Traditionelle Töpfertechniken in Hala / Südpakistan

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Titel Traditionelle Töpfertechniken in Hala / Südpakistan
Spieldauer 00:43:11
Mitwirkende Waigand, Ursula [Wiss. Verfasser/in]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1983 [Produktionsdatum]
1986 [Erscheinungsjahr]
Ort Wien
Schlagworte Technik ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; Handwerk und Gewerbe ; Technik ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Pakistan
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format VKAUlb [Videokassette, Umatic, LB]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, vx-01510_01_k02, vx-01510_01_k01 C 1765
Medienart MPG-Videodatei

Information

Inhalt

"In der Kleinstadt Hala in der pakistanischen Provinz Sind haben sich traditionelle keramische Techniken erhalten, die vom Verschwinden bedroht sind. Dies betrifft besonders die Erzeugnisse der Gebrauchskeramiker. Die für die Region typischen Töpfertechniken der porösen Irdenware lassen sich deutlich und vollständig darstellen anhand der Produktion der Trinkwasservorratsgefäße "matto" und "dilla", die der Film zeigt. Die Dokumentation umfaßt alle Arbeitsvorgänge von der Gewinnung des Tones bis zur gebrannten Ware." (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 33; Jahr 1985; Seite 95).
Hala (Provinz Sind) ist berühmt für seine traditionelle Keramikproduktion. Zu den Produzentengruppen gehören jene Dekorkeramiker, die sich auf die Erzeugung von Fliesen (vgl. C 1764; "Die Herstellung von glasierten Fliesen in Hala") spezialisiert haben und jene, die Schüssel und Vasen herstellen. Das Töpferhandwerk in Hala ist vom Aussterben bedroht, da haltbare Industrieerzeugnisse aus Plastik, Blech und Porzellan zu einer Verminderung der Nachfrage nach der zerbrechlichen Gebrauchskeramik geführt haben. Der Großteil der in den Geschäften von Neu-Hala angebotenen Töpferware stammt vom Töpfer Mohammed Urs, der den größten Töpferbetrieb leitet. Urs bezeichnet sich selbst als "khumbar", einen professionellen Töpfer. Seine Werkstatt umfasst eine Fläche von ca. 500 qm. Die Mitarbeiter in der Werkstatt setzen sich aus männlichen und weiblichen Familienmitgliedern zusammen. Die Arbeit auf der Töpferscheibe und das Klopfen mit Holzpaddel und Widerlager ist den Männern vorbehalten, während das Handmodellieren und Bemalen ausschließlich Aufgabe der Frauen ist. Typische Formtechniken finden bei der Herstellung der bauchigen Gefäße matto und dilla ihre Anwendung. Es handelt sich dabei um eine Kombination von Dreh- und Treibtechniken. Die Töpfer drehen zunächst an der Töpferscheibe ein flachbödiges Gefäß, das durch Schlagen mit einem Holzpaddel und einem Widerlager aus gebranntem Ton erweitert und rundbödig gestaltet wird. Diese Kombination von Dreh- und paddle-anvil Technik ist ein typisches Merkmal der Sind Töpferei. Eine weitere Besonderheit der regionalen Technologie ist die Technik der Formveränderung durch Luftdruck. In der Keramikwerkstatt kommt eine Handtöpferscheibe aus getrockneten Ziegenhaaren und vermischten Ton zum Einsatz, die „in der keramischen Fachliteratur als altertümliche angesehen“ wird. Obwohl Mohammed Urs mehr und artenreicher produzieren könnte, hat er sich an die gegebene Marktlage angepasst. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 33; Jahr 1985; Seiten 95-102).
Es handelt sich bei der Keramikwerkstätte von Mohammed Urs in Hala um ein Familienunternehmen, welches das Wissen über die Herstellung der Keramikobjekte von einer in die nächste Generation weitergibt. In Urs' Betrieb existiert eine geschlechtliche Arbeitsteilung. Männern kommt dabei die formgebende Arbeit in der Werkstätte zu, während Frauen für gestalterische Aufgaben eingesetzt werden.

Sammlungsgeschichte

Sammlung ÖWF

Art der Aufnahme

Wissenschaftlicher Film

Anmerkungen zur Geschichte des ethnographischen bzw. ethnologischen Films

Technische Anmerkungen

Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek

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