Eine Unbekannte aus der Seine

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Inhalt

Das unbekannte Mädchen im Zentrum dieses Stücks steht am Schnittpunkt zwischen Traum und Wirklichkeit, Jenseits und Diesseits, Leben und Tod. Sie ist eines der typischen Horvathchen Fräuleins, aber sie ist auch eine Andere, eine Fremde, eine die wie Undine aus dem Wasser kommt, und dahin zurückkehren wird. Sie vermittelt den typischen Horvathfiguren, den banalen Alltags- und Durchschnittsmenschen, die von einem kleinen, banalen Durchschnittsglück träumen, und sich mit kleinen, banalen Alltagssorgen herumschlagen müssen, eine Ahnung. Wovon? Von Liebe? Von Maßlosigkeit? Von einem gefährlichen, aber verführerischen Element, in dem Glück, Freiheit und Tod untrennbar beisammen liegen. „Synthese zwischen Ironie und Realismus“ war das Ziel, das Horvath nach eigener Aussage in seinen Stücken anstrebte. Sie ist ihm in vielen seiner Stücke geglückt, auch in der „Unbekannten“ doch in diesem Stück ist noch etwas anderes zu spüren, etwas Persönlicheres vielleicht: Trauer, Resignation, Flucht. Die „Komödie“ „Eine Unbekannte aus der Seine“ ist das erste Stück, das Horváth im Exil schrieb; sie konnte erst Jahre nach seinem frühen Tod, 1949, uraufgeführt werden und ist seither nicht mehr von der Bühne verschwunden.
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