Private Alltagsdokumentation ; Sammlung B (Jahrgang 1936) #‍59

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Katalogzettel

Titel Private Alltagsdokumentation ; Sammlung B (Jahrgang 1936) #‍59
Titelzusatz Persönliches Interview #‍1 zu der Videotätigkeit.
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende T.B. [Interviewte/r]
Grundei, Stephan [Interviewer/in] [GND]
Datum 2016.04.11 [Aufnahmedatum]
Ort Wien, Penzing [Aufnahmeort]
Schlagworte Gesellschaft ; Interview ; Familie ; Reise ; Geschichtswissenschaft ; Unveröffentlichte Aufnahme
Örtliche Einordnung Österreich
Wien
21. Jahrhundert - Nullerjahre
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
Sprache Deutsch
Signatur e12-00423_K01, e12-00423_or, e12-00423
Medienart Mediendatei

Information

Inhalt

Interview B. e12-00423:
I: Danke zunächst für die Bereitschaft dieses Interview zu geben.
B: Bitte, gerne geschehen, selbstlos, kein Problem.
I: es geht prinzipiell um Videos , im Zuge unseres Projektes. Da haben sie uns auch Videos zur Verfügung gestellt bzw. haben wir Videos digitalisiert. Eine ganz allgemeines, einleitende Frage: Warum haben sie gefilmt?
B: Um mir eine Urlaubserinnerung zu schaffen. Um sie später immer wieder anzusehen und die Erinnerung aufzufrischen. Und es war ein Ehrgeiz gute Filmaufnahmen zu machen, weil cih technisch interessiert bin.
I: Was waren typische Situation in denen Sie gefilmt haben? Also nicht nur Urlaub, sondern generell.
B: Was mich bei eienr Reise am meisten interessiert, also beeindruckt hat, das habe ich aufgenommen. Vor allem ein bisserl lebendige Szenen, dass man Einblick bekommt in Kultur des Landes.
I: Abgesehen von Reisen und Urlaub, wann haben sie noch gefilmt?
B: Familienfeier, vor allem der Aufzucht des Kindes, der Enkelkinder. Das ist auch eine bleibende Erinnerung an die Vergangenheit.
I: Bei einem kurzen Fragekomplex geht es um die Eigenschaften von Reisen. Gar nicht so von Videos, sondern nur von den Reisen. Was hat für sie eine Reise zur Reise gemacht?
B: Das interessante Ziel, andere Länder, andere Sitten und zwar für mich als Mitteleuropäer andere Länder zu sehen., kennenzulernen, Mentalitäten und ähnliches. Das hat mich interessiert – andere Kulturen.
I: Ab wann war für sie eine Reise filmenswert?
Eigentlich jede Reise.
I: Weil das Ziel schon dementsprechend ausgesucht war?
B: Vor allem auch deswegen weil ich viele Urlaubsfreunde habe. Wenn ich jetzt an Meeresurlaube denke, die großes Interesse gehabt haben an Kopien.
I: was macht für sie ein gelungenes Reisevideo aus? Was sollte drinnen abgebildet sein?
B: Keine Längen, keine Wiederholung und vor allem keine technischen Fehler. Das war mein Ziel. Deswegen habe ich die meisten Filme nachher noch einmal auf Fehler hin bearbeitet.
I: zu diesem Punkt kommen wir gleich. Was war für sie bei einer Reisedokumentation wichtig? Was sollte abgebildet sein? Natur oder Sightseeing, Alltag der Bevölkerung, die Familie, die Freunde…?
B: Interessant war für mich jeweils eine Szene zu haben, aus der hervorgeht „wo bin ich?“, „was sehe ich?“, zum Beispiel Ortstafeln oder Hausüberschriften, Bildunterschriften. Das war für mich maßgebend.
I: Sie sidn als Urheber der Videos in gewisser Weise auch Regisseur der Videos? Haben sie bei ihren Videos die Personen inszeniert bzw in Szene gesetzt?
B: Nein, nie. Ich habe eigentlich eher im Verborgenen versucht zu Filmen. Unbeobachtet und Situation einzufangen, wo sich jemand unbeeinflusst gibt.
I: Haben sie beim Filmen mitkommentiert?
B: Seltener,. Deswegen seltener: Konzentration aufs Filmen und dazu reden, war mit manchmal zu belastend. Aber einzelne Kommentare sind natürlich dabei.
I: Haben sie auch andere Personen filmen lassen? Und wenn ja zu welchem Zweck?
B: Eigentlich Nein, ich habe immer selbst gefilmt. Ich habe jemanden anderen nicht vertraut, dass er gut filmen kann.
I: Inwiefern haben sie sich selber abgebildet?
B: Überhaupt nicht. Weil ich war eh dort. Wozu brauche ich mich noch abbilden auch. Für mich waren nur die Bilder als Erinnerungsstütze gedacht. Mich kenne ich ja, mich brauche ich nicht abfilmen.
I: Für welche Zielgruppe haben sie gefilmt? Wer hat die Filme nachher gesehen?
B: Meine Familie, vor allem meine Frau und ich gemeinsam mit der Familie. Eben als Wiederholung als Besprechung des Reiseverlaufes.
I: …und dann eben noch an die Teilnehmer an den Reisen?
B: Ja, und wie gesagt. Freunde die mit waren haben Kopien bekommen.
I: Jetzt kommen wir auch schon zum vorletztem Block von den ersten Fragen: Und zwar die Rezeption der Videos. Wie oft ahben sie die Videos selber angesehen und mit wem?
B: Mindestens zweimal angesehen. Meistens mit meiner Frau und mit der Familie oder mit Freunden.
I: Haben sie die Videos im Nachhinein nachbearbeitet?
B: Ja, teilweise. Fehler in der Szenenführung oder wenn jemand vorbeigegangen ist, vor dem Objektiv. Habe ich rausgeschnitten.
I: Haben sie auch beim Ton nachbearbeitet?
B: Nein, nie. Das war mir zu kompliziert. Originalton ist eben Lokalkolorit.
I: Wie haben sie das Gefilmte im Nachhinein abgelegt, dokumentiert, für sich selber archiviert?
B: Ganz einfach. Ich habe für jeden Film eine Art Curriculum vitae gemacht – einen Lebenslauf des Filmes – mit den Orten wo ich war, mit den Sehenswürdigkeiten, die dort aufgetaucht sind, damit ich nicht vergesse wo was ist. Denn wenn sie in Frankreich 20 Kirchen sehen, wissen sie im Nachhinein nicht mehr, welche Kirche war das wirklich.
I: Haben sie ihren Alltag zu Hause ebenfalls festgehalten?
B: Eigentlich ja. Wie gesagt noch einmal: die Familie, das Haus, die Inhalte des Hauses und Ereignisse ind er Familie, in der Verwandtschaft.
I: Aber eigentlich immer Ereignisse. Wirklich so den Alltag…
B: Ja Anlässe, wie Festlichkeiten, Hochzeiten, Geburten und Ähnliches. Also Anlassfall.
I: Gut dann kommen wir noch zu einem letzten von diesen einführenden Fragen. Es geht um den Themenkomplex „technische Fragen“ in weiterer Folge. Welche Videoausrüstung haben sie auf Reisen mitgenommen?
B: Meistens die Kamera. Zu der Kamera Ersatzbänder am Anfang. Dann natürlich Speicherkarten. Mehrere Akkus. Eine Kameratasche. Stativ habe ich eigentlich nie mitgehabt, weil ich eine ruhige Hand gehabt habe. Linse habe ich auch nie mitgehabt. Ich habe mir immer eine Kamera gekauft, die alles Inklusive haben. Mit Blitz, mit Zoom, weil technisch habe ich mich immer am Laufenden gehalten.
I: Aber sie haben keine zusätzliche Lichtausrüstung etc mitgehabt?
B: Nein, nie. Also Scheinwerfer und ähnliches habe ich nie aufgestellt, nie mitgenommen.
I: Waren die Videoaufnahmen ihre ersten Aufnahmen oder haben sie ihre Reisen auch mit anderen Bewegtbildformaten dokumentiert (sprich Film, Super-8)?
B: Weder mit Handy und Kamera, also Smartphone und ähnliches. Lediglich mit Videokamera. Das war für mich das einfachste. Vollautomatisch mit Schärfeeinstellung automatisch, Belichtung automatische. Mehr habe ich nicht gebraucht.
I: Aber haben sie vorher auch mit Super-8 gefilmt?
B: Ja mit Super-8, VHS, Super-8, dann mit CD und DVD, Mini-DVD – hab ich kurz in Erwägung gezogen, hab aber aufgehört. War mir zu kompliziert. Zu umfangreich, das Equipment.
I: Und speziell beim Übergang von Super-8 zu Video. Hat sich ihr Umgang mit der Kamera, also beim Filmen. Hat sich das verändert, wie sie von Super-( auf Video umgestiegen sind?
B. Insofern das ich mich meistens an Panasonic-Geräte gehalten habe, ist mir die Umstellung nicht so schwer gefallen. Weil doch die Grundeinstellungen in etwa gleich waren, und leicht begreifbar. Aber mit der Übung kommt natürlich auch der bessere Gebrauch des Gegenstandes
I: Hat sie das bei Super-8, das waren ja kürzere Filmrollen eigentlich und Video waren ja dann eigentlich längere Bänder normalerweise – hat sich das ausgewirkt auf ihre Kameraführung?
B: Ich habe Super-8 angefangen. Mit Entwicklung des Filmes, die 3 Minuten waren. Das hat sich natürlich auf die Aufnahmelänge ausgewirkt. Weil ich dabei nur konzentriert aufgenommen habe. Nur bestimmte wichtige Szenen und mich nicht verbreitert habe.
I: Hat es gleichzeitig auch einen Unterschied ind er Szenenauswahl oder in der Kameraführung, beim Umstieg von Videobänder auf digitale Formate?
Bei den Videobänder oder Speicherkarte konnte ich bei der Aufnahmeführung großzügiger sein unter dem Motto „Wenn es mir nicht gefällt, kann ich es immer noch rausschneiden. Bei Super-8-Filme war das Schneiden der Filme und das Kleben der einzelnen Filmteile nicht immer sehr angenehm.
I: Haben sie noch andere Medien zur Reisedokumentation zusätzlich verwendet (Tonaufnahmen, Fotoaufnahmen)?
B: Nein, Fotoaufnahmen schon, Tonaufnahmen nie. Denn eine Tonaufnahme ohne Bild, Video, ist nur die halbe Sache, meines Erachtens.
I: Aber Fotoapparat war immer auch dabei?
B: Der war immer dabei.
I: Dokumentieren sie weiterhin ihre Reisen?
B: Ja, selbstverständlich. Wobei ich eine Erfahrung gemacht habe. Überall wo ich früher war, war nachher entweder Unruhe, schlechte Situationen, dass ich dort nicht mehr hinfahren möchte.
I: Ich danke für den ersten Teil.
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