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Transkripte
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mit Ilse Oberhofer, Mikrofon, eine angenehme Mittagsstunde wünsche ich Ihnen zu unserem Programm.
Bundeskanzler Klima zieht heute bei uns Bilanz.
Fast genau ein Jahr ist er nun im Amt.
Der Kanzler antwortet aber auch auf Fragen, etwa nach dem NATO-Kurs der Regierung und mit welchen Präferenzen er selbst zur Bundespräsidentenwahl im kommenden Jahr geht.
Weitere Themen.
Ab 1.
Jänner ist Österreich Mitglied der sogenannten EU-Troika.
Was bedeutet das?
Mit welchen Problemen könnte sich Österreich in dieser Funktion konfrontiert sehen?
Ein Rückblick aus wirtschaftlicher Sicht.
1997, das war das Jahr der Megafusionen der Elefantenhochzeiten.
Bei uns in Österreich hat sich das natürlich alles ein bisschen maßstabverkleinert abgespielt, aber eben doch auch.
Wahlen in wenigen Tagen in Kenia.
Das ostafrikanische Land leidet nicht nur unter der Cholera, sondern langanhaltend schon unter Misswirtschaft und Korruption.
Im Journal zu Gast heute eine Frau, die sich seit Jahrzehnten mit der dritten Welt verbunden fühlt, Christa Esterhazy, engagiert auch in der katholischen Frauenbewegung Österreichs.
Um Kinderskibrillen geht es dann in einem Konsumententest, was einem prinzipiell klar sein muss, die Allwetterbrille gibt es nicht.
Durch die rosa Brille gesehen dann das neue Jahr 1998, wenigstens wenn man den Wiener Philharmonikern beim Neujahrskonzert folgt.
Wir sprechen mit Zubin Meter.
Das am Ende der Sendung, die jetzt mit dem Nachrichtenüberblick beginnt.
Herbert Slavik liest.
Österreich.
In den kommenden Jahren wird sich die Bevölkerung in Österreich umverteilen.
Nach Berechnungen der Raumordnungskonferenz soll die Einwohnerzahl in Westösterreich deutlich zunehmen, im Osten geht sie dagegen zurück.
Die Raumplaner rechneten bis zum Jahr 2021.
Bis dahin wird die Gesamtbevölkerung Österreichs insgesamt um etwa sieben Prozent steigen.
Der Westen muss sich auf einen etwa 20-prozentigen Bevölkerungszuwachs einstellen.
Das Burgenland, die Steiermark und Kärnten werden zwischen zwei und sieben Prozent der Bevölkerung verlieren.
Parallel dazu erwarten die Raumplaner eine zweite Wanderungsbewegung von den Randgebieten in die städtischen Ballungsräume.
Deutschland.
Erstmals seit Jahren rechnen deutsche Wirtschaftsforscher mit einer positiven Wende am Arbeitsmarkt.
Im Jahr 1998 sollen demnach die Arbeitslosenzahlen in Deutschland leicht sinken oder zumindest kaum mehr steigen.
Als Grund wird das anhaltend gute Wirtschaftswachstum genannt.
Im November waren in Deutschland etwa 4,3 Millionen Menschen als arbeitslos registriert.
Naher Osten.
Die israelische Regierung steht wieder vor einer Zerreißprobe.
Außenminister Lewy droht mit seinem Rücktritt.
Als Grund nannte Lewy seine Unzufriedenheit mit der unnachgiebigen Haltung von Ministerpräsident Netanyahu gegenüber den Palästinensern, aber auch den rigorosen Sparhaushalt der Regierung.
Der Außenminister meinte im Fernsehen, er hätte in einer Regierung nichts verloren, die ihre Verpflichtungen in Bezug auf den Friedensprozess und die soziale Gerechtigkeit nicht einhält.
Zehntausende Palästinenser haben am Abend im Gaza-Streifen den zehnten Gründungstag der radikal-islamischen Hamas-Bewegung gefeiert.
Sie forderten die Fortsetzung des sogenannten Heiligen Krieges gegen Israel.
Die palästinenser Regierung erörtert unterdessen in Ramallah einen neuen Friedensplan.
Ägypten.
Das Staatssicherheitsgericht in Kairo hat heute drei islamische Fundamentalisten zum Tode verurteilt, zwei von ihnen in Abwesenheit.
Die Mitglieder der Untergrundorganisation Gamar Islamiyah wurden für schuldig befunden, an einer Anschlagsserie in den Jahren 1992 und 1993 in Oberägypten beteiligt gewesen zu sein.
Dabei waren insgesamt 26 Polizisten getötet worden.
Die Urteilsverkündigung gegen 30 weitere Angehörige der Organisation vertagte das Gericht um einen Monat.
Der einzige der drei zum Tode verurteilten Männer, der im Saal anwesend war, begrüßte den Urteilspruch.
Er bedankte sich wörtlich für die Chance, ein Märtyrer zu werden.
Die Gamar Islamiyah hat sich zu dem verheerenden Terroranschlag von Luxor am 17.
November bekannt.
Dabei wurden 58 ausländische Touristen und vier Ägypter getötet.
Türkei, Griechenland.
Die Türkei weist Vorwürfe Griechenlands zurück, türkische Militärflugzeuge hätten am Donnerstag den griechischen Luftraum verletzt.
Nach Darstellung Athens sind türkische Kampfflugzeuge über der Ägäis von der griechischen Luftwaffe zum Abdrehen gezwungen worden.
Nach türkischen Angaben drangen die Maschinen überhaupt nicht in den griechischen Luftraum ein.
Bosnien-Herzegowina.
Knapp einen Monat nach den vorgezogenen Wahlen tritt das neue Parlament der bosnischen Serben heute zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.
Dabei soll auch ein neuer Regierungschef bestimmt werden.
Italien.
Vor der süditalienischen Küste hat sich ein neues Flüchtlingsdrama ereignet.
Ein Schiff mit mehr als 800, meist kurdischen, Flüchtlingen ist bei Catanzaro auf Grund gelaufen.
Etwa 90 Kinder und Frauen wurden heute früh mit Booten der Küstenwacht an Land gebracht.
Kapitän und Besatzung des unter türkischer Flagge fahrenden Schiffes sollen sich mit einem Boot abgesetzt haben.
Die Flüchtlinge wollten über Italien nach Deutschland und Frankreich weiterreisen.
Westeuropa.
Auch drei Tage nach den orkanartigen Stürmen sind tausende Haushalte in Großbritannien und Irland nach wie vor ohne Strom.
Vor der Westküste von Wales werden fünf vermisste Seeleute gesucht.
Ein französischer Fischkutter war am heiligen Abend in Seenot geraten.
Redakteurin dieser Nachrichten war Elisabeth Marnas.
Und wie schaut es mit dem Wetter nun bei uns aus?
Schnee im Westen und Süden.
Hier im Osten haben wir Weihnachten bei frühlingshaften Temperaturen gefeiert.
Wie soll es weitergehen, Michael Mattern?
Die Weihnachtsfeiertage haben dem Großteil Österreichs einmal mehr außergewöhnlich mildes Wetter gebracht.
In Reichenau an der Rax stieg die Temperatur am Christtag auf frühlingshafte 14 Grad.
Mit dem Weihnachtstauwetter ist es jetzt aber bald vorbei.
Schon über Nacht ist in vielen höher gelegenen Tälern der Winter zurückgekehrt.
So hat es beispielsweise in St.
Michael im Lungau 35 Zentimeter Neuschnee gegeben.
Von Nordwesten her strömt jetzt nach und nach immer kältere Luft zu uns, sodass die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder der Jahreszeit entsprechen.
Noch ist es aber relativ mild, wie auch die aktuellen Meldungen zeigen.
Wien und Eisenstadt stark bewölkt 9 Grad, St.
Pölten und Linz bedeckt 7, Salzburg bedeckt 6, Innsbruck wolkig 3, Bregenz stark bewölkt 6, Graz bedeckt 4 und Klagenfurt bedeckt bei 2 Grad.
Auch heute Nachmittag überwiegen im Großteil Österreichs die Wolken und vor allem entlang der Alpen vom Adlberg bis ins Salzkammergut können nach wie vor einzelne Regen- oder Schneeschauer durchziehen.
Die Schneefallgrenze liegt in etwa 600 Meter Höhe.
Hin und wieder werden die Wolken aber auch ein wenig auflockern und gelegentlich kommt sogar die Sonne heraus, wie zur Zeit etwa in Teilen Tirols.
Auch in Ober- und Niederösterreich werden die Wolken immer dünner.
Die Temperaturen steigen heute nur noch wenig, sie liegen am Nachmittag zwischen 2 und 10 Grad.
Schon heute Nacht werden die Schneeschauer an der Alpen-Nordseite wieder häufiger und auch morgen Sonntag wird es vor allem zwischen dem Bregenzer Wald und den niederösterreichischen Voralpen zeitweise schneien.
Auf den Bergen können hier wieder 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee dazukommen, in tiefen Lagen ist dagegen auch noch Schneeregen oder Regen möglich.
Im Osten und Süden ziehen morgen zwar ebenfalls viele Wolken durch, es bleibt aber weitgehend trocken und zwischendurch kann es hier auch sonnig sein.
Bei lebhaftem Nordwestwind kühlt es weiter ab, die Höchsttemperaturen morgen nur noch 0 bis 6, in 2000 Meter Höhe minus 7 Grad.
Am Montag dann an der Alpen-Nordseite und im Osten noch ein paar Schneeschauer, sonst wechselnd bewölkt und zeitweise auch sonnig.
Es wird noch eine Spur kühler.
Am Dienstag und Mittwoch anfangs oft zäher Nebel oder Hochnebel, tagsüber dann aber meist sonnig.
Auf den Bergen wird es deutlich milder.
In der Silvesternacht ziehen von Westen her wieder Wolken auf und am Neujahrstag wird es dann in Vorarlberg und Tirol zeitweise regnen.
Neun Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Vor einem Jahr in Österreich, da hieß der Kanzler der Koalitionsregierung noch Franz Franitzki.
Die Koalition selbst war in diesen Tagen erschüttert vom großen Bankenteal, dem Kauf der schwarzen CA durch die Rote Bank Austria.
Drei Wochen später damals dann der große politische Einschnitt, der überraschende Rücktritt Franitzkis.
Am 18.
Jänner 97 war das.
Victor Klima, der damalige Finanzminister, stand als Kanzlernachfolger fest.
Ein Politiker von den Medien als Macher gefeiert, vom politischen Partner ÖVP als Chance für weitere gemeinsame Zusammenarbeit gewürdigt.
Liest man Zeitungen dieser jener Tage, dann taucht immer wieder die Phrase auf von der politischen Wende, von einem neuen Anfang.
Heute, mehr als elf Monate danach, ist mein Kollege Dieter Bornemann mit dem Kanzler zusammengesessen.
Wir haben ja in den letzten Tagen in den Mittagsschanalen mit den Vertretern aller Parlamentsparteien eine Art Bilanz gezogen, überhaupt Ausschau halten lassen.
Heute nun Fragen an Viktor Klima.
Herr Bundeskanzler, Ihr erstes Jahr als Regierungschef ist fast vorbei.
Gibt es etwas, wo Sie sagen, das hätte ich anders, das hätte ich besser machen können?
Ja, sicher gibt es Kleinigkeiten oder Details, die man anders hätte machen können.
Nichts ist perfekt.
Aber im Großen, glaube ich, ist Österreich im Jahr 1997 den richtigen Weg gegangen.
Wir haben unsere Zukunft aktiv gestaltet.
Wir haben diese Veränderungen, die um uns passieren, nicht erlitten mit Pessimismus ertragen, sondern wir haben tatsächlich ein Stück mehr Zukunftssicherheit für unser Land durch Zusammenarbeit geschafft.
Wir haben daher ein Stück mehr Zukunftssicherheit für unsere Wirtschaft geschafft durch die Liberalisierung zum Beispiel des Medienrechts, durch eine neue Gewerbeordnung,
durch eine faire Arbeitszeitflexibilisierung mit Kollektivvertrag, im Bereich der Jugendbeschäftigung, aber auch im Bereich der inneren Sicherheit, neue Fahndungsmethoden, Integrationspaket.
Und wir haben ein Stück mehr Gerechtigkeit geschafft durch die Pensionsreform.
Wir haben die geringste Jugendarbeitslosigkeit, wir haben eine sehr, sehr niedrige Teuerung, das heißt Inflation, und haben ein gutes Beschäftigungsniveau, wo es zugegebenermaßen noch etwas zu verbessern gilt.
Sie haben im Sommer angekündigt, im Herbst wird kein Jugendlicher auf der Straße stehen.
Jetzt wurden viele neue Lehrlingsjobs geschaffen, aber etwa 1.000 Jugendliche haben keinen Job bekommen.
Waren Sie da nicht etwas zu plakativ in Ihren Ankündigungen?
Sie haben recht.
Jeder Jugendliche, der keine Ausbildung hat, ist zu viel.
Es ist ein fürchterliches Zeichen einer Gesellschaft, wenn es bereits 15-Jährigen sagt, wir haben keinen Ausbildungsplatz für dich, wir haben keinen Schulplatz, keine Lehrstelle.
Und daher bin ich sehr, sehr froh, dass durch diese vielleicht ein bisschen plakative Äußerung tatsächlich nun ein nationales Kraftprogramm gestartet wurde.
Ein Programm, das dazu geführt hat, dass wir das erste Mal seit 20 Jahren den Trend immer weniger Lehrstellen brechen konnten.
Aber ganz einhalten konnten Sie Ihr Versprechen nicht.
Wir haben unser Ziel erreicht, dass wir mehr Lehrstellen haben, dass wir diesen Trend brechen konnten und das war es wert.
Jetzt soll in drei Monaten gemeinsam mit dem Regierungspartner ÖVP ein Optionenbericht zum NATO-Beitritt Österreichs erstellt werden.
Die SPÖ ist mehrheitlich gegen den NATO-Beitritt Österreichs, die ÖVP dafür.
Wo kann da eine gemeinsame Regierungslinie gefunden werden?
Mir geht es hier nicht darum, hier Parteiprogramme zu realisieren, sondern ich muss als Bundeskanzler und ich werde das auch tun, die beste Sicherheitspolitik für Österreich, für unser Land finden.
Und da muss man eines bedenken, dass wir eine sehr gute Erfahrung gemacht haben mit der Neutralität und der gelebten Solidarität.
Denn Österreich ist sicher kein Trittbrettfahrer.
Wir sind mit vielen Soldaten in allen Teilen der Welt, von Zypern über Golan, Bosnien und auch in Albanien für die Friedenserhaltung tätig.
Das heißt, wir leisten aktiv unseren Beitrag als Österreicher für den Frieden auf dieser Welt.
Und wir werden daher sehr genau überlegen müssen, ob es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist, einem Militärpakt beizutreten, also der NATO beizutreten und dafür unsere Neutralität aufzugeben.
Das wird in einem Optionenbericht, den die Bundesregierung zu erstellen hat,
sehr sorgfältig zu bewerten sein.
Denn ich bin sicher nicht bereit, in einer Horuk-Aktion eine bewährte Sicherheitspolitik zu verändern, ohne wirklich genau zu wissen, welche Auswirkungen diese Änderung für unser Land, für den Frieden in Europa hat.
Das heißt, ein NATO-Vollmitgliedsland Österreich ist für Sie in den nächsten Jahren undenkbar?
Das habe ich jetzt nicht gesagt, ich habe nur sehr klar und deutlich gesagt, dass ich hier nicht Parteilinien vertreten will, sondern sehr sorgfältig die beste Sicherheitspolitik für unser Land auszuwählen habe.
Und das werde ich tun.
Im nächsten Jahr steht die Bundespräsidentschaftswahl an.
Die SPÖ hat beschlossen, keinen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken.
Wen werden Sie denn persönlich wählen?
Als Demokrat bin ich froh, dass wir die geheimen Wahlen in Österreich haben und daher nehme ich dieses Recht, nämlich die geheimen Wahlen in Anspruch.
Es gibt schon das Wahlgeheimnis, auf der anderen Seite sind Sie der Chef der größten Partei in Österreich, da ist es doch ein wenig sonderbar, wenn Sie sagen, es geht niemanden etwas an, wen ich wähle.
Wenn Sie mich als Parteivorsitzenden fragen, dann kann ich Ihnen klar und deutlich sagen, dass die Sozialdemokratie sich nach reiflicher Überlegung entschlossen hat.
bei dieser Wiederwahl eines Präsidenten, der sein Amt durchaus in Ordnung ausgeübt hat, diesmal keinen eigenen Kandidaten aufzustellen und keinen Kandidaten zu unterstützen.
Das ist ein klarer und eindeutiger Beschluss der Sozialdemokratie, weil es sich, wie gesagt, um die Wiederwahl eines amtierenden Präsidenten handelt.
Für mich ist es aber völlig klar, dass bei jeder Erstwahl, in sechs Jahren vielleicht wieder, bei jeder Erstwahl die Sozialdemokratie einen eigenen Kandidaten aufstellen wird.
Und wenn ich Sie als Viktor Klima frage, wie Sie wählen werden?
Das habe ich schon gesagt.
Für den Parteivorsitzenden gilt das, was ich zuerst gesagt habe.
Für den Viktor Klima gilt das Wahlgeheimnis.
Herr Bundeskanzler, danke für das Gespräch.
Dankeschön.
Rückblick, Ausblick.
Viktor Klima war das im Gespräch mit Dieter Borenemann.
Für den Kanzler und den Privatmann gilt das Wahlgeheimnis auch bei der Bundespräsidentenwahl.
Das ist Viktor Klima wichtig.
1998 ist für Österreich EU-politisch gesehen ein ganz besonderes Jahr.
In der zweiten Halbzeit, ab 1.
Juli, übernimmt Österreich sechs Monate lang die Präsidentschaft.
Die Vorbereitungen darauf laufen ja bereits seit Monaten auf Hochtour.
Allerdings ein Teil der Aufgaben und Verantwortungen, die Österreich dann zu übernehmen und zu erfüllen hat, die beginnen eigentlich schon früher, in wenigen Tagen eigentlich schon, ab 1.
Jänner 1998.
Österreich wird dann nämlich Mitglied der sogenannten EU-Troika, die sich vor allem mit außen- und sicherheitspolitischen Problemen der Gemeinschaft befassen muss.
Hannes Eigelsreiter berichtet näheres.
Troika ist die russische Bezeichnung für ein aus drei Pferden bestehendes Gespann.
Erstmals wurde der Begriff in politischem Zusammenhang für ein Bündnis in der Führung der KPDSU gegen den Stalin-Rivalen Trotzki verwendet.
Seit dieser Zeit steht Troika für ein politisches Führungsgremium.
Auch die EU bedient sich dieses Namens und das schon seit 1981.
Die EU-Troika besteht aus drei Mitgliedern.
Je ein Repräsentant des Landes, das die Präsidentschaft im letzten halben Jahr, im laufenden sowie im nächsten Halbjahr inne hat.
Ab jener sind das Luxemburg, Großbritannien und eben Österreich.
Sie sind in erster Linie für Fragen der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik zuständig.
Das heißt, sie sind sogenannte Troubleshooter.
Wenn in irgendeinem Land der Welt ein bewaffneter Konflikt ausbricht, treten sie in Aktion.
Vorausgesetzt, sie erhalten von der Union den entsprechenden Auftrag.
Dazu die Staatssekretärin im Außenamt, Benita Ferreiro-Waldner,
Wenn zum Beispiel im Nahen Osten oder in Zypern oder in der Türkei, wie es neulich war, eine gewisse Krisensituation ausbricht, dann ist es die Troika, die meistens persönlich aufbricht, und zwar sind es entweder die drei Außenminister oder es sind auch die Staatssekretäre, die dann dort vorsprechen und mit den Autoritäten des entsprechenden Landes versuchen, eine Situation zu bereinigen, Kompromisslösungen anzubieten.
Doch nicht immer sind Friedensmissionen der Troika erfolgreich.
Schuld daran ist nicht zuletzt die EU selbst, da sich die Mitgliedsländer oft nicht auf eine einheitliche Außen- und Sicherheitspolitik einigen können.
Wenn es natürlich innerhalb der EU-Mitgliedstaaten keine politische Übereinstimmung gibt, dann kann auch die Troika nicht sehr weit agieren.
Die kann ja wieder nur aufgrund eines Auftrages sozusagen des Rates der allgemeinen Angelegenheiten wirklich handeln.
Und das war in Bosnien der Fall.
Dort gab es eben Mitgliedstaaten, die unterschiedliche Auffassungen hatten und leider aus diesem Mangel an gemeinsamen Willensbildung gab es natürlich auch keine Handlungsfähigkeit.
Von einer Änderung des Troika-Systems, wie es immer wieder diskutiert wird, hält die Staatssekretärin allerdings nichts.
Ihrer Ansicht nach sollen alle Mitgliedsländer, ob kleine oder große, auch in Zukunft die Möglichkeit haben, sich auf internationalem Parkett zu präsentieren und zu profilieren.
Und Österreich habe eben in diesem Jahr die Möglichkeit dazu und werde sie auch nützen, sagt Ferrero Waldner.
Indem Österreich natürlich auch weltweit immer wieder im Vordergrund stehen wird, weil es als Mitglied der Troika physisch irgendwo auftritt und natürlich auch entsprechend sich dann verbal dazu äußern muss.
Und ich glaube schon, dass das allein etwas zeigt.
Zudem kann es Lösungsvorschläge machen.
Es kann ja hier der Präsidentschaft zuarbeiten.
Und auch die Einsatzgebiete scheinen schon festzustehen.
Sozusagen als Dauerbrenner dürften dabei in nächster Zeit die Krisenherde Balkan, Zypern, Türkei und der Nahe Osten die Troika mit Österreich als Mitglied begleiten.
Ab 1.1.1998 ist Österreich also Mitglied der EU-Troika.
Das heurige Jahr 1997 war ein Jahr der Fusionen und Firmenzusammenschlüsse.
Auch in Österreich war das ja sehr deutlich zu merken.
Man denke nur an den Kauf der Kreditanstalt durch die Bank Austria, an die Fusion der ersten österreichischen Mitagiro-Kredit oder zuletzt dem Erwerb der deutschen Strabag durch die Bauholding.
Gemessen an internationalen Maßstäben sind all das aber Kinkerlitzchen.
Die wahren Elefantenhochzeiten spielten sich in den USA, aber auch in Deutschland und in der Schweiz ab.
Josef Schweinzer lässt im Folgenden die Reihe dieser Mega-Fusionen des Jahres 97 Revue passieren und bietet gleich auch einen Ausblick aufs nächste Jahr.
Das Jahr 1997 stellt wohl alle Fusionsrekorde in den Schatten.
Die Reihe der großen Firmenzusammenschlüsse würde jedes Radiojournal sprengen.
Am turbulentesten ging es jedenfalls in der Geldbranche zu, nicht nur in Österreich.
In der Schweiz schlossen sich die Bankgesellschaft und der Bankverein zur Union Bank of Switzerland, der zweitgrößten Bank der Welt, zusammen.
Die Konkurrenz blieb nicht untätig, die Credit Suisse bildete mit der Winter-Tour-Versicherung einen der größten Finanzdienstleister der Welt.
Und in Bayern formierte sich die zweitgrößte Bank Deutschlands aus der Bayerischen Hypo und der Vereinsbank.
In den USA entstand in einem 170-Milliarden-Schilling-Deal zwischen Nations Bank und Barnett Bank das drittgrößte Geldhaus der Vereinigten Staaten.
Die Fusionswelle schwappte auch über die Versicherungsbranche hinweg.
Erst vor wenigen Tagen einigten sich die deutsche Allianz und die italienische Generali im Streit um Übernahmeopfer.
Die Allianz bekommt demnach die französische AGF und wird damit der größte Sachversicherer der Welt.
Die Generali darf sich im Gegenzug die deutsche ABM-Gruppe einverleiben.
Zur Nummer zwei hinter der Allianz formierten sich in Deutschland die Victoria Holding und die Hamburg Mannheimer.
Und in Frankreich schloss AXA mit UAP zur europäischen Versicherungsspitze auf.
In den USA fusionierten American General und US Life ein Deal im Wert von 120 Milliarden Schilling.
In der gesamten Geldbranche blieb heuer kein Stein auf dem anderen.
Bei den Finanz- und Unternehmensberatern ging es Schlag auf Schlag.
Morgan Stanley kaufte Dean Witter, Price Waterhouse übernahm Coopers & Librand und KPMG machte sich mit Ernst & Young zum Weltmarktführer für Unternehmensberatung.
Die sprichwörtlichen Fetzen flogen im heftig umkämpften Telekom- und Elektronikmarkt.
Der amerikanische Konzern 3Com schluckte den Elektronikspezialisten US Robotics.
Der Online-Dienst America Online angelte sich den Konkurrenten CompuServe.
Eine Fusion im Wert von 280 Milliarden Schilling war die Hochzeit der regionalen Telefongesellschaften Bell Atlantic und Nynex.
Doch ein Deal stellte alle anderen in den Schatten.
Der US-Telekom-Riese Worldcom ließ sich die Übernahme des Mitbewerbers MCI 450 Milliarden Schilling kosten.
Das war der teuerste Firmenkauf in der amerikanischen Geschichte.
Noch ein paar Höhepunkte aus den Industriefusionen.
In Deutschland die Stahlehe Thyssen & Krupp, in Frankreich die 150-Milliarden-Chilling-Fusion des Finanz- und Industrieriesen Compagnie des US mit dem Versorger Lionne Desos.
Was treibt die Unternehmen in diese Flut von Zusammenschlüssen?
Nur zum Teil sind es wirtschaftliche Probleme, wie etwa in der Schweiz, wo sich die reichen Firmen aus Konjunkturflauten retten und in den großen Markt der EU einkaufen.
Zum Teil sind es die hohen Entwicklungskosten etwa in der Elektronik, die große Firmen leichter verkraften.
In der Pharmaindustrie werden mit den Firmenanteilen neue Patente erworben und in der Telekom- und Geldbranche erkaufen sich die Firmen weltweite Vertriebsnetze.
Jahrelange Supergewinne haben die Kriegskassen der Unternehmen gefüllt und Anleger sind bereit, an den Aktienbörsen ihr Kapital dafür herzugeben.
Die Fusionswelle wird daher auch 1998 weitergehen.
So steht in den USA noch die Antwort von AT&T auf die Fusion von Worldcom und MCI aus, in Deutschland die Reaktion von Dresdner Bank und Deutscher Bank auf die bayerische Bankenhochzeit.
Kartellwächter und Wettbewerbsbehörden greifen vorerst kaum noch ein.
Denn noch sind genügend Konkurrenten auf den meisten Märkten, damit keiner eine beherrschende Position erlangen kann.
Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis es soweit sein wird.
Nachweihnachtliche Herbergssuche.
Vor der süditalienischen Küste ist gestern Abend ein Schiff mit rund 700 meist kurdischen Flüchtlingen auf eine Sandbank aufgelaufen.
Frauen und Kinder wurden noch in der Nacht von der italienischen Küstenwache an Land gebracht, die rund 600 Männer, die aus der Türkei und dem Irak stammen sollen, heute folgen.
Aus Italien, Siegfried Kollmann.
Kurz nach Mitternacht hatte die italienische Polizei das unter türkischer Flagge fahrende Schiff entdeckt.
Es steckte rund 300 Meter vor dem Küstendorf Santa Caterina dello Giorno in Calabrien auf einer Sandbank fest.
Die Ararat war vor fünf Tagen aus einem türkischen Hafen ausgelaufen und hatte rund 700 illegale Flüchtlinge, hauptsächlich Kurden aus der Türkei und dem Irak an Bord.
In einer ersten Rettungsaktion brachte die italienische Küstenwache 80 Kinder und 30 Frauen an Land.
Die meisten von ihnen sind stark übermüdet und erkältet.
Ihren Angaben zufolge hat jeder der Flüchtlinge rund 1000 Dollar für die Überfahrt an eine Schlepperorganisation gezahlt.
Der Kapitän und die Mannschaft haben das Flüchtlingsschiff bereits vor dem Eintreffen der Küstenwache auf einem Rettungsboot verlassen.
Möglicherweise wurden sie von einem anderen Schiff der Schlepperorganisation aufgenommen.
Am Vormittag ist der Präfekt von Catanzaro an der Küste eingetroffen.
Er wird über die Evakuierung der 600 Männer entscheiden.
Die sollen einstweilen in drei Schulgebäuden untergebracht werden.
Das Flüchtlingsschiff, die Ararat, will man in den Hafen von Crotone schleppen.
Er ist einer der letzten großen alten Staatsmänner Afrikas, Daniel Arap Moi.
Seit nunmehr 19 Jahren ist er Präsident Kenias.
Eine ernsthafte Bedrohung seiner mit harter Hand geführten Herrschaft, das hat Arap Moi bisher eigentlich nicht gekannt.
Nächste Woche allerdings könnte das anders werden.
Am Montag wird der Präsident und das Parlament neu gewählt und erstmals muss sich Arap Moi einer ernstzunehmenden Opposition in Kenia stellen.
Zwar wird allgemein damit gerechnet, dass der Präsident es gerade noch einmal schafft, sein Amt zu verteidigen, die Tage seiner unumschränkten Alleinherrschaft dürften aber endgültig vorbei sein.
Auf die uneingeschränkte Unterstützung des Westens, der ihn früher als Vorkämpfer gegen den Kommunismus gefördert hat, kann Arabmai nicht mehr zählen.
Und auch die Wirtschaft des einstigen Musterlandes Kenia hat inzwischen mit schwerwiegenden Problemen zu kämpfen.
Mehr über die letzten Tage des Wahlkampfes in Kenia vom Peter Klunkert aus Nairobi.
Der Endspurt im kenianischen Wahlkampf hat eingesetzt und bis in die letzten Stunden hinein wird von den Parteien und ihren Anhängern um die Gunst der Wähler gestritten, die übermorgen ihre Stimme abgeben können.
14 Kandidaten wollen dem seit 19 Jahren regierenden Präsidenten Daniel Arad Moi das höchste Staatsamt streitig machen.
Fast 900 Männer und Frauen
Die annähernd 30 verschiedenen Parteienangehören wollen einen der 210 Sitze im Landesparlament erobern.
Außerdem werden bei dem Urnengang am 29.12. noch die Provinz- und Regionalvertretungen gewählt.
Obwohl die meisten politischen Beobachter das Amtieren des Staatsoberhaupt als Favoriten einschätzen, hält die Spannung über den Ausgang der Wahlen an.
Trotz der Zusammenstöße, zu denen es immer wieder zwischen den rivalisierenden Anhängergruppierungen kommt, wird von einem Wahlkampf gesprochen, der alles in allem ruhig verlaufen ist.
Denn im Wahlkampf 1992 wurden bei blutigen Kämpfen vor allem in der Rift Valley Provinz etwa 2000 Menschen getötet.
Nach übereinstimmender Meinung hat der diesjährige Wahlkampf in Kenia auch gezeigt, dass die Geduld der Bevölkerung, die in der Regierungszeit von Arab Moi mehr und mehr verarmte, erschöpft ist.
Ob die zunehmende Verarmung der Bevölkerung, das immer größer werdende Ausmaß an Korruption bei den Wahlen schon diesmal zu einem Sturz der Regierung von Daniel Arab Moi führen werden, beantworten die meisten politischen Beobachter dennoch mit einem zögerlichen Nein.
Doch es könnte knapp werden für den 73-Jährigen,
der heute schon als der letzte noch lebende Potentat Afrikas bezeichnet wird.
12 Uhr und 27 Minuten ist es jetzt.
Drei Minuten vor halb eins zu unserer Samstag-Mittagsschnall-Serie jetzt.
Im Journal zu Gast.
Das ist heute Christa Esterhazy.
Ihr Name war in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen Aktivitäten in der Entwicklungszusammenarbeit mit der Dritten Welt verbunden.
Zehn Jahre lang war sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Nichtstaatlicher Hilfsorganisationen in Österreich.
Dieses Amt hat sie erst vor kurzem zurückgelegt, zu einem Zeitpunkt, wo andere längst in den wohlverdienten Ruhestand treten.
Christa Esterhazy bleibt aber weiterhin Vorstandsmitglied der katholischen Frauenbewegung Österreichs.
In der Vergangenheit war sie immer wieder auch mit heiklen internationalen Aufgaben betraut.
So koordinierte sie nach der politischen Öffnung Vietnams Hilfsprojekte internationaler katholischer Organisationen für das kommunistische Land.
1993 war Christa Esterházy ein halbes Jahr in Kambodscha, um im Auftrag der UNO bei der Organisation der ersten demokratischen Wahlen mitzuwirken.
Und vor zwei Jahren nahm sie als Mitglied der offiziellen österreichischen Delegation an der UNO-Weltfrauenkonferenz im Peking teil.
Helmut Opletal hat mit Christa Esterhazy gesprochen.
Frau Esterhazy, Sie waren jetzt fast zehn Jahre lang die ehrenamtliche Vorsitzende der AGETZ,
der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungszusammenarbeit, also einer überparteilichen Dachorganisation verschiedener, ich glaube zuletzt waren es 28 österreichische nichtstaatliche Organisationen.
Sie haben jetzt diesen Vorsitz
zurückgelegt und dazu gleich die erste Frage, wenn Sie versuchen Bilanz zu ziehen über diese zehn Jahre, wie hat sich denn das Verhältnis zwischen den armen und den reichen Ländern in dieser Zeit gewandelt?
Man hat oft den Eindruck, dass es schwieriger geworden ist, dass die Hilfe oft nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.
Ich glaube, in diesen letzten zehn Jahren hat sich sehr viel verändert.
Vor allem haben sich die Schwerpunkte in vieler Hinsicht verändert.
Und ich darf natürlich aus Frau hier gleich einfügen, dass zum Beispiel die Frauenfrage bzw.
die Feminisierung der Armut, wie es so schön heißt, einfach doch in den Vordergrund rückt und für mich als Frau vor allem, aber auch als Vorsitzende dieser Arbeitsgemeinschaft eine ganz wichtige Rolle gespielt hat.
Und in dem Bereich, aus dem ich herkomme, hat sich sehr wohl sehr viel verändert insofern, als das karitative Denken, das seinerzeit doch stark im Vordergrund gestanden ist, jetzt nicht mehr so wichtig ist.
Man will wirklich partnerschaftlich mit den Menschen
Entwicklungsländer zusammenarbeiten.
Man weiß inzwischen, wie viel die selbst können und wie wenig wir eigentlich von uns aus gesehen hier einbringen müssen.
Wir sollten eigentlich diesen Menschen nur zur Seite stehen, vielleicht auch finanziell zeitweilig, aber die Fähigkeiten, die dort vorhanden sind, wirklich nicht unterschätzen.
Und das, glaube ich, hat man in den letzten zehn Jahren doch.
Da hat man viel dazugelernt.
Wo steht denn eigentlich Österreich in dieser Entwicklungszusammenarbeit?
Es hat ja einmal das Ziel gegeben, 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts sollten die reichen Länder für Entwicklungszusammenarbeit ausgeben und das ist ja bei Weitem nicht erreicht worden und in Zeiten von Sparpaketen fällt es vielleicht sogar noch schwerer, das Niveau zu halten.
Da sprechen sie natürlich die staatliche Entwicklungszusammenarbeit an.
Also es ist momentan so um die 0,3, um 30 so etwas Prozent, variiert von einem Jahr zum anderen.
Wir stehen nicht mehr ganz an letzter Stelle der Geberländer, aber sehr gut stehen wir
noch immer nicht da.
Ein großer Fortschritt aber in der österreichischen staatlichen Entwicklungspolitik sehe ich darin, dass man sich doch jetzt vor einigen Jahren entschlossen hat, einige Schwerpunktländer auszusuchen, damit also nicht das Gießkannensystem, wo man ein bisschen da, ein bisschen da ausschüttet, benützt, sondern tatsächlich versucht, sich auf gewisse Länder zu konzentrieren und dort etwas wirklich Vernünftiges in Bewegung zu setzen.
Was würden Sie sich denn in Zukunft von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, von der staatlichen, aber auch von den Nichtregierungsorganisationen wünschen?
Es ist mehr eine Konzentration auf gewisse Bereiche.
Meine Erfahrungen haben mir wirklich immer wieder gezeigt, dass Bildung und auch die Förderung vom Selbstbewusstsein der Menschen die größten Chancen bietet für eine Weiterentwicklung des Menschen.
Das sind sehr oft Projekte oder Programme, die verhältnismäßig wenig Geld brauchen.
Und so seltsam das auch klingt, es ist sehr oft schwieriger, ein billiges Projekt durchzukriegen als ein
großes, mit dem er irgendwie in den Medien dann auch gut dasteht.
Für mich ist wirklich die Entwicklung des Menschen das Vordergründige.
Und es sollte auch, glaube ich, die staatliche Entwicklungszusammenarbeit sich immer mehr Gedanken machen,
ob also tatsächlich ein Kraftwerk oder ein Spital oder was immer das Wesentliche ist, oder ob wir nicht eben die Menschen, wie man so schön sagt auf Englisch, human resources, ob man nicht die also in erster Linie fördern sollte.
Gibt es nicht auch manche Probleme, die in den Entwicklungsländern selbst liegen, wenn ich zum Beispiel an die jüngsten Ereignisse in Zentralafrika denke, im Kongo, im ehemaligen Saire oder in Ruanda, oder auch an die politischen und ökonomischen Verhältnisse, die zu krassen sozialen Ungleichheiten führen?
Sicher.
Wobei hier auch wieder ein Unterschied natürlich ist zwischen Nichtregierungsorganisationen und staatlicher Entwicklungszusammenarbeit.
Weil, wie gesagt, für uns spielt Politik als solche keine Rolle.
Wir gehen zu den Menschen selbst.
ganz egal zu welcher Partei oder zu welcher Religion sie gehören.
Daher ist es für Nichtregierungsorganisationen auch möglich, in einem Land mit Hilfe tätig zu werden, wo die politische Situation eine negative ist, beziehungsweise auch eine undemokratische, wo der Staat mit seiner Entwicklungshilfe sehr vorsichtig vorgehen muss.
In jüngster Zeit hört man immer wieder, dass auch in Ländern der dritten Welt der freie Markt die Probleme der Entwicklung am besten lösen kann.
Und als Beispiel wird immer wieder der wirtschaftliche Erfolg in Südostasien angeführt.
Ist das ein Argument, das für Sie akzeptabel ist?
Eigentlich nicht, weil man muss es von verschiedenen Richtungen betrachten.
Sie wissen, dass Vietnam ein Land ist, für das ich mich seit vielen Jahren interessiere, wo es eine kommunistische Regierung gegeben hat, die sehr hart und restriktiv war.
die aber auch gewisse Vorteile geboten hat.
Zum Beispiel eben eine allgemeine Bildung, die dazu geführt hat, dass es sehr wenige Analphabeten in Vietnam gibt, was natürlich wieder für Entwicklungszusammenarbeitsprogramme unglaubliche Vorteile erbringt.
Inzwischen, seit dem sogenannten Doi Moi, also seit der Eröffnung, seitdem also hier wieder die Wirtschaft zu florieren beginnt, ist sich der Staat im Klaren geworden, dass
er nicht das Geld hat, um die Programme, die er bisher hier wirklich großzügig durchgeführt hat, weiterzuführen.
Das bedeutet, dass wieder Schulgeld bzw.
für Schulbücher gezahlt werden muss.
Das bedeutet wieder, dass der kleine arme Mann die Familien, die kein Geld haben, ihre Kinder zu Hause behalten, um
um ihnen zu helfen bei der Arbeit bzw.
weil sie sich nicht leisten können, sie in die Schule zu schicken.
Und ich bin da mit sehr großen Bedenken behaftet, weil ich mir sage, die Vorteile dieses hohen Bildungsniveaus, allgemeinen Bildungsniveaus, geht durch den wirtschaftlichen Fortschritt verloren.
Und was das bedeutet, wird man erst in ein paar Jahren sehen.
Aber wie gesagt, so etwas macht mir große Sorgen.
Haben wir zu viel Marktgläubigkeit im Moment?
Wenn Sie mich persönlich fragen, dann ja.
Aber man hat es ja auch jetzt in den letzten Monaten gesehen, was sich in Südostasien abgespielt hat.
Frau Isterhase, Sie kommen ja ursprünglich aus dem Bereich,
katholische Entwicklungsorganisationen und sie sind auch seit mehr als 20 Jahren, wenn ich das richtig gelesen habe, im Vorstand der katholischen Frauenbewegung Österreichs.
Und soviel ich weiß, haben sie oft auch
kritische Positionen zur Amtskirche bezogen.
Wie sehen Sie denn die heutigen Entwicklungen in der katholischen Kirche und welche Veränderungen würden Sie sich denn insbesondere als Frauenaktivistin wünschen?
Als Frauenaktivistin könnte ich natürlich eine halbe Stunde darüber reden und recht kritisch sein.
Ich habe jetzt die Möglichkeit, mich einfach an die Worte von Bischof Stecher von Innsbruck anzuschließen, der vor einigen Wochen hier wirklich vielen von uns aus der Seele gesprochen hat.
was eine Entwicklung in der Kirche sein könnte und sollte.
Vor allem ist natürlich die Frage der Laien in der Kirche für mich schon auch etwas sehr Wesentliches.
Und auch für mich – und da spreche ich eben als alte Frau gegenüber den Jungen – für meine Begriffe fehlt es der Kirche derzeit an Glaubwürdigkeit.
Für mich ist zum Beispiel...
Die Situation, wie sie derzeit in England ist zum Beispiel.
England ist mein zweites Zuhause, daher bin ich sehr eng mit diesem Land verbunden.
Wo ja, wie Sie wissen, viele anglikanische Pastoren oder Priester in die katholische Kirche übergetreten sind.
Viele von ihnen sind verheiratet.
Sie sind inzwischen in katholischen Pfarrern als Pfarrer eingesetzt.
als verheiratete Pfarrer, ohne dass es irgendwelche Schwierigkeiten, jedenfalls nicht von der Amtskirche mit Anführungszeichen, hergibt.
Wieso ist das dort möglich?
Und hier wird immer radikal der verheiratete Priester abgelehnt.
So etwas ist für, glaube ich, vor allem einem jungen Menschen nicht verständlich, dass auf der einen Seite es passieren kann und auf der anderen Seite es nicht passieren darf.
Meine Erfahrungen haben mich davon überzeugt, dass die Zukunft der Kirche, der Kirchen in der Ökumene liegt, dass ein Alleingang
der Kirchen, sei es christlich, sei es auch anderer Religionen, nicht mehr bringt.
Und ich bin eine große Befürworterin von Zusammenarbeit, auch auf dieser Ebene, und das ist sicherlich einer der Schwerpunkte meiner zukünftigen Aktivitäten.
Also Ökumene nicht nur zwischen den christlichen Kirchen, sondern über die christliche Gemeinschaft hinaus.
Ja, könnte ich mir wirklich lebhaft und gerne vorstellen.
Frau Esterhazy, Sie sind Trägerin eines berühmten Namens, nämlich jenes der Grafen Esterhazy.
Was bedeutet eigentlich dieser Name für Sie und hat Ihnen dieser Name bei Ihrer Tätigkeit oder in Ihrem Leben überhaupt geholfen?
Wie Sie wissen, habe ich ja nur in die Familie Esterhazy eingeheiratet.
Ich komme aus einer liberalen Großbürgerfamilie, einer österreichischen.
Und für mich hat der Name Esterhazy insofern etwas bedeutet, weil er, wie mein Mann zu sagen pflegte, viele Türen öffnet, wenn man sie öffnen will.
Für meine Tätigkeit in der Entwicklungspolitik oder Entwicklungszusammenarbeit war das eine zweischneidige Geschichte, weil ich habe immer wieder erlebt, dass nach einigen Jahren der Zusammenarbeit Leute zu mir gekommen sind und gesagt haben, weißt eigentlich am Anfang, wie wir gehört haben, du bist der Esterhazy, wollte man eigentlich erst sehen, was macht denn die da überhaupt.
Und jetzt inzwischen wissen wir, dass du auch wirklich was verstehst und kannst.
Das hat mich natürlich dann im Nachhinein ein bisschen geärgert.
Aber auch damit muss man leben können.
Auch meine Kinder haben mit dieser Tatsache leben müssen, weil zum Beispiel Lehrer, die mir immer wieder gesagt haben, ich sage ihrem Kind immer wieder, du als Esterhase kannst dir doch so etwas nicht leisten.
Ich habe immer wieder gesagt, wieso?
Was hat das damit zu tun?
Es ist zweischneidig.
Aus Ihrer Biografie weiß ich auch, dass Sie einen großen Teil Ihrer Kindheit getrennt von Ihren Eltern im Exil verbringen mussten, weil Sie einen jüdischen Vater hatten.
Wie hat denn diese so einschneidende Erfahrung damals und auch später Ihr Bewusstsein geprägt?
Mein Vater war der Meinung, er hat zwei Töchter gehabt, ich war die jüngere, dass er nicht haben wollte, dass seine Kinder, auch wenn ihnen nichts unbedingt passieren muss, als Bürgerinnen zweiten Grades aufwachsen sollen.
Er hat daher durch Verbindungen ins Ausland arrangieren können, dass wir nach England in ein Internat gekommen sind.
Das war 1938.
Ich war damals zehn.
Und meine Eltern haben damals gehofft, dass sie nachkommen können.
Das hat nicht geklappt.
Und ich bin also, wie gesagt, von 10 bis 18 mehr oder minder allein gewesen.
Das bedeutet natürlich, dass man sehr viel Selbstbewusstsein entwickeln muss, wenn man überleben will.
Ich habe verhältnismäßig sehr früh
maturiert drüben, habe ab meinem 16.
Geburtstag mich selbst erhalten.
Und man darf nicht vergessen, ich habe diese ganzen Jahre eigentlich nur – ich sage nicht als Bettlerin, aber ich habe kein Geld gehabt.
Ich musste immer auch auf karitative Menschen bzw.
Organisationen zurückgreifen,
Und das hinterlässt schon Spuren, weil man dann später einfach weiß, was es bedeutet, von anderen abhängig sein zu müssen.
Und man hat damals geglaubt, dass ich nie wieder nach Österreich zurückkehren werde, weil ich also schon eine halbe Engländerin geworden bin.
Ich bin trotzdem sehr froh, dass ich zurückgekommen bin, dass ich noch mit meinen Eltern zusammenleben konnte und dass ich hier ein weiteres Leben aufbauen konnte.
Frau Esterhazy, danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast, das war heute Christa Esterhazy, Helmut Obletal hat mit ihr gesprochen.
Gerade rechtzeitig für den Pistenausflug hat der Verein für Konsumenteninformation Skibrillen getestet und zwar solche ausschließlich für Kinder.
Ihre Augen sind ja besonders empfindlich, andererseits muss man speziell darauf achten, dass keine zusätzliche Verletzungsgefahr gegeben ist.
Grundsätzlich ist der Test für die meisten Brillen gut ausgegangen, wie Kurt Tonka berichtet.
Eines gleich vorweggenommen, die Skibrille, die sowohl bei Nebel als auch bei Sonnenschein gleichermaßen beste Dienste für die Augen leistet, ist eine technische Unmöglichkeit.
Während bei schlechter Sicht möglichst viel Licht zum Auge gelangen soll, diese Nebelbrille erkennt man am gelb-bräunlichen Glas, muss das Licht bei Sonnenschein weggefiltert werden, um einer Blendung vorzubeugen.
Und zwar durch ein braun oder grau gefärbtes Glas.
Die Zeitschrift Konsument rät deshalb, auf jeden Fall zwei Schibrillen je nach Wetterlage variabel einzusetzen.
Bei den teureren Schibrillen schneidet jedenfalls das Modell von Scott mit Doppelscheibe am besten ab, sie kostet etwa 650 Schilling.
Gut beziehungsweise durchschnittlich stufen die Tester die Prinz-Scott-Team und Scott-Leader ein, weil sie keinen hundertprozentigen Schutz gegen ultraviolettes Licht aufweisen.
Carrera Tiger bot beim Test übrigens den geringsten UV-Schutz, und das obwohl der Hersteller einen 100-prozentigen Schutz verspricht.
Schlecht abgeschnitten haben auch die Produkte Carrera S-Cup und Tecno Pro Youngster, weil auch sie den im Prospekt versprochenen 100-prozentigen UV-Schutz nicht gewährleisten.
Ideal bei Schönwetter ist für kleine Kinder laut Konsument das Modell Siebe Leven.
Konsument tritt im Zusammenhang mit Skibrillen aber auf jeden Fall mehrere Kriterien zu beachten.
Die Kinder beobachten.
Zusammengeknifferne, tränende Augen als Alarmzeichen unbedingt ernst nehmen.
Hier ist eine dunklere Brille notwendig.
Niemals herkömmliche Sonnenbrillen ohne Seitenschutz beim Wintersport verwenden.
Diese lassen zu viel Seitenstrahlung ans Auge und können bei einem Sturz gefährliche Augenverletzungen verursachen.
Und hängen Sie unbenützte Skibrillen wegen der Verletzungsgefahr nicht um den Hals, sondern ziehen Sie die Brille über den Arm.
Gerade Feiertage wie diese legitimieren ein Problem, das mehr Menschen als man ahnt uneingestanden mit sich herumtragen.
Das Problem Alkohol.
Gerade Menschen, die suchtgefährdet sind, versuchen sehr oft ihre Abhängigkeit zu kaschieren oder herunterzuspielen.
Rechtzeitig die Bremse zu ziehen, das aber könnte manche Tragödie verhindern.
Edith Bachkönig.
90 Prozent der Erwachsenen trinken ab und zu ein Gläschen.
10 bis 15 Prozent sind bereits Problemtrinker.
Sie sind noch nicht alkoholkrank, sie nehmen aber alkoholische Getränke her, um mit ihren Problemen fertig zu werden.
Mit Stress im Beruf, mit Krisen in der Familie oder mit Kontaktschwierigkeiten wie Hemmungen oder Schüchternheit.
Das Trinken, sagt der deutsche Berater für Stressmanagement und Suchtprävention Klaus Dietze, ist ein Versuch, sich selbst zu heilen ohne psychotherapeutische Beratung.
Und dieser Versuch geht oft schief.
In einem neuen Buch mit dem Titel »Alkohol kein Problem« beschreibt er gemeinsam mit dem Psychotherapeuten Manfred Spicker Fälle aus dem Alltag.
Einen erfolgreichen Werbefachmann, der immer dann exzessiv trinkt, wenn ihm die Ideen ausgehen.
Bei diesen Exzessen verliert der Mann immer mehr die Kontrolle über die Alkoholmengen.
Oder die Ehefrau, die aus Einsamkeit trinkt, weil ihr Ehemann sehr oft auf Geschäftsreisen ist.
Oder der Hausmeister, der einen bestimmten Alkoholspiegel braucht, um sich wohlzufühlen.
Alle haben eines gemeinsam, sagt Dietze.
Sie wollen nicht wahrhaben, dass sie ein Alkoholproblem haben.
Die meisten ignorieren es eigentlich über lange Zeiträume, bis sie von ihrer Umgebung, von ihren Vorgesetzten, ihren Kollegen oder von ihren Familienangehörigen mit ihren Problemen konfrontiert werden, in einer konstruktiven Art.
Viele werden auch dann noch nicht einsichtig, sondern müssen erst eine Therapie machen und innerhalb der Therapie von den Therapeuten motiviert werden, Krankheitseinsicht zu zeigen.
Das ist eigentlich ein Kennzeichen der Alkoholkrankheit oder des Alkoholproblems, das der Betroffene selber über lange, lange Zeiträume nicht wahrhaben will.
5-7% der Erwachsenen sind alkoholkrank.
In diesem Stadium ist der Entzug bereits schwierig, denn sie sind bei der Therapie mit absoluter Abstinenz konfrontiert.
Die Rückfallquote ist entsprechend hoch.
70% der Abhängigen greifen wieder zur Flasche, denn Alkohol ist überall präsent.
Die Menschen müssen lernen, mit Alkohol vernünftig umzugehen, bevor sie krank werden, sagt Dietze und kritisiert, dass es für Problemtrinker kaum Hilfsangebote gibt.
Das ist auch beispielsweise die Richtung in unserem Buch, dass wir also auch Leute ansprechen wollen, die das Gefühl haben, ihr Trinkverhalten könnte problematisch sein und dass die frühzeitig für sich eine Möglichkeit finden, das für sich abzuklären, bevor es soweit ist, dass sie behandlungsbedürftig sind, vielleicht in einer früheren Phase ihr Problemtrinken zu verändern.
in Richtung bewusster und weniger und seltener.
Die Folgen von langjährigem Alkoholkonsum sind Hormonveränderungen wie etwa Verweiblichung bei Männern, Impotenz, Bauchspeicheldrüsen und Magenschleimhautentzündungen, Hirnabbau, Nervenschäden und Tod im Leberkoma.
Das letzte Samstag-Mittagschanal ist das in diesem Jahr.
1998 steht ja vor der Tür.
Und was immer dieses neue Jahr bringen wird im musikalischen Bereich, ist eines sicher.
Aus dem Musikvereinssaal in Wien wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker in alle Welt ausgestrahlt.
Und zum dritten Mal wird heuer zu Wien Meta am Dirigentenpult stehen.
Er sagt zum Programm und zu seiner Beziehung zu Wien.
Mein Vorteil ist, dass ich die Wiener Tradition nie umlernen musste.
Ich habe es einfach hier so gelernt.
Ich habe es nicht erst schlecht dirigiert und dann falsch dirigiert und dann ... gar nicht.
Ich habe es hier Mozart, sagen wir Wagner, Johann Strauss, Richard Strauss, Bruckner, alles, ich glaube, in der richtigen Art von Anfang an gehört und gelernt.
Mit 18 Jahren war Subin Mehta ja nach Wien gekommen, hatte an der Musikakademie die Fächer Klavier, Komposition und Kontrabass belegt und ein Jahr später auch die Kapellmeisterklasse beim legendären Hans Swarovski.
Das war auch der erste Zugang zu Mozart, Wagner, aber auch der sogenannten Leichten Muse der Strauß-Dynastie gewesen.
Johann Strauss gehört zur Wiener Schule.
Dieses selbstverständliche Musizieren, das von Mozart und Haydn anfängt, wo keine einzige Note falsch klingt, keine einzige Note extra klingt.
Es gibt in einem Johann Strauss-Walz wirklich keine extra Note.
Es ist einfach perfekt.
Und das mit den Wienern.
wo ich nicht alles so erklären muss wie im Ausland, ist ein reines Vergnügen.
Und ganz ehrlich gesagt, ich lerne auch von innen.
Kein Zweifel.
Auch mit den Wiener Philharmonikern verbindet Meta eine jahrzehntelange künstlerische Zusammenarbeit.
Einst stand er als jüngster Dirigent vor ihnen am Pult, heute ist er der dienstälteste ihrer Gastdirigenten.
Das war's.
Beim diesjährigen Neujahrskonzert setzt Meta wieder auf eine Mischung aus Populärem und Rarität.
Populär ist wie Johann Strauss' Rosen aus dem Süden, seine Trittstratschpolka oder die Wiener Bonbons.
Selten gespielt ist wie seine Walzer, Nachtfalter oder Nordseebilder.
Das gesamte Notenmaterial konnte übrigens bereits der neuen Strauss-Edition entnommen werden, die bis zum Jahr 2000 das gesamte Oeuvre des Komponisten erfasst und veröffentlicht haben will und die Suche nach Raritäten sehr erleichtert hat.
Ja, wir benutzen nur dieses Material.
Es ist ausgebessert von Prof. Michael Roth, Prof. Meiler und es ist wunderbar, dass wir solche Experten haben, um uns Repertoire auszusuchen, weil wir können das nicht selber.
Da ist mein Johann Strauss Education zu gering in dem Sinn.
Und die müssen auch eine Tabelle haben, was voriges Jahr gespielt war, wegen der Platte und so weiter, dass man nicht wiederholt.
Also außer Donauwalzer und Radetzky-Masch ist immer alles neu.
Der ORF überträgt das Konzert mit neun im Musikverein postierten Kameras und sendet es an mehr als 30 Rundfunk- und an die 40 Fernsehstationen.
Zum ersten Mal dabei Taiwan und Indien, die Heimat Subinmetas.
nach diesem Beitrag von Susanna Bruckner jetzt nochmals Nachrichten kurz zusammengefasst.
Österreich.
Bundeskanzler Klima warnt vor einer verfrühten Aufgabe der gegenwärtigen österreichischen Sicherheitspolitik.
Österreich habe sehr gute Erfahrungen mit der Neutralität gemacht.
Man müsse sehr genau überlegen, ob es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll sei, einem Militärpakt wie der NATO beizutreten, sagte Klima.
Österreich sei in der europäischen Sicherheitspolitik kein Trittbrettfahrer.
Durch die Einsätze vieler österreichischer Soldaten im Rahmen der Vereinten Nationen leiste Österreich einen aktiven Beitrag für den Frieden in der Welt.
Diese Erfahrungen müssten im Optionenbericht der Bundesregierung genau bewertet werden.
Die österreichische Bevölkerung wird in den kommenden 25 Jahren um 7 Prozent zunehmen.
Die Raumordnungskonferenz sagt für die einzelnen Regionen aber unterschiedliche Entwicklungen voraus.
Der Westen muss sich auf einen etwa 20-prozentigen Bevölkerungszuwachs einstellen.
Das Burgenland, die Steiermark und Kärnten werden zwischen 2 und 7 Prozent der Bevölkerung verlieren.
Parallel dazu erwarten die Raumplaner eine zweite Wanderungsbewegung von den Randgebieten in die städtischen Ballungsräume.
Der Eisenstädter Diözesanbischof Paul Ibi äußert Verständnis für den papstkritischen Brief des früheren Innsbrucker Bischofs Reinhold Stecher.
Stecher habe darin die Probleme und Sorgen beim Namen genannt, sagt Ibi.
Er teile diese Sorgen, ihn störe aber, dass der Inhalt des Briefes durch Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangt sei.
Deutschland Erstmals seit Jahren rechnen deutsche Wirtschaftsforscher mit einer positiven Wende am Arbeitsmarkt.
Im Jahr 1998 sollen demnach die Arbeitslosenzahlen in Deutschland leicht sinken oder zumindest kaum mehr steigen.
Als Grund wird das anhaltend gute Wirtschaftswachstum genannt.
Im November waren in Deutschland etwa 4,3 Millionen Menschen als arbeitslos registriert.
Israel.
Außenminister Lewy droht mit seinem Rücktritt.
Als Grund nannte Lewy seine Unzufriedenheit mit der unnachgiebigen Haltung von Ministerpräsident Netanyahu gegenüber den Palästinensern, aber auch den rigorosen Sparhaushalt der Regierung.
Der Außenminister meinte im Fernsehen, er hätte in einer Regierung nichts verloren, die ihre Verpflichtungen in Bezug auf den Friedensprozess und die soziale Gerechtigkeit nicht einhält.
Das Wetter heute Nachmittag im Großteil Österreichs bewölkt und nur zwischendurch sonnig.
Entlang und nördlich der Alpen zudem einzelne Regen- und Schneeschauer, die Temperaturen 2 bis 10 Grad.
Morgen Sonntag zahlreiche Wolken, nördlich des Alpenhauptkamms ein paar Schnee, im Flachland Regenschauer und eine Spur kühler.
Samstag, 27.
Dezember.
Unser Mittagsschanal war das Technik.
Franz Trnka, Regie, August Agathe, Zubahn.
Ich muss mich bei meiner Kollegin entschuldigen.
Und durch die Sendung geführt hat es Ilse Oberhofer.