass vieles irrational teuer ist.
Schon im Supermarkt kostet ein Fläschchen sehr durchschnittlichen Weins umgerechnet etwa 80 Schilling.
Im Restaurant dann 160.
Unverhältnismäßig teuer auch manche Restaurants, Coca Cola, der Filmeinkauf, das Telefonieren in den Hotels, Ausflugsfahrten und so weiter und so weiter.
Der Fremdenverkehrschef von Dubrovnik macht unter anderem die hohen Abgaben dafür verantwortlich.
Ja, das ist ein bisschen ein Problem, weil die Hotelpreise nicht so teuer sind.
Die anderen Preise sind ein bisschen teurer, weil wir müssen zahlen mehr Steuern, nein mehr Steuern, aber die Taxe, die Kriegtaxe bis 10 Prozent und das alles macht unsere Preise ein bisschen hoch.
dass aber im Zuge der Privatisierung auch viele das schnelle Geld machen wollen, ist ebenfalls eine Tatsache.
Entschädigt wird man dafür, wie schon gesagt, mit kristallklarem Wasser und mit sicher nicht überlaufenden Stränden.
Sollte Kroatiens Übernachtungszahl an den Küsten um die erhofften 25% heuer steigen, dann wäre das immer nur noch die Hälfte als im Vorkriegsjahr 1990.
Und deshalb heißt es auch für die dalmatinischen Musiker im nächsten Messejahr fleißig weiterspielen.
Ein neuer Roman von Peter Handke, das ist wie immer ein Ereignis, das vom Surkamp-Verlag wohl auf Wunsch des Dichters mit großer Geheimnistuerei vorbereitet wird.
Jetzt endlich ist es soweit, der neue Handke-Roman ist da.
Der Titel wirkt, wie so oft bei diesem Schriftsteller, geheimnisvoll und suggestiv und ist grammatikalisch gesehen diesmal ein ganzer Satz.
In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus.
Günther Keindlstorfer hat sich in das 300-Seiten-Werk vertieft, hier seine Selberlesensbeschreibung.
Das Erhabene und das Sonderbare, das Tiefe und das Hohle liegen nah beieinander im neuen Roman von Peter Handtke.
Im Zentrum der Handlung steht der Apotheker des Salzburger Vorortes Taxham, der mit dem real dort ansässigen Apotheker wenig oder nichts zu tun hat, wie Handtke in einer Vorbemerkung anmerkt.
Zur Zeit, da diese Geschichte spielt, war Taxham fast vergessen, heißt es am Beginn des Romans und weiter, die meisten Bewohner der nahen Stadt Salzburg hätten nicht sagen können, wo der Ort lag.
Vielen klang schon der Name fremd.
Taxham.
Im Zentrum steht also der dortige Apotheker.
Er vertieft sich gern in mittelalterliche Epen, in das Epos von Iwain zum Beispiel.
Er kaut manchmal halluzinogene Pilze, die er im Keller hortet.
Mit seinem Sohn hat sich der Apotheker überworfen.
Mit seiner Frau lebt er zwar noch im selben Haus, aber man hat sich nichts mehr zu sagen.
So weit, so realistisch.
Recht schnell kippt Handtkes Geschichte dann ins Irreale, ins Gleichnishafte.
Eines Nachts, der Apotheker befindet sich aus irgendeinem Grund in einem Wäldchen nahe des Salzburger Flughafens.
Eines Nachts versetzt ihm ein Unbekannter dort einen Schlag vor den Schädel.
Der Apotheker verliert seine Sprache und dann wird alles plötzlich fremdartig, parabelhaft.
Eine seltsame Abenteuergeschichte beginnt, eine eigentümliche Reisegeschichte.
Für Reisegeschichten hat Peter Handtke ja seit jeher eine Vorliebe.
Ich war noch nie zu Hause.
Nie.
Und streift es.
Das ist, glaube ich, das beste Wort.
Und von der Heimat wäre ich auch nur gestreift.
Auch der Apotheker von Tagsham lässt die Heimat hinter sich.
In einem Restaurant in der Nähe des Salzburger Flughafens trifft er zwei alte Bekannte, einen verkommenen Dichter und einen ehemaligen Ski-Olympiasieger.
Zu dritt bricht man zu einer Autotour über die Alpen auf.
Hochtroben in den Bergen übernachtet man bei einer schönen Frau, die nächtens mit wirrem Haar vor dem Bett des Apothekers erscheint und ihn verprügelt.
Diese Frau wird dem Apotheker im Verlauf der Handlung immer wieder begegnen.
Vorerst aber geht die Reise weiter.
Über die Alpen in ein traumartiges Land, das Slowenien heißen könnte, aber auch Friaul oder Texas oder Aragonien.
In einer Stadt namens Santa Fe trennt sich der Apotheker von seinen beiden Reisegefährten.
Er zieht sich in die Steppe zurück, die öde und wüst die Stadt umgibt, um irgendetwas zu finden.
Man weiß nicht genau was.
sich selbst, seine verlorene Sprache, den Sinn des Lebens oder alles zusammen.
Es ist eine streckenweise recht skurrile Mischung aus Gralsucher-Geschichte und Road-Movie, aus mittelalterlicher Helden-Odyssee und schamanischer Traumreise, die Peter Handke da vorlegt.
Tiefsinnig, fremdartig und ein bisschen flach zugleich.
Für Handke hat Literatur, so wie jede Kunst, eine stark regressive Komponente.
Ich möchte zurück
an einen fingierten Anfang.
Ich weiß ja nicht, was mein Anfang war.
Das kann ich nicht sagen.
Aber dieses Gefühl von Anfang, was mir ein Buch im schönsten Fall gibt, das möchte ich ja wo immer haben.
Die ersten Zeitungskritiker hat Peter Handtke mit seinem neuen Roman nicht wirklich überzeugen können.
Hans Haider schreibt in der heutigen Presse von einem chaotischen, oft geschwätzigen Buch.
Und Andreas Isenschmidt meint in der Züricher Weltwoche, dass der Roman zwar stark und spannend beginne, dann aber zunehmend blasser und dünner werde.
Wie immer werden sich in den nächsten Wochen wohl Handgefreunde und Handgehasser zu Wort melden.
Beide Gruppen dürften beim neuen Roman des Schriftstellers voll auf ihre Rechnung kommen.
Und aus dem Elfenbeinturm jetzt ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der neue Miteigentümer der österreichischen Salinen AG, Hannes Androsch, will durch eine expansive Vorwärtsstrategie die Arbeitsplätze im Unternehmen sichern.
Androsch sprach von einer Aufbruchsstimmung und von einer neuen Motivation.
Es werde in Zukunft zwar keine Garantie für einen bestimmten Arbeitsplatz geben, insgesamt wolle die neue Führung aber durch eine Verknüpfung von Salzgewinnung und Tourismus mehr Arbeitsplätze als bisher schaffen.
Auch die Belegschaft und das Management der Salinen sollen an der Unternehmensführung beteiligt werden.
Bulgarien.
Bei der heutigen vorzeitigen Parlamentswahl sind etwa 6,8 Millionen Bulgaren wahlberechtigt.
Dem antikommunistischen Bündnis Vereinigte Demokratische Kräfte sagen die Meinungsforscher übereinstimmend einen klaren Sieg mit etwa 60 Prozent voraus.
Den bisher regierenden Sozialisten wird die Hauptschuld an der schweren Wirtschaftskrise gegeben.
Die Opposition hat im Februar mit wochenlangen Demonstrationen wegen der Wirtschaftskrise den Sturz der sozialistischen Regierung und Neuwahlen erzwungen.
Albanien.
Das Welternährungsprogramm der UNO beginnt heute mit der Verteilung von Lebensmitteln, insbesondere von Mehl, Bohnen und Speiseöl für Krankenhäuser und Kinderheime.
Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen warten etwa 140.000 bedürftige Menschen dringend auf die Zuteilung von Nahrungsmitteln.
Zur Sicherung dieser Hilfsmaßnahmen sind bisher mehr als 2.000 Soldaten der Schutztruppe in Albanien stationiert.
Wegen der unsicheren Lage im Süden konzentrieren sie sich auf den nördlichen Landesteile.
Israel Gegen Ministerpräsident Netanyahu dürfte, soweit sich jetzt abzeichnet, keine Anklage wegen Verwicklung in einen Korruptionsskandal erhoben werden.
Die zuständige Staatsanwältin wird ihre Entscheidung morgen oder am Montag bekannt geben.
Gegen den Vorsitzenden der ultraorthodoxen Shas-Partei wird allerdings Anklage erhoben.
Auf Druck der Schaas-Partei hat Netanjahu angeblich einen dieser Partei genehmen Juristen zum Generalstaatsanwalt ernennen lassen.
Im Gegenzug hat die Schaas-Partei das Hebron-Abkommen mit den Palästinensern gebilligt.
Deutschland.
Außenminister Kinkl hat Teheran dazu aufgerufen, mäßigend auf jene radikal-islamischen Gruppe einzuwirken, die mit Selbstmordanschlägen gegen deutsche Ziele gedroht hat.
Kinkl sagte, die Regierung in Bonn nehme diese Drohungen ernst, in Deutschland brauche aber niemand Angst zu haben.
Soweit die Meldungen.
Das Wetter noch heute Nachmittag zwischen Salzburg und dem nördlichen Burgenland meist bewölkt und einige Regenschauer im Westen und Süden hingegen noch recht sonnig.
Die Temperaturen erreichen 8 bis 16 Grad, in Kärnten sogar bis zu 19 Grad.
Das war das Mittagschanal mit Kurt Quatter und Wolfgang Nader für die Technik, Regie Hubert Arnim Elissen und am Mikrofon war Manfred Kronsteiner.
UNO beginnt mit Lebensmittelverteilungen, vor allem in Kinderheimen, Spitälern und Altersheimen. Nach wie vor ist die Versorgungslage prekär, vor allem im von Unruhen gebeutelten Süden.
Mitwirkende:
Vass, Elisa [Gestaltung]
Datum:
1997.04.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Hilfe
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Unruhen
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Soziales
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Papst und Kirchenreinrichtungen werden intensiver bewacht, es könnte jedoch sein, dass der italienische Geheimdeinst die Informationen bewußt die Meldungen über Terrorgefahr publik machte.
Mitwirkende:
Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
Datum:
1997.04.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Terror
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Handke. Handke beschreibt einen Apotheker in Taxham/Salzburg, der sich mit mittelalterlichen Epen beschäftigt und lebt im Zerwürfnis mit seiner Familie. Nach einem Schlag auf den Kopf beginnt er eine Phantasiereise mit zwei Gefährten und reist über die Alpen. DIe Kritiker konnte der roadmovie-artige Roman nicht überzeugen.
Mitwirkende:
Kaindlsdorfer, Günter [Gestaltung]
, Handke, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1997.04.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Literatur
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Prosa
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten