Wer hat Angst vor Virginia Woolf ...?

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Bei einer nächtlichen Party im Haus des nur mit Maßen erfolgreichen Geschichtsprofessors George und seiner Frau Martha werden die beiden Gäste, Georges junger Kollege Nick von der Mathematik-Fraktion und dessen Frau Putzi, nach und nach in eine Eheauseinandersetzung einbezogen, die keinen der Beteiligten verschont: Berufliche Mißgunst, soziale Verdrängungsängste und -taktiken, intellektueller Hahnenkampf sowie sexuelle Potenz- und Neidkomplexe kennzeichnen die anschwellende Kampfstimmung der beiden Männer ebenso, wie das Verhältnis der beiden Frauen zueinander von Machtanspruch und Generationenstreit vergiftet erscheint. Über allem aber wölbt sich der Kampfbogen von Georges und Marthas unablässigem, gnadenlosen Ehestreit – Abbild der aufs äußerste getriebenen Verkettung eines kinderlos gebliebenen Paars in Haß- und Liebesbanden, von (Vor-) Machtlust und (Ohn-) Machtängsten, in Extremformen von Zu- und Abneigung.
In seinem berühmt gewordenen Ehedrama lotet der amerikanische Bühnenautor Edward Albee auf hoch angesetztem geistigen und rhetorischen Niveau die Untiefen (nicht nur) des amerikanischen Eheidylls einer Gesellschaft aus, deren Zusammenhalt durch dieselben Mechanismen von Macht und Unterwerfung gewährleistet wird wie Georges und Marthas Ehe: mörderisch oder sicher eben.
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