Alltagsgeschichte: Frauen in der Fabrik

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Titel Alltagsgeschichte: Frauen in der Fabrik
Urheber/innen und Mitwirkende Spira, Elizabeth T.
ORF 2 [Sendeanstalt]
Datum 2018.07.29 [Sendedatum]
Schlagworte Gesellschaft ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Signatur E52-09683
Gesamtwerk/Reihe Alltagsgeschichte

Information

Inhalt

In der Folge ihrer Reihe "Alltagsgeschichte" porträtierte Elizabeth T. Spira 1995 Arbeiterinnen, deren Leben geprägt ist von Akkordarbeit, privatem Unglück und Frust.
"Niemand geht freiwillig ans Fließband arbeiten", meint eine Frau aus dem Burgenland. Ihre Kollegin fühlt sich gar als "Mensch zweiter Klasse", denn Arbeiten im Akkord, heißt hunderte Male den gleichen Handgriff zu verrichten und das Tag für Tag. Weil Arbeitsbedingungen und Bezahlung in den Fabriken schlecht sind, wird die Akkordarbeit zunehmend von Gastarbeiterinnen verrichtet.
Oft allein im fremden Land, fällt es ihnen schwer hier glücklich zu sein. Die einen sind getrennt von ihren Kindern und Familien, andere wiederum leiden unter dem Alkoholkonsum und den Launen ihrer Männer. Frauen die sich bei Akkordarbeit wohl fühlen findet Elizabeth T. Spira in den Fabriken keine.
Was ist eigentlich mit den vorgesetzten Männern, würden sie eine solche Fließbandarbeit verrichten? "Bevor ich stempeln gehe, ja!", erwidert der Chef, um gleich darauf auszuführen: "das spielen wir aber nicht im Fernsehen, Frau Spira".
Die Journalistin Spira jedoch spielt solche Aussagen und noch viel mehr. Für die Frauen zeigt sie sich kämpferisch, positioniert sich klar und stellt den vorgesetzten Männern unbequeme Fragen. Mit Nachdruck zeigt sie Ungerechtigkeiten auf und bricht mit ihren Fragen Tabus. Spira erkennt, dass es unter der Arbeiterschaft oft an Solidarität mangelt. Wenn etwa Frauen die gleiche Arbeit wie die Männer verrichten, die Kolleginnen jedoch nicht entsprechend entlohnt werden.
Ist es eigentlich ein Zufall, dass der Abteilungsleiter ein Mann ist, frag Spira den Chef. "Nein", meint dieser, denn es wäre auch kein Zufall, dass der Bundeskanzler ein Mann sei.
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