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Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.10.02
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal.
Mittag ist es geworden an diesem Donnerstag, dem 2.
Oktober und Manfred Kronsteiner ist hier Begleiter durch das Österreich 1-Mittagssjournal.
Im Zentrum des Interesses steht wohl die rätselhafte Bombendetonation bei einer Fahrzeugkontrolle in der Südsteiermark, bei der der Fahrzeuglenker und zwei Beamte verletzt wurden.
Außerdem heute Mittag die weitere Verschlechterung der Situation auf dem Arbeitsmarkt und die Problematik der sinkenden Lehrlingsbeschäftigung.
internationales Thema die Unterzeichnung des Amsterdamer EU-Vertrags.
Eine Film-Novität in den heimischen Kinos, die englische Tragikomödie mit Pauken und Trompeten.
All das und mehr nach den wichtigsten Nachrichten der Mittagstunde, Verfasserin ist Elisabeth Manas, Sprecher Georg Schubert.
Österreich.
Nach der mysteriösen Explosion bei einer Fahrzeugkontrolle im Raum Leibniz laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren.
Der Lenker des Wagens, ein 48-jähriger Vermessungstechniker aus Grala, wurde schwer verletzt, ist aber bereits außer Lebensgefahr.
Ihm wurden beide Hände und ein Unterarm weggerissen, außerdem erlitt er schwere Bauchverletzungen.
Die beiden Gendarmen, die den Wagen angehalten hatten, wurden leicht verletzt.
Ob ein Zusammenhang mit der Briefbombenattentaten besteht, wird derzeit untersucht.
Eine Sonderkommission des Innenministeriums will die Beschaffenheit des Sprengkörpers eruieren.
Die Wohnung des Autolenkers wird bereits zum zweiten Mal durchsucht, ein Ergebnis gaben die Beamten nicht bekannt.
Der schwerverletzte Mann lebte bei seinen Eltern, er führte nach Angaben seines Bruders ein sehr ruhiges und zurückgezogenes Leben.
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im vergangenen Monat gestiegen und nähert sich der 200.000-Marke.
Ende September 1997 waren 197.341 Personen ohne Job.
Das waren um 2,9 Prozent mehr als im September 1996.
Die Beschäftigungssituation steht heute im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Nationalrates.
Die Sitzung findet auf Antrag der Freiheitlichen Partei statt.
FPÖ-Obmann Haider wirft in seiner Dringlichen Anfrage an Bundeskanzler Klima der Bundesregierung vor, bei der Lösung der Probleme des Arbeitsmarktes und der Pensionssicherung untätig zu sein.
Die Dringliche Anfrage wird am Nachmittag behandelt.
Nach Aufdeckung eines groß angelegten Schlepperringes durch die Linzer Polizei werden die Kontrollen an Österreichs Grenzen verschärft.
Dies kündigte Innenminister Schlögl in der Zeit im Bild 2 an.
Während Schlepper früher vorwiegend mit dem LKW Menschen geschmuggelt hätten, setzten sie neuerdings vor allem PKW ein, erläuterte Schlögl.
An der Grenze sollen deshalb jedes Auto und dessen Kofferraum kontrolliert werden.
Dabei gelte es, einen Mittelweg zwischen der notwendigen Kontrolle und der Vermeidung unnötig langer Grenzwartezeiten zu finden, sagte der Innenminister.
In Linz sind Diskussionen um die Kontrollen in den Unterkünften entstanden, in denen die Illegalen jahrelang gewohnt hatten.
In den insgesamt neun Gästehäusern wohnen etwa 800 Leute, vorwiegend Beschäftigte von Baufirmen und Montagefirmen.
Die Verantwortlichen der Gästehäuser erklärten, sie seien ein Beherbergungsbetrieb wie andere auch, sie hätten keinerlei Behördenfunktion.
Die Grünen wollen eine überparteiliche Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl aufstellen.
Bundessprecher Koa Herr teilte mit, die Grünen planten gemeinsam mit den Liberalen und Teilen der SPÖ eine Frau in das Rennen um die Hofburg zu schicken.
Namen nannte Koa Herr noch nicht.
Die Präsidentschaftskandidatin soll bis Ende Oktober gefunden werden.
Deutschland.
Die Bonner Koalitionsparteien haben sich darauf geeinigt, die für 1998 geplante Senkung des Solidarzuschlages um zwei Prozentpunkte ohne Steuererhöhungen zu finanzieren.
Die Mittel von umgerechnet etwa 50 Milliarden Schilling sollen durch Ausgabenkürzungen und zusätzliche Privatisierungen aufgebracht werden.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Grundgebungen von etwa 20.000 Albanen in der serbischen Provinz Kosovo und in Belgrad sind gestern zerschlagen worden.
Für heute geplante Proteste wurden abgesagt.
Die Anhänger der demokratischen serbischen Opposition protestierten gestern in Belgrad neuerlich gegen die Ablösung von Bürgermeister Djindjic und die Einschränkung der Medienfreiheit.
Nach Angaben von Augenzeugen ging die Polizei, wie schon am Vortag, brutal gegen die Demonstranten vor.
Ähnliche Vorfälle wurden auch aus Pristina, der Hauptstadt des Kosovo gemeldet.
Europäische Union.
Mit einem Pfeiff-Konzert sind die EU-Außenminister heute vor dem Königlichen Palast von Amsterdam empfangen worden.
Die Minister kamen zur Unterzeichnung des sogenannten Vertrages von Amsterdam.
Etwa 250 linksgerichtete Demonstranten nahmen dies zum Anlass, um gegen soziale Ungerechtigkeit in der Europäischen Union zu protestieren.
Der Vertrag zur Reform der Europäischen Union war im Juni ausgehandelt worden.
Darin verpflichten sich die EU-Staaten zu einer engeren Zusammenarbeit in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik, Inneres und Justiz.
Die geplante Reform der EU-Institutionen wurde allerdings wegen anhaltender Meinungsdifferenzen bis zur Aufnahme neuer Mitglieder verschoben.
Österreich.
In der dreifach Check-Pot-Runde des Lottos 6 aus 45 gibt es einen Solo-Sechser.
Ein Spieler aus Tirol erhält 56,6 Mio.
Schilling.
Fünf Spieler hatten die richtigen Joker-Zahlen mit jeweils 1 Mio.
Schilling.
Nach den Nachrichten der Blick auf die Wettersituation.
Peter Sterzinger mit der Prognose und den aktuellen Werten.
Noch ist die Kaltluft vor der Tür im Norden, doch sie kommt.
Es regnet in weiten Teilen der Osthälfte Österreichs schon seit gestern, in beachtlichen Mengen im Salzkammergut und auch sonst am Nordrand der Alpen.
Morgen ist dann der kühlste Tag, zum Wochenende steigen die Temperaturen wieder.
Hier die aktuellen Meldungen, Wien wolkig zur Zeit, 16 Grad, Eisenstadt leichter Regen, 18, St.
Pölten stark bewölkt, 17, Linz stark bewölkt, 18, Salzburg Regenschauer, 17, Innsbruck und Bregenz wolkig, 19, Graz stark bewölkt, 19 und Klagenfurt heiter, 18 Grad.
Das könnten schon fast die Höchsttemperaturen sein, in Kärnten und im Westen sind stellenweise noch maximal 20 oder 21 Grad möglich.
Am Nachmittag kühlt es jedenfalls von Norden her sukzessive ab.
Regnerisch bleibt es vor allem die Alpen entlang und nördlich davon etwa vom Tiroler Unterland bis zum Wiener Raum, im Burgenland und in Teilen der Steiermark.
Im Süden sowie westlich von Innsbruck bleibt es bei wenigen Regenschauern.
Hier scheint sogar mitunter die Sonne.
In Kärnten kann es aber nicht ganz so sonnig bleiben wie jetzt.
Der Nordwestwind ist immer wieder stürmisch im Flachland mit Böen bis etwa 80 km pro Stunde auf den Bergen bis 100.
Über Nacht sinkt die Schneefallgrenze im Bereich vom Salzkammergut ostwärts gegen 1000 Meter und hier könnte es zumindest im Mittelgebirge somit den ersten Schnee geben.
Morgen Freitag Regenschauer vor allem nördlich der Alpen, ein paar Schneeschauer oberhalb 1000 Meter.
Im Westen und Süden hingegen immer mehr aufgelockert, auch sonnig und kaum noch Regenmorgen.
Am längsten trüb bleibt es im Bereich von Salzburg bis zu den niederösterreichischen Voralpen.
Der Wind lässt ein bisschen nach, bleibt aber noch kräftig.
Die Temperaturen kommen morgen über 10 bis 17 Grad nicht hinaus, in 2000 Meter Höhe hat es 0 bis 4 Grad.
Am Samstag steigen die Temperaturen zaghaft, die Sonne kommt immer mehr heraus, ein bisschen Regen ist noch im Mühl und Waldviertel möglich.
Der Westwind bleibt noch lebhaft.
Und am Sonntag dann ruhiges, meist sonniges Wetter bei Temperaturen bis 20 Grad.
Gleich wird es 8 nach 12 sein.
Fragen über Fragen wirft die rätselhafte Bombendetonation der vergangenen Nacht in der Südsteiermark auf.
Die Explosion ereignete sich bei einer Fahrzeugkontrolle in der Ortschaft Grala bei Leibniz.
Als der 48-jährige Lenker auf die Aufforderung der Gendarmerie hin aus dem Auto stieg,
kam es zur Detonation, die den Mann schwerst verletzte.
Auch die beiden Beamten wurden verletzt, einer von ihnen wurde ambulant behandelt, der andere liegt im Krankenhaus.
Über die zur Stunde vorliegenden Fakten, Astrid Plank aus dem Landesstudio Steiermark.
Seit 10 Uhr abends halten die Ereignisse die Einsatzkräfte hier in der Südsteiermark in Atem.
Bei der Gendarmerie geht um diese Zeit ein Anruf ein, dass sich zwei Frauen von einem Autolenker verfolgt fühlten.
Die Gendarmen fahren zu der angegebenen Adresse und halten den PKW auf.
Als sie den Mann auffordern, seine Papiere vorzuweisen, steigt dieser aus.
In diesem Moment explodiert ein Gegenstand, den er in Händen hält.
Major Herbert Fuyk vom Landesschondermerie-Kommando Steiermark.
Der eine Mann ist dann geflüchtet, die Schöne-Marie-Beamten sind ihm nachgelaufen und konnten ihn einholen.
Und da haben sie dann bemerkt, wie sie ihn überwältigt haben, dass beide Hände abgerissen wurden.
Auch die zwei Gendarmen werden verletzt.
Einer von ihnen liegt noch auf der Augenklinik in Graz.
Der schwerst verletzte Autofahrer ist ein 48 Jahre alter Vermessungstechniker.
Er lebt mit seinen Eltern in einem kleinen Haus in Kraler.
Übereinstimmend wird er von Nachbarn und Bekannten als sehr zurückgezogener und vor allem eigensinniger Mensch beschrieben.
Das bestätigt auch der jüngere Bruder, der, schwer geschockt, am Vormittag seinen Eltern beigestanden ist.
Ja, für meine Eltern und für mich ist einfach mit Anschlag die Welt zusammengebrochen.
Die Mutter ist genau am Nervenzusammenbruch.
Vater geht um eine Spur beiseite und meine Knie zählen dann auch.
Wir wissen einfach nicht mehr, wie das passieren kann.
Sie verstehen das nicht?
Sie haben offensichtlich nichts gewusst davon, dass Ihr Bruder anscheinend heimlich so etwas wie Bomben bastelt?
Ich glaube jeder, der meinen Bruder gekannt hat, der weiß ganz genau, er war eigentlich ein sehr in sich verschlossener Mensch.
Er hat hinten in seinen Zimmern gelebt.
wo wir nicht einmal die Eltern haben, praktisch Bootsarbeiten oder dergleichen machen können.
Und auch genauso meine Person.
Er ist rausgekommen, hat wieder zugesperrt, wenn wir was gesprochen haben, und wir sind nach vorne gegangen.
Aber er war trotzdem in keinster Weise irgendwann oder ist in keinster Weise irgendwann aggressiv oder irgendetwas geworden.
Darum ist es eigentlich total unverständlich.
Bestätigt wird aber jedenfalls auch, dass der Mann naturwissenschaftlich sehr begabt und hochintelligent ist.
Der Gemeindearzt Dr. Heimo Hohlig fügt noch eine Facette hinzu.
Nach Auskunft der Eltern habe ihr Sohn in den vergangenen Jahren unter einer Art Verfolgungswahn gelitten.
War sehr verschlossen angeblich, war ein sehr intelligenter Mensch und litt offenbar an einer Schizophrenie.
Das sagen die Eltern?
Das sind die Eltern, ja.
Oder ist das auch medizinisch diagnostiziert?
Nein, das habe ich.
Er hat angeblich in den letzten 15 Jahren keinen Arzt konsultiert.
Von der Exekutive ist derzeit hier in Krall sehr wenig zu erfahren.
Die Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus und Gendarmen sind um das Haus postiert und führen Untersuchungen im Haus durch.
Was die Sonderkommission zur Aufklärung der Briefbombenaffäre derzeit unternimmt, ist hier vor Ort momentan nicht zu eruieren.
Unser Reporter Karl Jakowski hält auch mit dem Innenministerium Kontakt mit Michael Sicker, dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit.
Er ist jetzt bei mir im Studio, Karl Jakowski.
An ihn gleich die Frage, was sagt man im Innenministerium zu diesem auffälligen Fall?
Ich habe am Vormittag fünf bis sechs Mal mit dem Innenministerium gesprochen.
Es gibt keine Nachrichtensperre über den Fall.
Kurz vor zwölf Uhr ließ der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit Sika mitteilen, dass er im jetzigen Stadium der Untersuchungen noch kein Interview geben will.
Derzeit ist noch die Sonderkommission für die Briefbomben im Haus und erst wenn diese Untersuchungen abgeschlossen sind, wird es eine Stellungnahme des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit geben.
Um 14 Uhr dürfte dies der Fall sein.
Die Frage nach einem Zusammenhang mit den Briefbomben
Bombenterror.
Es soll hier nicht spekuliert werden, aber diese Frage drängt sich förmlich auf.
Was ist dazu zu sagen?
Derzeit werden natürlich auch mögliche Zusammenhänge zu den Briefbomben untersucht.
Der südoststeirische Raum stand ja auch im Mittelpunkt der Briefbomben, aber aus Kreisen der steirischen Sicherheitsbehörden hört man, dass der Fall mit den Briefbomben nichts zu tun haben dürfte.
Wir werden Sie selbstverständlich weiter informieren, soweit irgendwelche neue Fakten zu dieser Story hinzukommen.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zum September des Vorjahres weiter verschlechtert.
Fast 200.000 Personen sind derzeit beim Arbeitsmarktservice als Arbeitslose gemeldet.
Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6 Prozent.
Vor einem Jahr lag diese Quote noch bei 5,8 Prozent.
Details von Hans Fockenhuber.
Vor allem die über 50-Jährigen haben zunehmend Schwierigkeiten, am Arbeitsmarkt unterzukommen.
Hier ist die Zahl der Vormerkungen auf 40.000 gestiegen.
Bereits jeder fünfte Arbeitslose ist über 50 Jahre alt.
Dagegen hat sich die Situation für die unter 30-Jährigen gebessert.
Hier ist die Zahl der Anmeldungen zurückgegangen.
Nach Branchen gegliedert sind vor allem die Büro-, Handels-, Reinigungs-, Verkehrs- und Gesundheitsberufe unter Druck geraten.
Die Arbeitslosigkeit zeigte je nach Bundesland verschiedene Veränderungsraten.
Kärnten, Oberösterreich und die Steiermark lagen im September unter den Vorjahreswerten alle anderen Bundesländer darüber.
Im Europa-Vergleich liegt Österreich aber immer noch ausgesprochen gut.
Die Arbeitslosenquote Europas ist mehr als doppelt so hoch wie die in Österreich.
Bei den Lehrlingen hat sich trotz aller politischen Bemühungen die Zahl der Lehrstellensuchenden erhöht.
Die Beschäftigungssituation und die eben angesprochene Lehrlingsproblematik stehen auch im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Nationalrates heute Nachmittag.
Diese Sitzung wird auf Antrag der FPÖ abgehalten.
Noch vor wenigen Tagen war von 12.000 Lehrstellensuchenden Jugendlichen die Rede.
Nach den jüngsten, vom Arbeitsmarktservice veröffentlichten Zahlen, sind es inzwischen zwar weniger als 10.000, aber die Situation ist immer noch angespannt.
Mehr von Gerald Groß.
Die gute Nachricht zuerst.
Die Zahl der Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchen, ist im September gesunken.
Waren im Juli noch 11.400 Schulabgänger auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, waren es Ende September nur noch rund 9.000.
Allerdings der Jahresvergleich September 1996 zu September 1997 zeigt eine klare Verschlechterung.
Im heurigen September gab es um 1.100 Lehrstellensuchende mehr.
Übrigens, die Entwicklung ist nicht in allen Bundesländern gleich.
In Wien, Vorarlberg und Salzburg ist die Zahl der Lehrstellensuchenden trotz des österreichweiten Rückgangs seit dem Sommer gestiegen.
Den stärksten Rückgang hingegen gab es in der Steiermark, in Kärnten und in Oberösterreich.
Interessant ist, dass gegenüber dem Vorjahr nicht nur die Zahl der Lehrstellensuchenden gestiegen ist, sondern auch die der offenen Lehrstellen.
3.800 sind es derzeit, um 500 mehr als im September des Vorjahres.
Über die heutige Sondersitzung hinaus wird die Lehrlingsbeschäftigung neben der Pensionsreform ein zentrales Anliegen der Regierung bleiben.
Bundeskanzler Viktor Klima hat mit seiner Ankündigung, im Herbst werde kein Schulabgänger ohne Lehrstellenangebot auf der Straße stehen, die Latte ja hochgelegt.
Die Zahl der Lehrverträge sei seit dem Vorjahr um 2.000 angestiegen.
Die Wirtschaft habe 3.500 neue Lehrplätze zur Verfügung gestellt und an Österreichs Schulen seien mehr als 5.000 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen worden, zog Vizekanzler Wolfgang Schüssel erst gestern eine positive Zwischenbilanz der Lehrlingsoffensive der Regierung.
Und in den nächsten Tagen werden sich Kanzler und Vizekanzler noch einmal mit einem gemeinsamen Appell an die Wirtschaft wenden, Lehrlinge auszubilden.
Von den Lehrlingen, den Jungen, zu den Älteren und den Alten.
Die österreichischen Pensionisten formieren sich zu einem neuen Dachverband.
Der Pensionistenverband der SPÖ, der ÖVP-Pensionistenbund, der freiheitliche Seniorenring und die ÖGB-Pensionisten schließen sich zum sogenannten österreichischen Seniorenrat zusammen.
Gemeinsam will man die Interessen von 1,6 Millionen Senioren in Österreich in Zukunft besser durchsetzen, Josef Dollinger berichtet.
Mit reden, mit entscheiden, mit verantworten.
Das sind kurz gesagt die Forderungen der Pensionisten an die Politik.
Um diesen Forderungen mehr Nachdruck geben zu können, werden sich die wichtigsten Seniorenorganisationen zu einem Dachverband zusammenschließen.
Als österreichischer Seniorenrat erhofft man sich mehr Einfluss auf die Gesetzgebung.
Einfluss, den die Senioren bei der aktuellen Debatte über die Pensionsreform von Beginn an vermisst haben, wie er Rudolf Pöder vom Sozialdemokratischen Pensionistenverband meint.
Ich bin der Meinung, dass der Start
zu dieser Pensionsreform nicht ganz geglückt ist.
Eine Pensionsreform zu starten und gleichzeitig Termine vorzugeben, die kaum ausreichen, um also wirklich diese Dinge durchzudenken, bis zur letzten Konsequent, sind natürlich unter Umständen eine sehr bedenkliche Entwicklung.
Aber nicht nur die Vorgangsweise erregt Widerstand bei den Senioren.
Auch mit dem Inhalt ist man derzeit nicht zufrieden.
Stefan Knafel vom Pensionistenbund.
Ich frage mich, warum gibt man Studien in Auftrag, es haben ja im Jahre 1991 der Sozialpartner eine 300 Seiten dicke Studie zur Pensionsreform oder zur Situation des Pensionssystems gemacht.
In dieser 300 Seiten dicken Studie stehen fast dieselben Dinge drinnen, wie sie jetzt der Herr Rürop ermittelt und erarbeitet hat.
Ich frage mich, wozu gibt man Millionen aus, um solche Studien zu erarbeiten und dann zu sagen, aber die gelten doch nichts.
Mit dem gemeinsamen Dachverband wollen die Senioren vor allem eines erreichen, mit am Verhandlungstisch zu sitzen, was bisher nicht erreicht wurde, weil es zu viele verschiedene Pensionistenorganisationen gab.
Ein Verband mit einer Stimme, das sei effizienter, meint der Vertreter des ÖGB im künftigen Seniorenrat, Johann Schmölz.
Kein Vertreter der Pensionisten bei diesen Verhandlungen dabei.
Obwohl ja ein Punkt ganz klar und deutlich alle Pensionisten betrifft.
Also daher wird es in Zukunft schwerer sein, eine so große Gruppierung auszuschalten.
Heute können sie sich vielleicht ausreden und sagen, wem sollen wir denn von euch einladen?
Alle vier können wir euch nicht einladen, sonst wird der Kreis zu groß.
Also nach der bestehenden Praxis ist das halt leider so.
In Zukunft wird das nicht mehr möglich sein.
Mit der Gründung des Seniorenrates allein, die übrigens morgen stattfinden wird, sei es aber nicht getan.
Man setze auch Hoffnung in das neue Bundesseniorengesetz.
In diesem Gesetz sollte das Recht zum Mitverhandeln in allen wichtigen Fragen verankert werden, fordern die Senioren.
Soweit mein Bericht und damit zurück ins Journalstudio zum Manfred Kronsteiner.
Reporter war Josef Dollinger.
Soviel also über die Ruheständler und den neu gebildeten Seniorenrat.
Watergate en miniature an der Salzach.
In Salzburg ermittelt die Staatsanwaltschaft, weil Mitarbeiter eines FPÖ-Landesrats in die Computer des sozialdemokratischen Landeshauptmann Stellvertreters eingedrungen sein sollen.
Die elektronischen Fingerprints wurden gefunden.
Gefunden haben aber auch die FPÖ-Leute etwas, nämlich ein geheimes Strategiepapier der SPÖ, mit dem die FPÖ den Postenschacher im Land Salzburg beweisen will, aus Salzburg Karl Kern.
Eineinhalb Stunden lang waren am Rupertitag, dem Landesfeiertag hier in Salzburg, die Computer des Landes offen, um einen Virus zu bekämpfen.
Und genau in dieser Zeit sollen die zwei Mitarbeiter von FPÖ-Landesrat und Landesparteichef Karl Schnell im Computer von SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Gerhard Buchleitner gewildert haben.
Ihre elektronischen Fingerabdrücke wurden gefunden und zwar in zahlreichen Buchleitner-Dateien.
Der Leiter des Rechenzentrums in der Salzburger Landesverwaltung, Harald Wiesner, spricht von einer Suche der beiden freiheitlichen Mitarbeiter im Buchleitner-Computer.
Wir haben den Eindruck, aber das ist jetzt an der Grenze bitte von mir, jedenfalls, dass solche sprechende Dokumente aufgemacht worden sind.
also Dokumente mit einem Namen hinter dem Interessantes stecken könnte.
Buchleitner spricht von bodenloser Frechheit, wie sie ihm in fast zwei Jahrzehnten Regierungstätigkeit nicht untergekommen sei.
Es ist dies ein krimineller Vorgang, ein Vorgang, der beispiellos aus meiner Sicht ist, der das Vertrauen in diesen Regierungspartner vernichtet hat.
Wer mit derartigen miesen Methoden
politische Schnüffelei betreibt, sollte eigentlich keinen Tag länger im Amt bleiben.
Buchleitner spricht aber auch von einem Fax von FPÖ-Bundesparteichef Jörg Haider, in dem dieser alle Landesorganisationen auffordere, für eine FPÖ-Club-Klausur Unterlagen über Postenschacher zu besorgen.
Das ist eine bundesweite Schnüffelaktion.
Eine bundesweite Schnüffelaktion mit kriminellen Methoden.
Schnell selbst weist jede gesetzeswidrige Handlung von sich.
Buchleitner reagiere wie ein angeschossenes Wild.
Das ist in Österreich immer so.
Die, die aufstecken, sind dann verschwinden.
Das haben wir alles schon gehabt.
Mit den von ihm veröffentlichten geheimen Buchleitner-Papieren will der FPÖ-Chef von Salzburg Postenschacher zwischen SPÖ und ÖVP beweisen.
In den Dokumenten listet Buchleitner-Bürochef und SPÖ-Personalvertreter Walter Warnitschek penibel genau auf, welche Beamten zur roten Reichshälfte zählen und für Spitzenpositionen in Frage kommen.
Gleichzeitig listet Warnitschek auch auf, wann welcher Spitzenposten frei wird.
Das Ganze diente als Unterlage für ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Buchleitner und ÖVP-Landeshauptmann Franz Schausberger.
Soviel von der Salzach, es ist 12 Uhr und 21 Minuten.
Mit der Einführung des Euro müssen viele Schillingbeträge in Euro umgerechnet werden, auch in Gesetzen und Verträgen.
Am Inhalt darf sich dadurch aber nichts ändern, denn grundsätzlich gilt bei der Euro-Umstellung Vertragskontinuität.
Was das für Versicherungs-, Miet- oder Leasingverträge bedeutet, berichtet Josef Schweizer in unserer Mittagschanalserie
Vom Schilling zum Euro.
Die Währungsumstellung darf kein Anlass sein, Verträge zu ändern oder zu beenden.
Das ist erstens ein allgemein anerkannter Rechtsgrundsatz und zweitens wird dieses Prinzip der Vertragskontinuität ausdrücklich in einer Verordnung des EU-Rates festgehalten.
Einzige Ausnahme ist, dass die Vertragspartner etwas anderes vereinbart haben.
Auf diesen Punkt komme ich später noch einmal zurück.
Das Prinzip der Vertragskontinuität gilt natürlich auch für Versicherungsverträge.
Verträge, die bereits bei Einführung des Euros bestanden haben, bleiben bestehen, neue Verträge werden in Euro abgeschlossen.
Die Summen in Versicherungsverträgen bleiben aufrecht, auch wenn die Zahl in Euro noch so unrund sein sollte.
Erst Neuabschlüsse werden wieder runde Eurosummen haben, wahrscheinlich werden viele Versicherungen die Euro-Umstellung nützen, um ihren Kunden neue Verträge anzubieten.
Man muss darauf nicht eingehen, wenn aber doch, dann sollte man sich das neue Preis-Leistungs-Verhältnis genau anschauen.
Wer nächster Zeit Verträge abschließt, sollte sich das Kleingedruckte genau nach möglichen Euro-Klauseln durchschauen.
Konsumentenschützer fürchten, dass schwarze Schafe die Euro-Umstellung zu überraschenden Vertragsänderungen oder Kündigungen missbrauchen könnten.
Wer das unterschreibt, verzichtet auf das Recht der Vertragskontinuität.
die Versicherungen versprechen, ihre Kunden ausreichend zu informieren.
Ab dem 01.01.2001 sollen die Versicherungsnehmer die Umrechnung ihres Vertrags in Euro erhalten.
All das gilt sinngemäß auch für Leasingverträge.
Die Verträge gelten weiter, die Beträge werden in Euro umgerechnet.
Vertragskontinuität bedeutet auch, dass die Euro-Umstellung kein Anlass sein darf, Mietverträge zu ändern oder zu kündigen.
Beim Umrechnen der Quadratmetermiete und der Betriebskosten wird man aber genau aufpassen müssen.
Eine Rundung auf runde Centbeträge, so wie jetzt bei Groschen üblich, kann ganz schön teuer werden.
Schließlich werden die Preise mit der Quadratmeterzahl multipliziert.
Rundungsdifferenzen wachsen sich da, noch dazu übers Jahr gerechnet, zu satten Beträgen aus.
Um andere Größenordnungen geht es in der nächsten Folge, um die Währungsreserven der Nationalbank und was damit passiert, wenn die Europäische Zentralbank die Währungspolitik bestimmt.
Morgen im Mittagsschornal.
Den Text der gesamten Serie können Sie übrigens anfordern beim ORF-Hörerservice mit der Kundennummer 01 877 36 71.
Noch einmal die Wiener Vorwahl und dann 877 36 71.
Die Berge der EU haben gekreist und ein Mäuslein ward geboren, jener Vertrag, dessen Unterzeichnung durch die Außenminister der Europäischen Union für diese Mittagsstunde in Amsterdam angesetzt ist.
Geplant war der Vertrag als großes Reformwerk, das die EU fit für die Osterweiterung machen sollte.
Herausgekommen ist ein Minimalkompromiss, eine Art begrenzter Revision von Maastricht.
Zentrale Fragen, etwa jene der Machtverteilung zwischen großen und kleinen Mitgliedsländern, konnten nicht gelöst werden.
Konstanze Ripper in der Stunde der Unterzeichnung über die Genesis des Amsterdamer Vertrags.
Die Verträge der EU sind so etwas wie ihre Verfassung, wobei die Union nur wenige Dinge wirklich gemeinsam entscheidet.
Von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft zur einheitlichen Europäischen Akte und schließlich der Europäischen Union rückten die sechs, später zwölf, jetzt 15 Mitglieder immer enger zusammen.
Vor allem aber wirtschaftlich.
Der politische Zusammenschluss ist bis heute gering.
Die einzige wirklich gemeinsame Politik ist nach wie vor die Landwirtschaft.
Der Vertrag von Amsterdam sollte die Union bereit machen für neue Mitglieder und neue Herausforderungen.
Er sollte eine schlagkräftige gemeinsame Außenjustiz und Innenpolitik bringen und straffe Institutionen, die rasch entscheiden.
Außerdem wollten die Politiker, so sagten sie wenigstens, ihrem souveränen Bürger wieder etwas näher kommen und ihm die Ablehnung gegen die riesigen Brüsseler Tintenburgen nehmen.
Das meiste wurde nicht erreicht.
Die Institutionen wurden nicht reformiert.
Die Außenpolitik wird weiter in den Mitgliedstaaten gemacht.
In wichtigen Bereichen wie Asylpolitik, Steuerwesen, Finanzierungssysteme gilt weiter die Einstimmigkeit, die so oft zu total verwässerten Kompromissen führt oder zur endlosen Aufschiebung von Problemen.
Auf der Haben-Seite von Amsterdam steht etwa der Abbau der Binnengrenzen, also die Übernahme des Schengener Vertrages in den EU-Vertrag.
Nur Irland und Großbritannien werden zukünftig auch EU-Bürger noch kontrollieren.
In der Justiz und Innenpolitik wird enger zusammengearbeitet.
Ein neues Beschäftigungskapitel legt den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit als hohes Ziel der EU fest, wenn auch ohne neue finanzielle Mittel.
In Randbereichen wie Kultur, Forschung, Betrugsbekämpfung fällt das Vetorecht einzelner Staaten weg und das Parlament hat etwas mehr zu sagen.
Neu ist auch die sogenannte Flexibilität, die es einzelnen Staatengruppen erlaubt, in Teilbereichen schneller voranzugehen.
Insgesamt haben Einzelinteressen eine große Reform verhindert.
Das wird auch in Brüssel beklagt.
Kommissionspräsident Santa etwa verlangt eine weitere Regierungskonferenz, um die Halbreform zu vollenden.
Die drei Länder Italien, Belgien und Frankreich haben angekündigt, die Erweiterung zu blockieren, wenn nicht vorher die Institutionen dafür bereit gemacht werden.
Die 15 Außenminister unterzeichnen den Vertrag innerhalb dieser Stunde, dann muss er in allen Ländern ratifiziert werden.
In Dänemark und Irland gibt es die gefürchteten Volksabstimmungen, die noch alles zu Fall bringen könnten.
Bis der Vertrag von Amsterdam in Kraft tritt, werden noch einige Monate vergehen.
Von Betrugsbekämpfung war im eben gehörten Bericht bereits kurz die Rede.
Die Europäische Kommission will jetzt den Betrug, der mit öffentlichen EU-Geldern geschieht, verstärkt in Kampf ansagen.
Durch missbräuchliche Verwendung von Fördergeldern, vor allem in der Landwirtschaft, ist der Gemeinschaft alleine im Vorjahr ein Schaden in der Höhe von 1,3 Milliarden EQ entstanden.
Das sind umgerechnet fast 18 Milliarden Schilling.
Die für Betrugsangelegenheiten zuständige EU-Kommissarin Anita Gratin hat heute in Wien sowohl Maßnahmen auf der Ebene der Kommission als auch bei den nationalen Verwaltungen angekündigt.
Christian Hunger informiert.
Nicht weniger als 4.500 Betrugsfälle und Unregelmäßigkeiten sind der EU-Kommission im Vorjahr gemeldet worden.
Die Kommissionsbeamten haben selbst nur 5% dieser Fälle bearbeitet, in den übrigen Fällen haben die Mitgliedsländer auf nationaler Ebene selbst ermittelt.
Diese 5% der Kommissionsfälle haben aber alleine mehr als die Hälfte des gesamten Schadenvolumens erfasst.
Die Schlussfolgerung für Anitta Gradin, Betrug geschieht meist im großen Ausmaß und grenzüberschreitend.
Das sind nur die Ziffern, die wir tatsächlich überprüfen können.
Natürlich gibt es viele Betrugsfälle, auf die wir nicht drauf kommen.
Wie viele Betrugsfälle es wirklich in der EU gibt, darüber gibt es nur Spekulationen.
Wir können uns nur auf diese Fälle beziehen, die wir tatsächlich nachprüfen können.
Die Kommission hat als ersten Schritt zur Bekämpfung des Betrugs bereits die interne Kontrolle verschärft.
Eine eigene Betrugsbekämpfungsstelle wurde eingerichtet.
Derzeit arbeiten 130 Kommissionsbeamte an der Aufdeckung grenzüberschreitender Betrugsfälle.
Darüber hinaus gibt es Sondereinsatztruppen.
Wir haben zum Beispiel herausgefunden, dass es im Zusammenhang mit Olivenöl Betrug gab, ebenso mit groß angelegtem Zigarettenschmuggel.
Wir haben auf diese Fälle eigene Spezialgruppen angesetzt, um die Probleme an der Wurzel zu fassen.
Auch auf der Ebene der EU-Mitgliedstaaten werden Verwaltungsbeamte speziell geschult, um Betrugsfälle zu vermeiden.
Ein besonderes Augenmerk schenkt man den neuen Beitrittskandidaten, den mittel- und osteuropäischen Ländern, mit dem Fahrprogramm.
Dieses Fahrprogramm dient nicht nur dazu, um die Marktwirtschaft oder Privatisierung in diesen Ländern zu fördern.
Wir helfen ihnen auch dabei, ihre Grenzen effizient zu kontrollieren und zu schützen.
Damit verhindern wir grenzüberschreitende Betrugsfälle ebenso wie den internationalen Menschenhandel.
Österreich hat in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung.
Mit 1.
Dezember tritt Schengen voll in Kraft, das heißt, dass Österreich mit dem Wegfall der Binnengrenzkontrollen alleine für den Schutz der EU-Außengrenzen verantwortlich wird.
Ich weiß, dass Österreich auf diesem Gebiet beispielsweise mit dem Menschenschmuggel Probleme hat, vor allem an der ungarischen Grenze.
Wien ist ein Zentrum des Sklavenhandels, vor allem mit jungen Mädchen.
Ich habe jetzt die Initiative ergriffen und das Parlament informiert.
Wir werden ein Programm ausarbeiten, um diese Probleme zu lösen.
Im Übrigen stellt Anita Gratin den österreichischen Behörden ein gutes Zeugnis aus.
Es sei viel investiert worden, um den Grenzschutz zu verbessern, meint die EU-Kommissarin.
Die Europäische Kommission wehrt sich also gegen Fördergelderbetrug.
Christian Hunger hat berichtet.
Es ist zwei Minuten nach halb eins.
Seit zehn Jahren ist die WAZ, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, in Österreich engagiert.
Seit 1987 ist sie zu 50 Prozent an der KRONE-Zeitung beteiligt, seit 1988 auch am Kurier und zwar mit 49,9 Prozent.
Ebenfalls 1988 wurde die Mediaprint aus der Taufe gehoben.
Sie managt unter anderem für Krone und Kurier den Inseratenverkauf, den Druck, den Vertrieb und das Personal.
Seit gestern gibt es heftige Gerüchte um diese Beteiligung.
Hans Dichhans spekuliert in der Zeitschrift Trend über einen Verauskauf der Waz.
Die Waz will, so der heutige Standard, die Krone zur Gänze übernehmen.
Michael Tschocklich hat in die Gerüchteküche quasi als Heferlgucker hineingeschnuppert.
An den derzeitigen Beteiligungsverhältnissen soll sich nichts ändern, lässt der zweite 50-Prozent-Eigentümer der KRONE, Hans Dichand, dem ORF ausrichten.
Zitat.
Weder ich noch die WATZ denken daran, zu kaufen oder zu verkaufen.
Von keiner Seite wird an eine Veränderung der Situation gedacht.
Soweit Hans Dichand.
WATZ-Chef Günter Grothkamp sieht das ein wenig anders.
Wenn der Anteil der Familie Dichand am KRONE-Verlag
zur Disposition steht, übernehmen wir ihn.
Wir sind durch den Gesellschaftsvertrag vorkaufsberechtigt für alle Vorkaufsfälle, in die nicht die Familie einbezogen ist.
Über die wahren Hintergründe der jüngsten Gerüchte wird auch in der Medienszene nur spekuliert.
Für den Chef der Journalistengewerkschaft Franz Bauer ist ein Grund die für den 76-jährigen Dichand brennende Nachfolgefrage.
Hans Dichand, da wird sich wahrscheinlich die Frage stellen, was passiert in einer Zeit nach Dichand?
Und schon in der jetzigen Konstruktion wäre es für mich relativ schwer vorstellbar, dass dann die Familie Dichand in der mächtigsten Zeitung des Landes weiterhin das Sagen haben könnte.
Und ich glaube, wenn man so eine Zeitung aufbaut, eine wirklich erfolgreiche Zeitung, dass dieser Gedanke nicht sehr angenehm sein wird.
Für Grothkamp dagegen ist die Nachfolge Dichands durch dessen Sohn Christian eine Denkvariante.
Wir können uns durchaus vorstellen,
dass der Sohn von Herrn Dichern eine berufliche Zukunft in der Krone hat, auch wenn wir gesellschaftler bleiben.
Wir bleiben auf jeden Fall gesellschaftler.
Wir ziehen überhaupt nicht in Betracht, aus dem Krone-Verlag auszutreten.
Dichanson Sogrodkamp sei gerade in New York, um die Herausgabe Bulwardesca Zeitungen zu lernen.
Nahrung erhalten die diversen Übernahmespekulationen durch diverse Gerüchte über Probleme in der Mediaprint.
Vor allem der Kurier soll mit den Beteiligungsverhältnissen unzufrieden sein, vor allem die gemeinsame Inseratenverwaltung stört sehr.
Aus der Sicht der Krone ist der kaum profitable Kurier ein Klotz am Bein.
Dichand will daher die Beteiligungsquote, also die Gewinnverteilung, von derzeit 70 zu 30 zugunsten der Krone auf zumindest 80 zu 20 ändern.
Die WAZ sieht das gelassen.
Ihr Gewinn bleibt in jedem Fall gleich hoch.
Krotkamp ist mit dem Österreich-Engagement zufrieden.
Wir sind recht zufrieden mit beiden Beteiligungen beim Krone-Verlag und beim Kurier-Verlag.
Und es sind keinerlei Änderungen aus Ihrer Sicht geplant?
Nein.
Ein Indiz für die Verkaufsbereitschaft Dicherns wartet Grothkamp in jedem Fall.
Und zwar in der Kaufabsicht Hans Dicherns für den WATS-Anteil.
Wer auf der einen Seite bereit ist, Anteil eines anderen zu übernehmen, könnte ja auch in Betracht ziehen, selbst auszusteigen, wenn er mit seinem Partner, was ich nicht weiß, vielleicht nicht ganz so zufrieden ist.
sagt Günther Grothkamp, der VATS-Chef.
Michael Tjocklich hat diese Geschichte recherchiert.
Der zuständige Hauptausschuss des Nationalrats hat sich gestern, wie berichtet, mit der Patentierung von Leben befasst.
Anlass ist die Diskussion in der EU um eine Richtlinie, die Patente auf gentechnische Erfindungen zulässt.
Die Oppositionsparteien wollen den Wirtschaftsminister für die Verhandlungen darüber zu einer prinzipiell ablehnenden Haltung zu einem Patent auf Leben verpflichten.
Im Hauptausschuss ist es gestern allerdings zu keiner Einigung gekommen, die Koalitionsparteien vertagten das Thema auf Ende Oktober.
Das hat die Umweltsprecher der drei Oppositionsparteien heute zu einem gemeinsamen Protest veranlasst.
Mehr von Franz Sinnbürger.
Stein des Anstoßes ist eine Passage in der geplanten EU-Richtlinie, die die Patentierung auch von menschlichen Genen ermöglicht, soferne die nur außerhalb des Körpers gentechnisch bearbeitet werden.
Die Oppositionsparteien wollten, wie gesagt, dass für die derzeit laufenden Verhandlungen darüber in der EU der österreichische Wirtschaftsminister zu einer klaren und zwar klar ablehnenden Haltung verpflichtet wird.
Eine solche generelle Verpflichtung lehnen die Regierungsparteien ab, konnten sich aber gleichzeitig offenbar untereinander nicht auf eine andere Linie einigen.
Ergebnis daher, das Thema wird vertagt auf die nächste Sitzung des zuständigen Parlamentsausschusses am 22.
Oktober.
Die Umweltsprecher der drei Oppositionsparteien sehen in der Haltung der Regierungsparteien aber einen klaren Widerspruch nicht nur zum Gentechnik-Volksbegehren, sondern auch zur bisherigen Linie, auch des Parlaments zur Gentechnik.
Und warnen darüber hinaus, dass Österreich hier seinen guten Ruf in Umweltfragen innerhalb der EU verlieren könnte.
Martina Gredler vom Liberalen Forum.
Ich weiß von Europa, dass man erwartet hat, dass Österreich da Vorreiterrollen spielt, damit eben der Druck in den anderen Ländern und in den anderen Parlamenten auch größer wird.
Und offensichtlich ist dieses Heißen der Regierung zu heiß.
Darüber hinaus sei Österreich ja völlig unglaubwürdig, wenn es einerseits gegen Gen-Mais auftrete und sich andererseits bei der Patentierung von Leben nicht festlege, sagt Monika Langthaler von den Grünen.
Man kann nicht am Montag gegen den Gen-Mais sein und am Dienstag bei der Patentierung von Leben keine klare Position haben.
Das ist in sich so unlogisch.
Die Oppositionsparteien wollen nun Druck auf die Regierung machen, damit es doch noch zu einer klaren Festlegung Österreichs in Fragen der Patentierung von Leben kommt.
Und bauen dabei auch auf den Druck durch das Gentechnik-Volksbegehren, wie Karl Schweitzer von der FPÖ klar macht.
Wir wollen die Anwälte der 1,2 Millionen unterzeichnen, das ist volksbegrenzend.
Das muss da einfach Gewicht haben.
Am 22.
Oktober, wie gesagt, wird weiter über die Frage verhandelt und damit zurück an das Studio des Mittagsschanals.
Franz Simbürger war Gestalter des eben gehörten Beitrags.
Die Rechtsprechung in Österreich steht vor einer tiefgreifenden Veränderung.
Kleinere Straftaten, weniger gefährlicher Täter sollen in Zukunft nicht mehr vor Gericht enden, sondern außergerichtlich vor einem sogenannten Konfliktbewältiger.
Die eigentliche Grundlage dafür, im Sachjargon auch Diversion genannt, befindet sich derzeit in der Begutachtungsphase.
In der Praxis soll der Verein für Bewährungshilfe für den sogenannten außergerichtlichen Tatausgleich verantwortlich sein.
Dieser Verein feiert heute übrigens sein 40-jähriges Bestehen.
Ein Bericht von Hannes Eigelsreiter.
Vor 40 Jahren von ein paar Idealisten gegründet, heute eine professionelle Organisation mit 1200 Mitarbeitern und 90 Anlaufstellen in ganz Österreich.
Kurz, der Verein für Bewährungshilfe und soziale Arbeit feiert Geburtstag.
Bei der derzeit laufenden Festveranstaltung in Wien wurde von den Vertretern aus Politik und Justiz vor allem die Bedeutung der Diversion hervorgehoben.
Das Kernstück dieser neuen gesetzlichen Regelung, die laut Justizminister Michalek Anfang nächsten Jahres im Parlament beschlossen werden soll, ist der sogenannte außergerichtliche Tatausgleich.
Das Prinzip dabei, geringere strafrechtliche Delikte enden nicht wie bisher vor dem Richter.
Es wird vielmehr ein Mitarbeiter der Bewährungshilfe beauftragt, im Konflikt zwischen Täter und Opfer zu vermitteln.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich der Täter einsichtig zeigt und den Schaden, den er angerichtet hat, wiedergutmacht.
So sollen die Opfer entschädigt werden, entweder durch finanzielle Leistungen oder durch Arbeitsdienste der Täter.
Zehn Jahre wird dieses System des außergerichtlichen Tatausgleichs bereits in der Praxis erprobt.
Mit Erfolg, sagt Justizminister Nikolaus Michalek, der sich gegen Vorwürfe wehrt, es komme dadurch zu einer Entkriminalisierung, die Rechtspflege werde jetzt privatisiert und Opfer
würden gegenüber Tätern benachteiligt.
Genau das Umgekehrte ist der Fall.
Wenn man sich die Regelungen anschaut, wird man sehen, dass das wirklich das opferfreundlichste Gesetz werden wird, das es in der Zweiten Republik gibt.
Das Opfer wird in das Verfahren, wenn es will, in das Verfahren einbezogen.
Es erhält dort eine Art ideelle Genugtuung und vor allem werden seine Ansprüche gegen den Täter auf eine sehr unkomplizierte Art befriedigt.
Allemal etwas, was dem Opfer mehr bringt, als dann irgendwann mal ein Urteil zu bekommen und die Ansprüche im Exekutionswege vielleicht einbringen.
Für die Bewährungshilfe wird sich dadurch Grundlegendes ändern.
Es müssen etwa an allen österreichischen Gerichten Konfliktregler zur Verfügung gestellt werden, die dann mit der Staatsanwaltschaft von Fall zu Fall entscheiden müssen, wie der Tatausgleich aussehen soll.
Der Vorsitzende des Vereins für Bewährungshilfe, Rudolf Müller, sieht aber vor allem finanzielle Schwierigkeiten auf den Verein zukommen.
Die budgetären Rahmenbedingungen, sofern das Budget so beschlossen wird, wie es jetzt steht, sind vorgegeben.
Das bedeutet, dass wahrscheinlich nicht mehr als 30 Millionen insgesamt für dieses Projekt zur Verfügung stehen werden.
Wie viel davon wir bekommen, ist eine offene Frage.
Der Ausbau wird aber ein mehrfaches Dessen kosten und es wird notwendig sein, dass wir einerseits durch Umstrukturierung und Ressourcenstraffung innerhalb des Vereins, aber auch unter Umständen durch eine verstärkte Aufsuchung privater Unterstützer für eine tragkräftige Finanzierung unserer Mitwirkung an diesem Projekt Sorge tragen müssen.
Spätestens 1999 müssen alle Probleme aus dem Weg geräumt sein.
Dann soll die neue Rechtsprechung nach den Vorstellungen von Justizminister Michalek in Kraft treten.
Aber nicht nur der Verein für Bewährungshilfe feiert heute seinen bereits 40.
Geburtstag, auch das Mittagsjournal hat heute sein Wiegenfest.
Vor genau 30 Jahren wurde der aktuelle Dienst des Radios von Grund auf verändert und am 2.
Oktober 1967 wurde das erste Mittagsjournal gesendet.
Der Beitrag von Amelie Stadeczny beginnt mit der Kennmelodie dieses bereits historischen Journals.
Diese Kennmelodie war das Signal für eine Stunde kompakter, aktuellster Informationen für Analysen und Hintergrundberichte.
Das erste Radiomagazin dieser Art in Europa.
Die große Rundfunkreform 1967 war die Folge des ersten Volksbegehrens der Zweiten Republik, des Rundfunkvolksbegehrens.
Einer der Hauptinitiatoren war Hugo Portisch.
Es war für die Parteien ein fast nicht fassbares Ergebnis, dass eine derartige Opposition sich im Lande auftut mit 832.000 Stimmen.
Die Devise war, echte politische Information weg von der Verpolitisierung, weg vom Proporz.
Alfred Macher, Redakteur der Ersten Stunde.
Es hat ja damals geheißen, für jede Partei sitzt einer da drinnen und der die Arbeit macht, der ist ein Parteiloser, nicht?
Erstmals verfügte der österreichische Rundfunk über eine gesetzlich verankerte Unabhängigkeit.
Und die wurde unter dem ersten Generalintendanten des ORF, Gerd Bacher, in die Tat umgesetzt.
Es war ein Steinzeitbetrieb.
Wir traten hier mit dem Wunsch an, modernes Radio zu machen und nicht einen so pseudoamtlichen, informationsprotokollarischen Faden eindopfen.
Helmut Bock, Chefredakteur der neuen Hauptabteilung aktueller Dienst- und Zeitgeschehen, überraschte die Politiker mit der ersten Live-Schaltung zu einer Ministerpressekonferenz.
Die war Mittag, diese Pressekonferenz, um 12 Uhr angesetzt, und gesagt hat, die spielen wir live.
Und während der Herr Waldheim da seine Erklärung abgegeben hat, bin ich einfach dort aufgestanden mit dem Mikrofon und habe gesagt, entschuldigen Sie, Herr Außenminister, wir sind live in der Sendung.
Und dann habe ich ihm die Fragen gestellt, die damals aktuell waren.
Das war einfach revolutionierend damals, halt als Selbstverständlichkeit.
Peter Niedetzki, der jüngste Redakteur damals.
Man ist mit dem Ü-Wagen ausgefahren.
Das heißt, wenn es um ein Interview mit irgendeinem Prominenten ging, dann ist man dorthin vorgefahren mit einem kleinen VW-Bus und dann wurde an einem Schnürl das Mikrofon hinaufgezogen, jener, der im Bögenstocker gewohnt hat.
Und an diesem Schnürl ging das Kabel hoch, oben wurde das riesengroße Mikrofon montiert und über, da gab es kein Gegensprechen, nämlich lautes Rufen hinunter, sei es in den Lichthof oder auf Maröverstraße, wo auch immer, hat man sich verständigt, ob auch was an Band ist.
Seit dem Oktober 1967 haben etwa 36.000 Journalsendungen die Hörer von Österreich 1 mit aktuellsten Berichten beliefert.
Und zwar aus aller Welt.
Denn das eigene Korrespondentennetz wurde erst für die Journale aufgebaut.
Und dass die Verbindung zu den Korrespondenten immer zustande kam, dafür war von Anfang an Monika Schödl zuständig.
In Saigon im Hotel Intercontinental, da hat man schon schießen gehört, wie der Vietcong gekommen ist.
Da haben wir noch mit dem Korrespondenten geredet.
Es waren schon aufregende Zeiten.
30 Jahre Mittagsjournal, ein Beitrag von Amelie Statetschnee.
Wie aufregend die letzten 30 Jahre waren, können Sie heute Abend im Journal Panorama ab etwa 18.20 Uhr mitverfolgen.
Und im morgigen Medienjournal werfen wir dann einen Blick auf die pointenreichen Hintergründe der Entstehung dieser damals sensationellen neuen Informationssendung.
Es ist 12 Uhr und 46 Minuten.
Weltweit geben sich die USA gerne als Wahrer der Menschenrechte.
Sie selbst stehen allerdings selbst immer wieder auf der schwarzen Liste von Menschenrechtsorganisationen, vor allem wegen der häufigen Hinrichtungen von zum Tode verurteilten Häftlingen.
In den USA selbst wird diese Kritik allerdings weitgehend ignoriert.
Mit diesem Schicksal hat auch ein senegalesischer Anwalt zu kämpfen, der derzeit im Auftrag der Vereinten Nationen die Praxis der Todesstrafe in den USA untersucht.
Hochrangige Politiker wird der UNO-Berichterstatter nicht zu Gesicht bekommen und in den USA dürfte die Zahl der Exekutionen heuer einen neuen Rekord erreichen, Eugen Freund berichtet.
Tracy Bittner ist 19 Jahre alt und viel älter soll sie nicht werden, wenn es nach dem Urteil des Staates Virginia geht.
Tracy Bittner sitzt nämlich in einer Todeszelle, verurteilt wegen Mordes an einer gleichaltrigen Bekannten.
So wie diese 19-Jährige sitzen
3.268 Häftlinge in amerikanischen Todeszellen.
Kein anderes Land sperrt einen so hohen Prozentsatz seiner Bevölkerung hinter Gitter und kein anderes zivilisiertes Land hat so viele Verbrecher zum Tode verurteilt wie die USA.
Doch Unverständnis darüber herrscht höchstens im Ausland, bedeutend weniger im Land selbst.
So ist es auch kein Wunder, dass Bakri Walim Dadeye, ein senegalesischer Anwalt im Dienste der Vereinten Nationen, kaum Zugang zu höherrangigen Politikern findet, mit denen er über die Problematik der Todesstrafe sprechen will.
Denn dazu und um Menschenrechtsverletzungen in den USA im Zusammenhang mit der Vollstreckung der Todesstrafe herauszufinden, ist der Diplomat von der UNO beauftragt worden.
Der einzige Politiker, der sich mit Herrn Ndiaye zusammengesetzt hat, war Mario Cuomo.
Und auch er ist eher schon ein Ex, nämlich ein ehemaliger, wenn auch hoch angesehener Gouverneur des Bundesstaates New York.
Weder Präsident Clinton noch Al Gore, sein Vize, und auch Janet Reno, die Justizministerin, haben auf das Schreiben des UNO-Diplomaten reagiert.
In dieser Reaktion oder Nicht-Reaktion spiegelt sich auch die ambivalente Haltung wider, die ein nicht unwesentlicher Teil der amerikanischen Bevölkerung
gegenüber den Vereinten Nationen einnimmt.
Jede andere Institution, die versucht oder in den Augen der Amerikaner, die sich anmaßt, die Gesetzesmäßigkeit amerikanischer Rechtsprechung anzuzweifeln, wird hier mehr als schel angesehen.
In einem Gespräch mit der New York Times gesteht der UNO-Diplomat auch ein, dass die Menschenrechtskommission die Todesstrafe nicht grundsätzlich ausschließt, sie aber nur in außergewöhnlichen Fällen verhängt werden darf.
Außerdem sind Jugendliche, schwangere Frauen und geistig Behinderte davon ausgeschlossen, zum Tode verurteilt zu werden.
In den USA gibt es aber für all diese Kategorien Kandidaten, die auf die Hinrichtung warten bzw.
schon hingerichtet worden sind.
Am Schicksal von Tracy Bittner, der Todeskandidatin in Virginia, wird die Untersuchungsmission des senegalesischen Menschenrechtsvertreters allerdings auch nichts mehr ändern.
Eugen Freund aus den USA.
Mit Pauken und Trompeten nennt sich etwas unglücklich und verhatscht die deutsche Fassung einer international vielbeachteten englischen Tragikomödie, die morgen in heimischen Kinos anläuft.
Der Streifen, der hier das Prädikat besonders wertvoll bekommen hat, schildert den Überlebenskampf einer nordenglischen Amateur-Blaskapelle aus Bergwerksarbeitern, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind.
Mehr über diese Filmnovität in einem Beitrag von Hans Langsteiner.
Der fröhlich schmetternde Orchesterklang täuscht.
Den Bergarbeitern der nordenglischen Ortschaft Grimley ist nicht nach Heiterkeit zumuten.
Ihre Kohlenzeche steht vor der Schließung und in der Blaskapelle, zu der sich die Kumpel zusammengefunden haben, glaubt nur noch der Dirigent ans Weitermachen.
Jetzt hört mir mal alle zu, ja?
Das sind harte Zeiten, glaubt mir, das weiß ich.
Danny, die Katastrophe war noch nie so groß wie heute.
Ohne Bergwerk kann es wohl kaum eine Bergmannskapelle geben, oder?
Hört zu.
Ich weiß, dass es mir der Zeche nicht gut aussieht, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Hier geht es um die Musik.
Wichtig ist allein die Musik.
Nein, hier geht's nicht nur um die Musik.
Repräsentieren doch Blasorchester im Norden Englands ein Stück historisch gewachsener Arbeiterkultur, vergleichbar zum Beispiel den Mandolinenorchestern des Roten Wien.
Regisseur Mark Hermann.
Brassbands sind in diesem Landstrich tatsächlich das Herz der Gemeinde.
In Städten mit Bergbau, Spinnereien und Textilfabriken gibt es überall diese Kapellen.
Wenn die verschwinden, ist alles verloren.
Deshalb geht es in meinem Film nicht nur um Blasmusik, sondern um den Zusammenhalt von Gemeinschaften ganz allgemein.
Hermanns Film ist, obgleich Anfang der 90er Jahre angesiedelt, alles andere als historisch.
Sozialen Missständen begegnen die musikalischen Kumpel mit Humor und Menschlichkeit.
Doch der Ernst der Lage bleibt ohne Kitsch und Sentimentalität auch dann noch präsent, als dem Orchester zuletzt ein künstlerischer Triumph gelingt.
Ich dachte, dass allein die Musik wichtig ist.
Aber das ist Blödsinn.
Sie ist nichts im Vergleich dazu, wie wichtig Menschen sind.
Innerhalb der letzten zehn Jahre hat es diese verdammte Regierung geschafft, systematisch eine ganze Industrie zu vernichten.
Unsere Industrie.
Und nicht nur unsere Industrie.
Unsere Gemeinden, unser Heim und unser Leben.
Noch einmal Regisseur Mark Harmon.
Diese Rede fasst gleichsam den Film wie in einer Nussschale zusammen.
Ich gehöre nicht zur Arbeiterklasse und bin auch kein direkt politischer Mensch.
Für diesen Film habe ich einfach nur Bergarbeiterdörfer aufgesucht und mir dann überlegt, was richtig und was falsch ist.
Was dort passierte, war eindeutig falsch.
Wenn es um Robben oder Wale gehen würde, wärt ihr schon längst auf dem Barrikaden.
Aber darum geht's nicht, denn das sind sie ja nicht.
Sie sind nur gewöhnliche, stinknormale, ehrliche und anständige Leute.
Und keiner von ihnen hat auch nur noch einen Funken Hoffnung, verdammt.
Oh ja.
Dabei können Sie richtig gut Musik machen.
Eine einfache Geschichte ohne Tricks und Special Effects, tragikomisch wie das Leben selbst, politisch schwach, doch dem Kino gebend, was des Kinos ist.
Worum gelingt dies derzeit anscheinend nur noch in Großbritannien und zum Beispiel nicht auch in Österreich.
Hans Langsteiner über den britischen Streifen mit Pauken und Trompeten ab morgen in heimischen Lichtspieltheatern und damit ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Ermittlungen der Polizei nach der mysteriösen Explosion bei einer Fahrzeugkontrolle im Raum Leibniz laufen auf Hochtouren.
Der Lenker des Wagens, ein 48-jähriger Vermessungstechniker aus Kraller, wurde schwer verletzt, ist aber bereits außer Lebensgefahr und soll am Nachmittag zum ersten Mal einvernommen werden.
Verletzt wurden auch die beiden Gendarmen, die den Wagen angehalten hatten.
Das Hauptinteresse konzentriert sich derzeit auf einen möglichen Zusammenhang mit der Briefbomben-Serie.
Die Generaldirektion für öffentliche Sicherheit in Wien hält dies für wahrscheinlich, die steirischen Behörden schließen es eher aus.
Die Wohnung des Autolenkers wurde bereits zweimal durchsucht, ein Ergebnis gaben die Beamten nicht bekannt.
Der schwer verletzte Mann galt als Einzelgänger und führte bei seinen Eltern ein zurückgezogenes Leben.
In den Computer des Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreters Buchleitner ist eingebrochen worden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitarbeiter des freiheitlichen Landesrates Karl Schnell.
Den FPÖ-Mitarbeitern wird anhand der elektronischen Fingerprints vorgeworfen, in den Computer Buchleitners eingedrungen zu sein.
Der Inhalt des abgespeicherten Materials ist ein SPÖ-Geheimpapier über sozialdemokratische Amtsträger im Land Salzburg.
Buchleitner weist auf ein Fax von FPÖ-Chef Haider hin, in dem alle FPÖ-Funktionäre aufgefordert werden, Unterlagen über Postenschacher zu besorgen.
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im vergangenen Monat gestiegen und nähert sich der 200.000-Marke.
Ende September 1997 waren 197.341 Personen ohne Job.
Das waren um 2,9 Prozent mehr als im September 1996.
Die Beschäftigungssituation steht heute im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Nationalrates.
Die Sitzung findet auf Antrag der Freiheitlichen Partei statt.
FPÖ-Obmann Haider wirft in seiner Dringlichen Anfrage an Bundeskanzler Klima der Bundesregierung vor, bei der Lösung der Probleme des Arbeitsmarktes und der Pensionssicherung untätig zu sein.
Bei Eröffnung der Sondersitzung war Haider selbst nicht anwesend.
Die Grünen wollen eine überparteiliche Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl aufstellen.
Bundessprecher Koaher teilte mit, die Grünen planten gemeinsam mit den Liberalen und Teilen der SPÖ eine Frau in das Rennen, um die Hofburg zu schicken.
Namen nannte Koaher noch nicht.
Die Präsidentschaftskandidatin soll bis Ende Oktober gefunden werden.
Alt-Bundeskanzler Franitzki wird Ende Oktober seine Tätigkeit als OSZE-Beauftragter für Albanien zurücklegen.
Franitzki erklärte, er sehe seine Mission in Albanien als erfüllt an, die Lage habe sich dort wesentlich verbessert.
Er habe keine Absichten, eine Funktion in der Innenpolitik zu übernehmen, fügte Franitzki hinzu.
Deutschland, die Bonner Koalitionsparteien haben sich darauf geeinigt, die für 1998 geplante Senkung des Solidarzuschlages um zwei Prozentpunkte ohne Steuererhöhung zu finanzieren.
Die Mittel von umgerechnet etwa 50 Milliarden Schilling sollen durch Ausgabenkürzungen und zusätzliche Privatisierungen aufgebracht werden.
Soweit die Meldungen, das Wetter noch, weitere Regenschauer, besonders zwischen Salzburg und dem Nordburgenland, überall sonst nur ab und zu etwas Regen und sogar zeitweise sonnig.
Sehr windig und im Laufe des Nachmittages beginnt es merklich abzukühlen.
Bleibt noch der akustische Nachspann, Technik, Franz Trnka, Sendungsverantwortung und Regie, Ilse Oberhofer und am Mikrofon war Manfred Kronsteiner.