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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich Eins am ersten Sommertag, ihr Begleiter durch dieses Mittagjournalist Wolfgang Wittmann.
Und das sind unsere heutigen Themen.
Gipfel der Acht in Denver, Friktionen schon zu Beginn beim Thema NATO-Osterweiterung.
Um EU und NATO geht es auch heute und morgen im Stift Göttwijk beim sogenannten Europa-Forum Wachau.
Die USA und der Euro, Thema für ein Interview mit dem Budgetberater Präsident Clintons.
Die amerikanische Tabakindustrie zahlt Entschädigungen in Milliardenhöhe.
Was tun gegen die Arbeitslosigkeit in Europa, dazu Aussagen des Präsidenten der Europäischen Arbeitgeberorganisation.
Der frühere Schreckensherrscher Kambodschas, Pol Pot, ist gefasst.
Wir blicken zurück auf die Jahre der Killing Fields.
Umweltminister Martin Bartenstein zieht eine Umweltbilanz international und auch für Österreich.
Minister Bartenstein ist heute im Journal zu Gast.
Sensationelle Flugschau in Zeltweg mit der Ausstellung der möglichen Tragen-Nachfolger.
Telefonnummernstreit in Österreich vor dem Auftreten privater Festnetzbetreiber.
Ein Neurologenkongress in Wien befasst sich mit besserer Behandlung von Schlaganfällen und die Wiener Festwochen gehen zu Ende.
Wir versuchen eine erste Gesamtkritik.
Vor diesen geplanten Beiträgen ein Nachrichtenüberblick, den Edgard Haider geschrieben hat.
Es liest Josef Wenzel-Natek.
USA.
Die Staats- und Regierungschefs von acht führenden Industrienationen haben in Denver eine Warnung an die Volksgruppen in Bosnien-Herzegowina gerichtet.
In einer gemeinsamen Erklärung wird ihnen mit der Einschränkung der Hilfsleistungen gedroht, sollten sie ihre Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag von Dayton nicht einhalten.
Als zweite Bedingung wird in der Erklärung die vollständige Zusammenarbeit mit dem internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag genannt.
In der Frage der NATO-Osterweiterung bestehen nach wie vor Differenzen zwischen den USA und den Europäern.
Entgegen den Wünschen von Frankreich und Italien ist Präsident Clinton weiterhin nicht bereit, Slowenien und Rumänien in die Gruppe jener Staaten aufzunehmen, an die in der ersten Runde ein Angebot zum NATO-Beitritt gemacht werden soll.
Die USA wollen die erste Erweiterungsrunde auf Polen, Tschechien und Ungarn begrenzen.
Clinton kündigte die Aufnahme Russlands in den Pariser Klub der wichtigsten Gläubigerländer an.
Damit soll die Rolle Russlands auf internationaler Ebene aufgewertet werden.
Bei dem Treffen in Denver, in Colorado, ist der russische Präsident Yeltsin erstmals von Anfang an in die Beratungen einbezogen.
Rumänien Präsident Konstantinescu hat die Opfer der kommunistischen Herrschaft um Verzeihung gebeten.
Während einer Gedenkveranstaltung in einem ehemaligen Gefängnis rief Konstantinescu das Parlament auf, die unter den Kommunisten verfolgten Bürger zu rehabilitieren.
Dies betrifft politisch bedingte Urteile, die zwischen 1948 und 1989 gefällt worden sind.
Nach Angaben rumänischer Menschenrechtsorganisationen wurden während der mehr als 40-jährigen Herrschaft der Kommunisten etwa zwei Millionen Rumänern verfolgt und inhaftiert.
KAMBOJA
Der Führer der Roten Khmer, Pol Pot, ist von ehemaligen Kampfgefährten gefangen genommen worden.
Dies wurde heute von der Regierung in Phnom Penh bestätigt.
Sie will sich nun an die Vereinten Nationen wenden, um Pol Pot vor ein internationales Tribunal zu stellen.
Er hatte während seiner Diktatur in den Jahren 1975 bis 1979 Millionen Menschen aus Gründen der Ideologie liquidieren lassen.
Hongkong.
Das von China eingesetzte künftige Parlament Hongkongs hat ein gegen Dissidenten gerichtetes Einwanderungsgesetz angenommen.
Bisher konnte jeder Chinese aus der Volksrepublik China mit einer unbegrenzten Aufenthaltsgenehmigung rechnen, wenn er sich mindestens sieben Jahre in Hongkong aufhielt.
Von dieser Praxis wird nun abgegangen.
Proteste anlässlich der Übergabe der britischen Kronkolonie an die Volksrepublik China sollen nicht geduldet werden.
Die Vorsitzende des von China eingesetzten Parlaments kündigte die Festnahme von Personen an, die sich an eventuellen Protesten beteiligen wollen.
Damit reagierte sie auf die Ankündigung mehrerer Gruppen, am Tag der Übergabe Hongkongs Kundgebungen zu organisieren.
Belgien Auf die türkische Botschaft in Brüssel ist in der vergangenen Nacht ein Bombenanschlag verübt worden.
Es entstand Sachschaden, verletzt wurde aber niemand.
Ein anonymer Anrufer bekannte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP in Rom namens einer armenischen Untergrundorganisation zu dem Anschlag.
Er kündigte weitere Terrorakte gegen türkische Einrichtungen in aller Welt ab dem 1.
Juli an.
Österreich.
Tagesmutter soll ein vollwertiger Beruf mit Ausbildung und eigenem Abschluss werden.
Das Frauenministerium will in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium demnächst die Kriterien für eine solche Ausbildung festlegen.
Ein Berufsabschluss soll Tagesmütter berichtigen, später als Kindergarten- oder Familienhelferin zu arbeiten.
Angestrebt wird auch eine sozialrechtliche Absicherung.
Zurzeit sind in Österreich etwa 3000 Tagesmütter bei Vereinen angestellt.
Weit mehr Frauen sind aber ohne speziellen Nachweis als Tagesmütter tätig.
USA.
Drei der größten amerikanischen Tabakfirmen haben sich zur Zahlung von Entschädigungen entschlossen.
In einem Abkommen mit 37 Bundesstaaten verpflichten sie sich in den nächsten 25 Jahren 4.400 Milliarden Schilling zu zahlen.
Damit sollen Schadenersatzansprüche von Rauchern befriedigt werden.
Weiters unterwerfen sich die drei Tabakkonzerne strengen Auflagen, wie etwa Verzicht auf Außenwerbung und Sportsponsoring.
Vor seiner Zustimmung will Präsident Clinton prüfen, ob das Abkommen tatsächlich Gesundheitsinteressen entspricht.
Nach diesen Mittagsmeldungen zum Wetter, Andreas Thiesner, schwierige Frage, hält sich der Sommer heuer an den Kalender?
Ganz so wie mancher hoffen würde, gelingt der Start in den Sommer nicht, aber er dauert ja schließlich noch eine Weile.
10.20 Uhr der genaue Termin für den Sommerbeginn und heute der längste Tag des Jahres mit 16 Stunden und 5 Minuten.
Sonne nicht mehr überall heute, dichte Wolken drängen nach Vorarlberg, Osttirol und Kärnten.
Frühniger Südwind hält sie zumindest für einige Zeit noch von Tirol fern.
Nach Sommer sieht es dann morgen am ersten im Osten aus, Sonnenschein mit bis zu 30 Grad, vom Westen aber morgen immer mehr Wolken, Regenschauer und Gewitter.
Der Montag erwartet nahezu überall Feucht.
Die kommende Woche lässt, was die Temperaturen betrifft, nicht allzu sommerliches Ahnen.
Eher unterdurchschnittliche Werte zwischen 17 und 24 Grad.
Insgesamt also beginnt der Sommer noch etwas zögernd.
Die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 22 Grad, Eisenstadt heiter 22, St.
Pölten und Linz heiter 21 Grad, Salzburg heiter 23, Innsbruck heiter 21, Bregenz stark bewölkt 19, Graz heiter 20 und Klagenfurt wolkig
21 Grad.
Recht sonnig auch der Nachmittag, aber schon dichtere Wolken und einzelne Regenschauer in Vorarlberg sowie allmählich im Nordtiroler Oberland, in Süd- und Osttirol sowie in Kärnten.
Gewitterig könnte es zum Abend hin im Bergland bis in die Oberste Amag werden.
Frühlinger Südwind und 21 bis 27 Grad.
Morgen Sonnenschein vor allem nach Osten hin, besonders noch in Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der südlichen und östlichen Steiermark.
Sonst allerdings reichlich Wolken und zum Teil heftige Regenschauer und Gewitter.
In Vorarlberg und Tirol dürfte schon von der Früh weg regnen.
Sehr windig morgen, oft sogar stürmisch, die Temperaturen meist 24 bis 30, im Westen jedoch nur 17 bis 20 Grad.
Kühl und unbeständig dann der Montag immer wieder Wolken und gewittrige Regenschauer.
Also halten wir fest, zumindest zwei halbe Sommertage haben wir im Osten schon, aber der Westen wird uns schon noch einholen.
12 Uhr und 8 Minuten.
In Denver, Colorado hat der Gipfel der Acht begonnen, also die Gipfelkonferenz der sieben größten Industrienationen mit dem russischen Präsidenten Jelzin als Spezialgast sozusagen.
Gegen eine Vollmitgliedschaft Russlands in dieser wirtschaftlichen Power-Runde gibt es ja nach wie vor Widerstände.
Zahlreiche Themen, weltpolitische und nationale, haben sich die Gipfel-Teilnehmer vorgenommen, dienen doch diese Treffen stets irgendwie dem Abstecken der jeweiligen globalen Machtpositionen.
Immer wieder kommen auch Spannungen zutage, nicht nur zwischen Russland und den anderen, sondern auch zwischen den USA und Japan beispielsweise oder nun zwischen den USA und Frankreich in der Frage der NATO-Osterweiterung.
Aus Denver, Raimund Löw.
Der Krach zwischen Bill Clinton und Jacques Chirac um die Kandidatenliste für die erste Runde der NATO-Osterweiterung kam nicht unerwartet.
Der französische Präsident hat dann auch gleich das erste Tätertät in Denver mit dem amerikanischen Gastgeber benutzt, um sich von Neuem für Rumänien als Fixstarter für die erweiterte NATO stark zu machen.
Ein rascher Beitritt der Rumänen wäre gut für das Land Selbst und gut für Europa, ließ Chirac die wartenden Journalisten vor seinem Zusammentreffen mit Clinton wissen.
Aber der ließ sich nicht erweichen.
Die amerikanische Position, dass Polen, Tschechien und Ungarn die einzigen Kandidaten für die erste Runde sind, ist endgültig, hört man aus der amerikanischen Delegation.
Nachdem auch Frankreich von seiner pro-rumänischen Haltung nicht abgehen will, droht dieser Disput jetzt auch den Madrid-NATO-Gipfel Anfang Juli, an dem die Osterweiterung formell beschlossen werden soll, zu überschatten.
Für die gegenwärtige pro-westliche Regierung in Bukarest wäre die rasche Aufnahme in die NATO eine ungeheure Stärkung.
Gleichzeitig stellt die ungarische Minderheit in Rumänien einen potenziellen neuen Konfliktherd in Europa dar.
Nach französischer Vorstellung sollte die NATO Ungarn und Rumänien daher gleichzeitig aufnehmen, genauso wie die verfeindeten Staaten Griechenland und Türkei vom Atlantischen Bündnis gleich behandelt werden.
Die meisten europäischen NATO-Mitglieder hat Jacques Chirac mit dieser Argumentation in den letzten Wochen überzeugt.
Nur in Washington beißen die Rumänen auf Granit.
Die amerikanische Regierung weiß um das schlechte Image des armen Balkanlandes und fürchtet Schwierigkeiten bei der Ratifizierung der neuen Verträge im Kongress.
Darüber hinaus geht es aber bei diesem Streit auch um die Grundsatzfrage, wer letztlich in der NATO das Sagen hat.
Frankreich wirbt schon seit langem, wird zögernd unterstützt von den meisten anderen europäischen Partnern für ein stärkeres Gewicht Europas in der Allianz.
Eine Idee, der die USA mit dem Nein zu Rumänien von neuem eine kalte Dusche bereitet haben.
Für die österreichische NATO-Diskussion wichtig könnte es in diesem Zusammenhang werden, dass die zukünftige zweite Runde der Neubeitritte mit den von den USA auf später vertrösteten Rumänen jetzt wohl größeres Gewicht bekommt und wohl nicht in allzu weiter Ferne legen wird.
Raymond Löfer, das vom Gipfel der Acht in Denver, wo die Präsidenten Clinton und Chirac in Sachen NATO-Osterweiterung den Begriff Täter-Tät offenbar neu interpretierten.
Was in Europa als eines der größten wirtschaftlichen Projekte des Jahrhunderts gilt, wird in der Wirtschaftsgroßmacht USA bisher nur am Rande wahrgenommen.
Die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung des Euro.
Für die Amerikaner mit ihrer derzeit auf Hochtouren laufenden Wirtschaft spielt die europäische Diskussion über den Euro kaum eine Rolle.
Dass das EU-Geld den Dollar einst als Leitwährung ablösen kann, glaubt noch kaum wer.
Eugen Freund berichtet aus den USA.
Es ist nicht zu übersehen und zu überhören.
Die wirtschaftlich potenten USA sehen derzeit mit einem gewissen abschätzigen Lächeln auf die Europäer herab.
Dazu kommt, dass die Amerikaner den europäischen Bemühungen, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum mit einer gemeinsamen Währung, dem Euro, zustande zu bringen, wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Die Skepsis hat überwiegt.
Zu den Skeptikern gehört auch Joseph Stiglitz.
Er war bis vor wenigen Monaten einer der engsten wirtschaftspolitischen Mitarbeiter des amerikanischen Präsidenten.
Stiglitz bekleidet nun eine hochrangige Position bei der Weltbank.
Wenn man ihn fragt, ob die Europäer eine gemeinsame Währung zustande bringen werden, sagt Stiglitz,
Es ist zu schaffen, aber man muss einen heiklen Balanceakt betreiben zwischen der Verkleinerung des Budgetdefizits und der Höhe der Zinsen.
Und das ist in Europa besonders schwierig, weil viele Länder hohe Arbeitslosenraten haben und es wäre ungerecht, würde man für dieses Ziel die Arbeitslosen zur Kasse bieten.
Stieglitz war auch einer der hochrangigen Gesprächspartner, die Johann Fahnleitner, der österreichische Wirtschaftsminister, bei seiner Reise durch die USA besucht hat.
Auch Fahnleitner glaubt festgestellt zu haben, dass die Amerikaner nun den Euro mit größerem Realismus betrachten.
Ich habe festgestellt, dass im Vergleich zu früheren Besuchen die Einstellung weit realistischer geworden ist.
Ich würde sogar sagen, dass der Euro weithin
jetzt als Realität akzeptiert wird, dass man sich eher jetzt Gedanken macht, was durch die Regierungsveränderung innerhalb Europas in der Umsetzung der normalen EU-Politik sich ändern wird.
Aber was den Euro anbelangt, habe ich eigentlich diesmal wenig Skeptizismus vorgeschoben.
Und was können die Europäer von den Amerikanern lernen?
Die USA haben ihren wirtschaftlichen Höhenflug, so erklärt der Chefökonom Stiglitz, vor allem den umfassenden Strukturmaßnahmen im Bereich der Banken, der Telekommunikation und nun auch der Energieversorgung zu verdanken.
Was die relativ betrachtet geringe Arbeitslosigkeit betrifft, ist auch sie auf die hohe Flexibilität und Mobilität der amerikanischen Belegschaft zurückzuführen.
Und die ist auch eine Vorbedingung für eine gemeinsame Währung.
Eine der Bedingungen ist,
Hier geht es auch darum, dass die, die ihr Land verlassen, dort aufgenommen werden, wohin sie ziehen.
Mobilität ist ein Teil des Lebens in den USA.
Das kann man von Europa noch nicht sagen.
Eine wichtige Frage, die noch niemand beantworten kann, ist die nach der Stärke des Euro.
Wird es ihm gelingen, den Dollar von seiner Position als Leitwährung zu verdrängen?
Wie auch immer, bis dahin haben die europäischen Regierungen jedenfalls noch ein großes Stück Arbeit vor sich.
Sie hörten Eugen Freund.
Auch der nächste Beitrag ist einem Amerika-Thema gewidmet.
3,6 Billionen Schilling.
Das ist fast doppelt so viel, wie ganz Österreich im Jahr erwirtschaftet.
Diese immense Summe ist die amerikanische Tabakindustrie bereit, für die Folgeschäden des Rauchens zu bezahlen.
Außerdem werden Zigaretten den strengen Kontrollen der Lebens- und Arzneimittelbehörde unterworfen, die Nikotin innerhalb von zwölf Jahren völlig verbieten will.
Im Gegenzug werden keine zukünftigen Klagen gegen die Tabakproduzenten mehr möglich sein.
Diese Einigung muss jetzt noch vom Kongress und von Präsident Clinton angenommen werden.
Und da könnte es noch Widerstand geben.
Denn die Tabaklobby hat finanziell und politisch großen Einfluss in Washington, berichtet Constanze Ripper.
80 Milliarden Shilling ist der Jahresumsatz der amerikanischen Tabakkonzerne.
Mehr als zwei Millionen Menschen arbeiten in mehr als 100.000 Betrieben dieser Industrie.
Etwa 40 Millionen Shilling pro Jahr fließen direkt an Parteien und Kongressabgeordnete, meist auf legalem Weg.
So ist es zu erklären, dass die Gefahren des Rauchens zwar bis hinauf zum Präsidenten wortreich angeprangert werden, dass aber wirksame Gesetze bisher fehlen.
Vor allem Abgeordnete der Südstaaten, wo Tabak angebaut wird, müssen Rücksicht auf ihre Klientel nehmen.
In den vergangenen Jahren wurden viele tausend Produkthaftungsklagen von geschädigten Rauchern, Mitrauchern und Angehörigen eingebracht.
Die großen Konzerne mussten aber bisher nie Schadenersatz zahlen.
Vor drei Monaten aber haben die obersten Ankläger von 40 Staaten gemeinsam die Kosten eingeklagt, die den staatlichen Versicherungen durch die Raucherkrankheiten entstehen.
Und nun wurde es der Industrie zu heiß.
Wir schlucken die bittere Pille, sagen sie.
Noch ist diese Pille aber nicht fertig gedreht.
Im Kongress müssen jetzt alle Gesetze debattiert werden, die der Vergleich vorsieht.
Etwa wie und an wen bezahlt werden soll, ob die vereinbarte Summe für alle anhängigen Verfahren,
für Anti-Rauch-Kampagnen und Entwöhnungsprogramme überhaupt genügt, strengere Werberichtlinien ohne Joe Camel und Marlboro Man und vor allem die Regulierung von Nikotin als Droge, die zum völligen Verbot führen könnte.
Präsident Clinton lässt nun genau untersuchen, ob mit den Vorschlägen der öffentlichen Gesundheit und der öffentlichen Meinung gedient ist.
ob er sich für eine leichtere oder strengere Regelung einsetzen soll, eine heikle Entscheidung.
An der Umsetzung des Vergleichs hängen tausende Verfahren, die die Industrie im Ganzen sicher mehr gekostet hätten als eine einmalige Abgeltung aller Ansprüche.
Clinton will in einigen Wochen seine Meinung kundtun.
Im Kongress wird das Thema wahrscheinlich erst im Herbst behandelt.
Konstanze Ripper zum historischen Tabakabkommen in den USA.
In Kambodscha ist der einstige Schreckensherrscher Pol Pot gefasst worden.
Die Regierung in Phnom Penh hat die Festnahme offiziell bestätigt und damit das tagelange Rätselraten um den Ex-Diktator beendet.
Jetzt soll ein Tribunal abgehalten werden, um über Pol Pot zu richten, einen Mann, der wohl in die Reihe der Teufel in Menschengestalt zu stellen ist, neben Hitler oder Stalin beispielsweise, wenngleich es wohl kein wirkliches Vergleichsmaß für Grausamkeit und Menschenverachtung gibt.
Zur Person und zu den entsetzlichen Taten Pol Potts ein historischer Rückblick von Susanne Newakler.
Mit Pol Potts verbindet man in Kambodscha Erinnerungen an einen Albtraum.
Während seiner vierjährigen Terrorherrschaft kamen in Kambodscha rund 1,3 Millionen Menschen als Opfer der Roten Khmer ums Leben.
Sie wurden ermordet, verhungerten oder starben an Erschöpfung.
Denn Pol Pot wollte mit allen Mitteln seine Utopie eines Agrarkommunismus in Kambodscha umsetzen.
Menschenleben bedeuteten ihm dabei nichts.
Geboren wurde Pol Pot 1928 als Sohn einer Bauernfamilie.
Als junger Mann schloss er sich dem Kampf gegen die französische Kolonialmacht an und wurde zum Mitbegründer der kommunistischen Partei Kambodschias.
Nachdem 1970 Prinz Norodom Sihanouk gestürzt worden war und sich in Kambodscha ein pro-westliches und vor allem pro-amerikanisches Regime etablierte, kämpfte Pol Pot in dem darauffolgenden Bürgerkrieg auf Seiten der Kommunisten.
1975 marschierten die Roten Khmer in die Hauptstadt Phnom Penh ein und errichteten ein Terrorregime, an dessen Spitze sich bald Pol Pot stellte.
Zuerst eliminierte das neue Regime seinen ideologischen Gegner.
Dazu gehörte vor allem die von westlichen Einflüssen verdorbene intellektuelle Elite Kambodschas.
Lesen und Schreiben zu können oder eine Brille zu tragen genügte meist für ein Todesurteil.
Sämtliche Großstädte Kambodschas wurden entvölkert, die Menschen wurden zur Feldarbeit in die ländlichen Gebiete getrieben, wo sie auf den als Killingfields bekannt gewordenen Feldern zu Hunderttausenden durch Hunger, Erschöpfung und Krankheit starben oder wegen Verrats ermordet wurden.
etwa weil sie auf dem Feld eine Reißsichel abgebrochen hatten oder es gewagt hatten, ihre Familien zu besuchen, weil sie nicht hart genug gearbeitet hatten oder den von den roten Kmäher ausgesuchten Ehepartner nicht mit revolutionärer Aufrichtigkeit geliebt hatten.
Und auch ethnische Säuberungsaktionen standen auf dem Programm des Pol Pot-Regimes und damit der Massenmord an vietnamesischen und chinesischen Minderheiten.
Ab 1977 nahmen die militärischen Auseinandersetzungen mit Vietnam zu.
Denn Pol Pot wollte die von Vietnam geforderte Führungsrolle über Kambodscha nicht anerkennen.
1979 gelang es Vietnams Truppen, das Pol Pot-Regime zu stürzen.
Pol Pot ging wieder in den Widerstand.
Vom Dschungel aus führte er den bewaffneten Kampf der Roten Khmer bis 1985 an, als er aus gesundheitlichen Gründen seine Pensionierung ankündigte.
Hinter den Kulissen hatte die Kontrolle über die militärischen und politischen Operationen der Roten Khmer jedoch nie ganz verloren.
Obwohl Pol Pot nach seinem Sturz von den Vietnamesen in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden war, blieb er bis zuletzt frei und ungestraft.
Susanne Newekla über Leben und Wüten von Paul Pott, dem Schlechter von Kambodscha, den nach seiner Festnahme jetzt ein Tribunal erwartet.
12.21 Uhr ist es, wir kommen zu unserem Samstags-Spezialinterview.
Im Journal zu Gast.
Am kommenden Montag beginnt in New York die UNO-Sondervollversammlung RioPlus5.
Es geht darum, fünf Jahre nach der UNO-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro Bilanz über die Umwelt- und Entwicklungspolitik der vergangenen fünf Jahre zu ziehen.
Eine ernüchternde Bilanz, wie auch Österreichs Umweltminister Martin Bartenstein bestätigt.
Auch die Umweltbilanz für Österreich ist nicht überall positiv, etwa wenn es um den Klimaschutz geht.
Der ausgebildete Chemiker und erfolgreiche Unternehmer Bartenstein ist aber nicht nur Umweltminister, in sein Ressort fällt auch die gerade jetzt wieder intensiv diskutierte Familienpolitik und Bartenstein ist auch ÖVP-Verhandler in der Pensionsreformgruppe.
Ein breites Themenspektrum also, über das Franz Simbürger nun mit Martin Bartenstein spricht.
Herr Minister Bartenstein, Sie waren
Sie sind Unternehmer, Sie waren Vorsitzender der jungen Industrie, Sie waren Industriessprecher der ÖVP, Staatssekretär im Verstaatlichen und Verkehrsministerium und dann Umweltminister.
War Umweltminister Teil Ihrer Lebensplanung?
Weder Umweltminister noch Minister insgesamt.
Es war überraschend, aber es war eine Aufgabe, die durchaus zu mir gepasst hat, weil ich Umweltsprecher und Abgeordneter im Umweltausschuss des Nationalrates war.
Ich habe mich in das Arbeitsfeld auch recht rasch eingefunden, obwohl ich anfangs einige Kritik von den Grünen einstecken musste, nach dem schablonenhaften Sager, den Bock zum Gärtner machen.
Und komme jetzt gerade zurück von einem Umweltministerrat in Brüssel, wo mir um ungefähr ein Uhr in der Früh der Kragen geplatzt ist und ich ziemlich lautstark in das Mikrofon hineingesagt habe.
Ich höre in den letzten Stunden immer wieder Industrie, Industrie, Industrie.
Reden wir einmal von der Umwelt, reden wir einmal vom Interesse der Bürger und der Menschen und machen wir Umweltpolitik.
Also es hat sich meine Rolle durchaus gewandelt und ich mache es sehr überzeugt und sehr gerne Umweltpolitik.
In zwei Tagen beginnt in New York die
UNO-Sondervollversammlung Rio Plus 5, also fünf Jahre nach der großen UNO-Umweltkonferenz in Rio.
Wenn man sich anschaut, die Umweltzerstörung geht weiter, das Abholzen der Regenwälder geht weiter, die Kluft zwischen Arm und Reich geht sogar noch weiter auf, als sie damals war, müssen sich die Staats- und Regierungschefs in New York nicht eigentlich hinstellen und sagen, tut uns leid, wir haben nichts geschafft.
Sie sollten zumindest sagen, es tut uns leid, wir haben viel weniger erreicht, als wir uns vorgenommen haben.
Gerade deswegen halte ich es für wesentlich, dass viele bedeutende Staatschefs nach New York kommen und ich erwarte mir von New York zumindest wieder eine Einbindung der Staats- und Regierungschefs in den Prozess der nachhaltigen Entwicklung.
Vielleicht besteht jetzt eine bessere Chance als vor fünf Jahren, weil als die Spitzen von Staat und auch der UNO in Rio davon gesprochen haben, da war vieles voller Hoffnung, Erwartung, aber man wusste eigentlich nicht, was da auf einen zukommt.
Die Realpolitik der letzten fünf Jahre war nicht nur in Österreich die, dass von nachhaltiger Entwicklung einige wenige Insider
Umweltminister, Umweltbegeisterte, Umweltbewegte gesprochen haben.
Es aber nie gelungen ist, nachhaltige Entwicklung zur Querschnittsmaterie zu machen, die es eigentlich sein müsste.
Es ist sehr, sehr schwierig, nachhaltige Entwicklung griffig zu übersetzen.
Ich konnte und kann den Menschen sehr leicht erklären,
Es droht das Ozonloch, das führt zu Hautkrebs, da bekommen Kängurus Linsentrübungen, da dürfen die Menschen nicht mehr in die Sonne.
Hinsichtlich des Umstiegs in Richtung nachhaltige Entwicklung sind wir wahrscheinlich auch deswegen nicht weitergekommen, weil es uns allen, auch mir nicht, bisher nicht gelungen ist, den Bürgern das verständlich zu übersetzen.
Warum ist es Ihnen nicht gelungen?
Uns fehlen hier die Bilder.
Uns fehlen hier die Bilder, wie übersetze ich nachhaltige Entwicklung?
Wie warne ich vor Treibhauseffekt?
Auf gut wienerisch, was tut es mir, wenn es ein, zwei Grad wärmer wird?
Der Sommer ist ohnehin zu kurz und das ist ja nur schön so.
darauf hinzuweisen, dass das ein ganz außergewöhnliches Ereignis wäre, das Ansteigen der Meeresspiegel, ein Meer an Naturkatastrophen, ein Ansteigen jetzt der Schneegrenze und in mancherlei Beziehung auch der Grenze für Fichtenwald und damit der Bannwälder in Österreich.
Das ist eben bei weitem nicht so griffig wie das berühmte Ozonloch, vor dem sich zu Recht die Menschheit gefürchtet hat und wogegen die Menschheit Gott sei Dank rechtzeitig etwas unternommen hat.
Wo wollen Sie jetzt solche Bilder herbekommen?
Wie sollen die aussehen?
Wenn eine große Zahl von Meinungsbildnern und eben nicht nur die Umweltpolitiker davon sprechen, dass wir, und das ist für mich die Kernfrage, aus der Benutzung und Ausbeutung fossiler Energieträger, Erdöl, Erdgas, Kohle, mittelfristig aussteigen müssen,
weil eben dort jenes Kohlendioxid entsteht, dass eben das Treibhausgas Nummer eins ist.
Und wir, und wir sind in Österreich ja da schon deutlich weiter als anderswo, auf erneuerbare Energieträger umsteigen müssen.
Dann, glaube ich, wird das schön langsam greifen.
Aber ich gebe mich keine Illusion hin, das ist ein Prozess, der noch Jahre dauern wird.
Sie kommen gerade von der EU-Umweltministertagung in Luxemburg.
Einer der Beschlüsse ist bis 2005 die CO2-Reduktion um 7,5% gegenüber 1990.
Österreich hat sich zum Toronto-Ziel verpflichtet, das sieht bis 2005 20% gegenüber 1988 vor.
Können Sie mit dem Ergebnis von Luxemburg überhaupt zufrieden sein?
Nein, unsere Position war achtzehn Prozent und wir hätten dieses Ziel auch fast erreicht.
Entschuldigung, achtzehn Prozent sind weniger als das, was wir uns selber national auferlegt haben?
Ja, aber man muss realistisch sehen, dass Österreich, Deutschland, Dänemark hier bereit sind, schneller zu gehen.
Aber was völlig klar ist, dass wir in Österreich, um das Toronto-Ziel zu erreichen, zusätzliche Maßnahmen brauchen.
Was wir bis jetzt erreicht haben ist ein Teilerfolg, eine Stabilisierung unserer CO2-Emissionen.
Aber von einem Abwärtstrend zu sprechen, das getraue ich mich nicht, der ist nicht da.
Und wenn wir hier nicht zu Maßnahmen kommen, die auch gemeinsam mit den Ländern zu ergreifen sind, dann werden wir uns dem Toronto-Ziel wohl kaum in dem Ausmaße annähern, wie das jetzt bald einmal notwendig wäre.
Die Formulierung, wenn wir nicht Maßnahmen ergreifen, dann werden wir uns kaum dem Ziel nähern oder es erreichen, die höre ich mit Verlaub jetzt seit mindestens vier Jahren, seit es die CO2-Kommission gibt.
Wann werden Sie, wann werden wir die Maßnahmen ergreifen?
Es gibt hier nicht einen großen Wurf, es gibt nur eine Fülle von kleinen Einzelmaßnahmen mit einem Einsparungspotential von einigen hunderttausend Tonnen, vielleicht ein, zwei Millionen Tonnen pro Jahr, um das Gesamteinsparungsziel von
wenn man vom Ausgangspunkt ausgeht, 11 Millionen Tonnen, mittlerweile sind es etwas mehr geworden, CO2 pro Jahr zu erreichen.
Für wie schlimm, für wie tragisch würden Sie es halten, wenn Österreich das selbstgewählte Toronto-Ziel, minus 20 Prozent CO2 bis 2005, nicht erreichen würde?
Wir hätten national und auch international ein Glaubwürdigkeitsproblem.
Und es liegen die Maßnahmen ja auf der Hand.
Wir müssen ja keine Wunder vollbringen.
Ja, aber wir kommen immer näher an ein notwendiges Wunder heran, wenn die abzubauende CO2-Menge jetzt höher ist als vor einigen Jahren, der Zeitraum aber kürzer als vor einigen Jahren logischerweise.
Irgendwann ist der Punkt, wo es nur mehr ein Wunder schaffen kann.
Ein Wunder ist, noch nicht notwendig, sondern gezielte Maßnahmen, aber es wird von Jahr zu Jahr schwieriger.
Das heißt natürlich, dass wir das Thema Energiepreise aktiv zu diskutieren haben, mittelfristig.
Das heißt auch, dass wir zu einem fairen Verhältnis kommen müssen, Entlastung der Arbeitskosten.
Aber das wäre naturgemäß ein wichtiger Schlüssel zu einem energiebewussteren Verhalten und gleichzeitig auch eine Chance, die erneuerbaren Energieträger da mal vorne wegzulassen und nur diejenigen Energieträger zu belasten, die eben nicht nachhaltig sind, die CO2 erzeugen.
Stichwort Pensionsreform.
Die ÖVP hat sich in dem Zusammenhang bis jetzt auffallend zurückgehalten.
Die wichtigste Aussage ist, wir warten auf ein Gesamtpaket.
Nun sind Sie einer der ÖVP-Verhandler in dieser Gruppe, die dieses Gesamtpaket erstellen soll.
Wie sieht denn dieses Paket aus Ihrer Sicht aus?
Drei Punkte.
Ein Punkt, das sind kurzfristige Maßnahmen, vor allem einnahmenseitig orientiert.
Man wird vieles berechnen müssen, vor allem im Bereich der von Frau Hostasch in Diskussion gebrachten, vorgezogenen Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage.
Wir wissen, das bringt kurzfristig innerhalb von drei Jahren einen Betrag von geschätzten drei Milliarden Schilling.
Aber
kommt das dicke Ende hinten nach.
Was heißt das denn für diejenigen, die dann über Jahre höhere Pensionen auch in Anspruch nehmen können?
Zweiter Punkt, es muss ja mittel- und langfristige Maßnahmen zur Pensionsabsicherung geben.
Von denen ist bis jetzt nur am Rande die Rede gewesen.
Wir haben in Rust von einigen dieser Maßnahmen sehr konkret gesprochen.
Verlängerung der Durchrechnungszeiträume, ein erster Schritt auch als Voraussetzung für Maßnahmen im ASVG-Bereich, im Bereich des öffentlichen Dienstes.
Dritter Punkt, und da spreche ich jetzt vor allem als Familienminister, es wird Begleitmusik geben müssen, es wird Abfederungsmaßnahmen geben müssen.
Es ist klar, dass durch die besprochenen Maßnahmen vor allem eine Gruppe von Menschen, nämlich Frauen und Mütter, vor allem Nachteile erleiden würden, und das kann es nicht sein.
Ich kann mir
durchaus vorstellen, dass man Kindererziehungszeiten in einem gewissen Maß auch jetzt in die Berechnung des Durchrechnungszeitraums mit einbaut.
Das ist jedenfalls eine Variante, die durchzurechnen ist und die durchzudiskutieren ist.
Sie sind Vater von fünf Kindern.
Der Großteil der österreichischen Familien würde mit fünf Kindern an oder unter die Armutsgrenze rutschen.
Was tun Sie, was können Sie als Familienminister dagegen tun?
Auch wenn es nicht so wahnsinnig viele Familien gibt mit drei, vier oder fünf Kindern, das ist nicht gut für ein Land, das ist eines Landes wie Österreichs nicht würdig.
konkreter Schritt, die Familiensteuerreform 1999.
Eine Steuerreform, die von Haus aus von mir, vom Konzept her so angelegt wurde, dass sie auf der einen Seite den Mehrkindfamilien und auf der anderen Seite den Alleinerhalter-, Alleinerzieherfamilien etwas bringt.
Da geht es darum, dass jede Mutter in Österreich konkret für jedes Kind pro Monat
400 Schilling mehr Absetzbetrag, pro Jahr 4.800 Schilling mehr bekommt.
Wenn der Absetzbetrag in der Steuer nicht unterzubringen ist, dann wird er ausbezahlt als Negativsteuer.
Also das heißt bar auf die Hand.
Und das was hier wesentlich ist, das wäre mit dieser Maßnahme das Existenzminimum auch jedes Kindes in Österreich steuerfrei stellen würden.
Sie haben einmal gesagt, Sie wollen vom Finanzminister für diese Familiensteuerreform rund 10 Milliarden Schilling.
Jetzt werden gerade die Budgets für 1998 und 1999 diskutiert.
Sind die 10 Milliarden schon drinnen im 99er-Budget?
Eine Steuerfreistellung des Existenzminimums für unsere Kinder würde knapp 9 Milliarden Schilling kosten.
Der Finanzminister kennt diese Zahl.
Wir haben das Thema am Rande der Regierungsklausel in Rostock kurz erörtert.
Also sind Sie jetzt drinnen in dem Budgetentwürfen oder nicht?
Inwieweit der Finanzminister das konkret im Budgetentwurf drinnen hat, weiß ich nicht.
Ich kenne den Entwurf ja im Beteil auch noch nicht.
Aber es hat der Finanzminister die Notwendigkeit einer Familiensteuerreform und ich nehme auch einen Betrag in etwa dieser Größenordnung in seinen Überlegungen und das ist mir fast wichtiger.
Herr Minister Bartenstein, Sie gelten als einer der reichsten Politiker Österreichs.
Sie haben innerhalb weniger Jahre eine Pharmafirma von einem Umsatz von etwa 20 Millionen Schilling auf eine Unternehmensgruppe, die mittlerweile rund eine halbe Milliarde Schilling umsetzt, aufgebaut.
Jetzt als Minister haben Sie nicht einmal was davon.
Warum sind Sie trotzdem Politiker?
Es war andersrum.
Ich habe als mittelständischer Unternehmer ein Unternehmen aufgebaut, gemeinsam mit einem Partner dann ein zweites gegründet, bin dann im Ausland aktiv geworden, habe viel Glück gehabt, da war auch recht viel Fleiß dabei.
und habe den Schritt in die Politik erst zu einem Zeitpunkt gemacht, als ich wusste, dass die finanzielle Basis für mich und meine Familie einigermaßen gegeben ist.
Ich bin in der Politik, weil es Spaß macht, weil es Freude macht, bei allem Ärger im sogenannten Tagesgeschäft.
Und schließe aber überhaupt nicht aus, ganz im Gegenteil, ich halte es sogar für wahrscheinlich, dass ich eines Tages, Zeitpunkt völlig unbestimmt, wieder einmal in die Wirtschaft, in mein früheres Unternehmen zurückkehre.
Bin da völlig offen.
Wenn ich einmal der Politik oder der Fulltime-Politik den Rücken kehre, dann hat das wahrscheinlich auch damit zu tun, dass ich wieder mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen möchte, solange sie noch in einem Alter sind, wo sie auch ihrerseits ganz gern Zeit mit ihrem Vater verbringen.
Ich danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war Minister Martin Bartenstein, das Interview führte Franz Simbürger.
Um EU- und NATO-Erweiterung geht es dieser Tage bei einer Großveranstaltung in Österreich.
Im Stift Göttwijk bei Krems in Niederösterreich findet das sogenannte Europa-Forum Wachau statt.
Vom Auftakt berichtet aus Göttwijk Marc Wurzinger.
Bereits zum dritten Mal kommen namhafte Politiker aus ganz Europa im Stift Göttweig zusammen.
Heuer steht die Veranstaltung ganz im Zeichen einer Erweiterung der Europäischen Union.
Eine Erweiterung, die seit dem letzten EU-Gipfel in Amsterdam wieder in weitere Ferne gerückt sein dürfte.
Nicht zuletzt aus diesem Grund haben sich heute auch der ehemalige polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski oder auch Portugals ehemaliger Premier Anibal Kawakusilva eingefunden.
Silver wird in seinem Referat den EU-Beitritt seines Landes aus der Sicht eines Staates aus Südeuropa darstellen.
Vielleicht eine kleine Hilfestellung für potenzielle künftige EU-Mitgliedsstaaten aus Osteuropa.
Morgen Sonntag steht dann auch ein Besuch des ungarischen Staatspräsidenten Arpat Gönsch auf dem Programm.
Ungarn wurde ja bis zum Amsterdamer Gipfel als heißester Kandidat für ein neues EU-Mitgliedsland gehandelt.
Und wie sieht nun das weitere Programm heute aus?
Nach einem Empfang zum Mittag werden die Fragen einer möglichen EU-Erweiterung am Nachmittag in verschiedenen Arbeitskreisen diskutiert.
Morgen werden die Ergebnisse präsentiert, auf die man durchaus gespannt sein darf.
Nicht zuletzt, da auch die Fragen einer NATO-Osterweiterung wieder auf den Tisch kommen sollen.
Und mehr vom Europaforum Wachau dann morgen Nachmittag in den Sonntagsschornalen.
Mit Anfang nächsten Jahres soll die Post beim Telefonieren im Festnetz private Konkurrenz bekommen.
Während die technischen Vorbereitungen und das Werben um Kunden bei den künftigen privaten Telefonanbietern bereits auf Hochtouren laufen, ist noch immer nicht klar, wie es in Zukunft mit den Telefonnummern aussehen wird.
Um die ist nämlich ein heftiger Streit zwischen der Post und den Privatunternehmen ausgebrochen.
Während die Post die bestehenden Telefonnummern einfach um zwei zusätzliche Ziffern verlängern will, um so die unterschiedlichen Dienstanbieter voneinander zu unterscheiden, fürchten die Privaten, nicht ganz zu Unrecht, schwere Wettbewerbsnachteile.
Was alles passieren kann, wenn man keine vernünftige Lösung findet, darüber berichtet Christian Hunger.
Tra ri tra ra, die PTA war da und hat uns über Nacht eine neue Nummer gebracht.
Telekom Info Service, die neue Telefongesellschaft im Festnetz der PTA, bietet günstigere Auslandstarife... Was dem privaten Telefondienstanbieter, der seit wenigen Wochen Ferngespräche um bis zu 75 Prozent unter dem Tarif anbietet, passiert ist, könnte schon bald vielen Österreichern drohen.
Eine neue Nummer, viel mehr Ziffern, die man sich merken wird müssen, das heißt neue Visitenkarten, neues Briefpapier und so weiter und so fort.
Das befürchten zumindest die privaten Telefonbetreiber, die mit der Liberalisierung per Jahreswechsel den Kampf gegen die Post aufnehmen wollen.
Auf den ersten Blick hat man sich in der für die Telefonnummern zuständigen Abteilung des Verkehrsministeriums alles viel einfacher vorgestellt.
Wenn es mehr Telefongesellschaften gibt, dann wird man die voneinander irgendwie anhand der Telefonnummern unterscheiden müssen.
Des Rätsels Lösung, die man nach langem Nachdenken und Prüfen gefunden hat, man setzt ganz einfach den bestehenden Nummern zwei Siffern davor.
Will man jemanden anrufen, der ein Telefon im herkömmlichen Postnetz besitzt, wählt man beispielsweise die Zahl 20, danach die Ortskennzahl und dann die Anschlussnummer.
Hat der Gerufene ein Telefon bei der privaten Konkurrenz, ist die Zahl 21, 22 oder je nachdem, um welche Konkurrenz es sich handelt, zu wählen.
Das klingt einfach und logisch, ist es aber bei weitem nicht.
Nach diesem System kann es nämlich zu unzumutbaren Belastungen und damit zu schweren Wettbewerbsbehinderungen kommen, haben die privaten Betreiber herausgefunden, die sich im Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie zusammengeschlossen haben und gemeinsam gegen die Postpläne ankämpfen.
Ein Beispiel.
Frau A, wohnhaft in einem kleinen Dorf irgendwo in Österreich, ruft ihre Nachbarin Frau B an.
Beide verfügen über ein Telefon der Post.
Frau A wählt vier Ziffern und schon steht einem Gespräch nichts mehr im Weg.
Will Frau A. ihre andere Nachbarin Frau C. anrufen, die zwei Häuser weiter wohnt, muss sie unter Umständen bis zu elf Ziffern wählen.
Frau C. hat nämlich ein Telefon bei einem privaten Betreiber, weil der günstigere Tarife, besseren Service oder sonst etwas versprochen hat.
Elf- statt vierzifrige Telefonnummern, die drohen im Extremfall, wird der Nummernplan der Post tatsächlich wie geplant eingeführt, sagen die Privatanbieter.
Und wer wird da schon auf einen privaten Anschluss umsteigen, wenn er dann nur noch über Endlosnummern erreichbar ist, auch wenn das Ganze vielleicht dann ein bisschen billiger wird?
Die geplanten zusätzlichen Kennnummern sind nicht notwendig, sagen die Privaten.
Technisch sei es kein Problem, auch beim Wechsel des Netzbetreibers die altgewohnte Telefonnummer unverändert mitzunehmen.
Keine neuen Visitenkarten, kein neues Briefpapier, kein neues Zahlenmerken wäre notwendig, sagen die Privaten, die sich einen erheblichen Wettbewerbsnachteil und den Telefonkunden die unangenehme Überraschung ersparen wollen.
Die PTA war da und hat uns über Nacht eine neue Nummer gebracht.
Telekommunikation in Österreich, das ist Brutalität.
Der Präsident der Europäischen Industriellen- und Arbeitgebervereinigung UNICE, François Perrigeau, befindet sich derzeit zu Gesprächen mit Bundeskanzler und Vizekanzler sowie Sozialpartnern in Österreich.
Anlass des Besuchs auf Einladung der Österreichischen Industriellenvereinigung ist die EU-Präsidentschaft Österreichs in der zweiten Hälfte 1998.
Schwerpunkte der Gespräche sind die Steigerung und Flexibilisierung der europäischen Wirtschaft,
sowie die EU-Osterweiterung.
Mit François Périgaud sprach Stéphane May.
Die Position Europas sei nicht katastrophal, aber sie habe sich in den letzten 20 Jahren verschlechtert, meint Périgaud.
Die Wettbewerbsfähigkeit habe nicht das notwendige Niveau, das würden Arbeitslosigkeit und geringes Wachstum beweisen.
Seine Begründung liegt in der Öffnung für den internationalen Wettbewerb.
Aber unsere Sozialstruktur, die Staaten, sind nicht vorbereitet für den Wettbewerb.
So ist die einzige Möglichkeit, nicht vom Markt zu verschwinden, zu rationalisieren und zu rationalisieren.
Aber wenn wir das anstreben, werden wir wieder Wachstum schaffen und Jobs.
Arbeitslosigkeit ist nicht Schicksal.
Es ist ein Zeichen des schlechten Allgemeinzustands.
Es ist ein Zeichen der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Länder.
Die vorhandenen Kräfte müssten in Europa für den weltweiten Wettbewerb konzentriert werden, sagt Europas oberster Arbeitgebervertreter.
Den soeben abgeschlossenen Stabilitätspakt von Amsterdam beurteilt Perrigaud positiv und verlangt eine rasche Einführung der Einheitswährung.
Auch für eine EU-Osterweiterung sieht der Arbeitgebervertreter gute Chancen.
Was vielleicht das Wichtigste ist, die Länder geistig darauf vorzubereiten, was es bedeutet.
Ich meine, wenn man der EU nur beitritt, um Begünstigungen zu erlangen, wie etwa den freien Zugang zum Markt, den Strukturfonds und ähnliches, ist es nicht gut.
Es kann nur funktionieren, mit dem klaren Wunsch einer Gemeinschaft anzugehören, den Geist der Gemeinschaft zu teilen, die weltweite Vision dieser Gemeinschaft zu teilen.
Probleme für die Länder der EU, wo viele Firmen den Osten als billige Werkbänke benutzen und die dann diese Werkbänke gleichsam wieder im Mutterland hätten, erwartet Perigaud nicht.
Viele Firmen, die in andere Länder gingen, wie etwa nach Portugal oder Italien oder Spanien vor 20 Jahren, die gingen dorthin, weil es billiger war.
Und sie sind immer noch dort.
Die Bedingungen ändern sich.
Ich verstehe die Frage, dass einer der Gründe, warum die Firmen dorthin gingen, war, billige Arbeitskräfte zu erhalten.
Was sollen sie nun tun?
Werden sie dort verschwinden?
Vorerst, viele, viele Firmen gingen nicht wegen der billigen Arbeitskräfte dorthin, sondern weil dort Märkte der Zukunft liegen.
Sicherlich gibt es auch gute Arbeit, die billiger ist.
Wir reden in Europa viel über die unterschiedlichen Löhne, aber das wird sich alles mit der Zeit angleichen.
In 20 Jahren wird es zudem nicht mehr interessant sein, ob eine Firma aus Deutschland, Österreich oder Frankreich stammt.
Dass es künftig nur mehr große Konzerne geben werde, glaubt der Präsident der Europäischen Industriellen- und Arbeitgebervereinigung nicht.
Die Großen brauchen die Kleinen und die Kleinen brauchen die Großen, meint François Perigot.
Flugtag ist heute in Zeltweg in der Obersteiermark, wobei Flugtag eigentlich eine glatte Untertreibung ist für das Spektakel, das Zehntausende Zuseher zurzeit verfolgen können, nämlich die größte Luftfahrtschau, die es jemals in Österreich gegeben hat.
200 Luftfahrzeuge aller Art aus aller Welt werden präsentiert, Kunstflugstaffeln wie die italienischen Frecce Tricolori,
zeigen ihre Darbietungen.
Am Boden vorgestellt werden die potenziellen Nachfolgekandidaten für die Saab Trakenabfangjäger des Bundesheeres.
Ein Omen?
Eine Reportage aus Zeltweg jetzt von Josef Leubner.
Der Besucherzustrom hier in Zeltweg übertrifft alle Erwartungen.
Es hat sich den ganzen Vormittag über auf allen Zufahrtsstraßen gestaut.
Es hat Auffahrunfälle gegeben, weil die PKW-Lenker vielfach mit den Augen am Himmel waren statt auf der Straße.
Rund 200 Fluggeräte werden hier zum Teil spektakuläre Formationen fliegen.
Die Zuschauer sind begeistert und es sind jetzt schon über 100.000, so wird geschätzt.
Organisator Hans Köstner glaubt aber, dass die Infrastruktur auch für diesen Zustrom ausreichen wird.
Bis 120.000 haben wir mit eingeplant, also sind wir absolut darauf vorbereitet.
Wir haben 170 los, wir haben von der Struktur her mit der Gastronomie einen guten Partner gefunden und ich glaube, wir sind gut darauf vorbereitet.
Es könnte natürlich auch sein, dass wir in den ein oder anderen Positionen vielleicht ein bisschen überfordert sind, aber grundsätzlich sind wir darauf vorbereitet.
Während hier gerade die russische Formation Russian Knight spektakuläre Figuren in den Himmel zaubert, ist auch Bundespräsident Thomas Klestil in Zeltweg eingetroffen.
Er wird sich nach 13 Uhr auf die Ehrentribüne setzen.
Zum gestern angezettelten Streit um die Draken-Nachfolge wird es heute keine Stellungnahmen geben, weder von Klestil noch von Verteidigungsminister Fasslabend.
Warum die potenziellen Draken-Nachfolger zwar hier sind, aber nicht fliegen dürfen, erläutert Oberst Wolf-Dietrich Tesar.
Das ist ein Sicherheitsrisiko im ersten Faktum, dass wir also die fünf Maschinen, wenn sie hier fliegen würden, sich gegenseitig wahrscheinlich lizitieren würden.
Sie würden also vielleicht zwei Meter unter dem Grund fliegen, um zu zeigen, was die Maschine kann, und der andere würde dann vier Meter unter dem Grund fliegen.
Daher ist also aus reinen Sicherheitsgründen gesagt worden, lieber alle Maschinen dem Publikum am Boden vorzuführen.
Eindruck gewinnen und ab Herbst kommt dann jeweils die Firma mit diesen Maschinen hierher nach Österreich, immer drei bis vier Tage eine Maschine und wird dann mit dem Pflichtenheft, das durch das österreichische Bundesheer erstellt wird, dem politischen Verantwortlichen vorgestellt.
Für heute Nachmittag stehen noch einige Höhepunkte auf dem Programm.
Der Flugtag dauert bis 18.30 Uhr, dann werden zehntausende Fahrzeuge aus dem Gelände hinaus drängen.
Die Lenker können sich dann aber wenigstens wieder auf die Straße konzentrieren.
Übrigens, das Fernsehen berichtet heute ab 18 Uhr in ORF1 über diese Flugshow in einer einstündigen Zusammenfassung.
Von 100.000 Europäern erleiden je nach Alter 21 bis 240 einen Schlaganfall und diese Tendenz ist steigend.
In Österreich sind es jährlich zwischen 15.000 und 25.000 Menschen und mindestens 60.000 leiden an den Folgen eines Schlaganfalls.
Nach Herz-Kreislauf-Versagen und Krebs ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache.
Über neueste Erkenntnisse zur Behandlung des Schlaganfalls wurde auf dem siebenten europäischen Neurologenkongress in Rodos informiert.
Karl Jarkowski berichtet.
Zeit ist Hirn, so lautet das Schlagwort nach einem Schlaganfall, denn in den ersten sechs Stunden nach einer Attacke entscheidet sich das weitere Schicksal.
Je früher die Behandlung einsetzt, desto günstiger der Verlauf.
Eine frühe Behandlung kann die Todesrate um 23 Prozent im ersten Jahr senken.
Für eine wirksame Therapie werden derzeit neue Arzneimittel getestet.
Die Reduktion der Schlaganfallhäufigkeit sowie die Senkung der Sterberate ist nicht nur ein menschliches, sondern auch ein sozioökologisches Anliegen.
Die direkten Folgenkosten eines einzigen Schlaganfalles liegen zwischen 400.000 bis 800.000 Schilling.
Insgesamt werden die Schlaganfallkosten in Österreich jährlich auf etwa 20 Milliarden Schillen gesetzt.
Daher die Forderung nach der Errichtung akuter Schlaganfallstationen.
Professor Michael Breinin, Neurologe.
Keinesfalls ist geplant, jetzt neue Abteilungen zu errichten oder gar neue Betten hinzustellen, sondern die Benützung vorhandener Ressourcen und die Umwidmung bestimmter Ressourcen in den Krankenhäusern ist das Entscheidende.
Wir wissen, dass so eine Schlaganfalleinheit sollte aus sechs bis acht neurologischen Betten bestehen.
Es wäre auch denkbar mit vier Betten, wenn nicht mehr Platz ist und entsprechende Ausrüstung dazu.
Und eine solche Schlaganfalleinheit kann eine Bevölkerung von ungefähr 300.000 bis 400.000 Einwohnern gut versorgen.
Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Invalidität im Erwachsenenalter.
Ein Drittel aller Betroffenen bleibt zeitlebens schwer behindert, ein weiteres Drittel leicht behindert.
Zur Verhinderung eines Schlaganfalls sollen die Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, hoher Cholesterinspiegel und Diabetes ausgeschaltet werden.
Über die antithrombotischen Therapien nach einem Schlaganfall gibt es ebenfalls neue Untersuchungen.
Es wurden also weltweit in fast 500 Krankenhäusern, in über 30 Ländern, in denen auch Österreich teilgenommen hat, wurden 20.000 Patienten mit Aspirin oder Heparin oder beides gemeinsam behandelt.
Und es zeigte sich, dass die Patienten, die möglichst früh nach dem Hirneninfarkt ein Aspirin bekommen, eine niedrigere Rate an neuerlichen Schlaganfällen aufweisen, bereits in der Frühphase.
Die volksgesundheitliche Bedeutung des Schlaganfalls wird wegen der Überalterung der Bevölkerung in den nächsten Jahren weiter zunehmen.
Bereits 2010 werden etwa 25 Prozent aller Spitalsbetten für Schlaganfallpatienten benötigt werden.
Nun zur Kultur im Mittagjournal.
Nach sechs Wochen intensiven Musik-, Theater- und Avantgarde-Programms gehen an diesem Wochenende die diesjährigen Wiener Festwochen zu Ende.
Ab kommenden Montag gibt es allerdings noch quasi als Nachtrag die Wiederaufnahme von Mozarts Così fan tutte im Theater an der Wien und am nächsten Wochenende vier Aufführungen der erfolgreichen Alma im Sanatorium Purkersdorf.
Dennoch sind bereits jetzt die Ergebnisse bekannt, die ein künstlerisches und finanzielles Resümee der Festwochen erlauben.
Maria Rennhofer zieht Bilanz.
Mit einer Erfolgsbilanz schließen die Wiener Festwochen 1997 ab.
Einnahmen von 26 Millionen Schilling, das bedeutet eine Steigerung von rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, eine Gesamtauslastung der insgesamt 33 Produktionen mit 179 Vorstellungen von 89 Prozent.
Generalsekretär Wolfgang Weiß führt den Erfolg auf eine leicht veränderte Strategie der Festwochen zurück.
Wir haben uns heuer dazu entschieden, aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre,
die Anzahl der Produktionen zu reduzieren, weil es war einfach im letzten Jahr so, dass sowohl die Organisation als auch die Besucher irgendwie überfordert waren.
Und auf der anderen Seite hat sich dadurch die Möglichkeit gegeben, gefragte Produktionen dementsprechend öfter zu spielen.
Noch mehr als in den letzten Jahren hat man sich bemüht, etwaige Schwellenängste beim Publikum abzubauen.
Im Festwochenprogramm, heuer ohne übergeordnetes Motto, war von der Opernwiederentdeckung über hochkarätige Theatergastspiele und Koproduktionen bis zu Publikumsrennen wie der Trommelshow Stomp oder Spezialistenprogrammen in der Schiene Zeitschnitte und im Wohnzimmertheater verschiedenstes zu erleben.
Großes Interesse begleitete zweifellos die Eröffnungspremiere mit Schubert's Oper Alfonso und Estrella, neben weiteren Schubert-Aufführungen eine Referenz an den musikalischen Jahresregenten.
Doch gerade die prominentesten Produktionen konnten nicht immer die Erwartungen erfüllen, etwa Peter Zadeks Inszenierungen von Alice im Wunderland oder Richard III.
mit Paulus Manca.
Für Liebesspiele nicht gemacht, auch zur Selbstbespiegelung nicht geschaffen.
Ich, roh geprägt, dem aller Liebreiz fehlt, zum Stolzieren vor koketten Mädchen.
Ich, um dies schöne Ebenmaß verkürzt.
In einem Festival, das sich im europäischen Festspielzirkus um Unverwechselbarkeit und Identität zu bemühen hat, bleibt jedoch das Risiko ein wichtiger Faktor, betont Wolfgang Weiß.
Wenn man mit jemandem wie Zadek über Projekte spricht, dann ist es natürlich faszinierend, was er vorgehabt hat bei Alice und auch bei Richard.
Ich meine, das ist ja alles sichtbar geworden.
Es hat halt nicht hundertprozentig hingehauen.
Das ist halt das Risiko, dass man als subventioniertes Festival natürlich eingehen muss.
Das Einfachste wäre nur Gastspiele einzuladen.
Dann weiß ich nämlich genau, was ich kriege.
Und auf der anderen Seite, Premieren sind immer auf der Kippe.
Trotz künstlerischen Interregnums, Nachintendant Klaus Bachler und Voramtsantritt der drei neu bestellten künstlerischen Direktoren Bondi, Kehr und Völkers, also eine erfolgreiche Bilanz der Festwochen 1997.
Die Festwochen als Organisation und als Team haben das umgesetzt und ich habe einfach die Verantwortung übernommen.
Ich habe am Anfang ein bisschen krokett gesagt, wenn es schief läuft, war es ich und wenn es gut ist, war es das Team und so sehe ich es jetzt auch.
Jetzt sind die Aktivitäten bereits auf das Programm 1998 orientiert, unter neuer künstlerischer Leitung und nach zwölf Jahren Ursula Pasterg mit der kürzlich bestellten Leonie Rysanek auch unter neuer Präsidentschaft.
Maria Rennhofer mit einem Resümee der Wiener Festwochen.
Das war das Mittagsschanal vom 21.
Juni.
Sendungsverantwortung und Regie Hans-Christian Scheidt, Tonmeister Toni Benedikt, durch die Sendung führte Wolfgang Wittmann.
Einblendung: Ausschnitt Oper Alfonso und Estrella; Ausschnitt Richard III Paulus Manker
Mitwirkende:
Rennhofer, Maria [Gestaltung]
, Wais, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1997.06.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Kulturveranstaltung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten