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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Aus dem Studio meldet sich heute Werner Löw.
Guten Tag.
Wir haben zwei Schwerpunkte in diesem Mittagsschornal.
Albanien am Tag nach den gestrigen Wahlen und Hongkong sechs Stunden vor der Rückgabe an China.
Zu beiden Themen bringen wir aktuelle Berichte und Hintergrundinformationen.
Außerdem seltsame Vorgänge um die Präsidentin der serbischen Teilrepublik von Bosnien.
Frau Biljana Plavsic wurde gestern in Belgrad stundenlang festgehalten.
Und Aufregung um angebliche sehr persönliche und abwertende Äußerungen von Außenminister Schüssel am Rande des EU-Gipfels von Amsterdam.
Ist Schüssel ein unberechenbarer Risikofaktor für Österreich?
Wie es das deutsche Nachrichtenmagazin Focus formuliert.
Wir warten ein Gespräch mit Außenminister Schüssel.
Direkt aus dem Inland dann Streik oder Nichtstreik?
Die Finanzbeamten beraten heute über weiteres Vorgehen nach dem Beamtengipfel vom Freitag.
Ab morgen gilt in Österreich ein neues Waffengesetz und schon wird an der nächsten Verschärfung gearbeitet.
Ab morgen ist Österreich auch Vorsitzland der Schengen-Gruppe.
Besonders interessant angesichts der immer wiederkehrenden Zweifel aus Deutschland, ob wir auch ausreichend gerüstet seien zur wirksamen Kontrolle der EU-Ostgrenzen.
Verkehrsplaner legen ein sogenanntes Weißbuch zum Semmering-Basistunnel vor und Vorwürfe gibt es gegen ein Grazer Unternehmen, trotz Verbots nach wie vor Antipersonenminen zu erzeugen bzw.
zu verkaufen.
Im Kulturdat schließlich Empfehlungen zum Thema Sommerlektüre.
Den Anfang machen aber die Nachrichten, zusammengestellt von Paul Kracker, gelesen von Christian Nehiber.
Hongkong.
Nach mehr als 150 Jahren britischer Herrschaft wird Hongkong heute an China übergeben.
Der letzte Gouverneur, Chris Patton, hat seinen Regierungssitz verlassen.
Um Mitternachtortszeit werden die Fahnen ausgetauscht.
Bei den Feiern ist China durch Staats- und Parteichef Jiang Zemin vertreten, Großbritannien durch Prinz Charles und Premierminister Blair.
Blair sagte, er wünsche eine starke und stabile Verbindung mit China.
China müsse seine Zusagen über wirtschaftliche und politische Freiheiten in Hongkong einhalten.
Der chinesische Staatschef Yang Zemin bestätigte, Hongkong könne einen hohen Grad an Autonomie behalten.
Die Armeeführung hat die Soldaten aufgefordert, die Bürger in Hongkong zu respektieren und so ihre Unterstützung zu gewinnen.
Entgegen früheren Plänen sollen sofort nach der Übergabe 4.000 chinesische Soldaten in Hongkong einmarschieren.
Der chinesische Außenminister Zhang Qishan sagte, die Soldaten würden nur eingesetzt, um Hongkong gegen Angriffe von außen zu verteidigen.
Albanien.
Die linksgerichtete Opposition dürfte als Sieger aus der Parlamentswahl hervorgehen.
Der Vizepräsident der zentralen Wahlkommission, Fatos Klosi, gab an, das Linksbündnis habe die Mehrheit der Stimmen erreicht.
Es habe in Tirana 14 der 19 Wahlkreise gewonnen.
Die Sozialisten haben sich als Sieger der Wahl bezeichnet.
Nach Angaben ihres Vorsitzenden Fatos Nano haben sie zusammen mit ihren Koalitionspartnern eine Zweidrittelmehrheit erreicht.
Der Ministerpräsident der albanischen Übergangsregierung, Bashkim Fino, sagte, der sie abzeichnende Wahlsieg seiner sozialistischen Partei werde die Lage normalisieren.
Der Generalsekretär der demokratischen Partei, Gens Polo, gab an, er wolle die Ergebnisse der Stichwahlen abwarten.
Andere Sprecher der Partei räumten ein, dass das Ergebnis unter den Erwartungen liege.
Deutschland.
Der Prozess um den Brandanschlag auf ein Asylantenheim in Lübeck hat mit einem Freispruch geendet.
Dem angeklagten Libanesen war laut Urteil nicht nachzuweisen, den Brand gelegt zu haben.
Das Gericht folgte den Anträgen von Verteidigung und Staatsanwaltschaft.
Auch die Anklage war für einen Freispruch aus Mangel an Beweisen eingetreten, obwohl ihrer Ansicht nach weiter erhebliche Verdachtsmomente bestehen.
Bei dem Anschlag waren im Jänner vergangenen Jahres 10 Menschen getötet und 38 verletzt worden.
In Frankfurt am Main hat heute der Prozess um den größten Bankrott der deutschen Nachkriegsgeschichte begonnen.
Angeklagt ist der frühere Bauunternehmer Jürgen Schneider.
Dem 63-Jährigen wird vorgeworfen, sich mit gefälschten Angaben überhöhte Kredite verschafft zu haben.
Schneiders Bauimperium ist vor drei Jahren mit fast 40 Milliarden Schilling in Konkurs gegangen.
Im Frühjahr 1994 hatte sich Schneider mit seiner Frau in die USA abgesetzt, wurde aber verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert.
Nahosten.
Zwischen Israelis und Palästinensern droht ein neuer Konflikt.
Plakate in Hebron zeigen den Propheten Mohammed als Schwein, das den Koran mit Füßen tritt.
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu hat sich bei den Palästinensern entschuldigt.
Die Gestalterin der Plakate, eine junge Israelin, wurde festgenommen.
Die Palästinenser haben mit Vergeltungsschlägen gedroht.
Sie riefen auf, jüdische Siedler zu töten.
Belgien.
Vertreter der NATO beraten heute in Brüssel über einen Kompromiss über die geplante Osterweiterung.
Es ist weiterhin strittig, wie viele osteuropäische Länder in die NATO aufgenommen werden sollen.
Die USA wollen Tschechien, Polen und Ungarn aufnehmen, andere NATO-Staaten auch Slowenien und Rumänien.
Österreich.
In Österreich soll der sogenannte außergerichtliche Tatausgleich endgültig auch für Erwachsene eingeführt werden.
Bei geringfügigen Delikten vermittelt ein Konfliktregler zwischen Opfer und Täter mit dem Ziel, für das Opfer Schadenersatz zu erreichen.
In etwa der Hälfte der Landesgerichtssprengel wurde das System bisher erprobt.
Die Erfolgsquote lag bei 70 Prozent.
Das Gesetz könnte Mitte nächsten Jahres beschlossen werden.
Europa.
Schwere Unwetter haben in der Nacht Bayern und Frankreich heimgesucht.
In Bayern wurden zahlreiche Dächer durch Stürme abgedeckt, Straßen waren wegen umgestürzter Bäume unbefahrbar.
In Ostfrankreich gingen starke Regen- und Hagelschauer nieder.
In der Stadt Thonau am Genfersee lag vorübergehend eine 10 Zentimeter dicke Hagelschicht.
Ja, und wir bleiben gleich beim Wetter, beim Wetterbericht.
An einem Monatsletzten, heute ist ja der 30.
Juni, da bringen unsere Wetterredakteure gerne ein bisschen Statistik mit ins Studio.
Und Jörg Stibor hat sich diesen Heumond Juni angesehen, wie er denn so war im meteorologischen Durchschnitt.
Nun, recht einheitlich waren im vergangenen Juni nur die Temperaturen.
Es war praktisch in ganz Österreich ein bisschen zu warm.
Die größten Abweichungen, nämlich um 2 Grad, gab es im Salzkammergut und in der westlichen Obersteiermark.
Während es aber nördlich des Alpenhauptkamps etwas zu trocken und in Ober- und Niederösterreich außerdem überdurchschnittlich sonnig war, hat es von Osttirol bis ins Südburgland deutlich zu viel geregnet.
Im Geiltal zum Beispiel mehr als doppelt so viel als normal.
Im Südosten Österreichs wurde damit das Regendefizit der letzten sieben sehr trockenen Monate etwas ausgeglichen.
Was aber bringen nun die nächsten Tage die große Hitze findet vorübergehenden Ende.
Von Westen her ziehen bis morgen früh Regenschauer über ganz Österreich.
Nun zu den aktuellen Meldungen.
In Wien und Eisenstadt ist es wolkig und es hat noch 28 Grad.
St.
Pölten heiter 23 Grad, Westwind 25 Kilometer pro Stunde.
Linz stark bewölkt 19, Nordwest 30, Salzburg stark bewölkt 17, Innsbruck heiter 21, Pregenswolkig 17, Graz wolkig 25 und Klagenfurt wolkig 22 Grad.
Heute Nachmittag scheint zwar noch zeitweise die Sonne, doch werden die Wolken allmählich wieder dichter und es bilden sich ein paar Regenschauer und Gewitzer, vor allem über dem Bergland.
Am längsten trocken ist es noch vom Wiener Raum über das Burgenland bis hinein in die südliche Steiermark.
Es bleibt windig, die Temperaturen liegen am Nachmittag meist zwischen 18 und 25 Grad.
Im Osten sind vereinzelt noch einmal 30 Grad möglich.
Heute Nacht kann es dann überall zu Regenschauern und Gewittern kommen.
Und morgen Dienstag ist es eher bewölkt und stellenweise regnet es.
Auch ein paar Gewitter sind weiterhin möglich.
Zwischendurch lockern die Wolken etwas auf, die Sonne zeigt sich vor allem wieder im Osten und Süden.
Aber auch hier kühlt es gegenüber den letzten Tagen ab.
Die höchsten Temperaturen liegen morgen zwischen 17 Grad in den Alpen und 24 etwa in Eisenstadt und Graz.
In 2000 Meter Höhe hat es morgen 6 Grad.
Unter Mittwoch dann teils sonnig, teils wolkig, am meisten Sonne dabei in Niederösterreich, Wien, Den Burgenland, in der Steiermark und in Kärnten.
Es wird wieder wärmer, die Temperaturen steigen auf 22 bis 27 Grad.
Regenschauer erwarten wir erst wieder gegen Abend im Südwesten Österreichs.
Jörg Stibor war das mit dem Wetterbericht.
In knapp sechs Stunden, also um 18 Uhr unserer Zeit, findet in Hongkong der vielzitierte Flaggenwechsel statt.
Nach 156 Jahren britischer Kolonialherrschaft fällt Hongkong zurück an China.
Die Rückkehr des Drachen, das ist ein dieser Tage gern gebrauchtes Bild für die Übernahme Hongkongs durch China.
Aber es ist natürlich ein ganz anderer Drache, der da jetzt noch ein paar Stunden auf seine rechtmäßige Beute warten muss, als es das alte Kaiserreich war vor fünf Generationen.
Und ob der mittlerweile kommunistische Drache die heimkehrende Tochter verschlingen wird, oder ob sich die alte und neu aufstrebende Weltgroßmacht China an ihr Versprechen von den zwei Systemen in einem Land halten wird, das war in den letzten Wochen und Monaten die bange Frage im Westen angesichts dieses historischen Ereignisses heute.
Gestern noch hat Staatspräsident Jiang Zemin vor seiner Abreise aus Peking versprochen, dass China die Freiheiten und den eigenen Lebensstil Hongkongs respektieren wird, dass das Territorium weiterhin einen hohen Grad an Autonomie genießen wird können.
In Hongkong begrüßt man das Ende der britischen Kolonialherrschaft, aber gleichzeitig herrscht große Unsicherheit über die Zukunft.
Zahlreiche Bürgerrechtsgruppen haben für heute Nacht Protestkundgebungen gegen die geplante Einschränkung demokratischer Rechte angekündigt und die Übergabe des Territoriums mit seinen 6,5 Millionen Einwohnern an China ist auch von etlichen Misstönen begleitet.
Aus Hongkong, direkt Helmut Oblethal.
Vor etwas weniger als zwei Stunden hat der letzte britische Gouverneur Chris Patton mit einer militärischen Zeremonie voller Emotionen seine offizielle Residenz verlassen und sich dann in seinem Rolls-Royce zur offiziellen Abschiedsfeier der britischen Kolonialverwaltung begeben, die in diesen Minuten in einer eigens dafür adaptierten Freiluftarena am Hafen von Hongkong beginnt.
Im Anschluss werden Patton und Prinz Charles
in der neuen Kongresshalle das große Gala-Dinner für mehrere tausend geladene Gäste geben.
Darunter werden auch der chinesische Außenminister Tsien Chi-chun und der zukünftige Verwaltungschef Tung Chi-hua sein.
Nicht jedoch die chinesischen Staatsführer Jiang Zemin und Li Peng, obwohl auch sie inzwischen in Hongkong eingetroffen sind.
Erst kurz vor Mitternacht, das ist 18 Uhr österreichischer Zeit, werden sie zur offiziellen Flaggenzeremonie dazukommen.
Unmittelbar danach sollen der scheidende Gouverneur und Prinz Charles die königliche Yacht Britannia besteigen und Hongkong verlassen.
Der chinesische Staatschef wird dann den neuen Verwaltungschef angeloben und dieser seinerseits die zukünftigen Spitzenbeamten und auch die umstrittene von China eingesetzte gesetzgebende Versammlung, die das alte 1995 aus einer direkten Volkswahl hervorgegangene Parlament ablösen soll.
Britische Regierungsmitglieder und auch die amerikanische Außenministerin Madeleine Albright werden aus Protest dieser Angelobung fernbleiben.
Die meisten anderen Delegationen haben sich entschieden teilzunehmen, darunter auch Österreichs Wirtschaftsminister Fahrenleitner und andere Vertreter aus den EU-Staaten.
Im Morgengrauen wird dann das Hauptkontingent von 4000 chinesischen Soldaten
einschließlich Marine- und Luftwaffeneinheiten nach Hongkong verlegt werden.
Eine Vorhut von 500 Mann wird schon drei Stunden vor Mitternacht die Grenze überschreiten.
Begleitet sein wird die Übergabe der Souveränität von Hongkong von mehreren Demonstrationen hongkonger Demokratie- und Bürgerrechtsaktivisten, angeführt von jenen gewählten Abgeordneten, die ab Mitternacht ihre Ämter verlieren.
Einer von ihnen, Martin Li, der Vorsitzende der Demokratischen Partei, will trotz Warnungen durch die zukünftige Regierung vom Balkon des Legislativrates aus eine Deklaration verlesen.
Tausende Hongkonger werden zu diesen Protestkundgebungen gegen die befürchtete Einschränkung demokratischer Rechte erwartet.
Doch Polizei und Organisatoren haben versprochen, eine gewalttätige Konfrontation zu vermeiden.
Helmut Opletal aus Hongkong.
Hongkong sollte, so wünschte sich der britische Außenminister Cook in einem Gespräch mit seinem Amtskollegen aus Peking, Hongkong sollte eigentlich eine Brücke werden zwischen London und Peking.
Wie sieht man am anderen Ende dieser Brücke in London den heutigen Tag?
Wie fühlt man ihn?
Ernst Gelix hat sich umgehört.
In Großbritannien verfolgt man ein wenig wehmütig die Übergabezeremonie in Hongkong.
Für viele Briten heißt es nämlich auch Abschied nehmen von der einstmals stolzen Kolonialmacht Großbritannien.
Hongkong ist ja die letzte große und wirtschaftlich bedeutende Kolonie der Briten.
Nun verbleiben lediglich ein paar unbedeutende Inseln im atlantischen und pazifischen Ozean.
Skeptisch beurteilen die Briten auch die
dass es mit der Freiheit der Hongkong-Chinesen bald vorbei sein wird und sie sagen, teils auch ein wenig herablassend, dass die Bevölkerung der ehemaligen Kronkolonie der britischen Herrschaft noch nachtrauern werde.
Mit gemischten Gefühlen blicken auch die rund 160.000 Chinesen in Großbritannien in ihre ehemalige Heimat.
Zwei Drittel davon sind von Hongkong auf die britische Insel gezogen, die meisten nach London, um im Rotlichtviertel Soho als Restaurant- oder Wäschereibesitzer ihr Glück zu versuchen.
Die wenigsten sind hier wirklich glücklich geworden, die wenigsten wollen darüber auch sprechen.
Die Mehrheit sagt, dass es nicht ratsam sei, über China zu sprechen, und auch über Großbritannien wollen sie nicht sagen, denn die meisten hatten es sehr schwer, hier Fuß zu fassen.
Viele Hongkong-Chinesen sind besorgt über das weitere Schicksal ihrer Verwandten.
Die wenigsten haben es in den letzten Jahren geschafft, einen britischen Pass für ihre Verwandten zu bekommen.
Großbritannien war da äußerst restriktiv.
Die einhellige Meinung der Chinesen in London lautet, nur nicht auffallen.
Obwohl sich kaum wer einen Flug nach Hongkong leisten kann, werden die Chinesen in London doch das Gefühl haben, bei der Übergabe dabei zu sein.
Dafür hat das chinesische Fernsehen gesorgt.
In Chinatown, wie das kleine Kretzl in Soho heißt, ist am Wochenende eine Videowand installiert worden, auf der die Übergabezeremonie gratis mitverfolgt werden kann.
Ernst Gelex aus London, und er hat es zu Beginn seines Beitrags erwähnt, mit der Übergabe Hongkongs an China ist das koloniale British Empire über Nacht erheblich geschrumpft.
Das, was vom ehemaligen größten Reich in der Geschichte der Welt übrig bleibt, das sind zumindest in Zahlen Peanuts.
Während in Hongkong sechseinhalb Millionen Menschen leben, findet man in allen anderen Kolonien Großbritanniens zusammenhängerechnet 183.000 Einwohner.
Was bleibt vom British Empire?
Ein Überblick von Peter Bamminger.
Auch nach der Übergabe Hongkongs kann die Sonne im Britisch Empire nicht untergehen.
Denn wenn es auf den Cagus-Inseln im Indischen Ozean Nacht wird, steht die Sonne in Gibraltar gerade im Zenit, um wenig später auf den Pitcairn Islands im Pazifischen Ozean die ersten Frühaufsteher zu wecken.
Trotz seiner geografischen Ausdehnung hat das British Empire mit der Übergabe Hongkongs bevölkerungs- und flächenmäßig stark an Bedeutung verloren.
Die größte britische Kronkolonie ist jetzt Bermuda, zumindest wenn man die Bevölkerungszahl als Maßstab nimmt.
Denn in dem Ferienparadies im Atlantik leben 59.550 Menschen.
Flächenmäßig wäre mit 1,7 Millionen Quadratkilometern die britische Antarktis die größte Kolonie.
Im Gegensatz zu Bermuda ließ dort das Klima aber keinen einzigen Briten heimisch werden.
Nur 50 bis 150 Polarforscher tummeln sich zeitweise in drei Forschungsstationen.
Wirklich stark vertreten ist Großbritannien noch in der Karibik.
Auf den Cayman-Inseln leben 32.000 Einwohner, 16.000 auf den Jungfrauinseln, 12.000 auf Turks und Caicos, 11.000 auf Montserrat und 10.000 auf Anguilla.
Im Atlantik nennen die Briten noch die Falkland-Inseln Ascension, Tristan de Kuharn und St.
Helena ihr Eigen.
St.
Helena ist jene Insel, auf der Napoleon starb.
Ebenfalls berühmt ist die letzte britische Kolonie im Pazifik.
Auf den Pitcairn-Inseln leben heute exakt 54 Menschen, nachfahrender legendärer Mäuterer der Bounty.
Seit den 50er Jahren hat Großbritannien seine Kolonien Zug um Zug in die Unabhängigkeit entlassen.
Und ging es allein nach dem Willen der britischen Regierung, würde es auch die jetzt verbliebenen Überseebesitzungen gerne loswerden.
Nur wünschen diese die Unabhängigkeit gar nicht, sondern setzen weit auf die Schirmherrschaft der Krone, die ihnen auch immer wieder aus finanziellen oder sonstigen Nöten hilft.
Und die Bewohner des finanziell gut abgesicherten Bermuda haben ihre Unabhängigkeitswünsche wieder ad acta gelegt, als sie nämlich beobachten konnten, wie Banken und Firmen nach der Lösung der Bahamas reagierten.
Die wanderten in Richtung Cayman-Inseln aus, wo heute über 300 Banken niedergelassen sind.
So gesehen könnte ein Zitat eines britischen Gouverneurs noch länger Gültigkeit behalten.
Der meinte, Großbritannien wird noch hart kämpfen müssen, um von seinen Kolonien unabhängig zu werden.
Die Rückgabe Hongkongs an China, das ist natürlich auch heute Abend, wenige Minuten nach dem genauen Termin, ein Schwerpunkt unserer Sendungen.
Ich und du sitzen in dem gleichen Boot.
Unbarmherzig schütteln es die Wellen.
Wir wollen unbedingt zusammenhalten, damit niemandem etwas passiert.
Entschlossen nehmen wir die Herausforderungen an und halten das Boot auf Kurs.
Wegen.
Am Anfang der stürmischen Überfahrt stand das Opium.
1839 brüskierte der chinesische Kommissar Lin Sucy den Opiumhändler Nummer eins in China, Großbritannien.
Er ließ 20.000 Kisten des Rauschmittels öffentlich verbrennen.
Großbritannien erklärte daraufhin China den Krieg und nahm zwei Jahre später eine kleine, kaum bewohnte Insel namens Hongkong in seinen Besitz.
Rebellion, Aufstand, Bürgerkrieg kennzeichneten die 156 Jahre dauernde Kolonialherrschaft der Briten.
Inmitten all der Wirren entwickelte sich Hongkong zu einer Wirtschaftsmacht, die in wenigen Stunden wieder unter die Schirmherrschaft Chinas zurückkehren wird.
Unser Fernost-Experte Helmut Opletal bringt – neben eigens für die Rückgabe komponierten Liedern – einen geschichtlichen Abriss und stellt einem Hongkonger Historiker die Frage, ob Peking nun wohl verlangen wird, die Geschichte der letzten eineinhalb Jahrhunderte umzuschreiben.
Soviel also zum Thema Hongkong heute im Mittagschanal und wir wechseln zum zweiten Schwerpunktthema Albanien.
Nach den Parlamentswahlen von gestern zeichnet sich jetzt ein Sieg der bisher oppositionellen Sozialisten ab.
Soviel wir bis jetzt wissen, sind die Sozialisten in Führung, bestätigte auch ein Vertreter der Zentralen Wahlkommission in Tirana heute früh via Radio.
Das vorläufige offizielle Ergebnis wird nicht vor morgen bekannt gegeben werden, aber schon in der Nacht hatte der SP-Vorsitzende Nano den Sieg für seine Partei reklamiert, berichtet aus Tirana Christian Lieninger.
Jubel vor der Parteizentrale der Sozialisten.
Offiziell sind zwar bis jetzt nicht einmal Teilergebnisse der gestrigen Parlamentswahlen bekannt gegeben worden, aber jeder hier weiß es schon.
Die Sozialisten haben gewonnen.
Ja, vermutlich sogar hochgewonnen.
Parteichef Fatos Nano sagt, dass seine Partei und seine beiden Koalitionspartner, die Sozialdemokraten und die Demokratische Allianz,
vermutlich mehr als zwei Drittel der Parlamentssitze erobern werden.
Nano hat inzwischen auch andere Parteien, das Rechtsbündnis und die Partei der griechischen Minderheit, eingeladen, mit ihm gemeinsam die nächste Regierung zu bilden.
Parteisprecher Islami glaubt, dass es dieser breiten Koalition gelingen werde, der Anarchie und Gewalt in Albanien Herr zu werden.
Der Bürgeraufstand habe sich schließlich gegen Präsident Beresha gewandt und dessen Partei sei bei der Wahl geschlagen worden.
Ich glaube, nach dieser politischen Lösung wird sich die Lage beruhigen.
Ich bin optimistisch, dass in zwei, drei Monaten die Ordnung wiederhergestellt ist.
Die Albaner werden eine andere Art, das Land zu regieren, kennenlernen.
Und sie werden sicher kooperieren und ihre Waffen zurückgeben.
Die Wahl selbst ist trotz etlicher Unregelmäßigkeiten weitgehend ruhig verlaufen.
Und auch die für den Fall einer Niederlage der demokratischen Partei angekündigten Gewaltaktionen ihrer Anhänger sind zumindest vorerst ausgeblieben.
Der Sprecher der Sozialisten, Kastriot Islami, geht auch davon aus, dass der von zum Teil militanten perische Anhängern durchsetzte Polizeiapparat und der Geheimdienst keine größeren Probleme mehr verursachen werden.
Ich glaube, das sind die Ersten, die Berische im Stich lassen.
Die Ehrlichen unter ihnen werden mit uns zusammenarbeiten.
Und die anderen, die belastet sind, müssen sich vielleicht um ein Visum kümmern, damit sie irgendwo anders in Europa arbeiten können.
Ob nun Präsident Beriscia nach der Niederlage seiner Partei wie angekündigt zurücktritt oder ob seine Partei versucht, die Wahl anzufechten, ist allerdings weiter unklar.
Eine für 11 Uhr angekündigte Pressekonferenz der demokratischen Partei ist kurzfristig abgesagt worden.
Bisher hat noch keiner ihrer Politiker zu der Wahlniederlage Stellung genommen.
Die unabhängige albanische Journalistin Junilla Godolele meint, dass Beriscia in dieser Situation allerdings nichts anderes übrig bleibt, als klein beizugeben.
Ich glaube nicht, dass Berisha eine Situation wie im März provozieren will, weil die Unruhen waren für ihn und die Demokratische Partei schrecklich.
Aber was ich heute früh gehört habe, hat der Generalsekretär der Demokratischen Partei, Gens Polo, und der Vorsitzende, Cheo, gesagt, wenn die Ergebnisse wirklich so sind, wie die Sozialisten sagen, können wir eh nichts dagegen tun.
Und der Vorsitzende der Demokraten hat gesagt, dass, wenn die Ergebnisse so sind, haben wir nichts dagegen, sie zu verändern.
Wir bleiben am Balkan und wechseln in die Republika Srpska, den serbischen Teil von Bosnien-Herzegowina.
Dort tobt offenbar ein Machtkampf zwischen der Präsidentin, Biljana Plavsic, und ihrer Regierung.
Die Präsidentin hatte vorige Woche den Innenminister abgesetzt.
Die Regierung wollte das nicht hinnehmen und hat sich diesem Beschluss der Präsidentin widersetzt.
Beobachter sehen darin eben eine weitere Eskalation des Machtkampf zwischen der Gruppe um Frau Plavsic einerseits und dem serbischen Mitglied des bosnischen Staatspräsidiums, Momcilo Krasnić, andererseits.
Kreisnig gilt als enger Vertrauter von Radovan Karadzic.
Wie weit nun ein Vorfall gestern Abend in Belgrad mit diesem Machtkampf zu tun hat, das ist ungewiss.
Frau Plavsic jedenfalls wurde gestern Abend auf dem Flughafen in Belgrad, also in Serbien, stundenlang von der Polizei verhört, als sie von einem Besuch aus London zurückkehrte.
Es berichtet so Aaron Oprah.
Ihre Reise nach Großbritannien hatte die Präsidentin der großeschen Serben, Viljana Plavsic, schon vor Wochen geplant.
Für heute hatte sie einen Termin im britischen Foreign Office.
Doch Frau Plavsic musste ihre Reise vorzeitig abbrechen.
Nach ihrer Rückkehr wurde sie auf dem Belgrader Flughafen von der serbischen Polizei etwa zwei Stunden verhört.
Dann konnte sie nach Republika Srpska weiterreisen, aber in Begleitung der Polizei der bosnischen Serben.
In Bielena, bereits auf ihrem Gebiet, musste Präsidentin Plavsic wieder in die Polizeistation.
Von dort rief sie ihren Bruder in Belgrad an.
Sie sei unter einem Schock, erklärte er später für das Belgrader Radio B92.
Der wohl einmalige Vorfall, dass der Staatsoberhaupt eines Landes von der Polizei eines Nachbarstaates mehrere Stunden verhört wird, steht im Zusammenhang mit der Entlassung des Innenministers der bosnischen Serben, Dragan Kijac.
Frau Plavsic warf ihm vor, dass er sich nicht an die Bestimmungen des Tatenabkommens halte.
Und tatsächlich gilt der Polizeiminister der bosnischen Serben als der heftigste Gegner der Rückkehr von vertriebenen moslemischen Flüchtlingen.
Er lehnt auch jede Zusammenarbeit mit der UN-Polizei in Bosnien ab,
und ist stärkster Gegner der Auslieferung von Kriegsverbrechern an das internationale Tribunal in Den Haag.
Der unmittelbare Anlass für seine Entlassung waren seine finanziellen Machenschaften.
Er lieferte den polizeilichen Schutz für die dunklen Geschäfte der Firma Zentrec-Sympale.
Die Teilhaber dieser Firma, die formal dem Bruder von Moncelo Kreischnick, dem serbischen Vertreter im bosnischen Staatspräsidium, gehört, sind mehrere hohe Funktionäre der bosnischen Serben.
Am Gewinn beteiligt sich offensichtlich auch Belgrad.
Hinter der Polizeiaktion gegen die Präsidentin Plavčić, die zu den Gegnern des serbischen Präsidenten-Etats zählt, steht wohl der serbische Präsident Milošević.
Er wollte seine Gegnerin einschüchtern, aber auch zeigen, dass sein Einfluss in der Republika Srpska, vor allem auf die dortige Polizeitruppe, weiterhin sehr stark ist.
Soran Opra aus Belgrad.
Die Überschrift zu unserem nächsten Beitrag, Aufregung um Ausrutscher-Schüssels.
Diese Schlagzeile zumindest verwendet der heutige Standard.
Ein Zitat, zwei Zitate aus diesem Artikel.
Der deutsche Bundesbankpräsident, eine richtige Sau.
Ein schwedisches Regierungsmitglied, ein Trottel.
Diese Äußerungen, so berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin Fokus, heute übernommen eben vom Standard, die habe Außenminister Schüssel in Amsterdam gemacht, am Rande des EU-Gipfels, bei einem inoffiziellen Journalistenfrühstück.
Worauf sich heute prompt die grüne Klubobfrau Madeleine Petrovic in einer Presseaussendung fragt, ob der österreichische Außenminister noch tragbar sei, sollten die Berichte den Tatsachen entsprechen.
Außenminister Schüssel selbst weist die Meldungen entschieden zurück.
dort geschrieben, ich hätte bei einem Pressegespräch, bei einem Pressefrühstück in Amsterdam so etwas gesagt.
Wahr ist, und das kann jeder, der dort anwesend gewesen ist, bestätigen, ich habe an überhaupt keinem Pressefrühstück teilgenommen oder eines selbst veranstaltet.
Es hat zwei Pressekonferenzen gegeben, gemeinsam mit dem Bundeskanzler Klima, eine davon auch mit dem Finanzminister.
Da war meines Wissens kein einziger Redakteur von Fokus dort.
noch irgendein anderer deutscher Journalist.
Und das hätten ja dutzende Journalisten hören müssen, wenn ihnen eine solche Erklärung gefallen ist.
Das ist eine wirklich bösartige Unterstellung.
Ich kann Ihnen sagen, dass so ein Vokabular gar nicht zu meinem Sprachgebrauch gehört.
Ich habe so etwas nicht einmal im härtesten Wahlkampf gegenüber
politischen Gegnern gesagt und ich kann Ihnen versichern, dass der deutsche Bundesbankpräsident, den ich übrigens sehr gut kenne, ein außerordentlich vernünftiger und vorausdenkender Mensch ist.
Ich bin nicht immer hundertprozentig mit ihm
einer Meinung, aber es ist ein außerordentlich kluger Mann, der sich sehr darum Sorgen macht, dass die kommende Europawährung hart und stabil ist, genauso wie Dämmark oder Schilling von heute.
Also gerade in diesem Punkt gibt es sogar eine Deckungsgleichheit seiner und unserer Ansicht.
Herr Minister Schüssel, nun gibt es eine Reihe österreichischer Journalisten, die durchaus bestätigen können, dass solche Äußerungen ihrerseits sehr wohl gefallen sind, allerdings nicht bei einem offiziellen Pressefrühstück, sondern bei einem Frühstück, zu dem Sie auch dazugekommen seien.
Ich war in ganz Amsterdam bei keinem Pressefrühstück anwesend.
wo ich mit Journalisten auch nur über so ein Thema geredet habe.
Das ist eine absolute Erfindung.
Verzeihen Sie, dass ich dazwischenrede, aber es war nicht ein Pressefrühstück, sondern so wie man es hier erzählt, hätten die Journalisten gefrühstückt und sie hätten sich dazugesetzt.
Also dass ich in Amsterdam gefrühstückt habe, ist ja normalerweise keine Meldung wert.
Es geht ja um den Inhalt selber.
Bitte noch einmal, das deutsche Magazin hat behauptet, ich hätte bei einem Pressefrühstück ja derartige Beschimpfungen von mir gegeben.
Sie haben nicht einmal sagen können, wen von den Schweden ich überhaupt gemeint habe.
Das Ganze ist ein Amalgam von wirklich bösartigen Unterstellungen.
Daran ist kein Wort wahr und damit ist die Sache für mich erledigt.
Sie sagen also, Sie haben das überhaupt nie gesagt, Herr Minister.
Eines möchte ich schon deutlich dazu sagen, der Stil, dass man irgendwelche Erfindungen einer deutschen Zeitung in Österreich wiedergibt und dann daraus ein innerösterreichisches Thema und eine Debatte machen will, das finde ich eigentlich höchst merkwürdig und das sollte gerade eigentlich in diesen Tagen vermieden werden.
Ich habe eine ganz andere Erklärung und ich glaube, dass das ein bisschen damit zusammenhängt,
Ich habe in der vorigen Woche massiv Stellung genommen gegen die Tendenz mancher deutscher Medien, Österreich zu unterstellen, dass wir nicht die Schengen-Reife haben, dass wir nicht unsere Außengrenze bewachen können.
Und daher wurde ja in den deutschen Medien und zum Teil auch von deutschen Vertretern abgeleitet, man könnte Österreich nicht hineinnehmen in die Gruppe der Schengen-Staaten, die eine gemeinsame Außengrenze haben, was bedeutet, dass nach innen sämtliche Grenzkontrollen wegfallen.
Und offensichtlich stößt das jetzt einigen Sauer auf und man will jetzt den Österreichern zeigen, was Sache ist.
Und ich bitte wirklich, dass man hier die Kirche im Dorf lässt und dieser Unterstellung eines deutschen Mediums entgegentreten.
Herr Minister Schlüssel, kann es sein, dass diese Äußerungen nicht eben in so einem offiziellen Rahmen gefallen sind?
Frau Redakteurin, ich darf Ihnen ganz offen sagen, meine Erklärung haben sie gehabt und damit ist es für mich erledigt.
Eine Frage noch, Herr Minister?
sagte der Außenminister im Gespräch mit Bettina Reuter und legte auf und somit konnten wir Wolfgang Schüssel auch nicht mehr auf die Tatsache ansprechen, dass auch zwei ORF-Journalisten die von ihm bestrittenen Äußerungen in Amsterdam gehört haben.
Halb eins ist es genau.
Nach dem Gipfel vom vergangenen Freitag gehen die Gespräche an der Beamtenfront heute Nachmittag weiter.
Die Gewerkschaft der Exekutivbeamten setzt die Verhandlungen mit der Regierung fort.
Intern berät unterdessen die Gewerkschaft der Finanzbeamten die weitere Vorgangsweise.
Gerald Gross fasst zusammen.
Werden die Finanzbeamten ein drittes Mal streiken oder nicht?
Das ist die spannendste Frage vor der heutigen Sitzung der Bundessektion Finanz in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst.
Alles ist möglich, sagt Vorsitzender Wolfgang Pertmeier, übt sich ansonsten aber in ungewohnter Zurückhaltung.
Pertmeier hat am Freitagnachtgipfel mit der Regierungsspitze ja nicht teilgenommen.
Die Finanzer waren bereits am Freitagvormittag zu Gesprächen mit Minister Edlinger und Staatssekretär Rutensdorfer gebeten worden.
Das Angebot der Regierung, sagt Pertmeier, ist aber nicht so ausgefallen, dass wir es vorbehaltlos hätten annehmen können.
Gleichzeitig habe der Finanzminister signalisiert, dass sich daran nichts mehr ändern werde, daher habe man den Gipfel geschwänzt und stattdessen die heutige Sitzung vorbereitet.
Bei der es mit Sicherheit heiß hergehen wird, die Halbierung der sogenannten Belastungsbelohnung, werden die Finanzgewerkschafter nämlich gewiss nicht hinnehmen.
Während die Finanzgewerkschafter intern über Kampfmaßnahmen beraten, verhandeln die Vertreter der Exekutive mit Innenminister Schlögl, Justizminister Michalek und Staatssekretär Ruttensdorfer über ein neues Exekutivschutzgesetz.
Konkret geht es dabei etwa um mehr Erholungszeiten für Exekutivbeamte nach Nachtdiensten.
Gefordert wird aber auch die Abschaffung der Abschlagszahlungen für Frühpensionisten im Bereich der Exekutive.
Österreich übernimmt ab morgen den Vorsitz der sogenannten Schengen-Staaten.
Das Schengen-Abkommen bedeutet ja, dass innerhalb der 13 Mitgliedstaaten die Binnengrenzen ohne Kontrollen überschritten werden können.
Österreich ist noch immer nicht Vollmitglied.
Innenminister Schlögl sagte heute, eines der wichtigsten Ziele des österreichischen Vorsitzes der Gruppe werde sein, die Vollmitgliedschaft Österreichs bis Ende des Jahres zu erreichen.
Wolfgang Fuchs berichtet.
Österreich, Italien und Griechenland sind zwar dem Schengen-Abkommen beigetreten, aber aus unterschiedlichen Gründen spießt es sich.
Italien hat Probleme mit der Kontrolle seiner langen Meeresgrenze, Griechenland mit seinen Flughäfen und Österreichs Vertrag ist einerseits aus technischen Gründen von Frankreich nicht unterschrieben, andererseits kritisiert Deutschland unsere Grenzkontrollen.
Innenminister Schlögl glaubt nun als Vorsitzender von Schengen Druck machen zu können und er verspricht für 1.
November oder 1.
Dezember folgende Fortschritte für den Bürger.
Das ist erstens der Anschluss an das SIS, das Schengener Informationssystem.
Das heißt, dass wir ein gemeinsames automatisiertes Fahndungs- und Informationssystem haben.
Zweitens, dass es eine einheitliche Visapolitik gibt.
Und drittens, dass wir am Flughafen für EU-Staaten eine offene Grenze haben.
Viertens gehe ich davon aus, dass die Binnengrenze zu Deutschland und zu Italien ab diesem Zeitpunkt auch geöffnet werden, wobei von österreichischer Seite eine Bereitschaft dazu besteht,
für einen bestimmten zeitlich befristeten Übergangszeitraum diese Binnengrenze erst in Etappen, in Stufen frei zugänglich sein wird.
Die Schwierigkeiten mit Deutschland ließen sich also ausräumen, sagt Schlögl.
Eine Jungtimierung zwischen der Unterzeichnung des Vertrages von Amsterdam und der Anerkennung der österreichischen Schengenreife sei daher nicht notwendig, behauptet heute Schlögl.
Außenminister Schüssel hatte ja eine Verknüpfung dieser beiden Verträge sozusagen als Route der EU ins Fenster gestellt.
Schlögl, zur Jungtimierung ja oder nein?
Es geht darum, dass es uns gelingt am 1.
November und 1.
Dezember Schengen in Kraft zu setzen und zweitens, dass es gelingt im Laufe des Jahres 1998
eine offene Grenze zu Deutschland und zu Italien zu haben.
Wenn das beides gelingt, ist ein Jungteam nicht notwendig, das ist klar.
Und ich gehe davon aus, dass uns das gelingt, weil wir alle Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass Österreich Schengen-reif ist.
Wenn das der Fall ist, wird es zu keiner Jungtimierung kommen.
Ansonsten muss sich die österreichische Bundesregierung in Ruhe zusammensetzen und notwendige Konsequenzen daraus beschließen.
Aus dieser Äußerung lässt sich allerdings genauso schließen, eine Jungtimierung steht weiter im Raum.
Im November wird man weitersehen.
Wolfgang Fuchs hat berichtet, Österreich ist ab morgen der Vorsitzstaat der Schengen-Länder, der Gruppe der 13 innerhalb der EU.
Noch was passiert morgen am 1.
Juli.
Da tritt das neue Waffengesetz für Österreich in Kraft.
Mit dem Gesetz soll der Zugang zu Waffen erschwert werden bzw.
sollen deren Besitzer strenger kontrolliert werden können.
Hannes Eigelsreiter informiert.
Wie viele Pistolen, Revolver, Gewehre und Flinten in Österreichs Haushalten herumliegen, weiß niemand.
Nach Schätzungen von Experten befinden sich 500.000 Faustfeuerwaffen und etwa eine Million Langwaffen in Privatbesitz.
Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher liegen.
Um diesem Ratespiel ein Ende zu bereiten und überdies die geforderten EU-Richtlinien zu erfüllen, hat das Innenministerium das neue Waffengesetz ausgearbeitet.
Neben den bisher gültigen drei Waffenkategorien kommt eine vierte hinzu.
Ab morgen gibt es dann die verbotenen Waffen, wie etwa automatische Gewehre, dann die Faustfeuerwaffen, also Revolver und Pistolen, sowie alle anderen Waffen.
Neu sind jetzt die meldepflichtigen Waffen.
Darunter fallen zum Beispiel Repetiergewehre und Bockflinten.
Die Besitzer derartiger Waffen müssen entsprechende Formulare ausfüllen, die bei den Händlern aufbewahrt werden.
Auch der Verkauf von Privat an Privat wird so registriert.
Halbautomaten und Kleinkaliber werden den Faustfeuerwaffen gleichgestellt und sind damit genehmigungspflichtig.
Das heißt, sie müssen in Waffenbesitzkarte und Waffenpass eingetragen werden.
Streng geregelt wird weiters die sichere Aufbewahrung von Pistolen und Revolver.
Bei allen Besitzern, derzeit rund 350.000, sollen alle drei Jahre unangemeldet Kontrollen durchgeführt werden.
Das neue Waffengesetz geht in zwei Bereichen über die EU-Regelungen hinaus.
Vorgesehen sind ab nun eine dreitägige sogenannte Abkühlphase und ein psychologischer Test für künftige Besitzer von Faustfeuerwaffen.
Stichwort Abkühlphase.
Zwischen Kauf und in Besitznahme eines Gewehres müssen drei Tage vergehen.
So sollen Affekthandlungen verhindert werden.
Stichwort psychologischer Test.
Für Neuanträge von Waffenbesitzkarte und Waffenpass wird ein psychologisches Gutachten erforderlich, um die notwendige Verlässlichkeit zu garantieren.
Doch kaum tritt das Waffengesetz morgen in Kraft, scheint es auch schon wieder novelliert zu werden.
Bundeskanzler Klima hat zuletzt ein generelles Verbot von Faustfeuerwaffen gefordert, denn seiner Meinung nach ist privater Waffenbesitz ein Anachronismus.
Das wiederum kommt für den Koalitionspartner ÖVP nicht in Frage.
Erst nach einer mehrmonatigen Probezeit will man über mögliche Änderungen diskutieren.
Hannes Eigelsreiter hat berichtet.
Durch sogenannte Antipersonenminen werden weltweit rund 25.000 Menschen pro Jahr getötet.
Antipersonenminen sind vergrabene Minen, die bei Berührung explodieren.
Das österreichische Bundesheer hat 88.000 Minen dieser Art beseitigen lassen durch die Grazer Firma Dynamit Nobel.
In Österreich sind diese Minen auch gesetzlich verboten.
Jetzt behauptet ein englischer Minenexperte, Antipersonenminen würden von Dynamit Nobel trotzdem verkauft.
Oliver Zeisberger von unserem steirischen Landestudio hat recherchiert.
In dem Telefoninterview bei Blue Danube Radio hat der internationale Minenexperte Ray McGrath gestern Abend gesagt, die Grazer Firma Dynamit Nobel vermarkte Antipersonenminen.
Das verbotenerweise und unter einem anderen Namen.
This is Dynamit Nobel Graz who
oder manufakturiert oder zumindest veröffentlicht, eine Waffe, die sie jetzt als direkte Fragmentationsschutz nennen.
Obwohl, das ist ganz klar nur das Ändern eines Namens von dem, was früher als Antipersonennahme genannt wurde.
McGrath sagt weiters, diese Antipersonenminen seien unter der Bezeichnung DFC-19 und DFC-29 im Programm der Dynamit Nobel.
Geschäftsführer Rudolf Lohberger erklärt heute Vormittag, die Bezeichnung DFC-29 gebe es nicht im Angebot und DFC-19 sei eine sogenannte Richtsplitterladung und keine Antipersonenmine.
Eine Richtsplitterladung wird nicht vergraben, ist etwa 50 Zentimeter hoch, von weitem sichtbar und hat keinen Selbstzünder.
Sie wird per Kabel aus einiger Entfernung gezündet.
Eine gefährliche Waffe, doch erlaubt das österreichische Gesetz den Handel mit dieser Waffe.
Lohberger sagt weiters, dass der Handel und die Produktion von verbotenen Antipersonenminen gar nicht möglich wäre.
Die Dynamit Nobel werde ständig vom Innenministerium kontrolliert.
Gegen Ray McGrath überlege man nun rechtliche Schritte.
Oliver Zeisberger hat berichtet.
Der umstrittene Eisenbahn-Basistunnel unter dem Semmering würde Österreich erheblich günstiger kommen als der projektierte parallele Straßentunnel.
Das hat eine Untersuchung mehrerer Verkehrsexperten ergeben, die heute in der Arbeiterkammer ihr Weißbuch zum Thema Semmering-Basistunnel vorstellten.
Unter Zugrundelegung einer Maut für beide Strecken würde die Bahn einen Kostendeckungsgrad von 100% erreichen, die Straße nicht einmal die Hälfte.
Stefan May war bei der Präsentation dieses Semmering-Weißbuchs dabei.
ist nicht schon alles gesagt, sind nicht schon alle sachlichen und emotionalen Argumente zu diesem Semmering-Basistunnel ausgetauscht.
So selbstkritisch eröffnete einer der Autoren des Weißbuches, der Verkehrsplaner Werner Rosenack, heute die Präsentation.
Fast ist man geneigt zuzustimmen nach all dem kalten Wasser, das den Sommierstollen und der heißen Luft die Volksvertreter Münder schon verlassen hat.
Mehr als 400 Meldungen hat etwa die Austria-Presseagentur zum Thema Semmering-Basistunnel in den letzten Jahren verfasst.
Zweite Frage?
Wer meldet sich da warum zu Wort?
Es sind sechs Verkehrsexperten, die Hälfte von ihnen Planer mit zugegeben gewisser Nähe zur Eisenbahn.
Was gibt es nun Neues?
Das ist vielleicht die wichtigste Frage für Sie.
Nun, es ist das besagte Weißbuch jener sechs Herren, die einen Kostenvergleich Schienestraße angestellt haben.
Dieser geht eindeutig zugunsten der Bahn aus.
Es wird angenommen, dass der Basistunnel zwischen Glocknitz und Mürzzuschlag an die 9 Milliarden Schilling kosten wird.
Die Privatbeteiligung soll 55 Prozent betragen, aus der Maut durch ÖBB und eventuelle andere Streckenbenützer sollen 4,9 Milliarden hereingespielt werden.
Und der Staat soll jene knapp 5 Milliarden Schilling zahlen, die er ohne dies aufzubringen hätte, wenn er im anderen Fall die alte Strecke über den Pass sanieren müsste.
Womit unter dem Strich für den Semmering-Basistunnel ein Kostendeckungsgrad von 100 Prozent herauskommen würde.
Weit weniger günstig sähe es für die Straße aus.
Bei einer angenommenen Maut von 50 Schilling pro Pkw und 200 Schilling pro Lkw käme ein Kostendeckungsgrad von 48,5 Prozent heraus.
Den Rest müsste Vater Staat, hinter dem wir uns alle verbergen, beisteuern.
Ohne Streckenmaut über den Semmering könnten laut Berechnungen nicht einmal Betrieb und Erhaltung der Straße gedeckt werden.
Dies alles unter der Annahme, dass die Tunnel auch tatsächlich gebaut würden.
Es könnte ja auch bei der bestehenden Bahnstrecke über den Pass bleiben, sagt Verkehrsplaner Rosenak.
Wenn man sich für den Bestand entscheidet, der aus unserer Sicht keine langfristige Perspektive hat, entscheidet man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Trasse, die außerhalb Österreichs liegt.
Das muss man immer dazusagen, wenn man gegen diesen Sampling ist.
Man muss dann auch dazusagen, dass einem die Regionen Wiener Neustadt mit Zuschlag möglicherweise ein wenig weniger wichtig sind, als jene in Westungarn.
Die dagegen sind, waren heute auch da.
Sie haben ihren monatelang erwarteten Termin beim Innenminister, schauten deshalb, wenn schon einmal in Wien, praktischerweise gleich bei der Kammer in der Plösslgasse vorbei und waren dagegen.
Gegen Zahlen, Fakten, Prognosen, Bewiesenes und Hypothetisches.
Und solange er nicht gestorben ist, kocht er weiter, der Semmering Basistunnel.
Ein Plädoyer also für den Semmering Basisbahntunnel, auf jeden Fall im Kostenvergleich mit dem Straßentunnel und auch im Vergleich mit möglichen ausländischen Alternativen.
Stefan May hat berichtet von der Präsentation eines Weißbuchs durch Verkehrsexperten.
Die Partnersuche für die Fotokette Niedermeier scheint nun doch zu einem guten Ende zu kommen.
Der bisherige Mehrheitseigentümer, die Schweizer Distefora Holding, will 40 Prozent der Niedermeier-Gruppe an die österreichische Unternehmens-Invest AG abgeben.
Damit würde die Foto- und Elektronikkette wieder in mehrheitlich österreichische Hände kommen.
Mittelfristig ist der Börsengang geplant, berichtet Josef Schmeinzer.
Derzeit hält die Schweizer DS-DEFORA-Holding 60% der Foto- und Elektronikhandelskette Niedermeier.
Sie will zwei Drittel dieses Pakets an die österreichische Investorengruppe Unternehmensinvest abgeben, das restliche Drittel selbst behalten.
Damit der Deal über die Bühne gehen kann,
ist die Zustimmung von Firmenmitbegründer Christian Niedermeier notwendig, dem weiterhin 40% gehören.
Gegenüber dem Mittag-Journal teilte Niedermeier mit, dass er gegen einen Partner-Unternehmens-Invest nichts einzuwenden habe.
Schließlich gehöre dieser Firma auch eine Beteiligung am Buchdiskonter Libro.
Außerdem sei ein Börsegang geplant und das sei schon immer der Plan seiner Gruppe gewesen, so Niedermeier.
Damit der Handel perfekt wird, sind allerdings noch eine Reihe von Details auszuverhandeln.
Derzeit liegt lediglich eine Absichtserklärung und eine grundsätzliche Einigung vor, betont Unternehmens-Invest-Chef Kurt Stiasny.
Immerhin, mit dieser Absichtserklärung scheinen die bisher geführten Gespräche der Niedermayer-Eigentümer mit der deutschen Quelle AG vom Tisch zu sein.
Die Niedermeier-Gruppe hat zuletzt mit 1.000 Beschäftigten 2,5 Milliarden Schilling umgesetzt.
Die Bilanz schloss mit einem knappen Gewinn von 20 Millionen Schilling.
Die Unternehmens-Invest AG ist unter anderem mit dem Börsengang des Strumpfherstellers Wolford erfolgreich gewesen.
In Wien nehmen derzeit etwa 1000 Fachärzte am Kongress der internationalen Liga gegen den Krebsteil.
Schwerpunktthemen der Tagung sind Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen und die Beratung neuer Therapiemöglichkeiten.
Anton Mayer informiert.
Neben Brustkrebs sind Tumore im Bereich der Gebärmutter eine besonders häufige Art der Krebserkrankung bei Frauen.
Gebärmutterhalskrebs kann nach dem derzeitigen Stand der Medizin nahezu hundertprozentig geheilt werden, vorausgesetzt, die Frauen stellen sich regelmäßig einer Vorsorgeuntersuchung.
Traditionell ist die Methode des sogenannten Abstriches, der aufzeigt, ob sich am Gebärmutterhals krebsverdächtige Zellen befinden.
Mittels der elektronischen Methode der Kolposskopie können anhand einer 20-fachen Vergrößerung des Organes am Bildschirm Veränderungen in den Zellkulturen und auch deren Ausmaß festgestellt werden.
Erst dann wird eine Gewebsprobe entnommen und genau untersucht.
Diese Methode kann nicht nur in Kliniken angewendet werden, sagt Primarius Frank Girardi.
Selbstverständlich kann jeder Gynäkologe, der in dieser Technik ausgebildet wurde, nicht nur die Vorsorgeuntersuchung inklusive der Korpuskopie durchführen, er kann auch ganz adäquat der Veränderung die nachfolgende Behandlung durchführen.
Eine genaue Diagnose ist deshalb besonders wichtig, um nicht sozusagen vorsichtshalber zu operieren.
Eine Vorgangsweise, die neben der Mühsal für die Patientin letztlich auch die Krankenkassen teuer zu stehen kommt.
Das ist unser größtes Problem.
Wenn ausschließlich aufgrund von zytologischen Verdachtsmomenten eine Gewebsentnahme größeren Ausmaßes vorgenommen wird, die sogenannte Kronisation, dann muss man damit rechnen, dass zwischen 20 und 40 Prozent dieser Eingriffe sozusagen unnötig durchgeführt werden und keine Krebsvorstufe behandelt wird.
Um dies zu verhindern, fordert die österreichische Gesellschaft für Korpuskopie, dass vor einem solchen Eingriff eine kleine Gewebsentnahme durchgeführt wird, die beweisen soll, dass es sich tatsächlich um eine Krebsvorstufe handelt und nicht Frauen ausschließlich wegen eines Verdachtsmomentes diesem größeren Eingriff unterzogen werden müssen.
Neueste Entwicklung auf dem Sektor der Telemedizin in diesem Zusammenhang.
Es gibt noch einen weiteren Sicherheitsfaktor für eine besonders genaue Diagnose.
Der behandelte Arzt kann, vorausgesetzt, dass seine Ordination entsprechend ausgestattet ist, sein Kolposskopiegerät an das Internet andocken und sich sozusagen live mit Spezialisten in Kliniken oder mit anderen erfahrenen Fachkollegen über die notwendigen Therapiemaßnahmen, vor allem über die Frage operieren oder nicht, beraten.
Zwölf vor eins, wir kommen zum Kulturteil in diesem Mittagjournal und der Beitrag steht unter dem Motto, Ferienzeit ist Lesezeit, zumindest für viele.
Günter Keindlsdorfer hat sozusagen einen Rundgang durch Buchhandlungen gemacht und von erfahrenen Buchhändlern Tipps eingeholt für die Sommerlektüre.
Ruthraud Schöberl von der Buchhandlung Leporello mag spannende Lektüre, am liebsten hat sie Krimis.
Sie empfiehlt ein Meisterwerk der polnischen Romantik, einen 900-Seiten-Schmöker, erschienen in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts.
Jan Potocki, die Handschrift von Sarah Gosser, ein ganz tolles Buch, bei Insel vor zwei Wochen neu aufgelegt, zwar circa 160 Jahre alt,
Aber diese 900 Zeiten spielen nicht nur zum Teil im maurischen Spanien, zum Teil im alten Ägypten, und zwar wirklich vor 2000 Jahren.
Es ist ein Krimi, der so viele Schichten hat, dass es einem schwerfällt, wirklich zu erzählen.
Und Strand- oder verregneter Bergurlaub ist genau das Richtige.
Den Freunden des aktuellen politisch brisanten Sachbuchs empfiehlt Ruthraud Schöberl ein Werk, das kürzlich im Verlag CH Beck herausgekommen ist.
Alexander Stille – Die Richter.
Im Untertitel heißt dieses Buch Der Tod, die Mafia und die italienische Republik.
Es geht nicht zuletzt um die Ermordung der beiden Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino.
Eines der tollsten Dinge an dem Buch für mich war, dass er damit belegt, dass Falcone und Porzellino nicht umsonst gestorben sind, dass die zwei das auch genau gewusst haben eigentlich, auf was sie sich da einlassen, aber dass sie damit eine Revolution in der italienischen Politik
bewirkt haben.
Ganz in der Nähe der Universität befindet sich die Buchhandlung Kupitsch.
Hier berät Tilman Eder die Kundschaft.
Also für den Sommerurlaub empfehle ich von Michael Köhlmeier Telemach, eine ganz faszinierende, verständige, sehr spannende vor allem Nacherzählung dieses klassischen Mythos vom Odysseus und das ist jetzt auch als Taschenbuch erschienen beim Biber.
Besitzt also höchste Strandtauglichkeit, zumal an ionischen oder ägäischen Gestaben.
Für Sachbuchfreunde hat Tilman Eder ein besonderes Gusto-Stückerl parat.
Also aus dem Sachbuchbereich habe ich herausgesucht vom Oliver Sacks, die Insel der Farbenblinden.
Ein auf den ersten Blick ein bisschen seltsames Buch, das eine Mischung ist zwischen einem Reisebericht und einer Art Darstellung seiner Arbeit als Neurologe, in dem er versucht einem bestimmten, sehr seltenen und nur auf einer ganz kleinen Südseeinsel vorkommenden Phänomen nachzugehen.
Das Buch von Oliver Seggs ist bei Rowoldt herausgekommen.
Zwei Gehminuten vom Stephansplatz entfernt liegt ein anderes Buchgeschäft, in dem man freundlich und kompetent beraten wird.
Astrid Berger heiße ich, von der Buchhandlung Berger im Ersten Bezirk am Kohlmarkt.
Also mein Sommertipp ist von N. Michaels Fluchtstücke.
In diesem Buch wird in einer sehr schönen, poetischen Sprache über das Angenommenwerden und über das Vertrauen zueinander gesprochen.
Die kanadische Erzählerin Anne Michaels beschreibt in ihrem Roman die Lebensgeschichte des Holocaust-Überlebenden Jakob Beer.
Das Buch stand lange Zeit ganz oben auf den kanadischen Bestsellerlisten.
Die deutsche Übersetzung ist im Berlin Verlag erschienen.
Im Sachbuchbereich hat sich Astrid Berger für ein Werk mit starkem Österreichbezug entschieden.
Ja, also das ist das Buch Kunstskandal von Sabine Fellner.
Es spielt sich in Wien ab.
Es geht um die Kunstszene der letzten 150 Jahre in Wien, um sehr renommierte Künstler.
Heute sind sie renommiert.
Es beginnt mit Waldmüller, der ja letztendlich der Akademie verwiesen wurde.
Es geht weiter mit Kokoschka, Hans Makart, Gustav Klimt, Adolf Loos und so weiter.
Sabine Fellners Buch ist bei Überreuter erschienen.
Man kann sich seine Sommerlektüre natürlich auch selbst zusammenstellen.
Schließlich gehörte es zu den höchsten Genüssen, vor Antritt eines Urlaubs noch ein, zwei Stunden im Buchgeschäft zu verbringen und sich mit Lesestoff nach eigenem Gusto einzudecken.
Buchhändlertipps für die Urlaubslektüre eingeholt von Günther Keindlstorfer.
Eine Liste mit den empfohlenen Büchern liegt übrigens im ORF-Kundendienst auf, wenn Sie es interessiert.
Wiener Telefonnummer 877 36 71.
ORF-Kundendienst 877 36 71.
Die Telefonnummer in Wien für die Urlaubslektüre-Liste.
Wir kommen zu den Nachrichten.
Hongkong.
Wenige Stunden vor der Rückgabe Hongkongs an China hat der letzte britische Gouverneur Chris Patton seine Residenz verlassen.
Die Flagge der Kronkolonie wurde vor der Residenz Pattons heruntergeholt.
Chinas Staats- und Parteichef Jiang Zemin und Ministerpräsident Li Peng sind in Hongkong eingetroffen.
Großbritannien wird durch Prinz Charles und Premierminister Blair bei den Feiern vertreten.
Um Mitternachtortszeit werden die Fahnen ausgetauscht.
Albanien.
Die linksgerichtete Opposition dürfte die Parlamentswahlen gewonnen haben.
Der Vizepräsident der zentralen Wahlkommission gab an, das Linksbündnis habe die Mehrheit der Stimmen erreicht.
Der Vorsitzende der sozialistischen Partei Fatos Nano sagte, die Sozialisten hätten mit ihren Koalitionspartnern eine Zweidrittelmehrheit erreicht.
Die Lage in Albanien werde sich beruhigen.
Der Generalsekretär der demokratischen Partei Jens Pollo sagte, er wolle die Ergebnisse der Stichwahlen abwarten.
Österreich.
Über angebliche Äußerungen von Außenminister Schüssel gibt es Aufregung.
Nach einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins Fokus hat Schüssel am Rande des EU-Gipfels in Amsterdam den Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Hans Tietmeyer, als richtige Sau bezeichnet.
Außerdem habe Schüssel ein schwedisches Regierungsmitglied als Trottel beschimpft.
Außenminister Schüssel wies das zurück.
Dies sei eine bösartige Unterstellung, ein solches Vokabular gehöre nicht zu seinem Sprachgebrauch.
FPÖ-Generalsekretär Westenthaler sagte, Schüssel habe dem Image Österreichs geschadet.
Die Klubchefin der Grünen, Madeleine Petrovic, erklärte, es stelle sich die Frage, ob Schüssel noch tragbar sei.
Ein Minenexperte hat der Grazer Firma Dynamit Nobel die Produktion von Antipersonenminen vorgeworfen.
Der Experte Ray McGrath sagte, Dynamit Nobel verstoße gegen das von Österreich unterzeichnete internationale Antilandminenabkommen und gegen das Antipersonenminengesetz.
Die Antipersonenminen würden unter anderer Bezeichnung produziert.
Der Geschäftsführer von Dynamit Nobel, Rudolf Lohberger, dementierte die Äußerung McGrath.
Das Produkt sei keine Antipersonenmine.
Türkei.
Staatspräsident Demirel hat den bisherigen türkischen Oppositionsführer Yilmaz als Regierungschef gewilligt.
Yilmaz führt eine Minderheitenkoalition dreier Parteien an.
Präsident Demirel hatte jemals beauftragt, eine Regierung zu bilden, nachdem der Islamistenführer Erbakan als Ministerpräsident zurückgetreten war.
Bosnien.
Die bosnisch-serbische Präsidentin Biljana Plausic ist nach Angaben von Regierungsmitgliedern von politischen Gegnern festgenommen worden.
Damit solle verhindert werden, dass sie gegen die Korruptionen der Führung der Republik vorgehe.
Plausic hatte zuvor vergeblich versucht, Innenminister Dragan Kijac zu entlassen.
Kijac steht dem ehemaligen bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic nahe.
Plausic hatte sich dagegen bereit erklärt, den Förderungen des Dayton-Vertrages entgegenzukommen.
Das Wetter heute Nachmittag, wechselnd bewölkt und ein paar Regenschauer oder Gewitter.
Die Temperaturen liegen bei lebhaftem Wind zwischen 18 Grad in Vorarlberg und 29 Grad im Burgenland.
Die Schlussnachrichten waren das und sie heißen natürlich deswegen so, weil das Mittagsschanal damit zu Ende geht.
Unser Techniker an den Regeln war Günther Reiß, der sendungsverantwortliche Regisseur Wolfgang Wittmann und ihr Moderator im Studio Werner Löw.
Interview: Schüssel. Außenminister Schüssel hatte angeblich am Rande des EU-Gipfels in Amsterdam im Rahmen eines inoffiziellen Pressefrühstücks ein schwedisches Regierungsmitglied als "Trottel", den Präsident der deutschen Bundesbank als eine "richtige Sau" bezeichnet. Schüssel dementiert und meint, nie an einem dortigen Pressefrühstück teilgenommen zu haben. Ein derartiges Vokabular zähle nicht zu sienem Sprachgebrauch, nicht einmal im härtesten Wahlkampf gegen politische Gegener würde er solche Worte verwenden. Die Anschuldigungen seien haltlos und erfunden und Schüssel, der im Gespräch zum Ende leicht ungehalten wurde, meinte, er fände es höchst merkwürdig, dass erfundene Geschichten von österreichischen Medien aufgenommen würden. Schließlich brach er das Gespräch ab und legte auf, weshalb ihn die Redakteurin nicht mehr darauf ansprechne konnte, dass auch zwei ORF-Journalisten angaben, bei dem betreffenden Gespräch dabei gewesen zu sein.
Mitwirkende:
Roither, Bettina [Gestaltung]
, Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1997.06.30 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Skandal
;
Diplomatie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten