Wie gehts denn der Sophie?

In diesem Hörspiel wird das Phänomen der Illustriertensucht - eine Lesewut, die sich auf bebilderte Klatschmagazine konzentriert - unter die Lupe genommen. Eine illustriertensüchtige Mutter und deren Tochter überhäufen einander mit Nachrichten aus der High Snobiety. Der 13-jährige Nachzügler Rudi wird von den Frauen als Störenfried in ihrer geschminkten Welt betrachtet. In seiner Gier nach Beachtung gerät Rudi in die Fänge von Dealern, was Mutter und Schwester gar nicht bemerken. Der Ehemann Hans hat längst eine Beziehung zu einem jungen Mädchen namens Nicole angefangen. Die Ausrede "Dienstreise" läßt ihn die meiste Zeit zusammen mit der Geliebten verbringen, wobei er sich nach anfänglichem Zögern in die Illustriertenwelt der Popszene stürzt. Die Tochter Susi hat ihren Verlobten Alfred an die Bürokollegin verloren, sie schließt aber die Augen vor dieser unangenehmen Wahrheit; das Heilmittel, mit dem sie die Bindung kleistern will, sind gemeinsame Klatschinteressen. Alles im Leben der gezeigten Personen läuft auf einen Mißerfolg hinaus. Sie aber überspielen ihre Probleme und lassen sich von den Teleobjektiven der Skandalfotografen zu Voyeuren der Bettszenen berühmter Leute machen. Die Anteilnahme an den Aktivitäten anderer verhindert
die notwendige eigene Aktivität. Durch die Beschäftigung mit Scheinproblemen verlieren diese Personen die Verantwortung für das problematische Selbst.