Shotorkoshi - Kamelopfer in Kaschan, Provinz Isfahan / Iran, IT-Mischung, ohne Kommentar

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Katalogzettel

Titel Shotorkoshi - Kamelopfer in Kaschan, Provinz Isfahan / Iran, IT-Mischung, ohne Kommentar
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Janata, Alfred [Wiss. Verfasser/in]
Varahram, Farhad [Wiss. Verfasser/in]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1991 [Produktionsbeginn]
1992 [Produktionsschluß]
1993 [Produktionsdatum]
1996 [Erscheinungsjahr]
Schlagworte Gesellschaft ; Kultur ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; Religion ; Islam ; Feiertag ; Wissenschaftlicher Film
Typ video
Format FILT [Film, Lichtton]
FIVK [Film, Vorführ-Kopie]
DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
FI16 [Film, 16 mm]
Sprache IT-Mischung, ohne Kommentar
Signatur F16-00357_k01, F16-00357, F16-01806, F16-01805, F16-01804, F16-01803 P 2437
Medienart Mediendatei

Information

Inhalt

„Der letzte Monat des Jahres ist der Monat der Pilgerfahrt (hağğ) nach Mekka (makkeh); der 10. Zihažžeh, das Opferfest der Mekkapilger, ist der höchste islamische Feiertag. In Kaschan begehen die zuhause gebliebenen Pilger und Muslime an diesem Tag das "Große Fest" mit einem Kamelopfer (šotorkoši), dessen Ursprünge in vorislamische Zeit zurückweisen.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film; Nr. 45/45; Jahr Juni 1994; Seite 117)
Das Kaschaner Opferfest hat seinen Ursprung vermutlich im altiranischen Brauchtum. „In vor-zorastrischer Zeit hatte man zur Frühjahrssonnenwende dem Fruchtbarkeitsgott (mehr) Rinderopfer (Kühe, gāv-e madeh) im Hinblick auf ein erfolgreiches Bauernjahr dargebracht. Dann hatte Zarathustra (zartošt) blutige Opfer verboten, und erste der Islam (eslām) brachte ein Aufleben dieses Brauchtums.“ Das Rind wurde durch ein Kamel ersetzt, welches das wertvollste und prestigeträchtigste Tier in Kaschan war. Das Tieropfer wird von einer Großfamilie organisiert, die dieses „Privileg“ (emtiyāz) seit vielen Generationen innehat. Die Familie gehört der unteren sozialen Schicht (kam darāmad) an. Das Kamel wird am Tag der Opferung ähnlich einer „Braut“ geschmückt, mit Teppichen und Seidentüchern behangen und mit Plastikblumen geschmückt. Danach werden drei jeweils einstündige Rundgänge durch das Viertel gemacht, ehe abends die Honoratioren des Stadtviertels zu Tee und Fruchtsaft geladen werden. Auch die übrigen Bewohner des Viertels begeben sich zu dem Haus des Veranstalters (bāni). Es folgt eine Begrüßung der Anwesenden, eine Ankündigung der Opferung sowie eine Laudation auf die Gastgeber. Des Weiteren erfolgt die Bekanntgabe der Kosten (hazineh) des Gesamtaufwandes der veranstalteten Familie für das Fest und die Aufforderung zu einer Kollekte (ğamac kardan), um diese Kosten zu ersetzen. Dieser Abend und die anschließende Nacht werden als die „šab-e komisiyon“, die „Nacht der Kommission“ bezeichnet. Am folgenden Morgen wird das Kamel erneut geschmückt und durch das Viertel geführt. Es wird erneut um Spenden (komak) gebeten. „Im Verlauf des Rundgangs schließt sich ein Teil der Stadtviertelbevölkerung als Prozession dem Kamel an. Während sich die Bewohner des Viertels am Hauptplatz sammel, wird das Kamel wieder zurück zu seinem Schlafplatz gebracht. Erst wenn bekanntgegeben wird, dass die Kosten für den Aufwand des Festes gedeckt sind, wird das Kamel von seinem Schmuck befreit und zum Opferplatz geführt. Der erste Stich muss in der Nähe der Halsschlagader gesetzt werden und wird von einem der drei Brüder des Bāni durchgeführt. Die nachfolgenden Stiche zielen auf die Halsschlagader. Nachdem das Tier fast blutleer zu Boden fällt muss der fachgerächte Schnitt eines Schlächters erfolgen, um das Fleisch genussfähig zu erhalten. Das Fleisch (tekeh tekeh kardan gušt wird analog den Eintragungen auf der Spenderliste verteilt. „Die Augen des geopferten Tieres (češme gorbāni) hängen am Hauseingang des Bāni von Türstock herab; sie sollen seinem Haus und dessen Bewohnern Glück und Segen (barekat) bringen.“ (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film; Nr. 45/45; Jahr Juni 1994; Seite 117-122)
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