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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich Eins.
Ihr Begleiter durch dieses Mittagsschornal ist Wolfgang Wittmann.
Unsere Schlagzeilen heute.
Protestauftritt der Beamtengewerkschafter vor dem Parlament in Wien und auch drinnen bei Nationalratspräsident Fischer.
Solidarische Worte von Bundespräsident Klestil an die Berufsgruppe der Beamten in einer Grußbotschaft an den Gewerkschaftstag.
Beginn des Programmparteitages der FPÖ in Linz mit einer Rede von Jörg Haider.
Bundeskanzler Klima spricht in Moskau mit Präsident Jelzin.
Ex-Bundeskanzler Warnitzki schließt seine OSZT-Mission in Albanien ab.
Todesurteile in Kairo für die beiden Urheber des Terroranschlages auf einem Bus mit deutschen Touristen, die Wirtschaft Indiens zwischen Hightech und Rückständigkeit, juristische Fallstricke bei Reisegepäckversicherungen und Kultur, endgültig grünes Licht für den Bau des Wiener Museumsquartiers.
Soweit unsere Themenübersicht, nun die zurzeit wichtigsten Nachrichten, redigiert von Daniela Paul.
Österreich.
Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst wird zu Mittag vor dem Parlament eine Kundgebung gegen die Pensionsreform abhalten.
Am Vormittag appellierte der neue Chef der Beamtengewerkschaft, Fritz Neugebauer, an die Delegierten, sich dabei nicht provozieren zu lassen.
Neugebauer will am Rande der Kundgebung mit Nationalratspräsident Fischer zusammentreffen.
Fischer sagte dazu im ORF-Morgenjournal, er sei für alle Gespräche offen, könne aber gegenüber der Gewerkschaft öffentlicher Dienst keine Zusagen machen, weil er als Nationalratspräsident keine Verhandlungen zu führen habe.
Bundespräsident Klestil hat am heutigen letzten Tag des GÖD-Gewerkschaftstages die Beamten in einer Videobotschaft als verlässliches Rückgrat der Republik gelobt.
In Linz ist am Vormittag der freiheitliche Programmparteitag eröffnet worden.
Mit dem neuen Grundsatzdokument will sich die FPÖ als sogenannte Österreichpartei positionieren.
Über das Parteiprogramm hat es zuletzt auch innerhalb der FPÖ vor allem wegen der Annäherung an die Kirche Diskussionen gegeben.
Eine Untersuchung der Arbeiterkammer hat hohe Zinsunterschiede beim Prämien- und Kapitalsparen zutage gefördert.
Bei Kapitalsparbüchern differieren die Zinssätze der heimischen Banken um bis zu ein Dreiviertelprozentpunkte, beim Prämiensparen sogar um bis zu zwei Prozentpunkte.
Das hat ein im Sommer durchgeführter Test ergeben.
Einen Tag vor dem Weltspartag riet die Arbeiterkammer den Konsumenten daher unbedingt, die Zinssätze der einzelnen Institute zu vergleichen.
Mehr als 60 Prozent der Österreicher sind für ein Berufsherr.
Nach einer Umfrage des Fessel-GfK-Institutes finden sich die stärksten Befürworter in der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen mit 70 Prozent.
Für den Freiwilligen Zivildienst für Frauen sprachen sich 60 Prozent aus.
Russland.
Präsident Jelzin hat die besondere Rolle Österreichs als neutraler Staat hervorgehoben.
Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Klima in Moskau betonte Jelzin, dass Russland und Österreich sehr viel verbinde.
Ihm Jelzin imponiere die Haltung Österreichs zur NATO.
USA Die USA und China wollen trotz tiefer Meinungsverschiedenheiten in Menschenrechtsfragen ihre Beziehungen ausbauen.
US-Präsident Clinton und der chinesische Staatschef Jiang Zemin haben in Washington vereinbart, künftig regelmäßige Gipfeltreffen abzuhalten.
Als wichtigstes Verhandlungsergebnis kündigte Clinton an, dass er den Verkauf amerikanischer Atomkraftwerke an China freigeben werde.
Irland.
In der Republik Irland haben die Präsidentenwahlen begonnen.
Favoritin in dem Rennen um das weitgehend repräsentative Amt ist die 46-jährige Mary McAleese, die für die regierende Mitte-Rechtskoalition antritt.
Die bisherige Präsidentin Mary Robinson war im September zurückgetreten, nachdem sie zur neuen Menschenrechtsbeauftragten der UNO ernannt worden ist.
Vereinte Nationen, Irak.
Der UNO-Sicherheitsrat hat als Reaktion auf die angekündigte Ausweisung aller amerikanischer Militärinspektoren im Irak dem Irak mit ernsten Konsequenzen gedroht.
In einer Erklärung wurde Bagdad an seine Verpflichtungen nach zahlreichen UNO-Resolutionen erinnert und zur Kooperation ohne Bedingungen aufgefordert.
Präsident Saddam Hussein hatte gestern alle Inspektoren dazu aufgefordert, das Land zu verlassen.
Ägypten Die beiden islamistischen Terroristen, die im Vormonat in Kairo einen Attentat auf einem deutschen Urlauberbus verübt haben, sind heute zum Tode verurteilt worden.
Das Militärgericht in Kairo sprach die beiden Brüder im Zusammenhang mit dem Attentat schuldig und verhängte die Todesstrafe durch den Strang.
Sechs weitere Angeklagte, die die beiden Attentäter mit Waffen und Munition versorgt haben sollen, wurden zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verurteilt.
Die islamistischen Fudamedalisten hatten Mitte September vor dem Ägyptischen Museum in Kairo das Feuer auf einen Autobus mit deutschen Touristen eröffnet, neun deutsche Urlauber und der ägyptische Busfahrer wurden damals getötet.
Italien.
In Umbrien leiden tausende Menschen, die durch die jüngsten Erdbeben obdachlos geworden sind unter der eisigen Kälte.
Völlig ungewöhnlich für diese Jahreszeit liegt in den Bergregionen Mittelitaliens bereits Schnee.
In den Tälern regnet es seit Tagen.
In einigen Dörfern wurden die versprochenen Container als Notunterkünfte noch immer nicht aufgestellt.
Der Unmut gegen die italienischen Behörden wächst.
Österreich.
In der gestrigen Runde des Lottos 6 aus 45 hat es zwei Sechser gegeben.
Ein Spieler aus Wien sowie ein Oberösterreicher haben damit je 17,8 Millionen Schilling gewonnen.
Ein Spieler aus Niederösterreich tippte als einziger den richtigen Joker.
Er bekommt 4 Millionen Schilling.
Ein Nachrichtenüberblick gelesen von Josef Wenzel-Natek.
Von diesen wichtigsten Meldungen dieser Mittagsstunde zum Wetterbericht.
Er kommt heute von Gunderschuller.
Heute Nachmittag geht es meist sonnig weiter.
In der kommenden Nacht und Morgen schickt uns ein Mittelmeertiefen mehr und mehr Wolken, es müsste aber weitgehend trocken bleiben.
Und mit den extremen Nachtfrösten scheint es wenigstens vorerst vorbei zu sein.
Die aktuellen Meldungen, Wien Heiter 5 Grad, Eisenstadt Heiter 4, St.
Pölten wolkenlos 5, Linz Heiter 7 Grad, Ostwind 35 Kilometer pro Stunde.
Im Großteil Österreichs auch heute Nachmittag strahlend blauer Himmel.
In Osttirol, Kärnten, in der südlichen Steiermark und im Südburgenland kann es aber zeitweise auch bewölkt sein.
Und über dem Rheintal liegt stellenweise Hochnebel.
Es weht eisiger im Gebirge stürmischer Südostwind.
Die Höchstwerte liegen heute zwischen 2° in Kärnten und 10° in Oberösterreich.
Morgen Freitag nur noch vorübergehend Chance auf Sonne, die meiste Zeit wird es bewölkt und auch sehr windig sein.
In der Früh minus 7 bis plus 3 Grad.
Strengen Frost erwarten wir allerdings nur noch in den von Südostwind geschützten Tälern.
Höchstwerte morgen 4 bis 12 Grad, 12 Grad am ehesten stellenweise im Salzkammergut.
Am Wochenende zum Teil trüb, sei es durch Wolken, Nebel oder Hochnebel.
Auf den Bergen wird es besonders am Sonntag sonnig sein.
Danke, Gunther Schuller.
Einen Ausgang der speziellen Art hat gestern der neu gewählte Vorsitzende der Beamtengewerkschaft, Fritz Neugebauer, beim Gewerkschaftstag vorgeschlagen und durchgesetzt.
Vom AustraCenter Vienna an der Donau zum Parlament am Ring führte Neugebauer heute Vormittag die Seinen, denn das Parlament wird ja der Ort sein, wo die tatsächliche Entscheidung über die von den Beamten abgelehnte Reform ihres Pensionssystems fallen wird.
Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst legt bei Nationalratspräsident Fischer ihren Standpunkt dar.
Heute früh vor ihrem Parlamentsabstecher, da hörten die Beamtengewerkschafter solidarische und deshalb akklamierte Worte aus allerhöchstem Mund.
Eine Grußbotschaft von Bundespräsident Klestil per Video.
Klestil übt dabei den verbalen Schulterschluss, wenn schon nicht mit den Pensionsreformanliegen der Beamten, so doch allgemein mit der Berufsgruppe der sogenannten Staatsdiener.
Aus dem Austria Center, Gerald Kroos.
Im Austria Center begann der Tag besinnlich.
Mit einer getanzten Meditation wollten Schülerinnen des Theresianums Eisenstadt die Delegierten nachdenklich stimmen.
Eine Viertelstunde lang ging es um höhere Werte und nicht um Pensionsreform und Pragmatisierung.
Themen, die freilich auch Bundespräsident Thomas Klestil in seiner Grußadresse an den Gewerkschaftstag nicht ansprach.
Klestils Rede wurde den Delegierten übrigens per Videofilm übermittelt.
Als Beamter, der auf ein schon nun 40-jähriges Berufsleben zurückblickt, und als Mitglied Ihrer Gewerkschaft bin ich einer von Ihnen.
Und ich habe mich in all diesen Jahrzehnten immer zu den großen Zielen der Gewerkschaftsbewegungen bekannt.
Ich halte es für im höchsten Maße ungerecht, wenn die öffentlich Bediensteten immer wieder als pragmatisierte Nutznießer auf Kosten des Steuerzahlers apostrophiert werden.
Wer so wie ich viele Jahre im Ausland verbracht hat, der spürt umso deutlicher, wie viel Stabilität, Kontinuität und Professionalität, aber auch wie viel an ausgleichender Kraft wir Österreicher dem Berufsbeamtentum verdanken.
Und wie richtig es, auch im Hinblick auf unsere Geschichte ist, im öffentlichen Dienst das verlässliche Rückgrat unserer Republik zu sehen.
Nächster Tagesordnungspunkt Ehrungen.
Verdiente langjährige Gewerkschaftsfunktionäre wurden mit ÖGB und Goethe-Plaketen ausgezeichnet, allen voran Siegfried Dorr.
Der 63-Jährige wurde auf Vorschlag seines Nachfolgers Fritz Neugebauer zum Ehrenvorsitzenden der Gewerkschaft öffentlicher Dienst gewählt und zwar per Akklamation.
Es gab minutenlange stehende Ovationen.
Bevor die Sitzung dann für den Marsch zum Parlament unterbrochen wurde,
gab Vorsitzender Neugebauer letzte wichtige Anweisungen.
Die Anfahrt zum Ring habe in Gruppen zu erfolgen und nicht in geschlossener Formation, denn... Das ist eine geschlossene Veranstaltung im Rahmen dieses 13.
Gewerkschaftstages.
Es ist keine gewerkschaftliche Kampfmaßnahme.
Wir treten damit an die Öffentlichkeit, den Bürgern gegenüber,
die wir als Partner uns verstehen.
Ich schließe daher Unmutsäußerungen aus.
Treten wir den Bürgern und den gewählten Mandataren gegenüber, wie wir es von unserer Arbeit gewohnt sind, freundlich zuvorkommend, partnerschaftlich, appellierte Neugebauer an die Delegierten.
Ich bitte euch dringend, sich nicht provozieren zu lassen.
Und lasst euch von anderen, die meinen, das wäre nun eine Kampfmaßnahme, nicht vereinnahmen.
Das Bild, das wir jetzt zeichnen, dem Bürger gegenüber, wird mitentscheidend sein für das, was wir in den nächsten Stunden und Tagen erreichen.
Und ich weiß, dass der Gewerkschaftstag in diese Richtung sehr, sehr sensibilisiert ist.
Damit alles seine Ordnung hat, wurden an die Delegierten sogar je zwei Fahrscheine für U und Straßenbahn verteilt.
Einer für die Hinfahrt, einer für die Rückfahrt.
Organisation ist eben alles.
Wohlbestückt mit Fahrscheinen sind also die Beamtengewerkschafter vor einer Stunde zum Parlament ausgerückt.
Wenn die U-Bahn funktioniert hat, dann sind sie mittlerweile angekommen.
Was sich zurzeit vor dem Parlamentsgebäude in Wien tut, das berichtet jetzt live Wolfgang Fuchs.
Ja, es hat die U-Bahn funktioniert und es ist ein sonniger, aber kalter Herbsttag.
Beamtete Gärtner wintern hier gerade die Blumenbeete links und rechts der Palas Athene ein.
Beamtete Polizisten haben weiße Sperrgitter auf den Rampen zum Parlament errichtet und bewachen sie.
Und vor dieser Herbstidylle findet der Protest der etwa 700 Beamten statt.
Ein Auto der Gewerkschaft hat 15 Transparente mitgebracht.
Diese wurden verteilt und auf ihnen stehen Parolen wie Miteinander, Ihr braucht uns, wir brauchen euch oder Besseres Klima erwünscht.
Es ist wie bei einem Familientreffen.
Bundesländerdelegierte stellen sich in Gruppen vor dem Parlament auf und lassen sich fotografieren.
Das unter den 700 aber nicht nur Gewerkschaftsdelegierte sind, zeigen Wortmeldungen.
Die Kolleginnen und Kollegen des Gewerkschaftstages haben die Kollegen der Finanz gebeten und aufgerufen, auf freiwilliger Basis bei dieser Demo teilzunehmen.
Es ist ja in erster Linie ein Protest.
der Gewerkschafter.
Es ist ein schweigender Protest, nur kurz brandete hier Applaus auf, als der neue Vorsitzende Fritz Neugebauer die Front abschritt.
Einige stimmen, warum die Beamten hier sind.
Heute sind wir nicht kämpferisch, heute sind wir nur mit der Kundgebung ruhig, das soll ruhig verlaufen heute.
Kämpfen werden wir in den nächsten Tagen wahrscheinlich.
Wenn man uns herausfordert, dann
Da können wir auch kämpferisch sein.
Dass die Regierungsmitglieder bzw.
die Parlamentarier höhere Sensorien für unsere Anliegen bekommen.
Weil die Methode, habt ihr früher nichts gehabt, braucht ihr jetzt auch nichts.
Was also die Pensionsreform zum Beispiel anbelangt, mit dem kann ich mich überhaupt nicht identifizieren.
Eine offizielle Delegation der Gewerkschafter unter Führung des neuen Vorsitzenden Neugebauer ist in diesen Minuten bei Parlamentspräsident Heinz Fischer.
Dieser machte vorher in einer Pressekonferenz den Beamten aber keine großen Hoffnungen.
Das Ziel einer Regierung und von Regierungsparteien in wichtigen Fragen nicht einen Anlauf zu nehmen und dann
vor der Latte stehen zu bleiben, sondern ein Problem zu lösen.
Aber es ist ebenso ein Ziel, bis zur letzten Sekunde bemüht zu sein, ein Maximum an Konsens herauszuholen.
Der Verkehr flutet hier ganz normal über den Ring.
Wäre es nicht so eine außergewöhnliche Gruppe von Demonstranten, nämlich Beamte, den Medien wäre es wohl nur eine kleine Meldung wert.
So viel von dieser Demonstration von etwa 700 Beamten und damit zurück ins Funkhaus.
Wolfgang Fuchs berichtete vom Auftritt der Beamtengewerkschafter vor dem bzw.
im Parlament bei Nationalratspräsident Fischer.
Zum Thema Pensionsreform haben sich heute nicht nur die Beamten den Kopf zerbrochen, es gibt auch eine neue Stellungnahme des ÖGB-Präsidenten von Fritz Fertsetnitsch, der am Vormittag eine Pressekonferenz gab.
Fertsetnitsch bleibt optimistisch, dass doch noch eine Einigung gelingt.
Ich gehe davon aus, dass die morgen beginnenden, nicht beginnenden, neuerlichen Gespräche im Bereich des öffentlichen Dienstes das Thema so weiter behandeln, wie es in unserem Index ist, nämlich soziale Härten und Spannungen, die es in einzelnen Bereichen gibt.
soweit in den Griff zu bekommen, dass die positiven Elemente, die in der Pensionsreform auch drinnen sind, nicht überlagert werden durch negative Auswirkungen, sondern eine gemeinsame Lösung gefunden wird.
Aber es sind effektiv noch zwei Verhandlungstage, wenn man so will, der morgige Tag und am Montag die beiden Ausschüsse.
Das Wochenende ist für die Gewerkschaften, was Verhandlungen anlangt, nie tabu gewesen.
Sind Sie zuversichtlich, glauben Sie tatsächlich, dass es über das Wochenende doch noch zu einer Lösung kommt, sodass am Montag die Pensionsreform durch beide Ausschüsse, Sozialausschuss und Finanzausschuss, gehen wird?
Ich fixiere mich hier nicht auf einen Termin, sondern sage, ab morgen beginnen wieder weitere Gespräche zu diesem Thema und ich gehe davon aus, dass es unser Ziel sein muss, Lösungen zu finden und nicht einen Terminplan exakt einzuhalten.
Sie fixieren sich nicht auf einen Termin.
Heißt, Sie könnten sich vorstellen, dass man den Montagstermin vergisst und später noch weiter tut?
Ich gehe einfach davon aus, dass die Diskussionen einen Prozess in sich bergen, weil wenn man schon jetzt für morgen davon ausgeht, dass nichts herauskommt, dann bin ich überzeugt, davon ist es am sinnvollsten, man setzt sich gar nicht hin.
Das ist nur Zeitverschwendung.
Aber nachdem beide Seiten
auch mehrfach erklärt haben, dass sie Verhandlungen und Gespräche weiterführen wollen, gehe ich davon aus, dass man jede Minute nützt und jede Zeit nützt, um zu Ergebnissen zu kommen.
Wenn das bis Montag möglich ist, ist das positiv.
Wenn es nicht möglich sein sollte, bin ich sicher, dass beide Seiten sich dann in den Erklärungen und Darstellungen so finden werden, dass sie auch sagen, warum das nicht möglich ist.
Was würde das dann für Konsequenzen haben?
Was wäre, wenn Zandkastenspiele
Nein, nicht mit mir.
Dann noch eine Frage dazu, was ist, nämlich seit 14 Tagen, seit diesem berühmten Freitag wird ja auch verhandelt und die Bewegung ist jedenfalls nicht so weit, dass große Erfolge inzwischen erzielt worden wären.
Warum soll das jetzt in vier Tagen, wenn man das ganze Wochenende dazunimmt, doch der Fall sein?
Man soll immer nicht die Hoffnung aufgeben.
Es kann ja durchaus auch der Fall sein, dass man Argumente und auch Bewegungen, die da oder dort stattgefunden haben, jetzt etwas ernster und intensiver nimmt.
Wenn Sie daran denken, wie der Generalsekretär Stumpfl und auch der Abgeordnete Nowotny bei den parlamentarischen Funktionen in der Vorwoche sich auch zu diesen Verhandlungen geäußert haben und durchaus Verständnis gezeigt haben,
dass man hier nachdenken muss, dann ist es nicht von der Hand zu weisen, dass es trotzdem Lösungen gibt.
Sind Sie, wie der bisherige Erfahrung, optimistisch?
Ich bin immer ein Optimist und werde den Optimismus nicht aufgeben.
Ich bin aber kein blinder Optimist.
Aber was ist die Alternative?
Einfach das Szenario sich dauernd vor Augen zu halten, das da oder dort gezeichnet wird.
Ich halte das für wirkliche Zeitverschwendung, sich mit diesen Szenarien zu beschäftigen.
Wir sollten uns mehr damit beschäftigen, Lösungen zu finden.
sagt ÖGB-Präsident Ferzit Nitsch im Gespräch mit Franz Singbürger.
In Linz wird heute ein ordentlicher Parteitag der FPÖ begonnen.
Die Freiheitlichen wollen ihr neues Parteiprogramm verabschieden, mit dem Schwerpunkt FPÖ als zukunftsorientierte Österreich-Partei.
Darüber hinaus enthält das neue FPÖ-Programm ein deutliches Bekenntnis zu einem Christentum, das seine Werte verteidigt.
Der ursprünglich entworfene Begriff wehrhaftes Christentum wurde nach parteiinternem Widerstand abgeschwächt.
Heute also hat in Linz dieser Programmparteitag der FPÖ begonnen.
Den Auftakt bildete ein Ein-Mann-Programm, das Referat des Obmannes Jörg Haider.
Aus Linz ein Bericht von Dieter Bornemann.
Mit der Bundeshymne wird der Parteitag der Freiheitlichen eröffnet.
Und das ist auch schon das Programm.
Die FPÖ präsentiert sich staatstragend.
Jörg Haider nutzt sein Grundsatzreferat für den politischen Rundumschlag, gibt sich gleichzeitig aber auch staatsmännisch.
In einem Werbevideo wird suggeriert, dass die Großen der Welt Anleihen bei den Ideen Jörg Haiders nehmen.
Jörg Haider 1988.
Österreich ist kein Einwanderungsland.
Bild Linden 1993.
Wir werden unsere Grenzen nicht jeden Preis geben.
Jörg Haider 1995.
Durch Neuverhandlungen unsere EU-Zahlungen reduzieren.
Theo Weigl 1997.
Wir müssen unsere EU-Beiträge senken.
Wir können regieren, das sagt FPÖ-Obmann Jörg Haider immer wieder in seiner Rede.
In einem Rundumschlag erklärt Haider, warum alle anderen politischen Parteien vor dem Niedergang sind.
Die FPÖ ist aber kontinuierlich aufgestiegen.
Das Blatt hat sich seit 1986 gründlich gewendet.
1986 haben wir gegen den Abstieg aus der Liga gekämpft.
Jetzt kämpfen wir um den Aufstieg an die Tabellenspitze.
Wir sind nicht mehr die pubertierenden Lümmel in der letzten Bank der politischen Schule, die man zurechtweisen kann.
Wir sind jene,
die die Themen in diesem Land über all die Jahre bestimmt haben.
Die FPÖ ist längst nicht mehr die Protestbewegung, die sie vor zehn Jahren war, sagt Haider.
Wir sind ein politischer Faktor, der mitgestaltet, sagt er.
Und über das Parteiprogramm, das heute beschlossen werden soll, sagt der FPÖ-Chef.
Daher bitte ich euch, meine lieben Freunde, dieses Parteiprogramm als das zu sehen, was es ist.
Es ist nicht mehr die Nabelschau.
für die eigenen internen Zirkel der Geschichtsbetrachter.
Das hat diese Funktion, hat dieses Programm nicht mehr.
Sondern es soll den Mitstreitern unserer Gesinnungsgemeinschaft deutlich machen, dass die Funktionäre der eigenen Partei auch wissen, was sie ihrem Wähler schuldig sind.
Wir sind nicht mehr
der politische Kiosk oder der politische Würstelstand der Ausgegrenzten, sondern wir sind ein mittelständisches Reformunternehmen geworden, das sich anschickt, in demokratischer Weise die Generalsanierung des Hauses Österreichs voranzubringen.
Umstrittigster Punkt im neuen Programm war das Bekenntnis zum Christentum.
Dass im neuen Programm auch die Kirche steht, verteidigt Haider.
Es muss einen Brückenschlag zur Kirche geben, sagt der FPÖ-Chef.
Und präsentiert auch gleich ein neues Vorbild der Partei.
Martin Luther.
Ein wahrer Revolutionär, wie Haider in seiner Rede sagt.
Am späten Nachmittag soll über das neue Parteiprogramm abgestimmt werden.
Soweit mein Bericht vom FPÖ-Parteitag in Linz.
Ich gebe zurück zu Wolfgang Wittmann.
Danke, Dieter Baunemann.
Der zweitägige Besuch von Bundeskanzler Klima in Moskau geht heute zu Ende mit dem eigentlichen Höhepunkt des Besuchs, einem Treffen mit Präsident Boris Jelzin.
Die Wirtschaftsbeziehungen und die Neutralität, das waren die Hauptthemen dieser Begegnung, wie schon gestern bei den Gesprächen Klimas mit dem russischen Regierungschef Czernomyrdin.
Zum heutigen Treffen Klima-Jelzin aus Moskau, Karin Koller.
Der zweite Besuchstag des Bundeskanzlers hier in Moskau hat einen zentralen Punkt, den Kreml.
Am Morgen legte Kanzler Klima vor dem Grab des unbekannten Soldaten an der Kreml-Mauer einen Kranz nieder.
Danach ging es hinter die Kreml-Mauer, in den grünen, neu renovierten Repräsentationssaal des russischen Präsidenten.
Punkt 11 Uhr Ortszeit trafen dann der Kanzler und der Präsident zusammen.
Präsident Boris Yeltsin hieß den österreichischen Bundeskanzler herzlich willkommen, ein Händedruck.
Dann nahm man Platz zu den Gesprächen, die knapp eine Stunde dauern sollten.
Bundeskanzler Klima zeigte sich nach dem Treffen mit Präsident Boris Yeltsin äußerst zufrieden.
Die Gespräche seien sehr erfolgreich verlaufen.
Außerdem habe er Klima den russischen Präsidenten zu einem offiziellen Besuch nach Österreich eingeladen.
Der voraussichtliche Termin 2.
Jahreshälfte 1998, also zu jenem Zeitpunkt, zu dem Österreich den Vorsitz in der Europäischen Union innehaben wird.
so gut und einvernehmlich auch alle bisherigen Gespräche mit den russischen Politikern verlaufen sein mögen, so hat es aber auch einen kleinen Wermutstropfen gegeben, nämlich die ständige Thematisierung der österreichischen Neutralität.
Schon gestern hat Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin die Rolle Österreichs als neutraler Staat hervorgekehrt und mit großer Vehemenz wieder einmal die NATO-Osterweiterung abgelehnt und auch heute beim Treffen des Kanzlers mit Präsident Yeltsin fiel schon in den ersten Begrüßungsworten das Wort Neutralität.
Angesprochen auf diesen Umstand wiederholte dann der Bundeskanzler das, was er gestern schon auf Janomir Dinsnater Äußerungen antwortete.
Die österreichische Bundesregierung werde bis März 1998 alle Sicherheitsoptionen für das Land prüfen und danach dem Parlament vorlegen.
Die Entscheidung über einen Beitritt zur NATO oder nicht, werde eine völlig autonome Entscheidung der Österreicher sein.
Am Nachmittag geht dann das offizielle Besuchsprogramm des Kanzlers weiter.
Gemeinsam mit Vertretern der österreichischen Wirtschaft wird Viktor Klima an einem Roundtable-Gespräch mit dem Moskau-Bürgermeister Yuri Luschkov teilnehmen.
Nach dem Bürgermeisteramt geht es dann nochmals in den Kreml, aber nicht mehr in den politischen, sondern in den kunsthistorischen Teil.
Eine Besichtigung der Kreml-Sehenswürdigkeiten bildet dann nämlich den Abschluss des Besuchs des Kanzlers in Moskau.
Sie hörten Karin Koller aus Moskau.
Vor nunmehr zehn Monaten versank Albanien in Chaos und Anarchie.
Der Zusammenbruch mehrerer betrügerischer Anlagefirmen stürzte die Bevölkerung in Verzweiflung.
Die meisten hatten all ihr Geld dabei verloren.
Während der darauf folgenden Unruhen verlor die Regierung unter Präsident Salih Berisha die Kontrolle über weite Teile des Landes.
Albanien schien sich auf einen Bürgerkrieg zuzubewegen.
Am Höhepunkt dieser Krise wurde Altbundeskanzler Franz Wranicki von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, der OSZE, als Sonderbeauftragter benannt.
Mit dem Einsatz seiner multinationalen Schutztruppe und der Abhaltung von Wahlen gelang es, die Situation in Albanien zu stabilisieren.
Heute hat sich Franz Franitzki zum letzten Mal auf den Weg nach Albanien begeben.
Morgen wird er sein Mandat als Sonderbeauftragter zurücklegen.
Susanne Neberkler hat mit Franitzki vor dem Abflug nach Albanien gesprochen.
Herr Dr. Franitzki, Sie reisen heute zum letzten Mal als OSZE-Sonderbeauftragter nach Albanien.
Wie würden Sie die von der OSZE angeführte Intervention in Albanien abschließend beurteilen?
Der Saldo sehr positiv, denn es ist nicht nur gelungen,
den Bürgerkrieg und andere blutige Auseinandersetzungen in sehr engen Grenzen zu halten, sondern mittlerweile auch einen Demokratisierungsschub durch die Wahl, durch die Bildung einer neuen Regierung, durch die Bildung eines funktionsfähigen Parlaments und in den letzten Tagen durch internationale Konferenzen auch die finanzielle und politische Unterstützung Albaniens zum Wiederaufbau des Landes.
Was bleibt noch zu tun?
Wo sehen Sie die Stolpersteine auf dem Weg zu einer dauerhaften Normalisierung in Albanien?
Es bleibt unendlich viel zu tun, denn bisher haben wir in allererster Linie die Grundlagen geschaffen für die Wiedererrichtung der Demokratie und der Wirtschaft in Albanien.
Und jetzt müssen diese Grundlagen genutzt werden, um das Ziel eigentlich zu erreichen.
Das wird sicher die nächsten paar Jahre in Anspruch nehmen.
Da wird die albanische Regierung sehr viel an politischer Arbeit
die internationale Gemeinschaft dann sehr viel Unterstützung noch einzubringen haben und der Stolperstein ist schlicht und einfach der, sollte das alles nicht gelingen, dann würde die albanische Bevölkerung sicher von all diesen Maßnahmen, die wir da aufgebaut haben, enttäuscht sein, nichts davon halten und das könnte natürlich wiederum zu einer Frustration führen der Bevölkerung und die ist ja letztendlich das Allerwichtigste.
Und wie sehen Sie denn die Fortschritte bei Problemen wie Entwaffnung, Rückzahlung von Geldern, Herstellung der Sicherheit?
Bei der Entwaffnung der Zivilbevölkerung sind erste Schritte gelungen.
Bei der Wiederherstellung der wirtschaftlichen und sozialen Ordnung weiß natürlich jeder, der sich damit beschäftigt, dass das nur in Schritten geht und nicht alles auf einmal.
Aber gerade bei der sogenannten Geberkonferenz, die am Montag dieser Woche stattgefunden hat,
ist ja beschlossen worden, dass die verschiedenen internationalen Organisationen ungefähr eine halbe Milliarde Dollar zur Verfügung stellen, in verschiedenen Formen, sodass die albanische Bevölkerung schon davon ausgehen kann, dass wenn ausgehalten wird und wenn mit diesen Mitteln vernünftig umgegangen wird, dass in einer überschaubaren Zeit auch bei ihnen wiederum Lebensstandard, Arbeitsplätze, soziale Ordnung gegeben sein werden.
Und was ist jetzt konkret das Ziel Ihrer letzten Albanien-Mission?
Ich werde auch bei denen, die in dieser schwierigsten Zeit in Albanien den Kopf nicht verloren haben und mitgeholfen haben, die Ordnung wieder herzustellen, mich auch bedanken.
Und ich werde dann denen, die ab jetzt die Hauptarbeit zu leisten haben, nämlich der albanischen Regierung, aber auch den internationalen Organisationen, das übergeben, was aufgebaut wurde.
Franz Warnitzki, der scheidende OSCD-Sonderbeauftragte für Albanien, rückblickend auf seine Tätigkeit.
Das Interview führte Susanne Never klar.
Nächster Beitragsschauplatz ist Ruanda in Zentralafrika.
Etwas mehr als drei Jahre ist es her, da stand Ruanda im Mittelpunkt des Weltgeschehens wegen der schrecklichen Massaker der Hutu-Armee an der Volksgruppe der Tutsis.
800.000 bis eine Million Menschen kamen bei diesem Völkermord ums Leben.
Weitere Hunderttausende flüchteten und können nicht mehr in ihre Heimatorte zurück.
Zwar ist die Lage jetzt in Ruanda wieder ruhig, von Normalität kann aber keine Rede sein.
Dazu sind die Wunden des Schreckens von 1994 zu tief.
Besonders leidtragend waren und sind in Ruanda die Kinder.
Es gibt eine riesige Zahl von Waisen, deren Leben jeden Tag ein Kampf ums bloße Überleben ist.
Die SOS-Kinderdörfer verstärken nun in Ruanda ihre Bemühungen, wenigstens einigen dieser Kinder zu helfen.
Zwei SOS-Kinderdörfer gibt es bereits in Ruanda, ein drittes wird jetzt eröffnet.
Mehr von Franz Renner.
Drei Millionen Menschen befanden sich am Höhepunkt des Bürgerkrieges in Ruanda auf der Flucht in alle Himmelsrichtungen.
Jetzt, drei Jahre danach, herrscht relative Ruhe im Land.
In der Regierung sitzen sowohl Angehörige des Tutsi als auch des Hutu-Volkes.
Lediglich aus dem Norden werden immer wieder Unruhen gemeldet, Übergriffe der Armee ebenso wie Anschläge von Hutu-Banden aus dem benachbarten Kongo.
Zurück blieb nach den grausamen Ereignissen vor drei Jahren eine geradezu atomisierte Gesellschaft.
Die Zahl der Waisenkinder wird auf mindestens 30.000 geschätzt.
Dazu der Zentralafrika-Beauftragte der SOS-Kinderdörfer, Klaus Keller, bei einer Pressekonferenz in Wien, heute telefonisch aus Niger zugeschaltet.
Ich habe mir mal ausgerechnet, dass wir eigentlich unsere ganzen Kinderdörfer weltweit für Rwanda benötigen würden, wenn man der ganzen Situation da gerecht werden wollte.
In diesen Tagen wird in Biumba im Süden Ruandas das dritte SOS-Kinderdorf des Landes eröffnet, finanziert zu einem großen Teil durch Spenden aus Österreich.
500 Kinder können dort betreut werden.
Eine Hauptaufgabe dabei ist, den Kindern bei der Überwindung ihrer schrecklichen Kriegsereignisse zu helfen.
Richard Pichler, der Generalsekretär der SOS Kinderdörfer, war in Ruanda und beschreibt die erste Reaktion eines Mädchens, deren Familie im Bürgerkrieg regelrecht abgeschlachtet worden ist.
Eine der ersten Aussagen von diesem Mädchen war, warum hat der nicht fester zuschlagen können, warum muss ich jetzt hier allein sein, so schwer verletzt,
und so entstellt.
Auch wenn sich die Situation in Ruanda nach außen hin einigermaßen beruhigt darstellt, mit der Aufarbeitung des Mordens ist man noch nicht sehr weit.
Rund 120.000 Gefangene warten in den überfüllten Gefängnissen seit Jahren auf ihren Prozess.
Das internationale Ruanda-Tribunal in Tansania hat in drei Jahren noch kein einziges Urteil gesprochen.
Die Aufarbeitung der blutigen Bürgerkriegsgeschichte werde in Ruanda noch Jahrzehnte dauern, sagt der Zentralafrika-Beauftragte der SOS-Kinderdörfer Klaus Keller.
Man muss da in ganz langen Zeiträumen rechnen, zwei Generationen wenigstens, bis die ganzen Folgen überwunden sind.
Denn das ganze Furchtbare, das dort geschehen ist, das kann sicher nicht jetzt in Monaten oder auch in zwei, drei Jahren bewältigt werden.
Spenden für die SOS-Kinderdörfer werden auf das PSK-Konto 2.390.000 Kenward Ruanda erbeten.
Franz Renner über die Aktivitäten der SOS-Kinderdörfer in Ruanda.
Nach den heftigen Erdbeben in Umbrien in Mittelitalien sind nach wie vor 40.000 Menschen obdachlos.
Häuser und Wohnungen konnten bisher nicht repariert werden und selbst in zumindest teilweise bewohnbare Behausungen trauen sich die Menschen nicht zurück.
Denn immer wieder gibt es leichte und mittlere Beben.
Insgesamt waren es bisher mehr als 2000 Erdstöße.
Experten schätzen die Schäden auf umgerechnet 28 Milliarden Schilling.
Unterdessen mehren sich die Proteste über die nur langsam anlaufende Hilfe.
Die Obdachlosen hausen in Zelten und in Containern ohne Wasser und Strom.
In den Bergregionen Umbriens ist zudem der Winter eingezogen, Sigrid Kollmann berichtet.
Es ist ein verfrühter Wintereinbruch, der Schnee, Wind und vor allem tiefe Temperaturen gebracht hat.
So viel in der Bergregion von Belluno in Norditalien das Thermometer auf minus 15 Grad.
Auch in Mittelitalien hat es geschneit, zumindest in den höheren Lagen.
In den Erdbebenregionen Umbrien und Marken sind es Wind und Kälte, die den Obdachlosen in ihren provisorischen Unterkünften zusetzen.
Winde mit einer Stärke bis zu 90 Stundenkilometern haben in mehreren Zeltstätten die Zelte beschädigt oder fortgetragen.
Dabei wurden einige Personen verletzt.
Zivilschutzhelfer bringen ältere Menschen von der Hügel- und Bergregion ins Tal hinunter, wo sie besser versorgt werden können.
In Süditalien regnet es heftig und starke Winde haben den Schiffsverkehr behindert.
Vor Catania ist ein Fischkutter gesunken, vier Personen werden noch vermisst.
In Porto Torres musste der Hafen gesperrt werden, nachdem einige kleinere Boote gesunken waren.
Menschen sind dabei nicht zu Schaden gekommen.
Mit einer Wetterbesserung wird erst für Sonntag gerechnet.
Todesurteile gab es heute in Kairo für jene beiden Männer, die Mitte September einen Autobus mit deutschen Touristen überfallen hatten.
Damals waren neun Touristen und der ägyptische Buslenker getötet worden.
Die Täter hatten Brandsätze in den Bus geworfen und mit Maschinenpistolen um sich geschossen.
Die Terroristen, Brüder übrigens, bekannten sich im Prozess schuldig und sie sagten, sie hätten vorsätzlich und mit terroristischer Absicht gehandelt, allerdings unter der Annahme in dem Bus säßen nicht Deutsche, sondern Israelis.
Zu den Urteilen heute in Kairo Karim El-Kohari.
Eigentlich war es nur noch eine Frage des Strafmaßes.
In einem Land wie Ägypten, in dem in den letzten fünf Jahren über 80 Todesurteile ausgesprochen wurden, eigentlich nicht einmal mehr das.
Die beiden jetzt zum Tode verurteilten hauptangeklagten Brüder
fielen nach dem Urteilspruch auf die Knie zum Beten und bedanken sich bei Gott für die Todesstrafe.
Sechs weitere der Beihilfeangeklagter wurden zur Haftstrafe zwischen einem und zehn Jahren verurteilt.
Sie sollen Waffen und Munition geliefert haben.
Lediglich sechs Wochen nach dem Anschlag, 16 Tage nach Verhandlungsbeginn und noch nur vier Sitzungen hatte das Militärgericht im wahrsten Sinne des Wortes kurzen Prozess gemacht.
Dazu trug nicht zuletzt das Geständnis der beiden Brüder bei.
Der Drahtzieher Sabah Farahat hatte den Prozess vor allem gegenüber den Journalisten zeitweise in eine Ein-Mann-Show umgewandelt und sich als Märtyrer des Islam bezeichnet.
Europa, die USA und Israel hätten sich gegen den Islam verschworen.
Wenn wir Ungläubige töten, schützen wir den Islam, wie sie aus dem Gefängniskäfig verlauten.
Alles in allem schien Sabah das Rampenlicht genossen zu haben.
Ich habe keine Angst vor dem Galgen, das ist eine alte islamische Tradition, wie sie aufnüpfig verlauten.
Wie sehr die beiden Brüder in einer der militanten islamistischen Gruppierungen Ägyptens verstrickt sind, wird wohl auch nach dem Prozess im Dunkeln bleiben.
Zwar gestand Saber seine ideologische Nähe zu Dschihad, einer der militanten Gruppen, leugnete aber gleichzeitig jegliche organisatorische Verbindungen.
Die einschlägigen Gruppen hatten sich zunächst zum Anschlag ausgespiegen.
Bis heute hat sich keine von ihnen wie ansonsten üblich unmittelbar zu dem Anschlag bekannt.
Die Gamara Islamia, die sogenannten islamischen Gruppen, hatten allerdings vor zwei Wochen in einem Schreiben die beiden jetzt verurteilten Brüder als Mujahideen, als heilige Krieger bezeichnet, die sich gemäß dem verhalten hätten, was ihnen ihre Religion vorschreibe.
Ich bin glücklich, dass unsere Brüder glücklich sind, war Sabahs kurzer Kommentar zu dem Schreiben.
Wie sehr sich der Anschlag auf den Tourismus in Ägypten auswirkt, ist noch schwer zu sagen.
Reiseveranstalter sprechen bisher von einer Mini-Reaktion derjenigen Urlauber, die bereits eine Reise gebucht hatten.
Auch das größte Tourismusereignis des Jahres
Eine Aufführung der Oper Aida vor dem Originalschauplatz im südegyptischen Luxor vor zwei Wochen hatte sich als Erfolg erwiesen.
Die Stunde der Wahrheit schlägt allerdings nun zur Weihnachtshochsaison, bei der die Urlauber nicht ihre Reise mit möglicherweise finanziellen Einbußen stornieren, sondern neu buchen können.
Letztes Jahr besuchten fast vier Millionen Touristen das Land am Nil.
Mit speziellen Risiken bei Fernreisen beschäftigt sich auch unser nächster Beitrag.
Im Winter zieht es viele Menschen im Urlaub in den warmen Süden.
Da es sich dabei nicht immer um die sichersten Gegenden der Welt handelt, sind Reisegepäckversicherungen beliebt.
Kreditkartenbesitzer sind meist über ihre Organisation mit einer Reisegepäckversicherung ausgestattet, andere Reisende legen bei der Buchung ein paar hundert Schilling für eine Versicherung drauf, für alle Fälle sozusagen.
Kaum jemand liest sich die Bedingungen durch und richtet sein Verhalten auf der Reise darauf ein.
Das wäre aber notwendig, um im Schadensfall zu einer Vergütung zu kommen.
Ein Gerichtsurteil hilft nun gegen lebensfremde Interpretationen der Versicherungsbedingungen.
Hans Fockenhuber hat dieses Urteil gelesen.
Ein Urlauber wählt Jamaika zum Ort seiner Erholung.
Er ist Reisegepäck versichert.
Neben dem üblichen Reisegepäck führt Herr X auch eine Fotoausrüstung mit sich.
Versichert sind die Gegenstände aber nur dann, wenn sie in persönlicher gewahrsame Sicherverwahrt mitgeführt und beaufsichtigt werden, so die Bedingungen.
Herr X findet in seinem Zimmer einen Hotelsafe vor, der aber so klein ist, dass seine Fotoausrüstung nicht Platz hat.
Und dann passiert es.
Während unser Urlauber neben seinem Reisegepäck im versperrten Hotelzimmer schläft, dringt jemand leise ein und nimmt die Fotoausrüstung mit.
Die Versicherung lehnt einen Schadensersatz ab, weil Herr X während des Schlafes nicht aufgepasst hat.
Das Handelsgericht Wien weist die Ablehnung zurück.
Die Interpretation der Bedingungen sei lebensfremd, sagt das Gericht.
Niemand könne Tag und Nacht sein Gepäck offenen Auges bewachen.
Peter Kolber vom Verein für Konsumenteninformation sieht in dem Urteil die Fortsetzung einer gängigen Gerichtspraxis.
Das Handelsgericht Wien geht in seiner Entscheidung einen Weg, den die Gerichte in Österreich sehr oft und gerne gehen.
Es sagt nicht, dass die Klausel gesetzwidrig wäre, sittenwidrig wäre und daher nichtig ist, sondern es versucht die Klausel halt in diesem Fall lebensnah zu interpretieren und sagt,
Bei lebensnaher Interpretation kann man nicht sagen, dass Schlafen im Hotelzimmer eine Obliegenheitsverletzung ist, die dazu führt, dass man dann keinen Ersatz aus der Reisegepäcksversicherung bekommt.
Wenn aber die Bedingungen selbst, die von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich sind, weil es keine allgemeinen Reisegebäckversicherungsbedingungen mehr gibt, wenn also diese Bedingungen unbestritten bleiben, ist es auch weiterhin Interpretationssache, wann ein Schaden ersetzt wird.
Dennoch bringt das Urteil eine Klarstellung.
Das Handelsgericht Wien sagt,
Es geht nicht an, dass man das Risiko, das man versichert, nämlich das erhöhte Risiko, dass einem Reisegebäckstücke gestohlen werden, wenn man auf Reisen ist, dass man dieses Risiko über die Bedingungen einfach wieder ausschlägt.
Die Versicherungen versuchen zwar durch Klipp und Klartexte die Regeln allgemein verständlich darzustellen, die Inhalte selbst, d.h.
die versicherten Risken aber unverändert zu lassen.
Gregor Kossak vom Versicherungsverband hat daher einen Rat für versicherte Reisende bereit.
Ich glaube, dass es das Beste ist, wenn ein Versicherter eben, um den Einwand einer groben Vorlässigkeit zu vermeiden,
auf seine Sachen, die er versichert hat, in einem Maß aufpasst, als wären diese Sachen eben nicht versichert.
Auch wenn Schlaf im Urlaub keine Verletzung der Pflichten des Versicherten mehr darstellt, kann eine Reisegepäcksversicherung dennoch nicht das Gefühl völliger Unbeschwertheit vermitteln.
Hans Fockenhuber mit Empfehlungen in Sachen Reisegepäckversicherungen.
Ein Land, an dem der südasiatische Börsenkrach scheinbar spurlos vorüberging, ist Indien.
Der Subkontinent ist eines der Hoffnungsgebiete für Unternehmer und Investoren, lebt dort doch mit fast einer Milliarde Einwohner ein Sechstel der Weltbevölkerung.
Westliche Firmen schätzen die Fähigkeiten indischer EDV-Programmierer und siedeln dort ihre Entwicklungsabteilungen an.
Auf der anderen Seite jedoch kämpft Indien mit den Problemen eines armen, überbevölkerten Staates.
Indien steht vor einer Zerreißprobe zwischen Hightech und Entwicklungsland.
Ein Lokalaugenschein von Josef Schweitzer.
Auf den Märkten der Hauptstadt Delhi bereiten sich die Inder auf Diwali vor.
Ein Fest, das mit Lichterketten, viel Süßigkeiten und Feuerwerken gefeiert wird.
Diwali ist dem Gott Rama gewidmet, der wird aber zunehmend vom Götzenkonsum verdrängt.
500 Rupien oder umgerechnet 180 Schilling pro Monat verdient ein Arbeiter in der Stadt.
3000 Rupien oder 1200 Schilling sind das Monatsgehalt eines Angestellten im Büro.
Und das Leben in Delhi ist kostspielig.
Wohnungen sind mindestens so teuer wie in Mitteleuropa.
Damit Divalien fest wird, muss die ganze Familie arbeiten gehen.
Fein heraus sind jene, die einen Job in einem der neuen EDV-Zentren haben.
In Indien gibt es bereits mehr als doppelt so viele Programmentwickler wie in Deutschland.
Und wenn es nach Microsoft-Chef Bill Gates geht, dann gehört Indien zu den wenigen Ländern, die als Software-Exporteure eine große Rolle spielen können.
Firmen wie Daimler-Benz lassen in Südindien programmieren.
Amerikanische Computerunternehmen nutzen per Satellit die Zeitverschiebung und beschäftigen die Inder, während der amerikanischen Kollegen ihre Nachtruhe einlegen.
Investoren setzen auf Indien.
Auch der asiatische Börsenkrach ändert nichts daran, sagt der österreichische Handelsdelegierte Heinz Rampitsch.
Es ist unheimlich viel Kapital aus südostasiatischen Ländern nach Indien hereingekommen im Zuge der Turbulenzen.
In den vergangenen Monaten sind die Devisenreserven Indiens von 22 auf 28 Milliarden Dollar angewachsen.
beweist, dass durch den ausländischen Investor und nicht nur der Investor in Industriebetriebe, sondern auch der Investor in den Kapitalmarkt, sprich also Börse und so weiter, ein gewisses Vertrauen in Indien hat, sonst würde er das Geld woanders hinbringen und nicht nach Indien.
Ähnlich wie in China
rechnet man mit dem Gesetz der großen Zahlen.
Wenn nur ein Zehntel der Inder am Wirtschaftsaufschwung teilnimmt, ist das immer noch ein Markt von 100 Millionen Menschen.
Der Rest erstickt jedoch im Dreck.
Eine Müllabfuhr ist praktisch nicht vorhanden, die Mischung aus Staub, Kot und Abfall wird einfach an den Straßenrand gekippt, von Platzregen weggeschwemmt, verpestet das Trinkwasser und sammelt sich in Haufen, in denen die Schweine wühlen.
Delhi wuchert unkontrolliert.
Zwei Drittel aller Hütten sind illegal errichtet.
Zweieinhalb Millionen Lastwagen, Busse, Roller und Motorrikschas sorgen für Smog und Verkehrschaos.
Beschränkungsversuche erstickten in ihren Ansätzen.
Für 200 Kilometer Fahrt muss man einen halben Tag veranschlagen.
Stromausfälle sind an der Tagesordnung.
Ein Hauptgrund, Slum-Bewohner zapfen das Stromnetz an und provozieren Überlastungen.
Ansiedlungswillige Firmen müssen diese Umstände ebenso in Kauf nehmen, wie die Touristen, die Indien künftig verstärkt zu den Tempeln und Festungen locken will.
Zwar wurden viele Handelsbeschränkungen gelockert, doch die von der britischen Kolonialmacht geerbte Bürokratie bremst.
Von den erwarteten 100 Milliarden Auslandsinvestitionen pro Jahr sind gerade 20 eingetroffen.
Mit entsprechender Verzögerung reagiert jetzt auch Österreich.
Demnächst werden per jüngst eröffnetem Auer-Direktflug Wirtschaftsminister Fahnleitner und Wirtschaftskammerpräsident Matatana zu Missionen nach Neu-Delhi aufbrechen.
Josef Schweitzer mit einer Reportage aus Indien, einem Land der auch wirtschaftlichen Gegensätze.
Es ist 12.45 Uhr, wir setzen fort mit einem Radiotipp für heute Abend.
Wir investieren die Hände.
nach jedem näheren Kontakt mit dem jetzt Verstorbenen.
Wir verwenden auch nach der Tätigkeit in irgendwelcher Form an dem Sarg, nicht nur an dem Verstorbenen, Handschuhe an und achten sehr wohl, etwas weniger mit dem Sarg bezüglich mit dem Verstorbenen in Kontakt zu treten.
Der Aufbarungsmeister der Wiener Bestattung schildert Vorsichtsrituale.
Wenn es möglich ist, kleiden auch den Verstorbenen nur einfacher an, nicht mit Unterwäsche, Oberwäsche und und und und drüber, sondern wenn es möglich ist, ersuchen wir die Familie, einfachere Kleidung verwenden zu dürfen.
Früher war es Lepra, heute ist es AIDS.
Die unheilige Krankheit, das Stigma, das auf den Betroffenen haftet, bis über ihren Tod hinaus.
Die Wissenschaft hat längst erwiesen, dass das HIV-Virus durch bloßes Berühren des Kranken ganz sicher nicht übertragen werden kann.
Aber Angst sitzt schnell im Bauch, da kann der Kopf dann nicht so leicht dagegen an.
Immer noch ranken sich um das Thema Aids Vorurteile und abstruse Moralvorstellungen.
Die Folge für die Betroffenen?
Isolation, Einsamkeit, Versteckspiel.
Leben mit Aids, ein Beitrag von Adolf Scherz, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
In unserem nächsten Beitrag geht es um eine Eigenheit der spanischen Sprache, eine Eigenheit, die zunehmend unter Druck geraten ist.
Das sogenannte Eñe, also das N mit der Wellenlinie oben.
Bereits seit Jahren versuchte die EU zwecks Vereinheitlichung, das Eñe zu verbieten.
Den Spaniern gelang es nur nach mehrjährigem Kampf, die Brüsseler Beamten von ihrem Feldzug gegen das Eñe abzuhalten.
Nun verhilft plötzlich ein Wetterphänomen dem Enje zu neuem Aufschwung und Anerkennung.
Denn die weltweiten Naturkatastrophen, die das Wetterphänomen El Niño auslöst, sorgen für Aufregung und so scheint auch das spanische Sprachphänomen gerettet, berichtet Josef Manola aus Madrid.
Es war eine der ersten Schlachten, die die spanische Regierung gegen die damalige europäische Gemeinschaft ausfechten musste.
Die Brüsseler Bürokraten wollten Anfang der 90er Jahre in ihrem Bestreben, unterschiedliche Standards auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, auch die Schriftzeichen und Tastaturen in allen europäischen Mitgliedsländern vereinheitlichen.
Die Spanier sollten, so der Wunsch der Beamteten Normira, auf ihren liebsten Buchstaben verzichten, das Eñe, das immerhin auch den Namen ihres Landes, España, mit einer eigenwilligen und ganz charakteristischen Wendlinie über dem N schmückt.
Als Ersatz bot man den Iberern eine Buchstabenkombination aus N und Y an, wie sie übrigens in der katalanischen Landessprache üblich ist.
Doch hatte Brüssel den Nationalstolz der Spanier unterschätzt.
Sprachwissenschaftler, Historiker und Literaten gingen gegen das EG-Diktat auf die Barrikaden.
Das wichtigste Argument war die nationale Sprachidentität, die nur durch den Gebrauch des unvergleichlich weichen Nasallautes und des dazugehörenden Buchstaben im Alphabet der rund 400 Millionen spanisch sprechenden Menschen gewährleistet schien.
Die Königliche Sprachakademie in Madrid urteilte bündig, wir können nicht auf einen Buchstaben verzichten, der für einen Laut steht, denn dazu stellen alle anderen Sprachen zwei Buchstaben brauchen.
Angesichts solch trotziger Entschlossenheit gab Brüssel letztendlich das Ansinnen auf, das wellengekrönte N auszumerzen.
Dennoch wird der gebrauchte Buchstaben, der auf den spanischen Tastaturen den Platz unseres Ö einnimmt, immer seltener.
Die meisten aus den USA stammenden Computerprogramme ersetzen das N durch andere Symbole, sodass auch in amtlichen Schreiben, Bankauszügen und der im Internet verschickten elektronischen Post der Buchstabe nicht mehr auftaucht.
Traditionsreiche Familiennamen wie Buñuel oder Núñez tauchen sehr zum Ärger ihrer Träger oft arg verstümmelt auf.
So wurde auch anlässlich der Hochzeit der spanischen Infantin Cristina vor wenigen Wochen ihr baskischer Bräutigam Iñaki Urdangarin in vielen Ländern zu einem unmelodischen Inaki verkürzt.
Obwohl immer mehr Menschen auf der Welt Spanisch sprechen, drohte dem charakteristischen Buchstaben das Langsame aus.
Bis jene von peruanischen Fischern erstmals beschriebene und mit dem Namen El Niño getauften Strömungen im Atlantischen Ozean auftraten, die unsere Wetterlage heute gehörig durcheinander bringen.
Plötzlich bemühen sich Nachrichtensprecher in aller Welt um die richtige Aussprache von El Nino und auch die meisten Tageszeitungen haben ihren Schriftprogrammen das Kunststück abgerungen, das stiefmütterlich behandelte N mit Tilde endlich korrekt in die Schlagzeilen zu setzen.
Sie hatten Josef Manola, unseren Mann ohne Enje, in Madrid.
12.50 Uhr, Zeit für die Kultur-Mittag-Journal.
Grünes Licht für den Bau des Wiener Museumsquartiers.
Das gab heute das Bundesdenkmalamt.
Der größte Kulturbau Österreichs seit den Zeiten der Monarchie steht damit nach zahlreichen Abänderungen der ursprünglichen Planung durch die Architekten Ortner und Ortner nun doch endlich vor seiner Realisierung.
Mehr dazu von Robert Bilek.
Die unendliche Geschichte des Projekts Wiener Museumsquartier scheint nun, nach immerhin 13 Jahren Diskussion, doch einer Finalisierung entgegenzusteuern.
Ohne den umstrittenen und längst gefallenen Turm und in einer, wie es so schön heißt, redimensionierten, sprich verkleinerten Version.
Bundesministerin Elisabeth Gehrer bezeichnet die Zustimmung des Denkmalamtes zum letzten Entwurf der Architekten Ordner und Ordner sowie Manfred Wedorn dennoch als einen Meilenstein.
Ich glaube, dass man sehr zufrieden sein kann.
Quadratmetermäßig ist das Museumsquartier doppelt so groß wie das so viel gelobte Guggenheim-Museum in Bilbao.
Es ist derzeit auch europaweit der größte Kulturbau, der wirklich verwirklicht wird.
Und das ist, glaube ich, gerade für einen Städtetourismus, der ja sehr am Boomen ist, auch ein neues, attraktives Angebot.
Sämtliche vor dem Jahr 1800 erbauten Gebäudeteile stehen auch weiterhin unter Denkmalschutz.
Durch Neubauten ersetzt werden hingegen drei Hallen jüngeren Datums, sagt Universitätsdozent Ernst Bacher vom Bundesdenkmalamt.
Die Ausstellungshalle wird jetzt durch einen Neubau ersetzt.
Die beiden nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Messehallen, die ja mit den historischen Hofstallungen
nichts zu tun haben, sich zwar in ihrer äußeren Artikulation diesen angeglichen haben, diese beiden Messehallen werden ersetzt durch die beiden Neubauten des Museums Leopold und des Museums moderner Kunst.
Die neuen Bauten, also das Museum moderner Kunst, das Leopold Museum sowie die Kunst- und Veranstaltungshalle der Stadt Wien sollen künftig das Herzstück des Museumsquartiers bilden.
Bereits in den nächsten Wochen wird die internationale Ausschreibung für den Bau erfolgen.
Der Spatenstich ist für 8.
Dezember dieses Jahres geplant und mit der Fertigstellung kann Ende 2000 gerechnet werden.
Die reinen Herstellungskosten für das Wiener Museumsquartier, das auch weiterhin ein Kindermuseum, Künstlerateliers, das Tabakmuseum, das Architekturzentrum, ein Votropa-Skulpturenmuseum sowie eine Abteilung des Naturhistorischen Museums enthalten soll.
Die Herstellungskosten für das Wiener Museumsquartier also werden rund 1,4 Milliarden Schilling betragen.
Das Bundesdenkmalamt gibt also sein Okay zum Museumsquartier in Wien.
Zum Schluss des Mittagsschonals noch einmal Kurzmeldungen.
Österreich.
Etwa 700 Delegierte der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst haben sich vor dem Parlament in Wien zu einer Kundgebung gegen die Pensionsreformen versammelt.
Der neue Chef der Beamtengewerkschaft, Fritz Neugebauer, hatte die Kundgebungsteilnehmer zuvor aufgefordert, sich nicht provozieren zu lassen.
Neugebauer ist am Rande der Veranstaltung mit den Nationalratspräsidenten Fischer und Neisser zusammengetroffen.
Fischer sagte vorweg, er sei gesprächsbereit, könne aber keine Zusagen machen, weil er keine Verhandlungen zu führen habe.
ÖGB-Präsident Ferzet Nec hat sich unterdessen optimistisch gezeigt, dass bei den morgen fortgesetzten Gesprächen Lösungen bei den umstrittenen Beamtenpensionen gefunden werden.
Bundespräsident Klestil hat am heutigen letzten Tag des GÖD-Gewerkschaftstages die Beamten in einer Videobotschaft als verlässliches Rückgrat der Republik gelobt.
In Linz ist am Vormittag der freiheitliche Programmparteitag eröffnet worden.
Mit dem neuen Grundsatzdokument will sich die FPÖ als sogenannte Österreich-Partei positionieren.
Über das Parteiprogramm hat es zuletzt auch innerhalb der FPÖ vor allem wegen der Annäherung an die Kirche Diskussionen gegeben.
Parteichef Haider bezeichnete in seiner Eröffnungsrede die Partei als mittelständisches Reformunternehmen, das sich anschicke, die Generalsanierung Österreichs voranzutreiben.
Russland.
Präsident Jelzin hat die besondere Rolle Österreichs als neutraler Staat hervorgehoben.
Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Klima in Moskau betonte Jelzin, dass Russland und Österreich sehr viel verbinde.
Ihm, Jelzin, imponiere die Haltung Österreichs zur NATO.
Klima betonte, er habe klar gemacht, dass Österreich bis spätestens März nächsten Jahres zur weiteren sicherheitspolitischen Entwicklung seine autonome Entscheidung treffen werde.
Das Wetter heute Nachmittag, meist sonnig in Osttirol, Kärnten, in der Steiermark und im Südburgenland allerdings allmählich Wolken.
Besonders im Donauraum und auf den Bergen heute kräftiger Südostwind.
Temperaturwerte nur 2 bis 8 Grad, in Oberösterreich bis zu 11 Grad.
Das war das Mittagsjournal vom 30.
Oktober.
Regie führte Herbert Dobrowolny, Tonmeister Herbert Heiner, durch die Sendung führte Wolfgang Wittmann.