Ruth Klüger erinnert sich an Ausflüge auf den Zentralfriedhof

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Titel Ruth Klüger erinnert sich an Ausflüge auf den Zentralfriedhof
Spieldauer 00:01:41
Urheber/innen Schmidtkunz, Renata [Regie] [GND]
Lachowitz, Robert [Tonmeister/in] [GND]
Schranz, Hans [Tonmeister/in] [GND]
Rosenberger, Johannes [Produzent/in]
Schmidtkunz, Renata [Produzent/in] [GND]
Navigator Film [Produzent]
Mitwirkende Klüger, Ruth [Interviewte/r] [GND]
Schmidtkunz, Renata [Interviewer/in] [GND]
Datum 2010.11.21 [Aufnahmedatum]
Ort Wien, Zentralfriedhof Tor 4 [Ortsbezug]
Schlagworte Wissenschaft und Forschung ; Gesellschaft ; Politik Österreich ; Faschismus und Nationalsozialismus ; Alltag ; Tod ; Zweiter Weltkrieg ; Völkermord und Holocaust ; Interview ; Unveröffentlichte Aufnahme
Örtliche Einordnung Bundesland / Wien
20. Jahrhundert - 30er Jahre
20. Jahrhundert - 40er Jahre
Typ audio
Format VKADB [Videokassette, DigiBeta]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, vx-08164_b01
Medienart Mp3-Audiodatei
Bild: CC BY-SA 3.0 AT. Österreichische Mediathek 2015.

Bild: CC BY-SA 3.0 AT. Österreichische Mediathek 2015.

Information

Inhalt

"[…] ich will spielen, ich weiß den besten Platz! Soll ich ihn euch verraten? Dort drüben – wo die ältesten Gräber sind! Wo die Steine schon schief stehen und die Hügel einsinken als wären sie nie gewesen! Wo niemand mehr weint, wo alle warten. Wo der Wind leiser wird, wie einer, der horcht. Und wo der Himmel darüber wie ein Gesicht ist – dort findet mich keiner von euch!" Diese Worte lässt Ilse Aichinger in ihrem Roman "Die größere Hoffnung" ein Kind sagen, das mit anderen am Zentralfriedhof Verstecken spielt. In diesem Tonbeispiel erinnert sich Ruth Klüger an diese surrealistisch anmutende, aber sehr wahre Romanszene, die sie selbst als jüdisches Kind im nationalsozialistischen Wien erlebt hat. Sie erzählt von den Ausflügen jüdischer Kinder auf den Zentralfriedhof, nachdem der Besuch von Parks für Juden und Jüdinnen verboten worden war und es praktisch keine Grünflächen mehr gab, auf denen sich Kinder und Jugendliche noch aufhalten und zum Spielen treffen durften.

Die in Wien aufgewachsene Literaturwissenschafterin und Schriftstellerin Ruth Klüger überlebte als Kind das Ghetto Theresienstadt sowie die Konzentrationslager Christianstadt, Groß-Rosen und Auschwitz-Birkenau. Nach der Befreiung emigrierte sie in die USA, wo sie als Professorin für Germanistik und Schriftstellerin bis heute lebt, und nur für Besuche nach Wien zurückkehrt.

Das Interview wurde für den Dokumentarfilm von Renata Schmidtkunz "Das Weiterleben der Ruth Klüger" geführt. Das Rohmaterial des Filmes übergab Renata Schmidtkunz der Österreichischen Mediathek zur Langzeitarchivierung im Jahr 2015.

Sammlungsgeschichte

Sammlung Nationalfonds/Zukunftsfonds - Interviews mit Verfolgten des NS-Regimes

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