Österreich-Bild [2015.09.20]

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Katalogzettel

Titel Österreich-Bild [2015.09.20]
Titelzusatz Ein Tiroler für Hollywood – Der Kameramann Christian Berger
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Andreae, Teresa [Gestaltung] [GND]
ORF 2 [Sendeanstalt]
ORF Landesstudio Tirol [Produzent]
Datum 2015.09.20 [Sendedatum]
Schlagworte Medien und Kommunikation ; Reportage ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DVD [DVD]
Sprache Deutsch
Signatur 12-11586_02
Medienart DVD
Gesamtwerk/Reihe Österreich-Bild

Information

Inhalt

Begonnen hat er als Bildberichterstatter im ORF Landesstudio Tirol, heute dreht er für Angelina Jolie und Brad Pitt, der Tiroler Kameramann Christian Berger. Teresa Andreae hat ihm ein Österreichbild gewidmet.

Im Jänner hat Berger seinen 70. Geburtstag gefeiert doch er tritt kein bisschen leiser und jettet zwischen Wien und Los Angeles hin und her. „By the Sea“, sein erster Hollywoodfilm, kommt im Dezember ins Kino. Angelina Jolie hat das Drehbuch geschrieben, führt Regie und spielt die Hauptrolle. Als die Diva bei Christian Berger persönlich anrief, um ihn als Chefkameramann für ihren neuen Film mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Brad Pitt zu engagieren, glaubte Berger zunächst an einen Scherz. Das neuartige, von ihm speziell für das Filmset entwickelte Lichtsystem „CRLS“ hat die beiden Hollywoodstars auf den Tiroler aufmerksam gemacht.

Ein Höhepunkt in seiner langen Karriere war die Oscar-Nominierung im Jahr 2010 für die beste Kamera in „Das Weiße Band“ von Regisseur Michael Haneke. Doch persönlich würde ihm die Auszeichnung der eigenen Zunft, der American Society of Cinematographers (ASC) in Los Angeles noch mehr bedeuten, sagt Berger.

Im Interview mit ORF Kulturredakteurin Teresa Andreae erinnert sich der vielfach ausgezeichnete Bildkünstler an seine Anfänge als News-Kameramann in Tirol. Diese Zeit möchte er nicht missen, denn damals habe er viel über gesellschaftliche Zusammenhänge gelernt, zum Beispiel „...wer wen anruft damit was passiert.“

1974 machte er durch den mit dem Tiroler Komponisten Werner Pirchner gedrehten satirischen Kurzfilm „Der Untergang des Alpenlandes“ erstmals österreichweit als Künstler auf sich aufmerksam. 1983 wagte Berger den Schritt zum ersten eigenen Spielfilm über die vielschichtige Tiroler Verräterfigur „Raffl“. Dieser auch als „neuer Heimatfilm“ gepriesene Film wurde von Moskau über Kairo bis New York auf zahlreichen internationalen Festivals gespielt und mehrfach ausgezeichnet. Zwei weitere eigene Kinofilme „Hanna, Monster, Liebling“ (1988) und „Mautplatz“ (1994) folgten.

In dem Österreich Bild am Sonntag aus dem ORF Landesstudio Tirol begleiten Teresa Andreae und ihr Team den Kameramann bei aktuellen Dreharbeiten. Christian Berger spricht aber auch offen über seine Schaffenskrise am Ende der 90er Jahre. Das gemeinsam mit dem Tiroler Unternehmer Christian Bartenbach entwickelte spezielle Beleuchtungssystem „CRLS“ half ihm, dieses Tief zu überwinden.

Er beschloss, keine eigenen Spielfilme mehr zu produzieren und konzentrierte sich ganz auf die Arbeit als Kameramann und als Lichtspezialist. Heute hält der Experte weltweit Vorträge über sein flexibles Licht-Reflexions-System. Der international gefeierte österreichische Regisseur Michael Haneke schwört auf das CRLS und hat bisher fünf Filme mit Christian Berger gedreht. Auch Angelina Jolie denkt über eine weitere Zusammenarbeit mit ihrem director of photography (dop) aus Tirol nach.
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