alpha-Österreich: Gesundheit im Gespräch - Gesundheit hat kein Alter

Senioren verbringen viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Dabei werden sie zunehmend unselbstständiger. Mit einem Programm zur Förderung von Bewegung im Alter haben Wiener Seniorenwohnhäuser ihre Bewohner und Bewohnerinnen aufgerüttelt. Unter Anleitung von Physiotherapeutinnen und Ergotherapeutinnen werden sie wieder fit. Regelmäßige Gymnastik spornt sie an, ihre Muskeln wieder zu trainieren und in ihren Zimmern kleine Fitnesscenter einzurichten. Wasserflaschen verwenden sie als Hanteln, Gummibänder als Expander.

Einige Senioren haben dadurch wieder Kraft geschöpft und machen wieder Erledigungen, für die sie früher Hilfe brauchten, alleine. Etwa den Arztbesuch oder Einkäufe.

Das Gesundheitsförderungsprojekt läuft versuchsweise in drei von insgesamt 31 Wiener-Pensionisten-Wohnhäusern. Es werden verschiedene Angebote speziell für Seniorinnenwohnhäuser entwickelt und auch gleich auf ihre Umsetzbarkeit überprüft. Denn die Erfahrungen sollen auf die anderen Häuser übertragen werden. Wissenschaftlich erarbeitet die Ärztin Tanja Stamm von der Medizinischen Universität Wien das Programm. Sie nennt es "Bewegungsintervention". Dabei sei es wichtig, dass die Alten wieder sicher gehen und alleine aufstehen können. Die Ziele sind mehr Mobilität und Selbstständigkeit.

"Die Leute trauen sich mitunter nicht mehr Treppen zu steigen, weil sie sich unsicher fühlen", sagt die Trainerin im Haus Tamariske- Sonnenhof Erika Mosor. Sie üben zum Beispiel, das Gleichgewicht zu halten und ihre Füße richtig einzusetzen. "Diejenigen, die schon von Anfang an zum Training kommen, können heute alleine zum Arzt gehen und kommen jede Treppe hoch". Mehr Beweglichkeit und längere Spaziergänge an der frischen Luft, regen auch die Gehirnzellen an. Das verhilft den Alten zu mehr Selbstständigkeit.