Die Mädchen aus Viterbo

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Information

Inhalt

Teil der Sammlung Franz Hiesel
Ebbinghaus, Kurt (Großvater) ; Altrichter, Dagmar (Gabriele) ; Ruegg, Claire (Frau Winter) ; Golisch, Wolfgang (Bottari) ; Schütz, Otti (Angelika Bottari) ; Goslar, Jürgen (Giraldi) ; Klaus, Freddy (Emilio) ; Harrer, Ingeborg (Antonia) ; Kownatzky, Gudula (Luzia) ; Gewecke, Gudrun (Lena) ; Zimmermann, Ruth (Maria) ; Mommsen, Karin (Bianca) ; Martin, Eva (Margarita) ; Werthner, Urselmonika (Clara)
Berlin, im Oktober des Jahres 1943. Zwei verfolgte Menschen, Gabriele und Oldenburg, ein junges Mädchen und ihr Großvater, leben versteckt in der Wohnung einer alleinstehenden Frau. Seit Jahren bedeuten einige Quadratmeter Raum ihre Welt. Fast pausenlos gehen schwere Fliegerangriffe auf die Stadt nieder. Aber es ist nicht die Angst, schutzlos in ihrem Zimmer den Bomben ausgeliefert zu sein, die die Verfolgten in einer ständigen Spannung hält, sondern es ist die Angst, jeden Moment von den Häschern gefunden zu werden. Der Dichter Günter Eich verbindet diese verzweifelte Situation mit einem anderen extremen Geschehen, das unter umgekehrtem Vorzeichen steht. Bei einem Schulausflug hat sich eine Mädchenklasse aus Viterbo mit ihrem Lehrer in den Katakomben Roms verirrt. Der Versuch hinaus, zu kommen, läßt die Mädchen immer tiefer in das unterirdische Labyrinth geraten. Hilferufe verhallen ungehört. Seit einigen Tagen sind auch diese Mädchen von der Außenwelt abgeschnitten. Sie haben Angst, nicht gefunden zu werden. In der Phantasie Oldenburgs und seiner Enkelin spiegelt das Schicksal der Mädchen aus Viterbo, von dem sie aus der Zeitung wissen, ihre eigene Lage wider. Der Hoffnung, unentdeckt zu bleiben, entspricht die Vorstellung einer glücklichen Rettung der Mädchen. Aber Oldenburg und Gabriele erkennen, daß sie sich mit diesem falschen Trost selbst betrügen, denn das wirkliche Ende war anders. Und sie schöpfen aus dieser Einsicht schließlich die Kraft, ihre Verzweiflung zu überwinden.
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