Hotel der grauen Schmerzen

Mediathek

Dieses Medium ist nur vor Ort im Publikumsbetrieb der Österreichischen Mediathek verfügbar.

Katalogzettel

Titel Hotel der grauen Schmerzen
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Lamke, Jürgen [Komponist/in] [GND]
Strindberg, August [GND]
Laederach, Jürg [GND]
Rosenhauer, Hans [Regie] [GND]
Mues, Dietmar [Sprecher/in] [GND]
Schmid, Angela [Sprecher/in] [GND]
Kramer, Gerda-Katharina [Sprecher/in] [GND]
Roth, Paul Edwin [Sprecher/in] [GND]
Redl, Christian [Sprecher/in] [GND]
Dittmann, Klaus [Sprecher/in] [GND]
Mues, Wanja [Sprecher/in] [GND]
NDR [Produzent]
Hessischer Rundfunk [Produzent]
Datum 1984.04.07 [Erst-Sendedatum]
1984 [Produktionsdatum]
Schlagworte Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Sendematerial
Typ audio
Format TKAo [Tonband auf Kern (AEG); Ohne nähere Beschreibung]
Signatur 9-24104

Information

Inhalt

Teil der Sammlung Franz Hiesel
Mues, Dietmar (Axel) ; Schmid, Angela (Lilly) ; Kramer, Gerda Katharina (Putzfräulein) ; Roth, Paul Edwin (Hotelier) ; Redl, Christian (Portier) ; Dittmann, Klaus (Schaffner) ; Mues, Wanja (Kind)
Strindbergs Erzählung "Herbst" erschien 1885 in dem Zyklus "Heiraten", einer Novellensammlung, die der Autor als literarische Stellungnahme zur Frage der Frauenemanzipation verstand. "Herbst" ist die Geschichte eines Gefängnisinspektors, der nach zehn Jahren Ehe den Versuch unternimmt, mit seiner Frau den "ersten Frühling" zurückzuholen. Auf einer Dienstreise der Einsamkeit der Abende ausgesetzt, überrascht er sie plötzlich mit Liebesbriefen, die sie auch erwidert. Er schlägt ihr ein Treffen vor, selbstverständlich ohne die Kinder, an einem Ort, wo sie während ihrer Verlobung frohe Stunden verbracht hatten. Und sie kommt. Aber das herbeigesehnte Wiedersehen der beiden erprobten Gatten endet mit der gewöhnlichen Langeweile, mit Gezänk und Gähnen. Ihre Liebe erweist sich abermals - wie schon zu Beginn ihrer Ehe - als Illusion, ein Trick der Natur, dessen Opfer in erster Linie der Mann ist. Seine Neigungen sieht er - wie die Natur selbst - einer "Evolution" ausgesetzt: es ist Herbst. Jürg Laederachs Paraphrase stellt diese Erzählung mit leiser Komik und ironischer Distanz als eine Männerphantasie aus, in der Realität und Imagination sich vermischen. Die durchgängige Dialogisierung der Prosa Strindbergs läßt, was im Original mit erzählerischer Objektivität daherkommt, subjektiv erscheinen, Wehmut als Wehleidigkeit und den Einsatz der Gefühle als geschickt getarntes Spiel voll komischer Verzweiflung, erlernt und oft geprobt in der Ehe genannten "Firma des Egoismus" (Kierkegaard).
Mediathek Logo