Interview mit Karl Flanner - 1. Teil

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Karl Flanner erzählt von den 1920er Jahren im sozialdemokratischen Wiener Neustadt, der kargen Nachkriegszeit und der Arbeitergemeinschaft und Solidarität in den Arbeiterhäusern im Flugfeldviertel. Seine Mutter arbeitete in der Wöllersdorfer Munitionsfabrik, in der 40.000 Menschen, vor allem Frauen beschäftigt waren; sein Vater war Schuhmacher in einer Wiener Fabrik. Er erwähnt das Musizieren im Orchester - er spielte Mandoline, das Arbeiterinstrument schlechthin, weil man es überall hin mitnehmen konnte. Als erstes großes politische Ereignis erinnert er sich an den 15. Juli 1927, an die Aufmärsche des Schutzbundes und der Wiener Neustädter Arbeitschaft in Reaktion auf das empörende Schattendorf-Urteil einen Tag zuvor. Vom nationalsozialistischen Regime und dem KZ Dachau hörte er unmittelbar nach Hitlers Machtergreifung in Deutschland im Jänner 1933, als etliche Sozialdemokraten aus Deutschland nach Österreich flüchteten. Ein Jahr nach den Februarereignissen 1934 wechselte Flanner von der Sozialdemokratie zum kommunistischen Jugendverband und begann Aktivitäten wie Lichtstreiks und Stromsabotage gegen die austrofaschistische Herrschaft zu organisieren und durchzuführen.


Grund der Verfolgung während des NS-Regimes:
Sozialistischer/Kommunistischer Widerstand

Orte der Inhaftierung:
Gestapohaus Wiener Neustadt
Justizanstalt Wiener Neustadt
Justizanstalt Graz-Karlau
Gestapohaus Graz
Polizeigefangenenhaus Elisabethpromenade
Justizanstalt Wien Mittersteig
KZ Dachau
KZ Buchenwald

Sammlungsgeschichte

Sammlung Nationalfonds/Zukunftsfonds - Interviews mit Verfolgten des NS-Regimes

Art der Aufnahme

Oral-History-Interview

Rohmaterial

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