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Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.01.28
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Agathe Zupan begrüßt Sie heute zu einer knappen Stunde Information aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.
Wir beginnen gleich mit Geschichten aus Brüssel.
Zank und Hader in der ÖVP-Fraktion im Europäischen Parlament gibt es.
Der Ton ist rau und die Zusammenarbeit schien doch eher gefährdet.
An einer Beruhigung wird gearbeitet.
In Wien legt die Historikerkommission anlässlich einer Bilanz ihrer ersten Monate im Dienst auch gleich einige Wünsche, vor allem an die Bundesregierung, auf den Tisch.
Bei der Steyr Antriebstechnik haben 100 Mitarbeiter ihren Job bereits verloren.
An Auffangplänen wird gebastelt.
Bei der OMV könnten ebenfalls Kündigungen ins Haus stehen.
In Kolumbien sind an die 250.000 Menschen in dem Erdbebengebiet rund um die Stadt Armenier von Hunger und Seuchen bedroht.
In Brasilien stottert der Wirtschaftsmotor weiter ziemlich vor sich hin.
Und 1999, damit sind wir bei der Wissenschaft, ist das Jahr der Gehirnforschung.
Wenig weiß man ja über die Schaltzentrale des Lebens und vieles ist noch zu tun, um das Gehirn zu erforschen.
Da gibt es Projekte in Österreich und den USA.
Die Kultur, die weiß heute schon, wer aller beim Woodstock-Festival im Juli in Wiener Neustadt auftreten wird.
Jetzt gibt es aber erst einmal den Meldungsüberblick.
Christian Wehrschütz hat ihn verfasst, das liest Ingeborg Tschanni.
USA, Schweden.
Der amerikanische Autokonzern Ford übernimmt vom schwedischen Industriekonzern Volvo die Personenwagenproduktion.
Der Kaufpreis beträgt umgerechnet mehr als 72 Milliarden Schilling.
Er soll im Bar bezahlt werden.
Ford übernimmt von Volvo auch den Markennamen für die PKW.
während Volvo den Markennamen für die Nutzfahrzeuge weiterverwenden wird.
Der schwedische Autohersteller hat im vergangenen Jahr knapp 400.000 PKW verkauft und zählt damit im internationalen Wettbewerb zu den kleineren Herstellern.
Volvo beschäftigt etwa 80.000 Mitarbeiter.
Der Konzern, der auch Busse, Baumaschinen und Schiffsmotoren herstellt, will sich vor allem auf die Produktion von Nutzfahrzeugen konzentrieren.
Japan.
Die japanische Autoindustrie hat im vergangenen Jahr den stärksten Produktionsrückgang seit 50 Jahren zu verzeichnen gehabt.
Die elf japanischen Autohersteller fertigten etwa 10 Millionen Autos.
Das ist ein Rückgang von 8,4 Prozent gegenüber 1994.
Dieser Wert entspricht etwa der Jahresproduktion des Mazda-Konzerns.
Kolumbien.
Im kolumbianischen Erdbebengebiet haben tausende Menschen Lebensmittelgeschäfte gestürmt und geplündert.
Die Polizei versuchte vergeblich, die Plünderer abzustrecken, die neben Supermärkten auch Schuhgeschäfte und Juwelierläden ausräumten.
In der Katastrophenregion haben viele Menschen auch 48 Stunden nach dem Beben noch keine Lebensmittelhilfe erhalten.
Bei den Aufräumungsarbeiten sind bisher 900 Todesopfer geborgen worden.
Unter den Trümmern eingestürzter Häuser werden aber noch mehrere hundert Opfer vermutet.
Sollten sie nicht bald geborgen werden, droht der Ausbruch von Seuchen.
Die Rettungsarbeiten werden durch Regenfälle erschwert.
Vereinte Nationen, Bundesrepublik Jugoslawien.
UNO-Generalsekretär Annan und NATO-Generalsekretär Solana haben die Konfliktparteien im Kosovo eindringlich zu Verhandlungen aufgerufen.
Nach einem Gespräch in Brüssel sagte Annan,
Die militärische Drohung der NATO sei ein wichtiger Teil der Strategie zur politischen Lösung des Kosovo-Konflikts.
Solaner teilte mit, die NATO habe sich darauf geeinigt, wie eine neue internationale Initiative für den Kosovo militärisch unterstützt werden könne.
Einzelheiten will die NATO am Nachmittag bekannt geben.
In London wird die Balkan-Kontaktgruppe morgen einen Plan für den Kosovo vorlegen.
Darin soll vorgesehen sein, dass sich die Konfliktparteien an einem neutralen Ort und unter zeitlichem Druck auf eine Friedensregelung einigen müssen.
Die Verhandlungen sollen nach dem Muster der Dayton-Gespräche geführt werden, die 1995 den Bosnienkrieg beendeten.
Als Konferenzort für die Kosovo-Gespräche wird vor allem Wien genannt.
Europäische Union.
Zur Klärung der Korruptionsvorwürfe gegen die EU-Kommission hat das Europaparlament nunmehr die fünf Mitglieder des sogenannten Waisenrates nominiert.
Dem Gremium gehören ein Franzose, ein Belgier, ein Niederländer, ein Spanier und eine Schwedin an.
Der Waisenrat nimmt seine Tätigkeit heute auf und soll seine Untersuchung bis Mitte März abgeschlossen haben.
Die Nominierung des Waisenrats hat auch zu einer Kontroverse innerhalb der ÖVP-Fraktion geführt.
Karl Habsburg war mit dem Vorschlag der ÖVP-Delegationsleiterin Ursula Stenzl nicht einverstanden, die den Journalisten Alfred Worm für dieses Gremium vorgeschlagen hatte.
USA.
Das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Clinton wird nicht vorzeitig beendet.
Mit den Stimmen der Republikaner und eines einzigen Demokraten wurde ein Antrag auf sofortige Einstellung des Verfahrens abgelehnt.
Außerdem beschlossen die Senatoren, Monica Lewinsky und zwei Vertraute Clintons als Zeugen vorzuladen.
Auf die Vorladung des Präsidenten verzichtete der Senat.
Österreich.
Die Rechtsanwälte ziehen Konsequenzen aus der jüngsten Betrugsaffäre um einen prominenten Wiener Wirtschaftsanwalt.
Noch in diesem Jahr wollen die Rechtsanwälte unter anderem eine sogenannte Vertrauensschadenversicherung für Treuhandgeschäfte einführen.
Klienten werden dadurch bei Treuhandgeschäften gegen Betrug versichert.
Eine derartige Vertrauensschadenversicherung gibt es bereits seit längerem bei Notaren und seit kurzem auch bei den Salzburger Rechtsanwälten.
Im Lotte 6 aus 45 haben fünf Spieler den dreifach Jackpot geknackt.
Sie gewannen jeweils 13,8 Millionen Schilling.
Beim Joker wird in der nächsten Runde ein Jackpot ausgespielt.
Zu gewinnen sind zusätzlich 7,6 Millionen Schilling.
Und Thomas Wostal von der Radio-Wetter-Redaktion wird uns jetzt gleich auf einen ziemlichen Kälteeinbruch vorbereiten, wenn es auch minus 50 Grad, wie momentan im Norden von Schweden und Norwegen, wohl nicht haben wird.
Ganz so kalt wird es bei uns sicher nicht, aber es wird in den nächsten Tagen immer kälter.
Am Wochenende sinken die Temperaturen in ganz Österreich unter 0 Grad.
Bitterkalt wird es auf den Bergen.
In 2000 Metern hat es am Samstag nur noch minus 20 Grad.
Dazu kommt kräftiger, eisiger, kalter Nordwind.
Und es schneit in den nächsten Tagen im Großteil Österreichs.
Am wenigsten im Süden, am meisten an der Nordseite der Alpen.
Schon jetzt liegen etwa am Adlberg mehr als ein halber Meter Neuschnee.
Vorsicht aber beim Skifahren und Snowboarden durch die großen Neuschneemengen und den kräftigen Wind wird die Lawinengefahr sehr groß sein.
Zum aktuellen Wetter der Landeshauptstädte, Wien und Eisenstadt momentan stark bewölkt bei 4 Grad, Eisenstadt St.
Pölten stark bewölkt 3, in Linz schneit es momentan leicht bei 3 Grad, Salzburg stark bewölkt 1 Grad, Innsbruck und Bregenz Schneefall bei 0 Grad, Graz stark bewölkt 3 und Klagenfurt jetzt heiter bei minus 3 Grad.
In den Alpen und nördlich davon wird der Schneefall in den nächsten Stunden häufiger und stärker.
In tiefen Lagen kann sich allerdings vorübergehend Regen dazumischen.
Auch ganz im Osten Österreichs werden die Wolken jetzt dichter und im Laufe des Nachmittags muss man hier ebenfalls mit Regen und Schneeschauern rechnen.
Im Süden Österreichs scheint hingegen noch oft die Sonne, hier wird es wahrscheinlich erst gegen Abend ein wenig schneien.
Die höchsten Temperaturen heute minus zwei bis plus fünf Grad.
In der Nacht schneit es dann im Großteil Österreichs, wobei der Schnee auch im Flachland liegen bleiben kann.
Morgen schneit es dann im Gebiet von Vorarlberg über Tirol, Salzburg und Oberösterreich bis zu den niederösterreichischen Voralpen immer wieder.
Und ein paar Schneeschauer sind auch im Flachland Niederösterreichs, im Wiener Raum und im Nordburgenland möglich.
Hier sollte aber zeitweise die Sonne hervorkommen.
Im Süden Österreichs wird es morgen überhaupt überwiegend sonnig sein und hier schneit es kaum.
Kalt wird es überall, die höchsten Temperaturen liegen morgen nur noch zwischen minus 4 und plus 2 Grad, in 2000 Metern hat es am Nachmittag nur noch minus 16 Grad.
Dazu kommt eisiger Nordwind der auf den Bergen auch stürmisch wird.
Am Wochenende bleibt es sehr windig und es wird noch eine Spur kälter, bei Höchstwerten zwischen minus 7 und plus 2 Grad.
Am meisten Sonne gibt es am Samstag und am Sonntag in Osttirol und Oberkärnten, sonst zeigt sie sich nur zeitweise, die Wolken überwiegen und immer noch kann es ein wenig schneien.
Jetzt ist es 8 Minuten nach 12.
Eigentlich ist es ein Streit um des Kaisersbad.
Der Konflikt zwischen Ursula Stenzl, ÖVP-Fraktionsvorsitzenden im EU-Parlament und dem Abgeordneten Karl Habsburg, den Österreicher, wird es im sogenannten Waisenrat zur Kontrolle der EU-Kommission nicht geben.
Die fünf Herren, allesamt ehemalige Richter und Höchstrichter, sind bestellt und auch schon namentlich bekannt.
Ursula Stenzl hatte dennoch gestern Abend einen personellen Vorschlag für diesen Rat gemacht, angeblich in Absprache mit ÖVP-Parteischiff Schüssel.
Neben dem Historiker Dorald auch den Journalisten Alfred Worm.
Der saß kurzzeitig für die ÖVP im Wiener Landtag.
Karl Habsburg, selbst durch die World Vision-Affäre angepatzt, fand die Idee Worm im Waisenrad der EU völlig abstrus und sagte das auch laut und deutlich.
So deutlich, dass Stenzl überlegte, die Zusammenarbeit mit ihm aufzukündigen.
In Brüssel beobachtet unser Korrespondent Günther Schmidt die Lage.
Er ist jetzt am Telefon.
Guten Tag, Herr Schmidt.
Ja, guten Tag.
Haben sich die Gemüter über Nacht ein bisschen abgekühlt?
Nein, schaut nicht so aus.
Im Augenblick sitzen beide Kontrahenten im Plenum.
Dort wird abgestimmt über eine Stellungnahme zur Agenda 2000.
Das halten alle für wichtig, um dabei zu sein.
Aber man hat ein Papier heute früh ausarbeiten wollen, hat es geheißen.
Ich sage immer, es hat geheißen, weil die beiden Hauptkontrahenten reden derzeit nicht mit uns oder mit irgendjemand anderem in der Öffentlichkeit.
Man hat ein Papier ausarbeiten wollen, eine gemeinsame Erklärung, die dürfte noch nicht so gemeinsam sein, denn Frau Stenzels Umgebung hat gesagt, Habsburg-Lothringen muss dieses Papier annehmen, muss es unterschreiben, sonst wird aus der Delegation ausgeschlossen.
Darauf sagt die Umgebung von Habsburg-Lothringen, so schnell geht das auch nicht, das muss der ÖVP-Bundesparteivorstand beschließen.
Aber im Augenblick, wie gesagt, scheint es dieses Papier zwar physisch zu geben, aber keine Einigung darüber.
Haben Sie eine Vorstellung, wie so ein Streit um des Kaisersbad eigentlich überhaupt entstehen konnte?
Karl Habsburg-Lothringen wird möglicherweise, so schaut es ja aus, nicht mehr im EU-Parlament sein, nicht aufgestellt werden als Kandidat und ein Österreicher im Waisenrad war, glaube ich, nie Thema.
Das ist richtig, natürlich.
Die Frau Stenzl hat gestern Abend in dem Gespräch mit Habsburg-Lothringen auch sozusagen den Rahmen, den ursprünglichen Streitfall verlassen, ist allgemein geworden und hat auch von ihm verlangt, dass er seine, wie es geheißen hat, Einzelkämpferrolle, die er eigentlich seit er seit dem Parlament ist, immer wieder gespielt hat, dass er die aufgeben muss.
Sonst gäbe es keine Zusammenarbeit mehr.
Das heißt, dieser Fall um Alfred Worm hat also da
den ganzen Frust vielleicht, den es in der ÖVP-Delegation über die Einzelkämpferrolle, die vermutete oder beobachtete Einzelkämpferrolle von Herrn Habsburg-Lothringen erst so richtig losgetreten.
Danke Günter Schmidt nach Brüssel.
Und wenn wir von einem der beiden Beteiligten oder vielleicht sogar von beiden eine Stellungnahme bekommen sollten, dann werden wir natürlich weiter informieren.
Und wir haben natürlich auch die ÖVP-Bundesparteileitung in Wien gefragt, wie sie den Konflikt sieht und um eine Stellungnahme für das Radio gebeten.
Das ist nicht gelungen.
Einziger Kommentar von ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallert.
Sie gehe davon aus, dass der Konflikt beigelegt werde.
Sie war der endgültige Anstoß, sich mit dem unrühmlichen Kapitel beschlagnahmten jüdischen Besitzes in der Nazizeit auseinanderzusetzen.
Jene Sammelklage von Nachkommen und Überlebenden des Holocaust an die Kreditanstalt, die jetzt gültig beigelegt worden ist, wir haben ja ausführlich berichtet.
Was mit dem Geld und Gut Verschleppter oder zur Auswanderung Gezwungener während der Nazizeit so passiert ist, das soll die Historikerkommission klären.
Eine Gruppe von sechs Historikern und Zeitgeschichtlern und der Führung von Clemens Jablona, Präsident des Verwaltungsgerichtshofes.
Derzeit steckt die Kommission ihre Ziele ab und sondiert, welche Dokumente wo liegen.
Dass nichts verschwindet während der auf zumindest einige Jahre projektierten Arbeit der Kommission, dafür wünschen sich die Experten jetzt die gesetzliche Unterstützung und darüber hinaus eine kräftige Unterstützung durch die Bundesregierung.
Gabi Waldner berichtet über eine Zwischenbilanz der Historikerkommission.
Passiert der Entwurf des Bundeskanzleramtes, der Nationalrat wird eine seit langem bestehende Gesetzeslücke geschlossen.
Wird erstmals geregelt, wer zu welchen Daten in welchen Bundesarchiven Zugang hat.
Also zu Archiven einzelner Ministerien und des Parlaments ebenso, wie zu den Datensammlungen von Universitäten oder staatsnahen Betrieben.
Grundsätzlich gewährt der Entwurf einem jeden das Recht, Einsicht in sogenanntes freigegebenes Archivgut zu nehmen.
Bild-, Film- und Tondokumente kann man sich frühestens 30 Jahre nach deren Entstehen zu Gemüte führen.
Schriftstücke, Karten, Pläne und dergleichen darf man sich in der Regel 30 Jahre, nachdem diese zuletzt bearbeitet wurden, anschauen.
Auf frühere Erkenntnisse hoffen dürfen lediglich Wissenschaftler.
Ihnen kann ein Archiv im Einzelfall schon nach 20 Jahren Akteneinsicht gewähren.
Anders sieht die Sache aus, wenn sich das Archivmaterial auf eine bestimmte Person bezieht.
Dann nämlich wird dieses aus Datenschutzgründen erst 10 Jahre nach dem Tod des Betroffenen freigegeben.
Es sei denn, dieser hat schon zu Lebzeiten nichts dagegen einzuwenden, dass sein Forschergeist sich unbedingt mit ihm auseinandersetzen will.
Besonderen Schutz genießen aber nicht nur einzelne Personen, sondern auch die Landesverteidigung, das Bankgeheimnis oder die ärztliche Verschwiegenheitspflicht.
Werden Daten hiezu als besonders brisant eingestuft, kann deren Freigabe bis zu 50 Jahre lang hinausgezögert werden.
Neben diesen detaillierten Zugangsregelungen enthält der Gesetzesentwurf auch noch die Verpflichtung, sogenanntes archivwürdiges Material aufzubewahren und darüber hinaus auch einen Auftrag an das Staatsarchiv.
Dieser lautet, ein öffentliches Archivregister einzurichten, das einen Überblick geben soll, wo in Österreich welches Material lagert.
Der Gesetzesentwurf wurde vor wenigen Tagen zur Begutachtung ausgesandt.
In Kraft treten soll das Gesetz mit 1.
Jänner 2000.
In wenigen Tagen beginnt in Graz der Prozess zum wohl größten Kriminalfall in der Geschichte der Zweiten Republik.
Franz Fuchs, 48 Jahre alt, Vermessungstechniker, steht ab kommendem Dienstag vor Gericht.
Der Mann aus Grala soll für die Briefbombenserien und Bombenanschläge zwischen 1993 und 1996 verantwortlich sein.
Einige davon gescheitert, einige äußerst blutig und sogar tödlich ausgegangen.
13 Tage sind für die Verhandlung am Beraum.
Zwölf Gutachten werden diskutiert und an die 50 Zeugen geladen.
Der Angeklagte selbst hat schon seit seiner Verhaftung im Herbst 97 wenig bis gar nichts zu den Indizien und Vorwürfen gesagt.
Und so will es Franz Fuchs auch während der Verhandlung halten.
Sein Verteidiger hat es da ziemlich schwer.
Der junge Grazer Rechtsanwalt Gerald Rury will jedenfalls tun, was möglich ist, um die Anklagelinie des Staatsanwaltes zu erschüttern, dass Franz Fuchs alleine die Briefbomben und Sprengsätze gebaut hat und dass er alleine die ominöse bajauvarische Befreiungsarmee ist.
Karl Jakowski hat mit dem Verteidiger im Fuchs-Prozess gesprochen.
Herr Dr. Rury, wann haben Sie das letzte Mal mit Franz Fuchs gesprochen und worüber?
Die Gesprächsinhalte sind an sich immer wieder die gleichen.
Es geht um Ausführungen vor allem zu den Gutachten, die nach Ansicht meines Mandanten in einigen Bereichen unzutreffend sind.
Und ich gehe davon aus, dass ich vor dem Prozess natürlich noch einmal mit ihm darüber sprechen werde.
Wie bereitet sich Franz Fuchs auf diesen Prozess vor?
Ich denke, das ist eine Vorbereitung, die sich in seinem Kopf abspielt, aber äußerlich erkennbar gibt es keine Vorkehrungen.
Das heißt, Ihr Verhältnis zu Franz Fuchs, Ihre Gespräche zu Franz Fuchs sind nicht so optimal, wie Sie sich das als Verteidiger vorstellen?
In einem Verfahren von diesem Umfang würde man es sich als Verteidiger natürlich wünschen, hier mehr Details erörtern zu können, die eine oder andere zusätzliche Information zu erhalten.
Aber man darf nicht übersehen, es gibt ja sehr, sehr viele Informationen aus den umfangreichen Protokollen, die im Vorverfahren erstellt wurden.
Auf den Punkt zu bringen heißt, dass mit Franz Fuchs gibt es fast keine Gesprächsbasis.
In dieser Form ist das nicht richtig.
Es gibt keine Gesprächsbasis hinsichtlich einiger meines Erachtens wichtiger Punkte.
Wird Franz Fuchs im Prozess etwas sagen?
Wie schätzen Sie das ein?
Wie sich der Herr Fuchs tatsächlich verhält, wissen allesamt wahrscheinlich erst am 2.
Februar, wenn der Prozess beginnt.
Es wird sicher nicht so ablaufen, dass er sagt, ich fühle mich zu allem vollinhaltlich schuldig und ich bitte um ein wildes Urteil.
Das wird ganz sicherlich nicht der Verlauf des ersten Prozestages sein.
Wie ist nun Ihre Verteidigungslinie?
Welche Fakten haben Sie herausgearbeitet?
Wie wollen Sie Franz Fuchs verteidigen?
Meine Verteidigung wird sich an dem orientieren, was der Herr Fuchs vor allem vor dem Untersuchungsrichter gesagt hat.
Und es gibt eine Fülle von Punkten aus dem Akt, die genau das bestätigen.
Das sind erstens die Beweisergebnisse zum Vorfall Klagenfurt.
Das ist eine völlig offene Frage der Chemie.
Das sind Spuren, die man gefunden hat und die ganz eindeutig nicht dem Herrn Fuchs zuzuordnen sind.
Das sind Teilbereiche bei der Opferauswahl, wo überhaupt kein Zusammenhang mit dem Herrn Fuchs besteht.
Das sind Ergebnisse anderer Gutachten, die ja letztendlich allesamt zu dem Ergebnis kommen.
Dezidiert kann die Einzeltäterschaft objektiv nicht festgestellt werden.
Es bleiben alle Sachverständigen beim Non-Liquid.
Es ist möglich, aber zwingend ergibt sich nichts aus den Unterlagen.
Das heißt, für Sie steht fest, dass Franz Fuchs kein Einzeltäter ist und dass es noch mehrere Mittäter gegeben haben muss?
Das ist für mich die einzig zulässige Interpretation des Akteninhaltes.
Sie haben den Akt durchgeschaut.
Es gibt Meldungen, dass es Geheimgutachten gibt.
Gibt es die wirklich?
Nein, es gibt keine Geheimgutachten.
Das Einzige, was von Bedeutung ist, ist ein Gutachten, das der Herr Sachverständige Wieser im Binder-Radl-Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit erstattet hat.
Aber die Unterlagen dazu sind im Akt und sind mir zugänglich.
Werden Sie neue Recherchen, neue Fakten in der Verhandlung auf den Tisch legen?
Sofern ich solche in Erfahrung bringe, natürlich.
Bis jetzt haben Sie sie noch nicht?
Nein.
Gerald Ruri war das Verteidiger im Prozess gegen Franz Fuchs.
Fuchs steht ab 2.
Februar in Graz vor Gericht.
Des Österreichers liebstes Spielzeug, das kleine tragbare Telefon, bleibt für die Netzanbieter weiterhin ein Markt mit gewaltigen Steigerungsraten.
Mehr als zwei Millionen Österreicher haben bereits ein Handy, bis Jahresende wird die drei Millionen Mark überschritten werden.
Mit zunehmender Konkurrenz wird das Telefonieren auch immer günstiger.
Der Marktführer beim Handy-Telefonieren, die Mobilcom, hat heute eine neue Preisrunde angekündigt und Christian Hunger informiert.
Die Teilnehmerzahlen und die Umsätze im Handygeschäft sind nahezu explodierend.
Im Vorjahr hat es mehr als eine Million Neukunden gegeben.
Heuer rechnet man mit mindestens einer weiteren Million Handy-Fans.
Bis zum Jahresende werden es dann 3,4 Millionen Kunden sein, die die Kassen der Netzanbieter klingeln lassen.
Damit liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld.
Mehr als 42 Prozent der Österreicher werden dann ein Handy besitzen.
Das ist so viel wie in Italien die Italiener.
Nur in Finnland ist die Marktpenetration mit 54 Prozent höher als bei uns.
Mobiltelefonieren ist in Österreich billig wie in kaum einem anderen Land Europas, glaubt der Mobilcom-Chef Heinz Sund.
Er kündigt trotzdem für heuer eine weitere Preisrunde an.
Wir werden noch mehr zu den billigsten Ländern in Europa zählen.
Wann man das tut, in welchem Ausmaß das tut, wird vom Wettbewerb beeinflusst werden.
Wir rechnen aber damit, dass die Preise nach unten sich entwickeln.
Die neuen Kunden, die man heuer erwartet, werden allerdings nicht im gleichen Ausmaß die Umsätze hinauftreiben.
Jetzt geht es um Randgruppen, die man für das netzungebundene Telefonieren umwerben will.
Denken Sie daran, dass jene Kunden, die einen hohen Kommunikationsbedarf haben, natürlich längst Kunden in unseren Netzen sind.
Und die, die jetzt zusätzlich dazukommen, im Schnitt deutlich weniger kommunizieren als jene, die wir bereits in unseren Netzen haben.
Die Kundengruppen, die wir adressieren können, um nur ein Beispiel zu nennen, sind zum Beispiel Senioren in verstärkten Ausmaßen.
Naja, es ist keine Frage, dass ein Senior sein Handy in aller Regel zumindest nicht so intensiv benutzen wird, wie es etwa ein Geschäftsmann tut.
Insgesamt betrachtet geht die Mobilcom davon aus, dass es bis Jahresende heuer ungefähr genauso viele Handys wie Telefon-Festnetzanschlüsse geben wird.
Dem heimischen Mineralölkonzern OMV geht es eigentlich ausgezeichnet.
Das Rohöl kostet international wenig, die Preise im Lande bleiben aber hoch und die Gewinne sind deshalb nicht gar so klein.
Trotzdem will der Konzern vorsorgen.
Nur durch Sparen bleibt man international beweglich, sagt die Geschäftsführung.
Und die in den satten 60er und 70er Jahren angelegten personellen Speckwülste, die müssen weiter abgebaut werden, Josef Schweinzer berichtet.
Herr Wolf, Magner-Chef Frank Stronach wird mit den Worten zitiert, die Kündigungen in Steyr seien ein Fehler eines Managers gewesen, der Folgen haben wird.
Er habe davon nichts gewusst.
Stimmt es, dass die Magner-Zentrale davon nicht informiert war?
Was er gemeint hat und als Riesenfehler des Managements vor Ort bezeichnet hat, war die Tatsache, wie es letztlich abgelaufen ist.
Das heißt für uns, wir setzen uns normalerweise mit dem Management und der Belegschaftsvertretung auseinander, diskutieren sehr sachlich und konstruktiv die Maßnahmen, die dringend getroffen werden müssen, um einen langfristigen Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
Und alles, was Herr Stronach hier gemeint hat, war,
dass der Vorgang nicht korrekt und unserem Magna Principles entsprechend abgelaufen ist.
Die Konsequenzen, die Herr Stronach angesprochen hat, welche werden das sein?
Schauen Sie, er hat Konsequenzen angekündigt in personeller Art.
Dazu, werden Sie verstehen, möchte ich keinen Kommentar abgeben.
Bei den 100 Kündigungen bleibt es offenbar.
Was wird für die Leute jetzt getan?
Bei den 100 Kündigungen wird es bleiben.
Wir haben oben mit regionalen ansässigen Firmen eingehende Diskussionen geführt und die Firma Engel hat spontan zugesagt zwischen 15 und 25 Mitarbeitern zu übernehmen.
Herr Leitl selber hat mitgeteilt, dass er für 40 Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz schaffen wird und er führt ja auch schon konkrete Gespräche dahingehend.
Wir haben jetzt in langen Tagen eine Grundsatzentscheidung getroffen über die Erstellung eines Sozialplanes,
Der ist jetzt in Ausarbeitung und ich gehe davon aus, dass das in den nächsten Tagen auch erfolgreich abgeschlossen sein wird.
Der Fall Steierantriebstechnik steht nicht allein da.
Es gibt auch in Wien Sparpläne, die Steidheimer Buchtzentrale in Wien aufzulösen.
Das kostet auch 60 Arbeitsplätze.
Momentan entsteht der Eindruck, bei Magna ist eine große Kündigungswelle im Gang und von den Versprechungen, Arbeitsplätze zu schaffen, ist nichts übergeblieben.
Stimmt dieser Eindruck?
Schauen Sie, ich weiß nicht, die Mathematik ist ja relativ einfach.
Wir haben allein seit der Übernahme in Steyr im letzten Jahr
900 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Das heißt, wir haben 900 neue Mitarbeiter eingestellt.
Wir haben 600 weitere für unser Werk in Planung.
Wir haben in Oberwaltersdorf an die 250 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Wir haben ein neues Großpresswerk unten in Albersdorf hingestellt, Größenordnung der Investition wieder eineinhalb Milliarden Schilling und wir haben dort 230 neue Mitarbeiter beschäftigt.
Also wer des Rechnens, und ich möchte das ganz bewusst sagen, wer des Rechnens nicht mächtig ist, sollte in Zukunft auch keine derartigen Informationen und keine derartigen Aussagen in der Öffentlichkeit treffen.
Das war ein Interview von Josef Schweinzer mit dem Magna-Europa-Chef Siegfried Wolff zu den Kündigungen im Steuerantriebswerk, das zum Magna-Konzern von Frank Stronnig gehört.
An den Kündigungen wird sich nichts ändern, sagt der Europa-Chef von Magna.
Es wird aber Auffangpläne geben.
Und insgesamt baut Magna in Europa die Arbeitsplätze in seinen Werken auch aus.
Die Konzentration auf dem internationalen Automarkt geht weiter.
Nach Chrysler und Mercedes vor einigen Monaten gehen jetzt wieder ein amerikanischer und ein europäischer Automobilerzeuger zusammen.
Diesmal ist es Ford, der der schwedischen Traditionsmarke Volvo die PKW-Erzeugung abkauft um 80 Milliarden Schilling.
Volvos Autobus- und Nutzfahrzeugeproduktion bleibt selbstständig und dort wollen die Schweden auch expandieren.
Ernst Weinisch mit den Details des Autodeals.
Volvo war der kleinste eigenständige Autobauer der Welt.
Nur etwa 500.000 Autos werden jährlich produziert.
In einem Markt, der von Rationalisierung und Massenproduktion geprägt ist, war das selbstständige Überleben immer schwieriger, sagt Volvo-Vorstandschef Leif Johansson.
Volvo will sich nun auf sein zweites Standbein voll konzentrieren, die Produktion von LKW und Bussen.
Zum Verkauf der PKW-Sparte wurde schon vor Monaten einer Beratungsfirma der Auftrag erteilt, den besten Partner zu suchen.
Interesse hat neben Volkswagen und General Motors vor allem der italienische Fiat-Konzern gezeigt.
Fiat hat auch deutlich mehr Geld als die exakt 77 Milliarden Schilling geboten,
wollte aber Volvo nur als Ganzes kaufen, also mit der Lastwagen- und Busherstellung.
Das Rennen hat nun fortgemacht und hat ebenfalls um mindestens 10% mehr bezahlt, als Branchenkenner erwartet haben.
Die Marke Volvo ist also begehrt.
Ford-Präsident Nasser meint, Volvo sei die perfekte Ergänzung, das schwedische Unternehmen sei weltweit geachtet für die hohe Qualität seiner Produkte.
Ford ist der zweitgrößte Autoproduzent.
In Europa wurde zuletzt allerdings die Produktion in den Ford-Werken wegen mangelnder Nachfrage gedrosselt.
Mit der Übernahme verfolgt Ford offenbar eine ähnliche Strategie wie Mercedes und Chrysler.
Da sind einerseits die vorrangig für den US-Markt gefertigten etwas weniger aufwändigen Autos aus der Chrysler-Produktion und auf der anderen Seite die europäischen Mercedes-Modelle.
Bei Ford wird nun offenbar Volvo die Edelmarke im Konzern.
Mit dem neuen Zusammenschluss in der Automobilbranche zeigt sich eines deutlich.
Die Zahl der Autobauer wird weiter sinken.
Manche Experten meinen, dass am Schluss des Konzentrationsprozesses nur eine Handvoll überbleiben wird.
Diese Großkonzerne erzeugen dafür mit ihren zugekauften Marken Modelle für alle Geschmäcker.
Die Ersparnis liegt in der Produktion.
Unter dem unterschiedlich gestylten Blechkleid verbirgt sich oft ein und dieselbe Technik.
Dieses Baukastensystem hat VW bisher am weitesten perfektioniert.
Beispiel, der New Beetle ist technisch fast ident mit dem Golf.
Bei Ford und Volvo steht man bei dieser Entwicklung erst am Anfang.
Und mit der Auslandsberichterstattung im Mittagsjournal kommen wir zuerst nach Kolumbien.
Zwei Tage nach dem Erdbeben regiert in der betroffenen Region ja das Chaos.
Andauernder Regen macht die Aufräumungsarbeiten noch schwieriger.
Die Stadt Armenier ist ein Trümmerhaufen, in dem es weder Strom noch Wasser gibt.
Die Überlebenden hungern und graben mit bloßen Händen im Schutt nach den Toten.
Dass es Überlebende geben könnte, erwartet mittlerweile kaum jemand mehr.
Die kolumbianische Regierung hat den Notstand ausgerufen und bittet die Welt verzweifelt um Hilfe.
Die Armee, die Plünderungen verhindern sollte, will nicht gegen die völlig verzweifelten Menschen vorgehen und so holt sich jeder etwas zu essen, wo er kann.
Elisa Wasch schildert die Lage.
Auch zwei Tage nach dem Beben können viele Betroffene die Katastrophe noch nicht fassen.
Kinder irren auf der Suche nach ihren Eltern auf den Strassen umher.
Menschen lassen sich vom kolumbianischen Fernsehen abfilmen und schicken verzweifelte Botschaften an Verwandte und Freunde.
Ich lebe, aber ich brauche Hilfe.
In den überfüllten Leichenschauhäusern gehen Leute umher, die ihre Verwandten unter den Toten suchen und hoffen, sie nicht zu finden.
Angeblich gibt es nicht einmal genügend Särge, um die Toten zu begraben.
Kolumbien trauert.
Präsident Andres Pastrana, der die betroffene Region gestern zum Notstandsgebiet erklärt hat, bat über den amerikanischen Fernsehsender CNN um Hilfe.
Was wir jetzt wirklich brauchen ist Geld.
Wir müssen die zerstörten Häuser und Stadtviertel wieder aufbauen.
Die betroffenen Familien sind die Ärmsten in dieser Region.
Ihnen gilt die Unterstützung der Regierung.
Wir haben auch Institutionen wie die Weltbank um Hilfe gebeten.
Wir brauchen internationale Unterstützung, um diese Leute wieder in ihre eigenen Häuser zurückzubringen.
Eine Viertelmillion Menschen ist durch das schwere Erdbeben obdachlos geworden.
Die Hilfe für sie läuft nur schleppend an.
Es mangelt an Koordination und Organisation.
Hunderte Tonnen Hilfsgüter sind bereits in der Provinzhauptstadt Armenien eingetroffen.
Verteilt wurde aber erst wenig davon.
Präsident Andres Pastrana verspricht, die schnelle Verteilung voranzutreiben.
Wir bekommen da Zubehör.
Wir verwenden Essen, Wasser, Energiepflanzen.
Lebensmittel, Wasser, Heizmaterial, Zelte und Medizin, das ist es, was wir in das Erdbebengebiet bringen und was den Leuten fehlt.
Wir können drei Flughäfen in der Region anfliegen, Pereira, Armenia und Cartago.
Gebraucht werden die Hilfsgüter dringend.
Gestern hat eine hungrige Menge die wenigen noch existierenden Supermärkte geplündert.
Die Polizei war machtlos.
Um weitere Plünderungen zu verhindern, wurden zusätzliche Armeeeinheiten in das Gebiet entsendet.
Sogar eine Bürgerwehr hat sich gebildet.
Ein brennendes Problem ist auch der drohende Ausbruch von Seuchen.
Noch immer liegen wohl hunderte Tote unter den Trümmern der eingestürzten Häuser.
Ausländische Experten sollen nun bei der Suche nach weiteren Überlebenden helfen.
Das Erdbeben hat Kolumbiens Wirtschaft um Jahre zurückgeworfen, schätzte gestern Finanzminister Restrepo.
Es werde vier bis fünf Jahre dauern, bis die Schäden an Infrastruktur und Gebäuden einigermaßen beseitigt worden seien.
Die betroffene Café-Region war eines der reichsten Gebiete des Landes.
Und die Caritas bietet um Spenden für Kolumbien auf das PSK-Konto 7.700.004, ebenso wie das Rote Kreuz, auch das hat ein Spendenkonto eingerichtet, auch bei der PSK 2.345.000, ebenfalls das Kennwort Kolumbien.
Die krisengeschüttelte Wirtschaft Brasiliens bringt mittlerweile den ganzen Kontinent in Gefahr.
Läuft der lateinamerikanische Wirtschaftsmotor Brasilien nicht wieder an, könnten auch alle Nachbarländer außer Tritt geraten.
Das Vertrauen der ausländischen Investoren fehlt nach wie vor noch immer fließend täglich etwa 300 Millionen Dollar aus Brasilien ab.
Im letzten halben Jahr hat das Land die Hälfte der Währungsreserven verloren.
Die Regierung versucht gegenzusteuern, bisher mit nicht allzu viel Erfolg.
In Brasilien geht nach vier Jahren Stabilität jetzt wieder das Gespenst von Hyperinflation und noch größerer Verarmung um, Ernst Kernmaier berichtet.
Der brasilianische Präsident Fernando Henrique Cardoso hat seine Wiederwahl im Oktober mithilfe der Hühner erreicht, sagen brasilianische Kommentatoren himmisch.
Mit seinem Wirtschaftsstabilitätskurs in den letzten vier Jahren hat er es geschafft, dass Hühnerfleisch erstmals auch auf den Tisch armer Bevölkerungsschichten gekommen ist.
Bricht sein Modell jetzt zusammen, ist es für viele mit dem Fleisch vorbei und damit wohl auch mit der Sympathie für Cardoso und seine Regierung.
Noch steigen die Preise zögerlich.
Die Lebensmittel in den Supermarktregalen der Städte sind in den letzten beiden Wochen um zwei bis drei Prozent teurer geworden.
Doch zahlreiche Geschäftsleute in Rio de Janeiro wollen bereits keine Kreditkarten mehr annehmen.
Schließlich weiß niemand, wie viel das Geld in den nächsten Wochen noch wert ist.
Bei den Brasilianern werden die Erinnerungen an die Zeit zu Beginn der 90er-Jahre wach.
Bis zu 2000 Prozent sind die Warenpreise damals im Jahr gestiegen.
Keiner wusste, für wie lange die Löhne reichen würden.
Nach einem halben Monat waren sie bei den meisten aufgebraucht.
Mit der Einführung der neuen Währung Real 1994, die bis vor zwei Wochen in enger Verbindung zum Dollar gestanden ist, konnten sich erstmals auch ärmere Teile der Bevölkerung Dinge leisten, die bis dahin unerschwinglich waren.
Die Regierung weiß, dass sie daran gemessen wird.
Sie warnt die Unternehmer jetzt dennoch vor überhöhten Preissteigerungen und hat eine Telefonhotline für Kunden eingerichtet, die sich geprellt fühlen.
Im letzten Jahr war die Inflation in Brasilien nahe Null, heuer wird sie laut Wirtschaftsexperten zwischen noch immer moderaten 6 und 12 Prozent liegen.
Das ist allerdings hart erkauft, denn um die Währung noch einigermassen stabil zu halten, werden fast täglich die Zinsen hinaufgesetzt.
Investitionen bleiben aus, das Heer der Arbeitslosen wächst, gekauft wird nur das Nötigste.
In den meisten Branchen würden sich Preissteigerungen ohnehin nicht rentieren.
Seit der Real vor zwei Wochen freigegeben wurde, hat er gegenüber dem Dollar allerdings rund 40 Prozent des Wertes verloren.
Zwar hat der Kongress erst gestern ein neues Budget mit härteren Sparmaßnahmen beschlossen, doch die Anleger ziehen nach wie vor ihr Geld ab.
Die drückenden Auslandsschulden steigen.
Täglich beteuert die Regierung, dass sie ihre Schulden begleichen wird.
So recht zu trauen scheint dem aber noch niemand.
Freude mit dieser Situation haben vorerst die Tourismusbetriebe.
Zahlreiche Brasilienurlauber wollen ihren Aufenthalt verlängern.
Beim bevorstehenden Karneval werden die Hotelbetten in Rio wieder voll sein, nachdem die Hotels an Rios Stränden im Vorjahr nicht einmal zu drei Viertel ausgebucht waren.
Vier Minuten nach halb eins.
Wir berichten im Mittagsschonal noch unter anderem über das Forschungsschwerpunktjahrgehirn und das Programm für das Wiener Neustädter Woodstock Festival.
Jetzt gibt es aber einen Programmtipp für heute Abend.
Entwicklungshilfe ist ein Schimpfwort.
Das heißt, es gibt Entwicklungshilfe, weil wir eben nicht fähig sind, am Weltmarkt zu partizipieren.
Wir sind keine gleichwertigen wirtschaftlichen Partner.
Wir sind schon in der Lage, wenn man zum Beispiel die Diskussion um das Handelsabkommen zwischen Südafrika und der EU
Es happt nicht deshalb, weil die Afrikaner nicht in der Lage sind zu konkurrieren, sondern weil die europäischen Bauen die Regeln des freien Marktes nicht verstehen.
Eine Stimme aus dem Süden, aus Mosambik.
Und eine Meinung, die im Norden nicht so gerne gehört wird, auch wenn sie richtig ist.
Denn obwohl der Club der reichen Industriestaaten jährlich 240 Milliarden Schilling für Entwicklungshilfe ausgibt, fließt durch internationale Verträge und Zollschranken weitaus mehr Reichtum von Süd nach Nord als in die Gegenrichtung.
Klaus Faber berichtet, wie dieser Mechanismus funktioniert
und wie er sich im südlichen Afrika auswirkt.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
In Österreich soll heuer mehr für die Hirnforschung und mehr für die Aufklärung der Menschen über dieses doch so wichtige Organ getan werden.
Nur etwas über ein Kilogramm schwer ist das Gehirn die zentrale Schaltstelle im Körper und Ausfälle haben meist äußerst extreme und unangenehme Folgen.
Die Aktion zum Jahr des Gehirns hat heute in Wien begonnen mit einem Festakt und prominenten Gästen und vielen Informationen über unseren Denkapparat im Historischen Museum.
Martin Heidinger war dabei.
Mit der rasanten Entwicklung der Gehirnmedizin in den letzten Jahrzehnten ist die Öffentlichkeit nicht mitgekommen, bedeutet der Generalsekretär der Aktion, der Linzer Neurologe Eberhard Deisenhammer.
Und so folgen nun die österreichischen Neurologen in Zusammenarbeit mit den Neurochirurgen und Psychiatern dem Beispiel ihrer skandinavischen Kollegen, die schon ähnliche Schwerpunkte gesetzt haben.
Das Problem ist, dass Wissen heißt Vorurteile abbauen und Wissen auch heißt bewusste Auseinandersetzung mit der Funktion des Gehirns, mit Krankheiten und damit auch fördert den Gedanken der Vorbeugung.
Das heißt, dieses Wissen ist notwendig, damit Vorurteile verhindert werden und damit die Vorbeugung bei vielen Krankheiten verbessert wird.
Das hat nicht nur Aspekte der Lebensqualität, sondern das hat natürlich auch Aspekte der Ökonomie.
Und wenn man bedenkt, dass im stationären Krankenhausbereich etwa ein Drittel der Kosten anfallen für Erkrankungen des Gehirns, des Nervensystems und der Psyche, dann ist das ja schon ein gewaltiger Anteil.
80 Milliarden Schilling sind es, die jährlich für die stationäre Behandlung ausgegeben werden, 27 Milliarden davon für neurologisch-psychiatrische Erkrankungen.
Die Aufklärungskampagne der Aktion Jahr des Gehirns umfasst eine Vielzahl von Einzelaktivitäten, zum Beispiel eine Ausstellung im Naturhistorischen Museum in der zweiten Jahreshälfte und eine Evaluierungsstudie vor und nach der Initiative.
Damit soll das Wissen der Bevölkerung erfasst und dokumentiert werden.
Monatlich regieren Themen Schwerpunkte, zu denen es Veranstaltungen geben wird.
Den Anfang macht das Gebiet Schlaganfall im Februar.
In jedem Bundesland gibt es Ansprechpartner für Interessierte, meistens an den neurologischen Landeskliniken.
Neben vielen Firmen unterstützt auch der ORF die Aktion Jahr des Gehirns.
Sie wird mit ihren Themen verstärkt Eingang in die Radio- und Fernsehberichterstattung finden.
Fast 50 Prozent aller Erkrankungen des Menschen sind auf eine Fehlfunktion im Gehirn zurückzuführen.
Trotzdem ist es, wie gesagt, das am wenigsten erforschte Organ.
Es ist Sitz des Bewusstseins, des Gedächtnisses und wahrscheinlich auch der Gefühle.
Alles wissenschaftlich fast nicht fasslich und doch absolut vorhanden.
Die weltweite Forschung hat jedenfalls das Gehirn zu einem ihrer Schwerpunkte für das kommende Jahrzehnt erklärt.
Mehr von Edith Bachkönig.
Erst in den letzten Jahren sind die Forscher wichtigen Vorgängen im Gehirn auf die Spur gekommen.
Dem Lernen etwa oder der Krankheit Alzheimer.
So weiß man heute, dass Alzheimer nicht erst im Alter entsteht, sondern bereits mit 30, 40 anfängt.
Mit genetischen Schaltern wollen deutsche Hirnforscher die defekten Schaltstellen bei Alzheimer und Parkinson etwa wieder referieren.
Hirnforscher in der Schweiz wollen noch mehr.
Sie wollen kaputte Nervenzellen wieder zum Wachsen bringen.
Prominenter Patient ist Superman Christopher Reeve, der schon hoffen kann, in wenigen Jahren aus seinem Rollstuhl aufstehen zu können.
Auch dem Lernen und dem Gedächtnis sind die Forscher auf der Spur.
Denn der Mensch nützt nur wenige Prozent seines Gehirns, der Rest liegt brach.
Und diesen kann man mit geistiger Nahrung zum Leben erwecken, bis ins hohe Alter.
Das Ergebnis der Forschungen könnte auch eine Lernpille sein.
Auch die Zeit ist Gegenstand der Hirnforschung.
Was ist Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart?
Münchner Hirnforscher sagen, die Gegenwart ist zwei bis drei Sekunden.
Der Münchner Hirnforscher Ernst Pömpel verwirft damit alle bisherigen naturwissenschaftlichen Theorien.
Neuerdings gibt es Experimente, die darauf hinweisen, dass im Gehirn selber, im Cortex, eine gleichsam Schwellenmodulation stattfindet, eine Veränderung der Empfindlichkeit, die vom Gehirn aus selber gesteuert wird, um Informationen reinzulassen oder nicht reinzulassen.
Das heißt, das Gehirn fragt von sich aus nach außen alle paar Sekunden, also ungefähr drei Sekunden, was gibt es eigentlich Neues in der Welt.
Man weiß zwar viel über die Entstehung von Krankheiten, wie die Welt aber im Kopf entsteht, darüber weiß man am wenigsten, sagt der Wiener Neurologe Hans Lassmann.
Man hat in den letzten 10 bis 20 Jahren sehr, sehr viel gelernt über die normale Funktion des Gehirns und auch über die Mechanismen der Krankheitsentstehung im Gehirn.
Allerdings ist es natürlich auch so, dass dieses Organ dermaßen komplex ist, dass auch hier kein unmittelbarer und sehr rascher Erfolg im Gesamtverständnis zu erwarten ist.
Es ist sicher nicht so, dass in einem Jahrzehnt des Gehirns die Gehirnfunktion am Ende verstanden sein wird.
Da sind wir sicher weit davon entfernt.
Auch in Wien soll die Hirnforschung verstärkt werden.
Im Herbst wird die Universität Wien ein Hirnforschungszentrum eröffnen.
Edith Bachkönig hat berichtet über den Forschungsschwerpunkt Gehirn.
Auch in Österreich wird es dazu heuer viele Informationen geben.
Die niedrigen Ölpreise sind derzeit nicht nur in den Ölländern, sondern auch in der Ölindustrie Thema Nummer eins.
Die OPEC mit 30 Prozent Weltmarktanteil kann die Märkte nicht mehr bestimmen.
Selbst die Giganten der Branche rücken enger zusammen.
Auch die kleine OMV kann sich dieser Entwicklung nicht entziehen und wird in den nächsten drei Jahren ihr Personalabbauprogramm fortsetzen, um die Kosten zu senken.
Herbert Hutter sprach mit Generaldirektor Richard Shentz unter anderem auch über die Kritik der Grünen an der Raffinerie Schwächert.
Herr Generaldirektor Schentz, die Grünen haben vor einiger Zeit kritisiert, dass die Raffinerie schwächert, zu viel Schmutz in die Luft bläst.
Begründet wird es damit, dass man sich zwar an die gesetzlichen Vorgaben hält, dass aber technisch wesentlich geringere Emissionen drinnen wären.
Wir nützen die Limits, die uns gegeben wurden, nicht aus.
Die Raffinerie Schwächert ist die einzige Raffinerie in Westeuropa oder überhaupt in Europa, die eine Rauchgasschwefelungsanlage hat.
Natürlich kann man durch weitere massive Investitionen an den SO2-Ausstoß
aus den Kraftwerken der Raffinerie weiter reduzieren.
Die Frage ist halt immer, steht sich dieses massive Investment noch dafür, um also den SO2-Ausstoß noch weiter zu reduzieren?
Er ist sowieso schon um 90 Prozent zurückgegangen.
Herr Generaldirektor Schentz, die Ölindustrie und darunter auch die ÖMV leidet unter dem niedrigen Ölpreis.
Sie haben in Ihren Kalkulationen immer noch 14 Dollar für das Fass.
De facto bewegt sich der Ölpreis aber bei 11 Dollar.
Wie geht es weiter?
Es ist die Rede von weiteren Personalabbau von minus 400 ist die Rede.
Also diese Ziffer kann ich derzeit nicht bestätigen.
Ich habe immer gesagt, dass wir einen großen Schnitt beim Personal bereits gemacht haben und dass weitere Anpassungen dort und da notwendig sind.
Einige wenige, hundert.
Der niedrige Ölpreis zwingt Giganten der Ölindustrie zu Fusionen offenbar.
Selbst die beiden Größten wollen zusammenrücken, nämlich Exxon und Mobil.
Die OMV ist im internationalen Konzert ein Zwerg.
Wie lange kann sie allein überleben?
Also wir waren die letzten 10, 20, 30 Jahre schon ein Zwerg, weil diese Firmen alle wesentlich größer waren als die OMV und wir haben überlebt.
Ich glaube, dass eine gut durchstrukturierte
schlanke, regional starke Unternehmung durchaus ihren Platz hat in der Ölwelt und bin aus dem Grund nicht besonders nervös, dass wir
versuchen zu wachsen, dass wir bereit sind, über Kooperationsüberlegungen nachzudenken, wenn wir einen Partner finden.
Das war immer schon so und wird auch so bleiben.
Die OMV wird es also in der jetzigen Form auch in fünf Jahren noch geben?
Absolut.
Sagt OMV-Generaldirektor Richard Schentz im Gespräch mit Herbert Huter.
Und das Kulturmittag-Journal.
Ganz einfach 23 lautet der Titel eines deutschen Thrillers, in dem es um einen authentischen Fall von Computerspionage geht und er morgen in heimische Kinos kommt.
Er spielt im Hannover der 80er Jahre.
Da war ein 19-jähriger Hacker in geheime Datennetze eingedrungen und hatte das Material an Russland verkauft.
Als Inspiration diente dem Hacker der einst viel gelesene Science-Fiction-Roman Illuminatus, aus dem er auch eine Art Zahlenmystik bezog.
Deshalb der Titel 23.
Mehr über den Film jetzt von Hans Langsteiner.
Die Illuminaten beherrschen unsere Welt.
Die Zahl 23 ist der Schlüssel zum Bauplan des Universums.
Wurde Olof Palme nicht um 23.23 Uhr erschossen?
Es sind Krause-Verschwörungstheorien, die sich der junge Computer-Fan Karl Koch aus Robert Anton Wilsons Roman Illuminatus zusammenliest.
Weisst du, was ich spannend finde?
Wenn es über die Geheimzahl der Illuminaten steht.
Und die 23.
Und die 5.
Wieso die 5?
Der deutsche Regisseur Hans-Christian Schmid, der das kurze Leben des Karl Koch jetzt auf die Leinwand bringt, hat sich von der Zahlenbegeisterung seines zwielichtigen Helden wider Willen anstecken lassen.
so was wie selektive Wahrnehmung eingesetzt.
Sehr, sehr stark und sehr, sehr deutlich.
Wir sind durch Hannover gelaufen und haben überall die 23 gefunden.
In der Straße, in der Karl Koch gewohnt hat, war zu dem Zeitpunkt, als wir dort gedreht haben, ein großes Graffiti an der Wand.
23.05.
Alles Gute zum Geburtstag, Ingrid, wie auch immer.
Aber einfach Zusammenhänge, wo wir das Gefühl hatten, oh,
Da ist sie wieder.
Selektiv hat Schmids Hauptfigur Karl Koch die Welt um ihn bald selber wahrgenommen.
Mit Hilfe dreier Freunde knackte er die Sperrcodes amerikanischer Militärbehörden.
Warum hackt ihr nicht bei der Atomindustrie rein?
Oder bei amerikanischen Rüstungsfirmen?
Und dann?
Ja, und dann?
Rüber damit zu denen, die technisch im Rückstand sind.
Und von mir hat Kontakte zu den Russen.
Zur Computersucht kam bald die Drogensucht.
Regisseur Schmid setzt diese beiden Abhängigkeiten in seinem Film gleich.
Ich denke, dass man schon warnen sollte, wenn Leute dafür in Frage kommen.
Also Karl Koch hatte diese beiden Suchten und hat diese beiden Drogen zu sich geführt in extremer Menge.
Siehst du nicht, was hier läuft?
Versuch mir jetzt nicht zu erklären, dass die Illuminaten am Straßenrand standen.
Weißt du, was dein Problem ist?
Du guckst zu viel.
Was hat das damit zu tun?
Hans-Christian Schmid, neben Lola Renn, Regisseur Tom Tykwer, derzeit das vielversprechendste Nachwuchstalent des deutschen Kinos, hat hier einen still eindringlichen Thriller vorgelegt, den der amerikanische Großverleih Buena Vista in die Kinos bringt, obwohl 23 auf lärmende Action verzichtet.
Ich habe auch nie gesagt, dass der Film ein Thriller ist.
Das sagt Buena Vista.
Ich glaube, er ist ein mystischer Thriller, aber wir haben auch nie Action-Elemente dominieren lassen wollen.
Ich glaube, die Spannung, wenn sie da ist, ergibt sich dadurch, dass man dem unaufhaltsamen Abstieg dieser Figur zuschaut und hoffentlich zwischendurch immer wieder genügend Momente hat, wo man noch vielleicht einen Funken Hoffnung hat, dass er irgendwie aus der Geschichte rauskommen könnte.
Knapp ein Jahr nachdem sich Karl Koch freiwillig dem deutschen Verfassungsschutz gestellt hat, kam er unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben.
Er starb mit 23.
23 ist ab morgen bei uns im Kino und der Film hat unseren Filmexperten Hans Langsteiner ziemlich beeindruckt.
Heuer jährt sich ein Ereignis zum 30.
Mal, das weltweit zu einem Markenzeichen für die Jugendrevolte der 60er-Jahre geworden ist.
1969 nämlich ging das legendäre Woodstock-Musikfestival im amerikanischen Bundesstaat New York über die Bühne.
Aus Anlass dieses Jubiläums sind für diesen Sommer zwei große Woodstock-Revival-Festivals geplant.
Eines in Amerika, der genaue Ort dort steht noch nicht fest, und eines in Europa, und zwar in Wiener Neustadt, wo das einzige Musikfestival des Kontinents mit diesem Namen stattfinden soll.
Soeben hat im Wiener Rathaus gemeinsam mit dem Veranstalter des ersten Woodstock Festivals eine Pressekonferenz zu diesem großen Ereignis begonnen.
Zu Beginn des Beitrages von Roland Schöni eine kleine Rückblende mit Musik.
Mehr als 500.000 Besucher stürmten im Jahr 1969 das Woodstock-Festival-Gelände.
Das war selbst für den Organisator Michael Lang eine Überraschung.
Lang wurde zu einer der prominentesten Figuren des Pop-Business.
Jetzt veranstaltete er gemeinsam mit anderen Agenturen Woodstock 1999.
Auf der Pressekonferenz heute erinnerte sich Lenk an das erste Woodstock-Festival als Höhepunkt der Hippie-Bewegung.
Die ganze Welt damals war von dem unüberhörbaren Motto des Massen-Events Peace and Music, Frieden und Musik, berührt.
Du weißt, während sehr turbulenten Zeiten im späten 60er-Jahrhundert, was die Welt schockiert hat, war, dass die Jungen in Amerika zusammengekommen sind und eine Gemeinschaft entstanden, die auf Frieden, Kooperation und Musik basierte.
Und vielleicht könne auch diesmal wieder etwas von diesem Gedanken aufleben, nachdem Europa nach dem Ende der alten Ost-West-Grenzen ein anderes Gesicht bekommen hat, meinte Lank zu Woodstock 1999.
Hopefully that spirit will be reborn here in Europe, when borders are opening and countries are becoming closer together and there is a community that's forming in Europe.
Und dann wurde endlich das Geheimnis gelüftet.
Wer wird bei diesem Festival, das zwischen 16. und 18.
Juli in Wiener Neustadt über die Bühne gehen soll, und dann in die USA weiterreist?
Wer wird da eigentlich auftreten?
Große Überraschungen dürfte es da keine geben, obwohl für Intensität gesorgt ist.
Mit Iggy Pop etwa oder Metallica.
Aus Deutschland mit Herbert Grönemeyer, mit Zen Aksu aus der Türkei.
Weiters Skankanansi, Faceless und die Fantastischen Vier.
Aus Österreich Drade Waberl und die Star-DJs Kruder und Dorfmeister.
Wiener Neustadt möchte mit diesem Festival für drei Tage die zweitgrößte Stadt Österreichs werden.
Denn es werden 250.000 Besucher erwartet.
Woodstock Revival Festival im kommenden Juli in Wiener Neustadt und ich gebe jetzt nochmals Zwingeborg Cani ins Nachrichtenstudio.
USA, Schweden.
Der amerikanische Autokonzern Ford übernimmt vom schwedischen Industriekonzern Volvo die Personenwagenproduktion.
Der Kaufpreis beträgt ungerechnet mehr als 72 Milliarden Schilling.
Er soll im Bar bezahlt werden.
Ford übernimmt von Volvo auch den Markennamen für die PKW, während Volvo den Markennamen für die Nutzfahrzeuge weiterverwenden wird.
Volvo beschäftigt etwa 80.000 Mitarbeiter.
Der Konzern, der auch Busse, Baumaschinen und Schiffsmotoren herstellt, will sich vor allem auf die Produktion von Nutzfahrzeugen konzentrieren.
Deutschland Die Daimler Chrysler Aerospace, der größte Luft- und Raumfahrtkonzern, hat 1998 einen neuen Umsatzrekord erzielt.
Der Umsatz des Konzerns stieg um 12 Prozent auf 17,2 Milliarden D-Mark.
Zu dem ausgezeichneten Ergebnis beigetragen haben vor allem Rekordbestellungen für Flugzeuge der Marke Airbus.
Das Luft- und Raumfahrtunternehmen schuf im vergangenen Jahr 16.000 neue Arbeitsplätze und beschäftigt nunmehr knapp 46.000 Mitarbeiter.
Europäische Union Österreich Den Europaabgeordneten der Volkspartei Karl Habsburg droht der Ausschluss aus der ÖVP-Delegation.
Anlass dafür ist ein Konflikt zwischen Habsburg und der Delegationsleiterin Ursula Stenzel.
Habsburg hat den Vorschlag Stenzel öffentlich kritisiert, den Journalisten Alfred Worm in den sogenannten Waisenrat zu entsenden, der die Korruptionsvorwürfe gegen die EU-Kommission prüfen soll.
Stenzl forderte Habsburg wörtlich auf, er solle seinen Einzelkämpferkurs aufgeben und eine entsprechende Erklärung unterzeichnen, widrigenfalls drohe ihm der Ausschluss aus der ÖVP-Delegation.
Die BundesöVP in Wien geht davon aus, dass der Konflikt beigelegt werden kann.
Österreich Die Bundesregierung hat den Entwurf für ein Bundesarchivgesetz zur Begutachtung ausgesandt.
Das Gesetz soll regeln, wer zu welchen Akten in Archiven der Ministerien oder etwa Universitäten Zugang hat.
Grundsätzlich soll jeder Mann das Recht haben, Dokumente einsehen zu können.
Bei vielen Bild- und Tondokumenten ist eine Frist von 30 Jahren nach der Herstellung dieser Dokumente vorgesehen.
Bei Schriftstücken ist eine Akteneinsicht ebenfalls 30 Jahre nach der letzten Bearbeitung geplant.
Für Wissenschaftler kann dieser Zeitraum auf 20 Jahre verkürzt werden.
Bei Einzelpersonen soll eine Akteneinsicht grundsätzlich erst 10 Jahre nach dem Tod möglich sein.
Besonders geschützt werden militärische Geheimnisse, die ärztliche Verschwiegenheitspflicht, aber auch das Bankgeheimnis.
Für diese Bereiche soll eine Frist von 50 Jahren für die Akteneinsicht gelten.
Das Staatsarchiv soll beauftragt werden, ein öffentliches Archivregister anzulegen.
Das Bundesarchivgesetz soll mit 1.
Jänner 2000 in Kraft treten.
Wenige Tage vor Beginn des Prozesses gegen den mutmaßlichen Bombenbauer Franz Fuchs ist dessen Verteidigungsstrategie nach wie vor unklar.
Sein Pflichtverteidiger, Gerald Ruri, sagte, es gebe keine Gesprächsbasis mit Franz Fuchs und daher auch keine abgestimmte Verteidigungslinie.
Ruri selbst will während des Prozesses herausarbeiten, dass Fuchs kein Einzeltäter sei.
Ein Schuldeingeständnis des mutmaßlichen Bombenbauers sei jedenfalls nicht zu erwarten, sagte Ruri.
Der Betriebserfolg der OMV ist im vergangenen Jahr deutlich schlechter ausgefallen als 1997.
Das hat OMV-Generaldirektor Richard Schentz in Wien mitgeteilt, ohne zunächst konkrete Zahlen zu nennen.
Der Jahresüberschuss der OMV sei aber stabil und werde etwa auf dem Niveau von 1997 liegen, betonte Schentz.
1997 betrug der Jahresüberschuss etwa 2,3 Milliarden Schilling.
Schweiz.
Im Wintersportort Davos findet das 29.
Weltwirtschaftsforum statt.
Unter dem Motto verantwortliche Globalisierung werden sechs Tage lang etwa 1000 Führungskräfte aus der Wirtschaft und fast ebenso viele Politiker, Wissenschaftler und Journalisten in Arbeitskreisen diskutieren.
Dabei soll vor allem die Frage untersucht werden, wie die Folgen der fortschreitenden Globalisierung politisch, wirtschaftlich und sozial unter Kontrolle gebracht werden können.
Zum ersten Mal kann das Weltwirtschaftsforum in Davos direkt über das Internet mitverfolgt werden.
USA.
Papst Johannes Paul II.
hat seinen sechstägigen Besuch in Mexiko und den USA beendet.
Zum Abschluss seines Besuches rief der Papst in der Basilika von St.
Louis im Bundesstaat Missouri die USA zu weltweitem moralischen Führung auf.
Als einzige Supermacht müssten die USA ihre Rolle als Vorbild für Freiheit, Demokratie und für eine menschliche Gesellschaft wahrnehmen.
Abermals sprach sich Johannes Paul für die Abschaffung der Todesstrafe aus.
Und jetzt zum Wetter heute Nachmittag.
Zwischen Vorarlberg und der Obersteiermark zeitweise intensiver Schneefall, im Osten und Süden wechselnd bewölkt und einzelne Schnee- oder Schneeregenschauer.
Minus zwei bis plus fünf Grad.
Ja, und das war das Mittagsschonal vom Donnerstag.
Regie hatte heute Christl Reis, Technik Franz Trünker und am Mikrofon war Garte Zupan und im Namen aller, die mitgearbeitet haben, noch einen schönen Tag.