New York. New York.

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Das Stück heißt „New York. New York.“ und spielt in Wien. In der Stadtbahnstation Burggasse. Im Männerklo. Mit New York hat das Stück nichts zu tun. Wenn, dann im Kopf des Zuschauers.
„New York. New York.“ ist ein Nachtstück, ein Zeitstück, ein Kunststück, ein Stück über Mythen. Vielseitig und vieldeutig. – Der Vorraum zur ehemaligen k.k. Piß- und Bedürfnisanstalt als Touristenattraktion und Vorraum zur Unterwelt. Die Häuslfrau als Herrscherin über ein unterirdisches Reich der Krüppel und Irren, der Huren und Stricher, der Zuhälter und Touristen. Und hinter einer kleinen Tür, im Privatraum der öffentlichen Anstalt, im Allerheiligsten der profanen Häuslwelt ein Geheimnis – der „liebe Herr Prometheus“.
Prometheus, der Rebell, Prometheus, der Menschenerschaffer oder Menschenbeglücker, Prometheus, der an den Felsen Geschmiedete, in den Kanalkatakomben von Wien. Und Wien ist überall – sagt Marlene Streeruwitz. Prometheus, ein Haufen gemarterten Fleisches, als Objekt der Begierde. „I know you are very anxious to meet the tortured mankind“ – sagt der Fremdenführer in „New York. New York.“ zu seiner japanischen Reisegruppe, die die„gemarterte Menschheit“ im Blitzlichtgewitter ersticken wird.
Doch Marlene Streeruwitz schreibt kein Bildungstheater. Daß man weiß, daß die geheimnisvollen Herren Bia und Kratos der griechischen Mythologie entstammen, daß Shakespeare, Rilke, Hölderlin, Schiller und Chandler zitiert werden, ist für das Verständnis des Stücks nicht zwingend notwendig. Wichtiger ist, sich auf die abstrus-komische Gemeinheit des Wiedererkennbaren in dieser aus Kunst- und Realitätspartikeln sorgfältig aufgebauten Unterwelt einzulassen.
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