Private Alltagsdokumentation ; Sammlung R (Jahrgang 1944) #‍34

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Katalogzettel

Titel Private Alltagsdokumentation ; Sammlung R (Jahrgang 1944) #‍34
Titelzusatz Persönliches Interview #‍1 zu der Videotätigkeit.
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende G.R. [Interviewte/r]
Grundei, Stephan [Interviewer/in] [GND]
Datum 2016.04.06 [Aufnahmedatum]
Ort Wien, Favoriten [Aufnahmeort]
Schlagworte Gesellschaft ; Interview ; Familie ; Reise ; Geschichtswissenschaft ; Unveröffentlichte Aufnahme
Örtliche Einordnung Österreich
Wien
21. Jahrhundert - Nullerjahre
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
Sprache Deutsch
Signatur e12-00422_K01, e12-00422_or, e12-00422
Medienart Mediendatei

Information

Inhalt

Interview R. e12-00422:
I: Warum haben Sie gefilmt? Was war die Motivation zu filme?
R: Naja das war die – zunächst einmal hauptsächlich im Ausland war und für mich war das persönliche Dokumentationen. Es sind einige private Videos auch dabei, die sind natürlich als Erinnerung. Aber das meiste war eigentlich doch als Dokumentation gedacht – für meinen persönlichen Gebrauch.
I: Was waren typische Situationen in denen Sie gefilmt haben?
R: Das war meistens auf Reisen – wenn ich an China denke, waren das beeindruckende Bilder oder gewisse Einrichtungen. Hm in Korea war es beruflich, vor allem was die Metro betrifft und in Athen, das war’s – vor allem die griechischen sind meistens Familien oder Freundesgeschichten.
I: Ein Fokus von dem Interview geht um Reisevideos. Sie haben sehr interessante und starke Bilder von den Reisen eigentlich gefilmt. Deswegen möchte ich anfangs auf den Begriff Reise eingehen und zwar: was macht für sie eine Reise zur Reise? Was macht eine Reise aus?
R: Ich muss etwas sagen, ich bin nie als Tourist gereist. Alle meine Reisen waren beruflich bedingt. Ich habe mir das auch zum Prinzip gemacht, in kein Land als Tourist zu fahren. Sondern wenn ich ein Projekt in einem Land hatte dann habe – ich leider Gottes viel zu spät begonnen – mir Sachen anzuschauen.
I: Welche Eigenschaften sollte eine Reise für Sie aufweisen? Würde es dann noch irgendetwas geben, dass sie ergänzen würden?
R: Interessant soll sie sein und was Neues bringen. Ich würd ja nicht – naja das stimmt nicht – ich würde gern wieder mal zu gewissen Plätzen fahren, wo ich mal war vor 40, 50 Jahren.
I: Ab wann wäre für sie eine Reise filmenswert?
R: Sobald sie beginnt.
I: Das sind standardisierte Fragen. Wenn wir ein paar abgearbeitet haben ist das voll in Ordnung. Für unsere Auswertung ist es wichtig, dass verschiedene Personen dieselben Fragen gestellt bekommen. Für die Vergleichbarkeit.
R: Verständlich.
I: Okay, dann kommen wir zu den Eigenschaften von Videos. Was macht für sie eine gelungene Reisedokumentation aus bzw. wann würden sie es als Reisedokumentation ansehen. Was wäre die Charakteristik von einem Video? Was würden sie erwarten?
R: Die ich selber mache?
I: Ja
R: Das ist schwer zu sagen. Weil das meistens sehr spontane Aufnahmen sind, wo ich geglaubt hab: das ist jetzt wichtig oder das ist sehenswert oder das ist bemerkenswert und das ist dokumentarisch interessant.
I: Was sollte abgebildet werden? Wo haben sie die Schwerpunkte genommen? Haben sie das eher in der Naturdokumentation oder eher Sightseeing oder eher Alltag der Bevölkerung oder eher Familiäres?
R: Das war völlig abhängig von der Situation. Teilweise sind es ja lange, langweilige Strecken. Vor allem wenn ich an Korea denke, wo ich auf der Autobahn gefilmt habe. In China war es oft wirklich die Sehenswürdigkeiten. Und in Griechenland zumeist Familienaufnahmen und Strand und Freunde und so.
I: Jetzt möchte ich auf einen anderen Aspekt eingehen: Sie als Urheber sind ja auch Regisseur des Videos – bis zu einem gewissen Ansatz. Also dementsprechend auch die Fragen. Haben sie andere Personen bei ihren Reisevideos inszeniert bzw. bewusst eingesetzt.
R: Nie, nie, nie. Bewusst eingesetzt – sicher hab ich sie bewusst eingesetzt aber nie geführt.
I: Haben sie beim Filmen kommentiert?
R: Na, nein.
I: Ich hab’s eh gesehen – ich brauch‘s für die Aufnahme.
R: Gelächter
I: Haben sie auch andere Leute filmen lassen? Und wenn ja zu welchem Zweck?
R: Na, nicht das ich mich erinnern könnte.
I: Inwiefern haben sie sich selber abgebildet oder sind in den eigenen Filmen vorgekommen?
R: Soweit ich mich erinnern kann nie. Weil ich immer selber gefilmt habe.
I: Und für welche Zielgruppe wurde gefilmt? Wer war die Zielgruppe der Videos?
R: Persönlich eigentlich – Familie, Freunde und hauptsächlich für mich als Dokumentation.
I: Das ist auch der Übergang zur nächsten Frage und dabei geht es um die Rezeption der Videos. Wie oft wurden die Videos nachher angesehen und mit wem wurden sie angesehen?
R: Meistens habe ich sie mir selber einmal angesehen. Ich habe einige dann – da muss ich ein bisschen genauer sein – vor allem in Griechenland auf Paros, da machte ich die Filme für Freunde, die kleine Kinder hatten. Das ist eine längere Geschichte, die sich über Jahre hingezogen hat und die habe ich auch dann bearbeitet und geschnitten und ihnen dann auch gegeben.
I: Das bringt uns gut zur nächsten Frage. Haben sie ihre Videos im Nachhinein nachbearbeitet.
R: Ja. Also was ich nicht – die ganzen China, Korea und Amerika habe ich nicht nachbearbeitet. Die anderen die dann auf Hi-8 und Video-8 – die habe ich zum groß0en Teil nachbearbeitet. Geschnitten und ja.
I: Haben sie auch vertont?
R: Ja und zwar, bilde ich mir ein, bei ein paar habe ich ein paar Musikunterlagen gemacht.
I: Wie haben sie für sich selber die Filme abgelegt? Also dokumentiert, ausgewertet. Inwiefern haben sie Informationen über die Filme bzw. das Gefilmte gesammelt?
R: Gar nicht. Die sind geblieben, entweder auf dem ursprünglichen Tape oder wenn ich sie mal bearbeitet hatte, dann waren sie auf CD, auf dem Computer.
I: Haben sie ihren Alltag zu Hause ebenfalls festgehalten?
R:Nein, nein.
I: Dann kommen wir zum Abschluss von der Sequenz. Zu den – ich habe es mal als technische Fragen subsumiert. Mit welcher Videoausrüstung waren sie auf Reisen unterwegs?
R: Das war zunächst eine große JVC-Kamera, die mir dann gestohlen wurde. Großes sehr schönes, riesiges Objektiv. Dann hatte ich die Sony-Betamax. Auch eine große Kamera und dann die Sony – die Kleine. Ich weiß jetzt nicht mehr wie die heißen.
I: Handycam.
R: Genau eine Handycam.
I: Und restliches Equipment hatten sie auch mit?
R: Nein, Nein.
I: Waren die Videoaufnahmen ihre ersten Aufnahmen? Oder haben sie ihre Reisen auch mit anderen Bewegtbildformaten vorher dokumentiert?
R: Nie, nein.
I: Also Super-8 oder…
R: Das stimmt, ich habe Super-8 gemacht vorher.
I: Anschlussfrage. Hat sich für Sie der Umgang mit der Kamera mit dem Übergang von Super-8-fIlm zu Video. Hat sich das verändert.
R: Insofern, dass man gesagt hat, bei der Videokamera kommt es nicht darauf an, ob ich 5 Minuten der 10 Minuten Filme, wohingegen bei Super-8 war das viel Geld.
I: Hat sich das im Bezug auf den Ton auch bemerkbar gemacht?
R: Könnte ich nicht sagen.
I: Haben sie andere Medien auch verwendet zur Reisedokumentation?
R: Fotoapparat. Im Wesentlichen.
I: Und das parallel zum Video?
R. Ja, Parallel zum Video.
I: Haben sie nach der Videoära weiter dokumentiert bzw. dokumentieren sie noch immer?
R: Ja.
I: Mit welcher technischen Umsetzung?
R: Mit dem Fotoapparat , der mehr kann als meine Handycam. Auch videomässig.
I: Also mit der digitalen…
R: Jaja, digital.
I: Gibt’s da jetzt wiederum einen Unterschied bei Ihnen beim Filmen. Von Video zu digital. Im Gebrauch?
R: Moment das Hi-8, nein das war ja noch nicht digital. Nein, naja. Ist eine gute Frage… Kein wesentlicher Unterschied, nein kein wesentlicher Unterschied. Man kann natürlich mit der neuen Technologie mehr – wie sagt man, Gadgets, hat man mehr Möglichkeiten.
I: Features:
R: Features. Ich kann mir aussuchen „best Bild“ oder „Serie“ oder „Nacht“ oder „Sport“ oder also die Möglichkeit hat man natürlich. Die hatte man ja früher nicht.
I: Super. Das wäre jetzt der erste Teil vom Interview gewesen. In weiter Folge würde ich mir ganz gerne gemeinsam mit Ihnen ein paar Videosequenzen ansehen…
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