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KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal Westminster Abbey in London, Samstag, der 6.
September 1997, Trauerfeier für Diana, die Prinzessin von Wales.
Nicht nur die britische Nation steht in diesen Stunden ganz im Zeichen des tragischen Schicksales ihrer Queen of Hearts,
Milliarden Menschen weltweit nehmen via Rundfunk Anteil am letzten Weg der 36-Jährigen, deren Leben am vergangenen Sonntag so abrupt endete in einem Verkehrsunfall in Paris auf der Flucht vor Fotoreportern in einem rasenden Wagen mit einem betrunkenen Chauffeur.
Das Unglück, seine Vorgeschichte, seine Hintergründe, sie sind heute nicht das Thema.
Heute heißt es Abschied nehmen vom Menschen Diana.
Dieses Mittagschanal steht natürlich ganz im Zeichen des historischen Ereignisses in London.
Später in dieser Sendung noch persönlich Berührendes über die gestern verstorbene Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa,
und über einen großen Verstorbenen der Musikwelt, den Dirigenten Sir Georg Scholti.
Am Mikrofon des Mittagsschonals begrüßt sie Wolfgang Wittmann.
Kurz zum Wetter.
Heute geht das sommerliche Wetter zu Ende.
Von Nordwesten breiten sich bis zum Abend Regenschauer und Gewitter auf den Großteil Österreichs aus.
Höchsttemperaturen 20 Grad in Vorarlberg bis 29 Grad im Osten.
Morgen Sonntag dann regnerisch und merklich kühler.
Noch ein Hinweis im Journal zu Gast ist heute der Leiter des Arbeitsmarktservice Herbert Buchinger.
Damit gleich zu den zur Zeit in London stattfindenden Trauerfeierlichkeiten für Prinzessin Diana.
Am Vormittag wurde der Sarg Dianas in einer stillen Prozession durch die Londoner City geleitet,
Vorbei an Millionen Trauergästen, die sich zum Teil bereits seit Tagen an der Route des Trauerzuges aufhielten, um ihrer Prinzessin die letzte Ehre zu erweisen.
Es berichtet Bettina Reuter.
Kurz nach 10 Uhr verlässt der Trauerzug den Kensington-Palast.
Voran und zuletzt berittene Soldaten der königlichen Artillerie.
Der Sarg ist auf einer ebenfalls von Pferden gezogenen Geschützlafette, flankiert von zwölf Soldaten der Welsh Guards mit den Bärenfehlmützen.
Der Sarg ist besetzt mit der königlichen Fahne, darauf drei Kränze aus weißen Lilien, den Lieblingsblumen von Prinzessin Diana.
Sie sind von ihrem Bruder,
und ihren zwei Söhnen.
Die Menschenmasse, die den letzten Weg Dianas seit der Nacht säumt, bricht ihr Schweigen.
Klagerufe sind zu hören, Blumen werden zum Sarg geworfen.
Durch die Kensington Street am südlichen Ende des Hyde Parks entlang, Richtung Constitution Hill, am Victoria Denkmal vorbei, durch die Mall führt der Trauerzug.
Dann Horse Guards Parade, Parliament Street, Whitehall, zum Westtor der Westminster Abbey.
Die Tenorglocke der Abbey schlägt übrigens jede Minute des gesamten Wegs einmal.
Mehrere Millionen Menschen verfolgen den Kondukt in den Straßen von London.
Mehr als 27.000 Polizisten sind im Einsatz.
Vor den Fernsehschirmen weltweit hunderte Millionen Zuseher.
Sicherlich mehr als bei der Hochzeit von Charles und Diana 1981, als es rund 700 Millionen Zuseher waren.
Für die BBC ist das heutige Begräbnis der traurige Anlass zu ihrer bisher aufwendigsten Übertragung.
Mehr als 100 Kameras sind im Einsatz.
Es wird in 117 Länder übertragen, in 44 Sprachen kommentiert.
Am Straßenrand wird geweint, als die Geschützlafette im Schritt vorbeizieht.
Eine Lafette, die übrigens erstmals zum Begräbnis von Königin Viktoria benutzt wurde und auf der seither bei allen Staatsbegräbnissen der Sarg transportiert wurde.
Das letzte Mal beim Trauerzug von Lord Mountbatten of Burma 1972.
Er war der letzte Vizekönig von Indien und kam bei einem IRA-Anschlag ums Leben.
Während der Trauerzug langsam seinen Weg durch Central London findet, nehmen in der Westminster Abbey die ersten Trauergäste Platz.
Eine der ersten ist Rain Spencer, die Stiefmutter von Prinzessin Diana.
Aber auch aktive und pensionierte Politiker John Major, Margaret Thatcher, Außenminister Robin Cook und Premierminister Tony Blair.
Natürlich kommen unter den rund 2000 geladenen Gästen auch viele Künstler in die Abbey.
Die Popsänger Elton John, der ja singen wird,
George Michael Christeberg.
Zu erwähnen ist vielleicht auch noch der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger und natürlich Hillary Clinton, Bernadette Chirac, die Frau von Präsident Chirac, Fränegin Waller, die Präsidentin des südafrikanischen Parlaments, aber auch Mohammed Al-Fayyad, der Vater des mit der Prinzessin tödlich verunglückten Dodi Al-Fayyad.
Königin Elisabeth und ihre Familie finden sich vor dem Tor des Buckingham-Palastes ein, um den Kondukt zu sehen, wie er vorbeizieht.
Die Königin geht nicht mit, sondern kommt dann direkt zur Westminster Abbey.
Bei der Familie ist übrigens auch Sarah Ferguson, die Herzogin von York.
Beim St.
James Palace drehen sich Prinz Charles und seine beiden Söhne William und Harry in den Kondukt ein, der bis dahin ja allein war.
Begleitet vom Earl of Spencer, dem Bruder von Prinzessin Diana, und von Prinz Philip, dem Gemahl der Königin.
Sie begleiten Diana die letzte Strecke bis zur Westminster Abbey.
In der Mitte geht der Earl of Spencer, rechts und links die beiden Söhne, am Rand Prinz Charles und auf der anderen Seite Prinz Philip.
Die Kinder sind sehr gefasst.
Nach ihnen reihen sich die 500 Vertreter jener Wohltätigkeitsorganisationen ein, die am meisten von der Arbeit der Prinzessin profitiert haben.
Einige werden in Rollstühlen geschoben, es sind Kinder dabei, es sind sehr viele verschiedene Leute, die übrigens gebeten worden sind, sich nicht formell anzuziehen.
An der Seite beobachtet übrigens auch stumm der Oberrabiner von London den Trauerzug.
Er darf ja heute am Sabbat nicht in die Kirche gehen.
Und langsam, im Schritttempo, zieht der Kondukt, beobachtet von den Menschenmassen, weiter zur Westminster Abbey.
Bettina Reuter schilderte den Weg des Trauerzuges mit dem Sarg von Prinzessin Diana durch London.
Vor wenigen Minuten hat in der Krönungskirche der britischen Könige, also in der Westminster Abbey, der Trauergottesdienst begonnen.
Ein Gottesdienst nach dem Ritus der Kirche von England.
Ein Gottesdienst mit intimem Charakter, mit persönlichen Beiträgen der Familie Dianas und von Freunden, unter ihnen auch Premierminister Blair und der Popsänger Elton John.
Einzelheiten über den Ablauf dieses Gottesdienstes für Diana jetzt live von Wolfgang Klein.
Der Sarg mit dem Leichnam von Prinzessin Diana ist also bei der Westminster-Abtei angekommen und wird gerade nach vor zum Altarraum geleitet, angeführt vom Vorsteher der Westminster Abbey, von Wesley Kahn.
Es soll ein außergewöhnlicher Gottesdienst werden für einen außergewöhnlichen Menschen.
Das haben die Organisatoren der Trauerfeier immer wieder betont.
Nach den Hymnen, die jetzt im Hintergrund zu hören sind, werden die Trauergäste dann zuerst einmal die Nationalhymne singen.
God Save Our Gracious Queen.
Königin Elisabeth ist anwesend.
Sie ist das Oberhaupt der anglikanischen Kirche.
Die Feier wird, wie schon gesagt, geleitet vom Vorsteher der Westminster-Abtei, Wesley Carr.
Später wird dann der Erzbischof von Canterbury, George Carey, übernehmen und persönliche Gebete für Prinzessin Diana, ihre Familie, ihre Angehörigen und alle Trauernden sprechen.
Der Erzbischof von Canterbury ist das geistliche Oberhaupt der Kirche von England.
Im Wesentlichen entspricht der anglikanische Ritus einer solchen Trauerfeier dem katholischen Ritus, mit Gebeten und der Erinnerung daran, dass das Leben nicht mit dem Tod endet.
Dianas Angehörige haben aber auch Wert gelegt auf sehr persönliche Elemente in der Feier.
Nicht nur, dass, wie schon erwähnt, Elton John, ein persönlicher Freund Dianas singen wird, und zwar seinen Welthit »Candle in the Wind«, das er eigens umgedichtet hat.
»Goodbye, England's Rose« wird es beginnen.
Auf Wiedersehen, Rose England.
Daneben werden auch der Einers liebste Hymnen und Kirchenlieder gesungen.
Und ihre Geschwister, die beiden Schwestern und der Bruder, werden Gebete und Gedichte vorlesen.
Auch der britische Premierminister Tony Blair hat eine Lesung übernommen.
Und zwar das Hohelied der Liebe aus dem ersten Korintherbrief.
Es ist ein sehr ungewöhnlicher Text, aber passend für dieses Ereignis.
Üblicherweise wird er eigentlich bei Hochzeiten verwendet.
Es handelt sich um eine sehr berührende Perikope, die von der unendlichen Liebe spricht, die alles erträgt und alles erduldet, die keine Eifersucht kennt.
Später, zum Abschluss des Gottesdienstes dann, wird der Trauerzug mit dem Sarg die Westminster-Abtei wieder verlassen.
Am Tor wird er dann noch zum Stehen kommen, für eine Trauerminute, die in ganz Großbritannien eingehalten werden soll.
Und das eigentliche Begräbnis dann, später, im engsten Kreis, ohne Medien, auf dem Landgut der Familie Spencer.
Wolfgang Klein war das über das aktuelle und kommende Geschehen in Westminster Abbey.
Wir werden die wichtigsten Ereignisse dieser Trauerfeier gegen Schluss dieses Mittagsjournals zusammenfassen.
Jetzt aber zu den durchaus politischen Entwicklungen, die der Tod der Jainers in Großbritannien verursacht hat.
War das Image der Monarchie bei den Bürgern schon in der Zeit vor dem Unglück belastet?
So haben die ersten Reaktionen der Royals auf den Tod der Prinzessin von Wales harsche Kritik ausgelöst.
Gipfelpunkt war die an Königin Elisabeth gerichtete Zeitungsschlagzeile »Ihr Volk leidet, sprechen Sie zu uns, Madame«.
Denn die ersten Stellungnahmen von Buckingham Palace waren trocken und protokollgemäß.
Erst gestern dann kamen die Menschen hinter der Fassade der Windsor ein wenig zum Vorschein, als Prinz Charles und seine Söhne William und Harry zu den Trauernden vor den Palästen kamen und als Königin Elisabeth in ihrer ersten Live-Rede im Fernsehen relativ warmherzige Worte für Diana fand.
Manche wollen auch Zeichen persönlicher Rührung im Gesicht der Queen gelesen haben.
Neben mir im Studio jetzt Bettina Reuter, an Sie die Frage, wir haben gemeinsam den Beginn der Trauerfeierlichkeiten verfolgt.
Glauben Sie, wird die Art und Weise der Zeremonie dem Anspruch der meisten Bürger gerecht, Diana so eine Art Staatsbegräbnis zu geben?
Das glaube ich sehr wohl.
Es ist ein sehr würdiges, ein sehr berührendes Begräbnis, ein Trauerzug und eine sehr berührende Messe, soweit man das bis jetzt sehen kann.
Und ich glaube, es entspricht eigentlich in sehr guter Weise genau dem, womit man die Prinzessin zu ihren Lebzeiten verbunden hat.
Es ist kein Staatsbegräbnis mit allem Pomp, etwa mit militärischen Ehren, mit Kanonen, mit einer Militärkompanie.
Es ist ein sehr einfacher Leichenzug gewesen.
Es waren zum Schluss jene Leute dabei, die ihr am liebsten waren, also ihre beiden Söhne.
Und auch die Messe ist eine Messe, die durchaus eine gute Mischung findet zwischen dem traditionellen Ritus, einer anglikanischen Trauermesse,
und Elementen, die das widerspiegeln, was die Prinzessin geliebt hat, etwa das Lied, das Elton John singen wird.
Kann man sagen, dass damit in letzter Minute quasi die britische Königsfamilie den Schulterschluss mit den trauernden Bürgern geschafft hat?
Die gestrige Rede der Queen ist sehr unterschiedlich aufgenommen worden.
Wir haben in London heute Vormittag noch Menschen befragt, ob sie glauben, dass sozusagen das Volk nun mit der Königin, mit der Monarchie wieder versöhnt ist.
Ein Herr hat gefunden,
Es geht mit der gestrigen Rede der Queen eigentlich nur mehr um Schadensbegrenzung.
Die Monarchie werde in den nächsten Jahren sehr genau beobachtet werden und kritisiert werden.
Und er meint auch, man hätte gespürt, dass die Queen mit ihrer Rede die Kritik nicht wirklich wegmachen konnte.
Dass man spürt, sie habe nur reagiert, aber nicht, sie habe getan, was sie wirklich tun wollte.
Hören wir uns das einmal an.
Ich denke, das war ein Schadensbegrenzungsexerz.
Ich denke, die Zukunft der Monarchie wird über die nächsten Monate und Jahre abgehoben werden.
Ich denke nicht, dass sie in diesem Gespräch die Situation in irgendeiner Art und Weise wiederholen kann.
Ich denke, es ist in den vergangenen Tagen zu weit gegangen.
Ich denke, wenn sie etwas gesagt hätte, vielleicht am Montag oder am Dienstag, aber das scheint zu der Kritik der Menschen zu reagieren, anstatt zu sagen, dass das etwas ist, was Buckingham Palace wollte.
Ich fühle mich gut für sie, aber ich fühle auch, dass, nur weil die öffentliche Meinung mobilisiert wird, bedeutet das nicht, dass jeder tun muss, was er will.
Manchmal muss man mit der öffentlichen Meinung sehr vorsichtig sein, was es bedeutet.
Und die Leute werden sehr daran eingeschränkt und es ist momentan fast eine Mob-Regel.
Ja, also die Dame zuletzt hat dagegen gemeint, nur weil die öffentliche Meinung etwas will, muss man nicht unbedingt dem entsprechen.
Man muss sehr vorsichtig sein mit solchen Aufwahlungen der öffentlichen Meinung.
Sie hat gemeint, es herrsche so etwas wie eine Herrschaft der Massen momentan.
Und ich glaube, dieses Spannungsfeld ist das, was die Situation in Großbritannien momentan sicherlich kennzeichnet, wobei im Großen und Ganzen die Rede der Queen, die öffentlichen Auftritte der Familie wirklich Versöhnungsgästen waren.
Zum Schluss noch eine etwas orakelhafte Frage.
Ist Prinz Charles jetzt durch diesen tragischen Tod seiner Ex-Frau als Thronfolger wirklich so chancenlos, wie viele Zeitungen schreiben?
Wartet Großbritannien auf Prinz William als nächsten König?
Das war ein Gefühl vieler Briten, dass es ja schon vor dem Tod der Prinzessin gegeben hat.
Es wird alles darauf ankommen, ob diese Lehren, die die Königin gestern in ihrer Rede angesprochen hat, aus den Ereignissen und aus den Emotionen der Massen jetzt auch wirklich gezogen werden, ob sich das Königshaus öffnet oder nicht.
Rein theoretisch ist es natürlich möglich, dass Prinz Charles sich zurückzieht, auf die Nachfolge verzichtet und dass Prinz William als Thronfolger
eingesetzt wird, aber ich glaube, das kann man jetzt noch nicht sehen.
Danke Bettina Reuter für diese Analysen zum Stand der britischen Monarchie.
Damit beenden wir im Mittagsschnell vorerst unsere Berichterstattung und wenden uns dem übrigen Weltgeschehen zu, zunächst in einer kurzen Meldungsübersicht.
Frankreich.
Der weltbekannte Dirigent Sir Georg Scholti ist im Alter von 84 Jahren in Antib gestorben.
Seine Karriere begann er als Pianist.
Als Schüler Arturo Toscaninis wurde er zum musikalischen Perfektionisten.
Nach dem Tod von Leonard Bernstein und Herbert von Karajan galt Scholti als Altmeister unter den Dirigenten.
Indien Mutter Teresa ist im Alter von 87 Jahren in Kalkutta an den Folgen eines Herzanfalls gestorben.
Die Ordensfrau und Friedensnobelpreisträgerin, bekannt als Engel der Armen, soll morgen in einer Kirche im Süden Kalkuttas aufgebahrt werden.
Die Beisetzung wurde zunächst für Mittwoch angesetzt, später aber auf Samstag verschoben.
Die Weltöffentlichkeit, allen voran Papst Johannes Paul II., hat mit Trauer und Schmerz auf die Todesnachricht reagiert.
Österreich
Der Salzburger Altertsbischof Karl Berg ist heute Vormittag in der Salzburger Bischofsgruft beigesetzt worden.
An den Begräbnisfeiern im Dom von Salzburg nahmen tausende Gläubige teil.
Der Salzburger Erzbischof Georg Eder würdigte in der Predigt seinen Vorgänger als Vorbild in seinem Glauben und in seiner Treue zur Kirche.
Papst Johannes Paul II.
äußerte in einem Telegramm sein aufrichtig empfundenes Beileid.
Der Salzburger Altertsbischof ist am vergangenen Montag im 89.
Lebensjahr gestorben.
Nahe Osten.
Das Palästinenser-Kabinett hat den Terror gegen Zivilisten ausdrücklich verurteilt.
Es wies jedoch jede Verantwortung für den jüngsten Selbstmordanschlag in Jerusalem zurück.
Zugleich verurteilten die Palästinenser die von Israel neuerlich angeordnete Abregelung der Autonomiegebiete.
Israel zeigt sich unterdessen friedenswillig.
Ministerpräsident Netanyahu erklärte, man sei weiterhin um einen Ausgleich mit den Nachbarn bemüht.
Russland.
Die Meerbesatzung hat etwa sechsstündige Reparaturarbeiten im Weltraum beendet.
Dem russischen Kommandanten und seinem amerikanischen Kollegen gelang es, zwei von drei beschädigten Sonnenbatterien so auszurichten, dass sie wieder die volle Energie liefern.
Die Ursachen für das durch eine Kollision entstandene Leck am Spektr-Modul konnten sie zunächst nicht ausmachen.
Nach diesen Nachrichten von Elisabeth Manners, die Ingeborg Czarny gelesen hat, ein ausführlicher Blick aufs Wetter.
Peter Sterzinger, bitte.
Der Herbst nimmt seinen zweiten Anlauf gegenüber dem ersten am vergangenen Wochenende zwar weniger markant, es wird nicht so deutlich abkühlen, dafür aber wirksamer, denn so lange Zeit beständig warm wie während dieser Spätsommerperiode dürfte es nicht mehr werden.
Die aktuellen Meldungen Wien und Eisenstadt heiter 26 Grad, St.
Pölten heiter 25, Linz stark bei Welt 23, Salzburg Regenschauer 20, Innsbruck stark bei Welt 22, Bregenz stark bei Welt 19, Graz heiter 24 und Klagenfurt
heiter 23 Grad.
Bis zum Abend breiten sich die Wolken auf den Großteil Österreichs aus, mit ihnen gewittrige Regenschauer.
Am längsten sonnig bleibt es im Süden Kärntens, der Steiermark und des Burgenlandes.
Es ist schwül und im gesamten Osten wird es noch einmal sehr warm, bei Höchstwerten bis 29 Grad.
Weiter im Westen sind es noch 24 etwa, in Vorarlberg sogar nur 20 Grad.
Heute Abend sind dann nahezu überall Regenschauer und Gewitter möglich und sie halten stellenweise über Nacht an.
Morgen Sonntag in ganz Österreich regnerisch, viel Regen, besonders im Süden.
Am Nachmittag im Westen allmählich wieder ein bisschen aufgelockert.
Bei lebhaftem Nordwestwind liegen die Höchsttemperaturen morgen nur zwischen 16 und 23 Grad.
Am Montag kommt allmählich die Sonne wieder, doch bleibt es wechselhaft und relativ kühl und so geht es kommende Woche weiter.
12 Uhr und 19 Minuten, nächstes Thema des Mittagsschonals, der Tod von Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa.
Der Tod der 86-jährigen Ordensschwester in Calcutta gestern Abend hat die ganze Welt erschüttert.
Der Engel der Armen, eine Heilige zu Lebzeiten, so wird Mutter Teresa der Welt in Erinnerung bleiben.
Und wenn sie sagte, ihre Arbeit sei nur ein Tropfen im Ozean, so kann man heute durchaus von einem Ozean an Tropfen sprechen, den diese kleine alte Frau aus dem heutigen Mazedonien geschaffen hat.
Ihr Herz hat gestern aufgehört zu schlagen, aber ihr Werk lebt weiter an hunderten Stellen der Welt in der Tätigkeit tausender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Ordensgemeinschaft.
Nachrufe auf Mutter Theresa haben wir gestern Abend und heute früh ausführlich gebracht.
Nun im Mittagsschanal die persönlichen Erfahrungen einer Österreicherin, einer bekannten Österreicherin, die vor Jahren monatelang im Team von Mutter Theresa in Indien mitarbeitete, die Schauspielerin Gabriele Schuchter.
Sie hat mir heute Vormittag im Studio erzählt, wie ihre erste Begegnung mit Mutter Theresa ablief.
Ich bin zum ersten Mal begegnet in einer Messe.
Im Mutterhaus, wo Mutter Teresa gelebt hat und wo viele ihrer Schwestern auch leben, gibt es einen Raum, der zu einer ganz lauten Straße die Fenster hinaus hat.
Die Fenster sind auch immer offen.
Das heißt, sie haben, glaube ich, gar keine Fensterscheiben.
Und dort wird jeden Morgen die Messe gefeiert.
Und dort habe ich sie zum ersten Mal gesehen.
Und ich war so beeindruckt, dass die
Sie, von ihr ausgehend, eine solche Andacht in diesem tosenden Lärm von den vielen Autos, die draußen fahren, eine solche Andacht verbreitet ist, und dass sie, was mir auch besonders aufgefallen ist, dass sie so ein kleiner Mensch ist.
dass sie als so kleiner Mensch, aber mit so einer unglaublich gewinnenden Art alle um sich herum bannt, auf sich, aber auch auf das, was in der Messe gefeiert wird.
Und das hat mich sehr, sehr beeindruckt.
Das war in den frühen Morgenstunden.
Und das gibt einem auch dann Kraft, dort mitzuhelfen.
Und sie hat auch, also ich war dort eine von vielen freiwilligen Helfern aus aller Welt, die dort immer hinkommen und einige Zeit bleiben, nicht gefragt werden, wie lange sie bleiben, warum sie gekommen sind, sondern die einfach ihre Hände zur Verfügung stellen dürfen dort ohne Bürokratie.
Und sie hat ab und zu diese freiwilligen Helfer um sich versammelt mit einer leisen, sehr, sehr eindringlichen Stimme
zu ihnen gesprochen, dass es einerseits sehr gut ist, dass sie da sind alle und dass sie sehr froh ist um jede Hand, die hilft und die sich vor nichts scheut auch, dass sie andererseits nicht vergessen sollen, den Nachbarn zu Hause, also sei es der Ehemann, sei es die Frau, sei es
die Mutter seines fremden Nachbarn, dass die genauso arm sind wie die materiell Armen in Indien.
Also das hat sie immer wieder gesagt und das hat mich auch sehr getroffen und betroffen und ich versuche es natürlich ein bisschen nachzuleben.
Also ihr Vorbild.
Und vor allem das Allerwichtigste, das ich auch letztes Jahr wieder erlebt habe, als ich noch einmal mit Mann und Kindern hinfuhr nach Kalkutta, ihre Augen, ihre eindringlichen Augen.
und ihre Augen, die – viele haben das gesehen, sicher auch im Fernsehen jetzt oder auf Fotos – ihre Augen, die einfach ein Zeugnis sind oder ein Zeichen für ihre unendliche Liebe, also die sie in sich trägt und die sie weitergibt.
Das wollte ich eben auch noch sagen, dass sie für mich ein sehr
Also nicht dieser ernste, von der Religion geprägte Mensch, der nichts zulässt, was lustig ist.
Sie war sehr humorvoll.
Wie ist dieses Charisma von Mutter Teresa zu erklären?
War das eher menschliches Charisma oder religiös dominiertes Ihrer Meinung nach?
Ja, also beides.
Ich glaube, das war eine Mischung.
Was bezeichnet für mich ist, ich habe erfahren von einer Schwester eben letzte Woche in Rom, da war ja ihr Geburtstag letzte Woche, und wir haben geglaubt, es war ihr Geburtstag an dem Tag, wo wir dort waren.
Sie hat gesagt, nein, der war vor zwei Tagen, aber ihr ist wichtiger der Tauftag, nämlich einen Tag nach dem Geburtstag.
Also für sie war das Wichtigste, ihre Geburt war die, dass sie getauft war und dass sie
mit Gott verbunden war, mit Jesus.
In jedem Menschen hat sich Jesus gesehen und da kann man jetzt das glauben oder nicht.
Es haben, glaube ich, ganz viele Hinduisten an ihrem Beispiel gesehen, dass sie richtig in ihrer Art richtig war und richtig gewirkt hat.
Ihr Leben war einfach erfüllt von Gebet.
Und sie hat auch immer gesagt, dass der Friede ja in der Familie beginnt und dass kein Frieden sein kann auf der Welt, wenn die Familien so streiten.
Und sie hat ein Spruch gesagt, immer wieder, also das war fast Stereotyp, a family who prays together, stays together.
Und das, glaube ich, kann man, in gewisser Weise sollte man das befolgen.
Und dann kann es besser werden auf der Welt.
Obwohl ja viele vorgeworfen haben, das, was sie macht, sie ergreift das Problem nicht bei den Wurzeln, sondern das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
Aber ohne diesen Tropfen wäre es zu wenig.
Und sie musste es einfach tun.
Als Sie Calcutta wieder verlassen haben, hat Ihnen Mutter Teresa einige Worte auf den Weg mitgegeben?
Ja, sie hat gesagt, love until it hurts.
Also, du sollst andere lieben, bis es auch weh tut.
Also, dass du nicht nur das Bequeme, die Menschen gern hast, sondern dass du auch manchmal Opfer bringst oder über deinen Schatten springst, wenn dich jemand um etwas bittet und der ist dir lästig, dass du trotzdem hilfst.
Und das, glaube ich, erleben wir ja vielleicht nicht täglich, aber sehr oft, auch in unserem Kreis.
Und dass ich die eigene Familie oder die eigenen Nachbarn nicht vergessen soll.
Wenn es einen gibt, der einsam ist, und das hat sie als die größte Krankheit unserer Zeit bezeichnet, wenn jemand einsam und ungeliebt ist oder vergessen ist, dass man den
irgendwie eine Zuwendung schenkt.
Dass man sich aber dann nicht weiß Gott wie gut vorkommen soll, sondern dass man selber, dass man nie vergisst, vergessen soll, dass man eigentlich selber viel mehr davon zurückbekommt.
Also man gibt einiges natürlich an Kraft, an Zuwendung, aber man bekommt mindestens so viel zurück.
Gabriele Schuchter, heute erfolgreiche Schauspielerin, vor einigen Jahren Mitarbeiterin von Mutter Teresa in Indien.
Von Mutter Teresa, der Gründerin des Ordens Missionarinnen der Nächstenliebe, sind auch Spuren in Wien zu finden.
Seit 1990 haben die Schwestern ein kleines, neues Kloster am Maria-Hilfer-Gürtel.
Das Besondere daran, das Elferhaus war ehemals ein berüchtigtes Bordell.
Nun kümmern sich dort die Schwestern um Arme, Obdachlose und andere Hilfesuchende.
Johannes Kaupp mit einer Reportage.
Heute Morgen um 9 Uhr.
Der Verkehr dröhnt an dem unscheinbaren, dreistöckigen Haus am Maria-Hilfer-Gürtel 11 vorbei.
An dem Schwesternhaus, das sich nur durch blaue Fensterläden von den anderen abhebt.
Drinnen ist die Trauer um Mutter Teresa an den Gesichtern abzulesen.
Der ehemals obdachlose Wickerl bereitet in der spartanisch eingerichteten Suppenküche das Mittagessen für die Hausbewohner vor.
Ich habe die ganze Nacht nichts geschlafen, ehrlich gesagt.
Und gewarnt habe ich auch nicht.
Ich hab sie auch mal persönlich da kennengelernt, als sie vor x Jahren einmal da war.
Das ganze Leben, da wo ich da bin, ist das irgendwie für mich auch ein Motto geworden.
Irgendwo der Bote die Kraft hernimmt.
Es mache Spaß hier zu sein, denn die Schwestern sind immer gut aufgelegt, sagt Wickerl, einer von 50 Hausbewohnern, die mit den vier Schwestern in den weiß-blauen Saris zusammenleben.
Zusätzlich werden über 100 Obdachlose hier täglich versorgt.
Sie bekommen zu essen Kleidung und können sich duschen.
Im Frauentakt haben die Schwestern Frauen mit Kindern aufgenommen, die vor ihren gewalttätigen Männern fliehen mussten.
Auch Mädchen von der Straße finden hier in kargen Zimmern mit Bett und Kasten Zuflucht.
Gemeinsam werden sie mit den Obdachlosen und Flüchtlingen heute Mittag einen Trauergottesdienst feiern.
Schwester Josita aus Indien arbeitet seit zwei Jahren hier.
Wir sind dankbar, dass unsere Armen hier zu uns kommen.
Ohne sie würden wir hier nicht existieren.
Hier fühlen sie sich angenommen und zu Hause.
In den Armen begegnet uns Christus, wie Mutter Teresa uns gelehrt hat, um die wir heute trauern.
Wir geben den Armen zu essen und wir geben ihnen das Wort Gottes und beten täglich mit ihnen, damit sie auch in ihrem Leben Jesus entdecken können.
Wir freuen uns, ihnen in Wien dienen zu dürfen.
Macht alles, was ihr tut, mit einem großen Lächeln, hat Mutter Teresa einmal gesagt.
Gestern Abend wurde im zweiten Stock von einer Flüchtlingsfrau ein Baby geboren.
Neues Leben bei den Ärmsten ist das, was die Trauer über den Tod dieser großen Ordenskunderin überdauern wird.
Das meint auch der Flüchtling Mirko.
Unsere Mutter Teresa muss man gerne haben.
Mit Herz.
Nicht mit Mund, mit Herz.
Johannes Kaupp mit einer Reportage aus dem Kloster des Organs von Mutter Teresa in Wien.
Als nächstes zur Innenpolitik.
Am 5.
Oktober gehen die Oberösterreicher zu den Wahlurnen.
Gewählt werden der Oberösterreichische Landtag und die Gemeinderäte für 445 Gemeinden.
Und der Wahlkampf ist im Landob der Enns überraschend ruhig.
Noch verlaufen die Wahlausseinandersetzungen auf sehr sachlicher Ebene, aber man rechnet noch mit einer kräftigen Schlammschlacht, wenige Tage vor der Wahl.
Roland Brunhofer aus dem Landesstudio Oberösterreich.
In Oberösterreich hat das gespannte Warten im Wahlkampf auf Jörg Haider, den Bundesparteichef der Freiheitlichen, begonnen.
Er sei der einzige Unsicherheitsfaktor in der oberösterreichischen Wahlauseinandersetzung.
Er werde sicher wieder mit einem Schmutzkübel durchs Land fahren und diesen über die Köpfe seiner politischen Gegner schütten und Unwahrheiten verbreiten.
Das befürchtet sowohl die ÖVP als auch die SPÖ.
Entschieden zurückgewiesen wird dies allerdings von den Freiheitlichen.
Die FPÖ werde in Oberösterreich keine Schlammschlacht auslösen.
Jörg Haider wird allerdings die Themen auf den Punkt bringen, hieß es aus dem freiheitlichen Landtagsklub.
Ansonsten verläuft der Wahlkampf überraschend ruhig und sachlich.
Selbst die Parteien sind über den Wahlkampffrieden vier Wochen vor dem Urnengang überrascht, aber nicht unglücklich.
Nur die Freiheitlichen verweisen darauf, dass es nur deshalb so ruhig sei, weil eben Jörg Haider noch nicht in den Wahlkampf eingegriffen habe.
Josef Büringer von der ÖVP meinte, er glaube nicht, dass die Oberösterreicher jenen Politiker wählen werden, der am lautesten im Bierzelt grölt.
Er setze auf den guten Ton.
Und Fritz Hochmeier von der SPÖ sagte, er könne nur auf einen fairen Wahlkampf hoffen.
Von den freiheitlichen Wahlplakaten lächelt bereits ein siegessicherer Jörg Haider mit seinem oberösterreichischen Spitzenkandidaten Hans Achatz.
Und die beiden werben mit dem Spruch, zwei die bewegen.
Sowohl die ÖVP als auch die SPÖ treten aber bislang mit ihren regionalen Spitzenkandidaten in Erscheinung.
ÖVP-Chef Josef Püringer verspricht eine sichere Zukunft für Oberösterreich.
Und SPÖ-Chef Fritz Hochmeier erinnert mit den Worten, einer von uns, einer für uns, an seine Vergangenheit als Arbeiter.
Naturgemäß tritt er mit seiner SPÖ für sichere Arbeitsplätze und eine sichere Ausbildung ein.
Beide Parteien wollen übrigens auch weitgehend auf die Hilfe ihrer Bundesparteichefs verzichten.
Natürlich wird sowohl Wolfgang Schüssel als auch Viktor Glima eine Wahlkampftour durch Oberösterreich machen.
Auch der eine oder andere Minister hat sich in den kommenden Wochen für einen Oberösterreich-Besuch angemeldet.
Nichts wird unversucht gelassen, um vielleicht doch noch eine zusätzliche Schlagzeile in den regionalen Medien zu bekommen.
In Oberösterreich werben heuer aber auch die Grünen und die Liberalen um die Wählergunst der Oberösterreicher.
Die Grünen sind noch immer auf der Suche nach einem stimmend rächtigen Umweltthema und haben aber bislang auch einen sehr sachlichen Wahlkampf geführt.
Rudi Anschober, der Abgeordnete zum Nationalrat, tritt in Oberösterreich als Spitzenkandidat an.
Die Liberalen werben mit einem Pfefferoni auf ihrem Plakat für eine scharfe Opposition.
Und die liberale Spitzenkandidatin Christa Fischer-Korb posiert auf den Plakaten mit ihrer Bundesparteichefin Heide Schmidt.
Wie schauen aber jetzt die Wahlumfragen aus?
ÖVP und SPÖ verfügen bereits seit Wochen über entsprechende Umfrageergebnisse.
Sowohl der ÖVP als auch der SPÖ wird ein ähnliches Wahlergebnis wie bei den letzten Wahlen vor sechs Jahren prophezeit.
Freilich mit einer Toleranz von plus minus zwei bis drei Prozent, versteht sich.
Die ÖVP hatte bei der letzten Wahl rund 45% der Stimmen erhalten und die SPÖ rund 32%.
Fest steht nur, dass der Umfragesieger in Oberösterreich die FPÖ ist.
Sie soll deutlich zulegen, sagen die Umfragen.
Die Grünen würden den Einzug in den Landtag mit rund 8% der Stimmen schaffen.
Lediglich den Liberalen wird in Oberösterreich von den Meinungsumfrageinstituten wenig Chance für einen Einzug in den Landtag gegeben.
Die endgültige Entscheidung, wer am 5.
Oktober die Nase in Oberösterreich vorne haben wird, haben die rund 974.000 wahlberechtigten Oberösterreicher.
12.33 Uhr, wir kommen zu unserer Samstagsreihe.
Im Journal zu Gast.
Mehr als 11.000 Lehrstellensuchende zu Sommerbeginn, rund 7.000 arbeitslose Lehrer und als letzte Schreckensmeldung fast 200.000 Arbeitslose insgesamt Ende August.
Das sind die weniger fräulichen Eckdaten des Arbeitsmarktes in diesem Sommer.
Intensive Diskussionen über Ersatzarbeitsplätze für Lehrer, eine nationale Anstrengung für Lehrlinge, das sind einige der Antworten von Politik und Wirtschaft auf diese dramatische Entwicklung.
Dreh- und Angelpunkt aller Maßnahmen, das Arbeitsmarktservice.
Vor drei Jahren wurde die Arbeitsmarktverwaltung aus der Bundesverwaltung ausgegliedert und in Arbeitsmarktservice, kurz AMS, umbenannt.
Seit damals leitet der heute 40-jährige Oberösterreicher Herbert Buchinger diese Einrichtung.
Buchinger ist gelernter Jurist, trat aber schon nach dem Gerichtsjahr in das damalige Landesarbeitsamt Oberösterreich ein und er war vor seiner Bestellung zum AMS-Chef Sekretär im Büro von Sozialminister Josef Hesum.
Franz Simbürger sprach mit Herbert Buchinger nicht nur über die Lehrlingsaktion der Regierung, sondern über die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt insgesamt.
Herr Dr. Buchinger, der Bundeskanzler verspricht, dass im Herbst kein Schulabgänger, kein Lehrstellensuchender ohne Lehrplatz oder ohne Ausbildungsplatz sein werde.
Aus Ihrer Sicht, kann er dieses Versprechen überhaupt einlösen?
Wenn man es nicht allzu beckmesserisch auslegt, dann kann er dieses Versprechen einlösen.
Was natürlich der Bundeskanzler nur versprechen kann, ist, dass das Arbeitsmarktservice oder die Schule für jeden Jugendlichen ein Angebot haben wird.
Ob der Jugendliche das Angebot dann annimmt, ist ja auch in seinem Ermessen und dafür kann natürlich der Herr Bundeskanzler nicht die Verantwortung übernehmen.
Aber alle unsere Maßnahmen plus die Maßnahmen der Schule stehen jetzt in einer Quantität, dass man sagen kann,
Kein Jugendlicher wird diesen Herbst, insbesondere kein Schulabgänger, ohne seriöses Angebot für eine berufliche Qualifizierung bleiben.
Wird das so sein, dass man Ende November Bilanz ziehen kann und sagen kann, in der Rubrik Lehrstellensuchende steht Null?
Nein, so einen Zustand kann es gar nicht geben, weil der Lehrstellmarkt wie jeder andere Markt ja auch ein dynamischer Markt ist.
Wir zeichnen uns ja aus, dass dauernd Zugänge und Abgänge sind.
Es kann keinen Zustand geben, wo der Null ist.
Selbst wenn die Zahl der offenen Lehrstellen dreimal so groß ist, wie die Zahl der Lehrstellensuchenden, ist trotzdem die Zahl der Lehrstellensuchenden nie Null.
Also so einen Zustand, das darf man nicht als statistische Aussage von Herrn Bundeskanzler interpretieren, aber darauf sind wir eingestellt, diese politische Vorgabe erfüllen wir nicht alleine, zusammen mit anderen Akteuren.
Es wird keiner ohne seriöses Angebot bleiben und statistisch wird sich das ausdrücken, dass die Differenz zwischen Lehrstellensuchenden und offenen Lehrstellen deutlich unter dem Vorgang ist.
Nun ist die Ausgangslage ja relativ genau umrissen, also es sind 11.500, etwas über 11.000 Lehrstellensuchende gewesen zu Sommerbeginn.
Können Sie in Zahlen schon Erfolge dieser Regierungsaktion oder dieser nationalen Anstrengung, wie es der Bundeskanzler genannt hat,
wiedergeben?
Ja, der größte Erfolgsindikator für uns ist, dass die Zahl der uns zugehenden Lehrstellen im Steigen begriffen ist.
Seit April gehen uns mehr Lehrstellen monatlich zu als im Vorjahr.
Das zweite ist, dass wir unsere Maßnahmen, unsere Alternativmaßnahmen total ausgebaut haben.
Wir können heute im Herbst 7.000 Jugendliche Alternativen anbieten in Berufsvorbereitungskursen und in
überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen, die wir organisiert haben und die Schule wird ein Angebot für 5.600 Jugendliche im Herbst machen.
5.600 Plätze in der Schule als Angebot, das ist ungefähr die Hälfte dessen, was an Lehrstellensuchenden vor dem Sommer da war, also ein sehr großer Brocken.
Es entsteht ein bisschen der Eindruck,
In Wahrheit ist das das eigentliche Auffangbecken.
Das heißt, am Ende des Herbstes wird man eine positive Bilanz ziehen, aber eigentlich hat man sich um das ursprüngliche Ziel herumgeschwindelt.
Aber das entspricht ja auch der strukturellen Entwicklung, dass die Beschäftigung und die Arbeitskräftenachfrage in den
Beschäftigungsfeldern in den Branchen, wo Lehrbilder definiert sind, rückläufig ist, während hingegen die Beschäftigung im Dienstleistungsbereich steigt, um den Dienstleistungsbereich sind kaum Lehrbilder definiert.
Hier wird die primäre Berufsausbildung vor allem über das Schulsystem.
organisiert.
Also die Veränderung in der Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur führt notwendigerweise dazu, dass die öffentlichen Schulen mehr Verantwortung übernehmen für die berufliche Erstqualifizierung der jungen Menschen und die Betriebe in der Tendenz weniger Verantwortung.
Heißt das, klassische Lehrlinge wird es strukturell sowieso in Zukunft weniger geben, anteilsmäßig weniger?
Ja, das haben wir ja versucht immer wieder aufzuzeigen, dass wir nicht nur ein kurzfristiges konjunkturelles Phänomen haben bei diesem Einbruch am Lehrstellmarkt, sondern dass dahinter sehr wohl auch strukturelle Phänomene sind, dass im Lehrbilderfall definiert sind, in Produktionsberufen, wo der Beschäftigungsbedarf
seit Jahren rückläufig ist bei den Betrieben.
Für die Lehrlinge gibt es sozusagen eine nationale Aktion.
Daneben sind rund 194.000 Arbeitslose insgesamt.
Letzte Zahl.
Für die gibt es das nicht, dieses Engagement.
Sehen Sie da eine Diskrepanz?
Also ich gestehe Ihnen gerne, ich würde mir wünschen, diese Aufmerksamkeit, die jetzt das Problem der Lehrstellen suchenden Jugendlichen erregt, dass sich insgesamt die Öffentlichkeit so für Fragen der Arbeitsmarktpolitik und für die Entwicklung des Arbeitsmarktes interessiert.
Das würden wir uns wünschen.
Ich sehe allerdings ein, dass natürlich die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen ein besonders sensibles Problem ist.
Aber rein quantitativ, gebe ich Ihnen völlig recht, ist die Lage auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt schlechter als die Lage auf dem Lehrstellmarkt.
Wie müsste so eine nationale Anstrengung, also auch mit diesem Medienecho, für die Arbeitslosen insgesamt aussehen?
Selbstverständlich würde ich mir das wünschen.
Eine Nationalaktion gegen Arbeitslosigkeit für Beschäftigung, das wäre ganz, ganz was Wünschenswertes.
Mit dieser Intensität und mit dieser Verbindlichkeit, mit der zum Beispiel jetzt die ganze
Republik und alle öffentlichen Einrichtungen angehalten sind, die Maastricht-Kriterien, also das Ziel der Währungsstabilität in Österreich zu erfüllen.
in Österreich als Teil von Europa.
Stellen Sie sich vor, Europa würde sich zum Ziel setzen und mit der gleichen Beharrlichkeit verfolgen, die Arbeitslosigkeit auf bestimmte Raten runterzudrücken, zu halbieren, bis zum Jahr 2005, die Arbeitslosigkeit in Europa.
zu halbieren.
Mitverbindliche, mit Sanktionen auch, wenn ein Nationalstaat dieses Ziel nicht erreicht, genauso wie es bei der Währungsunion ist.
Das würde Kreativitätspotenzial freisetzen und dann wären alle gefordert.
Die öffentliche Hand, wie kann ich die Ausgaben so gestalten, dass sie Investitionen, investiven Charakter haben.
Die Sozialpartner.
Wie können wir in der Lohnpolitik schauen, dass expansive Beschäftigung entsteht?
Wie können wir in der Arbeitszeitpolitik schauen, dass das Arbeitsvolumen, dass Güter und Kapital... Geben Sie halt ein bisschen Tipps.
Beantworten Sie selber Ihre Fragen.
Wie könnte das ausschauen?
Was müsste passieren?
Ja, das ist für einen, der Aufträge aus der Politik umzusetzen hat, Arbeitsmarktpolitik, wie es sich im politischen Prozess formuliert hat, durchzuführen hat, ein bisschen schwierig, dem Auftraggebern da gute Ratschläge zu geben.
Aber in der Reihe Sachen haben wir es ja gemacht.
Aber Sie sind dran an den Problemen.
Sie wissen, warum Menschen keinen Job mehr kriegen.
Daher müssten Sie auch wissen, was man dagegen machen könnte.
Eine wichtige Frage wird sein, wie man das Instrument der einheitlichen europäischen Währung selber nutzt, um Beschäftigung zu fördern.
Wird die einheitliche europäische Währung nur gemessen an ihrer Stabilität?
Wird nur Währungspolitik gemacht, die Inflation noch weiter zu drücken?
Da frage ich mich, was will man denn noch?
1,5 Prozent Inflation, will man denn Deflation oder tut man nicht auch Währungspolitik nach beschäftigungspolitischen Gesichtspunkten?
machen.
Das zweite ist, tun wir wirklich genug im Bereich der Infrastruktur in Österreich, in Europa, der Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastruktur?
Sind wir nicht dabei zuzuschauen, wie Amerika und Japan, Europa, da wieder zurückfallen lassen?
ganz ungeschützt, es ist natürlich alles, was ich sage, berührt gesellschaftliche Interessensgruppen.
Wie lange versuchen wir in Europa und wie das gilt für Österreich auch, wie lange versuchen wir noch, Überproduktion in der Landwirtschaft zu finanzieren, Landwirtschaft in Strukturen zu erhalten, die überholt sind, wo wir wissen, das geht auf die Dauer nicht, wie viele Mittel könnte man nicht auch produktiv freisetzen für Infrastrukturinvestitionen, für Technologieinvestitionen,
Und wie lange raufen die Sozialpartner in Europa und in Österreich noch darum, wie man die Reallohnspielräume in Einkommenssteigerungen umlegt?
Wann fangen sie endlich zu raufen an, wie man die Spielräume
für Reallohnsteigerungen nicht in Lohnerhöhungen, sondern in Arbeitszeitverkürzung, also in allen Formen, in Aufteilung des vorhandenen Arbeitsvolumens auf mehr Köpfen umsetzt.
Das sind so ein paar Gedankenanregungen, die ich von diesem Stuhl aus geben kann, ohne jetzt den Anspruch zu stellen, ich hätte die Preise mit dem Löffel gefressen und hätte das Patentrezept, wie man Beschäftigung fördert und Arbeitslosigkeit reduziert.
Wenn Sie so einen Blick, einen weiten Blick in die Zukunft machen, so in 10, 20, 30 Jahren,
Was sind da die Megatrends am Arbeitsmarkt?
Wie schaut die Arbeitswelt in 20, 30 Jahren aus?
20, 30 Jahre ist natürlich ein sehr langer Zeithorizont für Prognostiker.
Reden wir von den nächsten fünf, zehn Jahren.
Das ist überschaubarer.
Es ist ganz eindeutig, Stichwort Strukturwandel, Verlierer in diesem Strukturwandel am Arbeitsmarkt, in der Arbeitswelt werden ganz generell unqualifizierte Beschäftigte sein.
Die Nachfrage nach unqualifizierter Arbeitskraft wird in den entwickelten Industriestaaten
noch deutlicher zurückgehen, als das in der Vergangenheit der Fall war.
Generell zu den Verlierern werden auch zählen Arbeitskräfte in Produktionsberufen, selbst wenn sie qualifiziert sind.
Die Nachfrage nach in den Produktionsbereichen wird zurückgehen.
Verlierer werden auch sein die Beschäftigten und die Arbeitssuchenden im Bereich der sogenannten primären Dienstleistungen.
Das sind also Dienstleistungen, die dem Produktionsprozess direkt vor- und nachgelagert sind.
Finanzdienstleistungen, Bankenversicherungen und so weiter.
Die großen Gewinner werden sein Leute, also Beschäftigte in der Branche Unternehmensberatung.
unternehmensbezogene Dienstleistungen, Sekundärdienstleistungen und persönliche Dienstleistungen, soziale Dienstleistungen, Kulturdienstleistungen.
Das werden die Gewinner des Strukturwandels sein.
Glauben Sie, dass man irgendwann wieder an den Punkt kommen wird, wo Vollbeschäftigung erreicht ist?
Das große Schlagwort der 70er-Jahre, heute taucht es ab und zu auf.
Ich glaube fest daran.
Erstens bin ich der Meinung, Vollbeschäftigung ist möglich.
Wieder, wenn man nicht das statistisch definiert, es darf keinen Arbeitssuchenden geben.
Zu Seiten des Strukturwandels wird es immer Auflösung von Dienstverhältnissen, Neubegründung, Arbeitsplätze gehen verloren, neue entstehen.
Unser Problem ist, dass zwar der Strukturwandel dazu führt, dass alte Arbeitsplätze verloren gehen, aber dass neue Arbeitsplätze nicht im gleichen Tempo entstehen oder in einem verlangsamten Tempo.
Und mir kann niemand einreden, dass es nicht möglich ist, durch konzertierte Aktionen, wenn die Verantwortlichen wirklich wollen, die Politiker, die Sozialpartner,
Alle müssen zusammenhelfen, ein Wirtschaftswachstum zu organisieren in Europa des 3, 3,5% und das würde schon zur Verringerung von Arbeitslosigkeit führen.
Sie haben bei Ihrem Antritt vor drei Jahren einmal gesagt, es muss mehr passieren, auch von den Arbeitssuchenden selber her.
Tut sich da was?
Passiert da mehr?
Oder gibt es immer noch die, die eigentlich arbeitsunwillig sind, die sich im Arbeitsmarktservice das Geld abholen, bei den Firmen die Stempel abholen und ansonsten möglichst wenig tun wollen?
Das ist noch nicht gleichbedeutend mit arbeitsunwillig, aber es ist noch immer ein großer Anteil unter den Arbeitssuchenden,
die darauf warten, dass das Arbeitsmarktservice für sie eine offene Stelle findet.
Wir wünschen uns natürlich Arbeitssuchende, die Eigeninitiativ sind, die selber suchen und wir unterstützen sie dabei auch durch zur Verfügungstellung von Informationen und auch dort und da durch Förderung bei Anpassungsprozessen.
Wir sind einen Schritt weiter gekommen, das ist sozusagen die Grundlinie, die wir jetzt im Arbeitsmarktservice fahren.
Aktivierung unserer Kunden, Eigenverantwortung betonen, wir sind einen Schritt weiter gekommen, aber von Idealvorstellungen sind wir natürlich noch weit entfernt.
Herr Fehl, darf ich Sie sagen, unserer Kunden, wie sehen Sie denn Ihre eigene Rolle gegenüber den Arbeitslosen?
Sind Sie sozusagen der große Schirmherr, der gute Vater der Arbeitslosen?
Wir sind gerade am Weg von diesem paternalistischen Selbstverständnis, der Schirmherr,
der Arbeitssuchenden hin zum Dienstleister, der sagt, wir haben bestimmte Dienstleistungen anzubieten, um Dich, Kunde, zu unterstützen, eine neue Beschäftigung zu finden, aber Du musst selber auch einen Beitrag leisten.
Ich danke für das Gespräch.
Heute im Journal zu Gast der Chef des Arbeitsmarktservice Herbert Buchinger.
Mit ihm sprach Franz Simbürger.
Die Musikwelt trauert um Sir Georg Scholti.
Wie bereits im Morgenjournal ausführlich berichtet, ist der weltbekannte Dirigent 84-jährig in Frankreich gestorben.
Immer wieder hatte Scholte ja auch bei den sommerlichen und österlichen Festspielen in Salzburg dirigiert und dementsprechend erschüttert zeigt sich Direktoriumsmitglied Hans Landesmann am Beginn des Beitrags von Hans Langsteiner über das Ableben Scholtis.
Das hat mich persönlich sehr, sehr erschüttert.
Man sagt in dem Alter und ein schöner Tod, aber für mich ist es ganz, ganz tragisch, weil er war der letzte von den ganz großen alten Dirigenten und Musiker,
die für uns ein unglaubliches Vorbild waren und die wirklich unersetzbar sind.
Hans Landesmann spricht für viele.
Die Musikwelt hat einen ihrer größten verloren.
Sir Georg Scholte war der Mann der analytischen Brillanz, der plastischen Perfektion, der nie nachlassenden Spannung.
Weder im Konzertsaal noch bei seinen zahllosen Platteneinspielungen hat Scholte der glatten Oberfläche die musikalische Wahrheit geopfert.
Stets verbanden sich bei ihm Werktreue und Tiefe.
Gelernt hat der aus Budapest stammende Pianist, Komponist und Dirigent das alles zunächst bei seinen Lehrmeistern Scholtan Kodaj und Bela Bartok, dann im Salzburg der 30er Jahre bei Arturo Toscanini.
Nach dem Krieg begann Scholti in München eine steile Karriere, die ihn über Frankfurt und London nach Chicago führte, dessen Symphonieorchester Scholti lange leitete und zu höchster Qualität anspornte.
Scholtis Kollege sub in Meta über Georg Scholti.
Also wirklich ein ganz großer Verlust für die Musikwelt.
Er hat wirklich nach dem Krieg in Europa und in Amerika eine Musikwelt aufgebaut, das wird schwer zu ersetzen.
Also die Chicago-Symphonie ist ihm Ewigkeit in seiner Dankbarkeit.
dass er sie auf so eine Höhe gebracht hat.
An der Wiener Staatsoper hatte Scholte erst 1980 mit Verdi's Falstaff debütiert.
Umso häufiger war er in Salzburg zu Gast gewesen, wo er in den frühen 90er Jahren die Osterfestspiele geleitet hatte.
Für seine Schallplattenaufnahmen hat Scholte an die 30 Gremmis gewonnen, mehr als jeder andere Künstler seiner Art.
Legendär geblieben bis heute sind etwa seine Gesamtaufnahme des Wagnerschen Rings des Nibelungen oder seine in Wien entstandene Interpretation der 8.
Symphonie von Gustav Mahler.
An Platten und Konzertprojekten hatte Scholti dennoch bis zuletzt gearbeitet.
Über das Geheimnis seines Erfolgs philosophierte der Dirigent einmal selbst.
Die Vitalität kommt von der Liebe zur Musik.
Ich liebe einfach, was ich tue.
Ich liebe Musik.
Sergjörg Scholti, verstorben im Alter von 84 Jahren.
Die Linzer Ars Electronica, seit zwei Jahrzehnten schon eines der international wichtigsten Festivals am Schnittpunkt zwischen Kunst und Wissenschaft.
Sie beginnt am kommenden Montag mit ihrem diesjährigen Programm.
Das Motto der Ars Electronica lautet diesmal Flash Factor, Informationsmaschine Mensch, der Mensch am Übergang in ein neues Zeitalter, in dem es etwa möglich wird, Kleinkomputer in das Gehirn einzupflanzen.
Science Fiction oder Wirklichkeit?
Eine Ars Electronica Vorschau von Roland Schöni.
Was bedeutet es, wenn in unser eigenes Fleisch und Blut auf einmal digitale Steuersysteme eingepflanzt werden?
Solche Fragen bestimmen die heurige Ars Electronica.
Die Themen klingen, als würden sie aus einem utopischen Krimi kommen, sind jedoch dem ganz alltäglichen Leben entnommen.
Die alte Trennung zwischen echt und künstlich gehöre der Vergangenheit an, stellt der künstlerische Leiter der Ars Electronica, Gerfried Stocker, fest.
Folglich müsste dann ja eine gentechnisch konstruierte Tomate eine Maschine und kein Lebewesen mehr sein und ein autonomer Algorithmus, der nach gentechnischen Prinzipien in einem Computer wächst, wäre ein Lebewesen.
Parallel zum international besetzten Symposium bringt die Ars Electronica auch diesmal wieder eine Reihe prominenter Künstler.
Gleich zur Eröffnung kommenden Montagabend den Australier Stellag, der Bilder und Impulse aus dem Internet auf die Körperoberfläche projiziert, beziehungsweise in die nervlichen Steuerzentren seiner Muskelbahnen leitet.
Einer der Höhepunkte kommt von dem in Amerika lebenden japanischen Komponisten Ruichi Sakamoto und dem Computerkünstler Toshio Iwai.
Sodass es zu einem sehr intensiven Wechselspiel zwischen der Musik, die Ruichi Sakamoto spielt, und den Computergrafiken kommt.
Großes Gewicht wird auch der international vernetzten Arbeit des URF Kunstradios beigemessen, das diesmal wieder zahlreiche Künstler und Musiker live nach Linz bringt.
Zurück zum Trauergottesdienst für Prinzessin Diana in London.
Er geht mittlerweile zu Ende.
Hören Sie noch einmal Wolfgang Klein mit einer Zusammenfassung.
Es ist eine sehr berührende Feier in der Westminster Abbey in London.
Im Hintergrund gerade der Psalm 23.
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen.
Sehr persönliche Lieder, sehr passend für diese Prinzessin, die so viel Verlangen hatte und dennoch so wenig dafür bekam.
Große Reden wurden ebenfalls gehalten.
Lesungen, die sehr persönlich ausgesucht wurden, zum Beispiel von Tony Blair, dem britischen Premierminister.
Er liest...
Die Stelle ist aus dem ersten Korinther Brief und ist das hohe Lied der Liebe.
Ebenfalls ein sehr passender Text, der eigentlich häufig für Hochzeiten verwendet wird.
Er spricht von der Liebe, von der Liebe, die alles verzeiht.
Ein Text, der für Diana sehr passt.
Und dann noch ein sehr persönliches Element, nämlich ihr persönlicher Freund, der Popsänger Elton John, hat eigens für sie ein Lied umgedichtet.
Candle in the Light.
Goodbye Ingram's Rose May your wealth grow in our hearts You were the grace that placed yourselves Where lives were torn apart You called out to our country And you whispered
Auch hier wird das karitative Engagement Prinzessin Dianas angesprochen.
Ihr Einsatz für die Armen, für Leidende, für Aids-Patienten gegen Landminen.
Danach dann ein sehr persönliches Statement von ihrem Bruder, Charles Love Spencer, der sehr persönlich über Diana, seine Schwester, spricht.
Diana was the very essence of compassion, of duty, of style, of beauty.
Diana sagt, ihr Bruder war die Essenz von Mitleid und Pflicht, von Stil und Schönheit.
Er fühlt sich betrogen und die Familie fühlt sich betrogen um das Leben dieser Prinzessin.
Ihr Bruder betont aber auch, es sei nicht notwendig, Diana nun heilig zu sprechen, eine Tendenz, die vielleicht im Volk sehr stark da ist.
Er spricht von ihr als Menschen.
Sie war ein Mensch mit viel Freude, viel Mitgefühl, im Herzen tief verunsichert.
Später spricht der Bruder dann auch die Paparazzi an, die sie in den Tod gehetzt haben.
Und Erinnerungen an die Kindheit und ihren letzten Besuch bei ihm in Südafrika.
Er erwähnt auch, dass Diana ihrem Leben eine neue Richtung geben wollte, dass sie weg wollte aus England, letztlich das aber nicht gemacht hat, weil sie ihre Kinder so sehr liebte, die er am Schluss seiner Rede anspricht.
Mit dieser Zusammenfassung endet das Mittagsjournal vom 6.