Grenzgänger

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Katalogzettel

Titel Grenzgänger
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Flicker, Florian [Regie] [GND]
ORF 2 [Sendeanstalt]
Datum 2014.08.28 [Sendedatum]
Schlagworte Film ; Spielfilm ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DVD [DVD]
Sprache Deutsch
Signatur 12-10589_01
Medienart DVD

Information

Inhalt

Der österreichische Regisseur Florian Flicker (Der Überfall, Suzie Washington) drehte seinen jüngsten Film mitten in der burgenländisch-slowakischen Einschicht im Marchfeld. Kurz nach der Jahrtausendwende mussten dort noch junge Männer vom Bundesheer in flirrender Hitze, klirrender Kälte und in vor allem quälender Langeweile die Grenze bewachen, um das Eindringen von Flüchtlingen nach Österreich zu verhindern. Einer dieser uniformierten Jungspunde ist Ronnie (Stefan Pohl). Er wird von seinem Vorgesetzten auf Jana (Andrea Wenzl) und Hans (Andreas Lust) angesetzt: Die beiden betreiben gemeinsam ein schlecht besuchtes Wirtshaus, Hans träumt von einem Golfplatz, der die Massen anlocken soll, irgendwann in einer fernen Zukunft, wenn das Geld dafür zusammengespart ist. Das Paar steht im Verdacht, Menschen über die Grenze zu schmuggeln. Was Hans nämlich sonst noch alles treibt, wenn er im sommerlichen Auengebiet zukünftige Steckerlfische angelt, weiß keiner so genau. Der junge Ronnie kommt also oft ins Beisl und flirtet mit Jana, die von Hans auch noch dazu angehalten wird, soll sie doch so Ronnie in Sicherheit wiegen. Doch es kommt, wies kommen muss: Dinge und Gefühle kommen ins Rollen. Es bleibt nicht beim Flirt und wer wen verraten hat, ist eine offene Frage. Nachher wird jedenfalls nichts mehr sein wie zuvor.

Für die Dreiecksgeschichte bediente sich Florian Flicker bei Schönherrs Theater-Klassiker Der Weibsteufel. Doch Flicker lässt es nicht bei der Story vom männerzerstörenden Weibsbild bewenden. Hier ist die emotionale Balance stets bei allen Beteiligten in Gefahr - und genau jener Moment, in dem für die Männer nur mehr zählt, wer gewinnt, ist für Jana vielleicht die Chance, auf die sie immer gewartet hat …
Wer sich an diverse Versionen von Wenn der Postmann zweimal klingelt von Visconti (Ossessione, 1942) bis Petzold (Jerichow, 2008) erinnert fühlt, liegt goldrichtig, auch sie dienten als Inspiration. Der preisgekrönte Kameramann Martin Gschlacht, der bereits Filmen wie Antares, Free Rainer, Revanche oder Karl Markovics Regiedebüt Atmen seinen atmosphärischen Stempel aufgedrückt hat, macht die Auenlandschaft zum Wildwest-Schauplatz eines stillen Dramas der Abhängigkeiten. Der gelungene Soundtrack von Eva Jantschitsch aka Gustav sowie Flickers ganz aufs Wesentliche verknappte und immer wahrhaftige Dialoge tun zur entrischen Stimmung ihr Übriges.
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