Nach dem Urknall-Beweis: Und wo ist noch Platz für Gott?

Bei der Erforschung des Universums ist US-Wissenschaftlern vor kurzem ein bahnbrechender Erfolg gelungen: Erstmals zeichneten sie ein Echo des Urknalls vor rund 14 Milliarden Jahren auf. Das sei der "erste direkte Beweis für die kosmische Inflation", das rasante Ausbreiten des Universums direkt nach dem Urknall, erklärten die Forscher aus Harvard. Der Beweis für die Urknalltheorie scheint damit erbracht. Lässt sich nun wirklich schlussfolgern, dass Gott mit der Schöpfung nichts zu tun hatte? Wie reagiert die Kirche auf die neuen wissenschaftlichen Beweise? Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Beziehung von Religion und Naturwissenschaft? Es heißt: Gott hat in der Wissenschaft keinen Platz - dennoch sind viele Forscher gläubig. Kann das gut gehen? Welche Bedeutung hat der Glauben für den Menschen und welche Stellung sollte die Kirche in unserer Gesellschaft haben? Klar ist: Die Kirche muss auf die Herausforderungen der Moderne reagieren. Die Zahl der Kirchenaustritte steigt, karitative Einrichtungen beklagen eine sinkende Spendenbereitschaft und immer mehr Gläubige wie Nicht-Gläubige hinterfragen die vielen Kirchenprivilegien. Hinzu kommt eine stetig schwelende Debatte über die Trennung von Kirche und Staat sowie deren Moralvorstellungen. Die Kirche steckt in einer tiefen Glaubwürdigkeitskrise. Werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse die gesellschaftliche Erosion der Religion beschleunigen oder wird es ihr gelingen, sich zu öffnen und zu modernisieren?

Andreas Laun (Weihbischof von Salzburg) Ulrich Walter (Physiker und ehemaliger Astronaut) Matthias Matussek (Journalist und bekennender Katholik) Renée Schroeder (Biochemikerin und Atheistin) Live aus Minneapolis: Prof. Clement Pryke, entdeckte mit seiner Forschergruppe die letzten Beweise für die Urknall-Theorie|Moderation: Imke Köhler|