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Transkripte
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich 1, Ihr Begleiter durch dieses Mittagsschornal ist Wolfgang Wittmann.
Auch heute dominiert das Geschehen um den Bombenbauer Franz Fuchs unsere Berichte.
Neben dem aktuellen Ermittlungsstand gehen wir näher auf die Frage des Täterprofiles in Sachen Briefbomben ein.
Eine aktuelle politische Tangente führt dann zum neuen Konflikt zwischen dem freiheitlichen und Ex-Innenminister Kaspar Einem.
Aus dem Inland weiters die Themen Österreichs Weg ins Schengeneuropa, Ex-ÖGB-Präsident Anton Begna wird 85, Diskussion um die Schulbuchkosten, Ausgangslage der Metallalone-Verhandlungen und neue Therapie für Raucher, die Nichtraucher werden wollen.
Auslandsschwerpunkte heute Mittag sind Großbritannien, wo der Parteitag der mehr als angeschlagenen Konservativen beginnt, und Israel, dessen Geheimdienst Mossad zur Zeit noch umstrittener ist, als er ohnehin schon war.
Die Kulturredaktion rezensiert den neuen Film Hunger und Sehnsucht nach Liebe.
Jetzt aber zu den wichtigsten Nachrichten verfasst hat sie Edgar Theider.
Österreich.
Die Einvernahme des mutmaßlichen Briefbombenattentäters Franz Fuchs gestaltet sich schwierig.
Die Befragungen müssen mit Rücksicht auf den physischen und psychischen Zustand des Schwerverletzten immer wieder unterbrochen werden.
Neuerkenntnisse haben sich in den vergangenen Stunden nicht ergeben.
Zu dem gestern veröffentlichten Fragenkatalog über die Lebensumstände von Franz Fuchs sind im Innenministerium bisher mehr als 200 Hinweise aus der Bevölkerung angegangen.
Heute fällt die Entscheidung, ob Österreich als Vollmitglied des Schengener Abkommens anerkannt wird.
Am Vormittag hat eine Sitzung des Schengen-Exekutivausschusses in Wien begonnen.
Die zuständigen Minister werden voraussichtlich für Österreich, Italien und möglicherweise auch für Griechenland Durchführungsregeln beschließen.
Damit werden mit 1.
Dezember die Passkontrollen auf den österreichischen Flughäfen für Bürger aus Schengen-Mitgliedsländern entfallen.
Ab April nächsten Jahres sollen Österreicher generell ohne Kontrollen in andere Schengen-Mitgliedsländer einreisen dürfen.
König Albert II.
von Belgien und Königin Paula kommen heute zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Österreich.
Der seit vier Jahren regierende Monarch wird mit Bundespräsident Klestil, Bundeskanzler Klima und Außenminister Schüssel aktuelle politische Fragen erörtern.
Deutschland
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im September saisonbedingt leicht gesunken.
Im Jahresabstand hat sie sich allerdings bedeutend erhöht.
So verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im September gegenüber August um 64.000 auf 4,3 Millionen.
Das sind aber 460.000 Arbeitslose mehr als im September des Vorjahres.
Die Arbeitslosenrate beträgt nunmehr 11,2 statt 10,4 Prozent.
Italien.
Die Region Umbrien ist in der vergangenen Nacht von einem schweren Nachbeben erschüttert worden.
Mehrere Menschen wurden leicht verletzt, bereits beschädigte Gebäude wurden abermals in Mitleidenschaft gezogen.
Auch in der Franziskus Basilica in Assisi stürzten weitere Mauerteile ein, unter anderem ein Teil des Giebels.
Die Erdstöße waren mit einer Stärke von 4,9 auf der Richterskala für ein Nachbeben ungewöhnlich hoch.
Unter der bereits verängstigten Bevölkerung brach Panik aus.
In Rom entscheidet sich heute, ob das Mitte-Links-Kabinett unter Ministerpräsident Prodi weiterregieren kann oder nicht.
Bis jetzt ist es nicht gelungen, die Kommunisten zur Zustimmung zum Budgetentwurf für 1998 zu bewegen.
Vor der für heute Nachmittag angesetzten Parlamentssitzung beraten die Regierung und die Kommunisten in getrennten Sitzungen über ihre Vorgangsweise.
Es ist nicht auszuschließen, dass in letzter Minute eine Lösung gefunden werden kann, durch die der Sturz der Regierung verhindert wird.
Prodis Minderheitskabinett ist auf die Unterstützung der Kommunisten angewiesen.
Diese wenden sich besonders gegen die geplanten Pensionskürzungen.
Sie verlangen überdies Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit und Steuerflucht.
Prodi will auf massive Einsparungen im Sozialbereich nicht verzichten, um die Teilnahme Italiens an der Europäischen Währungsunion von Anfang an sicherzustellen.
Israelis und Palästinenser haben heute nach einer Unterbrechung von mehr als einem halben Jahr ihre Friedensgespräche wieder aufgenommen.
In mehreren Ausschüssen wird über die noch nicht realisierten Bestimmungen des Autonomieabkommens beraten.
Die Wiederaufnahme der Verhandlungen ist durch Vermittlung der USA zustande gekommen.
Der amerikanische Nahost-Sonderbeauftragte Ross bespricht anstehende Fragen heute Nachmittag mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu.
Nordirland.
In Belfast beginnen heute substanzielle Verhandlungen über die Zukunft Nordirlands.
Über Verfahrensfragen und über die Gesprächsbasis ist in vorbereiteten Treffen Einigung erzielt worden.
In den nun beginnenden inhaltlichen Verhandlungen geht es um ein Autonomiestatut für Nordirland und um die Schaffung gesamtirischer Einrichtungen.
An den Gesprächen nehmen sowohl die pro-britischen Protestanten als auch die der Untergrundorganisation IRA nahestehende Sinn Fähn teil.
Großbritannien.
Im englischen Seebad Blackpool hat heute der Jahreskongress der Oppositionellen Konservativen Partei begonnen.
Es ist dies der erste Parteitag der Konservativen seit ihrer schweren Wahlniederlage bei der Unterhauswahl am 1.
Mai.
Der neue Parteivorsitzende William Haggio will innerparteiliche Reformen durchsetzen.
Der Parteitag gilt als Test seiner persönlichen Führungsstärke.
Andrea Silawski hat unseren Nachrichtenüberblick zu Sendungsbeginn präsentiert.
Als nächstes ist Peter Sterzinger am Wort mit den neuesten Wetterinformationen.
Im Vergleich mit den letzten Tagen ist das Wetter zurzeit sehr uneinheitlich bei uns.
Die Föhnlage über den Alpen im Westen ist nicht sonderlich ausgeprägt, stürmische Böden gibt es vorerst nur auf wenigen Gipfeln.
Die Donau entlang, im Norden Niederösterreichs und des Burgenlandes hält sich Hochnebel, der sich als hartnäckiger weist und schließlich drängen von Südwesten Wolken an und über die Alpen.
Dementsprechend verschieden die Temperaturen in bewölkten und nebeligen Gebieten um 10 Grad bis 20 bei Sonne und in mittleren Lagen über dem Nebel.
Die aktuellen Meldungen der Landeshauptstädte zeigen das auch.
Wien und St.
Pölten Hochnebel 13 Grad, Eisenstadt Nebel 13, Linz stark bewölkt 12, Salzburg und Innsbruck wolkig 19 Grad, Bregenz stark bewölkt 18, Graz wolkig 19 und Klagenfurt stark bewölkt 18 Grad.
Am Nachmittag verdünnt sich der Hochnebel, aus dem es manchmal leicht nieseln kann.
Ganz wird er nicht mehr verschwinden.
Zumindest auch für die westlichen Teile Wiens geht sich noch etwas Sonne aus.
Einige Regenschauer sind möglich, vor allem südlich des Inntals, in Osttirol und Teilen Kärntens.
Der Föhnsturm auf den Gipfeln wird stärker und auch in vielen Tälern, wie dem Inntal zum Beispiel, macht sich der Föhn bemerkbar.
Im Flachland Ostösterreichs hingegen wird der Wind bestenfalls lebhaft.
Die Temperaturen erreichen je nach Sonne oder Nebel 16 bis 22 bei Föhn bis 26 Grad.
Das wäre am ehesten im Unterinntal und Salzkammergut zu erwarten.
Morgen Mittwoch bleibt es mild, aber unbeständig mit einigen ganz unergeblichen Regenschauern.
Zwischendurch scheint die Sonne morgen.
Im Gebirge wird es wieder windig.
Die Temperaturen bleiben mit 17 bis 25 Grad für Oktober hoch, besonders im Mittelgebirge, wo weiterhin Werte nahe 20 Grad möglich sind.
Am Donnerstag legt der Wind allmählich zu, immer noch bleibt es sehr mild und zum Freitag hin wird es stürmisch.
Danke Peter Sterzinger.
Erstes Beitragsthema auch heute wieder Franz Fuchs, der steirische Bombenbauer, als BBA-Mitglied geständig, aber nicht das Bombenhirn, sondern nur ein Bote, wie er sagt.
Fuchs wird weiter einvernommen, aber er ist bisher so auskunftsfreudig wie die Sphinx und auch das, was er bisher sagte, gibt Anlass am Wahrheitsgehalt zu zweifeln.
Von Fuchs selbst ist also für die Ermittler vorerst wenig zu holen.
Mehr Erkenntnisse erhoffen sich die Fahnder von neuen Hinweisen aus der Bevölkerung nach den gestern vielfach publizierten 7 Fragen der Exekutive über Franz Fuchs.
Am wichtigsten wären wohl Tipps, ob Fuchs auch historisch arbeitete und wo das Bombenlabor liegen könnte.
Was seit dem Fragenaufruf gestern an Informationen bei den Ermittlern einlangte, hat Karl Jakowski recherchiert.
Mehr als 200 Hinweise sind seit dem gestrigen Aufruf des Innenministeriums bei der Sonderkommission zur Aufklärung des Briefbomben-Terrors eingegangen.
Viele davon aus dem Raum Leibniz und sie betreffen die Person des Verhafteten Franz Fuchs.
So soll sich Franz Fuchs auch im Rotlicht-Milieu aufgehalten haben.
Diesem Hinweis wird nachgegangen.
Über andere interessante Hinweise gibt die Sonderkommission keine Auskunft.
Das Innenministerium ist erfreut über die rege Teilnahme, denn nur durch die Mithilfe der Bevölkerung kann dieser Kriminalfall aufgeklärt werden, heißt es.
Nach wie vor fehlt ja das Labor, wo die Bomben gebaut worden sind.
Es gibt weiters keine Hinweise über den geschichtlichen Background des Verhafteten.
Chefinspektor Sturm auf die Frage, ob aufgrund des Ermittlungsstandes nach einem Einzeltäter oder nach mehreren Tätern gesucht wird.
Das ist ein Graubereich, den wir noch nicht erfasst haben.
Wir sind sehr auf seine Aussagen angewiesen.
Und die Einfahrungen gestalten sich ja ziemlich schwierig, wie Sie wissen.
Trotzdem, das ist ein Punkt, wo wir einhacken wollen.
Es ist bekannt geworden, dass er nur gesagt hat, er ist Mitglied der BPA und zwar nur ein kleines Rädchen.
Hat sich das verfestigt oder nicht?
Vorläufig sind wir bei dieser Situation, dass er eben das nur gesagt hat.
Einvernahmen und weitere Ermittlungen laufen ja jetzt unter der Leitung des Landesgerichtes für Graz und wir müssen mit dem Gericht koordinieren und man mit weitersehen.
Aus dem Landeskrankenhaus Graz heißt es, dass die Einvernahmen des Südsteirers bei weitem nicht so flott vorangehen, wie viele mit den Ermittlungen befasste Beamte es sich wünschen würden.
Die Wendung im Briefbombenfall nach der Festnahme von Franz Fuchs hat quasi als Nebenprodukt den politischen Konflikt Freiheitliche gegen Kaspar I. wiederbelebt.
Die FPÖ wirft einem sinngemäß vor, als Innenminister die Briefbombenermittlungen auch als Instrument gegen die Freiheitlichen benutzt zu haben, vor allem dadurch, dass das Täterprofil lange Zeit nicht veröffentlicht wurde.
Im Detail hat heute der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann Stadler diese Kritik am nunmehrigen Verkehrsminister Einem formuliert.
Dieter Bornemann fasst zusammen.
Der freiheitliche Klubobmann Ewald Stadler will, dass der ehemalige Innenminister Einem aus der Regierung als Verkehrsminister ausscheidert.
Die Freiheitlichen werfen Kasper Einem vor, er habe das Täterprofil unterdrückt, die Ermittlungen behindert und den Bombenterror in Österreich gegen die Freiheitlichen politisch instrumentalisiert.
Deswegen wird die FPÖ morgen im Parlament einen Untersuchungsausschuss gegen einen verlangen.
Stadler geht aber noch einen Schritt weiter.
Letztlich geht an die Koalition, vor allem an den Bundeskanzler Klima, die Aufforderung, dem Bundespräsidenten die Entlassung des Ministers einem aus dem Kabinett vorzuschlagen.
Es wäre auch die Möglichkeit des Herrn Bundespräsidenten, sich aufgrund dieser massiven Vorwürfe den Bundeskanzler und den Herrn Minister Einem zu sich in die Hofburg zu zitieren.
Weil so geht es ja wohl nicht, dass hier schwerste Kriminalvorwürfe gegen einen Minister erhoben werden, selbst vom Koalitionspartner, und die Staatsspitze, Bundespräsident und Bundeskanzler schauen zu.
Zum Rücktritt auffordern will Stadler einem aber nicht.
Ich rate ihm den Rücktritt.
Ich fordere ihn gar nicht auf.
Er ist nach wie vor ein politischer Wahlhelfer für uns in der Regierung.
Aber ich würde an seiner Stelle mir den Rücktritt doch ernsthaft überlegen.
Wichtiger wäre mir aber die Entlassung aus der Regierung durch den Bundespräsidenten über Vorschlag des Bundeskanzlers.
Die Freiheitlichen drohen weiters mit einer Ministeranklage und einem Misstrauensantrag gegen den ehemaligen Innenminister Einem.
Von Bundeskanzler Klima verlangt Stadler, dass die SPÖ ihr Verhältnis zu den Freiheitlichen normalisieren soll, wie er sagt.
Jetzt, wo sich herausgestellt hat, dass die Terroristen alle dem linken Lager zuzurechnen sind, wie Stadler sagt, aus Fuchs, der aus einem sozialistischen Elternhaus kommt, einen Rechten machen zu wollen, sei lächerlich, meint Stadler.
Das ist der erste deutschnationale, meine Damen und Herren, der eigenartigste deutschnationale, und glauben Sie mir, ich kenne ein paar davon, der vorher auf die Universitätsbibliothek gehen muss, damit er sich ein deutschnationales Wissen aneignen kann, um Bekennerbriefe verfassen zu können.
Das wäre so, als ob ich ein Marxist wäre, aber ich muss vorher auf die Universitätsbibliothek gehen, um dort überhaupt Marxismus kennenzulernen, damit ich weiß,
warum ich Marxist bin.
Also das ist wirklich abstrus, das ist der wirklich lächerlichste Versuch einer Umstrickung dieses Herrn Fuchs zu einem rechten Täter, wo eindeutig die Indizienlage und die Faktenlage ihn einfach als Linken ausweisen.
Morgen wird im Parlament das Thema Briefbomben das beherrschende Thema sein.
Die Freiheitlichen hoffen, dass sie für ihren Antrag auf einen Untersuchungsausschuss auch die Unterstützung der Volkspartei bekommen.
Dieter Bornemann mit einem Bericht über neue FPÖ-Vorwürfe gegenüber Kaspar Aynem.
Gerald Groß ist es mittlerweile gelungen, den Kritisierten zu erreichen.
Hier Minister Aynems Reaktion auf FPÖ-Klubobmann Stadler.
In meiner Zeit als Innenminister habe ich sehr stark darauf Wert gelegt, keine vorneweg Begrenzung potenzieller Täterschaften vorzunehmen und habe damit den Ermittlern den notwendigen Rückhalt gegeben, in vollkommener Offenheit zu ermitteln.
Das, was Stadler sagt, ist daher gänzlich absurd.
Was die Frage des Täterprofils betrifft, ist es so, dass der Kriminalpsychologe Dr. Müller sehr intensiv in die Ermittlungen einbezogen war und auch seine spezifische Fähigkeit in der Erstellung von Täterprofilen dort eingebracht hat.
Es war allerdings dann im Kreise der Ermittler durchaus eine geteilte Auffassung darüber,
ob man mit Hilfe des Täterprofils in die Öffentlichkeit gehen soll und suchen oder nicht.
Und die Mehrheit der Ermittler war der Auffassung, dass man das nicht tun sollte.
Und zwar im Wesentlichen deshalb, weil ein Täterprofil dieser Art dazu verführt, zu glauben, es wäre ein Einzeltäter.
Und in den Ermittlerkreisen hat es durchaus beide Hypothesen gegeben, nämlich sowohl die Gruppentäterhypothese als auch die Einzeltäterhypothese.
Und wie Sie wissen, auch aus den Aussagen des Innenministers, ist auch jetzt noch nicht gewiss, woran man ist.
Das heißt, mit dem Täterprofil nicht an die Öffentlichkeit zu gehen, diese Entscheidung war eine kriminaltaktische, wenn ich Sie richtig verstande.
Das war eine Entscheidung, die erstens gar nicht ich getroffen habe, sondern die von der Sonderkommission getroffen wurde und die gegebenenfalls etwa vom Generaldirektor auch in der anderen Richtung hätte bestimmt werden können, der sich aber
vermutlich auch aus gutem Grunde der Auffassung seiner Ermittler angeschlossen hat.
Es ist erst dann, als dieses Buch, von dem am Sonntag schon die Rede war, erschienen ist, ein Profil sozusagen auch in diesem Buch veröffentlicht worden.
Die Entstehungsgeschichte dieses Buches ist durchaus auch problembehaftet.
Jedenfalls war es auch da so, dass es in seinem Erscheinen nicht durch mich behindert worden ist.
Es ist vielmehr so, dass es in seinem Erscheinen
durch eine einschlägige Beweisung des Generaldirektors ermöglicht worden ist.
Ich habe leider Gottes erst am Tag der Präsentation davon erfahren.
Schon allein aus diesem Grund war es mir, selbst wenn ich es gewollt hätte, nicht möglich, es zu verhindern.
Die Freiheitlichen werden nun morgen einen Untersuchungsausschuss beantragen und sie planen eine Ministeranklage gegen Sie.
Sehen Sie dem gelassen entgegen?
Es ist nicht das erste Mal, dass die Freiheitlichen mich sozusagen zu ihrem Lieblingsgegner erkoren
Ich denke, es hat einen guten Grund und ich sehe dem daher auch eine Gelassenheit entgegen.
Sie sind sich keiner Schuld bewusst, in der Briefbombencausa bei den Ermittlungen irgendetwas zurückgehalten zu haben oder eindimensional sozusagen die Ermittlungen gelenkt zu haben?
Ganz im Gegenteil.
Ich bin mir sehr bewusst, dass ich uns in diesem Zusammenhang durchaus mit FIKA gemeinsam dafür gekämpft habe, dass die Ermittlungen offen geführt werden können.
Seine heutigen Aussagen in der Kronenzeitung
scheinen darauf zu beruhen, dass er sich nicht mehr genau daran erinnert, wie es gewesen ist.
Aber es war ganz eindeutig so, dass es uns gemeinsam darum gegangen ist, und zwar gegen Kritik, gerade aus meiner Fraktion, deutlich zu machen, dass in jeder Dimension ermittelt werden muss.
Verkehrsminister Einem mit einer Replika auf Vorwürfe der FPÖ, er habe als Innenminister die Briefbomben-Ermittlungen gegen die Freiheitlichen verwendet.
In Wien tagen heute die Innenminister der 15 Schengen-Staaten, um unter anderem über die endgültige Anerkennung von Österreich, Italien und Griechenland als Mitglieder des grenzenlosen Europa zu entscheiden.
Denn innerhalb der Schengen-Staaten gibt es ja keine Grenzkontrollen mehr.
Jedes der Mitgliedsländer übernimmt an seinen Außengrenzen die Kontrollen auch für alle anderen.
Österreich ist in den vergangenen Monaten wiederholt kritisiert worden, dass seine Grenzen zu Osteuropa zu durchlässig etwa für illegale Einwanderer seien.
Diese Kritik gibt es nun nicht mehr und der Innenminister erwartet für heute auch keine Schwierigkeiten mehr für die Eingliederung Österreichs in den Schengen-Verbund.
Franz Simbürger.
Wenn Österreich heute endgültig als Schengen-Mitgliedsland anerkannt wird, dann bedeutet das demnächst unbehelligtes Reisen quer durch Halbwesteuropa.
Denn dann fallen am 1.
Dezember die Grenzkontrollen am Flughafen Schwächert für Reisen in die Benelux-Staaten ebenso wie für Reisen nach Portugal, Spanien, Frankreich, Italien oder Deutschland.
Und zu Deutschland werden dann auch die Grenzkontrollen an kleinen Grenzübergängen aufgehoben.
An den großen Grenzen zu Deutschland gibt es aber erst ab April 98 keine Kontrollen mehr.
Ähnliche Regelungen werden mit Italien angestrebt, die Details müssen da aber noch ausgehandelt werden.
Im Gegenzug wird auch die grenzüberschreitende Polizeiarbeit erleichtert.
Deutsche oder italienische Polizisten dürfen dann einen flüchtigen Verbrecher bis nach Österreich verfolgen.
Und umgekehrt dürfen die österreichischen Sicherheitskräfte auch Fahndungsmaßnahmen im deutschen oder italienischen Grenzgebiet setzen.
Und die Schengen-Mitgliedschaft bedeutet auch eine Änderung der Visa-Politik.
Ab 1.
Dezember soll dann etwa ein Rumäne mit einem vom österreichischen Botschafter in Bukarest ausgestellten Visum nicht nur den Onkel in Wien, sondern ohne weitere Formalitäten auch die übrigen Verwandten in Deutschland oder Italien besuchen können.
Über diese Anwendung des einheitlichen Schengen-Visums wird bei der heutigen Konferenz in Wien ebenso entschieden wie, wie gesagt, über die endgültige Anerkennung Italiens und Österreichs als Schengen-Land.
Griechenland steht auch zur Diskussion, dürfte die Voraussetzungen vor allem hinsichtlich der Grenzkontrollen aber nicht ganz erfüllen.
Gegen Österreich erwartet Innenminister Karl Schlögl keine weiteren Vorbehalte mehr.
Auch wenn die personelle und gerätemäßige Ausstattung an Österreichs Ostgrenzen, die dann ja Schengen-Außengrenzen sind, erst Mitte des nächsten Jahres die geforderte Sollstärke erreichen werden.
Franz Simbürger über die heutige Wiener Tagung der Innenminister der 15 Schengen-Staaten.
Nichts geht mehr, so könnte die Schlagzeile für die laufenden Verhandlungen um die Pensionsreform lauten.
Während der Freitag immer näher rückt, an diesem Tag soll die Pensionsreform im Ministerrat verabschiedet werden, gibt es in den strittigen Punkten nach wie vor keine Einigung zwischen Regierung und Sozialpartnern.
Die Anzeichen mehren sich, dass die Pensionsreform ohne Sanktus der Sozialpartner verabschiedet wird, Josef Dollinger berichtet.
Ein Sitzungstermin jagt den anderen bei den Verhandlungspartnern in Sachen Pensionsreform.
Allerdings trifft man sich zum Großteil zu internen Beratungen.
Beamtenstaatssekretär Wolfgang Ruttensdorfer und Beamtengewerkschafter sind letztlich auseinandergegangen, ohne einen neuen Gesprächstermin auszumachen.
In früheren Zeiten hätte man dies als scheiternde Verhandlungen bezeichnet.
Heutzutage wollen weder Regierung noch Gewerkschaft dieses Wort in den Mund nehmen.
Im Finanzministerium betont man allerdings, dass man nach wie vor gesprächsbereit sei, solange man nicht an den Grundfesten der Pensionsreform rüttle.
Und genau das machen die Gewerkschafter mit Vorliebe.
Den geplanten Durchrechnungszeitraum für Beamte bezeichnet die Gewerkschaft neuerdings als verfassungsrechtlich bedenklich.
Bei den Beamtenpensionen handelt es sich um keine Versicherungsleistung, sondern um ein Entgelt.
Das heißt, es sind zwei verschiedene Systeme, die man auch verschieden behandeln müsse.
Schützenhilfe bei dieser Argumentation erhalten die Gewerkschafter vom Rechnungshof, der die Durchrechnungszeiträume für Beamte als systemwidrig bezeichnet.
Allerdings hat der Präsident des Verfassungsgerichtshofes Ludwig Adamowitsch bereits vor Tagen klargestellt, was er vom Status der Beamten hält.
Die Pension sei Gehaltsbestandteil und in ein Gehalt könne man jederzeit eingreifen, so der oberste Verfassungshüter, der selbst Beamter ist.
Das Finanzministerium wollte heute zu den Verfassungsargumenten der Gewerkschaft sich nicht äußern.
Man habe ohnehin genug damit zu tun, die Stellungnahmen der Begutachtung, die gestern eingetroffen sind, zu sichten und zu beurteilen.
In einigen Punkten wie die Abfederung von Härtefällen könne man weiter verhandeln, heißt es im Finanzministerium.
Der Kern der Pensionsreform müsse aber auch bei den Beamten erhalten bleiben.
Am Durchrechnungszeitraum führe daher kein Weg vorbei.
Wenn sich in den nächsten Stunden und Tagen kein Kompromiss abzeichnet, dann tritt das ein, was jeder der Beteiligten eigentlich immer verhindern wollte.
Der große Krach im Parlament.
Die Arbeitnehmervertreter, die den Regierungsentwurf nach wie vor ablehnen, scheinen sich auf diesen ungemütlichen Showdown bereits vorzubereiten.
Als nächstes geht es um einen Sozialpartner der besonderen Art.
Als Urgestein der Sozialpartnerschaft wurde und wird er oft bezeichnet.
Morgen feiert er seinen 85.
Geburtstag.
Anton Benja, der Präsident.
24 Jahre lang leitete er als ÖGB-Präsident die Geschicke der Gewerkschaft.
15 Jahre lang war er Präsident des Nationalrates.
Präsident ist Benja, der Toni, wie seine Freunde sagen, auch heute noch, und zwar Ehrenpräsident des Wiener Fußballclubs Rapide.
Auch heute noch ist der Sozialdemokrat Anton Benja politisch und gewerkschaftlich aktiv, wobei er sich auch aktuellen Themen wie Pensionsreform oder Wahlergebnisse keineswegs verschließt.
Robert Stoppacher führte mit Anton Benja das folgende Interview.
Herr Benger, stört es Sie eigentlich als einer, der seit 70 Jahren Gewerkschafter ist, dass der ÖGB gerade jetzt in der Pensionsreformdebatte ein Bremser- und Blockierer-Image hat?
Ich möchte sagen, natürlich kann man das aussprechen, das ist aber völlig falsch.
Die Gewerkschaften haben die Aufgabe, ihre Mitglieder zu schützen und sie vor Nachteilen zu bewahren.
Konzepte vorliegen, die schwere Einbußen von den Arbeitnehmern verlangen und später dann, wenn sie im Ruhestand sind, dann muss die Gewerkschaft sich zur Wehr setzen.
Denn es kann nicht sein, dass die Arbeitnehmer, die Unselbstständigen, all die Lasten tragen.
Sie haben jahrzehntelang gearbeitet, haben ihre Beiträge abgeliefert, haben ihre Steuern abgeliefert,
Und daher haben Sie ein Recht zu sagen, ja bitte sehr, aber das kann nicht so sein, dass ganz einfach jetzt momentan Vorschläge gemacht werden, die weit über das hinausgehen, was man ertragen kann.
Das heißt, das Nein zur derzeitigen Vorlage der Pensionsreform ist auch aus Ihrer Sicht richtig?
Ja, es wird weiter verhandelt.
Man hat vielleicht die Dinge so rasch gemeint, dass es ruckzuck gehen wird.
Vielleicht hat man die Problematik in der Regierung, dass Sozial- und Pensionsrecht, Arbeitsrecht, Sozialrecht
Sozialversicherung.
Gar nicht zuerst einmal so bedacht, wie schwierig es ist, das miteinander irgendwie zu verbinden.
Das mag gar nicht bewusst gewesen sein.
Vielleicht hat man gemeint, ja bitte, das so wie andere Probleme, da werden wir reden.
Aber wenn es ums Geld geht und um viel Geld, dann spießt sich der Laden.
Ich bin aber überzeugt, sie werden die Probleme lösen.
Die Regierung hat die Brisanz dieser Angelegenheit unterschätzt.
Ich habe das Gefühl, man hat vielleicht zuerst gar nicht die Schwierigkeiten, die großen Schwierigkeiten, die automatisch vorhanden sind, die man nicht machen muss.
Und sie sind da nicht richtig eingeschätzt.
Sie haben unlängst in einem Interview gemeint, jetzt ist die Zeit, wo man leiser treten muss.
Das ist vielfach so interpretiert worden, dass Sie einen Appell zur Mäßigung an Ihre ÖGB-Freunde richten.
Ist das richtig?
Das ist nicht der Fall.
Das ist eine Automatik.
In dem Moment, wo die Wirtschaft schwächer ist, wenn ich ein Wirtschaftswachstum von drei oder vier Prozent habe, kann ich anders auftreten, als wenn ich ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent habe.
Das ist eine ganze Automatik.
dass man dann eine Formulierung verwendet.
Jetzt geht es halt ein bisschen langsamer.
Das ist eine effektive Sache.
Herr Benger, Sie sind mit Leib und Seele Gewerkschafter, Sie sind aber auch genauso mit Leib und Seele Sozialdemokrat.
Worauf führen Sie denn die Verluste der Sozialdemokraten gerade jetzt in Oberösterreich zurück?
Ich möchte sagen, sicher an die
Derzeit haben die Populisten Vorrang.
Sie können gegen alles auftreten, gegen alles schimpfen, alles in Grund und Boden verdammen, weil sie nicht die Verantwortung haben, das Land oder den Staat zu führen.
Es mag sein, dass die Sozialdemokraten, die in manchen Fragen ein wenig unsicher gewesen sind,
Und wenn die Grünen so stark gewonnen haben, dann glaube ich, ist so stark auf Lahnbach zurückzuführen.
Also Grün.
Und man kann nicht grüner sein als die Grünen.
Also wer das versucht hat, der hat halt Schwierigkeiten bekommen.
Ist das Kritik am Landesvorsitzenden Hochmeier?
Ja, ich kenne, der Fritz kommt aus der Gewerkschaftsbewegung, ich kenne ihn persönlich.
Er ist sicher ein Mensch, der sehr viel Interesse an einer gesunden Umwelt hat.
Das bringt Schwierigkeiten.
Es ist jetzt die Frage der Pensionen.
Es ist die Frage öffentlicher Dienst.
Die Sozialisten haben die Mehrheit in der Regierung, in der Bundesregierung.
Also daher wird der Sozialist den Sozialisten, obwohl es eine Koalition gibt, alles in die Schuhe geschoben.
Ihr seid's ja für das, ihr seid's, ihr seid's, ihr seid's für das.
Und der Fritz hat halt das Pech, dass er gerade in der Zeit antreten musste.
Der baldige 85er Anton Benja im Interview mit Robert Stobacher.
Traditionell den Auftakt für die Herbstlohnrunde machen die Metaller.
Am 17.
September hat die Gewerkschaft ihre Forderungen den Unternehmern überreicht.
Heute ab 15 Uhr wird erstmals über neue Kollektivverträge verhandelt.
Betroffen sind 160.000 Metallarbeiter und 140.000 Industrieangestellte.
Die Gewerkschaft verlangt für sie höhere Mindest- und Istlöhne.
Wie viel sie verlangt, will niemand sagen.
Wie die Stimmung vor den heutigen Verhandlungen ist, wie weit die Ankündigung der deutschen Gewerkschaften, ihre Lohn-Zurückhaltung aufzugeben, die Gespräche beeinflusst und ob endlich wieder Schwung in die festgefahrenen Gespräche über flexiblere Arbeitszeiten gebracht werden kann, diesen Fragen ist Michael Czocklich nachgegangen.
Auf 2 Prozent plus bei den Ist-Löhnen und 2,6 Prozent bei den Kollektivvertragslöhnen einigten sich die Sozialpartner im Vorjahr.
Wie viel die Gewerkschaft heuer fordert, lässt sie sich nicht entlocken.
Angesichts hoher Unternehmergewinne und unterstützt von den Wirtschaftsforschern will sie aber zumindest einen Reallohnzuwachs.
Die Unternehmerseite sieht das anders.
Handels- und Leistungsbilanzdefizit explodierten, die Inlandsnachfrage liegt am Boden, es sei also Zurückhaltung bei den Löhnen angebracht.
Seit der Forderungsübergabe am 17.
September haben beide Seiten den Rahmen abgesteckt, das Prozedere festgelegt und die jeweiligen Schmerzgrenzen ausgelotet.
Clemens Maliner-Altsinger von der Unternehmerseite erwartet heute schwierige Gespräche.
Ich glaube, die Stimmung lässt sich als angespannt bezeichnen.
Es ist sicher eine schwierige Verhandlungsrunde angesichts der Rahmenbedingungen, aber es
beiden Seiten auch ernsthaftes Bemühen zu orten, in Verhandlungen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss zu kommen.
Metaller Chef Rudolf Nürnberger beurteilt die Verhandlungen gelassen.
Die Stimmung ist eigentlich eine normale Stimmung und ich gehe davon aus, dass wir zu vernünftigen und sachlichen Gesprächen mit den Vertretern der
Ein Überschwappen der Stimmung der deutschen Gewerkschaft auf Österreich befürchtet Marliner Altsinger.
Der deutsche Metaller-Chef hatte ja am Wochenende ein Ende der zurückhaltenden Lohnabschlüsse angekündigt.
Moderate Lohnpolitik sei nicht mit neuen Arbeitsplätzen honoriert worden.
Rudolf Nürnberger beruhigt aber.
Wir sind auch nicht vom Ausland ferngesteuert.
Wir betreiben eine eigenständige Einkommenspolitik.
Auch der Abschluss bei den Beamten sei für ihn kein Maßstab, sagte Nürnberger.
Offiziell kein Thema sind die seit Langem blockierten Verhandlungen über flexiblere Arbeitszeiten.
Hier liegt ja ein fertig verhandeltes Modell am Tisch.
Doch dieses wird von einen der acht Metallfachverbände blockiert.
Ein Justament-Standpunkt, sagt die Gewerkschaft, die nur mit allen acht gemeinsam abschließen will.
Das widerverstehen die Unternehmer nicht.
Malina Altsinger bezeichnet die Situation als heikel.
Er hofft auf eine rasche Lösung.
Die Verhandlungen zur flexibleren Gestaltung der Arbeitszeit sind ja seit einem Jahr im Laufen, leider in einer Badsituation zurzeit.
Aber die Bemühungen, die Badsituation aufzulösen, haben nicht aufgehört.
Es ist aber ein separates Thema, separat von den Herbstverhandlungen.
Auch Nürnberger will ein Ende der Blockade.
Ich gehe davon aus und würde es mir wünschen, dass wir endlich dieses Thema erledigen und dass die Vereinbarung, die ja fixfertig am Tisch liegt, in Kraft treten kann.
Und wie groß sind die Chancen dafür?
Ja, das liegt einzig und allein bei dem Fachverband Eisen-Metall-Warenindustrie.
Die Chancen wage ich nicht zu beurteilen.
Für die Gewerkschaft gebe es keinen Spielraum mehr, stellt Nürnberger klar.
Vor allem eine Neuverhandlung käme nicht in Frage.
12.32 Uhr, etwa Halbzeit im ORF-Mittagsjournal.
Wir kommen zu Auslandsberichten.
In Israel und nicht nur dort ist eine staatliche Einrichtung in Diskussion.
für die öffentliche Aufmerksamkeit so ziemlich das letzte ist, was sie braucht.
Der Geheimdienst Mossad steht im Regen nach einem plump verübten und für das Opfer daher glimpflich ausgegangenen Mordattentat auf einen führenden Palästinenser in Jordanien.
Das Attentat hat unglaublichen politischen Flurschaden angerichtet.
Der Frieden mit Jordanien stand auf der Kippe, westliche Freunde Israels wurden kompromittiert.
Erst ein Gefangenenaustausch-Deal gestern brachte das Verhältnis zu Jordanien wieder ins Lot.
Innenpolitisch ist die Mossad-Affäre ein weiterer Klotz am Bein von Ministerpräsident Netanyahu, just während der neuen Mission von US-Vermittler Ross, just am Tag der Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Palästinensern.
Aus Israel, Ben Segenreich.
Für die gescheiterte Geheimdienstoperation in Amman, bei der ein Hamas-Funktionär getötet werden sollte, hat Israel einen hohen Preis gezahlt.
Der Hamas-Gründer Sheikh Yassin musste freigegeben werden, König Hussein von Jordanien ist verstimmt, die Islamisten sind gestärkt.
Premier Benjamin Netanyahu schließt zwar aus, dass er deswegen zurücktritt, aber bekennt sich zu seiner Entscheidung.
Als Ministerpräsident trage ich die volle Verantwortung für den Kampf gegen den Terror, wenn es Erfolge gibt und auch wenn es Misserfolge gibt, sagt Netanyahu.
Es mag ungewöhnlich sein, dass der Regierungschef einer Demokratie die Verantwortung für den Mordanschlag übernimmt.
Zu beachten ist dabei freilich, dass Netanyahu in verschlüsselter Form redet.
Offiziell hat Israel nie zugegeben, dass die Attacke in Jordanien überhaupt stattgefunden hat.
Andererseits, es ist ein offenes Geheimnis, es ist schon seit Jahrzehnten zu den Aufgaben des legendären Auslandsgeheimdienstes Mossad gehört, überall in der Welt Terroristen zu liquidieren.
Das ist der Ausdruck, der in Israel dafür gebraucht wird.
Einen Wendepunkt stellten hier die Olympischen Spiele 1972 in München dar, bei denen elf israelische Sportler von der PLO ermordet wurden.
Die damalige Ministerpräsidentin Golda Meir gestattete daraufhin die Jagd auf die Urheber des Anschlags, fast alle wurden getötet.
Zu den großen Erfolgen des Mossad zählen etwa die Entführung des Nazi-Verbrechers Adolf Eichmann aus Argentinien in den 60er Jahren, die Entführung des geflüchteten Atomspions Mordechai Banunu aus England 1986 und in jüngerer Zeit die Tötung des Chefs der Terrorgruppe Islamischer Dschihad Fatri Shkaki auf Malta.
Immer wieder sind Aktionen aber auch schief gegangen.
Als das Missgeschick ist etwa das Auffliegen eines Spionagenetzes in Ägypten in den 50er Jahren in die Geschichte eingegangen, das einige Mossad-Agenten das Leben kostete und andere für lange Jahre ins Gefängnis brachte.
Der Streit darüber, wer politisch dafür verantwortlich war, führte zu einer hartnäckigen Regierungskrise.
Und bei der Vergeltungsaktion nach dem Olympia-Massaker wurde 1973 in Norwegen ein völlig unschuldiger marokkanischer Kellner getötet.
Die Befehlshierarchie, in die der Mossad eingebunden ist, ist dabei klar und einfach.
Der Hausherr ist der Ministerpräsident, er allein trifft die letzte Entscheidung, ihm ist der Mossad-Chef direkt unterstellt.
In der Regel kommt der Vorschlag, etwa ein bestimmtes Ziel anzugreifen, aus dem Mossad und der Premier berät sich mit dem Verteidigungsminister, dem Armeechef und den Leitern der anderen Geheimdienste.
Doch das ist nur eine Gepflogenheit, keineswegs gesetzlich vorgeschrieben.
Eine dunkle Zone also, in der einigen wenigen Personen das unkontrollierte Recht eingeräumt wird, zu töten.
Dass dies ein moralisches Problem ist, wird in Israel erkannt.
Aber quer durch die politischen Lager herrscht die Einstellung vor, dass man keine Wahl habe.
Die Terrorgruppen führten einen Vernichtungskrieg gegen Israel, wenn in Autobussen, Kaffeehäusern und Märkten Frauen und Kinder in die Luft flügen, seien alle mittelrecht, um das abzustellen.
Die vielen Operationen des Mossad, die nie bekannt würden, hätten schon unzählige Menschenleben gerettet.
Die einzige Reform, die jetzt andiskutiert wurde, wäre eine administrative.
Auch ein Premier ist ja kein Übermensch, heißt es.
Vielleicht wäre es besser, wenn nicht er ganz allein heikle Geheimoperationen anordnete, sondern ein Ministerkomitee.
Ben Sengreich über die neue Geheimdienstaffäre in Israel und ihre Folgen.
Nun nach Polen.
Zwei Wochen nach dem Wahlsieg des rechten Solidarnosch-Wahlblocks macht sich in Polen Unruhe breit.
Die Koalitionsverhandlungen treten auf der Stelle.
Unklar ist, ob die Solidarnosch eine Regierung mit der liberalen Freiheitsunion anstrebt
oder doch eine Koalition mit allen parlamentarischen Kräften, mit Ausnahme des Linksblocks.
Wobei auch eine dritte Variante realistisch bleibt, nämlich eine Minderheitsregierung.
Für die politischen Beobachter hat sich jedenfalls ein breites Feld für Spekulationen aufgetan.
Joanna Ratziner hat über die neue innenpolitische Lage in Polen mit dem Warschauer Publizisten Adam Krzeminski gesprochen.
Polens Kommentatoren haben den Nachwahl-Katzenjammer schon in ihren Vorwahlanalysen vorweggenommen.
Ausnahmslos alle Umfragen vor den Wahlen hatten ergeben, dass keine Partei stark genug sein würde, um nach den Wahlen allein regieren zu können.
Für den Wahlsieger AWS
der an die 40 verschiedenen Solidarność-nahen Parteien in sich vereinigt, kommt die Suche nach geeigneten Partnern aber einer Quadratur des Kreises gleich.
Denn wer für den national-katholischen Flügel als Partner infrage kommt, ist bei den Vertretern des rechtsliberalen Flügels nicht willkommen.
Wer wiederum hier willkommen wäre, stösst auf den Widerstand des mächtigen Gewerkschaftsblocks.
Was schlimmer, die Schlüsselfigur der Koalitionsverhandlungen, der Vorsitzende der Gewerkschaft Solidarność und Anführer des Solidarność-Wahlblocks, Marian Krzaklewski, ist ein Newcomer in der Politik.
Adam Krzeminski, Publizist und Star-Kommentator der Warschauer Wochenzeitschrift Politiker,
Das ist ein Psychodrama, könnte man sagen, der polnischen Innenpolitik.
Die Aufsteiger der AWS, der stärksten Partei, wehnen sich in diesem Siegesrausch.
Ihre führende Persönlichkeit, Czachleski,
Er ist kein geborener Unterhändler, kein Taktiker.
Er ist ein sehr guter Personalchef seiner Partei.
Er stellt unheimlich harte Forderungen, manchmal auch arrogante, der gediegenen Union der Freiheit.
Und das macht böses Blut.
Trotz scharfer Kritik des Leaders der liberalen Freiheitsunion Balcerowicz, der im Namen der politischen Stabilität Kszaklewski als Ministerpräsident in die Regierungsverantwortung einbinden will, hat Kszaklewski einen anderen Kandidaten für den Ministerpräsidenten vorgestellt, den 62-jährigen Rektor der Technischen Universität in Breslau, von dem nicht mehr bekannt ist, als dass er seit der Gründung der Gewerkschaft Solidarność 1980 Gewerkschaftsmitglied ist.
Für Adam Krzeminski muss diese Lösung nicht im Vorhinein zum Scheitern verurteilt sein, hätten sich doch auch schon früher unbekannte Persönlichkeiten wie Suchocka oder Bielecki als Regierungschefs bewährt.
Zudem wäre Marian Krzaklewski als Regierungschef ohnehin eine Fehlbesetzung, will er sich doch im Jahr 2000 zum Präsidenten wählen lassen.
Ich verstehe, dass er kein Ministerpräsident werden wird.
Das wäre ziemlich für das Land gefährlich, wenn der Mann, der die stärkste Partei führt,
eigentlich sich nur um seinen Wahlkampf kümmert und nicht um die Belange der Regierung und des Landes.
Die merkliche Nervosität des westlichen Auslands nach dem Wahlsieg der Solidarność, die im Wahlkampf staatlichem Interventionismus und erhöhten Sozialleistungen das Wort geredet hatte und in sich unversöhnliche ideologische Lage vereint, teilt Adam Krzeminski aber nicht.
Meine Befürchtungen sind,
natürlich, dass diese sehr fragile, sehr mimosenhaften Atmosphäre im Ausland auf Dummheiten in Polen ungebührlich stark reagieren können.
Das kann ich mir vorstellen.
Dennoch, ich habe keine Angst, wenn es um die polnische Wirtschaft, polnische Innenpolitik, letztendlich aber auch um die Westanbindung Polens geht.
Wenn 80 Prozent der Polen für die NATO und für die Union
Europäische Union sind, dann können selbst die Skeptiker oder die Nationalkatholiken und so weiter nicht so tönen, wie sie es manchmal möchten.
Weil sie wissen, dass die Menschen das nicht abnehmen, ihnen, in Polen selbst.
Krzaklewskis Bundem Solidarność-Lager bleiben noch zwei Wochen Zeit für die Einschulung in die Kunst der realpolitischen Konsensfindung.
Die konstituierende Sitzung des neuen Parlaments ist erst für 20.
Oktober anberaumt.
Johanna Ratziner sprach mit dem Warschauer Publizisten Adam Tscheminski.
Er wurde nicht auf seine wichtige Rolle vorbereitet und im Vergleich zu seinesgleichen führt er ein von der Öffentlichkeit fast unbemerktes Leben.
Der König von Belgien, König Albert II.
und Königin Paula kommen heute auf Einladung von Bundespräsident Klestil zu ihrem ersten Staatsbesuch nach Österreich.
Der heute 63-jährige belgische König hat nach dem Tod seines Bruders Baudouin vor vier Jahren den Thron bestiegen.
Und was kaum ein Belgier für möglich gehalten hätte, ist eingetreten.
König Albert II.
und Königin Paula machen ihre Sache so gut, dass sie mittlerweile beim Volk ebenso beliebt sind, wie es Baudouin und Fabiola waren.
Aus Brüssel, Fritz Jungmaier.
Es ist zwar ihr erster offizieller Staatsbesuch, aber Österreich ist für Königin Paola und König Albert kein unbekanntes Land.
Vor allem den König verbinden zahlreiche Erinnerungen mit Österreich, gute und schlechte.
Die Schlechten reichen zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs.
1944 haben die Nazis die belgische Königsfamilie, also Alberts Eltern, nach Strobl am Wolfgangsee deportiert.
Nach der Befreiung durch amerikanische Truppen kehrte die Familie im Mai 1945 nach Belgien zurück.
Die guten Erinnerungen Alberts sind wesentlich jüngeren Datums.
Albert hat auch heuer, so wie schon zu Zeiten, als er noch nicht König war, in Österreich Urlaub gemacht.
Und zwar in Vorarlberg.
Und mit dem Motorrad.
Schon allein wegen dieser, seiner wenig royalistischen Leidenschaft, lieben die Belgier ihren König.
Ich glaube, dass König und Königin sehr geschätzt werden.
Ich persönlich mag sie sehr.
Sie sind einfach und unkompliziert.
und machen nicht so viel Tandem um sich wie andere Königshäuser, sagt eine Verkäuferin.
Tatsächlich führt das belgische Königshaus ein recht ruhiges und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerktes Leben.
Das liegt einerseits daran, dass die belgischen Boulevardblätter nicht so aggressiv sind wie zum Beispiel in Großbritannien,
aber auch daran, dass Mitglieder des Königshauses prinzipiell keine Interviews geben.
Wenn sich der König aber offiziell an das Volk wendet, findet er stets die richtigen Worte, so wie vor einem Jahr also die Eltern der von dem Kinderschänder getöteten Kinder empfingen.
Damals rief Albert zur moralischen Erneuerung und zur tiefgreifenden Veränderung der belgischen Gesellschaft auf, während die Regierung rat- und sprachlos blieb.
Auch als Vermittler zwischen den holländisch sprechenden Flamen und den französischsprachigen Wallonen findet der König bei den Menschen auf der Straße mehr Anerkennung als die Regierung vom Ministerpräsident Dehane.
Das Königspaar wird von den Belgiener geschätzt, von der ganzen Nation.
Das hat man gleich nach dem Tod von König Baudouin gesehen.
Da hat sich die Achtung schnell auf den neuen König übertragen.
Mit König Albert II.
und seiner aus italienischen Adelsgeschlecht stammenden Frau Paola und den drei gemeinsamen Kindern scheint die belgische Monarchie gefestigt wie schon lange nicht zu sein.
Das belgische Königspaar kommt heute nach Österreich.
Sie hörten einen Vorbericht von Fritz Jungmeier.
Familienminister Martin Bartenstein hat heute zur neuen Schulbuchreform Stellung genommen, die im Vorfeld heftiger Kritik ausgesetzt war.
Es gehe ihm darum, mit dem vorhandenen Budget von 1,2 Milliarden Schilling auszukommen und trotzdem alle Schüler mit Schulbüchern zu versorgen.
Entscheidend wird sein, dass viele Bücher wiederverwendet werden, so Bartenstein in einer Pressekonferenz, von der Hannes Eiglsreiter berichtet.
Familienminister Martin Bartenstein will durch die Schulbuchreform mehrere Ziele erreichen.
Die Versorgung der Schüler mit Büchern, die zuletzt deutlich zurückgegangen ist, soll wieder über 90 Prozent steigen.
Die Schulen sollen in Zukunft sozusagen autonom ihr Schulbuchbudget verwalten und das Geld bestmöglich einsetzen.
Und für die Verlage und den Handel soll mehr Marktwirtschaft herrschen.
Bartensteins Motto, so viel Eigentum wie möglich, aber so viel Wiederverwendung wie notwendig.
Unsere Berater sagen uns, dass aus heutiger Sicht ein Versorgungsgrad von jenseits 90 Prozent dann zu erreichen ist, wenn wir eine Wiederverwendungsquote von rund 15 Prozent erreichen.
15 Prozent.
Das hieße 85 Prozent der Bücher, so wie bisher, voller Übergang ins Eigentum.
15 Prozent in die Wiederverwendung.
Das heißt, der Schüler wird temporär und über das Schuljahr zum Eigentümer.
Dann wird das Schulbuch in eine Schulbibliothek eingestellt.
Finanziert wird die Schulbuchreform aus dem Familienlastenausgleichsfonds.
Durch die Reforme hofft sich Bartenstein an eine jährliche Einsparung in der Höhe von 20 Millionen Chilli.
Entsprechende Vereinbarungen mit den Verlagen und dem Handel sollen zu einem marktgerechten Schulbuchmodell führen.
In Zukunft soll es zu einer generellen Preisfreigabe kommen, so Bartenstein.
Prinzipiell werden die Preise jetzt schon freigegeben, allerdings gibt es gewisse Übergangsmechanismen, die dafür Sorge tragen sollen, dass die Preise nicht von heute auf morgen steigen können, jedenfalls nicht in einem ungerechtfertigten Ausmaß.
Die Kritik der Arbeiterkammer an den Übergangsfristen kann Bartenstein nicht nachvollziehen.
In einem Vertrag mit den Verlagen ist eine sogenannte Preis-Gleit-Klausel enthalten, die den Verlagen bei einem Absatzrückgang die Möglichkeit bietet, die Preise zu erhöhen.
Weil angenommen, dass sich durch die Einführung eines Wiederverwendungsanteils von 15 oder 20 Prozent der Absatz um eben diese Größe reduzieren würde, dann würden sich die Preise insgesamt um die Hälfte erhöhen und wir hätten netto eine Einsparung.
Wir hätten netto eine nicht unwesentliche Einsparung für den Flav.
Das neue Schulbuchmodell wird seiner Ansicht nach keine Mehrbelastung für Eltern darstellen.
Am Selbstbehalt werde allerdings festgehalten, so der Minister.
Vor den Themen Gesundheit und Kultur ein kurzer Programmtipp für heute Abend.
Unsere Menschen, die bis heute nicht bekannt sind, die fangen schon an, ihr Schlaf abzunehmen.
Ernesto Che Guevara de la Serna am 11.
November 1964 vor den Vereinten Nationen.
Von den bisher verkannten Völkern Lateinamerikas, die jetzt aus ihrem Schlaf erwachen würden, spricht er, und dass sie die Totengräber für den Yankee-Monopolkapitalismus sein werden.
Drei Jahre später war der Che tot.
Er war in der Revolution, die er selber angezettelt hatte, umgekommen.
Seine Utopien stricken viele weiter, auch wenn die real existierende Geschichte die meisten seiner Thesen längst widerlegt hat.
30 Jahre nach seinem Tod sollen jetzt die sterblich Überreste des berühmtesten Berufsrevoluzzers aller Zeiten in Kuba ihre letzte Ruhestätte finden.
Kuba war der Ort seines wichtigsten Sieges.
Wenn Che, der Minister, in der olivgrünen Uniform rechtshändig mit einem Streichholz einen Puro im richtigen Umfeld in Brand steckte und am Handgelenk die Rolex tickte, glänzte das zeitlose Marketingpotential des Rebellen.
Che konnte zuhören, zurückgelehnt, mit der Aura von einem der Weiß.
Die Hände verschränkt, die Zigarre im Mundwinkel.
Ein Portrait von Erwin Detling, Journal Panorama 1820, Österreich 1.
Nun unser Gesundheitsthema.
Wer sich das Rauchen abgewöhnen will, der kann nun einen neuen Anlauf nehmen.
Denn von heute an bekommt man in Österreich den Nikotininhalator.
Ein Zigarettenersatz, der den Rauchgewohnheiten am meisten entspricht.
Man inhaliert genauso wie bei einer Zigarette, aber man atmet keine schädlichen Inhaltsstoffe ein.
Edith Bachkönig mit Details.
Bis zu 4.000 schädliche Inhaltsstoffe hat eine Zigarette, auch eine leichte.
Und diese machen die Folgeschäden, chronische Bronchitis, Entzündungen der Lungen, an der viele Raucher ersticken, Schlaganfälle, Herzinfarkte, Beinamputationen und Lungenkrebs.
14.000 Menschen sterben in Österreich jedes Jahr an diesen Folgen des Rauchens.
Der Grund ist aber nur das Verlangen nach Nikotin.
Die Zigarette ist aber das gefährlichste System, mit dem man sich Nikotin zuführen kann, sagt der Sozialmediziner Michael Kunze, der selbst einmal Kettenraucher war.
Der neue Rauchinhalator kann das ohne zu schaden.
Der ganz neue Ansatz ist aber, dass Raucher versuchen sollen, neben den gewohnten Zigaretten bei bestimmten Gelegenheiten diesen neuen Inhalator einzusetzen und so gleichsam Zigaretten einzusparen und damit schrittweise langsam zur Abstinenz zu gelangen.
Es ist ein ganz neuer Weg, der jetzt in Österreich erstmals beschritten wird und auch international keine Vorbilder hat.
Es funktioniert so, dass man wie an einem Zigarettenspitz oder einer Zigarette ansaugt und dann Nikotin aufnimmt, wiederum über die Mund- und Rachenschleimhaut, aber man nimmt keine krebserzeugenden Stoffe auf und auch kein Kohlmonoxid.
Also das Risiko,
Eine Tumorerkrankung zu bekommen oder einen Infarkt zu bekommen, ist dadurch ausgeschlossen.
Eine Inhalatorfüllung entspricht der Menge Nikotin von drei Zigaretten und muss nach drei Stunden wieder nachgefüllt werden.
60 bis 80 Schilling kosten die Nikotinfüllungen pro Tag.
Der Inhalator hilft die Entzugssyndrome zu mildern, denn ohne Ersatz schaffen es nur 7% der Raucher das Paffen zu lassen.
93% brauchen eine psychotherapeutische Beratung oder einen Nikotinersatz, wie andere Drogenabhängige auch.
Nikotinpflaster und Kaugummis allerdings lehnen die meisten Raucher ab.
Das Neue und Besondere ist, dass wir ein Produkt haben, das der Zigarette eigentlich sehr ähnlich ist und dass wir es daher allen jenen Rauchern sehr leicht machen, auf diesem Weg zunächst einmal mit der Entwöhnung zu beginnen.
Die anderen Produkte unterscheiden sich von der Zigarette sehr und da ist es ein bisschen schwieriger, den Weg dorthin zu finden.
Als Einstieg ist der Inhalator im Moment das am besten geeignete Produkt.
Übrigens schädigen Raucher nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen.
Wissenschaftler haben bei Passivrauchern die schädlichen krebserzeugenden Stoffe der Zigarette nachgewiesen.
Die Leidtragenden sind oft die Kinder von Rauchern.
Sie bekommen am häufigsten Bronchitis und Asthma.
Weiter geht's im Mittagsschonal mit dem Kulturbericht.
Hunger, Sehnsucht nach Liebe heißt der diese Woche anlaufende deutsche Film, der die leider nicht mehr allzu seltene Esssuchtkrankheit Bulimie in eine dramatische Handlung kleidet.
Hunger ist gleichzeitig das Regiedebüt der durch Filme wie Herbstmilch und Ramadama bekannt gewordenen Schauspielerin Dana Wawrowa, der Frau des Regisseurs Josef Vilsmeier.
Karin Bauer hat zum Bulimiefilm den folgenden Beitrag gestaltet.
Eine junge Frau leidet an Fresssucht mit anschließendem Erbrechen.
Körperlicher Ausdruck eines gestörten Seelenlebens.
Sie ist schön, klug und erfolgreich, hat sich aber seit dem Tod ihres Bruders, an dem sie sich schuldig fühlt, in die totale Einsamkeit zurückgezogen.
Bulimie heißt ihre Krankheit, ein nicht seltenes Phänomen in der heutigen Gesellschaft.
Regisseurin Dana Vavrova.
Diesen Hunger nach Leben, Hunger nach
Liebe, geliebt zu werden, auch Liebe geben zu können, haben wir alle in uns.
Und das ist eigentlich das eigentliche Thema des Films und nicht Bulimie.
Man geht also von Essgestörten als solcher, sei es Anorexie oder Bulimie, ist das angeblich in Deutschland jede siebte Frau, was wirklich sehr schockierend ist.
Und was Bulimie betrifft, sagen sie, dass es ja zweieinhalb Millionen Frauen sind, alleine in Deutschland, die darunter leiden.
Aber das ist natürlich die Dunkelziffer von denen, die schon in Therapie sind.
Und ich will nicht wissen, wie viele einfach es noch heimlich machen und gar nicht bereit sind, sich helfen zu lassen.
Ich hab ja festgestellt bei meinen Recherchen und auch jetzt bei der Kinotour, dass so viele ganz junge Mädchen, seien sie zwölf oder zehn, die finden das, dass das unheimlich in ist.
Und keiner erzählt diesen Kindern, was das für Folgen haben kann, weil das eine richtige Sucht ist und dass das auch tödlich enden kann.
Wawrowa verpackt das Thema Bulimie in eine Liebesgeschichte.
Die von der Neuentdeckung Katharin Fleming gespielte bulimiegefährdete Laura verliebt sich in den Freizeit-Graffiti-Künstler Simon, dem der neue deutsche Star Kai Wiesinger zur Attraktivität verhilft.
Doch vorerst prallt sein Charme an der gespaltenen Persönlichkeit seiner neuen Liebe ab.
Was ist denn los mit dir?
Was soll denn los sein?
Wieso bist denn du jetzt so zickig?
Ich geh duschen.
Was soll denn das?
Glaubst du nicht, dass er langsam mal reicht?
Katharin Flemming sieht in Hunger, Sehnsucht nach Liebe einen thematisch wichtigen, zeitgemäßen Film.
Der Film kann sehr viel sagen.
Der kann viele kleine Messages rüberbringen, eine große.
Dass das Schnelllebige und Oberflächliche, was unsere Gesellschaft im Moment ausmacht, einfach mal
von der ganz kleinen Seite an gegangen wird, dass man, wenn man ein Problem hat, sich einfach an einen Freund wendet.
Wie schwierig die Partnerschaft mit Boulimie Kanken sein kann, ist Schwerpunkt des Streifens.
Tut mir leid.
Schon wieder.
Ich wollte es nicht.
Und warum machst du es dann?
Ich bin es nicht gewohnt, dass jemand nach dem Job nicht
dass ich nicht alleine bin.
Kai Wiesinger könnte sich Hunger, Sehnsucht nach Liebe nicht als rein medizinischen Aufklärungsfilm vorstellen.
Ich verstehe den Titel auch Hunger so, dass es eben Bedürfnisse einfach gibt, dass man was haben will.
Das geht um Intensität, dass man sein Leben wirklich leben kann und nicht nur so durch die Lande eiert und alles so an sich.
Da kauft man neue Klamotten und dann macht man dies und das.
Das ist es nicht.
Christiane Hörbiger in der Rolle der Mutter der bulimiegefährdeten jungen Frau ergänzt.
Ich würde Hunger mit Sehnsucht gleichsetzen.
Mit einer ungestillten Sehnsucht, mit einer brennenden Sehnsucht, mit einer leidenschaftlichen Sehnsucht, die krankhaft werden kann.
Übermorgen Donnerstag ist Dana Wawrowaer Gast in unserer Sendung von Tag zu Tag.
Bereits heute Nachmittag hören Sie ein Gespräch mit der Regisseurin in unserem Kulturschornal um 15.40 Uhr.
Zum Schluss des Mittagsschornals noch einmal zum Wetter heute.
Mit föhnigem Südwind immer wieder Wolken, im Osten noch teils nebelig.
Am meisten Sonne am Nordrand der Alpen zwischen Innsbruck und dem Salzkammergut.
Die Temperaturen etwa 17 bis 25 Grad.
Das war das Mittagsschonal vom 7.
Oktober.
Sendungsverantwortung und Regie Hans-Christian Scheid, Tonmeister Kurt Quatter, durch die Sendung führte Wolfgang Wittmann.