Das Steyrer Kripperl

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Katalogzettel

Titel Das Steyrer Kripperl
Titelzusatz Szenenfolge aus dem letzten österreichischen Krippentheater
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Jontes, Günther [Wiss. Verfasser/in]
BHWK [Produzent]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film
Datum 1982 [Produktionsdatum]
1983 [Erscheinungsjahr]
Ort Steyr [Aufnahmeort]
Schlagworte Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; alternative Theaterformen ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Oberösterreich
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format FIMR [Film, Magnet-Randspur]
FIVK [Film, Vorführ-Kopie]
DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
FI16 [Film, 16 mm]
VKAVHSPal [Videokassette, VHS, Pal]
VKABCsp [Videokassette, Betacam, SP]
VKAUlb [Videokassette, Umatic, LB]
Sprache Deutsch
Signatur VX-02452_01_k01, VX-02452_01, F16-01173, V-11397, VX-01575 C 1814
Medienart Mediendatei

Information

Inhalt

"Im Innerberger Stadel in Steyr spielt alljährlich seit 1922 im Winter vom Advent bis Maria Lichtmeß das "Steyrer Kripperl", das letzte erhalten gebliebene Krippentheater Österreichs. Dieses um eine Weihnachtskrippe gruppierte Puppentheater mit mechanischen Komponenten ist mit dem biblisch überlieferten Weihnachtsgeschehen nur mehr lose verknüpft und besteht in der Hauptsache aus mit Stabpuppen gespielten Szenen burlesken Inhalts, vielfigurigen "Aufzügen", die Biblisches und Brauchtümliches wiedergeben und Handwerkerfiguren, die mechanisch bewegt ihre spezifischen Arbeiten vorführen. Der Film zeigt eine Auswahl von neun aus den insgesamt dreißig überlieferten Szenen." (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 31; Jahr 1981; Seite 61)
Zur Entstehung des Films: Der Film entstand im Rahmen einer im WS 1981/82 gehaltenen Vorlesung „Weihnachtskrippe und Weihnachtsspiel. Zur Theatralik des Weihnachtskreises“ und zeigt eine Aufführung in dem letzten, noch existierenden Krippentheater Österreichs. Gezeigt wird eine Szenenfolge im „Steyrer Kripperl“, bei der aus Platzgründen kein Publikum anwesend war. Der Typus der Spielkrippe ist ein mechanisch sehr aufwendiger, bei dem immer mehr und immer aufwendigere Elemente eingebaut wurden und so ein bewegliches Bühnenbild entstand. Solche mechanischen Krippen gehörten vor allem der privaten Sphäre an und fanden kaum Platz in der Kirche. „Die Affinität dieser Krippenform zur Welt der Puppe und damit zum Puppentheater brachte es mit sich, dass solche Grippen auf der Ebene der Wanderbühnen mit ihren Erfindern, Herstellern und Besitzern auf Reisen gingen.“ Gezeigt wurden die Wandergrippen gegen Geld in Wirtshäusern, auf Märkten oder in Dörfern. Durch Kommentare wurde der mechanische Ablauf der Figuren erklärt und eine Geschichte erzählt. In Steyr gastierten solche Wanderkrippen im 19. Jahrhundert in den Wirtshäusern zur „Goldenen Sense“ und in der „Weißen Krone“. Das Theater, das etwa 160 Personen fasst, beherbergt ca. 500 Figuren die 15-20 cm hoch und deren Körperteile aus Holz geschnitzt sind. Diese Figuren können- auf Brettchen befestigt, auch in Gruppen auftreten. Die Bewegung auf dieser Bahn wird in der Sprache der Spieler als „Durchziehen“ bezeichnet. „Die Traditionsbindung der Spieler dieser Art des Theaters ist deshalb sehr wichtig, weil die Spieltexte der Szenen bis vor kurzem nur mündlich überliefert wurden […]“. Eine Vorstellung dauert in der Regel eine halbe Stunde, weshalb nie alle Szenen aufgeführt werden. Auftritte die jedesmal vorkommen, bilden aber ein Gerüst, das durch biblische Szenen, die dem Kalender angepasst sind und Volksszenen größeren Aufwandes gefüllt sind, wie sie etwa die Fronchleichnamsprozession oder Schlittenrennen darstellen. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 31; Jahrt 1981; Seite 61-69)
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